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Stand der Technik
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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer elektronischen
Baugruppe, umfassend mindestens ein elektronisches Bauelement sowie eine
elektronische Baugruppe gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 9.
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Um
elektronische Bauelemente, die in elektronischen Baugruppen auf
Leiterplatten eingesetzt werden, verkapseln zu können und
um die Flächennutzung auf dem elektronischen Schaltungsträger
zu steigern, ist es bekannt, die elektronischen Bauelemente in der
Leiterplatte aufzunehmen. Hierdurch ist ein Schutz der elektronischen
Bauelemente möglich. Aus
US-B 6,512,182 ist es zum Beispiel bekannt,
in ein Leiterplattensubstrat Aufnahmen einzufräsen, in welche
die elektronischen Bauelemente eingelegt werden. Nach dem Einlegen
der elektronischen Bauelemente werden die Aufnahmen aufgefüllt,
anschließend geglättet und überlaminiert.
Durch das Einbetten der elektronischen Bauelemente lässt
sich eine glatte Oberfläche der elektronischen Baugruppe
erzielen.
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Nachteil
dieser Baugruppe ist es, dass zunächst Aufnahmen in das
Leiterplattensubstrat eingefräst werden, in welches die
elektronischen Bauelemente eingesetzt werden. Eine exakte Positionierung
der elektronischen Bauelemente ist auf diese Weise nur schwer möglich.
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Aus
DE-A 10 2005 003 125 ist
ein Verfahren zur Herstellung einer elektrischen Schaltung bekannt,
wobei die Schaltung elektrische Bauelemente aufweist, die mechanisch
durch eine Vergussmasse miteinander verbunden sind. Auf mindestens
einer Seite der Vergussmasse ist mindestens eine Schicht Leiterbahnen
vorgesehen, die die Bauelemente elektrisch miteinander verbindet.
Zur Herstellung der Schaltung werden die Bauelemente auf einer Trägerfolie
aufgebracht und anschließend mit einer Vergussmasse umgossen.
Daran anschließend wird die Trägerfolie entfernt
und auf der Seite, auf der die Bauelemente mit der Trä gerfolie
verbunden waren, werden ein oder mehrere Schichten von Leiterbahnen
aufgebracht, die die Bauelemente elektrisch miteinander verbinden.
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Nachteil
dieses Verfahrens ist es, dass die Trägerfolie rückstandsfrei
entfernt werden muss, um eine funktionsfähige Verschaltung
der elektrischen Schaltung zu erzielen.
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Offenbarung der Erfindung
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Vorteile der Erfindung
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Das
erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung einer
elektronischen Baugruppe, umfassend mindestens ein elektronisches
Bauelement, umfasst folgende Schritte:
- (a)
Befestigen des mindestens einen elektronischen Bauelementes auf
der isolierenden Schicht der leitfähigen Trägerfolie,
wobei die aktive Seite des Bauelementes in Richtung der Folie weist,
- (b) Auflaminieren der leitfähigen Trägerfolie
mit dem mindestens einen daran befestigten elektronischen Bauelement
auf einen Leiterplattenträger, wobei das mindestens eine
elektronische Bauelement in Richtung des Leiterplattenträgers
weist,
- (c) Ausbilden von Leiterbahnen durch Strukturieren der leitfähigen
Trägerfolie und Ankontaktieren des mindestens einen elektronischen
Bauelements.
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Durch
das Befestigen des mindestens ein elektronischen Bauelementes auf
der isolierenden Schicht der leitfähigen Trägerfolie
lassen sich die elektronischen Bauelemente exakt positionieren. Beim
anschließenden Auflaminieren der leitfähigen Trägerfolie
mit dem mindestens einen daran befestigten elektronischen Bauelement
auf einen Leiterplattenträger, wobei das mindestens eine
elektronische Bauelement in Richtung des Leiterplattenträgers weist,
wird das mindestens eine elektronische Bauelement vom Leiterplattenträger
umschlossen. Hierdurch wird das Bauelement vollständig
gekapselt.
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Durch
das Strukturieren der leitfähigen Trägerfolie
werden auf einfache Weise die notwendigen Leiterbahnen hergestellt.
Eine schnelle und kostengünstige Fertigung der elektronischen
Baugruppe ist hierdurch möglich.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform wird das mindestens eine
elektronische Bauelement nach dem Befestigen auf der leitfähigen
Trägerfolie von einer Polymermasse umschlossen.
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Das
Umschließen des mindestens ein elektronischen Bauelementes
mit der Polymermasse führt zu einem zusätzlichen
Schutz des Bauelementes. Hierdurch wird auch bei empfindlichen Bauelementen
die Gefahr einer Beschädigung deutlich gemindert.
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Die
Polymermasse, mit der das mindestens eine elektronische Bauelement
umschlossen wird ist zum Beispiel eine Niederdruckpressmasse, beispielsweise
eine Expoxy-Niederdruckpressmasse. Die Niederdruckpressmasse wird
zum Beispiel durch ein Spritzpressverfahren aufgebracht. In der
Polymermasse können zusätzlich Platzhalter zum
Beispiel für dickere Dielektrika freigehalten werden. Diese
können jedoch auch als Einlegeteile beim Umspritzen des
mindestens einen elektronischen Bauelementes mit umspritzt werden.
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Das
Befestigen des mindestens ein elektronischen Bauelementes erfolgt
vorzugsweise durch Aufkleben. Hierzu ist es bevorzugt, dass die
leitfähige Trägerfolie eine Klebeschicht aufweist.
Die Klebeschicht bildet dabei vorzugsweise gleichzeitig die isolierende
Schicht. Die leitfähige Trägerfolie ist dabei zum
Beispiel eine selbstklebende leitfähige Trägerfolie.
Das Aufkleben kann durch Heiß- und Druckprozesse erfolgen.
Dies ist zum Beispiel auch ein Heißklebprozess.
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Die
leitfähige Trägerfolie, die eingesetzt wird, ist
zum Beispiel eine Kupferfolie, wie sie auch als RCC-Material aus
der Leiterplattentechnik bekannt ist. Weitere geeignete leitfähige
Folien sind beispielsweise LCP-Folien oder FEP-Folien. Als Metall
eignet sich neben Kupfer zum Beispiel auch Aluminium.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform werden vor dem Aufbringen
des mindestens einen elektronischen Bauelementes auf die leitfähige
Trägerfolie in Schritt (a) Justagemarken in die leitfähige
Trägerfolie eingebracht. Die Justagemarken sind zum Beispiel
Löcher oder Sacklöcher mit einem beliebigen Querschnitt.
Diese können zum Beispiel durch Ätzen, Stanzen
oder Bohren in die leitfähige Trägerfolie eingebracht
werden. Die Justagemarken werden dabei auf der dem mindestens ein
elektronischen Bauelement gegenüberliegenden Seite der
leitfähigen Trägerfolie angebracht. Durch die
Justagemarken lässt sich auch nach dem Umschließen
des mindestens ein elektronischen Bauelementes mit der Polymermasse
bzw. nach dem Auflaminieren der leitfähigen Trägerfolie
auf den Leiterplattenträger die genaue Position des mindestens
einen elektronischen Bauelementes bestimmen. Dies ist für
die Kontaktierung des mindestens einen elektronischen Bauelementes
erforderlich. Alternativ eignen sich als Justagemarken zum Beispiel
auch Bauelemente, mit denen die leitfähige Folie bestückt
ist. An den Stellen, an denen die Bauelemente angeordnet sind, wird
die leitfähige Folk vorzugsweise freigebohrt oder geröntgt,
um die Bauelemente zu erkennen.
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Daneben
können die Justagemarken selbstverständlich auch
jede andere dem Fachmann bekannte Form aufweisen.
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An
den Positionen, an denen das mindestens eine elektronische Bauelement
mit der leitfähigen Trägerfolie elektrisch kontaktiert
werden soll, werden vorzugsweise Löcher eingebracht. Zur
Kontaktierung der leitfähigen Trägerfolie mit
dem mindestens einen elektronischen Bauelement werden die Löcher
zum Beispiel metallisiert. Das Einbringen der Löcher erfolgt
zum Beispiel durch Laserbohren. Die Positionen, an denen die Löcher
eingebracht werden, werden anhand der Justagemarken bestimmt.
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Das
Metallisieren der Löcher, um einen Kontakt des elektronischen
Bauelementes mit der leitfähigen Trägerfolie zu
erzielen, erfolgt nach dem Fachmann bekannten Verfahren. Das Metallisieren
kann zum Beispiel durch stromlose Metallabscheidung erfolgen. Die
stromlose Metallabscheidung ist ein übliches Verfahren,
welches in der Leiterplattenherstellung eingesetzt wird. Das Metallisieren
der Löcher erfolgt vorzugsweise mit Kupfer.
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Weitere
Leiterbahnen lassen sich zum Beispiel dadurch aufbringen, indem
auf die in Schritt (c) strukturierte leitfähige Trägerfolie
weitere Lagen, die Leiterbahnen enthalten, aufgebracht werden. Hierzu wird
vorzugsweise zunächst ein Dielektrikum aufgebracht, durch
welches die in Schritt (c) ausgebildeten Leiterbahnen abgedeckt
werden. Gleichzeitig erfolgt hierdurch eine Isolierung der Leiterbahnen,
damit kein unerwünschter elektrischer Kontakt mit den Leiterbahnen
der nachfolgend aufgebrachten Schicht erfolgt. Daran anschließend
werden auf das Dielektrikum nach dem Fachmann bekannten Verfahren weitere
Leiterbahnen aufgebracht. Die weiteren Lagen, die Leiterbahnen enthalten,
können alternativ auch durch Aufbringen weiterer leitfähiger
Folien auf die erste Lage und anschließendem Strukturieren
der Folie zur Ausbildung von Leiterbahnen hergestellt werden.
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Um
beim Betrieb der elektronischen Baugruppe entstehende Wärme
abzuführen, ist es bevorzugt, dass das mindestens eine
elektronische Bauelement nach dem Auflaminieren der leitfähigen Trägerfolie
auf den Leiterplattenträger in Schritt (b) auf der von
der leitfähigen Trägerfolie wegweisenden Seite
mit einem Metallkern kontaktiert wird, so dass der Metallkern nach
dem Auflaminieren auf den Leiterplattenträger ebenfalls
in der Leiterplatte integriert ist. Das elektronische Bauelement
gibt dann im Betrieb Wärme an den Metallkern ab, über
welchen diese nach außen abgegeben werden kann.
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Vorteil
des erfindungsgemäßen Verfahrens ist es, dass
durch das Umschließen des mindestens ein elektronischen
Bauelements mit der Polymermasse bzw. durch das Einbetten des elektronischen Bauelementes
in den Leiterplattenträger eine kostengünstige
Verkapselung von passiven und aktiven elektronischen Bauelementen
erzielt wird. Zudem ist die elektronische Baugruppe durch die komplette Kapselung
empfindlicher Bauelemente sehr zuverlässig. Ein weiterer
Vorteil der Kapselung ist es, dass hierdurch ein Höhenausgleich
ermöglicht wird, wenn unterschiedlich hohe Bauelemente
verwendet werden.
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Weiterhin
werden durch das erfindungsgemäße Verfahren risikoreiche
Mischtechniken in der Fertigung, zum Beispiel Löten, Kleben
und Drahtbonden, vermieden. Bei Einsatz der elektronischen Baugruppe
in der Hochfrequenztechnik, das heißt wenn das elektronische
Bauelement ein Hochfrequenzbauelement ist, werden reproduzierbare
Hochfrequenz-Übergänge durch die planare Ausgangsstruktur,
welche durch das erfindungsgemäße Verfahren erzielt
wird, erreicht.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren erlaubt es auch, gegebenenfalls
notwendige Kühlkörper auf Leistungshalbleitern
zu integrieren. Diese können zum Beispiel das elektronische
Bauelement auf der der leitfähigen Trägerfolie
abgewandten Seite kontaktieren. Alternativ ist es auch möglich,
dass diese zum Beispiel in die Polymermasse eingebettet werden,
mit welcher das mindestens eine elektronische Bauelement umschlossen
wird.
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Durch
das erfindungsgemäße Verfahren lässt
sich weiterhin eine kostengünstige Verdrahtung und Verkapselung
erzielen durch den Einsatz von Prozessen auf vielen Modulen gleichzeitig.
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Weiterhin
betrifft die Erfindung eine elektronische Baugruppe, umfassend mindestens
ein elektronisches Bauelement, welches mit einer Leiterbahnstruktur
auf einer Leiterplatte verbunden ist, wobei das mindestens eine
elektronische Bauelement in die Leiterplatte eingebettet ist und
die Leiterbahnstruktur an der Oberfläche der Leiterplatte
angeordnet ist. Neben der vorstehend schon erwähnten kostengünstigen
Verkapselung und damit hohen Zuverlässigkeit wird die teure
Substrat- und Packagetechnik, wie sie derzeit im Stand der Technik
eingesetzt wird, ersetzt bzw. auf ein kleines Bauelement reduziert.
Zudem ist es bei der erfindungsgemäßen elektronischen
Baugruppe möglich, eine komplette Hochfrequenz-Schaltung
auf einem Modul inklusive Antennen zu konzentrieren. Die erfindungsgemäß hergestellte
elektronische Baugruppe kann als Standard-Bauteil weiterverarbeitet
werden.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform ist die Leiterbahnstruktur
in mehreren Lagen ausgebildet. Hierdurch ist eine gesteigerte Flächennutzung
auf einem elektronischen Schaltungsträger möglich.
Durch die zusätzlichen Lagen lässt sich die elektronische Baugruppe
auf engstem Raum mit Bauteilen bestücken und kontaktieren.
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Um
gut Wärme abführen zu können, die beim
Betrieb der elektronischen Baugruppe entsteht, ist es bevorzugt,
dass in der Leiterplatte ein Metallkern enthalten ist, der an das
mindestens eine elektronische Bauelement metallisch angebunden ist.
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Neben
dem mindestens einen elektronischen Bauelement ist es auch möglich,
dass die elektronische Baugruppe ein oder mehrere mechanische Bauelemente
enthält.
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Elektronische
Bauelemente, die bei dem erfindungsgemäßen Verfahren
bzw. bei der erfindungsgemäß ausgebildeten elektronischen
Baugruppe eingesetzt werden, sind alle dem Fachmann bekannten elektronischen
Bauelemente, wie sie in der Leiterplattentechnologie und Mikroelektronik
verwendet werden. Auch als mechanische Bauelemente kommen alle Bauelemente
in Betracht, wie sie in der Leiterplattentechnologie eingesetzt
werden.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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Ausführungsbeispiele
der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und in der nachfolgenden
Beschreibung näher erläutert.
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Es
zeigen
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1 bis 8 mehrere
Schritte der Herstellung einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung.
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Ausführungsformen
der Erfindung
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In 1 ist
eine leitfähige Trägerfolie 1 dargestellt,
die eine leitfähige Schicht 3 und eine isolierende
Schicht 5 umfasst. Die isolierende Schicht 5 ist vorzugsweise
eine Klebschicht oder ein Thermoplast, auf welche elektronische
Bauelemente aufgebracht werden können. Auf der Seite der
leitfähigen Trägerfolie 1, auf welche
sich die leitfähige Schicht 3 befindet werden
Justagemarken 7 eingebracht. Die Justagemarken 7 können
zum Beispiel durch Ätzen, Stanzen, Bohren, beispielsweise
Laserbohren, in die leitfähige Trägerfolie 1 eingebracht
werden. Weiterhin ist es möglich, dass die Justagemarken
auch mit der leitfähigen Trägerfolie 1 verbundene
Bauelemente sind, die freigebohrt oder durch Röntgenmikroskopie
detektiert werden. Auch jede andere, dem Fachmann bekannte Form
für Justagemarken ist möglich.
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Die
leitfähige Schicht 3 ist vorzugsweise eine Metallschicht.
Besonders bevorzugt als Metall ist Kupfer.
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In
einem zweiten Schritt werden auf die isolierende Schicht 5 elektronische
Bauelemente 9 aufgebracht. Dies ist in 2 dargestellt.
Neben elektronischen Bauelementen 9 ist es auch möglich,
dass auf die isolierende Schicht 5 der leitfähigen
Trägerfolie 1 mechanische Bauelemente aufgebracht
werden. Die elektronischen Bauelemente 9 bzw. mechanischen
Bauelemente, die auf die isolierende Schicht 5 der leitfähigen
Trägerfolie 1 aufgebracht werden sind übliche
Bauelemente, wie sie im Leiterplattenbau eingesetzt werden. Hierbei
handelt es sich zum Beispiel um Chips, Prozessoren, Hochfrequenzbauteile, SMD-Komponenten,
Antennenmodule, Kühlkörper, MEMS oder MOEMS.
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Das
Aufbringen der elektronischen Bauelemente 9 bzw. mechanischen
Bauelemente erfolgt vorzugsweise durch Aufkleben auf die isolierende Schicht 5.
Hierbei werden die elektronischen Bauelemente 9 so auf
der isolierenden Schicht 5 der leitfähigen Trägerfolie 1 platziert,
wie die elektronischen Bauelemente 9 später in
der elektrischen Schaltung angeordnet sein sollen. Es können
auf einzelne oder alle elektronischen Bauelemente 9 Kühlkörper
aufgebracht werden, um eine erhöhte Wärmeabfuhr
während des Betriebes der elektronischen Bauelemente 9 zu
gewährleisten. Die optional vorsehbaren Kühlkörper
werden hierbei auf der Seite der elektronischen Bauelemente 9 aufgesetzt,
die der leitfähigen Trägerfolie 1 abgewandt
ist.
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Um
eine Kapselung von empfindlichen elektronischen Bauelementen 9 zu
erzielen, ist es möglich, diese mit einer Polymermasse 11 zu
umschließen. Dies ist in 3 dargestellt.
Die Polymermasse 11 ist zum Beispiel eine Expoxy-Niederdruckpressmasse.
In die Polymermasse 11 können, wenn erforderlich,
zum Beispiel Platzhalter für dickere Dielektrika, die zum
Beispiel für Antennen oder Kühlkörper verwendet
werden, umspritzt werden. Das Umhüllen mit der Polymermasse 11 erfolgt
zum Beispiel mittels eines Spritzpressverfahrens. Die Platzhalter
können zum Beispiel als Vertiefungen oder Wannen ausgeformt
sein. Neben dem Spritzpressverfahren ist jedoch auch jedes andere,
dem Fachmann bekannte Verfahren, einsetzbar, mit dem sich die elektronischen
Bauelemente 9 mit der Polymermasse 11 ummanteln
lassen. Zusätzlich hat die Ummantelung mit der Polymermasse 11 den
Vorteil, dass ein Höhenausgleich bei Bauelementen 9 mit
unterschiedlicher Dicke möglich ist. Dies ist vorteilhaft
für den nachfolgenden Laminierprozess. Bauteile können
zudem auf abziehbarer Folie vorverkapselt werden und nach Abziehen
der Folie auf die Trägerfolie 1 montiert werden.
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Nach
dem Aufbringen der elektronischen Bauelemente 9 auf die
leitfähige Trägerfolie 1 oder, wenn die
elektronischen Bauelemente 9 von der Polymermasse umschlossen
werden sollen, nach dem Umschließen der elektronischen
Bauelemente 9 mit der Polymermasse 11, wird die
leitfähige Folie 1 auf Leiterplattenzuschnitt
zugeschnitten.
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Nach
dem Zuschneiden wird die leitfähige Folie 1 mit
den darauf angebrachten elektronischen Bauelementen 9 und
gegebenenfalls weiteren mechanischen Bauelementen, die hier nicht
dargestellt sind, auf einen Leiterplattenträger 13 auflaminiert. Dies
ist in 4 dargestellt. Bei der hier dargestellten Ausführungsvariante
ist die leitfähige Folie 1 mit den elektronischen
Bauelementen 9 auf den Leiterplattenträger 13 auflaminiert
worden, ohne dass die elektronischen Bauelemente 9 von
der Polymermasse 11 umschlossen worden sind. Erfindungsgemäß wird aber
auch die in 3 dargestellte Ausführungsform, bei
der die elektronischen Bauelemente 9 von der Polymermasse 11 umschlossen
sind, auf den Leiterplattenträger 13 auflaminiert.
Das Auflaminieren erfolgt dabei nach dem Fachmann bekannten Verfahren.
Der Leiterplattenträger 13 wird erfindungsgemäß derart
auf die leitfähige Folie 1 auflaminiert, dass
die elektronischen Bauelemente 9 oder die von der Polymermasse 11 umschlossenen
elektronischen Bauelemente 9 vom Leiterplattenträger 13 umschlossen werden.
Hierzu wird der Leiterplattenträger 13 auf der Seite
auf die leitfähige Folie 1 auflaminiert, auf der auch
die elektronischen Bauelemente 9 angebracht sind.
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Im
Allgemeinen wird hierzu bei Bauelementen 9, deren Bauteildicke
größer als 0,1 mm ist, zunächst ein glasfaserverstärktes
und an den Stellen der Bauelemente 9 vorgebohrtes ausgehärtetes
Leiterplattenmaterial auf die Folie aufgelegt. Hierauf wird ein
Prepreg und gegebenenfalls ein weiteres ausgehärtetes Leiterplattenmaterial
aufgelegt. Dieser Stapel wird dann in einem Laminierprozess verpresst.
Das ausgehärtete Leiterplattenmaterial ist üblicherweise
ein glasfaserverstärktes Epoxidharz. Es ist jedoch auch
jedes andere geeignete, dem Fachmann bekannte Material einsetzbar.
Als Prepreg wird im Allgemeinen ebenfalls ein Epoxidharz eingesetzt. Dieses
ist jedoch noch nicht vollständig ausgehärtet. Durch
Aufbringen von Druck und einer erhöhten Temperatur härtet
das Prepreg vollständig aus, wodurch sich dieses mit dem
ausgehärteten Leiterplattenmaterial verbindet. Der Verbund
aus Prepreg und ausgehärtetem Leiterplattenmaterial bildet
den Leiterplattenträger 13.
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Nach
dem Auflaminieren der leitfähigen Folie 1 mit
den elektronischen Bauelementen 9 bzw. mit den gegebenenfalls
von der Polymermasse 11 umschlossenen elektronischen Bauelementen 9 auf
den Leiterplattenträger 13 werden an den Anschlussstellen
der elektronischen Bauelemente 9 Löcher 17 in die
Trägerfolie 1, umfassend die leitfähige
Schicht 3 und die isolierende Schicht 5, eingebracht.
Die richtige Positionierung der Löcher 17 kann
durch die anfangs eingebrachten Justagemarken 7 ermittelt
werden. Hierdurch ist es möglich genau an den Positionen,
an denen sich die elektrischen Anschlüsse der elektronischen
Bauelemente 9 befinden, die Löcher 17 zu
erzeugen.
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Üblicherweise
werden gleichzeitig mit dem Einbringen der Löcher 17 zur
Kontaktierung der elektronischen Bauelemente 9 mit der
leitfähigen Schicht 3 oder direkt im Anschluss
daran Kühlkanäle 31, wie sie in den 7 und 8 dargestellt
sind, in den Leiterplattenträger 13 gebohrt. Hierzu
wird zum Beispiel ein Laserbohrverfahren eingesetzt. Wenn auch die
Löcher 17 durch ein Laserbohrverfahren erzeugt werden,
wird für die Kühlkanäle 31 vorzugsweise
ein zweiter Laser eingesetzt. Es können aber auch alle Löcher 17 und
Kühlkanäle 31 mit dem gleichen Laser gebohrt
werden.
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Durch
Metallisierung werden die elektronischen Bauelemente 9 mit
der leitfähigen Schicht 3 elektrisch kontaktiert.
Dies ist in 6 dargestellt. Zur Metallisierung
wird durch dem Fachmann bekannte Verfahren, zum Beispiel durch stromlose
Metallabscheidung, Metall 19 in den Löchern 17 abgeschieden.
Dieses Metall verbindet die Anschlüsse der elektronischen
Bauelemente 9 mit der Leiterbahnstruktur 15. Ein
elektronischer Kontakt wurde hergestellt. Üblicherweise
ist das Metall 19, welches zur Metallisierung eingesetzt
wird, Kupfer. Für die Metallisierung wird im Allgemeinen
zunächst stromlos eine Startmetallisierung aus Palladium
abgeschieden. Daran anschließend erfolgt eine galvanische
Kupferabscheidung. Das Metall 19 kann die Form einer Hülse
einnehmen oder die Löcher 17 vollständig
füllen.
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Nach
dem Einbringen der Löcher 17 für die Kontaktierung
der elektronischen Bauelemente 9 in die leitfähige
Folie 1 und der Metallisierung der Löcher 17 wird
die leitfähige Schicht 3, wie in 5 dargestellt,
strukturiert. Das Strukturieren erfolgt dabei durch ein beliebiges,
dem Fachmann bekanntes Verfahren. Geeignete Verfahren sind zum Beispiel Ätzverfahren,
Photoresistverfahren, Laserbohrverfahren oder Laserablationsverfahren.
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Durch
die Strukturierung der leitfähigen Schicht werden die für
die Leiterplatte notwendigen Leiterbahnstrukturen 15 erzeugt.
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Durch
das Einbetten der elektronischen Bauelemente 9 in den Leiterplattenträger 13 wird
eine ebene Oberfläche erzielt. Hierdurch ist eine einfache Verarbeitung
der Oberfläche möglich.
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Selbstverständlich
ist es jedoch auch möglich, zuerst die Leiterbahnstruktur 15 aus
der leitfähigen Folie 1 auszuarbeiten und daran
anschließend die Löcher in die leitfähige
Folie 1 einzubringen und zu metallisieren.
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In 7 ist
eine elektronische Baugruppe 21 dargestellt. Die elektronische
Baugruppe umfasst zwei Leiterplatten 23, die wie in 6 dargestellt
aufgebaut sind. Auf die Leiterbahnstruktur 15 ist ein Dielektrikum 25 aufgebracht,
um eine weitere Leiterbahnstruktur 27 aufzubringen. Als
Dielektrikum 25 eignen sich zum Beispiel Epoxidharze oder
FR4-Materialien, die aus der Leiterplattentechnik bekannt sind.
Das Aufbringen des Dielektrikums 25 erfolgt mit den üblichen,
den Fachmann bekannten Verfahren. So ist es zum Beispiel möglich,
das Dielektrikum 25 durch Rakeln, Streichen, Drucken, Auflaminieren, Vorhangguss,
Filmcoating, Spray-Coating oder ähnliche Verfahren aufzubringen.
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Auf
das Dielektrikum 25 wird eine weitere Leiterbahnstruktur 27 aufgebracht.
Hierzu ist es möglich, zunächst vollflächig
eine leitfähige Schicht aufzutragen, die anschließend
strukturiert wird.
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Bevorzugt
ist es auch möglich, auf die erste Leiterbahnstruktur 15 eine
weitere leitfähige Folie 1 aufzutragen und aus
der leitfähigen Schicht der zweiten leitfähigen
Folie die Leiterbahnstruktur 27 zu strukturieren. Dies
erfolgt dann vorzugsweise nach den gleichen Verfahren wie die Strukturierung
der leitfähigen Schicht 3 zur Leiterbahnstruktur 15.
Nach dem Herstellen der Leiterbahnstruktur 27 können
Löcher 29 in das Dielektrikum 25 eingebracht
werden, durch welche mittels Metallisierung eine Kontaktierung der
Leiterbahnstruktur 27 mit der Leiterbahnstruktur 15 erfolgt.
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Besonders
bevorzugt werden zur Herstellung mehrer leitfähiger, zu
Leiterbahnen strukturierter Schichten zunächst das Dielektrikum 25 und
anschließend eine leitfähige Folie auflaminiert.
Nach dem Auflaminieren des Dielektrikums 25 und der leitfähigen
Folie werden zunächst Löcher eingebracht, die
anschließend metallisiert werden, um die leitfähige
Folie mit darunter liegenden Schichten elektrisch zu verbinden.
Daran anschließend wird aus der leitfähigen Folie
eine weitere Leiterbahnstruktur 27 herausgearbeitet.
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Um
Wärme von den elektronischen Bauelementen 9 abzuführen,
ist es möglich, an der den Leiterbahnstrukturen 15, 27 abgewandten
Seite der elektronischen Bauelemente 9 Kühlkanäle 31 in
den Leiterplattenträger 13 einzubringen. Die Kühlkanäle 31 können
mit einem Metallkern 33 verbunden werden. Über
den Metallkern 33 und die Kühlkanäle 31 wird
Wärme von den elektronischen Bauelementen 9 abgeführt.
Das Anbinden der Kühlkanäle 31 an den Metallkern 33 erfolgt
im Allgemeinen über eine Rückseitenmetallisierung
oder alternative Anbindungen, bei der die Innenwände der
Kühlkanäle 31 mit einer Metallschicht
versehen werden. Es ist aber auch möglich, die Kühlkanäle 31 vollständig
mit einem Metall zu füllen.
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Weiterhin
ist es auch möglich zwischen dem Metallkern 33 und
den elektronischen Bauelementen 9 Kühlelemente
vorzusehen. Auch ist es möglich, den Metallkern 33 so
zu gestalten, dass dieser die elektronischen Bauelemente 9 direkt
kontaktiert.
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Die
Verbindung der Leiterplatten 23 erfolgt vorzugsweise ebenfalls
mittels eines Laminierprozesses, wie dies bei Leiterplattenherstellungsprozessen üblich
ist.
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Mit
einer Bohrung 35, die durch beide Leiterplatten 23 hindurchfährt,
lässt sich die Leiterbahnstruktur 15 der einen
Leiterplatte 23 mit der Leiterbahnstruktur 27 der
zweiten Leiterplatte 23 verbinden. Der elektrische Kontakt
erfolgt zum Beispiel durch eine Metallisierung der Wandung der Bohrung 35.
Mittels einer Bohrung 37, die auf dem Metallkern 33 endet,
kann die Leiterbahnstruktur 15, 27 mit dem Metallkern 33 elektrisch
kontaktiert werden. Hierdurch lässt sich zum Beispiel ein
Massekontakt realisieren. Auch bei der Bohrung 37 erfolgt
der elektrische Kontakt vorzugsweise mittels einer Metallisierung.
Die Metallisierung der Bohrungen 35, 37 wird zum
Beispiel durch stromlose oder galvanische Metallabscheidung erzeugt.
Alternativ ist es aber zum Beispiel auch möglich, einen
Draht durch die Bohrungen 35, 37 zu führen.
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Die
in 8 dargestellte Ausführungsform unterscheidet
sich von der in 7 dargestellten Ausführungsform
dadurch, dass bei einer Leiterplatte die elektronischen Bauelemente 9 nicht
mit der Polymermasse 11 ummantelt sind und bei der zweiten Leiterplatte 23,
die für die elektronische Baugruppe 21 verwendet
wird, die elektronischen Bauelemente 9 mit der Polymermasse 11 umschlossen
sind.
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Neben
den in den 7 und 8 dargestellten
Ausführungsformen, bei der jeweils zwei Leiterbahnstrukturen 15, 27 übereinander
angeordnet sind, ist es auch möglich, dass mehr als zwei
Leiterbahnstrukturen auf einer Seite vorgesehen sind. Auch ist es
möglich, dass auf der Oberseite und der Unterseite der
elektronischen Baugruppe 21 eine unterschiedliche Anzahl
an Leiterbahnstrukturen 25, 27 ausgebildet ist.
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- 1
- leitfähige
Folie
- 3
- leitfähige
Schicht
- 5
- isolierende
Schicht
- 7
- Justagemarke
- 9
- elektronisches
Bauelement
- 11
- Polymermasse
- 13
- Leiterplattenträger
- 15
- Leiterbahnstruktur
- 17
- Loch
- 19
- Metall
- 21
- elektronische
Baugruppe
- 23
- Leiterplatte
- 25
- Dielktrikum
- 27
- Leiterbahnstruktur
- 29
- Loch
- 31
- Kühlkanal
- 33
- Metallkern
- 35
- Bohrung
- 37
- Bohrung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
-
- - US 6512182
B [0002]
- - DE 102005003125 A [0004]