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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Erfassung
einer Auszugslänge eines Gurtbandes und einer auf das Gurtband
einwirkenden Kraft. Die Erfindung betrifft weiterhin einen Gurtaufroller
mit einer derartigen Vorrichtung sowie eine Verwendung eines 3D-Hall-Sensors
zu obigen Zwecken.
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Sicherheitsgurte
finden heute in nahezu allen Verkehrsmitteln Anwendung. Insbesondere
im Kraftfahrzeugbereich werden große Anstrengungen unternommen,
um den Schutz der Insassen bei einem Unfall zu verbessern. Dabei
wird auch auf aktive Gurtsysteme gesetzt, die es erlauben, einen
Gurt vorzustraffen, sobald Crash-Sensoren einen Unfall detektieren.
Dadurch wird die Neigung zum Zurückschleudern der Insassen
vermindert und insbesondere Probleme mit der Halswirbelsäule,
z. B. Schleudertraumata, reduziert. Weiterhin wird der zur Verfügung stehende Überlebensraum
vergrößert und die Wirkung der sonstigen Sicherheitssysteme,
z. B. der Airbags, optimiert. Problematisch bei den Gurtstraffern und
den sonstigen Sicherheitssystemen ist, dass häufig nicht
nur erwachsene Personen auf den Sitzen Platz nehmen, sondern teilweise
Babys in Babyschalen auf einem Vordersitz untergebracht werden.
In einer derartigen Sitzbelegung wäre das Auslösen
eines Airbags oder der Gurtstraffung katastrophal.
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Zur
Umgehung einer derartigen Gefahr müssen Insassenschutzvorrichtungen
nach dem Stand der Technik manuell auf die aktuelle Sitzbelegung eingestellt
werden, beispielsweise mittels eines Schalters oder mittels einer
Sicherung. Derartige, die Interaktion der Fahrzeugführer
verlangenden Maßnahmen werden jedoch leicht im täglichen
Gebrauch vergessen. Daher ist es tendenziell möglich, dass
bei einer Sitzbelegung mit einem Kindersitz der Airbag trotzdem
auslöst oder dass er nicht auslöst, obwohl eine
erwachsene Person den Sitzplatz belegt. Der Schutz wäre
jeweils nicht optimal.
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Eine
Möglichkeit, derartige Probleme zu lösen, besteht
darin, automatische Sitzbelegungserkennungssysteme einzusetzen,
die beispielsweise anhand einer auf eine Sitzfläche wirkenden
Kraft bestimmen, ob ein Sitz mit einer Person oder mit einem Kindersitz
belegt ist. Weiterhin sind manche Kindersitze und Sitzplätze
mit speziellen Signalgebern und Sensoren versehen, die eine Deaktivierung
des Airbags ermöglichen.
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Es
gibt jedoch Grenzfälle, in denen die vorgenannten Systeme
nicht in der Lage sind, zu erkennen, ob ein Kindersitz oder ein
Mensch auf einem Sitz untergebracht ist. Bei kleinen Kinder unterscheidet
sich das Gesamtgewicht nicht sehr von dem Gewicht eines größeren
Babys in einem Kindersitz, sodass hier für das System eine
Gefahr von Fehleinschätzungen vorliegen könnte.
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Aus
diesem Grund wird im Stand der Technik als weitere Möglichkeit
erwogen, alternativ oder zusätzlich den Zustand des Sicherheitsgurtes
für die Sitzbelegungserkennung auszuwerten. So kann z.
B. anhand der Gurtkraft unterschieden werden, ob sich eine erwachsene
Person oder ein befestigter Kindersitz auf dem Fahrzeugsitz befindet.
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Systeme
zur Erkennung des Zustandes des Gurtbandes sind im Stand der Technik
bekannt. In der
DE
101 46 630 A1 ist ein Gurtschloss zur Aufnahme eines Befestigungselementes
eines Sicherheitsgurtes offenbart, bei dem ein das Befestigungselement
fixierendes Bauteil ein Messelement aufweist, mit dem eine auf das
Gurtschloss einwirkende Kraft erfassbar ist. Weitere Systeme, die
eine Gurtkraftmessung am Gurtschloss vornehmen, sind beispielsweise
aus der
DE 102 40
896 A1 , der
DE
103 36 123 A1 , der
DE 103 22 700 A1 und der
DE 100 02 378 A1 bekannt.
Diese Systeme haben jedoch sämtlich den Nachteil, dass
sie nur zur Erkennung der auf einen Gurt einwirkenden Kraft dienen,
nicht aber zur Bestimmung der Auszugslänge eines Gurtes
herangezogen werden können. Hierfür wären
separate Messvorrichtungen erforderlich.
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Aus
der
DE 10 2004
032 658 A1 ist ein Gurtaufroller für einen Fahrzeug-Sicherheitsgurt
bekannt, der eine drehbar gelagerte Gurtspule aufweist, ein mit
der Gurtspule koaxial gekoppeltes Antriebsrad, wobei die Gurtspule
begrenzt drehbar gegenüber dem Antriebsrad ist. Weiterhin
ist ein Sensor vorgesehen, der bei einer Drehung der Gurtspule relativ zu
dem Antriebsrad ein Signal erzeugt, das repräsentativ für
die im Sicherheitsgurt wirkende Gurtbandkraft ist. Der Gurtaufroller
weist weiterhin einen Elektromotor mit einer variablen Antriebskraft
auf, mittels dem der Gurt aufgespult werden kann.
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Nachteilig
bei dem Stand der Technik ist damit, dass lediglich eine Gurtkraftmessung
vorgesehen ist, die auch von den persönlichen Vorlieben
abhängt. Manche Menschen ziehen den Gurt fester an als
andere und manchmal werden auch Kindersitze nachlässig
befestigt. Damit kann zwar die Sicherheit der Systeme erhöht
werden, aber die Gefahr von Fehleinschätzungen der Systeme
besteht weiterhin. In Kraftfahrzeugen besteht weiterhin das Problem, dass
der Bauraum für Bauelemente in der Regel sehr knapp bemessen
ist, sodass zusätzliche Bauteile große konzeptionelle
Schwierigkeiten bereiten.
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Aufgabe
der Erfindung ist es somit, eine Vorrichtung anzugeben, die eine
Gefahr von Fehleinschätzungen durch die Sitzbelegungserkennung
reduziert und die kompakt und preisgünstig realisierbar ist.
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Die
Aufgabe wird gelöst durch eine Vorrichtung gemäß dem
unabhängigen Anspruch 1, ein Verfahren gemäß dem
unabhängigen Anspruch 15, einen Gurtaufroller gemäß dem
Anspruch 17 und durch die Verwendung eines 3D-Hall-Sensors gemäß dem abhängigen
Anspruch 18.
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Eine
Vorrichtung zur Erfassung einer Auszugslänge eines Gurtbandes
und einer auf das Gurtband einwirkenden Kraft weist einen Signalgeber
und ein Sensorelement auf. Der Signalgeber ist relativ zu einer
Verbindungslinie zwischen dem Sensorelement und dem Signalgeber
drehbar befestigt und wird bei einer Belastung des Gurtbandes relativ
zu dem Sensorelement verschoben. Bevorzugt ist, wenn die Drehachse
des Sensorelementes zumindest nahezu mit der Verbindungslinie zwischen
dem Sensorelement und dem Signalgeber zusammenfällt. Belastung
des Gurtbandes meint insbesondere eine Zugbelastung, also eine auf
das Gurtband einwirkende Kraft, die sich über das Gurtband
auf eine Lagerung des Gurtbandes überträgt. Eine
derartige Kraft kann nur dann einwirken, wenn sich eine Gurtspindel,
auf die das Gurtband aufgespult ist, in einer Verriegelungsstellung
befindet.
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Das
Sensorelement muss in der Lage sein, die relative Lage des Signalgebers
zum Sensorelement zu erfassen. Damit lasst sich über die
axiale Verdrehung des Signalgebers ein Zusammenhang mit der Auszugslänge
des Gurtbandes herstellen und über die axiale Verschiebung
des Signalgebers relativ zu dem Sensorelement ein Bezug zu der auf
das Gurtband einwirkenden Kraft herstellen. Eine derartige Vorrichtung
hat den Vorteil, dass mit nur einem Signalgeber und einem Sensorelement
sämtliche relevanten Daten mit einer einzigen Messung erfassbar sind.
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Es
wurde überraschend gefunden, dass auch die ausgezogene
Gurtbandlänge zur Plausibilisierung einer Gewichtserkennung
herangezogen werden kann. Ein vergleichsweise leichtes Gewicht in
Verbindung mit einer großen Auszugslänge spricht für
einen befestigten Kindersitz, wobei eine tendenziell kürzere
Auszugslänge des Gurtbandes in Verbindung mit einem hohen
Gewicht für einen erwachsenen Menschen spricht.
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Die
erfindungsgemäße Vorrichtung ermöglicht
sowohl die Verwendung von passiven Gurtaufrollern, also solchen,
die eine Gurtrückholung mittels Federkraft bewirken, als auch
solchen, bei denen die Gurtrückholung mittels eines elektrischen
Antriebes umgesetzt wird.
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Vorteilhafterweise
ist das Gurtband auf einer Gurtspindel aufwickelbar und der Signalgeber
wirkt mit der Gurtspindel zusammen. Dadurch wird ein besonders einfacher
Zusammenhang zwischen der Lage der Gurtspindel und der Lage des
Signalgebers hergestellt. Dies ermöglicht eine eindeutige
Messung der Lage der Gurtspindel.
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Besonders
vorteilhaft ist es, wenn zwischen Signalgeber und Gurtspindel ein
Getriebe vorgesehen ist, das von der Gurtspindel angetrieben ist,
wobei der Signalgeber mit einer Getriebeausgangswelle des Getriebes
zusammenwirkt. Das Zusammenwirken kann durch eine unmittelbare Befestigung
des Signalgebers auf der Getriebeausgangswelle erreicht werden.
Auch ein mittelbares Zusammenwirken zwischen Signalgeber und Getriebeausgangswelle
ist denkbar. Damit ist es möglich, den Zusammenhang zwischen
Rotation der Gurtspindel und Rotation des Signalgebers derart zu
bestimmen, dass eine leichte Auswertung durch das Sensorelement
möglich wird. Als geeignete Übersetzung hat sich
eine solche Übersetzung herausgestellt, die bei einem Vollauszug
des Gurtbandes eine halbe bis zwei Umdrehungen der Getriebeausgangswelle
und damit des Signalgebers bewirken. Besonders bevorzugt ist dabei ein
Zusammenhang dergestalt, dass ein Vollauszug des Gurtbandes eine
einzige Umdrehung der Getriebeausgangswelle bewirkt. Damit wird
jeder Auszugslänge des Gurtbandes genau eine Orientierung
des Signalgebers zugeordnet, die mittels des Sensorelementes erfassbar
ist.
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Vorteilhafterweise
weist die Gurtspindel eine Spindelwelle auf, auf der ein Spindelkörper
relativ zu der Spindelwelle beweglich gelagert ist. Der Spindelkörper
dient zur Aufnahme des Gurtbandes auf seiner Mantelfläche.
Damit wird ermöglicht, dass sich Spindelkörper
und Spindelwelle relativ zueinander bewegen können. Besonders
vorteilhaft ist in diesem Zusammenhang, wenn die Relativbewegung
von Spindelkörper und Spindelwelle zueinander begrenzt sind,
beispielsweise durch einen Anschlag.
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Als
besonders geeignetes Element zur Verbindung von Spindelkörper
und Spindelwelle haben sich elastische Elemente oder Federn erwiesen.
Damit ist es möglich, die Relativbewegung von Spindelkörper
und Spindelwelle zueinander abhängig von einer äußeren
Kraft zu bestimmen. Die relative Lage von Spindelkörper
und Spindelwelle zueinander wird dann durch das Kräftegleichgewicht
zwischen der verbindenden Feder oder dem verbindenden elastischen
Element und der äußeren Kraft bestimmt.
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Besonders
vorteilhaft ist es, wenn auf der Spindelwelle ein Element befestigt
ist, das in Umfangsrichtung wenigstens eine schiefe Ebene aufweist,
wobei der Spindelkörper auf der an das Element angrenzenden
Seite eine im wesentlichen zu dem Element komplementäre
Form aufweist. Das Element ist dabei drehfest auf der Spindelwelle
befestigt. Damit wird ermöglicht, in einem Ruhezustand, in
dem keine äußere Kraft auf den Spindelkörper
einwirkt, ein ideales Eingreifen von Spindelkörper und Element
zu realisieren. Eine Verdrehung des Spindelkörpers relativ
zu der Spindelwelle führt dann auch zu einer Verdrehung
des Spindelkörpers relativ zu dem Element und damit zu
einer axialen Verschiebung des Spindelkörpers relativ zu
dem Element durch die schiefe Ebene, die sich auch in der Form des
Spindelkörpers zeigt. Damit wird ein eindeutiger Zusammenhang
zwischen von außen anliegender Kraft und axialer Verschiebung
des Spindelkörpers relativ zu der Spindel hergestellt.
Auf diese Weise ist eine besonders einfache Kraftmessung möglich.
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Vorteilhafterweise
ist ein Träger vorgesehen, auf dem die Gurtspindel mit
wenigstens einer ersten Seite drehbar gelagert ist. Damit kann die
Gurtspindel fest im Fahrzeug verankert werden.
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Weiterhin
ist es möglich, die Gurtspindel auf einer ersten Seite
ortsfest, aber drehbar zu lagern und auf der gegenüberliegenden
zweiten Seite derart zu lagern, dass bei einer von außen
auf die Gurtspindel einwirkenden Kraft die zweite Seite relativ
zu dem Träger transversal verschoben wird. Dabei kann das zweite
Ende der Gurtspindel frei oder verschiebbar gelagert sein. Auch
damit ist es möglich, einen eindeutigen Zusammenhang zwischen
von außen anliegender Kraft und Lage des mit der Gurtspindel
zusammenwirkenden Sensorelementes herzustellen.
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Als
geeignete Signalgeber haben sich Magnete erwiesen, wobei als Sensorelemente
Magnetfeldsensoren vorgesehen sind. Der Magnet ist relativ zu dem
Magnetfeldsensor dreh- und verschiebbar angeordnet. Besonders geeignet
als Magnetfeldsensor ist ein Hall-Sensor, insbesondere ein 3D-Hall-Sensor.
Ein 3D-Hall-Sensor ermöglicht die Erfassung der vollständigen
relativen räumlichen Lage eines Magneten in einem einzigen
Sensorelement.
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Vorteilhafterweise
ist der Magnet derart ausgerichtet, dass eine Nord-Süd-Erstreckung
des Magneten senkrecht zu der Drehachse des Magneten steht. Damit
ist die Orientierung des Magneten besonders leicht erfassbar.
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Alternativ
dazu kann der Magnet mit Vorteil derart ausgerichtet sein, dass
eine Nord-Süd-Erstreckung des Magneten parallel zu der
Drehachse des Magneten steht. Auch in dieser Ausrichtung ist eine besonders
leichte Erfassung der Orientierung des Magneten möglich.
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Ein
weiterer Gegenstand der Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren
zur Erfassung einer Auszugslänge eines Gurtbandes und einer
auf das Gurtband einwirkenden Kraft mit einem drehbar gelagerten
Signalgeber und einem Sensorelement. Das Sensorelement erfasst die
von der Auszugslänge des Gurtbandes abhängige
axiale Ausrichtung des Signalgebers sowie die von der auf das Gurtband einwirkenden
Kraft abhängige Verschiebung des Signalgebers relativ zu
dem Sensorelement. Dabei ist als Achse eine Verbindungsachse zwischen
dem Sensorelement und dem Signalgeber bevorzugt. Damit wird mit
einer einzigen Messung ermöglicht, sowohl die auf das Gurtband
einwirkende Kraft als auch die Auszugslänge des Gurtbandes
zu erfassen.
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Vorteilhafterweise
wird als Signalgeber ein Magnet verwendet und als Signalempfänger
ein Magnetfeldsensor, der die Orientierung des Magnetfeldes und/oder
den Betrag des Magnetfeldes und/oder die axiale Komponente des Magnetfeldes
erfasst. Besonders vorteilhaft ist es dabei, wenn als Magnetfeldsensor
ein 3D-Hall-Sensor verwendet wird.
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Die
Erfindung bezieht sich weiterhin auf einen Gurtaufroller, der eine
erfindungsgemäße Vorrichtung aufweist. Ein derartiger
Gurtaufroller lässt sich als vollständiges Bauteil
durch einen Automobilzulieferer fertigen und kann durch den Automobilhersteller
als Komplettsystem eingebaut werden.
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Ein
weiterer Gegenstand der Erfindung bezieht sich auf die Verwendung
eines 3D-Hall-Sensors zur Erfassung einer Auszugslänge
eines Gurtbandes und einer auf das Gurtband einwirkenden Kraft.
Ein 3D-Hall-Sensor eignet sich besonders zum Einsatz zu den vorgenannten
Zwecken.
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Anhand
der Zeichnungen wird die Erfindung nachstehend eingehend erläutert.
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Es
zeigen:
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1 eine
schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen
Gurtaufrollers,
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2 eine
schematische Darstellung eines unbelasteten Gurtbandes,
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3 eine
schematische Darstellung eines belasteten Gurtbandes,
-
4 eine
schematische Darstellung eines 3D-Hall-Sensors,
-
5 eine
Darstellung des Feldes und Sensorelements in einer ersten räumlichen
Ausrichtung und
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6 eine
Darstellung des Feldes am Sensorelement in einer zweiten räumlichen
Ausrichtung.
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Aus
der Darstellung gemäß 1 ist ein
erfindungsgemäßer Gurtaufroller 1 ersichtlich.
Der Gurtaufroller 1 dient zum Aufrollen eines Gurtbandes 2.
Derartige Gurtaufroller finden Verwendung in nahezu allen Kraftfahrzeugen.
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Das
Gurtband 2 ist auf einer Gurtspindel 3 aufgewickelt.
Die Gurtspindel 3 ist mittels der Lager 4, 5 an
einem Träger 6 gelagert. Die Gurtspindel 3 ist auf
der Seite des Lagers 4 mit einem Rückholer 7 verbunden,
der ein ungespanntes Gurtband 2 auf der Gurtspindel 3 aufwickelt.
Der Rückholer 7 kann mit einer Feder oder mit
einem Elektromotor ausgestattet sein.
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Auf
der dem Rückholer 7 gegenüberliegenden
Seite ist ein Getriebe 8 vorgesehen, das eingangsseitig
mit von der Gurtspindel angetrieben wird. Auf einer Getriebeausgangswelle 9 ist
ein Magnet 10 befestigt. Der Magnet 10 ist so
ausgerichtet, dass seine Nord-Süd-Erstreckung senkrecht
zu einer Drehachse der Getriebeausgangswelle 9 verläuft.
Zu dem Magneten 10 in Richtung der Drehachse des Magneten 10 benachbart
ist ein Magnetfeldsensor 11 angeordnet. Der Magnetfeldsensor 11 ist
als 3D-Hall-Sensor ausgeführt, wie er in den 4 bis 6 eingehender
beschrieben wird.
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Beim
Vollauszug des Gurtbandes 2 führt die Gurtspindel 3 in
etwa zehn Umdrehungen aus. Das Getriebe 8 ist so ausgelegt,
dass bei einem Vollauszug des Gurtbandes 2 die etwa zehn
Umdrehungen auf eine Umdrehung der Getriebeausgangswelle 9 reduziert
wird. Der Magnet 10 wird dabei bei einem Vollauszug des
Gurtbandes 2 einmal um 360° gedreht. Durch die
Anordnung des Magneten 10 mit der Nord-Süd-Erstreckung
senkrecht zur Rotationsachse besteht damit ein eindeutiger Zusammenhang
zwischen der Orientierung des Magnetfeldes und der ausgezogenen
Länge des Gurtbandes 2.
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Die
Gurtspindel 3 ist derart gelagert, dass sie bei einer Belastung
des Gurtbandes 2 mit einer über das Gurtband 2 übertragenen
Kraft in axialer Richtung verschoben wird. Das Getriebe 8 ist
ortsfest auf dem Träger 6 befestigt, wobei die
Getriebeausgangswelle 9 über die Getriebeeingangswelle
des Getriebes 8 in axialer Richtung zusammen mit der Gurtspindel 3 verschiebbar
ist. Dies bewirkt gleichzeitig eine Verschiebung des Magneten 10 auf
den Magnetfeldsensor 11 zu oder von diesem weg.
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Die 2 und 3 verdeutlichen
die Funktionsweise der Gurtspindel 3 in Abhängigkeit
von einer an dem Gurtband 2 anliegenden Kraft.
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Die
Gurtspindel 3 besteht aus mehreren Bestandteilen. Zunächst
ist ein Spindelkörper 15 vorgesehen, der auf einer
Spindelwelle 16 axial verschiebbar befestigt ist. Auf der
linken Seite der Spindelwelle 16 ist ein Element 17 vorgesehen,
das in axialer Richtung nicht verschiebbar ist. Das Element 17 ist auf
der rechten Seite derart ausgebildet, dass in Umfangsrichtung drei
schiefe Ebenen entstehen. Der Spindelkörper 15 ist
auf der dem Element 17 zugewandten Seite so ausgebildet,
dass sich das Element 17 und der Spindelkörper 15 in
einer relativen Ausrichtung zueinander komplementär ergänzen.
Dabei ist es gleichgültig, ob die entsprechende Struktur
seitens des Spindelkörpers 15 einstückig
mit dem Spindelkörper ausgeführt ist oder auf
einem separaten Bauteil, wobei ein separates Bauteil an der Spindelwelle 16 befestigt
sein müsste.
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Der
Spindelkörper 15 steht mittels eines in den 2 und 3 nicht
dargestellten elastischen Elementes mit der Spindelwelle 16 in
Verbindung. Statt eines elastischen Elementes kann auch eine Feder
vorgesehen sein. Diese elastische Verbindung bewirkt, dass der Spindelkörper 15 relativ
zu der Spindelwelle 16 axial verschoben und verdreht werden
kann. Die Verbindung ist dabei so ausgestaltet, dass der Spindelkörper 15 in
einem durch äußere Kräfte unbelasteten
Zustand auf der linken Seite in das Element 17 eingreift.
Weiterhin muss die Verbindung einen eindeutigen Zusammenhang zwischen der
relativen Verdrehung von Spindelkörper 15 und Spindelwelle 16 sicherstellen.
Als geeignete Elemente hierzu haben sich Zug- und Druckfedern sowie
einseitig oder beidseitig eingespannte Spiralfedern und Kombinationen
der vorgenannten Federn erwiesen. Auch andere elastische Elemente
sind denkbar.
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Sofern,
wie in 2 dargestellt, auf das Gurtband 2 keine äußeren
Kräfte einwirken, beispielsweise bei einem nur locker über
einen Passagier gelegten Gurt, greift der Spindelkörper 15 auf
der linken Seite vollständig in das Element 17 ein.
Eine äußere Kraft, beispielsweise wie in 3 dargestellt 100
N, wie sie bei einer Vorspannung des Gurtbandes 2 im Falle
einer Belegung des Sitzes mit einem Kindersitz oder dergleichen
bestehen würde, bewirkt die elastische oder federbelastete
Lagerung des Spindelkörpers 15 zunächst
eine Verdrehung des Spindelkörpers 15 relativ
zu der Spindelwelle 16. Dies bewirkt gleichzeitig eine
Verdrehung zwischen Spindelkörper 15 und Element 17,
womit aufgrund der im Element 17 und im Spindelkörper 15 ausgebildeten
schiefen Ebene eine axiale Verschiebung bewirkt wird. Die axiale
Verschiebung ist proportional zur von außen an dem Gurtband 2 anliegenden
Kraft. Das System ist dabei so ausgelegt, dass bei einer von außen
anliegenden Kraft von etwa 150 N eine Verschiebung von etwa 10 mm
erzielt wird. Die Steigungen der schiefen Ebenen an dem Element 17 und an
dem Spindelkörper 15 sind abhängig von
der Anzahl von Steigungssegmenten in Umfangsrichtung.
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Durch
die in 1 beschriebene axiale Verbindung zwischen Magnet
und Spindelkörper wird somit ein eindeutiger Zusammenhang
zwischen der relativen Position des Magneten zu dem Magnetfeldsensor
und der von außen an dem Gurtband 2 anliegenden
Kraft erreicht.
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Weiterhin
ist ein mechanischer Begrenzer vorgesehen, der die maximale axiale
Verschiebung des Spindelkörpers 15 auf der Spindelwelle 16 begrenzt.
Eine größere, auf das Gurtband 2 einwirkende
Kraft bewirkt somit keine weitere Axialverschiebung. Dies ist notwendig,
um bei einem Unfall einen Rückhalt der Passagiere sicherzustellen.
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Zur
Auswertung des Drehwinkels des Magneten werden die beiden Richtungskomponenten des
Magnetfeldes senkrecht zur Verschiebungsachse herangezogen. Zur
Auswertung der relativen axialen Position zwischen Magnetfeldsensor
und Magnet wird der Betrag des Magnetfeldvektors herangezogen. Alternativ
ist es möglich, nur den Betrag des Magnetfeldes senkrecht
zu der Verschiebungsachse zu verwenden. Eine weitere Möglichkeit
besteht darin, den Winkel, den der Magnetfeldvektor mit der Bestückungsebene
des Hallsensorchips bildet, auszuwerten; wozu beispielsweise ein
exzentrisch laufender axial magnetisierter Zylindermagnet Verwendung findet.
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Zur
Bestimmung der Auszugslänge des Gurtes ist der Zusammenhang
zwischen der Auszugslänge und dem sich daraus ergebenden
Winkel vorzugsweise durch Kalibrierung festgelegt.
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4 zeigt
eine schematische Darstellung des 3D-Hall-Sensors 23. Der
Einsatz von 3D-Hall-Sensoren ist für die erfindungsgemäße
Vorrichtung und das erfindungsgemäße Verfahren
besonders vorteilhaft, da 3D-Hall-Sensoren auf nur einer Platine
die dreidimensionale Erfassung eines Magnetfeldes ermöglichen.
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Der
3D-Hall-Sensor 23 umfasst direkt zueinander benachbart
angeordnete Einzelsensorelemente 26, von denen je ein Sensorelement
für die Erfassung eines Magnetfeldes in eine Raumrichtung
zuständig ist. Das anliegende Magnetfeld wird somit mittels
seiner vektoriellen Einzelkomponenten erfasst. Durch vektorielle
Addition kann im Anschluss in einer Auswerteeinheit der Magnetfeldvektor
am Ort des Sensorelements 23 rekonstruiert werden.
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Die 5 und 6 dienen
zur Verdeutlichung des Erfassungsprinzips der relativen dreidimensionalen
Position des Signalgebers 10, 24 zu dem Signalempfänger 11, 25.
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5 zeigt
dabei eine Darstellung des Magnetfeldes 27 am 3D-Hall-Sensor 23 in
einer ersten relativen Ausrichtung der Bauteile 12, 23 zueinander. Der
Abstand zwischen Magnet 12 und 3D-Hall-Sensor 23 ist
hierbei relativ groß und damit das Magnetfeld 27 am
3D-Hall-Sensor 23 relativ klein. Das Magnetfeld wird durch
den Magnetfeldvektor 27 repräsentiert.
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6 zeigt
eine Darstellung des Feldes 27' am 3D-Hall-Sensor 23 in
einer zweiten räumlichen Ausrichtung der Bauteile zueinander 12, 23.
Der Abstand zwischen Magnet 12 und 3D-Hall-Sensor 23 ist hierbei
kleiner als in der in 5 dargestellten Anordnung. Die
Feldstärke des Magnetfeldes am 3D-Hall-Sensor 23 ist
dadurch gestiegen, wie durch den längeren Magnetfeldvektor 27' dargestellt.
Der Zusammenhang von Stärke und Richtung des Magnetfeldes 27, 27' repräsentiert
somit die relative Ausrichtung von Signalgeber 10, 24 zu
Signalempfänger 11, 25.
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Die
Auswertung des Magnetfeldes 27, 27' mittels des
3D-Hall-Sensors 23 in einer in den Ausführungsbeispielen
nicht dargestellten Auswerteeinheit kann sowohl die statischen Magnetfelder
als auch die dynamischen Magnetfelder erfassen.
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- 1
- Gurtaufroller
- 2
- Gurtband
- 3
- Gurtspindel
- 4
- Lager
- 5
- Lager
- 6
- Träger
- 7
- Rückholer
- 8
- Getriebe
- 9
- Getriebeausgangswelle
- 10
- Magnet
- 11
- Magnetfeldsensor
- 15
- Spindelköper
- 16
- Spindelwelle
- 17
- Element
- 23
- 3D-Hall-Sensor
- 24
- Signalgeber
- 25
- Signalempfänger
- 26
- Einzelsensorelemente
- 27
- Magnetfeld
am Signalempfänger
- 27'
- Magnetfeld
am Signalempfänger
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
-
- - DE 10146630
A1 [0007]
- - DE 10240896 A1 [0007]
- - DE 10336123 A1 [0007]
- - DE 10322700 A1 [0007]
- - DE 10002378 A1 [0007]
- - DE 102004032658 A1 [0008]