DE102007012075B4 - Verfahren zum Entwerfen und zum Herstellen einer Schale einer Hörvorrichtung - Google Patents

Verfahren zum Entwerfen und zum Herstellen einer Schale einer Hörvorrichtung Download PDF

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Abstract

Verfahren zum Entwerfen einer Schale (11) einer Hörvorrichtung gekennzeichnet durch
– Herstellen eines Ohrabdrucks (10) von zumindest einem Teil des Gehörgangs,
– Abtasten der Oberfläche des Ohrabdrucks (10) und Gewinnen entsprechender grafischer Ohrabdruckdaten,
– Gewinnen von grafischen Fertigungsdaten einer modellierten Schale (11) auf der Grundlage der Ohrabdruckdaten und maschinenspezifischer Parameter einer vorgegebenen Produktionsmaschine,
– übereinander gelagertes, optisches Darstellen von Bildern der Fertigungsdaten und der Ohrabdruckdaten und
– Modifizieren der modellierten Schale (11) auf der Basis von Differenzen zwischen den Bildern der Fertigungsdaten und der Ohrabdruckdaten.

Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft Verfahren zum Entwerfen und Herstellen einer Schale einer Hörvorrichtung. Unter dem Begriff „Hörvorrichtung” wird hier insbesondere ein am Ohr tragbares Gerät, wie beispielsweise ein Hörgerät, ein Headset oder Kopfhörer, verstanden.
  • Hörgeräte sind tragbare Hörvorrichtungen, die zur Versorgung von Schwerhörenden dienen. Um den zahlreichen individuellen Bedürfnissen entgegenzukommen, werden unterschiedliche Bauformen von Hörgeräten wie Hinter-dem-Ohr-Hörgeräte (HdO) und In-dem-Ohr-Hörgeräte (IdO), z. B. auch Concha-Hörgeräte oder Kanal-Hörgeräte (CIC), bereitgestellt. Die beispielhaft aufgeführten Hörgeräte werden am Außenohr oder im Gehörgang getragen. Darüber hinaus stehen auf dem Markt aber auch Knochenleitungshörhilfen, implantierbare oder vibrotaktile Hörhilfen zur Verfügung. Dabei erfolgt die Stimulation des geschädigten Gehörs entweder mechanisch oder elektrisch.
  • Hörgeräte besitzen prinzipiell als wesentliche Komponenten einen Eingangswandler, einen Verstärker und einen Ausgangswandler. Der Eingangswandler ist in der Regel ein Schallempfänger, z. B. ein Mikrofon, und/oder ein elektromagnetischer Empfänger, z. B. eine Induktionsspule. Der Ausgangswandler ist meist als elektroakustischer Wandler, z. B. Miniaturlautsprecher, oder als elektromechanischer Wandler, z. B. Knochenleitungshörer, realisiert. Der Verstärker ist üblicherweise in eine Signalverarbeitungseinheit integriert. Dieser prinzipielle Aufbau ist in 1 am Beispiel eines Hinter-dem-Ohr-Hörgeräts dargestellt. In ein Hörgerätegehäuse 1 zum Tragen hinter dem Ohr sind ein oder mehrere Mikrofone 2 zur Aufnahme des Schalls aus der Umgebung eingebaut. Eine Signalverarbeitungseinheit 3, die ebenfalls in das Hörgerätegehäuse 1 integriert ist, verarbeitet die Mikrofonsignale und verstärkt sie. Das Ausgangssignal der Signalverarbeitungseinheit 3 wird an einen Lautsprecher bzw. Hörer 4 übertragen, der ein akustisches Signal ausgibt. Der Schall wird gegebenenfalls über einen Schallschlauch, der mit einer Otoplastik im Gehörgang fixiert ist, zum Trommelfell des Geräteträgers übertragen. Die Stromversorgung des Hörgeräts und insbesondere die der Signalverarbeitungseinheit 3 erfolgt durch eine ebenfalls ins Hörgerätegehäuse 1 integrierte Batterie 5.
  • Individuelle Schalen, d. h. Otoplastiken beziehungsweise Schalen für In-dem-Ohr-Hörgeräte werden für jeden Hörgeräteträger speziell auf Grund des für ihn gewonnenen Ohrabdrucks angefertigt. Dabei wird der Ohrabdruck mit Hilfe einer Silikonmasse gewonnen, die im Ohr aushärtet. Mit diesem Negativ des Innenohres kann der Hersteller eine individuelle Schale beziehungsweise das In-dem-Ohr-Hörgerät fertigen.
  • Bei ca. 7% aller Anpassungen der Hörgeräte an den Hörgeräteträger beschwert sich dieser über eine ungenaue Schalenpassform. Die Ungenauigkeit selbst kann in den meisten Fällen von dem Hörgeräteträger beziehungsweise von dem Akustiker nicht genau spezifiziert werden. D. h. es ist kaum möglich, die Ursache des Problems genau zu beschreiben. Das Problem äußert sich meist darin, dass das In-dem-Ohr-Hörgerät zu locker oder zu fest sitzt beziehungsweise aus dem Ohr rutscht usw. Auf Grund der ungenauen Angaben ist eine Korrektur der Schale beim Hersteller nur schwer durchführbar. Deshalb wird oft ein neuer Abdruck genommen, in der Hoffnung, dass die zweite Schale im Ohr besser sitzt. Die Qualität der Schale hängt außerdem oft von der Erfahrung der Mitarbeiter in der Produktion ab, die beispielsweise erkennen, dass bestimmte Ausformungen in dem Ohrabdruck, wie z. B. Luftblasen oder Spitzen später sicher zu Problemen führen und von vornherein ausgeglichen werden müssen.
  • Aus der Druckschrift US 2003/0074174 A1 ist ein Verfahren zum raschen Herstellen von Hörgeräteschalen bekannt. Zunächst wird dabei der Ohrkanal oder ein Ohrabdruck gescannt und aus den Daten ein dreidimensionales Modell einer Hörgeräteschale erzeugt. Aus dem Modell wird schließlich eine Hörgeräteschale hergestellt.
  • Weiterhin beschreibt die Druckschrift US 7 047 151 B2 ein Verfahren zum Detektieren von Defekten eines Objekts auf der Basis einer CAD-Plattform. Es wird die Punktewolke eines vermessenen Objekts erzeugt. Die Punktewolke wird mit einem dreidimensionalen, digitalen Modell verglichen. Abweichungen zwischen der Punktewolke und dem Modell werden in unterschiedlichen Farben dargestellt.
  • Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht somit darin, ein Verfahren zum Entwerfen oder Herstellen einer Schale einer Hörvorrichtung vorzuschlagen, das zu besser individuell angepassten Schalen führt.
  • Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe gelöst durch ein Verfahren zum Entwerfen einer Schale einer Hörvorrichtung durch Herstellen eines Ohrabdrucks von zumindest einem Teil des Gehörgangs, Abtasten der Oberfläche des Ohrabdrucks und Gewinnen entsprechender grafischer Ohrabdruckdaten, Gewinnen (d. h. Modellieren) von grafischen Fertigungsdaten einer modellierten Schale auf der Grundlage der Ohrabdruckdaten und maschinenspezifischer Parameter einer vorgegebenen Produktionsmaschine, übereinander gelagertes, optisches Darstellen von Bildern der Fertigungsdaten und der Ohrabdruckdaten und Modifizieren der modellierten Schale auf der Basis von Differenzen zwischen den Bildern der Fertigungsdaten und der Ohrabdruckdaten.
  • Alternativ wird erfindungsgemäß bereitgestellt ein Verfahren zum Herstellen einer Schale einer Hörvorrichtung durch Herstellen eines Ohrabdrucks von zumindest einem Teil des Gehörgangs, Abtasten der Oberfläche des Ohrabdrucks und Gewinnen entsprechender grafischer Ohrabdruckdaten, Herstellen der Schale entsprechend den Ohrabdruckdaten, Abtasten der Oberfläche der hergestellten Schale und Gewinnen entsprechender grafischer Schalenoberflächendaten, übereinander gelagertes, optisches Darstellen von Bildern der Schalenoberflächendaten und der Ohrabdruckdaten, Modifizieren der Schale auf der Basis von Differenzen zwischen den Bildern der Schalenoberflächendaten und der Ohrabdruckdaten.
  • In vorteilhafter Weise ist es durch die erfindungsgemäßen Verfahren möglich, Differenzen zwischen der Schale und dem Ohrabdruck grafisch zu erkennen und entsprechende Modifikationen durchzuführen.
  • Vorzugsweise werden beim optischen Darstellen Differenzen zwischen den Bildern der Fertigungsdaten oder Schalenoberflächendaten und der Ohrabdruckdaten grafisch dargestellt. Es werden dabei also nicht nur die Bilder von dreidimensionalen Objekten übereinander gelagert, sondern auch entsprechende Differenzwerte, d. h. der Abstand zwischen beiden Objekten, in Abhängigkeit des Ortes. Dadurch lassen sich die Unter schiede der beiden Objekte leichter erkennen. Besonders vorteilhaft ist, die Differenzen anhand einer Farbkodierung, die einen Zusammenhang zwischen einem Differenzwert und einer Farbe wiedergibt, grafisch darzustellen. Ein geübter Nutzer kann so die Differenzen, d. h. die örtlich unterschiedlichen Abstände, der beiden Objekte sehr rasch erkennen.
  • Entsprechend einer Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens können auf einer Grafik mit den übereinander gelagerten Bildern der Ohrabdruckdaten und der Fertigungsdaten oder Schalenoberflächendaten Bereiche für das Modifizieren der Schale gekennzeichnet werden. Dabei ist es insbesondere günstig, Bereiche, in denen beim Modifizieren Material aufgetragen werden soll, farblich anders zu markieren als Bereiche, in denen Material abgetragen werden soll. Dadurch kann das Modifizieren der Schale erleichtert und gegebenenfalls auch automatisiert werden.
  • Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin, dass mindestens zwei Ohrabdrücke bei unterschiedlich weit geöffnetem Mund hergestellt und abgetastet, Bilder der Ohrabdrücke grafisch übereinander gelagert und aus dieser Darstellung Informationen für das Herstellen oder Modifizieren der Schale gewonnen werden. Durch diese mehreren Ohrabdrücke können zahlreiche Fehlanpassungen vermieden werden.
  • Die vorliegende Erfindung wird anhand der beigefügten Zeichnungen näher erläutert, in denen zeigen:
  • 1 den prinzipiellen Aufbau eines Hörgeräts gemäß dem Stand der Technik und
  • 2 eine grafische Darstellung eines Ohrabdruckes und einer korrespondierenden Schale mit entsprechenden Differenzwerten.
  • Die nachfolgenden geschilderten Ausführungsbeispiele stellen bevorzugt die Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung dar.
  • Zur genauen Anpassung einer Schale an einen Hörgeräteträger wird in bekannter Weise ein Ohrabdruck genommen. Es wird nun ein System bereitgestellt, das die Möglichkeit bietet, Ohrabdrücke zu scannen und die entsprechenden Ohrabdruckdaten elektronisch an einen Hersteller zu verschicken. Darüber hinaus kann beispielsweise ein Akustiker mit diesem System auch ein vom Hersteller geliefertes IdO-Gerät scannen. Der Akustiker kann dann durch Überlagerung des gescannten IdO-Geräts und des Ohrabdrucks die Abweichungen am Bildschirm erkennen und gezielte Anweisungen an den Hersteller übermitteln beziehungsweise vor Ort die Schale selbst manuell modifizieren. 2 zeigt eine derartige Bildschirmdarstellung, bei der einerseits das Abtastbild des Ohrabdrucks 10 und andererseits das Abtastbild des gefertigten IdO-Geräts 11 dargestellt sind.
  • Die 3D-Bildverarbeitung in dem System beruht beispielsweise auf triangulierten Punktewolken (STL-Daten). Bei der Überlagerung beider Bilder 10, 11 werden die STL-Daten beider Scans so zueinander ausgerichtet, dass die Position des IdO-Geräts 11 im Ohrabdruck 10 so dargestellt wird, wie das Gerät im Ohr sitzt. Die Überlagerung orientiert sich am Ohrkanal, da diese eine unabänderliche Größe darstellt.
  • Die Grafik von 2 zeigt darüber hinaus an jedem Ort des IdO-Geräts beziehungsweise der Schale 11 den jeweiligen Abstand beziehungsweise das Übermaß gegenüber dem korrespondierenden Ort des Ohrabdrucks 10. Eine Farbskala im unteren Bereich von 2 zeigt eine Farbkodierung, gemäß der Differenzwerten zwischen Ohrabdruck 10 und Schale 11 jeweils bestimmte Farben zugeordnet sind. Wenn kein Abstand zwischen Ohrabdruck 10 und Schale 11 besteht (Differenzwert 0) so wird dies in der vorliegenden Grafik mit grün gekennzeichnet. Ist die Schale 11 größer als der Ohrabdruck 10, so wird dies in der Grafik mit gelber bis rötlicher Farbe dargestellt. Bereiche 12 und 13 der Schale 11, die etwa 0,6 Maßeinheiten größer (z. B. von der Achse des Gehörgangs aus gesehen) als der Ohrabdruck 10 sind, werden hier mit tiefem Rot dargestellt. In diesen Bereichen drückt die Schale 11 gegen den in einem gewissen Rahmen nachgiebigen Gehörgang.
  • Bereiche der Schale 11 hingegen, die einen Abstand zum Gehörgang beziehungsweise zu der Oberfläche des Ohrabdruckes 10 aufweisen, sind in der Grafik mit bläulichen Farben dargestellt. So wird etwa ein Bereich, in dem der Abstand zwischen Schale 11 und Ohrabdruck 10 0,3 Maßeinheiten beträgt (Differenz = –0,3) mit dunklem Blau dargestellt.
  • Die visuelle Darstellung durch Farbkodierung ermöglicht es dem Akustiker, Problemzonen, wie beispielsweise in 2 die rot markierten Bereiche 12, 13, einfach zu erkennen, und diese gegebenenfalls selbst zu korrigieren.
  • Zur Unterstützung des Akustikers können darüber hinaus in dem Bild auch statistische Daten über die Farbverteilung eingeblendet werden. So gibt eine Verteilungskurve 14 die tatsächliche Farbverteilung in dem aktuellen Bild wieder. Zusätzlich kann eine Sollkurve 15 in das Bild eingeblendet werden, die angibt, welche Farbverteilung angestrebt werden sollte. Sie gibt einen Anhaltspunkt dafür, dass eine Schale einen optimalen Sitz in einem Gehörgang besitzt.
  • Mit dieser grafischen Darstellung ist eine wesentlich höhere Qualität bei der Nachbearbeitung durch den Akustiker zu erwarten. Falls der Akustiker die Problembereiche der Schalenpassform dem Hersteller mitteilen will, kann er direkt in der visuellen Darstellung grafische Markierungen (so genannte Annotations) anbringen und die Daten online zum Hersteller schicken. Der Hersteller kann dann an den Markierungen entsprechende Änderungen durch Auftragen oder Abtragen durchführen.
  • Grundsätzlich gibt es mehrere Möglichkeiten, die erfindungsgemäßen Verfahren und insbesondere die bildliche Darstellung von 2 einzusetzen:
    • 1. Der Akustiker hat den ursprünglichen Ohrabdruck in elektronischer Form (d. h. als 3D-Bild beziehungsweise Scan) zur Verfügung. Er schickt diese Daten zum Hersteller, der diese Daten für eine bestimmte Produktionsmaschine (Fräsen, Sintern, lithographische Herstellungsverfahren etc.) verwendet. Diese zeichnet sich durch maschinenspezifische Eigenschaften aus. So sind beispielsweise beim Fräsen nur bestimmte minimale Fräsradien möglich. Des Weiteren wird das Fräsen in diskreten Frässchritten durchgeführt, wodurch beim Abtragen charakteristische Fräskanten, die eventuell nur unter dem Mikroskop sichtbar sind, entstehen. Ein Softwaremodell der Produktionsmaschine kann ausgehend von den Ohrabdruckdaten Fertigungsdaten erzeugen, die die Oberfläche eines mit dieser Produktionsmaschine hergestellten Körpers in einer guten Näherung wiedergeben. Somit kann der Hersteller Fertigungsdaten für die Schale bereitstellen, die diese nach der Produktion mit der jeweiligen Produktionsmaschine haben würde. Diese Fertigungsdaten können vom Hersteller an den Akustiker übermittelt werden. Der Akustiker kann dann die Abweichung vom ursprünglichen Ohrabdruck durch Überlagerung mit der modellierten Schale erkennen und gegebenenfalls die Schale selbst modifizieren.
    • 2. Der Akustiker hat den ursprünglichen Ohrabdruck in elektronischer Form (Scan) zur Verfügung und er stellt sich aus einer vom Hersteller gelieferten Schale beziehungsweise einem gelieferten IdO einen elektronischen Scan. Damit kann er die tatsächliche Form des gelieferten Produkts erfassen, sodass auch Bereiche des Produkts beziehungsweise der Schale in ihrer tatsächlichen Form aufgenommen werden, die beispielsweise durch manuelles Abschleifen oder Aufrauhen nachträglich geändert wurden. Der weitere Ablauf des Verfahrens ist der gleiche wie der des obigen Punktes 1.
    • 3. Das erfindungsgemäße überlagerte Darstellen der Bilder und das entsprechende Modifizieren der Schale kann auch beim Hersteller selbst zur Qualitätskontrolle verwendet werden. Dies würde im Prinzip einem der Verfahren gemäß den obigen Punkten 1 oder 2 entsprechen, wobei die Daten nicht zum Akustiker geschickt werden, um die Schale zu modifizieren. Auch hier können dann für den weiteren Herstellungsprozess elektronischen Markierungen in der Scannersoftware vorgenommen werden, sodass zu ändernde Bereiche exakt markiert und beschriftet werden können.

Claims (7)

  1. Verfahren zum Entwerfen einer Schale (11) einer Hörvorrichtung gekennzeichnet durch – Herstellen eines Ohrabdrucks (10) von zumindest einem Teil des Gehörgangs, – Abtasten der Oberfläche des Ohrabdrucks (10) und Gewinnen entsprechender grafischer Ohrabdruckdaten, – Gewinnen von grafischen Fertigungsdaten einer modellierten Schale (11) auf der Grundlage der Ohrabdruckdaten und maschinenspezifischer Parameter einer vorgegebenen Produktionsmaschine, – übereinander gelagertes, optisches Darstellen von Bildern der Fertigungsdaten und der Ohrabdruckdaten und – Modifizieren der modellierten Schale (11) auf der Basis von Differenzen zwischen den Bildern der Fertigungsdaten und der Ohrabdruckdaten.
  2. Verfahren zum Herstellen einer Schale (11) einer Hörvorrichtung gekennzeichnet durch – Herstellen eines Ohrabdrucks (10) von zumindest einem Teil des Gehörgangs, – Abtasten der Oberfläche des Ohrabdrucks (10) und Gewinnen entsprechender grafischer Ohrabdruckdaten, – Herstellen der Schale (11) entsprechend den Ohrabdruckdaten, – Abtasten der Oberfläche der hergestellten Schale (11) und Gewinnen entsprechender grafischer Schalenoberflächendaten, – übereinander gelagertes, optisches Darstellen von Bildern der Schalenoberflächendaten und der Ohrabdruckdaten, – Modifizieren der Schale (11) auf der Basis von Differenzen zwischen den Bildern der Schalenoberflächendaten und der Ohrabdruckdaten.
  3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, wobei beim optischen Darstellen Differenzen (12, 13) zwischen den Bildern der Fer tigungsdaten oder Schalenoberflächendaten und der Ohrabdruckdaten grafisch dargestellt werden.
  4. Verfahren nach Anspruch 3, wobei die Differenzen (12, 13) anhand einer Farbcodierung, die einen Zusammenhang zwischen einem Differenzwert und einer Farbe wiedergibt, grafisch dargestellt werden.
  5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei auf einer Grafik mit den übereinander gelagerten Bildern der Ohrabdruckdaten und der Fertigungsdaten oder Schalenoberflächendaten Bereiche für das Modifizieren der Schale gekennzeichnet werden.
  6. Verfahren nach Anspruch 5, wobei Bereiche, in denen beim Modifizieren Material aufgetragen werden soll farblich anders markiert werden als Bereiche, in denen Material abgetragen werden soll.
  7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei mindestens zwei Ohrabdrücke bei unterschiedlich weit geöffnetem Mund hergestellt und abgetastet, Bilder der Ohrabdrücke grafisch übereinander gelagert und aus dieser Darstellung Informationen für das Herstellen oder Modifizieren der Schale (11) gewonnen werden.
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* Cited by examiner, † Cited by third party
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US20030074174A1 (en) * 2000-10-06 2003-04-17 Ping Fu Manufacturing methods and systems for rapid production of hearing-aid shells
US7047151B2 (en) * 2003-05-28 2006-05-16 Hon Hai Precision Ind. Co., Ltd System and method for detecting defects of objects based on a CAD platform

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