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Die
Erfindung betrifft ein Schallwellenbehandlungsgerät für
die Behandlung mit Stoß-/Druckwellen mit den im Oberbegriff
des Anspruchs 1 angegebenen Merkmalen.
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Schallwellenbehandlungsgeräte
werden heutzutage in der Medizin zahlreich angewendet, und zwar
nicht nur zur Stoßwellentherapie zum Zwecke der Steinzertrümmerung,
sondern auch zu zahlreichen anderen Anwendungen, wie beispielsweise zur
nichtinvasiven Behandlung des knochennahen Weichteilbereichs oder
zur großflächigen Behandlung von beispielsweise
Muskelverspannungen, Muskelverhärtungen, Bindegewebsverdichtungen oder
auch zur Behandlung von großflächigen Weichteilregionen
wie Fett- und Hautgewebe, Cellulitis, chronische Wunden, Entzündungsherde
und dergleichen. Mit wachsenden Anwendungsgebieten sind auch die
geräteseitigen Anforderungen gewachsen. Während
zur Steinzertrümmerung energiereiche im Wesentlichen auf
einen Punkt fokussierte Schallwellen benötigt werden, werden
zur nichtinvasiven Behandlung des knochennahen Weichteilbereiches, wie
dies typischerweise beim Tennisellenbogen, beim Fersensporn und
bei der Kalkschulterbehandlung erfolgt, 1000 bis 3000 Stoßwellenimpulse
auf eine kleinere Zone innerhalb des Körpers appliziert. Für
weitere Indikationen, wie z. B. bei der Stoß-/Druckwellenbehandlung
großflächiger Muskelverspannungen, Muskelverhärtungen,
Bindegewebsverdichtungen oder zur Behandlung von großflächigen
Weichteilregionen, muss zum einen die Stärke der Stoßwellen
entsprechend vermindert, zum anderen die Applikationsfläche
vergrößert werden. Dies führt in der
Praxis dazu, dass für unterschiedliche Behandlungsarten
unterschiedli che Geräte eingesetzt werden, was aufwändig
und teuer ist. Es werden daher für Anwendungen, die eine
Therapiezone von 2 bis 10 mm Durchmesser erfordern, typischerweise
fokussierende Stoßwellenquellen eingesetzt, die nach dem
Funkenstrecken-, dem elektromagnetischen oder nach dem piezoelektrischen
Prinzip arbeiten. Großflächige Gewebeariale lassen
sich bisher nur sukzessiv mit relativ kleinen Therapiezonen behandeln,
die Behandlung ist sehr zeitintensiv, eine homogene Applikation
ist dabei kaum möglich. Für großflächige
Areale sind Schallwellenbehandlungsgeräte bekannt, die
mit so genannten Planarquellen ausgestattet sind, die also ein unfokussiertes oder
divergierendes Schallfeld erzeugen.
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Aus
DE 199 49 426 C2 zählt
es bereits zum Stand der Technik, einen Teil der Vorlaufstrecke, nämlich
das Koppelelement, welches zum Ankoppeln der Vorlaufstrecke an den
Patientenkörper vorgesehen ist, austauschbar zu gestalten,
um auf diese Weise die Lage des Fokuspunktes an die durch den zu
behandelnden Körper gegebenen individuellen Gegebenheiten
anzupassen. So kann die Eindringtiefe des Fokuspunktes durch Wahl
des entsprechenden Koppelelementes angepasst werden.
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Vor
diesem Hintergrund liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe
zugrunde, ein gattungsgemäßes Schallwellenbehandlungsgerät
so auszubilden, dass es möglichst universell, d. h. für
eine Vielzahl unterschiedlicher Behandlungsfelder einsetzbar ist.
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Diese
Aufgabe wird gemäß der Erfindung durch die in
Anspruch 1 angegebenen Merkmale gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen
der Erfindung sind in den Unteransprüchen der nachfolgenden
Beschreibung und der Zeichnung angegeben.
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Das
erfindungsgemäße Schallwellenbehandlungsgerät
für die Behandlung mit Druckwellen weist einen Schallwellenerzeuger
und eine Vorlaufstrecke zwischen Schallwellenerzeuger und Behandlungsobjekt
auf, wobei die Vorlaufstrecke zumindest teilweise austauschbar ausgebildet
ist und der austauschbare Teil der Vorlaufstrecke zumindest zur
Beeinflussung des Abstrahlwinkels des Gerätes ausgebildet
und bestimmt ist.
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Grundgedanke
der vorliegenden Erfindung ist es, ein Schallwellenbehandlungsgerät
so auszubilden, dass allein durch Veränderung der Vorlaufstrecke
der Abstrahlwinkel des Gerätes verändert werden
kann, d. h. der Fokus verändert werden kann. Es versteht
sich, dass im Sinne der Erfindung der Abstrahlwinkel nicht nur fokussierend,
sondern auch divergierend oder Null sein kann. Typischerweise wird ein
Schallwellenerzeuger mit vorbestimmtem Abstrahlwinkel eingesetzt,
es kann jedoch auch ein Schallwellenerzeuger mit veränderbarem
Abstrahlwinkel zur Erhöhung der Varianz des Gerätes
eingesetzt werden. Die Veränderung des Abstrahlwinkels kann
dabei mechanisch oder auch elektronisch, durch zeitlich unterschiedliche
Ansteuerung von z. B. konzentrisch ineinander liegender Ringplanararrays erfolgen.
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Durch
Austausch eines Teils der Vorlaufstrecke kann der Abstrahlwinkel,
den individuellen Behandlungserfordernissen angepasst werden. Die
Erfindung beschränkt sich nicht darauf, durch Austausch
eines Teils der Vorlaufstrecke oder der gesamten Vorlaufstrecke
nur den Abstrahlwinkel des Gerätes zu verändern,
sondern kann darüber hinaus auch andere geometrische Veränderungen
bewirken, insbesondere bei einer fokussierenden Einstellung auch
die Eindringtiefe des Fokus in den Patientenkörper. Auch
kann durch geeignete Wahl der Vorlaufstrecke die Intensität
der abgestrahlten Druckwellen und/oder die Intensitätsverteilung
geändert werden. Dabei ist das erfindungsgemäße
Schallwellenbehandlungsgerät typischerweise so ausgebildet,
dass der Austausch des austauschbaren Teils (bzw. der austauschbaren
Teile) der Vor laufstrecke oder der gesamten Vorlaufstrecke durch
den Anwender selbst vor Ort erfolgen kann. Es versteht sich, dass
die Abstrahlleistung des Schallwellenerzeugers, die sich für unterschiedliche
Anwendungen ganz erheblich unterscheiden kann, vorzugsweise durch
entsprechende Ansteuerung des Schallwellenerzeugers erfolgt, was
in der Regel technisch unproblematisch ist.
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Typischerweise
sind mindestens zwei, vorzugsweise jedoch eine Vielzahl gegeneinander
austauschbarer Vorlaufstreckenteile vorgesehen, die wahlweise mit
dem Schallwellenerzeuger verbindbar sind und eine unterschiedliche
Fokussierung oder Defokussierung der Schallwellen bewirken. Das
erfindungsgemäße Schallwellenbehandlungsgerät kann
somit sowohl für den Spezialanwender, der stets nur eine
spezielle Behandlung durchführt, mit nur einem Vorlaufstreckenteil
bereitgestellt werden, welches den von ihm benötigten Abstrahlwinkel
erzeugt, als auch für den Anwender, der eine Vielzahl unterschiedliche
Behandlungsarten durchführen möchte, mit einer
entsprechenden Vielzahl von Vorlaufstreckenteilen, um durch entsprechenden
Austausch dieser Teile das Gerät an den jeweiligen Anwendungsfall
optimal anpassen zu können.
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Zur
Veränderung des Abstrahlwinkels kann gemäß einer
Weiterbildung der Erfindung innerhalb des austauschbaren Teils der
Vorlaufstrecke eine akustische Linse, beispielsweise eine Bikonvexlinse vorgesehen
sein, mit welcher die vom Schallwellenerzeuger kommenden Schallwellen
fokussiert werden. Es können jedoch gemäß der
Erfindung auch andere Linsen, z. B. Zerstreuungslinsen oder Fresnellinsen
vorgesehen sein, je nach Art des verwendeten Schallwellenerzeugers
und der gewünschten Behandlungsart. Dabei können
durch Kombination mehrerer in Ausbreitungsrichtung der Schallwellen hintereinander
geschalteter Linsen spezielle Intensitätsverteilungen der
Schallwellen am Behandlungsort erzielt werden, beispielsweise unterschiedliche Intensitätsbereiche, wenn
dies für die jeweilige Anwendung vorteilhaft oder zweckmäßig
sein sollte.
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Gemäß einer
Weiterbildung der Erfindung kann der austauschbare Teil der Vorlaufstrecke
auch durch ein akustisch leitendes Material gebildet sein, in dem
mindestens ein Schallreflektor angeordnet ist. Dabei kann durch
entsprechende Wahl des Reflektors ebenfalls eine Fokussierung oder
Defokussierung erfolgen. Auch können gemäß der
Erfindung akustische Linsen und Reflektoren in Kombination vorgesehen
sein, die in einem akustisch leitenden Material, typischerweise
einer Gelmasse fixiert sind. Die Erfindung beschränkt sich
jedoch nicht hierauf, es können die vorgenannten akustischen
Bauteile auch in einer Flüssigkeit angeordnet sein, welche
in einem z. B. zylindrischen Gehäuse sitzen, das stirnseitig
durch Membranen abgeschlossen ist.
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Vorteilhafterweise
kann ein austauschbarer Teil der Vorlaufstrecke gemäß einer
Weiterbildung der Erfindung mehrere darin angeordnete und zusammenwirkende
Schallreflektoren, eingebettet in akustisch leitendem Material,
aufweisen, beispielsweise in einer gelartigen Masse, die als eigenstabiler Körper
ausgebildet ist. So kann durch Anordnung eines ringförmigen
Schallreflektors mit Abstand zu einem kalottenförmigen
oder planen Schallreflektor sowohl eine Fokussierung als auch eine
Defokussierung erfolgen. Insbesondere bei Verwendung eines fokussierenden
Schallwellenerzeugers kann somit durch Einsatz solcher Reflektoren
im austauschbaren Teil der Vorlaufstrecke eine parallele oder auch divergierende
Abstrahlcharakteristik erzeugt werden. Auch ist es denkbar, auf
diese Weise eine ringförmige Behandlungsfläche
zu erzeugen, wenn beispielsweise ein zentraler Teil von der Schallwellenbehandlung
weitgehend ausgeschlossen bleiben soll.
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Dabei
können die innerhalb des austauschbaren Teils der Vorlaufstrecke
angeordneten Schallreflektoren fest oder ggf. auch verstellbar an geordnet sein,
so dass der Abstrahlwinkel durch Verstellen der Schallreflektoren
zueinander noch in gewissem Maße verändert werden
kann. Dann wird statt eines Gelkörpers ein flüssigkeitsgefülltes
Behältnis, wie weiter oben beschrieben, zur Anwendung kommen.
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Konstruktiv
besonders einfach und praktikabel ist es jedoch, das akustisch leitende
Material durch eine Gelmasse zu bilden, also durch einen im Wesentlichen
formstabilen Körper. Diese Masse wird dann akustisch leitend
zu einer Seite an den Schallwellenerzeuger und zur anderen Seite
an das Behandlungsobjekt angekoppelt. Schallwellenerzeugerseitig
kann dies in an sich bekannter Weise beispielsweise durch Evakuierung
des verbleibenden Zwischenraums oder durch Ausfüllen mit
einer Koppelflüssigkeit erfolgen, objektseitig erfolgt
die Ankopplung typischerweise durch ein aufzutragendes Gel.
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Es
hat sich als zweckmäßig erwiesen, die Verbindung
zwischen dem austauschbaren Teil der Vorlaufstrecke und dem Schallwellenerzeuger
unabhängig voneinander mechanisch und akustisch sicherzustellen.
Die akustische Ankopplung erfolgt dabei zweckmäßigerweise über
ein geeignetes Koppelmedium, wobei Koppelmedium in diesem Sinne
auch eine unmittelbare Ankopplung an den Schallwellenerzeuger durch
Evakuierung des dazwischen liegenden Freiraums sein kann. Mechanisch
sollte eine feste, jedoch schnell und einfach lösbare und
wieder festlegbare Verbindung gewählt werden. Dies kann durch
Riegel, Spannelemente oder dergleichen erfolgen. Besonders vorteilhaft
ist allerdings das Vorsehen einer Bajonettverbindung zwischen Schallwellenerzeuger
und dem austauschbaren Teil der Vorlaufstrecke, da auf diese Weise
eine feste und über den gesamten Umfang der Vorlaufstrecke
tragende Verbindung geschaffen wird. Eine solche Verbindung ist
insbesondere für solche Schallwellenerzeuger von Vorteil,
deren elektroakustische Wandler zum Zwecke der Fokussierung auf
einer festen Kalotte angeordnet sind, wie dies bei Wandlern, die
nach dem Piezoprinzip arbeiten, typischerweise der Fall ist. Dann kann
die Bajonettverbindung zwischen der Stirnseite der Wandlerkalotte
und dem sich daran anschließenden, im Querschnitt entsprechend
ausgebildeten austauschbaren Teil der Vorlaufstrecke gebildet sein.
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Die
Erfindung ist nachfolgend anhand von in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispielen erläutert. Es zeigen:
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1 in
vereinfachter, schematischer Seitenansicht einen Schallwellenerzeuger,
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2a–c
das Gerät gemäß 1 mit unterschiedlichen
Vorlaufstrecken in Seitenansicht schematisch,
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3a eine
Vorlaufstrecke mit zwei Schallreflektoren im Längsschnitt
schematisch,
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3b einen
Schallwellenerzeuger im Längsschnitt schematisch,
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3c den
Schallwellenerzeuger gemäß 3b mit
der Vorlaufstrecke gemäß 3a im Längsschnitt
schematisch,
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4 eine
Anordnung entsprechend 3c mit veränderten
Abstrahlwinkeln im Längsschnitt schematisch,
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5 einen
Schallerzeuger mit einer akustischen Linse innerhalb der Vorlaufstrecke
im Längsschnitt schematisch,
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6 den
Schallerzeuger gemäß 5 mit einer
anderen akustischen Linse in der Vorlaufstrecke im Längsschnitt
schematisch und
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7 den
Schallerzeuger gemäß 5 mit einer
Fresnellinse innerhalb der Vorlaufstrecke im Längsschnitt
schematisch.
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Von
einem Schallwellenbehandlungsgerät ist in den Figuren ein
Schallwellenerzeuger 1 mit einer daran angeordneten austauschbaren
Vorlaufstrecke 2 dargestellt. Die zur Ansteuerung und Bedienung des
Schallwellenbehandlungsgerätes erforderliche Steuerelektronik
sowie die Bedienpaneele sind nicht dargestellt, da sie in an sich
bekannter Weise ausgebildet sind. Der in den Figuren dargestellte
Therapiekopf, bestehend aus einem Schallwellenerzeuger 1 mit
festem Fokus und einer daran reversibel befestigten Vorlaufstrecke 2,
kann je nach Behandlungszweck als Handgerät oder auch als
stationäres Gerät ausgebildet sein.
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Die
in den Figuren dargestellten Schallwellenerzeuger 1 bestehen
aus einer Kalotte 3, die ein- oder beidseitig mit einer
Vielzahl von (in den Figuren nicht dargestellten) piezoelektrischen
Elementen bestückt ist, die beim Anlegen einer Spannung
eine Ausdehnung normal zur Kalotte 3 erfahren, wodurch eine
Schallwelle in Form einer Stoß-/Druckwelle ausgelöst
wird. Die Schallwellen nebeneinander auf der Kalotte 3 angeordneter,
piezoelektrischer Elemente überlagern sich zu einer gemeinsamen,
in einem Brennpunkt 4 fokussierten Welle (1),
wie dies an sich ebenfalls zum Stand der Technik zählt
und daher hier nicht im Einzelnen erläutert ist. Es sei
jedoch darauf hingewiesen, dass es auf die Art des Wandlers für die
vorliegende Erfindung grundsätzlich nicht ankommt, hier
also auch Schallwellenerzeuger mit elektromagnetisch o der anderweitig
arbeitenden elektroakustischen Wandlern eingesetzt werden können.
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Bei
den anhand der Figuren dargestellten Schallerzeugern 1 ist
die Kalotte 3 mit einem akustisch leitenden Material, z.
B. einer Gelmasse 7, ausgegossen und weist eine plane oder
leicht konvex gewölbte Stirnfläche 5 auf,
an die sich die ebenfalls plane oder leicht konvexe rückseitige
Stirnfläche 6 des austauschbaren Teils der Vorlaufstrecke 2 anschließt.
Ein Teil der Vorlaufstrecke wird also durch den in der Kalotte 3 befindlichen
Vergusskörper 7 gebildet. Es kann jedoch auch
die gesamte Vorlaufstrecke lösbar an der Kalotte 3 befestigt
sein, weshalb im Folgenden zur Vereinfachung nicht von einem lösbaren
Teil der Vorlaufstrecke, sondern von der Vorlaufstrecke 2 gesprochen
wird.
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Anhand
von 1 ist die sich bei einem Schallwellenerzeuger 1 mit
Wandlerkalotte 3 ergebende Schallausbreitung dargestellt.
Aufgrund der konkaven Anordnung der Wandlerelemente erfolgt eine
Fokussierung der Schallwelle zum Brennpunkt 4, der aufgrund
der Geometrie der Wandlerkalotte 3 einen Abstand 8 von
der Stirnfläche 5 des Schallwellenerzeugers 1 aufweist.
Hieraus ergibt sich auch ein Aperturwinkel 9. Brennpunkt 4,
Abstand 8 und Aperturwinkel 9 sind durch die Geometrie
der Wandlerkalotte 3 bedingt und somit festgelegt.
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Anhand
der 2a bis 2c ist
dargestellt, wie diese an sich festgelegten und bauformabhängigen
Parameter durch Anbringen unterschiedlicher Vorlaufstrecken 2a, 2b und 2c veränderbar
sind. Bei der Vorlaufstrecke 2a ist der Aperturwinkel 9 gegenüber
dem bauformbedingten Aperturwinkel vergrößert,
wodurch der Abstand 8 verkleinert ist. Der Brennpunkt 4 ist
in seiner Größe unverändert. Bei Anbringung
der Vorlaufstrecke 2b an dem Schallwellenerzeuger 1 ergibt
sich ein gegenüber der bauformabhängigen Apertur
ein kleinerer Aperturwinkel, was einen größeren
Abstand 8 bedingt. Bei der Vorlaufstrecke 2c erfolgt eine
Schallwellenablenkung dergestalt, dass kein Brennpunkt mehr gegeben
ist, sondern die Schallwellen mit im Wesentlichen gleicher Intensität über
eine vergleichsweise große Fläche 10 austreten.
Es wird also anhand dieser schematischen Darstellungen deutlich,
wie durch Austausch der Vorlaufstrecken 2a, 2b und 2c die
Schallwellengeometrie geändert und den individuellen Behandlungsanforderungen
angepasst werden kann. Es ist selbstverständlich, dass
die Intensität darüber hinaus durch entsprechende
Varianz der elektrischen Ansteuerung veränderbar ist, ebenso
wie die Wiederholfrequenz.
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Befestigt
werden die Vorlaufstrecken 2a bis 2c mittels einer
nicht im Einzelnen dargestellten Bajonettverbindung, die so ausgelegt
ist, dass die rückseitige Stirnfläche 6 der
Vorlaufstrecke 2 an die vorderseitige Stirnfläche 5 des
Schallwellenerzeugers 1 flächig und blasenfrei
anliegt. Die Bajonettverbindung selbst erfolgt im stirnseitigen
Bereich der Kalotte 3, also am Außenumfang zwischen
Kalotte 3 und Vorlaufstrecke 2.
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Die
Vorlaufstrecken 2a bis 2c bestehen im Übrigen
aus einer im Wesentlichen formhaltenden Gelmasse, in welcher akustische
Linsen und/oder Reflektoren eingegliedert sind. Der Aufbau des in 2c dargestellten
Therapiekopfes ist anhand der 3a bis 3c im
Einzelnen dargestellt. Der Schallwellenerzeuger 1 ist,
wie eingangs beschrieben, kalottenförmig und an seiner
Innenseite mit einer Vielzahl von piezoelektrischen Elementen versehen,
die vorder- und rückseitig elektrisch kontaktiert sind.
Der Innenraum dieser mit piezoelektrischen Elementen versehenen
Kalotte 3 ist mit einer Vergussmasse 7 ausgegossen,
die einen unveränderbaren Teil der Vorlaufstrecke bilden
und bündig mit dem Rand der Kalotte 3 abschließt.
Die Formgebung der Stirnfläche 5 ist so gewählt,
dass ein möglichst großflächiger, blasenfreier
akustischer Anschluss mit der Vorlaufstrecke 2c erfolgt.
Anhand von 3b ist die Ausbreitungsrichtung 11 der
Schallwellen so dargestellt, wie sie bauformbedingt erfolgen würde,
d. h. mit Bündelung in dem Fokus 4.
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Die
auf dem Schallerzeuger 1 mittels Bajonettverbindung lösbar
befestigte Vorlaufstrecke 2c besteht aus einer ebenfalls
im Wesentlichen formstabilen Gelmasse 12, welche eine rückseitige
Stirnfläche 6 zum akustischen Anschluss an die
Stirnfläche 5 des Schallwellenerzeugers 1 aufweist,
und einer vorderseitigen Ankoppelfläche 13, die
zur akustischen Ankopplung an den Patientenkörper vorgesehen
ist. Von der rückseitigen Fläche 6 zur
frontseitigen Fläche 13 läuft der Gelkörper 12 in
einem flachen Winkel konisch zu, so wie dies aus 3a ersichtlich ist.
Die stirnseitige Ankoppelfläche 13 ist von einem ringförmigen
Reflektor 14 umgeben, dessen insbesondere in Schallausbreitungsrichtung
nach hinten gerichtete Seite akustisch reflektierend ausgebildet ist.
Die zentrale Mittenausnehmung bildet die eigentliche Ankoppelfläche 13.
Weiterhin ist zentral innerhalb der Gelmasse 12 ein zur
Vorderseite hin konvexer Reflexionskörper 15 eingegliedert.
Die Anordnung und Krümmung des Reflexionskörpers 15 sowie
die Anordnung und der Abstand zum Reflexionskörper 14 sind
so gewählt, dass beim Anschluss des Schallwellenerzeugers 1 sich
eine Schallwellenausbreitungsrichtung 11 ergibt, wie sie
in 3c dargestellt ist. Die von der Wandlerkalotte 3 ausgesandten Schallwellen
werden von der rückseitigen, also zur Gelmasse 12 gerichteten
Fläche des ringförmigen Reflexionskörpers 14 zum
Reflexionskörper 15 reflektiert, der in seiner
Konvexkrümmung so abgestimmt ist, dass die Schallwellen
im Wesentlichen parallel und über eine kreisförmige
Fläche durch die Mittelausnehmung des ringförmigen
Reflexionskörpers 14 austreten, wobei ein mittlerer
Bereich dieser kreisförmigen Fläche abgeschattet
bleibt. Mit einer solchen Schallausbreitung kann also eine sehr gleichmäßige
Flächenbehandlung erfolgen, ohne jeglichen Fokuseffekt.
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Anhand
von 4 ist dargestellt, wie durch Veränderung
der Krümmung des konvexen Reflexionskörpers 15' die
Ausbreitungsrichtung 11 des austretenden Schalls nicht
nur parallel, sondern divergierend gerichtet werden kann.
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Bei
der anhand von 5 dargestellten Vorlaufstrecke 2d ist
innerhalb der Gelmasse 12 eine bikonkave Linse 16 angeordnet,
welche ebenfalls dafür sorgt, dass der aus der Wandlerkalotte 3 fokussiert austretende
Schall parallel gerichtet wird, wie die dort dargestellte Ausbreitungsrichtung 11 verdeutlicht.
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Bei
der Vorlaufstrecke 2e, die in 6 dargestellt
ist, ist innerhalb der Gelmasse 12 eine plankonkave Linse 17 angeordnet,
welche die Schallwellen zwar ebenfalls zu einem Brennpunkt 4 fokussiert, jedoch
den Abstand 8 des Brennpunktes vom Schallwellenerzeuger 1 vergrößert.
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Bei
der anhand von 7 dargestellten Vorlaufstrecke 2f ist
in die Gelmasse 12 eine Fresnellinse 18 eingegliedert,
welche ebenfalls für eine großflächige,
im Wesentlichen parallele Schallausbreitungsrichtung 11 sorgt.
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Wie
die vorstehenden Ausführungsbeispiele verdeutlichen, kann
durch Austausch der Vorlaufstrecke 2 die sonst bauartbedingte
Schallausbreitung des Schallwellenerzeugers 1 den Behandlungsanforderungen
entsprechend angepasst werden.
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- 1
- Schallwellenerzeuger
- 2
- Vorlaufstrecke
- 3
- Kalotte
- 4
- Brennpunkt
- 5
- Stirnfläche
von 1
- 6
- rückseitige
Stirnfläche von 2
- 7
- Vergussmasse
- 8
- Abstand
- 9
- Aperturwinkel
- 10
- Ausbreitungsfläche
- 11
- Ausbreitungsrichtung
- 12
- Gelmasse
- 13
- Ankoppelfläche
- 14
- ringförmiger
Reflexionskörper
- 15
- konvexer
Reflexionskörper
- 15'
- konvexer
Reflexionskörper in 4
- 16
- Bikonkavlinse
- 17
- Plankonkavlinse
- 18
- Fresnellinse
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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