DE102007017223A1 - Verfahren zum Plasma-Stichlochschweißen - Google Patents

Verfahren zum Plasma-Stichlochschweißen Download PDF

Info

Publication number
DE102007017223A1
DE102007017223A1 DE200710017223 DE102007017223A DE102007017223A1 DE 102007017223 A1 DE102007017223 A1 DE 102007017223A1 DE 200710017223 DE200710017223 DE 200710017223 DE 102007017223 A DE102007017223 A DE 102007017223A DE 102007017223 A1 DE102007017223 A1 DE 102007017223A1
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
gas
plasma
melt
composition
welding
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Withdrawn
Application number
DE200710017223
Other languages
English (en)
Inventor
Gerald Wilhelm
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Linde GmbH
Original Assignee
Linde GmbH
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Linde GmbH filed Critical Linde GmbH
Priority to DE200710017223 priority Critical patent/DE102007017223A1/de
Priority to AT07014003T priority patent/ATE493222T1/de
Priority to DE502007006096T priority patent/DE502007006096D1/de
Priority to EP07014003A priority patent/EP1980354B1/de
Priority to DE112008000663T priority patent/DE112008000663A5/de
Priority to PCT/EP2008/002848 priority patent/WO2008125275A1/de
Publication of DE102007017223A1 publication Critical patent/DE102007017223A1/de
Withdrawn legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B23MACHINE TOOLS; METAL-WORKING NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • B23KSOLDERING OR UNSOLDERING; WELDING; CLADDING OR PLATING BY SOLDERING OR WELDING; CUTTING BY APPLYING HEAT LOCALLY, e.g. FLAME CUTTING; WORKING BY LASER BEAM
    • B23K10/00Welding or cutting by means of a plasma
    • B23K10/02Plasma welding
    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B23MACHINE TOOLS; METAL-WORKING NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • B23KSOLDERING OR UNSOLDERING; WELDING; CLADDING OR PLATING BY SOLDERING OR WELDING; CUTTING BY APPLYING HEAT LOCALLY, e.g. FLAME CUTTING; WORKING BY LASER BEAM
    • B23K9/00Arc welding or cutting
    • B23K9/16Arc welding or cutting making use of shielding gas
    • B23K9/167Arc welding or cutting making use of shielding gas and of a non-consumable electrode

Landscapes

  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Physics & Mathematics (AREA)
  • Plasma & Fusion (AREA)
  • Mechanical Engineering (AREA)
  • Arc Welding In General (AREA)

Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Plasma-Stichlochschweißen, bei dem eine nichtabschmelzende und von einem Plasmabrenner konzentrisch umgebene Elektrode eingesetzt wird, wobei über den Plasmabrenner zumindest ein Plasmagas (PG) und ein Schutzgas (SG) zugeführt werden, wobei durch Ionisation des Plasmagases mit Hilfe eines Pilotlichtbogens oder einer Hochfrequenzzündung und Einschnüren des Plasmagases mit Hilfe einer gekühlten Düse ein auf das zu schweißende Werkstück gerichteter und von Schutzgas (SG) umhüllter Plasmastrahl ausgebildet wird, der die gesamte Werkstückdicke durchstößt, das durch Aufschmelzen des Werkstücks entstehende Schmelzbad zur Seite drückt, wobei durch die Oberflächenspannung der Schmelze ein Durchfallen durch das Stichloch verhindert wird, und die Schmelze hinter der sich bildenden Schweißöse wieder zusammenfließen und zur Schweißnaht erstarren lässt, dadurch gekennzeichnet, dass als Plasmagas (PG) und/oder als Schutzgas (SG) eine Gasmischung eingesetzt wird, deren Zusammensetzung während des Schweißvorgangs mehrmals zeitlich verändert wird, wodurch ein zeitlich sich verändernder Staudruck auf die Schmelze ausgeübt wird und dadurch die Schmelze in Schwingung versetzt wird.

Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Plasma-Stichlochschweißen bei dem eine nichtabschmelzende und von einem Plasmabrenner konzentrisch umgebene Elektrode eingesetzt wird, wobei über den Plasmabrenner zumindest ein Plasmagas und ein Schutzgas zugeführt werden, wobei durch Ionisation des Plasmagases mit Hilfe eines Pilotlichtbogens oder einer Hochfrequenzzündung und Einschnüren des Plasmagases mit Hilfe einer gekühlten Düse ein auf das zu schweißende Werkstück gerichteter und von Schutzgas umhüllter Plasmastrahl ausgebildet wird, der die gesamte Werkstückdicke durchstößt, das durch Aufschmelzen des Werkstücks entstehende Schmelzbad zur Seite drückt, wobei durch die Oberflächenspannung der Schmelze ein Durchfallen durch das Stichloch verhindert wird, und die Schmelze hinter der sich bildenden Schweißöse wieder zusammenfliessen und zur Schweißnaht erstarren lässt.
  • Schweißen bezeichnet das unlösbare Verbinden von Bauteilen unter Anwendung von Wärme oder Druck. Dabei können bei den bekannten Schweißverfahren Schweißzusatzwerkstoffe zum Einsatz kommen. Für Metalle werden meist Schmelzschweißverfahren mit Wärmezufuhr eingesetzt. Diese könne jedoch auch beim Schweißen von Glas oder für thermoplastische Kunststoffe angewandt werden.
  • Beim Schmelzschweißen wird üblicherweise mit örtlich begrenztem Schmelzfluss ohne Anwendung von Kraft geschweißt.
  • Das Verbinden der Bauteile erfolgt bei den bekannten Verfahren in der Regel in einer Schweißnaht oder in einem Schweißpunkt.
  • Eine besonders interessante Gruppe der Schweißverfahren stellt das sog. Schutzgasschweißen dar. Das Schutzgasschweißen gliedert sich in mehrere voneinander klar zu trennende, verschiedene Verfahren. Beispielhaft seien hier das Metallschutzgasschweißen (MSG-Schweißen), das Wolfram-Inertgasschweißen und das Plasmaschweißen genannt.
  • Unter den Schutzgasschweißverfahren nimmt das Plasmaschweißen eine besondere Stellung ein. Das Plasmaschweißen ist mit einer höheren Energiekonzentration verbunden als viele der Konkurrenzverfahren.
  • Beim Plasmaschweißen dient ein Plasmastrahl als Wärmequelle. Der Plasmastrahl wird durch Ionisation und Einschnüren eines Lichtbogens erzeugt. Dieser brennt häufig zwischen einer nichtabschmelzenden negativen (Wolfram-)Elektrode und dem Werkstück als sog. Hauptlichtbogen (direkt übertragener Lichtbogen). Zusätzlich kann für den Zündvorgang zwischen einer nichtabschmelzenden negativen (Wolfram-)Elektrode und einer als Düse ausgebildeten Anode ein Pilotlichtbogen eingesetzt werden. Es wird ein auf das Werkstück gerichteter Plasmastrahl ausgebildet, der z. B. entlang eines gewünschten Schweißnahtverlaufs bewegt werden kann. Beispielsweise durch einen die Elektrode konzentrisch umgebenden Plasmabrenner werden bis zu drei Gase oder Gasgemische zugeführt, nämlich das Plasmagas, das Fokussiergas zum Einschnüren des Plasmastrahls und das Schutzgas. Der Volumenstrom jeder Gasart ist dabei zeitlich konstant.
  • Bei den herkömmlichen Verfahren wird der Plasmastrahl und ggf. das Fokussiergas von Schutzgas umhüllt. Der Einsatz von Schutzgas dient unter anderem dazu, dass die Schmelze während des Schweißvorgangs vor Oxidation geschützt wird.
  • Das Plasma-Stichlochschweißen stellt eine Variante des Plasmaschweißens dar. Das Plasma-Stichlochschweißen wird bis zu einer Blechdicke von 8 bis 10 mm eingesetzt, nicht jedoch bei einer Belchdicke unter 3 mm. Dieses Verfahren findet hauptsächlich Anwendung im Behälter- und Apparatebau und im Rohrleitungsbau.
  • Beim Plasma-Stichlochschweißen durchstößt der Plasmastrahl zu Beginn des Schweißvorgangs die gesamte Werkstückdicke. Dabei wird das durch Aufschmelzen des Werkstücks entstehende Schmelzbad vom Plasmastrahl zur Seite gedrückt. Die Oberflächenspannung der Schmelze verhindert ein Durchfallen durch das Stichloch. Stattdessen fließt die Schmelze hinter der sich bildenden Schweißöse wieder zusammen und erstarrt zur Schweißnaht.
  • In den bekannten Verfahren wird der Schweißstrom (I) entweder konstant gehalten oder es wird mit pulsierendem Schweißstrom geschweißt. In diesem Fall setzt sich jede Periode aus einer Impulsstromphase (Hochstromphase) und einer Grundstromphase (Niedrigstromphase) zusammen.
  • Mit zunehmender Blechdicke reduziert sich die maximal realisierbare Schweißgeschwindigkeit erheblich. Desweiteren ist die sichere und stabile Ausbildung des Stichloches unter praxisrelevanten Bedingungen wie z. B. bei langen Lichtbogenzeiten, unterschiedlichen Blechoberflächen, nicht-optimalem Masseanschluss u. ä. mit Schwierigkeiten verbunden, insbesondere beim Plasma-Stichlochschweißen von Baustahl.
  • Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde ein Verfahren zum Plasma-Stichlochschweißen zur Verfügung zu stellen, durch das die Prozesstabilität verbessert und/oder die maximal realisierbare Schweißgeschwindigkeit erhöht wird.
  • Verfahrensseitig wird die gestellte Aufgabe dadurch gelöst, dass als Plasmagas (PG) und/oder als Schutzgas (SG) eine Gasmischung eingesetzt wird, deren Zusammensetzung während des Schweißvorgangs mehrmals zeitlich verändert wird, wodurch ein zeitlich sich verändernder Staudruck auf die Schmelze ausgeübt wird und dadurch die Schmelze in Schwingung versetzt wird.
  • Dadurch dass die Schmelze in Schwingung versetzt wird, erhöht sich besonders vorteilhaft die Prozesstabilität beim Zusammenfließen der Schmelze hinter dem Stichloch. Die Kinematik der Stichlochbildung wird mit dem erfindungsgemäßen Verfahren vorteilhaft verändert. Des Weiteren erhöht der durch die zeitliche Änderung pulsierende Plasmastrahl vorteilhaft die maximal realisierbare Schweißgeschwindigkeit, mit besonderem Vorteil ohne die Streckenenergie d. h. den Energieeintrag in das Werkstück pro Länge der Schweißnaht) signifikant zu erhöhen. Als weiterer Vorteil kann z. B. durch eine zeitlich veränderliche Zusammensetzung des Fokussiergases die Energiedichte des Plasmastrahls variiert werden.
  • Der Bezug auf eine mehrmalige zeitliche Änderung soll dazu dienen, die vorliegende Erfindung von einfachen Aus- und Einschaltvorgängen am Beginn und am Ende eines Schweißprozesses klar abzugrenzen.
  • Mit besonderem Vorteil wird über den Plasmabrenner zusätzlich ein Fokussiergas zugeführt, durch das das Plasmagas weiter eingeschnürt wird, wobei das Plasmagas und das Fokussiergas von Schutzgas umhüllt werden.
  • Vorteilhaft wird die Zusammensetzung des Fokussiergases mehrmals zeitlich verändert.
  • Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung enthält das Plasmagas und/oder das Fokussiergas und/oder das Schutzgas mindestens ein Gas aus der Gruppe von Argon, Helium, Stickstoff und Wasserstoff enthält. Bevorzugt werden demnach als Plasmagas und/oder als Fokussiergas und/oder als Schutzgas Gase oder Gasgemische verwendet, die mindestens ein Gas aus der genannten Gruppe enthalten. Die Festlegung des geeigneten Gases bzw. des geeigneten Gasgemisches erfolgt in Abhängigkeit von der Schweißaufgabe, besonders unter Berücksichtigung des zu schweißenden Grundwerkstoffs und etwaiger Zusatzwerkstoffe. Es kommen sowohl die Reingase als auch Zwei-, Drei- und Mehr-Komponenten-Gemische vorteilhaft zum Einsatz. In vielen Fällen haben sich auch dotierte Gasgemische als besonders vorteilhaft erwiesen, wobei dotierte Gasgemische Dotierungen mit aktiven Gasen im vpm-Bereich aufweisen, d. h. die Dotierung erfolgt bevorzugt im Bereich von weniger als 2,5 Volumenprozent, meist weniger als 0,1 Volumenprozent. Als Dotiergase können aktive Gase wie z. B. Sauerstoff, Kohlendioxid, Stickstoffmonoxid, Lachgas (Distickstoffmonoxid) oder Stickstoff eingesetzt werden.
  • Bevorzugt werden der Heliumanteil und/oder der Wasserstoffanteil in der Gasmischung zeitlich verändert.
  • Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung werden die Zusammensetzungen des Plasmagases und des Fokussiergases synchron zueinander zeitlich verändert. Dies dient insbesondere dazu etwaige ungünstige Vermischungen zwischen Plasmagas und Fokussiergas zu verhindern.
  • Gemäß einer anderen vorteilhaften Ausgestaltung werden die Zusammensetzungen des Plasmagases und des Fokussiergases zueinander phasenverschoben zeitlich verändert.
  • Besonders bevorzugt wird die Zusammensetzung des Plasmagases und/oder des Fokussiergases synchron zur Änderung der Zusammensetzung des Schutzgases zeitlich verändert. Dies dient insbesondere der Verhinderung von ungünstigen Vermischungen und daraus möglicherweise resultierenden Turbulenzen.
  • Eine weitere zweckmäßige Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass mit pulsierendem Schweißstrom (Impulsstrom) geschweißt wird, wobei jede Periode aus einer Impulsstromphase (Hochstromphase) und einer Grundstromphase (Niedrigstromphase) zusammengesetzt wird. Beim Schweißen mit pulsierendem Schweißstrom (Impulsstrom) kann mit besonderem Vorteil der Plasmagasvolumenstrom und/oder der Fokussiergasvolumenstrom synchron oder phasenverschoben zum Impulsstromverlauf zeitlich verändert werden. Es kann jedoch für bestimmte Anwendungen auch besonders vorteilhaft sein mit Konstantstrom anstatt mit Impulsstrom zu schweißen.
  • Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung wird die Zusammensetzung des Plasmagases und/oder die Zusammensetzung des Fokussiergases synchron zum Impulsstromverlauf zeitlich verändert.
  • Gemäß einer anderen vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird die Zusammensetzung des Plasmagases und/oder die Zusammensetzung des Fokussiergases zum Impulsstromverlauf phasenverschoben zeitlich verändert.
  • Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht zusätzlich vor, dass mindestens ein Gasvolumenstrom während des Schweißvorgangs mehrmals zeitlich verändert wird.
  • Beispielsweise wird der Plasmagasvolumenstrom und/oder der Fokussiergasvolumenstrom und/oder der Schutzgasvolumenstrom zeitlich verändert.
  • Bevorzugt werden der Plasmagasvolumenstrom und der Fokussiergasvolumenstrom zeitlich verändert. Besonders bevorzugt werden der Plasmagasvolumenstrom und der Fokussiergasvolumenstrom synchron zueinander zeitlich verändert.
  • Gemäß einer anderen vorteilhaften Ausgestaltung werden der Plasmagasvolumenstrom und der Fokussiergasvolumenstrom zueinander phasenverschoben zeitlich verändert.
  • Eine besonders günstige Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass der Plasmagasvolumenstrom und/oder der Fokussiergasvolumenstrom synchron zum Impulsstromverlauf zeitlich verändert werden.
  • Eine andere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass der Plasmagasvolumenstrom und/oder der Fokussiergasvolumenstrom zum Impulsstromverlauf phasenverschoben zeitlich verändert werden.
  • Zweckmäßigerweise wird die zeitliche Veränderung des Volumenstroms und/oder der Zusammensetzung zumindest zum Teil durch ein Rechteckprofil dargestellt.
  • Mit besonderem Vorteil verläuft die zeitliche Veränderung des Volumenstroms und/oder der Zusammensetzung nach einem modifizierten Rechteckprofil, das abgeschrägte Schultern aufweist.
  • Eine andere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass die zeitliche Veränderung des Volumenstroms und/oder der Zusammensetzung zumindest zum Teil durch ein Dreieckprofil oder ein sinusförmiges Profil dargestellt wird.
  • Durch geeignete Wahl der Kombinationsmöglichkeiten der erfindungsgemäßen Ausgestaltungen kann der Schweißprozess mit besonderem Vorteil aufgabenspezifisch optimiert werden.
  • Zum Beispiel kann mit besonderem Vorteil einem niederfrequenten Impuls des Gasvolumenstroms des Plasma- und/oder des Fokussiergases (z. B. 1–100 Hz) in der Hochphase oder in der Niedrigphase ein hochfrequentes Pusieren des Plasma- und/oder des Fokussiergases (100–8000 Hz) überlagert werden.
  • Die Erfindung bietet eine ganze Reihe von Vorteilen, von denen im Folgenden nur einige beispielhaft genannt werden:
    Dadurch dass die Schmelze in Schwingung versetzt wird, erhöht sich besonders vorteilhaft die Prozesstabilität beim Zusammenfließen der Schmelze hinter dem Stichloch. Des Weiteren erhöht der durch die zeitliche Veränderung der Zusammensetzung pulsierende Plasmastrahl vorteilhaft die maximal realisierbare Schweißgeschwindigkeit, mit besonderem Vorteil ohne die Streckenenergie d. h. den Energieeintrag in das Werkstück pro Länge der Schweißnaht) signifikant zu erhöhen. Durch geeignete Wahl der Kombinationsmöglichkeiten der erfindungsgemäßen Ausgestaltungen kann der Schweißprozess mit besonderem Vorteil aufgabenspezifisch optimiert werden.
  • Die Erfindung sowie weitere Ausgestaltungen der Erfindung werden im Folgenden anhand der in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiele näher erläutert. Im Einzelnen zeigen die Figuren
  • 1 ein Beispiel für eine synchrone zeitliche Änderung der Zusammensetzung des Plasmagases und des Fokussiergases bei einem gepulsten Schweißstrom und bei zusätzlich sychroner Änderung der Zusammensetzung des Schutzgases,
  • 2 ein Beispiel für eine zueinander synchrone zeitliche Änderung der Zusammensetzung des Plasmagases, des Fokussiergases und des Schutzgases, die zu einem gepulsten Schweißstrom phasenversetzt durchgeführt wird.
  • In beiden 1 und 2 ist auf der x-Achse der Darstellungen die Zeit angetragen. In y-Richtung sind im Einzelnen folgende Größen angetragen: Schweißstrom I, Plasmagaszusammensetzung, Fokussiergaszusammensetzung und Schutzgaszusammensetzung, wobei die letzten drei Größen bei ihrer Veränderung über die Zeit jeweils einen mit B bezeichneten Wert als (relatives) Maximum und einen mit A bezeichneten Wert als (relatives) Minimum annehmen. Es wird also in diesem Beispiel für jede der drei Größen im Wesentlichen mit zwei verschiedenen Zusammensetzungen gearbeitet. Selbstverständlich liegen auch weitere, kompliziertere Wechsel zwischen mehreren verschiedenen Zusammensetzungen im Rahmen der Erfindung.
  • In der 1 sind alle gezeigten Amplitudenänderungen zueinander synchron.
  • Die in der 1 und in der 2 gezeigte synchrone Änderung der Zusammensetzung des Schutzgases ist besonders vorteilhaft zur Vermeidung einer unkontrollierten Entmischung und einer daraus möglicherweise entstehenden Verwirbelung der Gasströme, die bei manchen Anwendungsfällen und bei Einsatz eines konstant zusammengesetzten Schutzgases auftreten könnten.
  • Die 1 und 2 sind als schematische Beispiele für die beschriebenen zeitlichen Änderungen des Gasvolumenstroms zu betrachten. Die Formen für die Verläufe von Schweißstrom, Plasmagasvolumenstrom und Fokussiergasvolumenstrom sind hier nur schematisch angegeben. Sie können den aufgabenspezifischen Anforderungen von konkreten Schweißaufgaben Rechnung tragende Anstiegsgeschwindigkeiten, Abfallgeschwindigkeiten, Zwischenimpulse und Schultern (z. B. beim Übergang von der Hochphase zur Niedrigphase) aufweisen.

Claims (12)

  1. Verfahren zum Plasma-Stichlochschweißen bei dem eine nichtabschmelzende und von einem Plasmabrenner konzentrisch umgebene Elektrode eingesetzt wird, wobei über den Plasmabrenner zumindest ein Plasmagas (PG) und ein Schutzgas (SG) zugeführt werden, wobei durch Ionisation des Plasmagases mit Hilfe eines Pilotlichtbogens oder einer Hochfrequenzzündung und Einschnüren des Plasmagases mit Hilfe einer gekühlten Düse ein auf das zu schweißende Werkstück gerichteter und von Schutzgas (SG) umhüllter Plasmastrahl ausgebildet wird, der die gesamte Werkstückdicke durchstößt, das durch Aufschmelzen des Werkstücks entstehende Schmelzbad zur Seite drückt, wobei durch die Oberflächenspannung der Schmelze ein Durchfallen durch das Stichloch verhindert wird, und die Schmelze hinter der sich bildenden Schweißöse wieder zusammenfliessen und zur Schweißnaht erstarren lässt, dadurch gekennzeichnet, dass als Plasmagas (PG) und/oder als Schutzgas (SG) eine Gasmischung eingesetzt wird, deren Zusammensetzung während des Schweißvorgangs mehrmals zeitlich verändert wird, wodurch ein zeitlich sich verändernder Staudruck auf die Schmelze ausgeübt wird und dadurch die Schmelze in Schwingung versetzt wird.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass über den Plasmabrenner zusätzlich ein Fokussiergas (FG) zugeführt wird, durch das das Plasmagas (PG) weiter eingeschnürt wird, wobei das Plasmagas (PG) und das Fokussiergas (FG) von Schutzgas (SG) umhüllt werden.
  3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Zusammensetzung des Fokussiergases mehrmals zeitlich verändert wird.
  4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Plasmagas (PG) und/oder das Fokussiergas (FG) und/oder das Schutzgas (SG) mindestens ein Gas aus der Gruppe von Argon, Helium, Stickstoff und Wasserstoff enthält.
  5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Heliumanteil und/oder der Wasserstoffanteil in der Gasmischung zeitlich verändert werden.
  6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Zusammensetzungen des Plasmagases (PG) und des Fokussiergases (FG) synchron zueinander zeitlich verändert werden.
  7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Zusammensetzungen des Plasmagases (PG) und des Fokussiergases (FG) zueinander phasenverschoben zeitlich verändert werden.
  8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Zusammensetzung des Plasmagases (PG) und/oder des Fokussiergases (FG) synchron zur Änderung der Zusammensetzung des Schutzgases (SG) zeitlich verändert wird.
  9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass mit pulsierendem Schweißstrom (Impulsstrom) geschweißt wird, wobei jede Periode aus einer Impulsstromphase (Hochstromphase) und einer Grundstromphase (Niedrigstromphase) zusammengesetzt wird.
  10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Zusammensetzung des Plasmagases und/oder die Zusammensetzung des Fokussiergases synchron zum Impulsstromverlauf zeitlich verändert wird.
  11. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Zusammensetzung des Plasmagases und/oder die Zusammensetzung des Fokussiergases zum Impulsstromverlauf phasenverschoben zeitlich verändert wird.
  12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die zeitliche Veränderung des Volumenstroms und/oder der Zusammensetzung zumindest zum Teil durch ein Rechteckprofil dargestellt wird.
DE200710017223 2007-04-12 2007-04-12 Verfahren zum Plasma-Stichlochschweißen Withdrawn DE102007017223A1 (de)

Priority Applications (6)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE200710017223 DE102007017223A1 (de) 2007-04-12 2007-04-12 Verfahren zum Plasma-Stichlochschweißen
AT07014003T ATE493222T1 (de) 2007-04-12 2007-07-17 VERFAHREN ZUM PLASMA-STICHLOCHSCHWEIßEN
DE502007006096T DE502007006096D1 (de) 2007-04-12 2007-07-17 Verfahren zum Plasma-Stichlochschweißen
EP07014003A EP1980354B1 (de) 2007-04-12 2007-07-17 Verfahren zum Plasma-Stichlochschweißen
DE112008000663T DE112008000663A5 (de) 2007-04-12 2008-04-10 Verfahren zum Plasma-Stichlochschweißen
PCT/EP2008/002848 WO2008125275A1 (de) 2007-04-12 2008-04-10 Verfahren zum plasma-stichlochschweissen

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE200710017223 DE102007017223A1 (de) 2007-04-12 2007-04-12 Verfahren zum Plasma-Stichlochschweißen

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE102007017223A1 true DE102007017223A1 (de) 2008-10-16

Family

ID=39744199

Family Applications (2)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE200710017223 Withdrawn DE102007017223A1 (de) 2007-04-12 2007-04-12 Verfahren zum Plasma-Stichlochschweißen
DE112008000663T Withdrawn DE112008000663A5 (de) 2007-04-12 2008-04-10 Verfahren zum Plasma-Stichlochschweißen

Family Applications After (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE112008000663T Withdrawn DE112008000663A5 (de) 2007-04-12 2008-04-10 Verfahren zum Plasma-Stichlochschweißen

Country Status (2)

Country Link
DE (2) DE102007017223A1 (de)
WO (1) WO2008125275A1 (de)

Cited By (4)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP2191925A1 (de) * 2008-11-28 2010-06-02 Linde AG Verfahren, Vorrichtung und Computerprogram zum Plasma-Stichlochschweißen mit aktiver Veränderung des Durchdringungsstroms während des Schweissens
DE102009027785A1 (de) 2009-07-16 2011-01-20 Linde Aktiengesellschaft Verfahren und Vorrichtung zum Plasma-Stichlochschweißen
DE102009027784A1 (de) 2009-07-16 2011-01-20 Linde Aktiengesellschaft Verfahren und Vorrichtung zum Plasma-Stichlochschweißen
EP2277655A1 (de) 2009-07-16 2011-01-26 Linde Aktiengesellschaft Verfahren und Vorrichtung zum Plasma-Stichlochschweissen mit Veränderung des Gasvolumenstrom und/oder der Gaszusammensetzung in Abhängigkeit von mindestens einer Randbedingung des Schweissvorganges

Families Citing this family (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE102010030894A1 (de) 2009-07-16 2011-02-03 Linde Aktiengesellschaft Verfahren und Vorrichtungen zum Plasmaschweißen mit Fokussiergas
DE102010005617A1 (de) * 2009-10-01 2011-04-07 Kjellberg Finsterwalde Plasma Und Maschinen Gmbh Verfahren zum Plasmaschneiden eines Werkstücks mittels einer Plasmaschneidanlage

Family Cites Families (5)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US3484575A (en) * 1967-04-24 1969-12-16 Air Reduction Pulsed welding and cutting by variation of composition of shielding gas
US5599469A (en) * 1994-06-28 1997-02-04 Kabushiki Kaisha Kobe Seiko Sho Plasma welding process
JPH0839259A (ja) * 1994-07-29 1996-02-13 Kobe Steel Ltd ガスパルスプラズマ溶接方法
JPH0866774A (ja) * 1994-08-31 1996-03-12 Kobe Steel Ltd プラズマキーホール溶接方法
DE10354409A1 (de) * 2003-11-21 2005-06-23 Linde Ag Verfahren zum Plasmaschweißen

Cited By (5)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP2191925A1 (de) * 2008-11-28 2010-06-02 Linde AG Verfahren, Vorrichtung und Computerprogram zum Plasma-Stichlochschweißen mit aktiver Veränderung des Durchdringungsstroms während des Schweissens
US8461476B2 (en) 2008-11-28 2013-06-11 Linde Aktiengesellschaft Method and device for plasma tap hole welding
DE102009027785A1 (de) 2009-07-16 2011-01-20 Linde Aktiengesellschaft Verfahren und Vorrichtung zum Plasma-Stichlochschweißen
DE102009027784A1 (de) 2009-07-16 2011-01-20 Linde Aktiengesellschaft Verfahren und Vorrichtung zum Plasma-Stichlochschweißen
EP2277655A1 (de) 2009-07-16 2011-01-26 Linde Aktiengesellschaft Verfahren und Vorrichtung zum Plasma-Stichlochschweissen mit Veränderung des Gasvolumenstrom und/oder der Gaszusammensetzung in Abhängigkeit von mindestens einer Randbedingung des Schweissvorganges

Also Published As

Publication number Publication date
WO2008125275A1 (de) 2008-10-23
DE112008000663A5 (de) 2010-02-25

Similar Documents

Publication Publication Date Title
EP2191925B1 (de) Verfahren, Vorrichtung und Computerprogram zum Plasma-Stichlochschweißen mit aktiver Veränderung des Durchdringungsstroms während des Schweissens
EP1977847B1 (de) Verfahren zum Tandemschweißen
DE2553418A1 (de) Verfahren zum hochstrom-schutzgas- lichtbogenschweissen
DE102007017223A1 (de) Verfahren zum Plasma-Stichlochschweißen
DE102013022056A1 (de) Verfahren und Vorrichtung zur Konditionierung eines Schweiß- oder Schneidprozesses
EP2829349A1 (de) Schweißbrenner und Schweißgerät mit Hohlelektrode und potentialfrei zugeführtem Schweißzusatzwerkstoff, Schweißverfahren und Verwendung eines Prozessgases
DE102007017224A1 (de) Verfahren zum Plasma-Stichlochschweißen
DE602004012468T3 (de) Wig-schweissverfahren
DE1066676B (de)
EP2918366A1 (de) Verfahren zum Wolfram-Inertgasschweißen
DE2333433C2 (de) Elektroplasmaschweißverfahren und Schweißbrenner zur Durchführung des Verfahrens
DE4417397C2 (de) Befestigungselement und Vorrichtung für eine Schweißvorrichtung zum Befestigen eines solchen Elementes auf vorgelochtem Blechmaterial
DE3542984A1 (de) Verfahren und einrichtung zum teil- oder vollmechanisierten schutzgas-verbindungsschweissen
EP2277655B1 (de) Verfahren und Vorrichtung zum Plasma-Stichlochschweissen mit Veränderung des Gasvolumenstrom und/oder der Gaszusammensetzung in Abhängigkeit von mindestens einer Randbedingung des Schweissvorganges
EP1980354B1 (de) Verfahren zum Plasma-Stichlochschweißen
DE2552495A1 (de) Verfahren zum mehrelektroden-schutzgas-lichtbogenschweissen
EP1570939A1 (de) Unterpulver-Schweissverfahren
DE102017000083A1 (de) WIG-Schweißvorrichtung und WIG- Schweißverfahren
DE102009027785A1 (de) Verfahren und Vorrichtung zum Plasma-Stichlochschweißen
DE102015116265A1 (de) Verfahren und Vorrichtung zum Lichtbogenschweißen mit nicht abschmelzender Elektrode unter einem Aktivgashaltigen Prozessgas
WO2015124283A1 (de) Schutzgas und verfahren zum metall-schutzgasschweissen für die schadstoffreduktion
DE2416732C2 (de) Vorrichtung zur Plasma-Bearbeitung von elektrisch leitenden Werkstoffen
DE2658654C2 (de) Schutzgas-Lichtbogenschweißverfahren
DE102014013047A1 (de) Schweißbrenner und Schweißverfahren mit ringförmiger Elektrodenanordnung
DE102007032574A1 (de) Verfahren zum Lichtbogenfügen mit Flachdraht

Legal Events

Date Code Title Description
8143 Withdrawn due to claiming internal priority