DE102007015958A1 - Kraft- und/oder reibschlüssige Verbindung - Google Patents
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Abstract
Die vorliegende Erfindung betrifft eine kraft-/reibschlüssige Verbindung zumindest zweier Bauteile, insbesondere eine Stirnpressverbindung einer Kurbel- oder Nockenwelle (2), mit einer ersten und einer zweiten unter Pressung aneinander anliegenden Anlagefläche. Erfindungswesentlich ist dabei, dass die erste Anlagefläche (1) spanbearbeitet ist und eine Punktmatrix (3) mit zueinander beabstandeten krater-/zinnenförmigen Erhebungen (4) aufweist und dass eine Dichte und/oder eine Verteilung dieser Erhebungen (4) an eine durch die spanende Bearbeitung zuvor erzeugte Oberflächenstruktur der ersten Anlagefläche (1) angepasst ist. Ferner ist ein entsprechendes Verfahren vorgesehen.
Description
- Die vorliegende Erfindung betrifft eine kraft- und/oder reibschlüssige Verbindung zumindest zweier Bauteile, insbesondere eine Stirnpressverbindung einer Kurbel- oder Nockenwelle, gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
- Ferner betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung einer kraft- und/oder reibschlüssigen Verbindung zumindest zweier Bauteile, insbesondere eine Stirnpressverbindung einer Kurbelwelle oder einer Nockenwelle, mit einer ersten und einer zweiten unter Pressung aneinander anliegenden Anlagefläche, gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 13.
- Der Trend im modernen Motorenbau zu immer höheren Motorleistungen führt unter anderem auch zu höheren Belastungen von reibschlüssigen Verbindungen, zum Beispiel an Kurbel- oder Nockenwellen. Dabei kann die Übertragung höherer Kräfte zum Versagen des Montageverbundes und somit zu einem Ausfall des Motors führen. Die Kraftübertragung von reibschlüssigen Verbindungen ist im wesentlichen abhängig von der Flächenpressung und der Reibung zwischen den einzelnen miteinander zu fügenden Bauteilen. Die Flächenpressung wird dabei beispielsweise durch ein Verschrauben, Nieten, Fügen, Verpressen oder Aufweiten erzeugt. Aufgrund von Bauteilrestriktionen lässt sich die Flächenpressung jedoch nicht beliebig steigern. Aus diesem Grund werden beispielsweise reibungserhöhende Maßnahmen, wie zum Beispiel Beschichtungen oder Einlagen eingesetzt, welche jedoch häufig mit hohen Kosten verbunden sind.
- Aus der
DE 103 25 910 A1 sind ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Oberflächenstrukturieren von Anlageflächen zweier reibschlüssig miteinander verbundener Körper mittels eines Lasers bekannt. Hierbei werden bestimmte Strukturen, beispielsweise in Form von linienartigen Vertiefungen, in die Anlageflächen von zwei kraftschlüssig miteinander verbindbaren Bauteilen eingebracht. - Aus der
DE 43 16 012 C2 ist ein Verfahren zur Feinbearbeitung von Werkstückoberflächen bekannt, wobei zur Erhöhung der Reibung in der Werkstückoberfläche linienförmig verlaufende, insbesondere einander überkreuzende, Vertiefungen unterschiedlicher Tiefe eingearbeitet werden. Diese Vertiefungen werden beispielsweise durch eine Strahlbehandlung als Riefen vorgegebener Tiefe erzeugt, wobei in den von den Riefen begrenzten Flächen Rillen geringerer Tiefe ebenfalls durch Strahlbehandlung eingearbeitet werden. - Aus der
DE 199 56 425 A1 ist eine Kolben-Kolbenbolzen-Pleuel-Baueinheit für Verbrennungsmotoren bekannt, bei der die Nabenbohrung oder das kleine oder große Pleuelauge zumindest lokal durch Laserstrahlen aufgeraut werden. Hierdurch soll insbesondere die Ölhaltefähigkeit in den Lagern verbessert und damit die Gefahr eines „Fressens" der Kolben verringert werden. - Aus der
DE 295 18 138 U1 ist ein Lasergravier- und Schneidegerät mit einer mittels eines elektromagnetischen Zweikoordinaten-Direktantriebs bewegten Werkstückaufnahmevorrichtung bekannt. - Schließlich sind aus der
EP 1 420 177 A1 eine Pleuelstange sowie ein Verfahren zu deren Herstellung bekannt, wobei die Pleuelstange ein großes und ein kleines Pleuelauge besitzt. In zumindest einem der beiden Pleuelaugen ist dabei eine verdrehsicher gehaltene Lagerschale angeordnet. Um eine gute Haftfestigkeit der Lagerschale im Pleuelauge zu erreichen ist vorgesehen, dass die Bohrungsoberfläche in einem Pleuelauge und/oder die Außenfläche einer Lagerschale eine Strukturierung aufweist. - Die vorliegende Erfindung beschäftigt sich mit dem Problem, eine verbesserte kraft- und/oder reibschlüssige Verbindung zu schaffen, welche insbesondere eine mehrfache Montage beziehungsweise Demontage der Verbindung erlaubt.
- Dieses Problem wird erfindungsgemäß durch den Gegenstand des unabhängigen Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
- Die Erfindung beruht auf dem allgemeinen Gedanken, die unter Pressung aneinander anliegenden Anlageflächen einer kraft- und/oder reibschlüssigen Verbindung mit einer einen Reibbeiwert erhöhenden Oberflächenstrukturierung zu versehen, die auf eine bereits an der Anlagefläche vorhandene, insbesondere durch eine zuvor erfolgte spanende Bearbeitung erzeugte Oberflächenstruktur angepasst und dadurch auf diese abgestimmt ist. Hierbei kann es sich insbesondere um eine Stirnpressverbindung einer Kurbel- oder Nockenwelle handeln, welche eine erste und eine zweite unter Pressung aneinander anliegende Anlagefläche aufweist. Dabei ist die erste Anlagefläche spanend bearbeitet, beispielsweise gedreht und weist eine Punktmatrix von zueinander beabstandeten krater-/zinnenförmigen Erhebungen, welche obenbesagte Oberflächenstrukturierung darstellen, auf. Gegebenenfalls kann die erste Anlagefläche zusätzlich zur spanenden Bearbeitung auch noch durch Urformen und/oder durch Umformen bearbeitet sein. Die Dichte und/oder die Verteilung dieser krater-/zinnenförmigen Erhebungen ist dabei an die durch die spanende Bearbeitung erzeugte Oberflächenstruktur der ersten Anlagefläche angepasst. Wird beispielsweise die erste Anlagefläche gedreht, so entstehen durch das Drehwerkzeug sogenannte Drehriefen, welche eine charakteristische Oberflächenstrukturierung der ersten Anlagefläche erzeugen. Die Erfindung sieht nunmehr vor, die einen Reibungsbeiwert erhöhende Punktmatrix mit zueinander beabstandeten krater-/zinnenförmigen Erhebungen, an die vorhandenen Drehriefen anzupassen. Hierbei wird insbesondere ein Abstand zwischen den einzelnen Erhebungen, eine Höhe derselben, eine Dicke eines Spurgrundes der Erhebungen sowie die rastermäßige Anordnung der Erhebungen auf die vorhandene Oberflächenstrukturierung ausgerichtet. Beispielsweise kann eine derartige Erhebung an einem Rand bzw. Kamm einer Drehriefe angeordnet werden und dadurch eine deutlich größere Höhe aufweisen als bei einer Anordnung innerhalb und insbesondere im Grund der Drehriefe. Durch die größere Höhe der so platzierten Erhebung kann durch die Pressverbindung mit der zweiten Anlagefläche ein verbesserter Mikroformschluss und/oder ein verbesserter Mikroreibschluss erreicht werden.
- Bei einer vorteilhaften Weiterbildung der erfindungsgemäßen Lösung ist die zweite Anlagefläche ebenfalls spanend bearbeitet, insbesondere gedreht, und die Verteilung der krater-/zinnenförmigen Erhebungen ist zusätzlich an eine durch die spanende Bearbeitung erzeugte Oberflächenstruktur der zweiten Anlagefläche angepasst. Hierdurch wird beispielsweise gewährleistet, dass eine Erhebung an der ersten Anlagefläche nicht genau an der Stelle angeordnet ist, die dem Grund einer Drehriefe der zweiten Anlagefläche gegenüber liegt, so dass beispielsweise die an der ersten Anlagefläche angeordnete Erhebung berührungslos in die Drehriefe an der zweiten Anlagefläche eingreift und somit keinen Beitrag zu einem Reibschluss leistet. Die erfindungsgemäße Anpassung der Punktmatrix von krater-/zinnenförmigen Erhebungen kann dabei beispielsweise mittels computergestützter Verfahren berechnet werden, welche beispielsweise eine optische oder visuelle Auswertung der Strukturen der ersten und zweiten Anlagefläche berücksichtigen.
- Die krater-/zinnenförmigen Erhebungen der Anlagefläche sind insbesondere auf konzentrischen kreisförmigen Linien angeordnet, deren Mittelpunkt im Bereich der Wellenachse liegt. Dabei können die konzentrischen Linien einen radialen Abstand haben, der kleiner ist als der radiale Vorschub einer Drehriefe der Anlagefläche und/oder der Gegenfläche. Ferner können die krater-/zinnenförmigen Erhebungen der Anlagefläche einen Umfangsabstand haben, der größer ist als der radiale Vorschub einer Drehriefe der Anlagefläche und/oder der Gegenfläche. Die krater-/zinnenförmigen Erhebungen der Anlagefläche können auch eine Höhe gegenüber der mittleren Ebene der Anlagefläche haben, die größer oder kleiner ist als der Abstand von Riefenberg zu Riefental der Bearbeitungsriefen in der Gegenfläche, gemessen in Richtung der Wellenachse. Die krater-/zinnenförmigen Erhebungen können ferner einen Durchmesser aufweisen, der kleiner oder gleich oder größer dem Abstand der Bearbeitungsriefen ist.
- Ferner wird die Aufgabe gelöst durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 13. Das Verfahren zeichnet sich dadurch aus, dass der Abstand der Bearbeitungsriefen der Anlagefläche und/oder der Gegenfläche mit einem optischen oder visuellen Verfahren ermittelt wird und daraus der Soll-Abstand für das die krater-/zinnenförmigen Erhebungen erzeugende Verfahren, insbesondere für das Laserstrukturieren, bestimmt wird.
- Die Höhe zwischen Riefenkamm und Riefental der Bearbeitungsriefen der Anlagefläche und/oder der Gegenfläche kann mit einem optischen oder mit einem tastenden Oberflächenmessverfahren ermittelt werden und daraus die verfahrenstechnische Bearbeitungsgröße für die Erzeugung der Erhöhung der krater-/zinnenförmigen Erhebungen in der Anlagefläche und/oder in der Gegenfläche bestimmt und insbesondere berechnet werden.
- Weitere wichtige Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, aus den Zeichnungen und aus der zugehörigen Figurenbeschreibung anhand der Zeichnungen.
- Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
- Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert, wobei sich gleiche Bezugszeichen auf gleiche oder ähnliche oder funktional gleiche Bauteile beziehen.
- Dabei zeigen, jeweils schematisch,
-
1 eine Ansicht auf eine Stirnseite einer Welle mit einer erfindungsgemäß bearbeiteten ersten Anlagefläche, -
2 eine Darstellung wie in1 , jedoch mit einer versetzt angeordneten Punktmatrix. - Entsprechend
1 ist eine erste Anlagefläche1 eines Bauteils, insbesondere einer Kurbel- oder Nockenwelle2 , gezeigt. Die erste Anlagefläche1 bildet dabei einen Teil einer im übrigen nicht gezeigten kraft-/reibschlüssigen Verbindung, insbesondere einer Stirnpressverbindung. Bei dieser Stirnpressverbindung liegt die erste Anlagefläche1 unter Pressung an einer zweiten, nicht gezeigten Anlagefläche an. Die Pressung zwischen den beiden Anlageflächen kann dabei beispielsweise mittels Schrauben erzeugt werden. - Um insbesondere einen Reibschluss zwischen den beiden Anlageflächen erhöhen zu können, ist die erste Anlagefläche
1 spanend bearbeitet, insbesondere gedreht, und weist eine Punktmatrix3 von zueinander beabstandeten krater-/zinnenförmigen Erhebungen4 auf. Eine Verteilung dieser krater-/zinnenförmigen Erhebungen4 ist dabei an eine durch die spanende Bearbeitung erzeugte Oberflächenstruktur der ersten Anlagefläche1 angepasst. - Bei der spanenden Bearbeitung der ersten Anlagefläche
1 , beispielsweise bei einem Drehen derselben, wird durch ein Drehwerkzeug eine für den Drehvorgang charakteristische Oberflächenstruktur in die erste Anlagefläche1 eingebracht. Eine derartige Oberflächenstruktur kann beispielsweise durch sogenannte Drehriefen (nicht in der Zeichnung dargestellt), also Oberflächenfurchen, charakterisiert sein. Um einen möglichst guten Reibschluss zwischen den beiden Anlageflächen erhalten zu können, ist es wichtig, dass die Verteilung der Punktmatrix3 , das heißt die Verteilung der krater-/zinnenförmigen Erhebungen4 so auf die Oberflächenstruktur, beispielsweise an die Drehriefen angepasst ist, dass eine gute Mikroverzahnung erreicht werden kann. Hierbei ist es wichtig, dass die Erhebungen4 beispielsweise nicht in einer Drehriefe angeordnet sind und dadurch bezüglich ihrer, über die Oberfläche abstehenden Höhe reduziert sind. Eine derartige Reduzierung hätte einen verschlechterten Reibschluss mit der zweiten Anlagefläche zur Folge. - Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist die zweite, nicht gezeigte, Anlagefläche der kraft-/reibschlüssigen Verbindung ebenfalls spanend bearbeitet und die Verteilung der auf der ersten Anlagefläche
1 angeordneten krater-/zinnenförmigen Erhebungen4 zusätzlich an eine durch die spanende Bearbeitung erzeugte Oberflächenstruktur der zweiten Anlagefläche angepasst. Hierdurch soll insbesondere vermieden werden, dass die Erhebungen4 an der ersten Anlagefläche1 derart angeordnet sind, dass sie bei einem Verbinden mit der zweiten Anlagefläche in eine dort liegende Drehriefe eingreifen, insbesondere berührungsfrei eingreifen, und dadurch keinen Beitrag zu einem Reibschluss leisten. Über die Anpassung der auf der ersten Anlagefläche1 angeordneten Punktmatrix sowohl an eine Oberflächenstruktur der ersten Anlagefläche1 als auch an eine Oberflächenstruktur der zweiten Anlagefläche kann ein besonders hoher Reibschluss und damit eine besonders gute Kraftübertragung erreicht werden. Selbstverständlich ist auch denkbar, dass auch die zweite Anlagefläche eine entsprechende Punktmatrix aufweist. - Um den Reibschluss zwischen den beiden Anlageflächen weiter erhöhen zu können, kann vorgesehen sein, dass die erste Anlagenfläche
1 und/oder die krater-/zinnenförmigen Erhebungen4 eine höhere Härte aufweisen als die zweite Anlagefläche. Insbesondere kann eine höhere Härte gegenüber dem Mutterwerkstoff im Bereich von 51+10 HRC erzeugt werden. - Ferner können Höhenunterschiede der Erhebungen 4 bis 20μm vorgesehen sein. Hierdurch würde ein sich Eingraben der Erhebungen
4 in die zweite Anlagefläche begünstigt. Hierbei sollte vorgesehen sein, dass die zu strukturierende Anlagefläche auf einem härtbaren Werkstoff eingebracht wird, während der Fügepartner, also die zweite Anlagefläche, vorzugsweise aus einem weicheren Material bestehen sollte. Ein Härten der krater-/zinnenförmigen Erhebungen4 beziehungsweise der ersten Anlagefläche1 oder der zweiten Anlagefläche kann dabei beispielsweise mittels Laserverfahren, Nitrieren, Phosphatieren, Beschichten oder Umschmelzen erfolgen. - Ein Herstellen beziehungsweise Erzeugen der krater-/zinnenförmigen Erhebungen
4 kann beispielsweise mittels eines Laserverfahrens, mittels Urformen (Gießen, Sintern, Umschmelzen), mittels Umformen (Hämmern, Strahlen, Prägen) oder mittels spanender Bearbeitung erfolgen. Bei einer Herstellung mittels eines Lasers ist auch eine Aufhärtung der so erzeugten Erhebungen4 denkbar. - Wie der
2 zu entnehmen ist, kann auch eine versetzte Anordnung der einzelnen Erhebungen4 zu einem erhöhten Reibschluss beitragen. Bei der Anordnung gemäß der2 ist ein Abstand a der einzelnen Erhebungen4 in Umfangsrichtung beispielsweise doppelt so groß wie in1 , während ein radialer Abstand b der einzelnen Erhebungen4 in2 kleiner, insbesondere nur halb so groß wie ein radialer Abstand b in1 ist. Ein Umfangsabstand a kann dabei gemäß2 beispielsweise 200 μm betragen, während der radiale Abstand b zwischen zwei Erhebungen4 gemäß der2 beispielsweise 50 μm betragen kann. Eine Höhe der einzelnen Erhebungen4 kann beispielsweise 5 bis 20 μm betragen, während sich die Erhebungen4 mit einer Tiefe von ca. 0 bis 15 μm in die zweite Anlagefläche des gegenüberliegenden Fügepartners eingraben können. - Neben der Anordnung der einzelnen Erhebungen
4 an der ersten Anlagefläche1 ist auch eine Ausbildung der einzelnen Erhebungen bezüglich ihrer Höhe oder ihres Spurgrundes von entscheidender Bedeutung für einen Reibschluss. Eine Obergrenze der Höhe der einzelnen Erhebungen wird dabei einerseits durch die Wirtschaftlichkeit gebildet, da die Bearbeitungszeit um so länger dauert, je höher die einzelnen Erhebungen4 sind, andererseits sollten die Strukturen möglichst bis zum Spurgrund im Fügepartner eingegraben werden, damit die Grenzfläche vollständig zum Tragen kommt und die Reibung somit zusätzlich erhöht wird. Eine Untergrenze der Höhe der Erhebungen4 wird dabei beispielsweise durch eine Tiefe der durch die zuvor erfolgte spanende Bearbeitung eingegrabenen Drehriefen bestimmt, das heißt die Höhe der Erhebungen4 sollte größer sein als die Tiefe der gegenüberliegenden Drehriefen. - Ebenfalls berücksichtigt werden sollte bei der Gestaltung der Punktmatrix
3 das Erfordernis der mehrmaligen Wiedermontierbarkeit. Bei stark versetzten Erhebungen4 kann es dabei schon bei einem einmaligen Verschrauben zur Abflachung der Erhebungen4 durch plastische Verformung kommen, weshalb bei einer kraft-/reibschlüssigen Verbindung, welche öfters montiert und wieder demontiert werden muss, mehrere kleine, das heißt in der Höhe reduzierte Erhebungen4 vorteilhaft sind, welche enger zueinander angeordnet sind. - Die Wiedermontierbarkeit wird dabei durch die Ausbildung von gehärteten Erhebungen auf einem genügend harten Grundmaterial verbessert, wodurch sich die Erhebungen weniger stark durch plastische Verformung abflachen können.
Claims (14)
- Kraft-/reibschlüssige Verbindung zumindest zweier Bauteile, insbesondere eine Stirnpressverbindung einer Kurbel- oder Nockenwelle (
2 ), mit einer ersten und einer zweiten unter Pressung aneinander anliegenden Anlagefläche, dadurch gekennzeichnet, – dass die erste Anlagefläche (1 ) spanend bearbeitet ist und eine Punktmatrix (3 ) mit zueinander beabstandeten krater-/zinnenförmigen Erhebungen (4 ) aufweist, – dass eine Dichte und/oder eine Verteilung der krater-/zinnenförmigen Erhebungen (4 ) an eine durch die spanende Bearbeitung erzeugte Oberflächenstruktur der ersten Anlagefläche (1 ) angepasst ist. - Verbindung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Anlagefläche ebenfalls spanend bearbeitet ist und dass die Verteilung der krater-/zinnenförmigen Erhebungen (
4 ) zusätzlich an eine durch die spanende Bearbeitung erzeugte Oberflächenstruktur der zweiten Anlagefläche angepasst ist. - Verbindung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Anlagefläche (
1 ) und/oder die krater-/zinnenförmige Erhebungen (4 ) eine höhere Festigkeit aufweisen als die zweite Anlagefläche. - Verbindung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, – dass die krater-/zinnenförmigen Erhebungen (
4 ) mittels eines der folgenden Verfahren hergestellt sind – Bearbeitung mittels Laser oder Elektronenstrahl, – Urformen (Gießen, Sintern, Umschmelzen) – Umformen (Hämmern, Strahlen, Prägen), – spanende Bearbeitung, und/oder – dass zumindest die erste Anlagefläche (1 ) und/oder die krater-/zinnenförmigen Erhebungen durch eines der folgenden Verfahren gehärtet ist/sind – Nitrieren, – Phosphatieren, – Beschichten, – Umschmelzen, Wärmebehandeln. - Verbindung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Anlagefläche (
1 ) und die zweite Anlagefläche mikroformschlüssig und/oder mikroreibschlüssig miteinander verbunden sind. - Verbindung nach einem der vorhergehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, dass die krater-/zinnenförmigen Erhebungen der Anlagefläche (
1 ) auf konzentrischen kreisförmigen Linien angeordnet sind, deren Mittelpunkt im Bereich der Wellenachse liegt. - Verbindung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die konzentrischen Linien einen radialen Abstand haben, der kleiner ist als der radiale Vorschub einer Drehriefe der Anlagefläche (
1 ) und/oder der Gegenfläche. - Verbindung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass die krater-/zinnenförmigen Erhebungen der Anlagefläche (
1 ) einen Umfangsabstand haben, der größer ist als der radiale Vorschub einer Drehriefe der Anlagefläche (1 ) und/oder der Gegenfläche. - Verbindung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die krater-/zinnenförmigen Erhebungen der Anlagefläche (
1 ) eine Höhe gegenüber der mittleren Ebene der Anlagefläche (1 ) haben, die größer ist als der Abstand von Riefenberg zu Riefental der Bearbeitungsriefen in der Gegenfläche, gemessen in Richtung der Wellenachse. - Verbindung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die krater-/zinnenförmigen Erhebungen der Anlagefläche (
1 ) eine Höhe gegenüber der mittleren Ebene der Anlagefläche (1 ) haben, die kleiner ist als der Abstand von Riefenberg zu Riefental der Bearbeitungsriefen in der Gegenfläche, gemessen in Richtung der Wellenachse. - Verbindung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die krater-/zinnenförmigen Erhebungen einen Durchmesser aufweisen, der kleiner oder gleich dem Abstand der Bearbeitungsriefen ist.
- Verbindung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die krater-/zinnenförmigen Erhebungen einen Durchmesser aufweisen, der größer dem Abstand der Bearbeitungsriefen ist.
- Verfahren zur Herstellung einer kraft- und/oder reibschlüssigen Verbindung zumindest zweier Bauteile, insbesondere eine Stirnpressverbindung einer Kurbelwelle oder einer Nockenwelle (
2 ), mit einer ersten und einer zweiten unter Pressung aneinander anliegenden Anlagefläche, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstand der Bearbeitungsriefen der Anlagefläche (1 ) und/oder der Gegenfläche mit einem optischen oder visuellen Verfahren ermittelt wird und daraus der Soll-Abstand für das die krater-/zinnenförmigen Erhebungen erzeugende Verfahren, insbesondere für das Laserstrukturieren, bestimmt wird. - Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Höhe zwischen Riefenkamm und Riefental der Bearbeitungsriefen der Anlagefläche (
1 ) und/oder der Gegenfläche mit einem optischen oder mit einem tastenden Oberflächenmessverfahren ermittelt wird und daraus die verfahrenstechnische Bearbeitungsgröße für die Erzeugung der Erhöhung der krater-/zinnenförmigen Erhebungen in der Anlagefläche (1 ) und/oder in der Gegenfläche bestimmt und insbesondere berechnet wird.
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