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Die
Erfindung betrifft eine Dichtungsanordnung in einer Brennstoffzellenvorrichtung
zur Leckagedichtung einer mechanischen Verbindung zweier Bauelemente
der Brennstoffzellenvorrichtung, welche ein flüssiges und/oder
ein gasförmiges Prozessmedium in einem Medienraum führen,
mit einem um den Medienraum umlaufend erstreckt ausgebildeten Dichtkörper,
der mit den Bauelementen in Wirkverbindung steht.
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Derartige
Dichtungsanordnungen werden beispielsweise benötigt, um
die mechanischen Verbindungen von Prozessmedien führenden
Bauelementen der Brennstoffzellenvorrichtung, wie zum Beispiel Medienleitungen,
gegen den Austritt von flüssigen, gasförmigen
oder einem Gemisch aus flüssigen und gasförmigen
Prozessmedien aus der Brennstoffzellenvorrichtung in die Umgebung
zu vermeiden.
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Bei
dem elektrochemischen Prozess in einer Brennstoffzelle einer Brennstoffzellenvorrichtung wird
zur Erzeugung von elektrischer Energie ein flüssiger oder
gasförmiger Brennstoff, wie beispielsweise Wasserstoff
als einer der möglichen Prozessmedien, mit einem weiteren
Prozessmedium, wie zum Beispiel sauerstoffhaltige Umgebungsluft,
in Prozessprodukte, vornehmlich Wasser, umgesetzt. Die Brennstoffzellen
weisen dazu eine Anoden- und Kathodenanordnung mit einem zwischengelagerten Elektrolyten auf,
wobei beispielsweise bei mobil eingesetzten Brennstoffzellen der
Elektrolyt aus einer protonenleitfähigen Polymermembran
gebildet ist. Die Elektrodenschichten der Anoden- und Kathodenanordnung
aus meist porösem, elektrisch leitfähigem Material
bilden mit der Polymermembran eine Membran-Elektroden-Anordnung
(MEA).
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Die
Verbindungsstellen der Prozessmedien führenden Bauelemente,
an denen die vorgenannte Dichtungsanordnung zur Anwendung kommt,
sind beispielsweise zwei verbundene Leitungsabschnitte einer anodenseitigen
Brennstoffversorgung bzw. einer kathodenseitigen Sauerstoffversorgung
der Brennstoffzellen. Die Dichtungsanordnung wird bekanntermaßen
auch an den Verbindungsstellen von Stapelkomponenten eines aus mehreren
Brennstoffzellen bestehenden Brennstoffzellenstapels angewandt.
So dichtet die Dichtungsanordnung innerhalb der Stapelkomponenten
beispielsweise Bereiche um Sammelkanalabschnitte, welche entsprechende
Prozessmedien durch den Brennstoffzellenstapel hindurchführen,
ab oder isoliert aneinander gefügte Plattenelemente des
Stapelgehäuses, in dem der elektrochemisch aktiven Bereich
der MEA eingefasst wird.
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Aus
der Druckschrift
DE
60301037 T2 ist eine integrierte, fluidundurchlässige
Dichtung für eine MEA mit einer ersten und einer zweiten
porösen Elektrodenschicht und einer dazwischen angeordneten
Ionenaustauschmembran in einer elektrochemischen Brennstoffzelle
bekannt. Die Dichtung ist mit der MEA integriert ausgebildet, indem
diese in Dichtungsbereiche der ersten und zweiten porösen
Elektronenschicht imprägniert ist, wobei die integrierte Dichtung
ein starres Dichtungsmaterial aufweist. Die Dichtungsbereiche umfassen
den elektrochemisch aktiven Bereich der MEA und wahlweise auch Öffnungen
innerhalb der MEA, beispielsweise Sammelkanalöffnungen,
wobei die Dichtung umlaufend um die Medien führenden Bereiche
ausgebildet ist. Die Dichtung weist zusätzlich Dichtungseinrichtungen auf,
die die Konturen der MEA horizontal oder vertikal überragen.
So sind beispielsweise eine oder mehrere erhöhter Rippen
beschrieben, die über die Hauptoberfläche der
in der MEA integrierten Dichtung überstehen. Ergänzend
weist die Dichtung Ausrichtungseinrichtungen zur Unterstützung
der Ausrichtung der MEA während der Montage der Brennstoffzelle
auf. Dichtungs- und/oder Ausrichtungseinrichtungen der Dichtung
können aus starrem oder elastischem Dichtungsmaterial gebildet
sein, das auf die Oberfläche der integriert ausgebildeten
Dichtung aufgebracht wird. Als starres Dichtungsmaterial wird beispielsweise
Teflon (Polytetrafluorethylen) oder thermoplastische Fluorpolymere,
wie Polyvinylfluorid oder Polyvinylidenfluorid, oder Poly(meth)acrylate
verwendet, welches durch Spritzgießen oder Beschichten
aufgebracht wird. Als elastische Dichtungsmaterialien sind spritzgussfähige
elastomere Zusammensetzungen bekannt, wie Silikone, Fluorelastomere,
Fluorkautschuk, Ethylen-Propylen-(Dien)-Kautschuke (EPM, EPDM) und
Naturkautschuk bekannt.
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Im
endmontierten Zustand wird die MEA einer Brennstoffzelle beiderseitig
ihrer porösen Elektrodenschichten von zwei Stapelkomponenten
eines Brennstoffzellenstapels, nämlich den Separatorplatten,
eingeschlossen. Im Zusammenwirken mit den Separatorplatten bewirkt
die Dichtung eine flüssigkeitsdichte Abdichtung der MEA
gegenüber den Verbindungsstellen dieser Stapelkomponenten
und damit Leckagedichtung des Stapelgehäuses. Gleichzeitig
schließt die Dichtung die äußeren Seitenränder und
die zu den Öffnungen der MEA gerichteten Seitenränder
der MEA flüssigkeitsdicht ab, so dass in diesem Bereich
keine Durchmischung der beiderseitigen Betriebsmedienströme
der MEA stattfinden kann.
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Über
eine gewisse Standzeit bzw. Nutzungszeit der bekannten Brennstoffzellenvorrichtung
mit derartigen Dichtungsanordnungen unter witterungsabhängiger
Umgebungsbedingungen sind zunehmende Leckagen in Form von Flüssigkeits-
und Gasundichtigkeiten an den mechanischen Verbindungen der Bauelemente
der Brennstoffzellenvorrichtung zu beobachten.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Dichtungseigenschaften
einer Dichtungsanordnung in einer Brennstoffzellenvorrichtung zur
Leckagedichtung einer mechanischen Verbindung zweier Bauelemente
der Brennstoffzellenvorrichtung zu verbessern.
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Die
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Dichtungsanordnung
mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte
Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind durch die
abhängigen Unteransprüche, die nachfolgende Beschreibung
und die beigefügten Zeichnungen offenbart.
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Die
erfindungsgemäße Dichtungsanordnung ist geeignet
und/oder ausgebildet, um Verbindungen von Prozessmedium führenden
Bauelementen einer Brennstoffzellenvorrichtung, wie zum Beispiel
Leitungsabschnitte von Medienleitungen oder Stapelkomponenten eines
Brennstoffzellenstapel, abzudichten, wobei in dem verfahrenstechnischen
Prozess der Brennstoffzellenvorrichtung vornehmlich ein Flüssigkeits-Gasgemisch
unter der Beteiligung von Wasser in flüssigem oder gasförmigem
Aggregatzustand als Prozessmedium mitwirkt. So wird die Brennstoffzellenvorrichtung,
insbesondere solche für Kraftfahrzeuge, anodenseitig beispielsweise
mit einem wasserdampfhaltigen Wasserstoffgas oder kathodenseitig
mit einem Luft-Wassergemisch betrieben.
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Die
erfindungsgemäße Dichtungsanordnung ist hierbei
geeignet und/oder ausgebildet, einen Medienraum der Bauelemente,
in welchem die genannten Prozessmedien geführt werden,
wie zum Beispiel den elektrochemisch aktiven Bereich einer MEA einer
Brennstoffzelle sowie die Förderquerschnitte der Medienleitungen
und Sammelkanäle der Brennstoffzellenvorrichtung, an den
Verbindungsstellen der Bauelemente mit einem Dichtkörper
umlaufend einzufassen und im Zusammenwirken mit den Bauelementen
abzudichten.
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Temperaturschwankungen
in der Umgebung des Nutzungs- oder Aufstellungsstandortes der Brennstoffzellenvorrichtung,
verbunden mit einer ausgeprägten Leistungsdynamik des elektrochemischen
Prozesses in den Brennstoffzellen der Brennstoffzellenvorrichtung
von insbesondere Kraftfahrzeugen, bedingen erhebliche Schwankungen
der physikalischen Eigenschaften der Prozessmedien und wirken sich
auch auf die Eigenschaften der Materialien der Dichtkörper
der Dichtungsanordnung mit kurzfristig und längerfristig
verschlechternder Dichtwirkung aus. So können die Prozessmedien
Temperaturen in einem breiten Temperaturbereich von –40°C
bis +90°C aufweisen, wobei die Gewährleistung
der Gasdichtigkeit, beispielsweise gegenüber einem wasserstoffhaltigen
Prozessmedium, unter Anwendung eines Dichtkörpers mit üblichen
Dichtungsmaterial, wie zum Beispiel eines O-Rings aus Silikon, über
diesen breiten Temperaturbereich problematisch ist.
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Insbesondere
bei auftretenden Umgebungstemperaturen unter 0°C am Nutzungs-
oder Aufstellungsstandort, beispielsweise beim Betriebsstillstand der
Brennstoffzellenvorrichtung, kondensiert und gefriert der Wasseranteil
in den Prozessmedien und führt zur Eisbildung und damit
verbunden zu beträchtlichen mechanischen Beanspruchungen
des meist weichen elastischen Dichtungsmaterials des Dichtkörpers.
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An
die Dichtungsanordnung der Brennstoffzellenanordnung sind aufgrund
dieser Betriebsbedingungen und unter den verschiedenen Aggregatzuständen
der Prozessmedien besonders hohe Anforderungen hinsichtlich einer
zuverlässigen Dichtwirkung gestellt.
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Erfindungsgemäß wird
vorgeschlagen, einen zweiten, umlaufend erstreckt ausgebildeten
Dichtkörper vorzusehen, welcher gegenüber dem
ersten Dichtkörper medienabgewandt angeordnet ist und ein
zum ersten Dichtkörper unterschiedliches Material und/oder
eine unterschiedliche Geometrie aufweist.
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Die
Erfindung geht von der Überlegung aus, dass unterschiedliche
Dichtkörper, die verschiedene Eigenschaften hinsichtlich
des Dichtmaterials und hinsichtlich der Geometrie aufweisen, unterschiedliche
Dichtwirkungen erzielen, so dass in einer kombinierten Anwendung
dieser derart unterschiedlichen Dichtkörper die Dichtigkeit über
breite Bereiche der auftretenden Dichtungsanforderungen innerhalb
des Betriebsbereiches der Brennstoffzellenvorrichtung sichergestellt
werden kann. Außerdem kann somit sowohl eine sichere Abdichtung
gegenüber Flüssigkeiten als auch eine sichere
Abdichtung gegenüber gasförmigen Medien gewährleistet
werden kann. Im Ergebnis wird eine höhere Dichtheit über
einen breiteren Medieneigenschafts- und Medientemperaturbereich
erzielt, als bei den herkömmlichen Dichtungsanordnungen.
Auch werden auf diese Weise zwei – oder gegebenenfalls
mehr – Dichtlinien gebildet.
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In
einer bevorzugten Weiterbildung ist das Material und/oder die Geometrie
des ersten Dichtkörpers derart ausgebildet, dass der erste
Dichtkörper flüssigkeitsdichtend ist, wobei das
Material und/oder die Geometrie des zweiten Dichtkörpers
derart ausgebildet ist, dass der zweite Dichtkörper gasdichtend ist.
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Ein
erster Dichtkörper, welche medienzugewandt und damit direkt
medienberührend angeordnet ist, dichtet in der erfindungsgemäßen
Ausführung die mechanische Verbindung der Bauelemente vornehmlich
gegen den Wasseranteil im Prozessmedium ab und schützt
so den zweiten, gegenüber dem ersten Dichtkörper
medienabgewandt und damit nur indirekt medienberührend
angeordneten Dichtkörper gegen die Einflüsse der
Feuchtigkeit im Prozessmedium. Dieser zweite, nicht feuchtigkeitsbelastete Dichtkörper
kann speziell auf die hohe Dichtungsanforderung hinsichtlich der
Gasdichtheit, beispielsweise der Wasserstoffdichtheit, ausgebildet
werden.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weist das Material
des ersten Dichtkörpers einen höheren Härtegrad
gegenüber dem Material des zweiten Dichtkörpers
auf. Das Material mit einem höheren Härtegrad
erweist sich als widerstandsfähiger gegenüber
Temperaturschwankungen und mechanische Beanspruchungen durch Eiskristalle
aus dem Prozessmedium, so dass der direkt medienberührende,
erste Dichtkörper eine besonders robuste Schutzbarriere
zum Schutz der zweiten Dichtung vor mechanischer Beanspruchung bewirkt,
während der zweite Dichtkörper zur Erzielung einer
höheren Gasdichtigkeit aus weicherem Material gestaltet
werden kann. Vorzugsweise ist der erste Dichtkörper aus
einem starren Material und der zweite Dichtkörper aus einem
elastischen Material gebildet. Dabei ist es unerheblich, welche
spezielle Auswahl an bestimmten starren und elastischen Dichtungsmaterialien
getroffen wird, da die Erfindung in der Differenziertheit der Materialeigenschaften
der eingesetzten Dichtkörper begründet liegt.
Von einem Fachmann der betreffenden Technologie kann erfindungsgemäß die
entsprechenden Materialien anwendungsspezifisch ausgewählt
werden. Dabei bestimmen Temperatur, Druck und Medienzusammensetzung
die Auswahl des geeigneten Materials.
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In
einer speziellen Ausgestaltung weist der erste und/oder der zweite
Dichtkörper entlang seiner umlaufenden Erstreckung einen
im Wesentlichen quadratischen Querschnitt auf.
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In
einer weiteren speziellen Ausgestaltung weist der erste und/oder
der zweite Dichtkörper entlang seiner umlaufenden Erstreckung
einen im Wesentlichen runden oder ovalen Querschnitt auf.
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Des
Weiteren ist es vorteilhaft, wenn der erste und/oder der zweite
Dichtkörper mindestens eine Dichtlippe aufweist. Dichtlippen
bilden einen partiellen, bevorzugt längs des Dichtkörpers
erstreckten Überstand über eine Grundform des
Dichtkörpers. Damit wird die erforderliche Wirkverbindung
des Dichtkörpers mit den Verbindungsflächen der
Bauelemente mit größerer Zuverlässigkeit
sichergestellt. Mehrere Dichtlippen erhöhen zudem die Sicherheit gegen
Undichtigkeit, da eine eventuelle Beschädigung einer Dichtlippe
nicht die Dichtigkeit des gesamten Dichtkörpers gefährdet.
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Für
eine homogene Dichtwirkung der Dichtungsanordnung über
den gesamten Umfang um den Medienraum ist vorzugsweise der erste
und der zweite Dichtkörper zueinander parallel beabstandet
angeordnet.
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In
einer für die Bereitstellung der erfindungsgemäßen
Dichtungsanordnung technologisch günstigen Ausführungsform
sind der erste und der zweite Dichtkörper miteinander verbunden,
vorzugsweise mittels eines Verbindungssteges. Die so verbundenen
Dichtkörper können trotz differenzierter erfindungsgemäßer
Gestaltung bei der Montage der mechanischen Verbindung der Bauelemente
in einem Arbeitsgang exakt zwischen die Bauelemente positioniert
werden. Der Verbindungssteg realisiert dabei den Form- und/oder
den Materialübergang zwischen dem ersten und dem zweiten
Dichtkörper.
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Des
Weiteren ist es vorteilhaft, wenn die Bauelemente miteinander korrespondierende
Verbindungsflächen aufweisen, wobei die Verbindungsfläche
des einen Bauelementes und/oder die Verbindungsfläche des
anderen Bauelementes eine Ausnehmung zur Aufnahme des ersten und/oder
des zweiten Dichtkörpers und/oder des Verbindungssteges
aufweist. Die Dichtkörper in Einzel- bzw. Kombinationsausführung
können in die entsprechend ausgeformte Ausnehmung eingelegt
werden und sind somit in ihrer Position exakt fixierbar. Die Fixierung gewährleistet
einen optimalen Sitz der Dichtkörper sowohl in der Vorbereitungsphase
vor der Montage der mechanischen Verbindung beider Bauelemente als
auch im endmontierten Zustand der mechanischen Verbindung, was einerseits
die Handhabung der erfindungsgemäßen Dichtungsanordnung
erleichtert und andererseits die Zuverlässigkeit der Leckagedichtung
der mechanischen Verbindung erhöht.
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Die
Bauelemente sind in einer vorteilhaften Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Dichtungsanordnung Leitungsabschnitte
einer Medienleitung, wobei jeder Leitungsabschnitt einen Flansch mit
einer als Verbindungsfläche ausgebildeten Flanschfläche
aufweist.
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Weitere
Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele und den zugehörigen
Zeichnungen. Dabei zeigen in schematischen Darstellung:
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1 Ansicht
einer Flanschfläche eines Leitungsabschnittes in einer
Brennstoffzellenvorrichtung mit einer erfindungsgemäßen
Dichtungsanordnung nach einem ersten Ausführungsbeispiel,
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2 Schnittdarstellung
von zwei mit einem Verbindungssteg verbundenen Dichtkörpern
einer Dichtungsanordnung nach einem zweiten Ausführungsbeispiel.
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In 1 ist
ein Leitungsabschnitt 1' einer Medienleitung 1 in
einer nicht näher dargestellten Brennstoffzellenvorrichtung
dargestellt. Die Medienleitung 1, welche aus einem oder
mehreren Leitungsabschnitten 1', 1'' zusammengesetzt
ist, bildet einen Medienraum 2 mit einem kreisrunden Medienförderquerschnitt,
durch den ein am elektrochemischen Prozess der Brennstoffzellenvorrichtung
beteiligtes Prozessmedium 3, beispielsweise ein Wasserstoff-Wasser-Gemisch
gefördert wird. Die Darstellung in 1 zeigt
die Ansicht auf die Stirnseite des Leitungsabschnittes 1',
an welcher ein Flansch 4 ausgebildet ist. Der Flansch 4 umgibt
eine Leitungsöffnung 5 des Medienraumes 2 der
Medienleitung und dient zur Herstellung einer Flanschverbindung des
Leitungsabschnittes 1' mit einem weiteren, nicht dargestellten
Bauelement der Brennstoffzellenvorrichtung, welches beispielsweise
ein zum Leitungsabschnitt 1' gehörigen Leitungsabschnitt 1'' der
Medienleitung 1 oder ein Behälteranschlussstutzen
eines Mediensammelbehälters sein kann. Der Flansch 4 weist
eine Flanschfläche 6 auf, die als eine Verbindungsfläche
ausgebildet ist, welche in der Flanschverbindung mit einer Verbindungsfläche
des anzuschließenden Bauelementes korrespondiert. Auf der Flanschfläche 6 sind
zwei umlaufende Ausnehmungen 7, 8 zur Aufnahme
von je einem ringförmig erstreckten Dichtkörper 9, 10 ausgebildet.
Die Dichtkörper 9, 10 sind koaxial und
parallel zueinander um die Leitungsöffnung 5 des
Leitungsabschnittes 1' angeordnet. Der erste Dichtkörper 9 ist
dem Medienraum 2 zugewandt gelagert und der zweite Dichtkörper 10 umgibt
den ersten Dichtkörper 9 in einer medienabgewandten
Anordnung. Aus dieser Anordnung ergibt sich der erste Dichtkörper 9 als
ein direkt medienberührender Dichtkörper 9 und
der zweite Dichtkörper 10 als ein indirekt medienberührender
Dichtkörper 10. Der erste Dichtkörper 9 weist
im Ausführungsbeispiel einen quadratischen Querschnitt
auf, wonach dieser Dichtkörper 9 auch als Quad-Ring
bezeichnet werden kann. Der zweite Dichtkörper 10 weist
einen runden Querschnitt auf und wird daher auch als O-Ring bezeichnet.
Beide Dichtkörper 9, 10 sind aus einem
elastischen Material, wie zum Beispiel aus Fluorkautschuk, gefertigt.
In der Endmontage der mechanischen Verbindung des Leitungsabschnittes 1' mit
dem zugehörigen Leitungsabschnitt 1'' der Brennstoffzellenvorrichtung
korrespondieren die Dichtkörper 9, 10 unter
einem bestimmten Anpressdruck mit der Verbindungsfläche
des zugehörigen Leitungsabschnittes 1''. Der Quad-Ring
weist dabei, aufgrund einer gegenüber dem O-Ring günstigeren
Pressungsverteilung über seinen quadratischen Querschnitt
ein besonders gutes Dichtverhalten auf. Damit eignet sich der erste,
medienzugewandte Dichtkörper 9 zur primären
Flüssigkeitsabdichtung in einer ersten Dichtstufe, indem
er die mechanische Verbindung vornehmlich gegen den flüssigen
Wasseranteil aus dem Prozessmedium 3 dichtet. So bleibt
der zweite, medienabgewandten Dichtkörper 10 vor
der Einwirkung von Wasser aus dem Prozessmedium 3, insbesondere
vor mechanischer Beschädigung durch Eiskristalle bei niedrigen
Temperaturen des Prozessmediums 3, geschützt.
Der zweite Dichtkörper 10 wirkt folglich in einer
zweiten, sekundären Dichtstufe spezifisch gasdichtend gegenüber
dem gasförmigen Wasserstoffgehalt des Prozessmediums 3,
welcher als restlicher Leckstrom durch die primäre Dichtstufe
des ersten Dichtkörpers 9 gedrungen ist.
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2 zeigt
in einer Querschnittsansicht zweier mittels eines Verbindungssteges 11 verbundener
Dichtkörper 12, 13 eines zweiten Ausführungsbeispiels
der Dichtungsanordnung. Die Kombination aus den Dichtkörpern 12, 13 kann
alternativ in der Flanschverbindung des Leitungsabschnittes 1' nach 1 vorgesehen
werden, wobei die Kombination der Dichtkörper 12, 13 ebenfalls
ringförmig erstreckt ausgebildet ist und derart in einer
entsprechend ausgeformten, umlaufenden Ausnehmung integriert wird,
dass der erste Dichtkörper 12 medienzugewandt
und der zweite Dichtkörper 13 medienabgewandt
angeordnet ist. Die Dichtkörper 12, 13 verfügen über
jeweils einen im Wesentlichen quadratischen Querschnitt (Quad-Ring),
wobei der erste Dichtkörper 12 aus einem starren
Dichtmaterial besteht, wie zum Beispiel aus einem thermoplastischen Fluorpolymer,
und der zweite Dichtkörper 13 aus einem elastischem
Material, wie zum Beispiel aus Fluorkautschuk, gebildet ist. Das
starre Material erweist sich als widerstandsfähiger gegenüber
Temperaturschwankungen und mechanische Beanspruchungen durch Eiskristalle
aus dem Wassergehalt des Prozessmediums 3, so dass sich
auch hier der erste, direkt medienberührende Dichtkörper 12 zur
primären Flüssigkeitsabdichtung in der ersten
Dichtstufe eignet. Die Kombination aus den beiden Dichtkörpern 12, 13 ist
in einer technologisch günstigen Fertigungsweise aus einem
Spritzgussteil hergestellt. Der Verbindungssteg 11 bewirkt die
lagefixierte Zuordnung der beiden Dichtkörper 12, 13 zueinander
und realisiert den Materialübergang. Diese Kombination der
Dichtkörper 12, 13 ist bei der Endmontage
der Flanschverbindung zwischen dem Leitungsabschnitt 1' und
dem zugehörigen Leitungsabschnitt 1'' besonders
montagefreundlich zu handhaben.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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