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Hintergrund der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Mikrokapsel zur Untersuchung
eines Aufnahmeverhaltens einer Mikrostruktur, insbesondere einer
lebenden Zelle, gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs
1. Sie betrifft außerdem ein Verfahren zur Untersuchung
eines Aufnahmeverhaltens einer Mikrostruktur, insbesondere einer
lebenden Zelle. Weiter betrifft sie die Verwendung der Mikrokapsel
oder des Verfahrens zum Nachweis pathologischer oder pathogener
Zellen. Schließlich betrifft die Erfindung ein Verfahren zur
Herstellung Farbstoffbeladener Mikrokapseln.
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Stand der Technik
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Aus W.
Parak et al., "Combined atomic force microscopy and optical microscopy
measurements as a method to investigate particle uptake by sales", small,
2006, 2, Nr. 3, 394–400 sind Mikrokapseln mit einer
Kapselwand aus fünf abwechselnden Doppelschichten negativ
geladenem Poly(styrolsulfonat) und positiv geladenem Poly(allylaminhydrochlorid) (PSS/PAH)
bekannt. In die Kapselwand wurden grün fluoreszierende
CdTe-Nanopartikel eingebettet. Die Aufnahme der fluoreszierenden
Kapseln in lebende Zellen wurde mit Hilfe konventioneller Lichtmikroskopie
und konfokaler Mikroskopie untersucht.
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Bei
der Untersuchung der Zellen mit konventioneller Lichtmikroskopie
kann es schwierig sein, zu klären, ob eine Mikrokapsel
von einer Zelle aufgenommen worden ist oder ob sie der Zelle möglicherweise
nur von außen anhaftet. Zwar hat sich gezeigt, dass eine
solche Aufklärung mit konfokaler Mikroskopie besser gelingt,
jedoch ist die konfokale Mikroskopie ein vergleichsweise aufwändiges
Verfahren, das sich darüber hinaus auch nur bedingt oder
mit Schwierigkeiten automatisieren lässt.
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Weiter
sind außerdem aus dem Stand der Technik sogenannte PEBBLEs
(Probes Encapsulated By Biologically Localized Embedding) bekannt, um
Analytkonzentrationen in kleinen Volumina zu messen. PEBBLEs sind
typischerweise 20 bis 400 nm große globuläre Partikel
aus einer porösen, biologisch inerten Matrix, in deren
Poren Fluoreszenzfarbstoffe eingebettet sind, die auf bestimmte
Analyte reagieren. Die Farbstoffe können z. B. mittels
mikroskopischer Verfahren nachgewiesen werden. Es sind u. a. PEBBLs
bekannt, die auf H+-, K+-,
Ca2+-, Mg2+-, Zn2+- oder Cl- empfindlich sind. PEBBLE-Sensoren werden
heute routinemäßig zum Nachweis von Analyten in
Zellen eingesetzt.
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Der Erfindung zugrundeliegendes Problem
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine verbesserte Mikrokapsel
zur Untersuchung eines Aufnahmeverhaltens einer Mikrostruktur, insbesondere
einer lebenden Zelle, bereitzustellen. Weiter liegt der Erfindung
die Aufgabe zugrunde, ein verbessertes Verfahren zur Untersuchung
eines Aufnahmeverhaltens einer Mikrostruktur, insbesondere einer
lebenden Zelle, bereitzustellen. Die verbesserten Mikrokapseln und
das verbesserte Verfahren sollen insbesondere dazu beitragen, bei
der Untersuchung des Aufnahmeverhaltens einer Mikrostruktur einen
höheren Grad der Automatisierung zu erreichen. Schließlich
liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine neue Verwendung der
Mikrokapsel oder des Verfahrens bereitzustellen.
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Erfindungsgemäße Lösung
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Zur
Lösung der Aufgabe lehrt die Erfindung eine Mikrokapsel
mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und ein Verfahren mit den Merkmalen
des Anspruchs 12. Sie lehrt außerdem eine Verwendung der Mikrokapsel
oder des Verfahrens mit den Merkmalen des Anspruchs 16 und ein Verfahren
zur Herstellung einer Mikrokapsel mit den Merkmalen des Anspruchs 17.
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Mikrokapseln
im Sinne der vorliegenden Erfindung sind Kapseln, die sich in Hinblick
auf ihre Größe zur lichtmikroskopischen Ermittlung
ihrer Farbe eignen. Bevorzugte Mikrokapseln sind größer
als 1 um. Außerdem ist die Größe der
Mikrokapseln vorzugsweise so gewählt, dass sie von lebenden
Zellen aufgenommen werden können. Bevorzugte Mikrokapseln
sind kleiner als 1 mm, besonders vorzugsweise kleiner als 100 μm.
Besonders bevorzugte Mikrokapseln haben einen Durchmesser kleiner
als 10 μm, z. B. zwischen 2 und 7 μm, z. B. 5 μm.
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Eine
Mikrostruktur im Sinne der vorliegenden Erfindung ist eine Struktur,
die ein Inneres und ein Äußeres definiert, in
denen ein Analyt in verschiedenen Konzentrationen vorliegen kann,
und die in Hinblick auf ihre Größe geeignet ist,
eine Mikrokapsel aufzunehmen. Die Mikrostruktur kann von einer Grenzschicht,
z. B. einer Zellmembran, umgeben sein, die die Grenze zwischen Innerem
und Äußerem definiert. Eine bevorzugte Mikrostruktur
ist eine lebende Zelle. Während der Durchmesser bevorzugter Mikrostrukturen
im Bereich zwischen 1 μm und 1 mm liegt, ist die vorliegende
Erfindung nicht auf Mikrostrukturen dieses Größenbereichs
beschränkt.
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Die
Farbe eines Farbstoffs im Sinne der vorliegenden Erfindung ist die
Emission durch den Farbstoff von Licht mindestens einer Wellenlänge,
z. B. durch Fluoreszenz. Ein Ermitteln einer Farbe im Sinne der
vorliegenden Erfindung ist die quantitative oder qualitative Messung
des emittierten Lichts bei mindestens einer Wellenlänge.
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Der
Erfindung liegt die Überlegung zugrunde, dass sich die
Konzentration bestimmter Analyte im Inneren und im Äußeren
einer lebenden Zelle häufig unterscheiden. Dadurch, dass
die erfindungsgemäße Mikrokapsel einen auf ein
Analyt empfindlichen ersten Farbstoff aufweist, kann aus der Farbe der
Mikrokapsel auf die Konzentration des Analyts und damit darauf geschlossen
werden, ob sich die Mikrokapsel im Inneren oder außerhalb
einer Zelle befindet.
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Es
ist ein erreichbarer Vorteil der Erfindung, dass mit konventionellen
lichtmikroskopischen Verfahren zuverlässiger ermittelt
werden kann, ob eine Kapsel von einer lebenden Zelle aufgenommen
worden ist oder nicht. Das erfindungsgemäße Untersuchungsverfahren
und die erfindungsgemäßen Mikrokapseln eignen
sich insbesondere zur Verwendung mit Hochdurchsatzverfahren (high
throughput-screening). Mit solchen Methoden können eine
große Zahl von Zellen gleichzeitig oder in schneller Folge
nacheinander untersucht werden. So können mit dem erfindungsgemäßen
Untersuchungsverfahren z. B. große Zahlen unterschiedlicher
Mikrokapseln hinsichtlich ihrer Aufnahme durch eine große
Zahl unterschiedlicher Zellen untersucht werden.
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Der
Farbstoff kann in der erfindungsgemäßen Kapsel
eine höhere Konzentration aufweisen, als es bei einem gewöhnlichen
Anfärben der Zellen mit dem freien Farbstoff möglich
wäre, weil der Farbstoff in die Kapsel eingeschlossen ist
und deshalb nicht durch Diffusion im Plasma zerlaufen kann. Dies kann
vorteilhaft eine verbesserte Nachweisbarkeit des Farbstoffs in der
Zelle zur Folge haben. Die Erfinder konnten in Experimenten eine
um drei und mehr Größenordnungen höhere
lokale Farbkonzentration in den Mikrokapseln bereitstellen als bei
einfacher Injektion des Farbstoffes in die Zellen. Dabei stellten die
Erfinder sowohl eine verbesserte Sensibilität als auch
eine verbesserte Sensitivität des eingesetzten Farbstoffs
fest.
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Es
ist ein erreichbarer Vorteil der Erfindung, dass eine Toxizität
des Farbstoffes durch ein Einschließen in die Kapsel verringert
werden kann. Die Erfinder konnten in Experimenten beobachten, dass Zellen,
die die erfindungsgemäßen Mikrokapseln aufgenommen
hatten, auch weiterhin zur Zellteilung fähig waren.
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Die
erfindungsgemäße Verwendung der erfindungsgemäßen
Mikrokapseln und des erfindungsgemäßen Untersuchungsverfahrens
zum Nachweis pathologischer oder pathogener Zellen macht sich zunutze,
dass Krebszellen, vermutlich wegen einer durch einen erhöhten
Stoffwechsel ausgelösten erhöhten unspezifischen
Aufnahme, häufig eine größere Anzahl
von Mikrokapseln aufnehmen als gesunde Zellen. Es ist deshalb mit
der Erfindung erreichbar, Krebszellen auf Grundlage einer erhöhten
Aufnahme farbstoffbeladener Mikrokapseln von gesunden Zellen zu
unterscheiden. Es ist auch denkbar, im Zusammenhang mit malignen
oder entarteten Zellen intrazelluläre Vorgänge
zu untersuchen, die mit der Entstehung oder dem Verlauf von Krebserkrankungen einhergehen.
Es ist insbesondere denkbar, die erfindungsgemäßen
Mikrokapseln und das erfindungsgemäße Untersuchungsverfahren
zum routinemäßigen Nachweis pathologischer oder
pathogener Zellen einzusetzen.
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Der
Fachmann erkennt, dass mit Hilfe der erfindungsgemäßen
Mikrokapseln und des erfindungsgemäßen Untersuchungsverfahrens
auch enzymatische Reaktionen und Stoffwechselvorgänge,
bei denen sich Analytkonzentrationen verändern, untersucht
werden können. Es ist ein erreichbarer Vorteil der Erfindung,
dass Analytkonzentrationen, insbesondere Innenkonzentrationen, mit
einer guten räumlichen und zeitlichen Auflösung
in vivo erfasst werden können. Dies kann beispielsweise
zur Aufklärung komplexer Wechselbeziehungen zwischen einzelner Innenkonzentrationen
und ihrer Rolle beim Vermitteln spezifischer Zellantworten ausgenutzt
werden.
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Obwohl
die vorliegende Erfindung vorzugsweise in der Zellbiologie eingesetzt
wird, z. B. zur Untersuchung pathologischer oder pathogener Zellen, z.
B. Krebszellen, ist sie nicht auf Anwendungen in diesem Bereich
oder auf Anwendungen im Bereich der klinischen oder analytischen
Chemie beschränkt.
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Aufbau und Weiterbildung der erfindungsgemäßen Lösung
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Vorteilhafte
Aus- und Weiterbildungen, welche einzeln oder in Kombination eingesetzt
werden können, sind Gegenstand der abhängigen
Ansprüche.
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In
einer bevorzugten Ausführung der Erfindung ist der Farbstoff
auf Ionen als Analyt, besonders vorzugsweise solche Ionen, die in
der Biologie von Bedeutung sind, empfindlich. Ein besonders bevorzugter
Analyt sind Wasserstoffionen (H+). Der bevorzugte
Farbstoff ist ein pH-sensitiver Farbstoff. Mit dieser Ausführung
der Erfindung ist erreichbar, dass ein pH-Unterschied zwischen dem
Inneren und dem Äußeren der Mikrostruktur, insbesondere
einer lebenden Zelle, ausgenutzt werden kann, um zu ermitteln, ob
die Mikrokapsel im Inneren oder im Äußeren der Mikrostruktur
vorliegt. Es ist bekannt, dass lebende Zellen in ihrem Inneren,
z. B. in ihren Endosomen oder Lysosomen, häufig einen niedrigeren
pH-Wert aufweisen als ein Kulturmedium, das die Zellen umgibt.
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Ein
bevorzugter Farbstoff ist ein Fluoreszenzfarbstoff. In dieser Ausführung
der Erfindung ist es möglich, das erfindungsgemäße
Untersuchungsverfahren mit Hilfe Fluoreszenzlichtmikroskopischer und/oder
Fluoreszenzspektroskopischer Methoden auszuführen.
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Vorzugsweise ändert
der erste Farbstoff seine Farbe in Abhängigkeit der Analytkonzentration, besonders
vorzugsweise des pH-Werts. Eine Farbänderung im Sinne der
vorliegenden Erfindung ist eine Veränderung der Intensität
des von dem Farbstoff emittierten Lichts bei mindestens einer Wellenlänge.
Bei einem besonders bevorzugten Farbstoff ist die Farbänderung
eine Änderung des Verhältnisses der Intensität
des von dem Farbstoff emittierten Lichts bei mindestens einer Wellenlänge
zu der Intensität bei mindestens einer anderen Wellenlänge. Es
ist ein erreichbarer Vorteil dieser Ausführung der Erfindung,
dass aus dem Intensitätsverhältnis auf die Konzentration
des Analyts geschlossen werden kann. Ein besonders bevorzugter Farbstoff
ist SNARF®. Der Farbstoff liegt
vorzugsweise an ein Polysaccharid gebunden vor, z. B. als SNARF®-1-Dextran.
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Eine
bevorzugte Mikrokapsel weist genau eine Kapselwand auf. Die Kapselwand
umfasst vorzugsweise ein Polymermaterial, besonders vorzugsweise
ein polyelektrisches Polymermaterial, z. B. Poly(styrolsulfonat)
(PSS) und/oder Poly(allylaminhydrochlorid) (PAH). Eine besonders
bevorzugte Kapselwand ist zwiebelschalenartig aus einer Mehrzahl
von Schichten, vorzugsweise 5 bis 20 Schichten, aufgebaut. In einer
Ausführung der Erfindung umfasst die Kapsel alternierende
Schichten zweier unterschiedlicher Materialien, vorzugsweise Polymermaterialien, besonders
vorzugsweise mit unterschiedlicher Ladung. Die Materialien sind
vorzugsweise polyelektrolytische Polymermaterialien, z. B. negativ
geladenes PSS und positiv geladenem PAH. Die bevorzugte Mikrokapsel
weist genau einen Hohlraum auf, der besonders vorzugsweise von der
Kapselwand eingeschlossen wird.
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Durch
die Ausgestaltung der Mikrokapsel als Kapsel mit Hohlraum und Kapselwand
ist es erreichbar, zwei voneinander getrennte Bereiche der Mikrokapsel
zu schaffen, den Hohlraum und die Kapselwand, von denen jede zur
Aufnahme eines Farbstoffs geeignet ist. In einer bevorzugten Ausführung
der Erfindung liegt der erste Farbstoff in dem Hohlraum der Mikrokapsel
vor. Es sind aber auch Ausführungen der Erfindung denkbar,
bei denen der erste Farbstoff in der Kapselwand vorliegt.
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In
einer bevorzugten Ausführung der Erfindung weist die Kapsel
neben dem ersten Farbstoff mindestens einen von diesem unterschiedlichen zweiten
Farbstoff auf. Der zweite Farbstoff kann im Hohlraum und/oder in
der Kapselwand angeordnet sein. Vorzugsweise ist auch der zweite
Farbstoff ein auf ein Analyt empfindlicher Farbstoff. Insoweit sind die
oben beschriebenen Ausführungen des ersten Farbstoffs auch
mögliche Ausführungen des zweiten Farbstoffs.
Besonders vorzugsweise ist der zweite Farbstoff auf einen anderen
Analyt empfindlich als der erste Farbstoff, um mit der erfindungsgemäßen Mikrokapsel
die Konzentration mehrerer Analyte gleichzeitig zu ermitteln. Es
ist aber auch denkbar, dass der erste und der zweite Farbstoff auf
den gleichen Analyt empfindlich sind, z. B. um die Messgenauigkeit
bei der Bestimmung der Analytkonzentration durch die Mikrokapsel
zu verbessern.
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Der
zweite Farbstoff kann auch dazu dienen, die Mikrokapsel zu markieren,
um bei der Verwendung mehrerer Fraktionen unterschiedlicher Mikrokapseln
diese voneinander zu unterscheiden, z. B. indem eine Fraktion mit
einem zweiten Farbstoff einer ersten Farbe und eine andere Fraktion
mit einem zweiten Farbstoff einer anderen Farbe markiert ist. Diese
Ausführung der Erfindung erlaubt es vorteilhaft, Untersuchungen
mit verschiedenen Fraktionen von Mikrokapseln gleichzeitig durchzuführen.
Mikrokapseln, die beispielsweise denselben ersten Farbstoff aufweisen
oder an ihrer Oberfläche mit denselben Liganden ausgestattet
sind, können mit demselben zweiten Farbstoff markiert sein.
Auf diese Weise kann erreicht werden, dass bei gleichzeitiger Erfassung
des ersten und zweiten Farbstoffs einer bestimmten Mikrokapsel nicht
nur festgestellt werden kann, ob diese von der Zelle aufgenommen
wurde (erster Farbstoff), sondern auch welchen Liganden diese Mikrokapsel
trägt (zweiter Farbstoff). Die Markierung kann bei entsprechender
Versuchsplanung auch eine Aussage darüber machen, auf welchen Analyt
die entsprechende Mikrokapsel empfindlich ist. Bei Verwendung des
zweiten Farbstoffs als Markierung ist dieser vorzugsweise nicht
auf den Analyt empfindlich. Die Erfindung ist nicht auf Mikrokapsel mit
nur zwei Farbstoffen beschränkt. Vielmehr sind auch Mikrokapseln
denkbar, die mit drei oder mehr Farbstoffen ausgerüstet
sind.
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In
einer bevorzugten Ausführung der Erfindung umfasst der
zweite oder einer der zweiten Farbstoffe wenigstens einen Halbleiternanokristall,
z. B. einen Quantum-Dot, zur Markierung der Mikrokapsel. Besonders
vorzugsweise umfasst die erfindungsgemäße Mikrokapsel
mehrere Quantum-Dots als zweiten Farbstoff, besonders vorzugsweise
mehrere Quantum-Dots unterschiedlicher Farbe. Durch die Kombination
mehrerer Farben, lässt sich ein Satz einzigartiger Markierungen,
in ihrer Funktion vergleichbar mit Barcodes, erzeugen. Es ist ein
erreichbarer Vorteil dieser Ausführung der Erfindung, dass eine
Vielzahl unterschiedlicher Mikrokapseln voneinander unterschieden
werden können. Die zur Markierung der Mikrokapsel verwendeten
Farbstoffe sind vorzugsweise in der Kapselwand untergebracht.
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Die
erfindungsgemäßen Mikrokapseln weisen vorzugsweise
mindestens einen magnetischen Partikel auf, der grundsätzlich
an beliebiger Stelle der Mikrokapsel vorgesehen sein kann, z. B.
in der Kapselwand. Es ist ein erreichbarer Vorteil dieser Ausführung
der Erfindung, dass die Mikrokapseln mittels des magnetischen Partikels
aus einem sie umgebenden Medium separiert werden können,
beispielsweise im Verlauf ihrer Herstellung. Insbesondere können auf
diese Weise Herstellungsschritte vermieden werden, bei denen die
Mikrokapseln zur Agglomeration neigen. Ein geeignetes Material für
die magnetischen Partikel ist z. B. Magnetit.
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In
einer bevorzugten Ausführung der Erfindung ist die Mikrokapsel
auf ihrer Außenseite mit mindestens einem Liganden ausgestattet.
Bevorzugt sind solche Liganden, die die Aufnahme der Mikrokapsel
in die Mikrostruktur, insbesondere eine lebende Zelle, beeinflussen,
oder von denen dies vermutet wird. Besonders bevorzugt sind Liganden,
die an Rezeptoren einer Zellmembran binden oder von denen dieses
vermutet wird. Mit dieser Ausführung der Erfindung kann
eine Rezeptor-vermittelte Aufnahme der Mikrokapseln untersucht werden.
Von besonderem Interesse können Liganden sein, die die
Aufnahme der Mikrokapseln in die Zelle erhöhen oder solche,
von denen dies vermutet wird.
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Zur
Untersuchung, ob ein bestimmter Ligand oder eine Kombination bestimmter
Liganden die Aufnahme von Partikeln in bestimmte Zellen verbessert, werden
in einer bevorzugten Ausführung der Erfindung mit dem oder
den Liganden auf Ihrer Außenseite ausgestattete Mikrokapseln
mit den Zellen in Kontakt gebracht, z. B. indem sie einem Medium,
in dem die Zellen sich befinden, zugegeben werden, sodass sie durch
Diffusion zu den Zellen gelangen können. Die Mikrokapseln
sind vorzugsweise mit einem pH-empfindlichen ersten Farbstoff, z.
B. SNARF®-1-Dextran ausgestattet,
sodass aufgrund eines unterschiedlichen pH-Werts innerhalb und außerhalb
der Zelle die Farbe einer Mikrokapsel davon abhängt, ob
sie sich innerhalb oder außerhalb einer Zelle befindet.
Aus dem Verhältnis der Anzahl mit einer Zelle ko-lokalisierter
Mikrokapseln der Farbe, die dem pH-Wert außerhalb der Zelle
entspricht, zu der Anzahl mit einer Zelle ko-lokalisierter Mikrokapseln der
Farbe, die dem pH-Wert innerhalb der Zelle entspricht, kann zwischen
adhärierten und aufgenommenen Zellen unterscheiden werden
und daraus auf die Wirkung des oder der Liganden geschlossen werden.
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Bei
der Untersuchung einer Rezeptor-spezifischen Aufnahme der Mikrokapseln
kann eine unspezifische Aufnahme der Mikrokapseln durch die Zelle
hinderlich sein. Deshalb ist die erfindungsgemäße
Mikrokapsel in einer bevorzugten Ausführung der Erfindung
mit Poly(ethylenglycol)(PEG) beschichtet. Die Liganden sind vorzugsweise
an die PEG-Schicht gebunden. Es ist ein erreichbarer Vorteil dieser
Ausführung der Erfindung, dass die unspezifische Aufnahme
der Mikrokapsel in die Mikrostruktur herabgesetzt wird und dadurch
besondere Aussagen darüber möglich sind, ob und
in welchem Umfang eine durch den Liganden vermittelte Rezeptor-spezifische
Aufnahme der Mikrokapsel in die Mikrostruktur stattfindet.
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Die
Experimente der Erfinder haben gezeigt, dass Zellen die Mikrokapseln
vorzugsweise in Endosomen oder Lysosomen einschließen.
Bei manchen Anwendungen kann es jedoch wünschenswert sein, dass
sich die erfindungsgemäßen Mikrokapseln im Zytosol
der Zelle befinden, z. B. um die Konzentration eines bestimmten
Analyts in der Zelle festzustellen. Zu diesem Zweck können
die erfindungsgemäßen Mikrokapseln an ihrer Oberfläche
mit einem Endosom-auflösenden Mittel, vorzugsweise einem
Peptid, ausgestattet oder das erfindungsgemäße
Untersuchungsverfahren so modofiziert sein, dass die endosomale
Membran durch ein kontrolliertes lokales Erhitzen, z. B. mittels
Infrarotstrahlung oder einem oder mehrerer in die Mikrokapsel, vorzugsweise
deren Kapselwand, eingeschlossener Metallpartikel, aufgelöst
wird.
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In
einer bevorzugten Ausführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens kommt im Schritt des Ermittelns der Farbe der Mikrokapseln
ein Hochdurchsatzverfahren zum Einsatz. Solche Verfahren erlauben
die Untersuchung einer Vielzahl von Mikrostrukturen gleichzeitig
oder in schneller Folge. Zum Beispiel kann ein flusszytometrisches
Verfahren zum Einsatz kommen. Ein flusszytometrisches Verfahren im
Sinne der vorliegenden Erfindung ist nicht auf Zellen beschränkt,
sondern betrifft allgemein die Untersuchung von in einem fließenden
Medium suspendierter Mikrostrukturen. Bei einem bevorzugten flusszytometrischen
Verfahren werden die zu untersuchenden Mikrostrukturen und Mikrokapseln
durch einen Kanal geleitet und mit einer Lichtquelle, besonders
vorzugsweise einer Laserlichtquelle, beleuchtet. Vorzugsweise wird
durch eine spektroskopische Analyse des emittierten Lichts auf die
Farbe der Mikrokapseln geschlossen. Hierzu sind besonders vorzugsweise
mit Farbfiltern ausgestattete Lichtdetektoren vorgesehen. Das von
den Detektoren abgegebene Signal wird vorzugsweise mit Hilfe einer
Datenverarbeitungseinrichtung ausgewertet. In einer anderen Ausführung
der Erfindung wird zum Ermitteln der Farbe der Mikrokapseln ein
von einer Datenverarbeitungseinrichtung gesteuertes Lichtmikroskop
eingesetzt. Vorzugsweise wird das von dem Lichtmikroskop erzeugte
Bild von einer Kamera aufgenommen und von einer Datenverarbeitungseinrichtung
weiterverarbeitet.
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Die
erfindungsgemäßen Mikrokapseln und das erfindungsgemäße
Verfahren eignen sich auch dafür, zeitaufgelöste
Veränderungen von Analytkonzentration, insbesondere pH-Werten,
aufzunehmen und darzustellen.
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Bei
dem erfindungsgemäßen Herstellverfahren einer
mit einem Farbstoff (3) beladenen Mikrokapsel ist der Farbstoff
vorzugsweise ein Fluoreszenzfarbstoff, besonders vorzugsweise SNARF®. Das bevorzugte Polysaccharid
ist Dextran und der bevorzugte Farbstoffmolekül-Polysaccharid-Komplex
ist SNARF®-1-Dextran. Die Polymerschicht
umfasst vorzugsweise PSS und/oder PAH. Die Polymerschicht ist vorzugsweise
eine Polymermultischicht, besonders vorzugsweise mit alternierenden
Schichten entgegengesetzt geladener Polyelektrolyte, z. B. alternierenden
Schichten von PSS und PAH. Der Calciumcarbonatpartikel wird vorzugsweise
mit Hilfe von EDTA aus der Mikrokapsel herausgelöst.
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Kurzbeschreibung der Zeichnung
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Die
Erfindung wird im Folgenden anhand schematischer Zeichnungen an
Ausführungsbeispielen mit weiteren Einzelheiten näher
erläutert.
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Es
zeigen:
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1:
Schematisch die Schritte der Herstellung der erfindungsgemäßen
Mikrokapsel;
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2:
Eine mit dem Verfahren aus 1 hergestellte
erfindungsgemäße Mikrokapsel;
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3:
Das Fluoreszenz-Emissionsspektrum des bevorzugten Fluoreszenzfarbstoffs SNARF®-1-Dextran;
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4:
Das Verhältnis der roten (650 nm Wellenlänge)
zur grünen (580 nm Wellenlänge) Fluoreszenz von
SNARF®-1-Dextran; und
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5:
Schematisch den Aufbau einer weiteren erfindungsgemäßen
Mikrokapsel.
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Zur
Verkapselung des SNARF®-1-Dextrans wird im Wesentlichen
das in Petrov et al., "Proteine-calciumcarbonate coprecipitation:
a tool for Proteine encapsulation", Biotechnol. Proc. 2005, Nr.
21, S. 918–925 entsprechend angepasst verwendet,
mit dem Unterschied, dass nicht gleiche Volumina 0,33-molarer CaCl2- und Na2CO3-Lösungen miteinander gemischt
werden, wobei die CaCl2-Lösung
zusätzlich die zu verkapselnde Substanz enthält,
sondern zur Verkapselung von SNARF®-1-Dextran
2,5 ml einer wässrigen SNARF®-1-Dextran-Lösung
vorgelegt werden und dann je 0,615 ml 1-molarer CaCl2- und
1-molarer Na2CO3- Lösung
dazugegeben werden. Der das Herstellungsverfahren betreffende Inhalt
der vorgenannten Schrift ist durch Verweis Teil der vorliegenden
Offenbarung.
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Das
Herstellungsverfahren der Mikrokapseln ist in 1 schematisch
in einzelnen Schritten dargestellt. Globuläre Calciumcarbonat-Mikropartikel 1 mit
Durchmessern zwischen 1 und 10 μm, in die SNARF®-1-Dextran-Moleküle 3
eingebettet sind, werden durch Präzipitation von übersättigter
CaCl2- und Na2CO3-Lösung in Anwesenheit von SNARF®-1-Dextran-Molekülen 3
(Kopräzipitation) hergestellt. Nach schichtweisem Aufbringen
von sechs Doppelschichten PSS/PAH in Anwesenheit von Magnetit-Nanopartikeln 7 wurde
das CaCO3 durch Behandlung mit EDTA extrahiert.
Zur Vereinfachung sind in 3 nur drei
Doppellagen 5 von negativ geladenem PSS und positiv geladenem
PAH dargestellt. Die Kapseln 9 sind in den Figuren rein schematisch
und nicht maßstabsgetreu wiedergegeben.
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Eine
mit dem in 1 dargestellten Verfahren hergestellte
Mikrokapsel 9 ist in 2 schematisch
wiedergegeben. Die Wand 11 der Mikrokapsel 9 ist
aus zwiebelschalenartig angeordneten aufeinanderfolgenden Schichten 15 und 17 entgegengesetzt geladener
Polymere aufgebaut, wobei die positiv geladenen Polymerschichten
mit 15, die negativ geladenen Polymere mit 17 bezeichnet
sind. In die Kapselwand 11 sind negativ geladene Magnetit-Nanopartikel 7 eingebettet.
In dem von der Kapselwand 11 eingeschlossenen Kapselhohlraum 13 liegen
die SNARF®-1-Dextran-Molekülen
3 vor. Wasserstoffionen können die Kapselwand 11 durchdringen.
Mit zunehmendem pH-Wert der Umgebung der SNARF®-1-Dextran-Moleküle ändert
sich deren Fluoreszenzfarbe von Rot zu Grün.
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3 zeigt
ein Fluoreszenz-Emissionsspektrum von SNARF®-1-Dextran-Molekülen
3 (MW = 70,000 g/mol, 10 μg/ml) in wässriger Lösung
bei den angegebenen pH-Werten. Die Moleküle 3 wurden mit Licht
einer Wellenlänge um 488 nm angeregt. Die eingezeichneten
Kurven 19, 21, 23 und 25 geben hierbei
Messergebnisse bei einem pH von 6,0 (Kurve 19), 7,0 (Kurve 21),
8,0 (Kurve 23) bzw. 9,0 (Kurve 25) wieder. Die
Kurvenverläufe spiegeln die dualen Fluoreszenz-Emissionseigenschaften
der SNARF®-1-Dextran-Moleküle
3 wider: Je alkalischer die Lösung ist, in der die SNARF®-1-Dextran-Moleküle 3
vorliegen, desto niedriger ist die Fluoreszenzintensität
bei 580 nm und desto höher ist die Fluoreszenzintensität
bei 650 nm.
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Das
Verhältnis r/g von roter (bei einer Wellenlänge
um 650 nm) zu grüner (bei einer Wellenlänge um
580 nm) Fluoreszenz von SNARF®-1-Dextran ist
in 4 zu sehen. Dabei zeigt die gestrichelte Kurve 27 das
Verhältnis, wie es sich aus 3 ergibt, der
Fluoreszenzintensitäten von SNARF®-1-Dextran-Molekülen,
die in wässriger Lösung aufgelöst sind.
Die durchgehende Kurve 29 gibt das Verhältnis r/g
der roten und grünen Fluoreszenzintensitäten von SNARF®-1-Dextran-Molekülen 3
an, die in das Innere der Mikrokapseln 9 eingebettet sind.
Die geringere Steigung der Kurve lässt sich möglicherweise
mit der höheren lokalen Konzentration des Fluoreszenzfarbstoffs
erklären.
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Herstellung von Kapseln mit
zwei Farbstoffen
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Die
Mikrokapsel 9 kann an unterschiedlichen Stellen mit unterschiedlichen
Farbstoffen 3, 31 markiert sein. Um dies zu zeigen,
haben die Erfinder Kapseln 9 hergestellt, bei denen SNARF®-1-Dextran 3 in ihrem Hohlraum 13 eingebettet
vorliegt, und welche einen organischen Fluorophor 31 in
ihrer Wand 11 aufweisen.
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Hierzu
wurden um SNARF®-1-Dextran enthaltende
CaCO3-Partikel 1 herum wie oben
beschrieben alternierende Schichten von PSS und PAH angeordnet.
Für mittlere Schichten wurde anstelle von PAH entweder
PAH-TRITC oder PAH-Alexa-Fluor 488 verwendet. PAH-TRITC und PAH-Alexa-Fluor 488
wurden durch kovalente Bindung von Tetramethylrhodamin-Isothiocyanat
(TRITC, roter Fluorophor), oder NHS-Alexa-Fluor 488 (grüner
Fluorophor) jeweils an PAH nach dem in G. B. Sukhorukov et al., „Protein
encapsulation via porous CaCO3 microparticles templating", Biomacromolecules,
2004, 5 (5), S. 1962–1972 offenbarten Verfahren
hergestellt. Der gesamte diesbezügliche Inhalt der genannten Veröffentlichung
ist durch Verweis jeweils Teil der vorliegenden Offenbarung. Nach
dem Aufbau der einzelnen Schichten waren die markierten Polymere stabil
in das Polyelektrolyt-Netzwerk integriert. In einem letzten Schritt
wurde das Calziumcarbonat durch Behandlung mit EDTA aufgelöst.
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5 zeigt
den schematisch vereinfachten Aufbau einer so hergestellten Mikrokapsel 9 mit
zwei Farbstoffen 3, 31. Die Mikrokapsel 9 dieser
Ausführungsform unterscheidet sich von der Mikrokapsel 9 der 1 und 2 im
Wesentlichen dadurch, dass dieser anstelle der Magnetit-Nanopartikel 7 einen zweiten
Farbstoff 31 (Alexa-Fluor 488 oder TRITC) in seiner Kapselwand 11 aufweist.
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Verwendung der Mikrokapsel
zum Nachweis von Zellen
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MDA-MB
435s-Brustkrebs-Zellen (ATTC, USA) wurden in L-15 Leibovitz-Medium
(Biochrom AG, n° F1315) unter Zusatz von 1% L-Glutamin
(Biochrom AG, n° K0282), 1% Penicillin/Streptomycin (GIBCO.
n° 15140-122), 10% fetalem Schweineserum (Biochrom AG,
n° S0115) und 0,1% Insulin (SIGMA, n° I0516) gezüchtet
und bei 37°C in feuchter Atmosphäre kultiviert.
NRK-Fibroplastenzellen (ATTC, USA) wurden in D-MEM-Medium (GIBCO,
n° 41965-039) unter Zusatz von 1% Penicillin/Streptomycin
(GIBCO, n° 1540-122) und 10% fetalem Schweineserum (Biochrom
AG, n° S0115) gezüchtet und bei 37°C
in feuchter Atmosphäre kultiviert, welche 5% CO2 enthielt.
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Zur
Bestimmung der Aufnahme der Mikrokapseln 9 in die Zellen
wurden 104 Zellen pro cm2 in sterile
Mikroskopiekammern (μ-slide 8 Well IbiTreat von Ibidi,
n° 80826) ausgebracht. Wenn die Zellen anwuchsen, wurden
sie mit 32 SNARF®-1-Dextran 3 enthaltenden
Mikrokapseln 9 pro Zelle über je nach Experiment
unterschiedliche Zeitspannen inkubiert. Die Kapselkonzentration
wurde unter Verwendung einer Zellkammer (Neubauer improved, von
Paul Marienfeld GmbH, Lauda-Königshofen, Deutschland) bestimmt.
Zur Darstellung der Zellen und Kapseln wurde ein Fluoreszenz-Transmissionsmikroskop (Axiovert
200M mit HAL-100 und FluoArc Lampen, Zeiss, Jena, Deutschland) verwendet.
Um die Temperatur auf 37°C zu halten, wurde eine am Mikroskop angebrachte
temperaturgesteuerte Inkubatorstufe verwendet (Tempcontrol 37-2
digital, Heizeinheit, Inkubator XL, alles von Zeiss, Jena, Deutschland).
Um die CO2-Konzentrationen für
die Experimente mit den NRK-Zellen auf 5% zu halten, wurde dem Mikroskop ein
CO2-Inkubator (Zeiss, Jena, Deutschland)
angefügt.
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Es
konnte beobachtet werden, dass Mikrokapseln 9, welche außerhalb
der Zellmembranen lagen, stets rot fluoreszierten. Nach langer Inkubationszeit
kann die Fluoreszenz von Mikrokapseln 9, die mit den Zellen
kolokalisiert waren, von grün nach rot umschlagen. Ein
entgegengesetztes Verhalten wurde nicht beobachtet. Mikrokapseln 9,
die innerhalb von Zellen vorgefunden wurden, fluoreszierten grün.
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Flusszytometrie (FACS)
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Zur
flusszytometrischen Ermittlung des Verhältnisses von an
Zellen adhärierten zu von den Zellen aufgenommenen Mikrokapseln
wurde eine Suspension mit Zellen und SNARF®-1-Dextran
beladenen Mikrokapseln durch einen engen Kanal eines Flusszytometers
geleitet und mit einem Argonlaser beleuchtet, sodass sich im Allgemeinen
jeweils nur eine Zelle in dem vom Laser beleuchteten Bereich befand.
Das Fluoreszenzlicht wurde mit Detektoren aufgenommen, die mit Filtern
ausgestattet waren. Die Analyse des reflektierten Lichts wurde in
drei Schritten durchgeführt: (1) Abtrennen der Zell-Ereignisse,
(2) Trennen verschiedener Partikelpopulationen und (3) Statistik
der verschiedenen Populationen.
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Im
ersten Schritt wurden aller von den Detektoren detektierten Ereignisse
gemäß ihrer Vorwärts-(FSC, forward scattering
intensity) und Seitwärtsstreuintensitäten SSC
(sideward scattering intensity) in einem zweidimensionalen Graphen
aufgetragen. Weil die suspendierten Zellen größer
als Kapseln oder Schmutz sind, bilden sie eine isolierte Population 30, 32, 33, 34, 35,
die im Folgenden „Zellereignisse" genannt wird.
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In
einem zweiten Schritt wurde die Fluoreszenz aller Ereignisse analysiert
und die durch einen Filter mit einer Durchlasswellenlänge
um 590 nm aufgenommenen Intensitäten (FL2 in 6 und 7) und
die von einem Filter mit einer Durchlasswellenlänge um
630 nm aufgenommenen Intensitäten (FL3 in 6 und 7)
wurden in einem Dichtegraphen dargestellt, der im Folgenden „Fluoreszenzgraph" genannt
wird. Die Ereignisse mit markierten Mikrokapseln 30, 32, 34, 35 unterscheiden
sich von unmarkierten Objekten 33, z. B. Zellen ohne Mikrokapseln und
Schmutz durch ihre hohe Fluoriszenzintensität. Wie in
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6 und 7 dargestellt,
können hinsichtlich des Fluoreszenzgraphen zwei linienartige Populationen,
eine mit roten Mikrokapseln 30, 34, die außen
an der Zelle anhaften, und grüne Mikrokapseln 32, 35,
die sich im Inneren der Zelle befinden, unterschieden werden.
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Im
dritten und letzten Schritt wurde jede der beiden linienartigen
Populationen statistisch untersucht, um die absoluten Prozentzahlen
der Ereignisse der jeweiligen Populationen zu erhalten.
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Die
in der vorstehenden Beschreibung, den Ansprüchen und den
Zeichnungen offenbarten Merkmale können sowohl einzeln
als auch in beliebiger Kombination für die Verwirklichung
der Erfindung in ihren verschiedenen Ausgestaltungen von Bedeutung
sein.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- - W. Parak et
al., "Combined atomic force microscopy and optical microscopy measurements
as a method to investigate particle uptake by sales", small, 2006,
2, Nr. 3, 394–400 [0002]
- - "Proteine-calciumcarbonate coprecipitation: a tool for Proteine
encapsulation", Biotechnol. Proc. 2005, Nr. 21, S. 918–925 [0041]
- - „Protein encapsulation via porous CaCO3 microparticles
templating", Biomacromolecules, 2004, 5 (5), S. 1962–1972 [0047]