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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum Bestimmen eines Ausgangszustands
eines Garguts, insbesondere Backgutes, sowie eine Meßeinrichtung zum
Durchführen dieses Verfahrens und einen Gargutträger,
eine Gargutauflage und eine Gargutumhtillung mit solch einer Meßeinrichtung.
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Durchläuft
ein Backgut einen Garprozeß, so ändert sich je
nach Ausgangszustand des Backguts sein Aggregatzustand, sein Gewicht,
nämlich über einen sich ändernden Wassergehalt,
seine Oberfläche und seine Gesamtstruktur, insbesondere
Porung. Dies ist deutlich bei Convenience-Produkten einer Sorte
bei unterschiedlichen Ausgangszuständen sichtbar und kann
bei einer fehlenden Berücksichtigung des Ausgangszustands
zu unzufriedenstellenden Garergebnissen führen.
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Aus
der
DE 32 122 50 A1 ist
eine Einrichtung zum Erwärmen von Back- oder Teigwaren
bekannt, bei der die Differenz der Umlufttemperatur eines Luftstroms
in einem Backraum und der Oberflächentemperatur einer zu
erwärmenden Backware im Backraum zur Steuerung eines Backprozesses
ausgewertet wird, wodurch reproduzierbare Garergebnisse selbst bei
unterschiedlichen Garausgangszuständen erreicht werden
sollen. Zur Messung der Oberflächentemperatur der Backware
wird dabei ein Temperaturfühler vorgeschlagen, dessen Messstelle
in unmittelbarer Nähe der Oberfläche der Backwaren
angeordnet ist.
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Weiterhin
ist in der
DE 103
06 940 A1 ein Verfahren zum Steuern eines Backprozesses
offenbart, bei dem zumindest ein frei beweglicher spießartiger
Backprozeßfühler, der in das Backgut einsteckbar
ist, um über mehrere entlang seiner Spitze verteilte Temperaturfühler
die Kerntemperatur und die Oberflächentemperatur des Backgutes
während des Backprozesses bestimmen zu können.
Anhand der örtlich aufgelösten Temperaturwerte
im Innern und an der Oberfläche des Backguts, die über
die Zeit erfaßt und ausgewertet werden, kann der Garzustand des
Backguts bestimmt und der Backprozeß, insbesondere die
Temperatur und/oder Feuchte im Backraum, entsprechend gesteuert
werden.
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In
der
DE 39 28 620 A1 ist
ein Kochherd mit Steuerung der Energiezufuhr beschrieben, bei dem die
Temperatur des Topfbodens und des Topfinneren mit Temperaturfühlern
gemessen werden kann, wobei ein Temperaturfühler federnd
in einer Kochstelle eingelassen ist und von unten gegen einen Topfboden
drückt, um dessen Temperatur zu bestimmen.
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In
der
EP 0 694 260 A1 ist
ein Backofen offenbart, der die unabhängige Einstellung
und Messung der Temperatur von Backblechen und der Temperatur des
ein Backgut umfließenden Luftstromes erlaubt. Insbesondere
ist ein im Backblech integrierter Temperaturfühler beschrieben,
der die Messung der Temperatur des Backblechs erlaubt.
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Im
Stand der Technik sind somit zum einen Verfahren beschrieben, die
zwar eine robuste Steuerung eines Backprozesses erlauben, die jedoch
nicht in der Lage sind, den genauen Zustand eines Backguts, zu bestimmen,
um so eine für das Backgut optimierte Backprozeß-Steuerung
zu gewährleisten. Zum anderen sind Verfahren zur Überwachung
eines Backgut-Zustands mittels eines spießartigen Backprozeßfühlers
bekannt, bei denen zum Optimieren einer Backprozeß-Steuerung
vor jedem Backprozeß der Backprozeßfühler
per Hand in zumindest ein Backgut eingesteckt werden muß,
wobei nicht nur die Gefahr eines Herauskippens des Fühlers
während eines Backprozesses besteht, sondern auch einer Fehlplazierung
oder einer Unterlassung der Plazierung, was zu potentiellen Fehlerquellen
für die Steuerung von Backprozessen führt.
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Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Bestimmen
des Ausgangszustands eines Garguts zu liefern, das die Nachteile
des Stands der Technik überwindet, um so einfach sowie
bedienerfreundlich reproduzierbare Garergebnisse zu erhalten.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch
ein Verfahren zum Bestimmen des Ausgangszustands eines Garguts,
insbesondere Backguts, zwecks Führung eines Garprozesses
in Abhängigkeit des bestimmten Ausgangszustands, bei dem
zumindest eine Oberflächentemperatur des Garguts über zumindest
ein Zeitintervall erfaßt wird, und zumindest ein Maximalwert
und/oder zumindest ein Wendepunkt des Verlaufs der Oberflächentemperatur über die
Zeit bestimmt wird.
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Dabei
kann vorgesehen sein, daß zumindest eine erste Ableitung
und/oder zumindest eine zweite Ableitung der erfaßten Oberflächentemperatur über die
Zeit bestimmt wird, wobei vorzugsweise jede Ableitung über
einen Differenzenquotienten bestimmt wird.
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Bevorzugt
ist erfindungsgemäß, daß der bestimmte
Maximalwert, der insbesondere ein relatives Maximum repräsentiert,
und/oder der bestimmte Wendepunkt mit vorgegebenen Werten verglichen wird,
und/oder die bestimmte erste und/oder zweite Ableitung mit vorgegebenen
Werten verglichen wird.
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Erfindungsgemäß kann
zumindest eine erste Oberflächentemperatur des Garguts
an der Oberfläche und/oder zumindest eine zweite Oberflächentemperatur
in der Oberfläche und/oder einer Randzone des Garguts erfaßt
werden, insbesondere in Abhängigkeit von dem Gargut.
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Ferner
wird mit der Erfindung vorgeschlagen, daß zumindest ein
erstes Zeitintervall vor Beginn eines Garprozesses, insbesondere
während des Vorbereitens des Garprozesses und/oder ein zweites
Zeitintervall zu Beginn eines Garprozesses und/oder zumindest ein
drittes Zeitintervall während eines Garprozesses ausgewählt
wird/werden, insbesondere in Abhängigkeit von dem Gargut.
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Mit
der Erfindung wird auch vorgeschlagen, daß die vorgegebenen
Werte, insbesondere in einem Speicher, vorzugsweise in Tabellen,
hinterlegt, aus Erfahrungswerten und/oder Meßwerten vorheriger Garprozesse
ausgewählt werden, wobei das Verfahren vorzugsweise selbstlernend
ist.
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Ferner
kann vorgesehen sein, daß der Ausgangszustand bestimmt
wird über die Art, den Aggregatzustand, den Garzustand,
den Gärzustand, den Taugrad, das Gewicht, die Porung und/oder
die Struktur des Garguts, und/oder als Ausgangszustand bestimmt
wird, ob ein Gargut frisch, insbesondere roh, oder vorgegart, insbesondere
vorgebacken, in den Garraum eines Gargeräts zum Durchführen
des Garprozesses eingebracht wird.
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Mit
der Erfindung wird auch eine Meßeinrichtung für
zumindest eine Oberflächentemperatur eines Garguts, insbesondere
Backguts, zum Durchführen eines erfindungsgemäßen
Verfahrens geliefert, die gekennzeichnet ist durch zumindest einen
Temperaturfühler in Wirkverbindung mit einer Steuer- und/oder
Regeleinrichtung.
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Die
erfindungsgemäße Meßeinrichtung kann ferner
gekennzeichnet sein durch zumindest einen ersten Temperaturfühler
in Wirkverbindung mit einem Gargutträger und/oder zumindest
einen zweiten Temperaturfühler in Wirkverbindung mit einer
Gargutauflage und/oder zumindest einen dritten Temperaturfühler
in Wirkverbindung mit einer Gargutumhüllung.
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Bevorzugte
Ausführungsformen einer erfindungsgemäßen
Meßeinrichtung können auch gekennzeichnet sein
durch eine Vielzahl von ersten Temperaturfühlern, von denen
insbesondere zumindest einer den Gargutträger überragt,
um in das darauf angeordnete Gargut einzudringen, und/oder eine Vielzahl
von zweiten Temperaturfühlern, von denen insbesondere zumindest
einer die Gargutauflage überragt, um in darunter angeordnetes
Gargut einzudringen, und/oder eine Vielzahl von dritten Temperaturfühlern,
von denen insbesondere zumindest einer die Gargutumhüllung überragt,
um in darin angeordnetes Gargut einzudringen.
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Ferner
kann vorgesehen sein, daß die ersten Temperaturfühler,
insbesondere gleichmäßig, über zumindest
ein Teil des Gargutträgers verteilt sind, und/oder die
zweiten Temperaturfühler, insbesondere gleichmäßig, über
zumindest einen Teil der Gargutauflage verteilt sind, und/oder die
dritten Temperaturfühler, insbesondere gleichmäßig, über
zumindest einen Teil der Gargutumhüllung verteilt sind,
wobei der Abstand zwischen benachbarten ersten, zweiten oder dritten
Temperaturfühlern in Abhängigkeit von der zu überdeckenden
Fläche und/oder dem Gargut auswählbar oder veränderbar
ist.
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Mit
der Erfindung wird auch vorgeschlagen, daß zumindest ein
erster Temperaturfühler mit einer Halterung, insbesondere
in Form eines Hakens, verbunden ist, die vorzugsweise den Gargutträger
zumindest teilweise durchdringt, am bevorzugtesten mit einer Neigung
zur Oberfläche des Gargutträgers, und/oder zumindest
ein zweiter Temperaturfühler mit einer Halterung, insbesondere
in Form eines Hakens, verbunden ist, die vorzugsweise die Gargutauflage
zumindest teilweise durchdringt, am bevorzugtesten mit einer Neigung
zur Oberfläche der Gargutauflage, und/oder zumindest ein
dritter Temperaturfühler mit einer Halterung, insbesondere
in Form eines Hakens, verbunden ist, die vorzugsweise die Gargutumhüllung,
zumindest teilweise durchdringt, am bevorzugtesten mit einer Neigung
zur Oberfläche der Gargutumhüllung.
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Ferner
kann vorgesehen sein, daß zumindest ein anderer erster
Temperaturfühler an der Oberfläche des Gargutträgers
angeordnet ist oder mit einem Wärmeleiter an der Oberfläche
des Gargutträgers verbunden ist, und/oder zumindest ein
anderer zweiter Temperaturfühler an der Oberfläche
der Gargutauflage angeordnet ist oder mit einem Wärmeleiter
an der Oberfläche der Gargutauflage verbunden ist, und/oder
zumindest ein anderer dritter Temperaturfühler an der Oberfläche
der Gargutumhüllung angeordnet ist oder mit einem Wärmeleiter an
der Oberfläche der Gargutumhüllung verbunden ist.
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Weitere
erfindungsgemäße Meßeinrichtungen können
gekennzeichnet sein durch zumindest eine Silikonmatte, die auf dem
Gargutträger, der Gargutauflage oder der Gargutumhüllung
aufbringbar ist und in der erste, zweite oder dritte Temperaturfühler, Wärmeleiter
und/oder Leitungen angeordnet, vorzugsweise eingewebt, sind.
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Zumindest
ein spießartiger Garprozeßfühler mit
zumindest einem Temperaturfühler kann erfindungsgemäß vorgesehen
sein, wobei der Garprozeßfühler zumindest teilweise
in einen Gargutträger, eine Gargutauflage oder eine Gargutumhüllung
einbringbar ist, vorzugsweise in einer Ausnehmung und/oder Einkerbung,
insbesondere unter Zwischenschaltung einer Isolationsschicht.
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Ferner
kann erfindungsgemäß vorgesehen sein, daß die
Gargutauflage und/oder die Gargutumhüllung starr oder verformbar
ist/sind.
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Schließlich
werden mit der Erfindung noch ein Gargutträger, eine Gargutauflage
sowie eine Gargutumhüllung jeweils mit einer erfindungsgemäßen Meßeinrichtung
geliefert.
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Demgemäß ermöglicht
das erfindungsgemäße Verfahren erstmals ein Steuern
eines Backprozesses, bei dem beim Rüsten, zu Beginn und/oder während
des Backprozesses der Ausgangszustand eines Backguts, umfassend
insbesondere den Aggregatzustand, den Garezustand, den Gärzustand, das
Gewicht, die Porung und/oder die Struktur des Backgutes, durch eine
Auswertung des zeitlichen Temperaturverlaufs zumindest einer Oberflächentemperatur
bestimmt wird, um in Abhängigkeit von dieser Bestimmung
den weiteren Backprozeß zu führen.
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Grundlagenversuche
hierzu haben selbst festgestellt, daß der Zusammenhang
zwischen dem Ausgangszustand eines Garguts und dem Verlauf der Oberflächentemperatur über
die Zeit unabhängig von der Ausgangstemperatur des Garguts
ist. Dabei wurden insbesondere Kaisersemmeln, Muffins, Brezeln,
Vanilleschnecken und Apfeltaschen in verschiedenen Ausgangszuständen
und bei verschiedenen Ausgangstemperaturen untersucht.
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Weitere
Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachstehenden
Beschreibung, in der ein erfindungsgemäßes Verfahren,
erfindungsgemäße Meßeinrichtungen, erfindungsgemäße
Gargutträger und erfindungsgemäße Gargutauflagen
anhand schematischer Zeichnungen beispielhaft erläutert
werden. Dabei zeigt:
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1.a einen typischen Verlauf der Oberflächentemperatur
OT eines zunächst rohen und eines vorgebackenen Backguts über
die Zeit;
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1.b Verläufe wie 1.a für
unterschiedliche frische Brötchen;
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2.a einen ersten erfindungsgemäßen Gargutträger
in Form einer Silikonmatte mit eingewebten Temperaturfühlern;
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2.b einen zweiten erfindungsgemäßen Gargutträger
in Form einer Silikonmatte mit eingewebten Temperaturfühlern
und Metallplättchen zur Verbesserung der Wärmeleitung
zum Backgut;
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3.a einen dritten erfindungsgemäßen Gargutträger
mit mehreren Haken jeweils mit einem integrierten Temperaturfühler,
der oberhalb eines Backblechs angeordnet ist;
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3.b eine Teilvergrößerung der 3.a;
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4.a einen vierten erfindungsgemäßen Gargutträger
mit einer rechteckigen Anordnung von Temperaturfühlern
auf einem Backblech;
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4.b einen fünften erfindungsgemäßen Gargutträger
mit einer hexagonalen Anordnung von Temperaturfühlern auf
einem Backblech;
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4.c einen sechsten erfindungsgemäßen Gargutträger
mit einer lokal begrenzten, insbesondere rechteckigen, Anordnung
von Temperaturfühlern auf einem Backblech;
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5 einen
siebten erfindungsgemäßen Gargutträger
mit einem spießartigen Garprozeßfühler
in einem eingekerbten Backblech;
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6.a eine erste erfindungsgemäße
Gargutauflage für ein quaderförmiges Backgut,
insbesondere in Form einer Apfeltasche; und
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6.b eine zweite erfindungsgemäße
Gargutauflage für kugelförmiges Backgut.
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Ein
erfindungsgemäßes Verfahren zum Bestimmen des
Garausgangszustands eines Backguts kann anhand von 1.a verdeutlicht werden. Hier sind zwei typische
Verläufe der Oberflächentemperatur OT eines Backguts
im rohen und im vorgebackenen Zustand über die Zeit t vergleichend
aufgetragen. Danach ermöglicht eine Auswertung der Krümmung
des zeitlichen Verlaufs von OT innerhalb eines geeigneten Zeitintervalls
zwischen t1 und t2,
kurz nach Beginn eines Backprozesses, eine Unterscheidung der beiden
Garausgangszustände. Typischerweise ist im genannten Zeitintervall
die zweite zeitliche Ableitung von OT negativ, wenn das Backgut
vorgebacken war, und positiv, wenn das Backgut zu Beginn des Backprozesses
in roher Form vorlag.
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Neben
der Unterscheidung zwischen vorgebackenem und rohem Garausgangszustand
kann bei geeigneten Backwaren mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
ebenfalls die Art bzw. Sorte des jeweiligen Backguts als Ausgangszustand
erkannt werden. Beispielhaft für diesen Fall ist in 1.b die Oberflächentemperatur OT zweier
unterschiedlicher Brötchen schematisch über die
Zeit t aufgetragen. Innerhalb eines geeigneten Zeitintervalls zwischen
t1 und t2, kurz
nach Beginn des Backprozesses, erlaubt die Auswertung der Krümmung
des zeitlichen Verlaufs von OT eine Unterscheidung der beiden Brötchensorten.
Beispielsweise ist im genannten Zeitintervall die zweite zeitliche
Ableitung von OT bei der ersten Brötchensorte negativ und
im Falle der zweiten Brötchensorte positiv. Bei Vergleich
der bestimmten zweiten zeitlichen Ableitungen mit zuvor erfaßten
Werten für alle gängigen Brötchensorten
läßt sich genau die jeweils verwendete Brötchensorte
bestimmen, um so einen darauf abgestellten Backprozeß auszuwählen bzw.
zu führen.
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Zur
Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
können die im Anschluß beschriebenen erfindungsgemäßen
Meßeinrichtungen, die auch ein erfindungsgemäßen
Gargutträger integriert sein können, verwendet
werden:
In einer ersten Ausführungsform erfolgt die
Messung der Oberflächentemperatur eines Backguts 2 über eine
auf ein Backblech (nicht gezeigt) auslegbare Silikonmatte 1,
auf der das Backgut 2 positioniert ist, wie in 2.a schematisch dargestellt ist. In die Silikonmatte 1 sind
Temperaturfühler 3, 4, 5, 6 eingewebt.
Um die Wärmeleitung zwischen dem Backgut 2 und
den Temperaturfühlern zu verbessern, können alternativ
in der Silikonmatte 1' die Tem peraturfühler 3', 4', 5' und 6' jeweils
mit einem Metallplättchen 16, 17, 18, 19 thermisch
verbunden sein, wie in 2.b dargestellt.
Dabei können die Metallplättchen 16, 17, 18, 19 oder
die Temperaturfühler 3, 4, 5, 6 genau
auf der Oberfläche der Silikonmatte 1 bzw. 1' angeordnet sein,
während andere Anordnungen auch denkbar sind. Die Oberflächentemperatur
des Backguts 2 wird durch zumindest einen Temperaturfühler,
hier die Temperaturfühler 4, 4', 5, 5',
im Bereich einer Kontaktfläche 7 zwischen der
Silikonmatte 1 bzw. 1' und dem Backgut 2 erfaßt.
Die elektrische Kontaktierung und Signalübertragung zwischen
jedem Temperaturfühler 3, 3', 4, 4', 5, 5', 6, 6' und
einer nicht gezeigten Backprozeß-Steuereinrichtung erfolgt
beispielsweise durch in die Silikonmatte 1 bzw. 1' eingewebte
Leitungen 10, 10', 11, 11', 12, 12', 13 und 13', die
aus der Silikonmatte 1 bzw. 1' herausgeführt
werden und über eine Buchse (nicht gezeigt) an der Innenwand
eines Backraums (nicht gezeigt) mit der Backprozeß-Steuereinrichtung
verbindbar sind.
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In
einer weiteren Ausführungsform, die in den 3.a und 3.b schematisch
gezeigt ist, kommt ein Backblech 20 mit einer Vielzahl
von Temperaturfühlern 22, 23, 24, 25,
jeweils verbunden mit einen von bis zu 1 cm, insbesondere 0.5 cm,
hohen, das Backblech 20 durchtretenden Haken 26, 27, 28, 29,
zur Messung der Oberflächentemperatur des Backgutes 2 zum
Einsatz. Die Haken 26, 27, 28, 29 können
dabei die Oberfläche des Backguts 2 durchdringen,
so daß zumindest ein Teil der Temperaturfühler,
hier die Temperaturfühler 23, 24, in
einer Randzone des Backguts 2 angeordnet sind. Um ein Einführen
der Haken 26, 27, 28, 29 samt
Temperaturfühler 22, 23, 24, 25 in
das Backgut 2 zu vereinfachen, sind die Haken 26, 27, 28, 29 mit
einem Winkel α in Bezug zur Oberfläche 21 des
Backblechs 20 zwischen 0° und 90° angeordnet.
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Obwohl
die Temperaturfühler 21, 22, 23, 24, 25 an
dem dem Backgut 2 zugewandten Ende des jeweiligen Hakens 26, 27, 28, 29 positioniert
sind, können alternativ auch mehrere örtlich beabstandete Temperaturfühler
längs eines Hakens angebracht sein (nicht gezeigt), um
beispielsweise nach Eindringen der Haken in die Oberfläche
des Backguts den Temperaturgra dienten in der Randzone des Backguts
zu messen, was zusätzliche Informationen zur Bestimmung
des Garausgangszustandes des Backguts zur Verfügung stellt,
wie beispielsweise den Taugrad eines tiefgekühlten Backguts.
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Mit
den 4.a, 4.b und 4.c wird veranschaulicht, daß bei Verwendung
von mehreren Temperaturfühlern 26', 26'', 26''',
beispielsweise in den zuvor beschriebenen Anordnungen, die selben regelmäßig,
insbesondere in einer rechteckigen Anordnung gemäß 4.a oder in einer hexagonalen Anordnung gemäß 4.b, insbesondere mit jeweils einem relativen
Temperaturfühler-Abstand von bis zu 10 cm, oder unregelmäßig über
die Backfläche (nicht gezeigt) oder nur in einem Teil der
Backfläche gemäß 4.c verteilt
sein können. Die Temperaturfühler 26''' haben
im Falle der Anordnung nur in einem Teilbereich beispielsweise einen
Abstand von 2 cm. Eine Bedienperson kann dann durch einen geeigneten Vermerk
angewiesen werden, beim Beschicken des Backblechs 20''' zumindest
ein Stück des Backguts in den gekennzeichneten Bereich
zu legen.
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In 5 ist
schematisch ein Backblech 54 mit einer Kerbe 55 querschnittartig
gezeigt, in die ein bekannter Garprozeßfühler 50 integriert
werden kann, um als Temperaturfühler zur Messung der Oberflächentemperatur
eines Backguts (nicht gezeigt) verwendet zu werden. Hierbei kann
eine die Kerbe 55 umgebende thermische Isolationsschicht 52 von
Vorteil sein, die den Wärmefluß zwischen dem Backblech
und dem Garprozeßfühler 50 reduziert.
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Anstelle
der Kombination einer erfindungsgemäßen Meßeinrichtung
mit einem Gargutträger kann es auch vorteilhaft sein, die
Meßeinrichtung über eine Gargutauflage auf ein
Backgut aufzulegen. Entsprechende Ausführungsformen sind
in 6.a und 6.b dargestellt.
Danach kann die Messung der Oberflächentemperatur eines
Backguts 2', 2'' über eine flexible oder
starre Gargutauflage 30, 30' mit über
mehrere Punkte verteilten Temperaturfühlern 31, 31' erfolgen,
die an der dem Backgut 2', 2'' zugewandten Seite
der Gargutauflage 30', 30' befestigt sind, so
daß sie das Backgut 2', 2'' zumindest
teilweise umhüllen. Hierbei kann es zweckmäßig
sein, die Form der Gargutauflage der Form des Backguts anzupassen.
Bei Apfel taschen 2' kam beispielsweise die Verwendung einer
Gargutauflage 30 in Form eines hohlen Quaders günstig
sein, wie schematisch in 6.a gezeigt
ist. Ebenso ist für kugelförmiges Backgut 2'' eine
Gargutauflage 30' in Form einer hohlen Halbkugel denkbar,
siehe 6.b.
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Die
in der vorangehenden Beschreibung, den angefügten Ansprüchen
und den Zeichnungen offenbarten Merkmale der Erfindung können
sowohl einzeln als auch in jeder beliebigen Kombination für die
Verwirklichung der Erfindung in ihren verschiedenen Ausführungsformen
wesentlich sein.
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- 1,
1'
- Silikonmatte
- 2,
2, 2''
- Backgut
- 3,
3', 4, 4', 5, 5', 6, 6'
- Temperaturfühler
- 7,
7'
- Kontaktfläche
zwischen Backgut und Silikonmatte
- 10,
10', 11, 11', 12, 12', 13, 13'
- Leitung
- 16,
17, 18, 19
- Metallplättchen
- 20,
20', 20'', 20'''
- Backblech
- 21
- Backblech-Oberfläche
- 22,
23, 24, 25, 25', 25'', 25'''
- Temperaturfühler
- 26,
26', 27, 27', 28, 28', 29, 29'
- Temperaturfühlerhalter
- 30,
30'
- Gargutauflage
- 31,
31'
- Temperaturfühler
- 32'
- Leitung
- 50
- Spießartiger
Garprozeßfühler
- 52
- Isolationsschicht
- 54
- Backblech
- 55
- Einkerbung
in dem Backblech
- α
- Winkel
zwischen Haken und Backblech-Oberfläche
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 3212250
A1 [0003]
- - DE 10306940 A1 [0004]
- - DE 3928620 A1 [0005]
- - EP 0694260 A1 [0006]