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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Steuerung des Aufbaus und der Übergabe
des Produktstapels in einer Verpackungsmaschine, wobei Produkte
einzeln nacheinander in einer Produktreihe einer Stapeleinheit in
getakteter Bewegung zugeführt und
dort zu dem Produktstapel aus n Produkten (n > 4) aufgebaut werden und der fertige Produktstapel anschließend mittels
einer Übergabevorrichtung
an eine nachgeschaltete kontinuierlich bewegte Fördervorrichtung mit gleich
beabstandeten Aufnahmen übergeben
wird.
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Bei
einer bekannten Verpackungsmaschine werden die zu verpackenden Produkte
in einer Produktreihe einzeln und nacheinander auf einem getaktet
angetriebenen Zuführband
zu der Stapeleinheit transportiert, in der aus den nacheinander
eintreffenden einzelnen Produkten, beispielsweise Blisterstreifen,
ein Produktstapel aus n einzelnen Produkten aufgebaut wird. Sobald
der Produktstapel die vorgegebene Sollanzahl von einzelnen Produkten
erreicht hat, wird er von einer Übergabevorrichtung
in eine Aufnahme oder Zelle einer nachgeschalteten kontinuierlich
angetriebenen Produkt-Fördervorrichtung beispielsweise
einer Kartoniermaschine eingeschoben. Da die Fördervorrichtung kontinuierlich
angetrieben ist, muss der Produktstapel genau zu einem vorbestimmten Übergabezeitpunkt
in die Aufnahme bzw. Zelle der Fördervorrichtung
eingeschoben werden.
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Die
einzelnen Produkte werden im idealen Normalbetrieb der Verpackungsmaschine
ohne Unterbrechung in getakteter Bewegung der Stapeleinheit zugeführt, in
der innerhalb von n Takten der Produktstapel aus n Produkten gebildet
wird. Am Ende von n Takten steht ein neuer Produktstapel zur Verfügung, der
von der Übergabevorrichtung
zu dem vorgegebenen Übergabezeitpunkt
an die jeweils zugeordnete Zelle der kontinuierlich laufenden Fördervorrichtung übergeben
werden kann, ohne dass eine zeitliche Verzögerung auszugleichen ist.
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Bei
der Produktion der Produkte kann es passieren, dass einzelne Produkte
als mangelhaft erkannt und deswegen ausgeschieden werden. Dies kann
beispielsweise der Fall sein, wenn ein Blisterstreifen nicht oder
nur unvollständig
gefüllt
ist oder sich als undicht oder in sonstiger Weise fehlerhaft erwiesen
hat. Wenn ein Produkt als fehlerhaft erkannt ist, wird es noch vor
der Stapeleinheit aus dem Verpackungsprozess herausgenommen, so
dass in der Produktreihe aufeinanderfolgender Produkte eine Lücke bzw.
ein leerer Platz entsteht. Dies führt dazu, dass der Aufbau eines
beispielsweise aus n = 5 Produkten bestehenden Produktstapels in
der Stapeleinheit nicht 5 Takte dauert, sondern sich um einen Takt auf
6 Takte verlängert,
wenn auf einem Platz des Zuführbandes
kein Blisterstreifen vorhanden ist.
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Um
diese Unregelmäßigkeit
zu vermeiden, ist es bei bekannten Verpackungsmaschinen üblich, leere
Plätze
in der Produktreihe, die durch die Herausnahme von als fehlerhaft
erkannten Produkten entstanden sind, mit Ersatz-Produkten aufzufüllen, die
in einem Speichermagazin aufgenommen sind und mittels einer Nachlege-Zykloide
auf den leeren Plätzen der
Produktreihe abgelegt werden. Auf diese Weise kann sichergestellt
werden, dass an der Stapeleinheit eine stetige Produktreihe einzelner
Produkte ankommt und somit der Produktstapel immer innerhalb der
vorgegebenen n Takte aufgebaut werden kann. Dies führt dazu,
dass auch die Übergabevorrichtung
eine gleichmäßige getaktete
Bewegung ausführen
kann.
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Die
Einlagerung von Ersatz-Produkten in dem Speichermagazin ist jedoch
verfahrenstechnisch sehr aufwendig und auch das automatische Auffüllen der
Produktreihe mit den Ersatz-Produkten erfordert
einen hohen gerätetechnischen
Aufwand und somit hohe Kosten.
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Die
Vorgänge
zum Beladen und Entladen des Speichermagazins müssen für jedes Blisterformat sehr
exakt eingestellt und von der Verpackungsmaschine eingelernt werden.
Die Blisterstreifen dürfen
dabei nicht geknickt oder verletzt werden. Zusätzlich sind die Rückhaltezungen
am Ausgang des Speichermagazins für jedes Blisterformat hinsichtlich
der geometrischen Form und der zeitlichen Betätigung exakt einzustellen.
Diese Einstellungen sind sehr aufwendig und erfordern bei der ersten
Einstellung eines Blisterformats mehrere Arbeitstage.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Steuerung
des Aufbaus und der Übergabe
eines Produktstapels in einer Verpackungsmaschine zu schaffen, mit
dem sich die Bildung eines Produktstapels und dessen Übergabe
an eine nachfolgende Fördervorrichtung
in einfacher Weise erreichen lässt.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein
Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Wenn sich die Fertigstellung
des aktuellen Produktstapels durch eine lückenhafte Produktreihe um zusätzliche
NZ Takte verzögert und wenn gegebenenfalls
aus vorhergehenden Übergaben
von Produktsta peln an die nachgeschaltete Fördervorrichtung bereits eine
Verzögerung
von NA Takten und somit eine gesamte Verzögerung von
NV = NZ + NA Takten gegeben ist, wird in den Ablauf
des Stapel- und Übergabevorgangs
nach folgenden Bedingungen eingegriffen:
- a)
wenn die gesamte Verzögerung
NV der Übergabevorrichtung
gegenüber
der Fördervorrichtung
in einem zulässigen
Bereich von 1 bis (n – m)
Takten liegt (m = 2, 3, 4; n > m),
wird die Geschwindigkeit der Übergabevorrichtung
erhöht
und ein Ausgleich der Verzögerung
allein mittels der Übergabevorrichtung
vorgenommen und
- b) wenn die Verzögerung
NV der Übergabevorrichtung
gegenüber
der Fördervorrichtung
in einem unzulässigen
Bereich von (n – m
+ 1) bis (n – 1) Takten
liegt, wird die Produktfolge in der Produktreihe (R) verändert, wodurch
die auszugleichende gesamte Verzögerung
NV verändert
und in den zulässigen
Bereich gebracht wird.
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Erfindungsgemäß wird von
der Grundüberlegung
ausgegangen, die Lücken
in der Produktreihe stromauf der Stapeleinheit nicht grundsätzlich aufzufüllen, sondern
zu unterscheiden, wie groß die
gesamte Verzögerung
der Übergabevorrichtung
gegenüber
der Fördervorrichtung
am Ende des Aufbaus des aktuellen Produktstapels ist bzw. sein wird.
In Abhängigkeit
von der ermittelten Verzögerung
von NV Takten werden unterschiedliche Maßnahmen
ergriffen, um die Verzögerung
auszugleichen.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
findet bei Produktstapeln Anwendung, die aus 3 oder mehr Produkten
und insbesondere aus 4 oder mehr Produkten aufgebaut sind, d. h.
n > 3. Zum Zwecke
der Verdeutlichung des erfindungsgemäßen Verfahrens soll im Folgenden
beispielhaft von einem Produktstapel aus n = 5 Produkten ausgegangen
werden, jedoch ist die Erfindung darauf nicht beschränkt.
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Der
Wert m hängt
von der konstruktiven Auslegung der Verpackungsmaschine und insbesondere von
der maximalen Bewegungsgeschwindigkeit der Übergabevorrichtung ab und beträgt 2, 3
oder 4. Je schneller die Übergabevorrichtung
den Produktstapel transportieren kann, desto größer ist der Wert m. Im Folgenden
soll beispielhaft von einem Wert m = 3 ausgegangen werden, jedoch
ist die Erfindung darauf nicht beschränkt.
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Die
Station zur Qualitätskontrolle
der Produkte ist in einem erheblichen Abstand stromauf der Stapeleinheit
angeordnet. Dies bedeutet, dass es unmittelbar stromab der Station
zur Qualitätskontrolle und
in einem wesentlichen Abstand stromauf der Stapeleinheit der Steuerung
der Verpackungsmaschine bereits bekannt ist, ob und gegebenenfalls
welche Plätze
der sich der Stapeleinheit nähernden
Produktreihe unbesetzt sind. Somit lässt sich ermitteln, wieviel
Takte NT nach Abschluss des vorhergehenden Produktstapels
notwendig sind, um einen neuen Produktstapel aus n = 5 Produkten
aufzubauen. Im Idealfall sind dazu 5 Takte notwendig, wenn die nächsten 5
Plätze
der Produktreihe sämtlich
besetzt sind. In diesem Fall ist keine Verzögerung NZ infolge
leerer Plätze
in der Produktreihe gegeben. Wenn sich unter den nächsten fünf Plätzen der
Produktreihe beispielsweise ein leerer Platz befindet, dann sind
zumindest sechs Takte notwendig, um den nächsten Produktstapel aufzubauen,
d. h. es ist infolge des leeren Platzes der Produktreihe eine Verzögerung NZ = 1 gegeben.
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Desweiteren
ist zu berücksichtigen,
ob aus den vorhergehenden Übergaben
von Produktstapeln an die nachgeschaltete Fördervorrichtung bereits eine
Verzögerung
der tbergabevorrichtung gegenüber
der Fördervorrichtung
um gegebenenfalls NA Takte gegeben ist.
Die auszugleichende gesamte Verzögerung
von NV Takten ergibt sich aus der Summe
der Verzöge rung
NZ infolge leerer Plätze in der Produktreihe und
der Verzögerung
NA aus vorherigen Übergaben.
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In
Abhängigkeit
von der Größe der auszugleichenden
gesamten Verzögerung
NV werden erfindungsgemäß unterschiedliche Maßnahmen
ergriffen.
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Wenn
die auszugleichende gesamte Verzögerung
NV relativ gering ist und in einem sogenannten
zulässigen
Bereich von 1 bis (n – m)
bzw. (5 – 3) =
2 Takten liegt, wird auf einen Eingriff in die Anordnung der Produkte
in der Produktreihe vollständig verzichtet
und die zeitliche Verzögerung
wird vollständig
dadurch ausgeglichen, dass die Übergabevorrichtung
den eigentlichen Übergabevorgang
mit einer höheren
Bewegungsgeschwindigkeit durchführt,
so dass am Ende des Übergabevorgangs
des Produktstapels die zeitliche Verzögerung aufgeholt und wieder
die vorbestimmten Relativpositionen zwischen der Aufnahme bzw. Zelle
der nachgeschalteten Fördervorrichtung
und dem einzuschiebenden Produktstapel bzw. der Übergabevorrichtung gegeben
ist.
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Die
maximale Geschwindigkeit der Übergabevorrichtung
ist sowohl durch deren konstruktive Auslegung als auch dadurch beschränkt, dass
die Übergabe
sicher und zuverlässig
erfolgen muss, ohne dass die Gefahr besteht, dass der Produktstapel
durch Aufbringen übermäßiger dynamischer
Kräfte
verrutscht oder sonstiger Weise beschädigt wird. Darüber hinaus
benötigt
der Übergabevorgang
einen Mindest-Zeitraum. Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird der Ausgleich
der Verzögerung
von NV Takten über die Geschwindigkeit der Übergabevorrichtung
nur dann vorgenommen, wenn die Verzögerung NV im
Bereich von 1 bis (n – m)
= (5 – 3)
= 2 Takten liegt.
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Wenn
die Verzögerung
NV größer ist,
d. h. im Bereich von (n – m
+ 1) = (5 – 3
+ 1) = 3 Takten bis (n – 1)
= (5 – 1)
= 4 Takten liegt, wird bei dem erfindungsgemäßen Verfahren in den Auf bau
der Produktreihe eingegriffen, um die Anzahl NT der
zum Aufbau des Produktstapels notwendigen Takte zu verändern. Die
Veränderung
der Anzahl NT der zum Aufbau des Produktstapels
notwendigen Takte erfolgt in der Weise, dass die auszugleichende
gesamte Verzögerung NV nach der Veränderung der Produktreihe im
zulässigen
Bereich von 0 bis (n – m)
= (5 – 3)
= 2 Takten liegt. Wenn die gesamte Verzögerung NV nach
Veränderung
der Produktreihe 0 ist, ist kein weiterer Ausgleich notwendig. Wenn
die gesamte Verzögerung
NV nach Veränderung des Aufbaus der Produktreihe
im Bereich von 1 bis (n – m)
= (5 – 3)
= 2 Takten liegt, wird der weitere Ausgleich in genannter Weise über die Änderung
der Geschwindigkeit der Übergabevorrichtung
vorgenommen.
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Die
Anzahl NT der zum Aufbau des Produktstapels
notwendigen Takte kann auf unterschiedliche Weise verändert werden.
Der Produktstapel wäre
bei unveränderter
Anzahl NT fertig, wenn das 5. bzw. n-te Produkt
die Stapeleinheit erreicht. Wenn der nachfolgende Platz in der Produktreihe
leer ist, kann die Stapeleinheit um einen Takt warten, wodurch die
Anzahl NT der zum Aufbau des Produktstapels
notwendigen Takte um 1 erhöht
wird. Entsprechend kann die Stapeleinheit auch um 2 Takte warten,
wenn die beiden folgenden Plätze
in der Produktreihe leer sind.
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Zusätzlich dazu
ist erfindungsgemäß zumindest
ein temporärer
Zwischenspeicher vorgesehen, der genau ein Produkt aufnehmen kann.
Der Zwischenspeicher kann einen sehr einfachen Aufbau aufweisen
und ist vorzugsweise als Sauger ausgestaltet, der oberhalb der Produktreihe
angeordnet ist und mit dem ein einzelnes Produkt aus der Produktreihe
entnommen, oberhalb der Produktreihe gehalten und bei Bedarf wieder
in die Produktreihe eingesetzt werden kann. Es sind insbesondere
zwei temporäre
Zwischenspeicher des genannten Aufbaus vorgesehen, die jeweils genau
ein Produkt aufnehmen und unabhängig
voneinander betätigbar
sind.
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Durch
das Warten der Stapeleinheit um zumindest einen Takt, wenn ein leerer
Platz in der Produktreihe folgt, verändert sich die Produktfolge
in der Produktreihe nicht. Erfindungsgemäß ist deshalb vorgesehen, die
Anzahl NT der zum Aufbau des Produktstapels
notwendigen Takte zu verändern,
indem mittels des oder der temporären Zwischenspeicher, die jeweils
genau ein Produkt aufnehmen, ein Produkt in die Produktlinie eingelegt
oder aus dieser entnommen wird. Durch Einlegen eines Produktes in
einen leeren Platz der Produktreihe wird die Anzahl NT der für den Aufbau
des Produktstapels notwendigen Takte vermindert. Entsprechend wird
durch Entnehmen eines Produktes aus der Produktreihe die Anzahl
NT der zum Aufbau des Produktstapels notwendigen Takte
vergrößert. Dadurch
wird die auszugleichende gesamte Verzögerung über den unzulässigen Bereich
hinaus in den nachfolgenden zulässigen
Bereich des nächsten
Stapelvorgangs verlängert,
wobei in diesem Fall eine Aufnahme oder Zelle in der Fördervorrichtung
leer bleibt. Auf diese Weise ist es möglich, bei jeder beliebigen
Produktfolge in der Produktreihe sicherzustellen, dass die auszugleichende gesamte
Verzögerung
NV entweder 0 ist oder im Bereich von 1
bis (n – m)
= (5 – 3)
= 2 Takten liegt und somit durch die Veränderung der Geschwindigkeit der Übergabevorrichtung
ausgeglichen werden kann.
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Weitere
Einzelheiten und Merkmale der Erfindung sind aus der vorliegenden
Beschreibung eines Ausführungsbeispiels
unter Bezugnahme auf die Zeichnung ersichtlich. Es zeigen:
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1 eine
schematische Darstellung der Stationen einer Verpackungsmaschine
zum Aufbau und zur Übergabe
eines Produktstapels,
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2 eine
Produktreihe im idealen Zustand ohne leere Plätze,
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3 die
Produktreihe gemäß 2 mit
einem leeren Platz,
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4 die
Produktreihe mit zwei leeren Plätzen,
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5 eine
Produktreihe mit drei leeren Plätzen
vor der Veränderung
der Produktfolge,
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6 die
Produktreihe gemäß 5 nach Veränderung
der Produktfolge,
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7 eine
weitere Produktreihe vor Veränderung
der Produktfolge,
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8 die
Produktreihe gemäß 7 nach Veränderung
der Produktfolge,
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9 eine
weitere Produktreihe vor Veränderung
der Produktfolge,
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10 die
Produktreihe gemäß 9 nach Veränderung
der Produktfolge und
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11 die
Produktreihe gemäß 11 nach einer
alternativen Veränderung
der Produktfolge.
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1 zeigt
einen Ausschnitt aus einer Verpackungsmaschine 10 mit einer
Zuführeinheit 11,
die ein über
Umlenkrollen 21 umlaufendes Zuführband 20 aufweist,
mit dem einzelne Produkte P, die auf Abstand hintereinander auf
dem Zuführband 20 angeordnet
sind, in einer endlosen Produktreihe R einer nur symbolisch dargestellten
Stapeleinheit 24 zugeführt
werden. Das Zuführband 20 ist
getaktet angetrieben und führt
im dargestellten Ausführungsbeispiel
Produkte P in Form von Blisterstreifen der Stapeleinheit 24 zu.
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In
der Stapeleinheit 24 werden mehrere einzelne Produkte P
zu einem Produktstapel PS aufeinander gestapelt. Sobald der Produktstapel
PS fertig ist, wird eine Übergabevorrichtung 12 aktiviert,
die ein um Umlenkrollen 22 umlaufendes Transportband 13 aufweist,
das auf seiner Außenoberfläche nach außen hervorragende,
in Transportrichtung beabstandete Schubfinger 14 trägt. Sobald
der Produktstapel PS fertig ist, kommt einer der Schubfinger 14 mit
dem Produktstapel PS in Anlage und schiebt diesen seitlich über eine
Oberfläche 19 in
Richtung einer kontinuierlich angetriebenen Fördervorrichtung 15. Die
Fördervorrichtung 15 weist
ein über
Umlenkrollen 23 umlaufendes Förderband 16 auf, das
auf seiner Außenseite
senkrecht zur Förderrichtung
nach außen
herausragende Zellenwände 17 trägt. Zwischen zwei
aufeinanderfolgenden Zellenwänden 17 ist
jeweils eine Zelle 18 zur Aufnahme eines Produktstapels
PS gebildet.
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Wie 1 zeigt,
werden die Zellenwände 17 beim
Umlauf um die Umlenkrolle 23 gespreizt und somit die Zelle 18 geöffnet. Dies
ermöglicht
es, dass die Übergabevorrichtung 12 den
Produktstapel PS in die Zelle 18 einschiebt. Sobald die
Zellenwände 17 die Umlenkrolle 23 vollständig umlaufen
haben und sich in einem geradlinigen Abschnitt des Verlaufs des
Förderbandes 16 befinden,
stehen die Zellenwände
wieder parallel zueinander und die Zelle 18 nimmt den Produktstapel
PS unter enger Passung auf, wie es in 1 dargestellt
ist.
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Oberhalb
des Zuführbandes 20 sind
zwei Zwischenspeicher 25 angeordnet, die jeweils als Sauger 26 ausgebildet
sind, die auf die Oberseite des Zuführbandes 20 absenkbar
und von diesem abhebbar sind, wie es durch die Pfeile V angedeutet
ist. Jeder Sauger 26 kann genau ein Produkt P, das auf dem
Zuführband 20 angeordnet
ist, aufnehmen und somit in der Produktreihe R einen leeren Platz
erzeugen. Wenn die Sauger 26 ein Produkt P aufgenommen
haben und mit Abstand oberhalb des Zuführbandes 20 halten,
können
sie das gehaltene Pro dukt P bei Bedarf auf einem leeren Platz der
Produktreihe R ablegen und dadurch eine Lücke schließen oder verkleinern.
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Im
Folgenden soll anhand von 2 der Ablauf
des idealen Normalbetriebs beim Aufbau des Produktstapels PS und
dessen Übergabe
an den Förderer 15 beschrieben
werden. 2 zeigt zehn betrachtete Plätze 1 bis 10 der
Produktreihe R stromauf der Stapeleinheit 24. In dem in 2 dargestellten
idealen Betriebszustand sind alle Plätze der Produktreihe R mit
einem Produkt P besetzt. Es sei im Folgenden beispielhaft davon
ausgegangen, dass ein Produktstapel PS aus n = 5 einzelnen Produkten P
besteht. Nach vollendetem Aufbau des vorhergehenden Produktstapels
sind bei einer lückenlosen Produktreihe,
wie sie in 2 dargestellt ist, fünf Arbeitstakte
notwendig, um den Produktstapel PS vollständig aufzubauen, d. h. NT = 5. Da in der Produktreihe keine leeren
Plätze
auftreten, sind auch keine zusätzlichen
Takte zum Aufbau des Produktstapels notwendig, d. h. NZ =
0. Es sei angenommen, dass sich die Übergabevorrichtung 12 und
die nachgeschaltete Fördervorrichtung 15 in
genauer zeitlicher Abstimmung befinden, d. h. aus vorhergehenden Übergaben
von Produktstapeln an die nachgeschaltete Fördervorrichtung 15 keine
Verzögerung
NA (= 0) gegeben ist. Somit beträgt die auszugleichende
gesamte Verzögerung
NV = NZ + NA = 0 Takte.
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3 zeigt
eine 2 gleichartige Darstellung, wobei jedoch auf dem
Platz 4 der Produktreihe kein Produkt angeordnet und somit ein leerer
Platz vorhanden ist. Alle anderen Plätze der Produktreihe sind mit
einem Produkt belegt. Um den Stapel aus n = 5 Produkten aufzubauen,
sind bei dem Beispiel gemäß 3 somit
NT = 6 Takte notwendig, so dass die Anzahl
NZ der zusätzlichen Takte gegenüber dem Idealfall
gemäß 2 den
Wert 1 hat, d. h. NZ = 1. Auf diese Weise
verzögert
sich der Aufbau des Produktstapels PS um einen Takt. Auch hierbei
sei angenommen, dass sich die Übergabevorrichtung 12 und die
nachgeschaltete Fördervorrichtung 16 in
genauer zeitlicher Abstimmung befinden, d. h. dass aus vorhergehenden Übergaben
von Produktstapeln keine Verzögerung
NA gegeben ist. Somit beträgt die auszugleichende
gesamte Verzögerung
NV = NZ + NA = einen Takt, was bei dem erfindungsgemäßen Verfahren
dadurch ausgeglichen wird, dass die Übergabevorrichtung 12 mit
einer höheren
Geschwindigkeit betrieben wird, wodurch die durch den zusätzlichen Takt
auftretende Verzögerung
aufgeholt wird. Diese Verzögerung
wird jedoch für
den Aufbau des nächsten
Produktstapels PS als Verzögerung
NA = 1 übernommen.
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Die
in 4 dargestellte Produktreihe unterscheidet sich
von der Produktreihe gemäß 3 durch
einen weiteren leeren Platz 6, so dass der aus 5 Produkten bestehende
Produktstapel PS erst nach sieben Takten (NT =
7) aufgebaut ist und somit zwei zusätzliche Takte (NZ =
2) notwendig sind. Auch hier sei angenommen, dass sich aus vorhergehenden Übergaben
von Produktstapeln eine Verzögerung
NA von 0 Takten gegeben sei, so dass sich
eine auszugleichende gesamte Verzögerung NV von
2 Takten ergibt. Auch diese zeitliche Verzögerung NV wird
bei den erfindungsgemäßen Verfahren über eine
Erhöhung
der Geschwindigkeit der Übergabevorrichtung 12 aufgeholt
und ist für
die Betrachtung des nächsten Produktstapels
als Verzögerung
NA = 2 zu berücksichtigen.
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Wenn
die auszugleichende gesamte Verzögerung
NV größer als
(n – 3)
= (5 – 3)
= 2 Takte ist, reicht die Erhöhung
der Geschwindigkeit der Übergabevorrichtung 12 zum
Ausgleich der zeitlichen Verzögerung
nicht aus. Ein entsprechendes Beispiel ist in 5 dargestellt.
Bei diesem Beispiel sind auf den Plätzen 2, 5 und 7 der zehn betrachteten
Plätze
der Produktreihe jeweils Leerstellen vorhanden. Um den aus fünf Produkten
bestehenden Produktstapel aufzubauen, sind somit 8 Takte notwendig
(NT = 8), d. h. gegenüber dem Idealfall gemäß 2 verzögert sich der
Aufbau des Produktstapels PS um 3 Takte (NZ = 3).
Die aus vorhergehenden Übergaben
von Produktstapeln an die nachgeschaltete Fördervorrichtung zu berücksichtigende
Verzögerung
NA sei 0. Die auszugleichende gesamte Verzögerung NV ergibt sich damit zu NV =
NZ + NA = 3 + 0
= 3 Takte. Dies wird bei dem erfindungsgemäßen Verfahren dadurch ausgeglichen,
dass aus einem der beiden nicht dargestellten Zwischenspeicher,
die jeweils ein einzelnes Produkt aufnehmen können, ein Produkt auf den Platz
7 gelegt wird, wie es in 6 durch den Pfeil A angedeutet
ist. Dies hat zur Folge, dass der aus fünf Produkten bestehende Stapel
nun bereits nach 7 Takten (NT = 7) aufgebaut
ist, so dass sich der Aufbau des Produktstapels gegenüber dem
Idealfall nur noch um 2 Takte (NZ = 2) verzögert. Dies
führt zu
einer gesamten Verzögerung
NV von 2 Takten und kann wiederum durch
eine erhöhte
Geschwindigkeit der Übergabevorrichtung 12 aufgeholt
werden.
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Das
Hinzufügen
eines Produktes aus einem der Zwischenspeicher ist nur dann möglich, wenn sich
in zumindest einem der Zwischenspeicher ein Produkt befindet. Die 7 und 8 beschreiben das
Vorgehen, wenn die Ablage eines Produktes in der Produktreihe aus
dem Zwischenspeicher nicht möglich
ist. Gemäß 7 weist
die Produktreihe entsprechend der Darstellung in 5 drei
Leerstellen an den Plätzen
2, 5 und 7 auf. Zum Aufbau des aus fünf Produkten bestehenden Produktstapels
sind somit 8 Takte (NT = 8) notwendig, so
dass sich der Aufbau des Produktstapels um 3 Takte (NZ =
3) verzögert.
Die aus vorhergehenden Übergaben
von Produktstapeln an die nachgeschaltete Fördervorrichtung zu berücksichtigende
Verzögerung
NA sei 0. Die auszugleichende gesamte Verzögerung NV ergibt sich damit zu NV =
NZ + NA = 3 + 0
= 3 Takten. Eine Verringerung der Anzahl NT der
zum Aufbau des Produktstapels notwendigen Takte durch Hinzufügen eines
Produktes ist in diesem Fall nicht möglich, da sich in keinem der
beiden Zwischenspeicher ein Produkt befindet. Es werden deshalb
zwei Produkte von den Plätzen
8 und 9 in die beiden Zwischenspeicher übernommen, wie es durch die
Pfeile E angedeutet ist. Nach Entnahme der beiden Produkte sind
die Plätze
2, 5, 7, 8 und 9 der Produktreihe leer, so dass insgesamt 10 Takte
(NT = 10) zum Aufbau des aus fünf Produk ten
bestehenden Produktstapels notwendig sind. Dies entspricht 2 aus
jeweils 5 Takten bestehenden Arbeitszyklen, so dass keine weiteren
Maßnahmen
zum Ausgleich von zeitlichen Verzögerungen notwendig sind und
die Übergabevorrichtung
lediglich einen Arbeitszyklus aussetzt, was zu einer leeren Aufnahme
oder Zelle der nachgeschalteten Fördervorrichtung führt, und
anschließend
die Übergabe
mit normaler Geschwindigkeit durchführt.
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Bei
den bisherigen Ausführungsbeispielen war
davon ausgegangen worden, dass aus vorhergehenden Übergaben
von Produktstapeln keine Verzögerung
NA zu berücksichtigen ist. 9 zeigt
das Ausführungsbeispiel
gemäß 3,
wobei nunmehr jedoch angenommen sei, dass sich aus vorhergehenden Übergaben
von Produktstapeln bereits eine Verzögerung NA von
2 Takten zu berücksichtigen
ist. Da in der Produktreihe auf dem Platz 4 kein Produkt angeordnet
ist, sind bei dem Beispiel gemäß 9 NT = 6 Takte notwendig, um einen Produktstapel
aus n = 5 Produkten aufzubauen, d. h. es ergibt sich ein zusätzlicher
Takt (NZ = 1). Dies führt zu einer auszugleichenden
gesamten Verzögerung
von NV = NZ + NA = 1 + 2 = 3 Takten. Damit befindet sich
die Verzögerung
NV (= 3 Takte) im unzulässigen Bereich, weshalb erfindungsgemäß in die
Abfolge der Produktreihe eingegriffen wird.
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In
einer möglichen
Ausgestaltung, wie sie in 10 dargestellt
ist, wird angenommen, dass die beiden Zwischenspeicher jeweils unbesetzt
sind, so dass die Produkte, die sie auf den Plätzen 5 und 6 der Produktreihe
befinden, in die beiden Zwischenspeicher übernommen werden, wie es durch
die Zeile E angedeutet ist. Dies hat zur Folge, dass nach Entnahme
der beiden Produkte die Plätze
4, 5 und 6 der Produktreihe leer sind, so dass insgesamt 8 Takte
(NT = 8) zum Aufbau des aus 5 Produkten
bestehenden Produktstapels notwendig sind, so dass sich für den Aufbau
des Produktstapels insgesamt 3 zusätzliche Takte ergeben (NZ = 3) und eine gesamte Verzögerung NV = NZ + NA = 3 + 2 = 5 Takte auszuglei chen ist. Dies
entspricht genau einem Arbeitszyklus, so dass keine weiteren Maßnahmen
zum Ausgleich von zeitlichen Verzögerungen notwendig sind und
die Übergabevorrichtung
lediglich einen Arbeitszyklus aussetzt und somit eine Aufnahme oder
Zelle der nachgeschalteten Fördervorrichtung
leer bleibt.
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Die
Situation gemäß 9 kann
auch in anderer Weise gelöst
werden, wenn die beiden Zwischenspeicher nicht leer sind und somit
nicht zwei Produkte in die Zwischenspeicher übernommen werden können. In
diesem Fall wird aus einem der Zwischenspeicher auf den leeren Platz
4 der Produktreihe ein Produkt abgelegt, wie es in 11 durch
den Pfeil A angedeutet ist. Dies führt dazu, dass die Anzahl NT der zum Aufbau des Produktstapels notwendigen
Takte von 6 auf nunmehr 5 verringert ist, was zur Folge hat, dass
die auszugleichende gesamte Verzögerung
NV = NZ + NA = 0 + 2 = 2 Takte beträgt. Diese Verzögerung NV kann in bereits dargestellter Weise über eine
Erhöhung
der Geschwindigkeit der Übergabevorrichtung 12 aufgeholt
werden.