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Die
Erfindung betrifft einen Briefkasten oder eine Briefkastenanlage
mit einer Frontseite, wenigstens einer in der Frontseite vorgesehenen,
aufschwenkbaren Einwurfklappe und einer Einwurfsperre, wobei die
Einwurfklappe in der Schließlage
eine Einwurföffnung
verschließt
und in der Offenstellung die Einwurföffnung freigibt.
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Briefkasten
und Briefkastenanlagen sind in mannigfaltigen Ausführungsformen
bekannt. In der Regel wird die Einwurföffnung von einer Einwurfklappe
verschlossen, so dass der dahinter liegende Raum speziell vor Witterungseinflüssen geschützt wird.
Um zu verhindern, dass bei einem ungenutzten Briefkasten dieser
Raum zum Beispiel mit Werbung angefüllt wird, dienen Einwurfsperren,
die entweder das Öffnen
der Einwurfklappen verhindern oder die den Durchgang der Einwurföffnung versperren.
In der Regel sind diese Einwurfsperren briefkastenspezifisch ausgebildet
und/oder können
nicht nachgerüstet
werden. Oftmals wird der Einfachheit halber die Einwurfklappe an
ihrer Außenseite
mit der Vorderfront des Briefkastens zum Beispiel mit einem Klebestreifen
oder Paketband verklebt, so dass sie nicht mehr aufgeschwenkt werden
kann. Ein derartiger Briefkasten hat jedoch ein unästhetisches
Erscheinungsbild und der Klebestreifen ist der Witterung ausgesetzt,
weshalb die Gefahr besteht, dass sich der Streifen mit der Zeit
löst. Bei
einer starken Verklebung besteht die Gefahr, dass beim Lösen des
Klebestreifens die Oberfläche
der Klappe und der Vorderfront beschädigt wird, indem entweder Kleberückstände am Briefkasten
verbleiben oder ein Teil des Lackes abgerissen wird.
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Aus
der
DE 200 18 613
U1 ist eine Einwurfsperre bekannt, die nachträglich an
die Klappe angebracht werden kann. Dabei wird die Rückseite
der Klappe mittels eines Klebeelements mit einer Verriegelungskonstruktion
versehen, mit der die Klappe mit dem Briefkastengehäuse verbunden
werden kann. Diese Konstruktion ist zwar wirkungsvoll, aber es werden
eine Vielzahl von Einzelteilen benötigt.
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Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Briefkasten bereitzustellen,
bei dem die Einwurfsperre nicht briefkastenspezifisch sondern individuell
ausgestaltet ist und bei dem durch die Einwurfsperre die Sichtflächen nicht
beschädigt
werden. Außerdem
soll der Briefkasten beziehungsweise die Briefkastenanlage auch
bei montierter Einwurfsperre optisch ansprechend bleiben. Schließlich soll
die Einwurfsperre einfach ausgestaltet sein.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einem
Briefkasten der eingangs genannten Art dadurch gelöst, dass
die Einwurfsperre ein die Einwurföffnung bei geöffneter
Einwurfklappe überspannendes
flexibles Band ist und dass das Band mit der Rückseite der Einwurfklappe und
dem unteren Begrenzungsrand der Einwurföffnung verbunden ist.
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Beim
erfindungsgemäßen Briefkasten
befindet sich die Einwurfsperre hinter der Einwurfklappe und ist
mit der Rückseite
der Einwurfklappe und der bei geschlossener Einwurfklappe von der
Einwurfklappe verdeckten Unterseite der Einwurföffnung verbunden. Dabei ist
das Band vorteilhaft im Bereich der Schwenkachse an der Rückseite
der Einwurfklappe befestigt, so dass sich die Einwurfklappe öffnen, insbesondere
vollständig öffnen lässt, jedoch
ein Einwurf verhindert wird, da die Einwurfsperre beziehungsweise
das Band die Einwurföffnung überspannt
und einen Durchwurf verhindert. Bei geschlossener Einwurfklappe
ist die Einwurfsperre nicht sichtbar und kann daher weder Sichtseiten
des Briefkastens beschädigen
noch dessen Erscheinungsbild nachteilig beeinflussen. Außerdem reizt das
verdeckte Band nicht zu Manipulationen und es ist nicht sofort ersichtlich,
dass der Briefkasten gesperrt und eventuell die zugehörige Wohnung
temporär
nicht bewohnt ist. Das Band kann so gestaltet sein, dass es zum
einmaligen Gebrauch dient, das heißt, dass es beim Entfernen
vom Briefkasten zerstört
wird.
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Vorteilhaft
ist das Band eine flexible Folie, die insbesondere aus Metall, Kunststoff
oder einem Gemisch besteht. Dabei kann das Band zudem verstärkt sein,
zum Beispiel mit Glasfasern, Kohlefasern oder Gewebefasern. Das
flexible Band hat den wesentlichen Vorteil, dass es in einer ausreichenden
Breite hergestellt werden kann, so dass es bei unterschiedlichen
Briefkästen
Einwurföffnungen
mit beliebigen Höhen überspannen
kann, da das Band in Richtung des Briefkasteninnenraums durchgebogen
werden kann. Dennoch bleibt der Einwurf versperrt. Erfindungsgemäß kann das
Band auch elastisch, insbesondere quer zur Breite der Einwurföffnung elastisch ausgebildet
sein. Hierdurch wirkt auf die Einwurfklappe eine zusätzliche
Schließkraft.
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Mit
Vorzug ist das Band ein Endlosband und auf die Breite der Einwurföffnung ablängbar. Es
können
auch Streifen mit vorgegebenen Längen
hergestellt werden, die dann auf die zur Breite der Einwurföffnung passenden
Länge abgeschnitten
werden. Dabei kann das Endlosband zum Beispiel als Rolle in den
Handel kommen. Bevorzugt weist das Band über die Breite des Bandes verlaufende
Trennlinien auf, an denen es abgerissen oder abgeschnitten werden kann.
Ein Durchreißen
quer zu den Trennlinien oder allgemein in dessen Längsrichtung
wird z.B. durch Verstärkungselemente,
wie Glasfasern oder dergleichen verhindert.
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Bei
einem bevorzugten Ausführungsbeispiel ist
das Band entlang seiner beiden Längskanten
mit Haftbereichen versehen. Mittels dieser Haftbereiche wird das
Band am unteren Rand der Einwurföffnung und
an der Rückseite
der Klappe, insbesondere im Bereich der Schwenkachse, befestigt.
Dabei können die
Haftbereiche auf der gleichen Seite vorgesehen sein. Bei einer anderen
Ausführungsform
ist auf jeder Seite ein Haftbereich entlang einer Längskante
angeordnet. Zur Schaffung eines universell einsetzbaren Bandes weist
jede Seite zwei Haftbereiche auf.
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Der
Haftbereich ist bevorzugt ein Klebebereich mit einem Haftvermittler.
Der Klebebereich ist selbstklebend und insbesondere drucksensitiv.
Ein derartiges Band kann mühelos,
ohne Hilfsmittel und in kurzer Zeit befestigt und dadurch der Briefkasten gegen
Einwurf gesichert werden.
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Eine
andere Ausführungsform
sieht vor, dass der Haftbereich mit einem Teil eines Klettelements und
die Rückseite
der Einwurfklappe und der untere Begrenzungsrand der Einwurföffnung mit
dem anderen Teil des Klettelements versehen sind. Derartige Bänder sind
für den
mehrmaligen Gebrauch geeignet, wobei jedoch der Briefkasten mit
den entsprechenden Gegenstücken
für die
Haftbereiche vorbereitet sein muss. Diese Gegenstücke werden
z.B. angeklebt.
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Mit
Vorzug ist die Sichtseite des Bandes mit einer Beschriftung versehen.
Diese Beschriftung kann zum Beispiel ein Hinweis darauf sein, dass
der Briefkasten gesperrt ist.
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Außerdem kann
das Band mit einer Signalfarbe versehen sein, insbesondere mit einem
fluoreszierenden Aufdruck.
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Die
Erfindung betrifft auch eine Einwurfsperre für einen Briefkasten, die die
obigen Merkmale aufweist. Diese Einwurfsperren können nachträglich an jedem Briefkasten
angebracht werden, so dass zum Beispiel bei einem Umzug der Briefkasten
vorübergehend
gesperrt wird. Außerdem
können
Briefkästen in
Neubauten bis zum Erstbezug gesperrt werden.
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Vorteilhaft
ist am Band der Klebebereich mit einer Schutzfolie abgedeckt, so
dass die Klebestelle erst kurz vor dem Befestigen des Bandes am
Briefkasten aktiviert wird.
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Eine
Weiterbildung sieht vor, dass der Klebebereich beim Entfernen des
Bandes rückstandsfrei von
der Einwurfklappe und vom Begrenzungsrand der Einwurföffnung abziehbar
ist. Der Klebebereich, insbesondere der Haftvermittler, verbleibt
am Band und wird mit dem Band entsorgt. Sollte ein Teil des Haftvermittlers
am Briefkasten verbleiben, so würde er
sich außerhalb
des Sichtbereichs befinden, nämlich
auf der Rückseite
der Einwurfklappe und auf der durch die Einwurfklappe verdeckten
Unterseite der Einwurföffnung,
und daher das Erscheinungsbild des Briefkastens nicht stören.
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Die
Erfindung betrifft auch die erfindungsgemäße Verwendung eines Bandes
mit den oben genannten Merkmalen als Einwurfsperre für einen Briefkasten
oder eine Briefkastenanlage.
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Weitere
Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus
den Unteransprüchen
sowie der nachfolgenden Beschreibung, in der unter Bezugnahme auf
die Zeichnung ein besonders bevorzugtes Ausführungsbeispiel im Einzelnen
beschrieben ist. Dabei können
die in der Zeichnung dargestellten sowie in der Beschreibung und
in den Ansprüchen
erwähnten
Merkmale jeweils einzeln für sich
oder in beliebiger Kombination erfindungswesentlich sein.
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In
der Zeichnung zeigen:
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1 eine
Draufsicht auf eine als Band ausgebildete Einwurfsperre; und
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2 eine
perspektivische Ansicht eines Briefkastens mit geöffneter
Einwurfklappe und sich daran befindender Einwurfsperre.
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Die 1 zeigt
einen Streifen eines Bandes 10, welches als Einwurfsperre 12 für einen
Briefkasten 14 dient, wie es in der 2 dargestellt
ist. Das Band 10 ist zum Beispiel ein Abschnitt eines Endlosstreifens,
der zum Beispiel als Rollenmaterial hergestellt wird. Das Band 10 weist
Längskanten 16 auf, denen
Haftbereiche 18 benachbart sind, die sich lediglich über einen
Teil der Breite des Bandes 10 erstrecken.
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Die
Breite eines Haftbereichs beträgt
5% bis 33% und insbesondere 10% bis 15% der Gesamtbreite des Bandes 10.
Der Haftbereich 18 trägt
einen Haftvermittler 20, der selbstklebend und insbesondere
drucksensitiv ist. Bei Nichtgebrauch ist dieser Haftvermittler 20 von
einem (nicht dargestellten) Schutzstreifen, zum Beispiel einer silikonisierten
Folie, überdeckt.
Es besteht auch die Möglichkeit,
dass die Seite des Bandes 10, die in der 1 vom
Betrachter abgewandt ist, silikonisiert ist, so dass sie bei aufgerolltem
Band 10 auf dem Haftvermittler 20 aufliegt.
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Der
Haftbereich 18 kann aber auch ein Teil eines Klettbandes
sein, der mit dem anderen Teil, der sich am Briefkasten 14 befindet,
zusammenwirkt. Die in der 1 nicht
dargestellte und vom Betrachter abgewandte Seite des Bandes 10,
die in der 2 sichtbar ist (Sichtseite 22),
kann eingefärbt
und insbesondere fluoreszierend beschichtet sein, und sie kann eine
Beschriftung 24 tragen.
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In
der 2 ist der Briefkasten 14 mit geöffneter
Einwurfklappe 26 gezeigt, wobei die Einwurfklappe 26 um
eine Schwenkachse 28 derart und insbesondere vollständig aufschwenkbar
ist, dass eine Einwurföffnung 30 zugänglich wird.
Durch diese Einwurföffnung 30 wird
Post oder dergleichen in den dahinter liegenden Raum des Briefkastens 14 eingeworfen.
In der 2 ist diese Einwurföffnung 30 von der
Einwurfsperre 12 versperrt, indem das Band 10 an
der Rückseite 32 der
Einwurfklappe 26 im Bereich der Schwenkachse 28 und
am unteren Begrenzungsrand 34 der Einwurföffnung 30 befestigt
ist. Insbesondere ist das Band 10 an diesen Stellen festgeklebt. Die
Länge des
Bandes 10 entspricht dabei etwa der Breite der Einwurföffnung 30,
so dass die Einwurföffnung 30 vollständig oder
nahezu vollständig
vom Band 10 überspannt
wird. Das Band 10 ist auf jeden Fall so breit, dass es
bei geöffneter
Einwurfklappe 26 vom unteren Begrenzungsrand 34 bis
zur Rückseite 32 der
Einwurfklappe 26 sich erstreckt und insbesondere noch geringfügig ins
Innere des Briefkastens 14 ausbeult. Das Band 10 wird
erst sichtbar, wenn die Einwurfklappe 26, wie in der 2 dargestellt,
aufgeschwenkt wird. Befindet sich die Einwurfklappe 26 in ihrer
Schließlage,
dann ist das Band 10 und somit die Einwurfsperre 12 von
außen
nicht sichtbar und verdeckt. Dadurch wird das äußere Erscheinungsbild des Briefkastens 14 nicht
gestört.
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Der
zwischen den Haftbereichen 18 sich befindende Abschnitt 36 kann
zum Aufdruck von Gebrauchshinweisen oder für Werbung verwendet werden.
Insbesondere ist das Band 10 zum einmaligen Gebrauch gedacht,
kann aber dann, wenn das Band 10 mittels Klettverbindungen
am Briefkasten 14 befestigt wird, auch mehrfach verwendet
werden. Dann befinden sich am unteren Begrenzungsrand 34 und an
der Rückseite 32 der
Einwurfklappe 26 die entsprechenden Abschnitte für die Klettverbindung.