-
Moderne
zweisitzige Sportwagen werden oft auch in einer offenen Variante
(Roadster) angeboten. Besitzt dieses Kraftfahrzeug ein Hardtop oder
ein sog. „Targadach", d. h. ein entnehmbares
festes Dachteil, muss dieses entweder recht klein ausfallen, um
es während
der Fahrt mitführen
zu können,
oder es muss aufgrund seiner Größe in der
Garage verbleiben, was jedoch mit dem Nachteil verbunden ist, dass
für Regenereignisse
kein Dach zur Verfügung steht.
-
Hier
setzt die vorliegende Erfindung an und macht es sich zur Aufgabe,
ein Targadach bereitzustellen, welches eine angemessene Größe aufweist und
dennoch während
der Fahrt bequem mitgeführt werden
kann.
-
Erfindungsgemäß wird diese
Aufgabe durch ein Targadach mit den kennzeichnenden Merkmalen des
Anspruchs 1 gelöst.
Dadurch, dass das Targadach mindestens eine Gestängeanordnung, sowie ein flexibles
Flächenelement,
wobei das Flächenelement mit
der Gestängeanordnung
verbunden ist, wobei die Gestängeanordnung
mindestens zwischen einem Betriebszustand und einem Transportzustand überführbar ausgestaltet
ist, wobei das Targadach in einem Betriebszustand dazu eingerichtet
ist, in die vorgesehene Aussparung des Kraftfahrzeuges eingesetzt
zu werden, wobei das Targadach in einem Transportzustand ein geringeres
Volumen als in dem Betriebszustand aufweist, kann sichergestellt
werden, dass das Targadach in einem Transportzustand bequem in dem
Kraftfahrzeug in einem Transportraum mit einem geringen Volumen
verstaut werden kann. Andererseits kann das erfindungsgemäße Targadach
als vollwertiger Ersatz eines herkömmlichen starren Targadaches
dienen und an der dafür
vorgesehenen Stelle in einem Betriebszustand eingesetzt werden.
-
In
einer vorteilhaften Ausgestaltung des vorgeschlagenen erfindungsgemäßen Targadaches kann
vorgesehen sein, dass die Gestängeanordnung eine
zentrale Aufnahme, sowie eine Anzahl von Gestängeelementen umfasst, die jeweils
mittels eines Drehgelenks mit der zentralen Aufnahme verbunden sind.
Durch die Drehgelenkverbindung und die sich daraus ergebende Möglichkeit
zum Schwenken der Gestängeelemente
lässt sich
das erfindungsgemäße Targadach
besonders einfach von einem Transportzustand in den Betriebszustand
und vice versa überführen.
-
In
einer vorteilhaften Ausgestaltung des vorgeschlagenen erfindungsgemäßen Targadaches kann
vorgesehen sein, dass es sich bei dem flexiblen Flächenelement
um einen Cabrioverdeckstoff handelt. Ein derartiger Stoff ist am
Markt preiswert verfügbar
und weist die für
das flexible Flächenelement notwendigen
Eigenschaften als Ersatz für
ein herkömmliches
Targadach auf.
-
In
einer vorteilhaften Ausgestaltung des vorgeschlagenen erfindungsgemäßen Targadaches kann
vorgesehen sein, dass die Gestängeelemente endseitig,
auf der dem Drehgelenk abgewandten Seite, mit dem flexiblen Flächenelement
verbunden sind.
-
In
einer vorteilhaften Ausgestaltung des vorgeschlagenen erfindungsgemäßen Targadaches kann
vorgesehen sein, dass die Gestängeelemente endseitig,
auf der dem Drehgelenk abgewandten Seite, mit einem Verbindungsmittel
zur lösbaren
Befestigung des Targadaches mit dem Kraftfahrzeug ausgestattet sind.
Entsprechend ergibt sich eine vorteilhafte Befestigungsmöglichkeit
mit dem statisch belastbaren Teil des erfindungsgemäßen Targadaches.
-
In
einer vorteilhaften Ausgestaltung des vorgeschlagenen erfindungsgemäßen Targadaches kann
vorgesehen sein, dass die Verbindungsmittel zu Verbindungsmitteln
eines herkömmlichen
Targadaches kompatibel sind. Dementsprechend ergibt sich eine einfache
Austauschbarkeit eines herkömmlichen
Targadaches gegen ein erfindungsgemäßes Targadach. Insbesondere
für die
Nachrüstung
von Kraftfahrzeugen mit erfindungsgemäßen Targadächern ist diese Eigenschaft
von besonderem Vorteil.
-
In
einer vorteilhaften Ausgestaltung des vorgeschlagenen erfindungsgemäßen Targadaches kann
vorgesehen sein, dass das flexible Flächenelement randseitig mit
einer Dichtungseinrichtung ausgestattet ist, wobei die Dichtungseinrichtung
abschnittsweise eine Dichtung zur Abdichtung gegenüber der
A- und B-Säule
eines Kraftfahrzeuges und abschnittsweise eine Dichtung zur Abdichtung
gegenüber
Seitenfenstern aufweist. Dementsprechend kann eine optimale Abdichtung
des Fahrzeuginnenraums gegen Umwelteinflüsse, wie Regen, Feuchtigkeit
oder Schmutz, sichergestellt werden.
-
In
einer vorteilhaften Ausgestaltung des vorgeschlagenen erfindungsgemäßen Targadaches kann
vorgesehen sein, dass die zentrale Aufnahme mit einer Verriegelungseinrichtung
ausgestattet ist, die dazu eingerichtet ist, die Gestängeelemente
in einer vorbestimmten Position gegenüber der zentralen Aufnahme
lösbar
zu arretieren. Entsprechend kann sichergestellt werden, dass das
erfindungsgemäße Targadach
mindestens in einer Betriebsposition durch eine lösbare Verriegelung
fixiert werden kann.
-
In
einer vorteilhaften Ausgestaltung des vorgeschlagenen erfindungsgemäßen Targadaches kann
vorgesehen sein, dass die Verriegelungseinrichtung durch Überdrücken der
zentralen Aufnahme verriegelt werden kann. Durch diese Maßnahme wird es
auf komfortable Art und Weise möglich,
eine Verriegelung durch einen Insassen von dessen Sitz aus dem Innenraum
des Kraftfahrzeuges zu erledigen.
-
In
einer vorteilhaften Ausgestaltung des vorgeschlagenen erfindungsgemäßen Targadaches kann
vorgesehen sein, dass die Verriegelungseinrichtung dazu eingerichtet
ist, das Targadach über eine
Vorrastung in einer teilaufgespannten Lage zwischen dem Transportzustand
und dem Betriebzustand lösbar
zu arretieren. Diese Möglichkeit
eröffnet insbesondere
Handhabungsvorteile, wenn berücksichtigt
wird, dass das teilaufgespannt Targadach auf das Kraftfahrzeug aufgesetzt
wird und die Verriegelung durch einen Insassen des Kraftfahrzeuges
von seinem oder ihrem Sitz ausgeführt werden kann.
-
Weitere
Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden deutlich
anhand der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele
unter Bezugnahme auf die beiliegenden Abbildungen. Darin zeigen:
-
1 ein
erfindungsgemäßes Targadach
in einer Ansicht von unten;
-
2 ein
erfindungsgemäßes Targadach
in einer perspektivischen Ansicht;
-
3a ein
erfindungsgemäßes Targadach
in einem Transportzustand;
-
3b ein
teilweise aufgefaltetes erfindungsgemäßes Targadach;
-
3c ein
Kraftfahrzeug mit einem herkömmlichen
und einem erfindungsgemäßen Targadach
zur Verdeutlichung des Austausches;
-
4 ein
Prinzipschnitt A-A, insbesondere ein Übergang zu Dachrahmen/Frontscheibe;
-
5 ein
Prinzipschnitt B-B, insbesondere ein Übergang zur Türscheibe;
-
6 eine
weitere Variante des erfindungsgemäßen Targadachs;
-
7 eine
Variante gemäß 6 in
einer Ansicht von unten.
-
Zunächst wird
auf 1 Bezug genommen.
-
Ein
erfindungsgemäßes Targadach 16 umfasst
im Wesentlichen eine Gestängeanordnung
und ein an der Gestängeanordnung
befestigtes flexibles Flächenelement 2.
-
Die
Gestängeanordnung
umfasst eine plattenförmige
zentrale Aufnahme 1, sowie vier längliche Gestängeelemente 3,
die jeweils mittels eines Drehgelenks 4 mit der zentralen
Aufnahme 1 verbunden sind. Die Gestängeelemente 3 erstrecken
sich in einem geöffneten
Zustand des Targadaches von der zentralen Aufnahme 1. In
der hier vorgeschlagenen bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Targadaches
sind vier Gestängeelemente 3 vorgesehen,
die sich von der zentralen Aufnahme 1 erstrecken. Die Gestängeelemente 3 sind
endseitig, auf der dem Drehgelenk 4 abgewandten Seite,
mit einem Winkelelement 10 ausgestattet, welches zur Befestigung
des flexiblen Flächenelements 2 und
zur Verbindung mit dem Kraftfahrzeug 12 eingerichtet ist.
-
Das
flexible Flächenelement 2 weist
die Form eines Rechteckes auf und ist in seinen Ecken mit den Winkelelementen 10 verbunden.
Ferner ist eine Dichteinrichtung vorgesehen, die randseitig des Flächenelements 2 angebracht
ist.
-
Zur
Verbindung mit dem Kraftfahrzeug 12, insbesondere mit dem
vorderen Dachrahmen der A-Säule 8 und
dem Rahmen der B-Säule 9 sind
die Gestängeelemente 3,
insbesondere die Winkelelemente 10 mit Verbindungsmitteln 11 ausgestattet,
die mit korrespondierenden Aufnahmen des Kraftfahrzeuges 12 lösbar verbunden
werden können.
-
Weitere
Merkmale des erfindungsgemäßen Targadaches
ergeben sich aus einer nachfolgenden Beschreibung der Funktionsweise.
-
Das
Targadach 16 kann außerhalb
des Kraftfahrzeuges aufgespannt und zwischen einem vorderen Frontscheibenrahmen
(A-Säule)
des Kraftfahrzeuges und einem hinteren B-Säulenrahmen des Kraftfahrzeuges
eingesetzt werden. Das Procedere ist mittels der 3a, 3b und 3c angedeutet.
-
Wie
in den 3a, 3b und 3c weiterhin
dargestellt wird das Targadach 16 auseinandergeklappt und
das flexible Flächenelement 2 über die
Bewegung der Gestängeanordnung
aufgefaltet. Für
das flexible Flächenelement 2 des
Targadachs kommt ein Stoff zum Einsatz, wie er von Cabrioverdecken
bekannt ist. Insbesondere ist in 3a das erfindungsgemäße Targadach 16 in
einem Transportzustand, d. h. in einem zusammengefalteten Zustand und
in 3c in einem Betriebszustand, d. h. in einem aufgespannten
Zustand dargestellt.
-
Die
Spannung des flexiblen Flächenelements 2 erfolgt über die
Arretierung der Gestängeelemente 3 in
der zentralen Aufnahme 1. Durch das Überdrücken dieser zentralen Aufnahme 1 verriegeln sich
die Gestängeelemente 3 in
den Drehgelenken 4 und bringen das Targadach 16 in
eine stabile Form. Um den Aufbau des Daches zu erleichtern ist es ebenfalls
denkbar, das teilaufgespannte Targadach 16 (Vorrastung)
auf das Kraftfahrzeug 12 aufzusetzen und vom Fahrersitz
aus zu arretieren, insbesondere durch ein Hochdrücken der zentralen Aufnahme 1.
Hierzu sind die Drehgelenke 4 mit einer geeigneten Verriegelungseinrichtung
(nicht dargestellt) ausgestattet.
-
Die
Demontage des faltbaren Targadachs erfolgt zum einen über die Öffnung der
Verbindungsmittel 11 zum Kraftfahrzeug 12. Anschließend kann
das Dach vom Kraftfahrzeug 12 genommen werden. Durch die
Entriegelung der Verriegelungseinrichtung über einen Hebel/Drehverschluss 5 an
der zentralen Aufnahme 1 wird das Targadach 16 entspannt
und kann nun vollständig
zusammengefaltet und im Kraftfahrzeug 12 verstaut werden.
-
Als
Verbindungsmittel 11, die zur Verbindung mit der A- und
B-Säule 8, 9 dienen,
sind die gleichen Verbindungsmittel wie für das feste, aus dem Stand der
Technik bekannte Hardtop/Targadach 13 vorgesehen. Entsprechend
wird eine leichte Austauschbarkeit zwischen dem erfindungsgemäßen Targadach 16 und
einem Targadach 13 gemäß dem Stand der
Technik sichergestellt.
-
Um
eine Abdichtung des faltbaren Targadachs zum Kraftfahrzeug 12 zu
gewährleisten,
sind an den Kanten des flexiblen Flächenelements die bereits oben
erwähnte Dichtungseinrichtung
angebracht. Es ist eine Dichtung 6 vorgesehen, die zum vorderen
Dachrahmen und zum Rahmen B-Säule abdichtet.
-
An
den Seiten des Targadachs 16, die in einem Einbauzustand
den Türscheiben 15 des
Kraftfahrzeuges 12 zugewandt sind, sind weitere Dichtungen 7 mit
einem hierfür
vorgesehenen, besonders ausgeformten Profil vorgesehen, um eine
Abdichtung zu den (meist rahmenlosen) Türscheiben 15 zu gewährleisten.
-
Die
Dichtungen 6, 7 sind aus einem Elastomer oder
Gummimaterial hergestellt, welches von der Werkstoffhärte so gewählt ist,
daß eine
Dichtungsfunktion gewährleistet
ist, dieses Profil sich aber ebenfalls beim Auf- und Zufalten des
Targadaches verformen kann.
-
Das
erfindungsgemäße Targadach 16 weist zahlreiche
Vorteile gegenüber
einem aus dem Stand der Technik bekannten starren Targadach 13 auf.
-
Das
Volumen des erfindungsgemäßen Targadaches
beträgt
in einem zusammengefalteten Zustand ca. 25% des ausgefalteten Targadachs.
Entsprechend kann das erfindungsgemäße Targadach 16 auch
bei geringem Stauraum mitgeführt
werden.
-
Ferner
weist das erfindungsgemäße Targadach 16 ein
geringeres Gewicht durch eine geringere Baugröße gegenüber einem vollständigen Hardtop/Targadach 13 auf.
-
In
den 6 und 7 ist eine weitere bevorzugte
Ausführungsform
des vorgeschlagenen erfindungsgemäßen Targadaches 16 abgebildet.
-
Neben
der bereits oben dargestellten Variante, die das bewegliche Dachelement "von oben nach unten" aufklappen lässt, ist
auch eine umgekehrte Variante "von
unten nach oben aufgeklappt" (analog Regenschirm)
vorgesehen sein. Zusätzlich
kann ein abnehmbarer bzw. abklappbarer zentraler Stab 17 an dem
System zur Erleichterung des Aufspannens vorgesehen sein.
-
- 1
- zentrale
Aufnahme
- 2
- flexibles
Flächenelement
- 3
- Gestängeelemente
- 4
- Drehgelenk
- 5
- Hebel/Drehverschluss
- 6
- Dichtung
- 7
- Dichtung
- 8
- A-Säule
- 9
- B-Säule
- 10
- Winkelelement
- 11
- Verbindungsmittel
- 12
- Kraftfahrzeug
- 13
- herkömmliches,
starres Targadach
- 14
- Frontscheibe
- 15
- Türscheibe
- 16
- erfindungsgemäßes Targadach
- 17
- zentraler
Stab (im aufgespannten Zustand entnehmbar)