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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung, insbesondere einen Schachteinbau,
zur dezentralen Behandlung von Wasser, insbesondere von Regenwasser,
mit einer Grundplatte und einer Deckplatte, die einen Hohlraum zur
Aufnahme eines Ionenaustauschers und/oder eines adsorbierenden Materials
bilden sowie einen Schacht zur dezentralen Behandlung von Wasser,
insbesondere Regenwasser, mit einem Zulauf und einem Ablauf.
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Vorrichtungen
zur dezentralen Abwasserbehandlung sind bereits seit längerem
bekannt. Der Hauptvorteil derartiger Anlagen liegt darin, dass das Wasser
an Ort und Stelle gereinigt bzw. behandelt werden kann, aufwändige
Kanalisationssysteme werden hierdurch überflüssig.
Das behandelte Wasser kann anschließend an einen Verbraucher
weitergeleitet oder einer Versickerungseinrichtung zugeführt
werden. Dezentrale Anlagen finden in diesem Zusammenhang zum einen
bei der Entfernung von partikelförmigen Verunreinigungen,
wie beispielsweise Sand oder organische Trübstoffe, Verwendung. Aus
umwelttechnischer Sicht spielt jedoch auch besonders die Entfernung
von Schwermetallen, Ölen und polyaromatischen Verbindungen
eine große Rolle, um den Anforderungen der Bundes-Bodenschutz- und
Altlastenverordnung (BbodSchV) zu genügen. Hierfür
kommen insbesondere Ionenaustauscher zum Einsatz, da derartige Verunreinigungen
durch Filtereinsätze allein nicht entfernt werden können.
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So
beschreibt beispielsweise die
DE 102 31 241 A1 ein Filterelement für
mit Feststoffpartikeln und gelösten Schadstoffen belastetes
Wasser und ein mit einem solchen Filterelement ausgerüstetes
Reinigungssystem. Das Filterelement besteht aus porösem
Beton, welches im Wasserstrom des Reinigungssystems angeordnet ist.
Um die gesamte Höhe des Filterelementes ausnutzen zu können,
wird des Weiteren vorgeschlagen, die Porosität des Formkörpers
in Durchströmrichtung stetig oder stufenweise zunehmend
fein poriger zu gestalten. Der Nachteil des Systems liegt darin,
dass sich das Filterelement mit der Zeit durch die ausgefilterten
Feststoffe zusetzt und daher in regelmäßigen Abständen
im Gegenstromverfahren freigespült oder teilweise ausgetauscht
werden muss.
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Durch
die
DE 10 2004
042 390 A1 wird eine weitere Vorrichtung für einen
Schacht zur dezentralen Behandlung von Wasser vorgeschlagen. Die
Vorrichtung besteht aus zwei voneinander beabstandete, einen Hohlraum
bildende Platten, wobei der Hohlraum zum Einbringen eines Ionenaustauschers
zur Reduzierung von Schwermetallionen in dem Wasser vorgesehen ist.
Der Vorteil der Erfindung besteht darin, dass die Platten aus mehreren
Segmenten bestehen, wodurch die Vorrichtung auch nachträglich
in bestehende Schachtanlagen integriert werden kann. Zur Reinigung
wird die Vorrichtung im Gegenstromverfahren gespült, um
Ablagerungen zu entfernen. Alternativ ist lediglich der gesamte
Austausch des Ionenaustauschers, beispielsweise durch Absaugen, möglich.
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Es
ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Vorrichtung und
einen Schacht vorzuschlagen, welche eine zuverlässige Behandlung
von Abwässern, insbesondere aus Dach- und Straßenabläufen,
auch über längere Zeiträume erlauben,
ohne dass aufwändige Reinigungsverfahren notwendig sind.
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Diese
Aufgabe wird gelöst durch die Merkmale der unabhängigen
Ansprüche.
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Erfindungsgemäß wird
vorgeschlagen, dass der Grundplatte ein Feinfilter zugeordnet ist.
Dieser dient hauptsächlich der Filtration organischer Mikropartikel,
die in herkömmlichen Anlagen für die Bildung eines
Biofilms auf der Oberfäche des Ionenaustauschers und/oder
des adsorbierenden Materials innerhalb des Hohlraums zwischen Grundplatte
und Deckplatte verantwortlich sind. Ein derartiger Film beeinflusst
jedoch in nicht zu vernachlässigen der Weise die Wirkung
des genannten Füllmaterials, so dass eine Reinigung desselben
in regelmäßigen Abständen notwendig wäre.
Ebenso kann es durch einen solchen Biofilm auch zur vollständigen
Verstopfung der Poren von Grund- und Deckplatte kommen. Durch die
Vorschaltung eines Feinfilters können derartige organische
Partikel, die sich vor allem in Regenwasser, insbesondere aus Dach-
oder Straßenabläufen, befinden, auf einfache Weise
zurückgehalten werden. Die Aktivität des Ionenaustauschers und/oder
das adsorbierenden Materials innerhalb des Hohlraums kann somit über
einen wesentlich längeren Zeitraum aufrecht erhalten werden.
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Vorteilhafterweise
beträgt die maximale Maschenweite des Feinfilters weniger
als 0,75 mm. Hierdurch wird gewährleistet, dass der Großteil
der organischen Mikropartikel, die sich in den genannten Abwässern
befinden, durch den Feinfilter zurückgehalten werden.
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Sind
die Grundplatte und/oder die Deckplatte offenporig ausgebildet,
so wird sichergestellt, dass das in den Hohlraum eingebrachte Material
von dem zu behandelnden Wasser gleichmäßig durchströmt wird.
Ein Porendurchmesser von ca. 1 mm hat sich dabei als besonders vorteilhaft
herausgestellt. Der Porendurchmesser sollte in jedem Fall größer
als die Maschenweite des Feinfilters sein, damit sich keine Stoffe,
die den Feinfilter passieren können, in den Poren von Grund-
oder Deckplatte festsetzen. Der Feinfilter ist der Grundplatte derart
zugeordnet, dass sich das Wasser nach Passieren des Feinfilters
im Bereich der Grundplatte verteilt und dann in Richtung der Deckplatte
durch den Ionentauscher und/oder das adsorbierende Material strömt.
Natürlich ist der Feinfilter bezüglich der Grundplatte
derart anzuordnen, dass das zu behandelnde Wasser den Feinfilter passieren
muss, bevor es in die Grundplatte und schließlich in den
Hohlraum strömen kann. Als adsorbierendes Material können
dabei in Abhängigkeit der zu entfernenden Schadstoffe verschiedenste
Stoffe, beispielsweise Beton (Betonfilter) mit einem hohen CaCO3-Anteil im Zement, Verwendung finden. Nach Passieren
des Ionentauschers und/oder des adsorbierenden Materials strömt
das Was ser durch die offenporige Deckplatte und kann schließlich
je nach Bedarf an einen Verbraucher oder eine Versickerungseinrichtung
weitergeleitet werden.
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Vorteilhaft
ist zudem, wenn die Grundplatte eine Öffnung zur wenigstens
teilweisen Aufnahme des Feinfilters aufweist. Dies ermöglicht
zum einen eine Befestigung bzw. Lagerung des Feinfilters über die
Grundplatte. Zum anderen kann durch die Wahl der Lage und Größe
der Öffnung die Strömungsrichtung und -geschwindigkeit
des Wassers zwischen Feinfilter und Grundplatte beeinflusst werden.
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In
einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung ist der Grundplatte
eine flüssigkeitsdichte Schicht zugeordnet. Diese ist zweckmäßigerweise an
der hohlraumabgewandten Seite der Grundplatte angeordnet. Durch
eine derartige Schicht, die selbstverständlich den Bereich
der Öffnung offen lässt, wird sichergestellt,
dass das zu behandelnde Wasser lediglich über die Öffnung
der Grundplatte und somit über den Feinfilter in den Hohlraum
strömen kann. Der die Öffnung der Grundplatte
umgebende Bereich ist hingegen durch die wasserdichte Schicht abgedichtet,
um ein ungewünschtes Eindringen von insbesondere organischen
Mikropartikeln in den Hohlraum zu verhindern.
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Besonders
vorteilhaft ist es hierbei, wenn der Feinfilter als Filterkerze
ausgebildet ist, die wenigstens teilweise in die Öffnung
der Grundplatte eingeschoben werden kann. Im Gegensatz zu einem
Feinfilter in Form einer Filterplatte, die der Grundplatte vorgeschaltet
ist, kann über die Länge der Filterkerze die Filterfläche
vergrößert werden, wobei natürlich auch
der Einsatz einer Filterschicht in Form einer Platte oder einer
sonstigen Form nicht ausgeschlossen ist. Die Filterkerze kann dabei
aus einem Trägerzylinder, beispielsweise aus einem Lochblech,
und einer darüber liegenden Filterschicht bestehen. Dem Fachmann
sind hierfür geeignete Filtermaterialien, wie Vliesstoffe
oder entsprechende Maschengewebe, bekannt.
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Ist
der Feinfilter beweglich gelagert, so kann dieser zu Reinigungszwecken
oder zum Austauschen der Filterschicht leicht aus der Vorrichtung
bewegt und bei Bedarf anschließend entfernt werden. Ist
der Filter beispielsweise als Filterkerze ausgebildet, so bietet
es sich an, die Filterkerze durch die Öffnung der Grundplatte
und eine entsprechende, verschließbare Öffnung
der Deckplatte, herauszuziehen.
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Hierbei
bringt es Vorteile mit sich, wenn dem Feinfilter ein Führungselement
zugeordnet ist. Diese erstreckt sich vorteilhafterweise von der
Grundplatte in Richtung der Deckplatte und gegebenenfalls durch diese
hindurch. Ist der Feinfilter als Filterkerze ausgebildet, so empfiehlt
sich eine Führung in Gestalt eines zylindrischen Mantels,
in dem die Filterkerze in Richtung ihrer Längsachse bewegt
werden kann. Der Mantel erstreckt sich hierbei zweckmäßigerweise vom
Bereich der Öffnung der Grundplatte in Richtung der Deckplatte,
gegebenenfalls auch durch diese hindurch.
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Vorteilhaft
ist zudem, wenn sich wenigstens ein Ende der Filterkerze zum Ende
hin verjüngt. Wird die Filterkerze entlang des Führungselements
bewegt oder in dieses eingeführt, so kann hierdurch ein Verhaken
der Filterkerze mit der Führung oder der Öffnung
der Grundplatte wirkungsvoll vermieden werden.
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In
einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist dem
Feinfilter eine Abstreifvorrichtung zugeordnet. Durch eine derartige
Vorrichtung kann die Oberfläche des Feinfilters auf einfache Weise
von anhaftenden Verunreinigungen befreit werden, so dass sich die
Betriebszeit desselben erheblich verlängern lässt.
Die Abstreifvorrichtung kann dabei entweder bezüglich des
Feinfilters beweglich gelagert sein. Eine alternative Möglichkeit besteht
darin, die Abstreifvorrichtung fix anzuordnen und eine relative
Bewegung zwischen Abstreifvorrichtung und Feinfilteroberfläche
durch die Bewegung des Feinfilters zu gewährleisten.
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Ist
die Abstreifvorrichtung an der Grundplatte angeordnet, so wird eine
besonders vorteilhafte Anordnung der Abstreifvorrichtung vorgeschlagen.
Insbesondere, wenn sich die Abstreifvorrichtung im Bereich der Öffnung
der Grundplatte befindet, in die die Filterkerze hineinragt, kann
durch eine Bewegung der Filterkerze innerhalb des Führungselements
eine effiziente Reinigung der Filteroberfläche erfolgen. Liegt
die Abstreifvorrichtung eng an der Filterkerze an, während
diese in Richtung der Deckplatte bewegt wird, so werden anhaftende
Verunreinigungen wirkungsvoll zurückgehalten. Während
in der Regel ein einzelner Absteifvorgang für eine befriedigende
Reinigung der Filterkerze ausreichend sein dürfte, kann die
Reinigungswirkung durch mehrmaliges Hin- und Herbewegen der Filterkerze
entlang der Abstreifvorrichtung weiter verbessert werden.
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Vorteilhaft
ist ebenfalls, wenn der Filterkerze ein Greifelement zugeordnet
ist. Dieses ragt von der Filterkerze durch den Hohlraum und schließlich durch
die Deckplatte hindurch, wobei eine entsprechende Abdichtung der
Greifvorrichtung vorhanden sein muss, um zu verhindern, dass Wasser
ungefiltert in den Hohlraum gelangen kann. Durch die Greifvorrichtung
wird in einfacher Weise eine Reinigung der Filterkerze auch in eingebauten
Zustand der Vorrichtung ermöglicht. In der Regel wird die
Vorrichtung in einen entsprechenden Schacht integriert. Derartige
Schächte bestehen meist aus einer im Wesentlichen zylinderförmigen
Außenwandung und weisen ein Mannloch auf. Durch diese Mannloch
kann schließlich die Greifvorrichtung gefasst werden, um den
Feinfilter entlang der Abstreifvorrichtung in Richtung des Mannlochs
zu ziehen.
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Für
den Fall starker Regenfälle oder anderweitigem starken
Wasseraufkommen ist es vorteilhaft, wenn der Vorrichtung ein Notüberlauf
zugeordnet ist. Hierdurch kann sichergestellt werden, dass das Wasser
auch bei entsprechenden Wassermengen, dann jedoch ohne Behandlung,
durch die Vorrichtung strömen kann. Der Notüberlauf
kann dabei in Form eines Bypasses in die Vorrichtung integriert werden.
Dieser dient auch zur Ableitung des Wassers im Falle einer Verstopfung
des erfindungsgemäßen Strömungsweges.
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Besonders
vorteilhaft ist es, wenn die Grundplatte und/oder die Deckplatte
aus mehreren Segmenten bestehen. Hierdurch ist es in einfacher Weise möglich,
die Grund- und Deckplatte und somit auch die gesamte Vorrichtung
nachträglich in einen bestehenden Abwasserschacht zu integrieren.
Die Segmente können dabei beispielsweise durch ein Mannloch
in den Schacht eingeführt und anschließend innerhalb
des Schachtes zusammengefügt werden.
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Ein
erfindungsgemäßer Schacht zeichnet sich dadurch
aus, dass er eine Vorrichtung gemäß der vorangegangenen
Beschreibung aufweist. Die Dimensionierung der einzelnen Bauteile,
wie beispielsweise Form und Größe der Grund- und
Deckplatte, Wahl des Feinfilters oder Ausmaß des Hohlraums
können dabei den jeweiligen Schachtarten angepasst werden,
so dass ein Einsatz der erfindungsgemäßen Vorrichtung
in den Großteil der vorhandenen Abwasserschächte
denkbar ist.
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Vorteilhafterweise
sind die Grundplatte und die Deckplatte in dem Schacht seitlich
abgedichtet angeordnet. Hierdurch entsteht ein Hohlraum zur Aufnahme
eines Ionenaustauschers und/oder eines adsorbierenden Materials,
der durch die Schachtwandung und die Grund- und Deckplatte begrenzt wird.
Somit kann das zu behandelnde Wasser lediglich über den
Feinfilter, welcher der Grundplatte zugeordnet ist, in den Hohlraum
einströmen. Die Abdichtung der Vorrichtung in dem Schacht
erfolgt beispielsweise durch Silikon, welches zwischen der Vorrichtung
und dem Schacht angeordnet wird. Durch eine entsprechende Gestaltung
passt sich die Vorrichtung nahezu vollständig an den Schachtinnendurchmesser
an, so dass das Silikon lediglich einen schmalen Spalt überbrücken
muss. Die Abdichtung kann alternativ auch mittels Dichtringen, welche
zwischen der Vorrichtung und dem Schachtinnenraum eingelegt werden,
erfolgen.
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Um
eine besonders gute Reinigung des Wassers zu gewährleisten
und den Ionenaustauscher bzw. das adsorbierende Material optimal
nutzen zu können, ist vorgesehen, dass die Vorrichtung in
den Schacht derart eingebaut ist, dass sie im Aufstromverfahren
durchströmt wird. Hierdurch wird das Wasser von unten nach
oben durch die erfindungsgemäße Vorrichtung hindurchgeleitet.
Vom Feinfilter zurückgehaltene gröbere Verunreinigungen,
die nicht an der Filteroberfläche anhaften, fallen bzw.
sinken nach unten und können anschließend aus
der Vorrichtung entfernt werden.
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Auch
ist es von Vorteil, wenn unter der Vorrichtung eine Abtrenneinheit
für vom Feinfilter zurückgehaltene Stoffe angeordnet
ist. Diese Einheit kann beispielsweise durch einen Sammelraum gebildet
werden, der sich unterhalb der erfindungsgemäßen
Vorrichtung befindet. Schwerkraftbedingt sinken mitgeführte
Partikel, die von dem Feinfilter zurückgehalten werden,
teilweise in diesem Sammelraum zu Boden und können in gewissen
Zeitabständen entfernt werden.
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Ist
die Abtrenneinheit ein Hydrozyklon, so wird eine besonders effektive
Vorrichtung zum Abtrennen von Verunreinigungen vorgeschlagen. Das Wasser
wird dabei über einen tangential einmündenden
Zulauf in den Zyklon geleitet, in dem sich schwerere Partikel bedingt
durch die auftretenden Zentrifugalkräfte im Wandbereich
ansammeln. Da hier die Wasserströmung geringer ist, sinken
sie schließlich nach unten und können in einem
Sammelbehälter aufgefangen werden, der sich unterhalb des
Zyklons befindet. Das von den Partikeln getrennte Wasser strömt
schließlich durch den Feinfilter, der sich im Wesentlichen
mittig oberhalb des Zyklons befindet, in den Zwischenraum zwischen
Grund- und Deckplatte.
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Vorteilhafterweise
ist innerhalb des Schachtes und unterhalb der Vorrichtung, beispielsweise
innerhalb des Sammelraums, eine Absaugeinrichtung angeordnet. Die
Absaugeinrichtung dient im Falle einer Regenerierung des Io nenaustauschers
mit einer Regenerierflüssigkeit zum Absaugen dieser Regenerierflüssigkeit.
Hierdurch wird verhindert, dass die Regenerierflüssigkeit
in das gereinigte Wasser und damit in das Grundwasser gelangt. Daneben
kann die Absaugeinrichtung ebenso bei der Entsorgung der vom Feinfilter
zurückgehaltenen Stoffe, die sich im Sammelraum absetzen,
Verwendung finden.
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Um
das gereinigte Wasser in den Untergrund bzw. in das Grundwasser
einleiten zu können, ist an dem Schacht ein Ablauf angeordnet.
Dieser kann selbstverständlich auch mit einem Verbraucher
in Verbindung stehen, an den das behandelte Wasser weitergeleitet
wird.
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Um
ein Einleiten von öligen Substanzen in des Grundwasser
zu vermeiden, ist dem Ablauf vorteilhafterweise ein Ölabscheider
zugeordnet, der in bestimmten Abständen gereinigt bzw.
entleert wird.
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Im
folgenden wird die Erfindung anhand von Figuren erläutert.
Es zeigen:
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1, 2 eine
erfindungsgemäße Vorrichtung innerhalb eines Schachtes.
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1 zeigt
eine erfindungsgemäße Vorrichtung. Diese weist
eine Grundplatte 1 und eine Deckplatte 2 auf,
die seitlich abgedichtet in einem Schacht 3 angeordnet
sind. Die Befestigung der Platten kann dabei über Ringsegmente 4 erfolgen,
die Teil des Schachtes 3 sind. Ebenso können zwischen
beiden Platten nicht gezeigte Abstandshalter angeordnet sein, so
dass die Deckplatte 2 indirekt über die Grundplatte 1 in
dem Schacht 3 befestigt ist.
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Der
Schacht 3 weist des Weiteren einen Zulauf 5 auf,
durch den das zu behandelnde Wasser in den Schacht 3 geleitet
wird.
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Der
Schacht 3 weist zudem im Bereich des Zulaufs 5 eine
Einbuchtung 6 auf, deren Oberfläche die Form eines
Trichters aufweist. Der Zulauf 5 ist in die sem Fall vorteilhafterweise
derart angeordnet, dass das Wasser im Wesentlichen tangential bezüglich
der Schachtlängsachse in den Schacht 3 eingeleitet
wird. Durch die tangentiale Ausrichtung des Zulaufs 5 entsteht
im Bereich der Einbuchtungen 6 eine Art Wirbelströmung,
wodurch mitgeführte Partikel 7 durch Einwirkung
von Zentrifugalkräften in Richtung der Einbuchtungsoberfläche
gedrückt werden. Da hier die Strömungsgeschwindigkeit
geringer ist als in der Mitte des durch die Einbuchtung 6 gebildeten Trichters,
sinken die Partikel 7 nach unten in einen Sammelraum 8,
der zum Absaugen der Partikel 7 eine Absaugöffnung 9 aufweist,
an den eine Absaugeinrichtung, beispielsweise eine Kreiselpumpe,
angeschlossen werden kann.
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Das
zu behandelnde Wasser strömt schließlich durch
einen Feinfilter in Form einer Filterkerze 10. Nach Passieren
der Filterkerze 10 fließt das Wasser schließlich über
die offenporige Grundplatte 1 in den Hohlraum 11,
der durch Grundplatte 1 und Deckplatte 2 gebildet
wird.
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Die
Grundplatte 1 weist eine wasserdichte Schicht 12 auf,
die verhindert, dass Wasser von unten durch die Grundplatte 1 gepresst
wird, ohne den Feinfilter zu passieren. In dem Hohlraum 11 können je
nach Einsatz der Vorrichtung unterschiedlichste Stoffe, wie Ionentauscher 13 (siehe 2)
und/oder adsorbierende Materialien, eingefüllt werden,
die der Aufbereitung des Wassers, beispielsweise der Entfernung
von Schwermetallionen, dienen. Die Wirksamkeit der genannten Materialien
ist in direkter Weise von der Sauberkeit ihrer Oberfläche
abhängig. Um die Bildung eines Biofilms, bedingt durch
organische Mikropartikel, zu verhindern, kommen Feinfilter mit äußerst
geringer Maschenweite von unter 1 mm, besonders vorteilhaft unter
0,75 mm, zum Einsatz.
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Die
Filterkerze 10 ist wiederum beweglich in einem Führungselement 14 gelagert,
welches sich in Form eines Zylinders von der Grundplatte 1 über
eine Öffnung der Deckplatte 2 bis in den oberen
Bereich des Schachtes 3 erstreckt.
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An
der Filterkerze 10 selbst ist ein Greifelement 15 angeordnet,
das über ein Mannloch 16 des Schachtes 3 erreichbar
ist. Über dieses Greifelement 15 ist es nun möglich,
die Filterkerze 10 innerhalb des Führungselements 14 nach
oben zu ziehen. Hierbei werden Verunreinigungen 17, insbesondere organische
Mikropartikel, die sich an der Oberfläche der Filterkerze 10 angesammelt
haben, durch eine Abstreifvorrichtung 18 von der Oberfläche
abgestreift und können schließlich in den Sammelraum 8 absinken.
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Die
Abstreifvorrichtung ist entweder direkt an der Grundplatte 1 oder
an einer Tragkonstruktion 19, die der Versteifung der Grundplatte 1 dient,
angebracht. Eine derartige Versteifung kann notwendig sein, wenn
die Grundplatte 1 selbst eine zu geringe Eigentragfähigkeit
aufweist und kann beispielsweise aus einer gitterartigen Rahmenkonstruktion
bestehen. Ist die Tragkonstruktion 19 selbst wasserdicht, kann
selbstverständlich auch auf die wasserdichte Schicht 12 unterhalb
der Grundplatte 1 verzichtet werden.
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Die
Grundplatte 1, die Tragkonstruktion 19 und die
Deckplatte 2 können aus einzelnen Segmenten 20 zusammengesetzt
sein, um einen nachträglichen Einbau der Vorrichtung in
einen vorhandenen Schacht 3 zu ermöglichen. Derartige
Segmente 20 sind in 1 im Falle
der Deckplatte 2 angedeutet.
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Nachdem
das Wasser den Ionentauscher 13 und/oder das adsorbierende
Material passiert hat, strömt es durch die Deckplatte 2 und
wird schließlich über einen Ablauf 21 an
einen entsprechenden Verbraucher weitergeleitet.
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Falls
das Wasser ölige Bestandteile mit sich führt,
kann es zweckmäßig sein, im Bereich des Ablaufes 21 einen Ölabscheider
anzuordnen. Im hier gezeigten Beispiel wird dieser durch ein abgewinkeltes
Rohr 22 gebildet, dessen Ende sich unterhalb der Wasseroberfläche
befindet. Somit wird auf einfache Weise verhindert, dass ölige
Substanzen, die stets auf der Wasseroberfläche treiben,
den Schacht 3 über den Ablauf 21 verlassen
können.
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Über
die Absaugöffnung 9 können zum einen die
Partikel 7 oder sonstige Verunreinigungen 17,
die vom Feinfilter zurückgehalten werden, abgesaugt werden.
Ebenso kann diese Öffnung zum Absaugen von Regenerationsflüssigkeit
dienen, die dem Schacht 3 zur Regeneration des Ionentauschers 13 zugegeben
werden kann und die Vorrichtung von oben nach unten durchströmt.
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Da
der Volumenstrom des Wassers durch die erfindungsgemäße
Vorrichtung durch den Feinfilter und den Ionentauscher 13 und/oder
das adsorbierende Material zwischen Grundplatte 1 und Deckplatte 2 begrenzt
ist, ist der Vorrichtung vorteilhafterweise ein Notüberlauf,
beispielsweise in Form eines Bypasses 23, zugeordnet. Die
obere Öffnung des Bypasses 23 ist dabei zweckmäßigerweise
oberhalb des Ablaufs 21 angeordnet. Hierdurch wird sichergestellt,
dass das Wasser im Normalbetrieb den Feinfilter 10 sowie
den Ionenaustauscher 13 und/oder das adsorbierende Material
passiert. Ist dieser Weg jedoch verstopft, so steigt das Wasser
durch den Wasserdruck in dem Bypass 23 nach oben und kann
den Schacht 3 schließlich über den Ablauf 21 verlassen, in
diesem Falle jedoch unbehandelt.
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2 zeigt
ebenfalls die oben beschriebene Vorrichtung. Die Filterkerze 10 befindet
sich jedoch in ihrer oberen Stellung. Wie zu erkennen ist, werden Verunreinigungen 17,
die sich an der Filteroberfläche angesammelt haben, beim
Hochziehen der Filterkerze 10 mit Hilfe des Greifelementes 15 durch
die Abstreifvorrichtung zuverlässig zurückgehalten
und sinken nach unten in Richtung Sammelraum 8 ab. Hier können
sie schließlich über die untere Absaugöffnung 9 mittels
nicht gezeigter Absaugeinrichtung entfernt werden.
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Zudem
ist in 2 der Hohlraum 11 zwischen Grundplatte 1 und
Deckplatte 2 mit einem Ionenaustauscher 13 befüllt,
welcher der eigentlichen Behandlung des Wassers dient.
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Die
Filterkerze 10 verjüngt sich zudem zu ihrem unteren
Ende hin, um ein Verhaken beim Zurückschieben der Filterkerze 10 durch
die Öffnung der Grundplatte 1 zu verhindern.
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Abweichend
von 1 ist in 2 als Notüberlauf
ein Umgehungsrohr 24 vorgesehen, das sich vom Zulauf 9 vor
dessen Eintritt in den Sammelraum 8 abzweigt und oberhalb
des Ablaufs 21 in den Schacht 3 mündet.
Auch hier steigt das Wasser bei einer Verstopfung des erfindungsgemäßen
Strömungsweges, bedingt durch den hydrostatischen Druck,
innerhalb des Umgehungsrohres 24 nach oben, wobei die obere Öffnung
des Umgehungsrohres 24 daher zweckmäßigerweise
oberhalb des Ablaufs 21 angeordnet sein sollte. Somit wird
sichergestellt, dass das Wasser im Normalbetrieb den Feinfilter 10 sowie
den Ionenaustauscher 13 und/oder das adsorbierende Material
passiert. Natürlich kann das Umgehungsrohr 24 auch
direkt in den Ablauf 21 münden. Bei einer Anordnung
gemäß 2 kann jedoch in einfacher Weise durch das
Mannloch 16 verfolgt werden, welchen Weg das Wasser nimmt.
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Die
vorliegende Erfindung wurde anhand von Ausführungsbeispielen
näher erläutert. Abwandlungen der Erfindung sind
im Rahmen der Patentansprüche ohne weiteres möglich,
wobei ausdrücklich sämtliche in der Beschreibung
und den Figurenbeschreibungen aufgeführten Merkmale in
beliebiger Kombination miteinander verwirklicht werden können,
soweit dies sinnvoll und möglich erscheint.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 10231241
A1 [0003]
- - DE 102004042390 A1 [0004]