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Die
Erfindung betrifft eine Sicherheitseinrichtung für ein
Kraftfahrzeug, ein Airbagmodul für eine Sicherheitseinrichtung,
eine Kraftfahrzeugtür mit einer Sicherheitseinrichtung
sowie ein Verfahren zur Montage eines Airbagmoduls an einer Kraftfahrzeugtür.
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Neben
bekannten Sicherheitsvorrichtungen in Kraftfahrzeugen, welche insbesondere
bei Frontalzusammenstößen in Form von Airbags,
welche im Bereich der Armaturentafel des Kraftfahrzeugs angeordnet
sind, zum Einsatz kommen, finden in der Zwischenzeit vermehrt Airbagkonstruktionen,
Einbau in Kraftfahrzeuge, welche Passagiere im Falle eines Seitenaufpralls
vor schweren Verletzungen schützen sollen. Zu dieser Klas se
von Airbags zählen auch so genannte Kopfairbags, welche
eine Position zwischen einer Seitenscheibe und dem Kopf des Passagiers
einnehmen. Dabei bietet sich die Möglichkeit, einen solchen
Kopfairbag entweder im Dachhimmel des Kraftfahrzeugs unterzubringen,
oder den Kopfairbag im Bereich der Türverkleidung unterzubringen.
Die Integration in Türverkleidungen ist insbesondere für
Cabriolet-Fahrzeuge eine innovative Möglichkeit, einen
Kopfairbag in solche Fahrzeuge zu integrieren.
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Eine
weitere Art von Airbags bilden Thoraxairbags, auch als Brustkorb-Airbags
bezeichnet. Diese dienen in erster Linie dazu, den Brustkorb, die Lungen
und zumindest teilweise auch das Becken gegen seitliche Quetschungen
zu schützen. Für einen Thoraxairbag gibt es sowohl
die Möglichkeit, diesen in den Sitz eines Passagiers einzubauen,
als auch in die Türverkleidung zu integrieren.
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Eine
dritte Kategorie von Airbags bilden so genannte Pelvis-Airbags,
d. h. Airbags, welche insbesondere zum Schutz des Beckenbereichs
von Passagieren in einem Kraftfahrzeug ausgebildet sind. Pelvis-Airbags
werden dabei überwiegend in den Sitz von Passagieren oder
im unteren Bereich der Türverkleidung eingebaut, wo sie
aufgrund ihrer geschickten Positionierung in der Nähe des
Beckens eines Passagiers rasch ihre volle Wirkung entfalten können.
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Insbesondere
bei Cabriolets, wo ein Dachhimmel zur Integration eines Kopfairbags
nicht vorhanden ist, ergibt sich dabei die Schwierigkeit, dass Kopfairbag
und Thoraxairbag gemeinsam in die Türverkleidung einer
Kraftfahrzeugtür eingebaut werden müssen. Eine
Lösung desselben Problems ist zum Beispiel im Stand der
Technik in der
US 5,544,913 beschrieben.
Diese Schrift offenbart die Verwendung zweier getrennter Airbags,
welche in der Türbrüstung eines Kraftfahrzeugs
so untergebracht sind, dass bei Auslösung des Airbags zwei Öffnungen
entstehen, durch welche zum Beispiel ein Kopf- und ein Thoraxairbag
in ihrer jeweiligen Entfaltungsrichtung austreten können.
Weitere kombinierte Kopf-Thoraxairbag-Einrichtungen finden sich
in den
EP 0 771 698 A2 ,
DE 199 11 257 A1 ,
WO 98/51541 sowie
JP 07215160 . Nachteilig
an diesen Integrationen mehrerer Airbags in Türverkleidungen
von Kraftfahrzeugtüren ist, dass die Integration nur mit
mehreren Bauteilen, wie zum Beispiel mehreren Öffnungen,
realisiert werden kann.
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Der
Erfindung liegt demgegenüber die Aufgabe zugrunde, eine
verbesserte Sicherheitseinrichtung für ein Kraftfahrzeug,
ein verbessertes Airbagmodul für eine solche Sicherheitseinrichtung,
eine verbesserte Kraftfahrzeugtür mit einer solchen Sicherheitseinrichtung
sowie ein verbessertes Verfahren zur Montage eines Airbagmoduls
an einer Kraftfahrzeugtür zu schaffen.
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Die
der Erfindung zugrunde liegenden Aufgaben werden jeweils mit den
Merkmalen der unabhängigen Patentansprüche gelöst.
Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung sind in den
abhängigen Patentansprüchen angegeben.
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Erfindungsgemäß wird
eine Sicherheitseinrichtung für ein Kraftfahrzeug geschaffen,
wobei die Sicherheitseinrichtung zumindest zwei Airbag-Gassäcke
aufweist, wobei die Gassäcke in der Kraftfahrzeugtür
angeordnet sind und wobei die Gassäcke bei Entfaltung durch
eine gemeinsame Öffnung der Türbrüstung
der Kraftfahrzeugtür entfaltbar sind. Dabei handelt es
sich vorzugsweise bei der Sicherheitseinrichtung um einen Kopfairbag
und/oder einen Thoraxairbag und/oder um einen Pelvis-Airbag.
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Die
erfindungsgemäße Sicherheitseinrichtung für
ein Kraftfahrzeug hat den Vorteil, dass durch die Verwendung einer
gemeinsamen Öffnung der Türbrüstung zur
Entfaltung von mehreren Airbags Arbeitsschritte bei der Herstellung
einer solchen erfindungsgemäßen Sicherheitseinrichtung
eingespart werden können. Um typischerweise eine Entfaltung eines
Airbag-Gassacks durch eine Öffnung der Türbrüstung
zu realisieren, muss dieser Öffnungsbereich bei der Herstellung
der Türbrüstung in geeigneter Weise vorgeschwächt
werden. Dadurch, dass nun nur noch eine gemeinsame Öffnung
für mehrere Airbags verwendet wird, kann auf mehrere Vorschwächungsschritte,
wie sie zur Erzeugung mehrerer einzelner Öffnungen notwendig
wären, verzichtet werden.
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Nach
einer Ausführungsform der Erfindung sind an den zumindest
zwei Airbag-Gassäcken zumindest zwei zugehörige
Airbaglanzen ausgebildet, wobei die Airbaglanzen mit einem gemeinsamen Gasgenerator
verbunden sind. Dieser Gasgenerator ist vorzugsweise im Wesentlichen
mittig zu den Airbaglanzen angeordnet. Durch die Verwendung eines gemeinsamen
Gasgenerators ist es möglich, auf weitere Gasgenerator-Bauelemente
des Airbagmoduls zu verzichten, was eine Kostenersparnis zur Folge hat.
Da außerdem die Airbag-Gassäcke durch die Verwendung
eines einzelnen Gasgenera tors über ein gemeinsames Gasleitsystem
verbunden sind, kann über entsprechende Dimensionierung
und Ausbildung dieses Gasleitsystems das Entfaltungsverhalten der
Airbag-Gassäcke individuell vorgegeben werden.
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Nach
einer Ausführungsform der Erfindung ist die Sicherheitseinrichtung
an zumindest einem ersten und wenn notwenig einem zweiten Befestigungspunkt
an der Kraftfahrzeugtür fixierbar. Dabei ist der erste
Befestigungspunkt durch die Türbrüstung oder das
Türinnenblech des Kraftfahrzeugs an einer Position, welche
sich in Richtung der A- oder B-Säule des Kraftfahrzeugs
ausgebildet befindet, und einem Ende der Airbaglanzen gegeben. Der zweite
Befestigungspunkt ist hingegen im Wesentlichen mittig am Gasgenerator
ausgebildet. Dabei ist der Gasgenerator als Widerlager für
zumindest eine der Airbaglanzen vorgesehen. Die erfindungsgemäße
Verwendung der besagten Befestigungspunkte hat den Vorteil, dass
die Airbaglanzen in optimaler Weise an der Türbrüstung
bzw. dem Türinnenblech fixiert sind, um eine volle Funktionsweise
des Airbagmoduls bei minimalen Materialaufwand bezüglich
der Befestigungseinrichtungen des Airbagmoduls an der Kraftfahrzeugtür
zu gewährleisten. So dient der mittig am Gasgenerator ausgebildete
zweite Befestigungspunkt in erster Linie dafür, beim Auslösen
des Kopfairbags auftretende vertikale Kräfte effektiv aufzunehmen,
um somit das Airbagmodul auch bei Auslösung fest fixiert
in der Kraftfahrzeugtür zu haltern.
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Nach
einer Ausführungsform der Erfindung sind die Airbaglanzen
im Wesentlichen in z-Richtung der Kraftfahrzeugtür übereinander
angeordnet oder im Wesentlichen in y-Richtung der Kraftfahrzeugtür nebeneinander
angeordnet. Aufgrund der vorgegebenen unterschiedlichen Entfaltungsrichtung
von zum Beispiel Kopf- und Thoraxairbag ermöglichen es die
besagten Anordnungen, die Airbags in der Türverkleidung
einer Kraftfahrzeugtür unterzubringen, ohne dass sich diese
Airbags bei Auslösung gegenseitig beeinflussen. Es sei
jedoch angemerkt, dass durch das Einbringen von Prallelementen,
wobei die Prallelemente an der Türbrüstung und/oder
im Türinnenblech der Kraftfahrzeugtür angeordnet
sind, eine definierte Lenkung der bei Entfalten der Gassäcke auftretenden
Entfaltungskraft realisiert werden kann. Die besagten Prallelemente
ermöglichen ebenso, die Entfaltungsrichtung der Gassäcke
in einer gewünschten Weise vorzugeben. Dies schließt
auch ein sich gegenseitiges Berühren der Gassäcke
und wechselseitiges Drängen der sich entfaltenden Gassäcke
in eine gewünschte Vorzugsrichtung, wenn gewünscht,
ein.
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Nach
einer Ausführungsform der Erfindung ist die gemeinsame Öffnung
durch einen Abschnitt der Türverkleidung der Kraftfahrzeugtür
gegeben, wobei der Abschnitt der Türverkleidung Sollbruchstellen
aufweist, zumindest eine erste Schwenkachse aufweist und nach Abtrennung
an den Sollbruchstellen zur Schwenkung um diese Schwenkachse vorgesehen
ist. Durch die Verwendung der Sollbruchstellen und der Schwenkachse
ist gewährleistet, dass ein definiertes Öffnen
der Türverkleidung in einem festen geometrisch vorgegebenen
Bereich zu realisiert werden kann.
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Nach
einer Ausführungsform der Erfindung umfasst die Sicherheitseinrichtung
ferner eine zweite Schwenkachse, wobei ein erster Teil des Abschnitts der
Türverkleidung um die erste Schwenkachse schwenkbar ist
und ein zweiter Teil des Abschnitts der Türverkleidung
um die zweite Schwenkachse schwenkbar ist. Dabei weisen der erste
Teil des Abschnitts der Türverkleidung und der zweite Teil
des Abschnitts der Türverkleidung eine gemeinsame Sollbruchstelle
auf. Diese gemeinsame Sollbruchstelle verläuft dabei im
Wesentlichen in x-Richtung der Kraftfahrzeugtür. Durch
die Verwendung zweier abklappbarer Abschnitte, wobei die Abklappung
jeweils scharnierartig um eine Schwenkachse erfolgt, ist es möglich,
in einfacher Weise einen relativ großen Öffnungsbereich
zum Austritt zweier Airbags vorzugeben. Ebenso ermöglicht
dies, insbesondere den verschiedenen Ausbreitungsrichtungen verschiedene
Airbags, wie zum Beispiel der vertikalen Ausbreitungsrichtung eines
Kopfairbags und der im Wesentlichen horizontalen Ausbreitungsrichtung
eines Thoraxairbags Rechnung zu tragen. Dadurch, dass der erste
Teil des Abschnitts der Türverkleidung und der zweite Teil
des Abschnitts der Türverkleidung eine gemeinsame Sollbruchstelle
aufweisen, können Arbeitsschritte bei der Herstellung der
Sollbruchstelle eingespart werden, da im Vergleich hierzu die Herstellung
zweier getrennter Öffnungen zur Entfaltung zweier Airbags,
wie sie nach dem Stand der Technik bekannt ist, mehr Vorschwächungs-Arbeitsschritte benötigt.
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Nach
einer Ausführungsform der Erfindung weisen die Sollbruchstellen
eine H-Form auf. Der Querbalken des „H" stellt dabei die
gemeinsame Sollbruchstelle dar, wohingegen die senkrechten Balken des
H die jeweiligen seitlichen Sollbruchstellen des ersten und zweiten
Teils des Abschnitts der Türverkleidung darstellen.
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Nach
einer Ausführungsform der Erfindung umfasst die Sicherheitseinrichtung
wie bereits erwähnt ferner Prallelemente, wobei die Prallelemente an
der Türbrüstung und/oder dem Türinnenblech
der Kraftfahrzeugtür angeordnet sind, wobei die Prallelemente
zur Lenkung der beim Entfalten der Gassäcke auftretenden
Entfaltungskraft auf die gemeinsame Sollbruchstelle ausgebildet
sind. Ebenso ist es jedoch auch möglich, durch die entsprechenden
Prallelemente die beim Entfalten der Gassäcke auftretenden
Entfaltungskräfte in beliebige Richtungen zu lenken. So
kann durch eine Kombination von Prallelementen und einer entsprechenden
technischen Auslegung des Gasleitsystems realisiert werden, dass bei
Auslösung des Airbagmoduls zum Beispiel der Kopfairbag
ein sich Öffnen der Türbrüstung an den Sollbruchstellen
bewirkt, wobei sich der Thoraxairbag mit einer größeren
zeitlichen Verzögerung entfaltet. Dies ist insbesondere
dahingehend sinnvoll, da je nach verwendeten Airbagtypen unterschiedliche Druckverhältnisse
und Aufblaszeiten zur Airbagentfaltung zu berücksichtigen
sind.
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Es
sei angemerkt, dass anstatt der Verwendung einer Sollbruchstelle,
welche nach außen hin für einen Passagier nicht
sichtbar in der Türbrüstung ausgebildet sind,
auch eine gemeinsame Öffnung mehrerer Airbags insofern
vorgegeben werden kann, dass bei Entfaltung der Airbags eine Öffnung
in der Türverkleidung ohne die Verwendung von Sollbruchstellen
freigegeben wird. Dies kann zum Beispiel dadurch realisiert werden,
dass für die Öffnung zum Austritt der Airbags
vorgesehene Abschnitte der Türverkleidung lediglich ohne
eine wesentliche mechanische Verbindung aneinander anstoßen.
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In
einem weiteren Aspekt betrifft die Erfindung ein Airbagmodul für
eine erfindungsgemäße Sicherheitseinrichtung sowie
eine Kraftfahrzeugtür mit einer erfindungsgemäßen
Sicherheitseinrichtung.
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In
einem weiteren Aspekt betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Montage
eines Airbagmoduls an einer Kraftfahrzeugtür eines Kraftfahrzeugs,
wobei das Airbagmodul zumindest zwei Airbag-Gassäcke aufweist,
wobei die Gassäcke bei Entfaltung durch eine gemeinsame Öffnung
der Türbrüstung der Kraftfahrzeugtür
entfaltbar sind, wobei das Verfahren zur Montage die folgenden Schritte
umfasst: Bereitstellen des Airbagmoduls, Vormontage des Airbagmoduls
an der Türbrüstung oder dem Türinnenblech und
Montage der Türbrüstung an dem Türinnenblech.
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Durch
das erfindungsgemäße Verfahren zur Montage eines
Airbagmoduls an einer Kraftfahrzeugtür kann in einer effizienten
Weise die gleichzeitige Montage zweier unterschiedlicher Airbags
umgesetzt werden. Diese beiden Airbags müssen nun nicht mehr
in getrennten Arbeitsschritten in der Kraftfahrzeugtür
verbaut werden, sodass ein kostengünstigeres und zeiteffizienteres
Arbeiten ermöglicht wird.
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Nach
einer Ausführungsform der Erfindung sind die zumindest
zwei Airbag-Gassäcke über zwei entsprechende Airbaglanzen
mit einem gemeinsamen Gasgenerator verbunden.
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Nach
einer Ausführungsform der Erfindung erfolgt die Montage
der Türbrüstung, des Airbagmoduls und des Türinnenblechs
durch gemeinsame Befestigungsmittel. Bei Verwendung der gemeinsamen Befestigungsmittel
ist eine stabile Verbindung zwischen Airbagmodul, Türbrüstung
und Türinnenblech gewährleistet.
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Nach
einer Ausführungsform der Erfindung erfolgen die Vormontage
und/oder die Montage des Airbagmoduls an zumindest einem ersten
und einem zweiten Befestigungspunkt an der Kraftfahrzeugtür.
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Nach
einer Ausführungsform der Erfindung ist der erste Befestigungspunkt
durch die Türbrüstung oder das Türinnenblech
des Kraftfahrzeugs in der Nähe zur A- und/oder B-Säule
des Kraftfahrzeugs und einem Ende der Airbaglanzen des Airbagmoduls
gegeben.
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Nach
einer Ausführungsform der Erfindung ist der zweite Befestigungspunkt
im Wesentlichen mittig am Gasgenerator des Airbagmoduls ausgebildet.
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Im
Folgenden werden bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung
anhand der Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
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1:
eine schematische Ansicht einer erfindungsgemäßen
Kraftfahrzeugtür,
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2:
eine schematische Ansicht eines erfindungsgemäßen
Airbagmoduls,
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3:
eine weitere schematische Ansicht eines erfindungsgemäßen
Airbagmoduls,
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4:
ein Verfahren zur Montage eines erfindungsgemäßen
Airbagmoduls.
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Im
Folgenden werden gleiche Elemente mit ähnlichen Bezugszeichen
gekennzeichnet.
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Die 1 zeigt
eine schematische Ansicht einer erfindungsgemäßen
Kraftfahrzeugtür 100. In der gezeigten Ausführungsform
weist die Kraftfahrzeugtür 100 auf der dem Fahrzeuginnenraum
hingewandten Seite eine Armablage 102 auf. Die Kraftfahrzeugtür
besteht auf der zum Fahrzeuginnenraum hingewandten Seite aus einer
Türbrüstung 104, wobei die Türbrüstung 104 in
ihrem oberen Bereich zum Austritt eines kombinierten Kopf-Thoraxairbags
vorgesehen ist. Zwischen einem hier nicht gezeigten Türinnenblech
und der Innenseite der Türbrüstung 104 ist
im oberen Bereich der Türbrüstung 104 ein
Kasten 106 ausgebildet. Dieser Kasten 106 dient
dabei zur Aufnahme eines kombinierten Kopf-Thorax-Airbagmoduls.
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Zur
Ermöglichung des Austritts der Gassäcke des Kopf-Thorax-Airbagmoduls
bei Auslösung des Airbagmoduls dienen zwei Abschnitte der
Türbrüstung 104, nämlich ein
erster Abschnitt 108 und ein zweiter Abschnitt 110.
Im nicht ausgelösten Zustand des Airbagmoduls grenzen die
beiden Abschnitte 108 und 110 so aneinander, dass
sie nach außen hin eine durchgängige Fläche
bilden. Der erste Abschnitt 108 und der zweite Abschnitt 110 grenzen
dabei mit ihren Kantenflächen 114 und 116 so aneinander,
dass die Flächen 114 und 116 eine gemeinsame
Sollbruchstelle 112 bilden. Der erste Abschnitt 108 und
der zweite Abschnitt 110 weisen außerdem Scharniere 122 und 124 auf,
wobei diese Scharniere zum Beispiel durch eine Vorschwächung in
die Türbrüstung 104 eingearbeitet sein
können.
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Um
nun bei Auslösung des Airbagmoduls eine Schwenkbewegung
des ersten Abschnitts 108 und des zweiten Abschnitts 110 um
die jeweiligen Achsen der Scharniere 122 und 124 zu
ermöglichen, muss neben einem Aufbrechen des ersten und
zweiten Abschnitts 108 und 110 an den Flächen 114 und 116 eine
zusätzliche Abtrennung der besagten Abschnitte von der
Türbrüstung 104 an den Sollbruchstellen 120 erfolgen.
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Diese
Sollbruchstellen 120 befinden sich dabei seitlich jeweils
an dem ersten Abschnitt 108 und an dem zweiten Abschnitt 110 angeordnet.
Die Sollbruchstellen 120 und die Flächen 114 und 116 in Form
der Sollbruchstelle 112 bilden einen gemeinsamen Sollbruchstellenverlauf
in Form eines „H".
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Bei
Auslösung des Airbagmoduls und Expansion der Gassäcke
des Airbagmoduls in dem Kasten 106 führt eine
durch die expandierenden Gassäcke auf die Türbrüstung
wirkende Kraft dazu, dass durch Umklappen des ersten Abschnitts 108 und
des zweiten Abschnitts 110 an den jeweiligen Scharnieren 122 und 124 eine Öffnung 118 in
der Türbrüstung 104 freigegeben wird.
Der Kopfairbag kann sich daraufhin in die Richtung 128,
d. h. in z-Richtung der Kraftfahrzeugtür entfalten, wohingegen
sich der Thoraxairbag im Wesentlichen in Richtung 126,
d. h. in y-Richtung der Kraftfahrzeugtür, entfalten kann.
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Die 2 zeigt
eine schematische Ansicht eines erfindungsgemäßen
Airbagmoduls 200. Die Ansichten stellen dabei das erfindungsgemäße
Airbagmodul in seiner Montageposition in z-Richtung gesehen (2a)
und in y-Richtung gesehen (2b) dar.
Die 2a der Ansicht des von oben gezeigten Airbagmoduls 200 zeigt
dabei die Thoraxairbaglanze 202 und die Kopfairbaglanze 204.
Die Thoraxairbaglanze 202 und die Kopfairbaglanze 204 sind
nebeneinander in y-Richtung angeordnet. Deutlich sichtbar sind die
Gas-Auslassöffnungen 206 der Kopfairbaglanze 204,
welche nach oben in z-Richtung gerichtet sind, um damit eine optimale
Entfaltungsrichtung des Gassacks 212 für den Kopfairbag vorzugeben.
Hier nicht sichtbar sind Gas-Auslassöffnungen 208 der
Kopfairbaglanze 204, welche eine optimale Entfaltung des
Gassacks 214 für den Thoraxairbag in die seitliche
y-Richtung ermöglichen. Ebenfalls in der 2a gezeigt,
ist der Gasgenerator 210, welcher mit der Thoraxairbaglanze 202 und
der Kopfairbaglanze 204 verbunden ist.
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In
der Seitenansicht der 2b ist von dem Airbagmodul 200 lediglich
die Thoraxairbaglanze 202 mit deren Auslassöffnungen 208 sichtbar.
Ebenfalls gezeigt ist hier eine Halterung 220 für
den Gasgenerator 210, wobei die Halterung 220 einen
Befestigungspunkt 218 aufweist. Der Befestigungspunkt 218 dient
dabei zur Fixierung des Airbagmoduls am Türinnenblech der
Kraftfahrzeugtür oder an der Türbrüstung
der Kraftfahrzeugtür. Ein weiterer Befestigungspunkt 216 dient
ferner zur Fixierung des Airbagmo duls 200 an der Türbrüstung
oder dem Türinnenblech der Kraftfahrzeugtür, wobei
der Befestigungspunkt 216 auf der zur A-Säule
des Kraftfahrzeugs zugewandten Seite oder der zur B-Säule
der Kraftfahrzeugtür zugewandten Seite ausgebildet ist. Möglich
ist dabei auch die Verwendung von zwei kombinierten Befestigungspunkten 216,
welche auf der zur A-Säule und zur B-Säule zugewandten
Seite der Kraftfahrzeugtür ausgebildet sind.
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Anzumerken
ist, dass der Gasgenerator 210 neben seiner Funktion als
Gasgenerator auch zusätzlich die Funktion eines Widerlagers
für die Kopfairbaglanze 204 hat. Dies ist insofern
notwendig, da bei Auslösung des Airbagmoduls 200 durch
die Entfaltung des Gassacks 212 für den Kopfairbag
starke Kräfte in z-Richtung auftreten, welche durch den
als Widerlager ausgebildeten Gasgenerator 210 wirkungsvoll
von der Türbrüstung bzw. dem Türinnenblech
aufgenommen werden können.
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Die 3 zeigt
eine weitere schematische Ansicht eines erfindungsgemäßen
Airbagmoduls. Auch hier zeigt die 3a die
Ansicht des in der Kraftfahrzeugtür montierten Airbagmoduls 200 von oben,
wohingegen die 3b die Ansicht des montierten
Airbagmoduls 200 in der Kraftfahrzeugtür von der
Seite, d. h. in y-Richtung gesehen, zeigt. Wie in der 3b deutlich
erkennbar, sind in dieser Ausführungsform die Thoraxairbaglanze 202 und
die Kopfairbaglanze 204 untereinander angeordnet. Auch hier
dient der Gasgenerator 210 als abstützendes Widerlager
für die Kopfairbaglanze 204. Beim Auslösen des
Kopfairbags in die vertikale Richtung auftretende Kräfte
werden so über den Gasgenerator von der Halterung 220 aufgenommen
und durch den Befestigungspunkt 218 an die Türverkleidung
bzw. das Türinnenblech weitergeleitet. Somit ist eine stabile
Anbindung der Kopfairbaglanze 204 an die Kraftfahrzeugtür
gesichert. In der Ansicht des Airbagmoduls 200 von oben
in der 3a ist lediglich die Kopfairbaglanze
von oben sichtbar. Die Gasauslassöffnungen 206 dienen
wieder dazu, der Entfaltung des Gassacks 212 für
den Kopfairbag eine definierte Entfaltungsrichtung vorzugeben.
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Die 4 zeigt
ein Verfahren zur Montage eines erfindungsgemäßen
Airbagmoduls. Im Schritt 400 erfolgt das Bereitstellen
des Airbagmoduls, wobei das Airbagmodul zumindest zwei Airbag-Gassäcke
aufweist, welche bei Entfaltung durch eine gemeinsame Öffnung
der Türbrüstung der Kraftfahrzeugtür
entfaltbar sind. In Schritt 402 erfolgt eine Vormontage
des Airbagmoduls wahlweise an der Türverkleidung oder am
Türin nenblech. Ist konstruktionsbedingt die Verwendung
einer zusätzlichen Rückwand als Schusskanal zusammen
mit der Türverkleidung und/oder als Montageschutz vorgesehen,
so kann zuerst eine Montage der besagten Rückwand in einem
Zwischenschritt zwischen den Schritten 400 und 402 erfolgen.
Möglich ist auch das Bereitstellen eines Airbagmoduls in
Schritt 400, wobei in das Airbagmodul bereits die besagte
Rückwand integriert ist. Nach der Vormontage des Airbagmoduls
in Schritt 402 erfolgt schließlich die Montage
der Türbrüstung an dem Türinnenblech.
Dabei erfolgt die Montage vorzugsweise mit gemeinsamen Befestigungsmitteln von
Türbrüstung, Airbagmodul und Türinnenblech, wodurch
eine stabile Anbindung von Airbagmodul an Türbrüstung
und Türinnenblech gewährleistet ist.
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Es
sei angemerkt, dass die Schritte 400 bis 404 zusätzliche
Herstellungsschritte für eine in eine Kraftfahrzeugtür
integrierte Airbag-Sicherheitseinrichtung umfassen können.
Dies umfasst insbesondere auch das Einbringen entsprechender Vorschwächungen
für Sollbruchstellen in die Türbrüstung.
Typischerweise werden solche entsprechende Vorschwächungen
nach Herstellung der Türverkleidung in die Türverkleidung
eingebracht. Solche Vorschwächungen können zum
Beispiel Perforationen sein, sie können durch verminderte
Querschnitte realisiert sein, welche in einem Spritzgussverfahren
zuvor angebracht wurden. Vorschwächungen können
auch durch entsprechende Laser-, Fräs-, Schneid-, Schleif-,
Heißmesser- und Kaltmesserverfahren in die Türverkleidung
eingebracht werden.
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Ebenso
ist es möglich, Schaum- und Dekorschichten auf die Türbrüstung
als Türverkleidung aufzubringen. Die Schaum- und Dekorschichten
benötigen dabei typischerweise keine gesonderte Materialschwächung,
da aufgrund der entsprechenden Materialwahl ein einfaches Loslösen
unter dem Druck der sich entfaltenden Gassäcke bei der
Auslösung des Airbags gewährleistet werden kann.
Entscheidend ist jedoch üblicherweise, dass auf der Sichtseite
zum Fahrzeuginnenraum hin Vorschwächungsbereiche der Türverkleidung
nicht sichtbar sind. Aus diesem Grund kann gegebenenfalls eine zusätzliche
Vorschwächung von Schaum- und Dekorschichten vorgenommen
werden, wenn anderweitig ein garantiertes Aufreißen der
besagten Schichten unter Airbag-Einwirkung nicht gewährleistet
werden kann.
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- 100
- Kraftfahrzeugtür
- 102
- Armauflage
- 104
- Türbrüstung
- 106
- Kasten
- 108
- erster
Abschnitt
- 110
- zweiter
Abschnitt
- 112
- Sollbruchstelle
- 114
- Kantenfläche
- 116
- Kantenfläche
- 118
- Öffnung
- 120
- Sollbruchstelle
- 122
- Scharnier
- 124
- Scharnier
- 126
- Richtung
- 128
- Richtung
- 200
- Airbagmodul
- 202
- Thoraxairbaglanze
- 204
- Kopfairbaglanze
- 206
- Auslassöffnung
- 208
- Auslassöffnung
- 210
- Gasgenerator
- 212
- Gassack
für Kopfairbag
- 214
- Gassack
für Thoraxairbag
- 216
- Befestigungspunkt
- 218
- Befestigungspunkt
- 220
- Halterung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
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Zitierte Patentliteratur
-
- - US 5544913 [0005]
- - EP 0771698 A2 [0005]
- - DE 19911257 A1 [0005]
- - WO 98/51541 [0005]
- - JP 07215160 [0005]