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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung sowie ein Verfahren zur bildgestützten Kalibrierung
von Tachographen bei Kraftfahrzeugen.
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Fahrzeuge
welche mit einem Tachographen oder entsprechenden Kontrollgeräten für Fahrpersonal
ausgerüstet
sind, müssen
per Gesetz die Tachographen oder die Kontrollgeräte nach jedem Einbau, jeder
Reparatur oder jeder Änderung
der Wegdrehzahl oder des wirksamen Reifenumfangs des Fahrzeugs,
sonst mindestens einmal innerhalb von 2 Jahren seit der letzten
Prüfung
durch einen hierfür
amtlich anerkannten Hersteller für
Tachographen oder Kontrollgeräte
oder durch eine von diesem ermächtigte
Werkstatt prüfen
lassen. Es wird dabei dahingehend geprüft, ob Einbau, Zustand, Messgenauigkeit und
Arbeitsweise des jeweiligen Geräts
vorschriftsmäßig sind.
In Bezug auf die Messungenauigkeit muss eine gesetzlich vorgeschriebene
Toleranz von weniger als 1% eingehalten werden. Daher ist es im Zusammenhang
mit entsprechenden Prüfgeräten erforderlich
den genauen Radumfang auf der Straße zu ermitteln. Beispielsweise
werden hierzu Signale eines induktiven Gebers am Zahnrad der Antriebswelle des
Fahrzeugs in Verbindung mit einer Straßenangleichmessung ausgewertet.
Falls eine Messung auf der Straße
nicht in Frage kommt, besteht auch die Möglichkeit geeignete Messrollen
in einem Rollenprüfstand
einer Werkstatt einzusetzen und damit die tatsächlich zurückgelegte Wegstrecke zu ermitteln. Derartige
Messmethoden sind jedoch mit einem erheblichen Aufwand verbunden
und erfordern den Einsatz kostspieliger Messapparaturen. Es bietet sich
daher ein Einsatz einer optischen Kalibriermethode an, wobei aus
dem Stand der Technik beispielsweise photogrammetrische Verfahren
zur 3D-Vermessung bekannt sind, welche auf einer Auswertung von
optischen Messmarken beruhen. Außerdem sind Kamerasysteme bekannt,
welch sich sowohl zur 2D- als auch zur 3D-Vermessung eignen.
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In
der Offenlegungsschrift
DE
10347608 A1 wird eine winkelkodierte Messmarke, sowie ein
Verfahren zur Identifizierung und Decodierung von winkelkodierten
Messmarken gezeigt. Die Messmarke ist als zweidimensionale Messmarke
ausgebildet und besteht grundsätzlich
aus Elementen, welche das Zentrum der winkelkodierten Messmarke
festlegen, sowie aus Elementen, die aufgrund ihrer Position die kodierte
Information repräsentieren.
Dabei bilden die Elemente zur Festlegung des Markenzentrums, welches
mit dem Schwerpunkt zusammenfällt,
eine definierte geometrische Anordnung, gebildet aus Fixpunkten,
während
die Kodierelemente auf einem Kreisring um das Markenzentrum herum
angeordnet sind. Durch die spezielle Ausgestaltung der Messmarke
werden im Rahmen der Erkennung, bei der Identifizierung und Dekodierung
geometrisch bedingte Störeinflüsse durch
Rotationen und/oder Verzerrungen ausgeschlossen.
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Die
DE 102004047506 A1 zeigt
ein Verfahren sowie eine Vorrichtung zur bildgestützten Kalibrierung
von Fahrzeug-Tachographen.
Mittels eines Bildsensors wird dabei wenigstens eine an einem Fahrzeugrad
angeordnete Markierung während
der Fahrzeugbewegung erfasst und mittels einer Auswerteeinheit unter
Berücksichtigung
der Position der Markierung die rotatorische Bewegung der erfassten Markierung
ausgewertet. Weiterhin ist ein Mittel zur Erfassung der vom Fahrzeug
zurückgelegten
Wegstrecke vorhanden. Die ausgewertete rotatorische Bewegung der
Markierung wird zur Kalibrierung des Tachographen mit der zurückgelegten
Wegstrecke des Fahrzeugs in Bezug gesetzt. Hierdurch wird es selbst
bei kurzen Messstrecken möglich,
eine genaue Kalibrierung bei Fahrzeug-Tachographen durchzuführen.
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Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zu Grunde, weitere Vorrichtungen
zur bildgestützten
Kalibrierung von Tachographen bei Fahrzeugen und weitere Verfahren
zur bildgestützten
Kalibrierung von Tachographen, sowie einen Kalibrierkörper zur
Kalibrierung von Tachographen bei Fahrzeugen bereitzustellen, womit
die für
eine genaue Kalibrierung erforderliche Mindestmessstrecke deutlich
verkürzt
wird und dabei zuverlässige
Messergebnisse geliefert werden.
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Die
Aufgabe wird gemäß der Erfindung
durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen der Patentansprüche 1 oder
2 und durch ein Verfahren mit den Merkmalen der Patentansprüche 4 oder
5, sowie einem Kalibrierkörper
gemäß dem Patentanspruch
8 gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind
in den Unteransprüchen aufgezeigt.
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Gemäß der Erfindung
werden eine Vorrichtung sowie ein Verfahren zur bildgestützten Kalibrierung
von Tachographen bei Kraftfahrzeugen bereitgestellt. Die Vorrichtung
gemäß Patentanspruch
1 umfasst wenigstens einen Bildsensor zur Erfassung wenigstens einer
an einem Fahrzeugrad angeordneten Markierung während der Fahrzeugbewegung,
ein Mittel zur Erfassung der vom Fahrzeug zurückgelegten Wegstrecke sowie
eine Auswerteeinheit zur Auswertung der rotatorischen Bewegung der
erfassten Markierung. Mittels der Vorrichtung wird anhand von wenigstens
zwei aufeinander folgenden Bildaufnahmen die Position der wenigstens
einen Markierung in den jeweiligen Bildaufnahmen ausgewertet, wobei diese
sodann mit der erfassten Wegstrecke in Bezug gesetzt wird. In einer
erfinderischen Weise ist die Auswerteeinheit dabei derart ausgestaltet,
dass die wenigstens eine erfasste Markierung mittels der Auswerteeinheit
auch dann auswertbar ist, falls diese nur teilweise erfasst wird.
Bei der wenigstens einen Markierung handelt es sich hierbei wahlweise
um eine Markierung mit oder ohne Winkelkodierung. Hierdurch wird
es in einer besonders gewinnbringenden Weise erst möglich, eine
Vorrichtung zur bildgestützten
Kalibrierung von Tachographen bereitzustellen, welche die für eine genaue
Kalibrierung erforderliche Mindestmessstrecke deutlich verkürzt und
welche dabei zuverlässige
Messergebnisse liefert. Dadurch, dass mittels der Vorrichtung auch
nur teilweise erfasste Markierungen ausgewertet werden können, wird
im Gegensatz zu einer Vorrichtung bei der nur vollständige erfasste
Markierungen ausgewertet werden, ein deutlich kürzerer Erfassungsbereich bzw. ein
kleinerer Bildausschnitt für
die Auswertung benötigt.
Im Zusammenhang mit der Erfindung werden dabei üblicherweise Markierungen am
Fahrzeug und/oder Fahrzeugrad mittels wenigstens einer orthogonal
zur Fahrtrichtung angeordneten Bildaufnahmeeinheit während der
Fahrt erfasst. Auf andere Weise ausgedrückt, aufgrund einer Auswertung
von unvollständig
erfassten Markierungen der Auswertebereich der Bildaufnahmeeinheit
ausgeweitet werden, ohne dass der Abstand zwischen Bildaufnahmeeinheit
und Markierung, die Orientierung der Bildaufnahmeeinheit oder die
optischen Eigenschaften der Bildaufnahmeeinheit angepasst werden
müssen.
Dabei kann die Position der Markierung innerhalb des Erfassungsbereiches
bzw. einer Bildaufnahme bereits schon zu einem Zeitpunkt erfasst
und ausgewertet werden, zudem sich die Markierung noch nicht vollständig im
Erfassungsbereich befindet bzw. innerhalb der Bildaufnahme noch
nicht vollständig
zu sehen ist. Markierungen können
mittels der Vorrichtung selbst dann eindeutig identifiziert sowie
deren Lage eindeutig bestimmt werden, falls sich nur ein geringer Flächenanteil
im Erfassungsbereich befindet bzw. nur eine kleine Teilfläche innerhalb
der Bildaufnahme zu sehen ist. Bei herkömmlichen Messeinrichtungen, bei
denen für
die Auswertung nur vollständig
erfasste Markierungen herangezogen werden, muss der jeweilige Erfassungsbereich
bzw. der auszuwertende Bildausschnitt also deutlich größer gewählt sein.
Indem die Auswertung auf einer Auswertung von wenigstens einer nur
teilweise erfassten Markierung basiert, wird bei dieser Erfindung
im Gegensatz zu herkömmlichen
Messeinrichtungen ein deutlich kleinerer Bildausschnitt benötigt, gleichsam
wird dadurch die für
eine genaue bildgestützte
Kalibrierung erforderliche Mindestmesstrecke in vorteilhafter Weise
verkürzt.
Dadurch kann die erfindungsgemäße Vorrichtung
deutlich einfacher als eine herkömmliche
Vorrichtung aufgebaut werden. Beispielsweise kommen in herkömmlichen
Vorrichtungen mehrere Bildsensoren zum Einsatz, wobei die Bildaufnahmen
der einzelnen Bildsensoren sodann für eine gemeinsame Auswertung
herangezogen werden. Dabei müssen die
Bildsensoren in aufwendiger Weise synchronisiert werden, zudem müssen die
Bildsensoren in einem gemeinsamen Koordinatensystem exakt zueinander
ausgerichtet und kalibriert sein.
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Im
Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens
gemäß Patentanspruch
4 wird die wenigstens eine nur teilweise erfasste Markierung basierend
auf einer Winkeldecodierung ausgewertet. Hierdurch wird eine eindeutige
Identifizierung sowie eine eindeutige Lagebestimmung der wenigstens
einen teilweise erfassten Markierung erst möglich. Insbesondere bei einer
am Rad eines Fahrzeugs angeordneten Markierung erscheint diese Markierung
in zeitlich nacheinander erfassten Bildaufnahmen unter unterschiedlichen
Rotationswinkeln sowie an unterschiedlichen Bildpositionen. Durch
die spezielle Ausgestaltung von winkelkodierten Markierungen ist
eine maschinelle Auswertung, beispielsweise mittels Mustererkennungsverfahren,
auf eine besonders zuverlässige
Weise möglich.
Es sind dabei aber auch andere Auswerteverfahren möglich, welche
z.B. geometrische Eigenschaften von Markierungen mittels eines Korrelationsverfahrens
auswerten.
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Gemäß der Erfindung
werden eine weitere Vorrichtung sowie ein weiteres Verfahren zur
bildgestützten
Kalibrierung von Tachographen bei Kraftfahrzeugen bereitgestellt.
Die Vorrichtung gemäß dem Patentanspruch
2 umfasst dabei wenigstens einen Bildsensor zur Erfassung wenigstens
einer an einem Fahrzeugrad angeordneten Markierung während der
Fahrzeugbewegung, sowie eine Auswerteeinheit zur Auswertung der
rotatorischen Bewegung der erfassten Markierung, wobei anhand von
wenigstens zwei aufeinander folgenden Bildaufnahmen die Position
der wenigstens einen Markierung in den jeweiligen Bildaufnahmen
ausgewertet wird und sodann mit der zwischen den wenigstens zwei
Bildaufnahmen vom Fahrzeug zurückgelegten
Wegstrecke in Bezug gesetzt wird. In einer erfinderischen Weise ist
die Auswerteeinheit dabei derart ausgestaltet, dass diese die translatorische
Bewegung der wenigstens einen erfassten Markierung (1, 2)
in den Bildaufnahmen auswertet. Mittels der Auswerteeinheit wird basierend
auf dieser Auswertung die zwischen den Zeitpunkten der wenigstens
zwei Bildaufnahmen vom Fahrzeug zurückgelegte Wegstrecke bestimmt. Hierdurch
wird es in besonders vorteilhafter Weise möglich, die Kalibrierung von
Tachographen bei Fahrzeugen mit nur einer einzigen Markierung durchzuführen. Die
Markierung ist dabei derart ausgestaltet, dass damit sowohl die
rotatorische als auch translatorische Bewegung in den Bildaufnahmen
bestimmt werden kann. Mit der Erfindung wird dadurch eine besonders
einfache Vorrichtung, welche nur eine Markierung benötigt und
womit eine zuverlässige
Eichung von Fahrzeug Tachographen möglich ist. Das erfindungsgemäße Verfahren
ermöglicht
hierbei eine einfache Auswertung mit geringem Rechenaufwand, wobei
nur eine einzige Markierung erfasst und ausgewertet wird. Damit
die Rotation des Fahrzeugrades und die Fahrzeuglängsbewegung mit einem einzigen
Kalibrierkörper
bzw. einer einzigen Markierung zuverlässig bestimmt werden können, ist
es erforderlich, dass der Kalibrierkörper bzw. die Markierung eine
ausreichend große
zweidimensionale Geometrie innerhalb der Bildaufnahmen aufweist.
Die Markierung kann hierbei wahlweise mit oder ohne Winkelcodierung
ausgestaltet sein und kann beispielsweise rotationssymmetrisch ausgestaltet
sein. Eine genaue Kalibrierung ist selbst dann noch möglich, falls
die Markierung innerhalb der Bildaufnahmen nur teilweise erfasst
wird. Hierdurch kann die zur Kalibrierung erforderliche Wegstrecke
in besonders vorteilhafter Weise verkürzt werden. Im Zusammenhang
mit der Erfindung können
alternativ oder zusätzlich
auch ein oder mehrere Mittel zur Erfassung der vom Fahrzeug zurückgelegten
Wegstrecke vorhanden sein, z.B. ein induktiver Geber.
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Bei
einer besonders bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist die
Auswerteeinheit mit einer Speichereinheit verbunden, worin Sollmuster
der wenigstens einen Markierung hinterlegt sind. Dabei kann es sich
sowohl um Sollmuster von vollständig erfassten
Markierungen als auch um Sollmuster von nur teilweise erfassten
Markierungen handeln. Vorzugsweise werden dabei die Sollmuster einer
oder mehrerer Markierungen mit unterschiedlichen Sollpositionen
und/oder Sollorientierungen in der Speichereinheit hinterlegt, sodass
für eine
Vielzahl unterschiedlicher Positionen und/oder Orientierungen Sollmuster
hinterlegt sind. Im Rahmen der Auswertung findet sodann ein Vergleich
der wenigstens einen nur teilweisen erfassten Markierung mit den
hinterlegten Sollmustern statt. Beispielsweise verwendet der Fachmann
auf dem Gebiet der Musterkennung derartige Sollmuster als sogenannte
Lernstichproben zur Adaption eines Klassifikators. Dabei sind dem
Fachmann auf diesem Gebiet zahlreiche Klassifikationsverfahren bekannt,
welche sowohl auf dem Lernen anhand von Beispielen als auch aufgrund
anderer Methoden basieren können.
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Alternativ
oder zusätzlich
zu einer bildgestützten
Kalibrierung von Tachographen finden die erfindungsgemäße Vorrichtung
und das erfindungsgemäße Verfahren
auch bei der Vermessung von Fahrzeuggrößen Verwendung. Falls die Vermessung alternativ
zur Tachographen Kalibrierung stattfindet, werden dafür üblicherweise
keine Wegimpulse benötigt
und die Vermessung kann rein auf der Auswertung von Markierungen
basieren. Es ist jedoch auch möglich,
dass bei der Vermessung von Fahrzeuggrößen zusätzliche Messwerte und Informationen,
welche das Fahrzeug und/oder weitere Messsensoren liefern, mitberücksichtigt
werden. Dabei können
die Markierungen auch an anderen Positionen als am Fahrzeugrad angeordnet
sein, beispielsweise an der Fahrzeugkarosserie. Mit der Vorrichtung
und dem Verfahren lassen sich dabei beispielsweise Achsvermessungen
durchführen,
wobei beispielsweise der Spurwinkel, Sturzwinkel, Spurbreite und
der Radstand vermessen werden. Auch sind mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung
und dem erfindungsgemäßen Verfahren
z.B. Vermessungen an der Fahrzeugkarosserie oder an Fahrzeuganbauteilen
möglich.
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Gemäß der Erfindung
wird weiterhin ein Kalibrierkörper
zum kalibrieren von Tachografen bei Fahrzeugen bereitgestellt. Der
Kalibrierkörper
ist dabei kreisförmig
ausgestaltet, weist einen definierten Radius, sowie wenigstens eine
Kalibriermarke auf. Bei der Kalibriermarke kann es sich dabei wahlweise um
eine Markierung mit oder ohne Winkelcodierung handeln. Im Rahmen
der Kalibrierung wird die rotatorische Bewegung und/oder translatorische
Bewegung der Kalibriermarke ausgewertet. Aufgrund dieser Ausgestaltung
wird die für
eine genaue Kalibrierung erforderliche Mindestmessstrecke deutlich
verkürzt
und es werden dabei zuverlässige
Messergebnisse geliefert.
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Bei
der Untersuchung des Temperaturverhaltens des im Rahmen dieser Erfindung
verwendeten Bildsensors für
die Tachografeneichung hat es sich gezeigt, dass sich die Brennweite
des Bildsensors in Abhängigkeit
von der Temperatur nicht reproduzierbar im Promille-Bereich verändert. Damit
kann die im Werkstattbetrieb geforderte Messgenauigkeit nicht erreicht
werden. Es wäre
zwar grundsätzlich möglich, das
Gehäuse
und die Linse des Bildsensors derart auszuwählen, dass derartige Veränderungen der
Brennweite nicht mehr auftreten können, jedoch ist eine solche
Entwicklung mit einem hohen Kostenaufwand verbunden.
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In
einer besonders vorteilhaften Weise wird daher die tatsächliche
Brennweite entweder vor jeder Messung oder z.B. nach bestimmten
Zeitabständen durch
einen Eichvorgang mittels des erfindungsgemäßen Kalibrierkörpers bestimmt.
Bei dem Eichvorgang wird dabei insbesondere der Kalibrierkörper auf der
Messstrecke vor dem Bildsensor vorbeigerollt und ein entsprechender
Korrekturfaktor bestimmt, womit anschließend die mittels des Bildsensors durchgeführten Radumfangsmessungen
beaufschlagt werden.
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Bei
einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung ist der Kalibrierkörper als
Messrad ausgestaltet, indem in deren Zentrum ein Lager zur Aufnahme
eines Führungsstabes
vorgesehen ist. Mittels des Führungsstabes
kann der Kalibrierkörper
sodann zur Eichung des Bildsensors wahlweise manuell oder automatisch
auf der Messstrecke vor dem Bildsensor vorbeigerollt werden.
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Bei
einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung ist der Kalibrierkörper als
Messrad ausgestaltet, indem dieser Mittel zur Verbindung mit einem
Felgenhalter aufweist. Zur Kalibrierung der Radumfangsmessung/Radumdrehungsmessung
und/oder die Messung der Fahrzeuglängsbewegung wird der Kalibrierkörper mittels
des Felgenhalters an einer Felge des Fahrzeugs angeordnet. Dabei
werden die rotatorische Bewegung und/oder translatorische Bewegung
der wenigstens einen am Kalibrierkörper angeordneten winkelcodierten
Markierung ausgewertet und sodann ein Korrekturfaktor bestimmt,
womit die Radumfangsmessung/Radumdrehungsmessung und/oder die Messung
der Fahrzeuglängsbewegung beaufschlagt
wird.
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In
einer gewinnbringenden Weise der Erfindung ist das Mittel zum herstellen
einer Verbindung mit dem Felgenhalter derart ausgestaltet, dass
damit eine lösbare
Verbindung realisierbar ist. Beispielsweise kann es sich dabei um
eine oder mehrere Klemm- oder Schraubverbindungen handeln, womit der
Kalibrierkörper
und die Kalibriermarke an der Felge des Fahrzeugs angeordnet werden.
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In
einer weiteren gewinnbringenden Weise der Erfindung ist der Kalibrierkörper scheibenförmig ausgestaltet.
Hierdurch weist der Kalibrierkörper
bereits die Form eines Messrades auf und kann daher direkt als Messrad
verwendet werden, vorzugsweise auf der Messstrecke vor dem Bildsensor
vorbeigerollt werden.
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Auch
ist es von großem
Vorteil, falls die Oberfläche
am Umfang der Kalibrierkörpers
einen hohen Reibungskoeffizienten aufweist. Hierdurch lassen sich
Ungenauigkeiten bei der Tachometerkalibrierung vermeiden, wohingegen
bei einem niedrigen Reibungskoeffizienten der Kalibrierkörper verrutschen
würde und
somit die Kalibrierung ungenau wäre.
Beispielsweise eignet sich daher als Oberfläche als Umfangsfläche für den Kalibrierkörper eine
Oberfläche
aus Gummi.
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Weiterhin
ist es vorteilhaft, falls der Kalibrierkörper aus einem Material aufgebaut
ist, welches einen geringen Wärmeausdehnungskoeffizienten
aufweist. Dadurch bleibt der Umfang des Kalibrierkörpers konstant
und das Kalibrierergebnis wird somit nicht verfälscht. Besonders geeignet sind
im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Kalibrierkörper Kohlefaserwerkstoffe,
welche neben einem geringen Wärmeausdehnungskoeffizienten
weitere vorteilhafte mechanische Eigenschaften für diesen Zweck aufweisen. Im
Falle einer Auswertung der translatorischen Bewegung des Kalibrierkörpers bzw. der
Markierung zum Zweck der Bestimmung der Fahrzeuglängsbewegung
ist ein geringer Wärmeausdehnungskoeffizient
von besonders großem
Vorteil, da die Ausdehnung des Kalibrierkörpers hierbei direkt als Messfehler
bei der Bestimmung der Fahrzeuglängsbewegung
eingeht. Wohingegen die Auswertung der rotatorischen Bewegung des
Kalibrierkörpers
hinsichtlich Größenänderungen
robust ist. Bei Kalibriervorgängen
bei denen lediglich die rotatorische Bewegung anhand des Kalibrierkörpers ausgewertet
wird und wobei weitere Mittel zur Erfassung der Fahrzeuglängsbewegung
vorgesehen sind, ist daher eine Berücksichtigung des Wärmeausdehnungskoeffizienten
nicht erforderlich.
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Weitere
Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der folgenden
Beschreibung von bevorzugten Ausführungsbeispielen anhand der
Figuren. Dabei zeigen:
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1 Eine
innerhalb eines ersten Bildausschnitts vollständig erfasste winkelkodierte
Markierung
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2 Eine
innerhalb eines weiteren Bildausschnitts nur
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teilweise
erfasste winkelkodierte Markierung
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In
der 1 wird eine innerhalb eines ersten Bildausschnitts
(3) vollständig
erfasste winkelkodierte Markierung (1) gezeigt. Die winkelkodierte
Markierung (1) besteht dabei aus einem schwarzen Hintergrund
und weißen
Punkten. Die weißen
Punkte bilden einerseits Elemente zur Festlegung des Markenzentrums
und andererseits Elemente, welche aufgrund ihrer Position eine kodierte
Information repräsentieren.
Das Markenzentrum befindet sich dabei im Zentrum eines aus vierzehn
auf einem Kreisring angeordneten weißen Punkten. Aufgrund der kreisförmigen Anordnung
der Punkte wird eine besonders hohe Genauigkeit und Stabilität bei der
maschinellen Auswertung erzielt. Weiterhin sind sieben auf den Hilfsgeraden
(5, 6) befindliche und nicht dem Kreisring zugeordneten
weiße
Punkte vorhanden, welche zwei nicht parallele Geraden bilden und
eine kodierte Information repräsentieren.
Beispielsweise sind die beiden nicht parallelen Geraden einer am
vorderen rechten Fahrzeugrad angeordneten Markierung zugeordnet
und nur dort zu finden. Die beiden nicht parallelen Geraden bilden
darüber
hinaus den Vorteil, dass damit die Lage der Markierung im Raum eindeutig
bestimmt werden kann. Die beiden Hilfslinien (5, 6)
sind in diesem Beispiel im Sinne einer eingängigen Darstellung zusätzlich eingezeichnet
worden und werden bei einem praktischen Einsatz der Markierung (1)
nicht benötigt.
Die im Rahmen dieser Erfindung eingesetzte Markierung (1)
ist dabei nicht auf dieses Ausführungsbeispiel
begrenzt, sondern es sind auch Markierungen möglich, deren Hintergrund und/oder
Elemente sich z.B. in der Anzahl, Form, Farbe und geometrischen
Anordnung deutlich von der in der 1 gezeigten
Markierung (1) unterscheiden können. Dabei können für unterschiedliche
Räder am
Fahrzeug durchaus auch unterschiedliche Markierungen mit unterschiedlicher
Anzahl, Arten, ... von Elementen gewählt sein. Dadurch ist es möglich, anhand
einer bestimmten Markierung Fahrzeugobjekte, wie z.B. die Räder, direkt
und eindeutig zu identifizieren.
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2 zeigt
eine innerhalb eines weiteren Bildausschnitts (4) nur teilweise
erfasste winkelkodierte Markierung (2). Bei dieser Markierung
(2) handelt es sich um die in der 1 gezeigte
Markierung (1), wobei sich das Fahrzeug zwischen den beiden
in den Bildausschnitten (3, 4) gezeigten Bildaufnahmen weiter
fortbewegt hat, sodass die Markierung (2) gegenüber der
Markierung (1) um ca. 45° gedreht
ist. Auch hier sind neben der Anordnung der weißen Punkte auf einem Kreisring
die beiden ebenfalls aus weißen
Punkten gebildeten und bereits in der 1 gezeigten
nicht parallelen Geraden zu erkennen. Die beiden Geraden sind dabei
innerhalb des Bildausschnitts (4) nur teilweise zu sehen.
In einer Rechnereinheit der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist dabei eine
große
Anzahl an Sollmustern hinterlegt, weshalb die im Bildausschnitt
(4) nur teilweise enthaltene Markierung (2) bei
einer maschinellen Erkennung und Auswertung mit hoher Zuverlässigkeit
identifiziert und deren Position und Orientierung exakt bestimmt
werden kann.