DE102007011548A1 - Verfahren und Vorrichtung zum thermischen Überlastschutz eines Antriebssystems eines Kraftfahrzeugs - Google Patents
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Abstract
Description
- Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung und ein Verfahren zum thermischen Überlastschutz eines Antriebssystems einer mit einem elektronischen Einklemmschutz versehenen Verstelleinrichtung eines Kraftfahrzeugs.
- Elektromotorisch betriebene Verstellsysteme von Kraftfahrzeugen, wie insbesondere Fensterheber, Sitzverstellungen, Türantriebe oder Schiebedächer, weisen üblicherweise zusätzlich zu dem elektronisch gesteuerten oder geregelten Elektromotor und einem von diesem angetriebenen Verstellmechanismus einen elektronischen Einklemmschutz auf. Mit diesem Schutzmechanismus wird ein Einklemmfall überwacht und gegebenenfalls das Antriebssystem deaktiviert und/oder reversiert, d. h. die aktuelle Drehrichtung des Antriebs bzw. des Motors wird umzukehren, so dass ein eingeklemmtes Objekt praktisch freigegeben wird.
- Ein derartiges Antriebssystem kann zudem mit einem Überlastschutz versehen sein, der insbesondere den üblicherweise als Gleichstrommotor ausgeführten Elektromotor des Antriebssystems vor einer thermischen Überlastung schützt. Obwohl ein solcher thermischer Überlastschutz in unterschiedlicher Art und Weise realisiert werden kann, beispielsweise durch die Auswertung eines Sensorsignals eines Temperaturfühlers oder durch Einbindung eines Thermistors, beispielsweise eines PTC- oder NTC-Widerstandes, in die Steuerung des Antriebssystems bzw. in die Leistungsanbindung einer Spannungs- oder Stromquelle zum Elektromotor, kommen derartige Maßnahme aufgrund der üblicherweise geringen Platzverhältnisse der zu schützenden Bauteile des Antriebssystems und/oder aus Kostengründen nicht in Betracht.
- Um dennoch einen geeigneten Überlastschutz des Antriebssystems bzw. eines zu überwachenden Bauteils, insbesondere des Elektromotors, zu realisieren, ist es aus der
EP 0 559 762 B1 bekannt, für eine zuverlässige und reproduzierbare Aussage über den Belastungszustand des Bauteils bzw. Elektromotors die momentane Temperatur des zu schützenden Bauteils mittels eines Algorithmus zu berechnen, der die spezifischen Größen des Bauteils, insbesondere den Wärmewiderstand, die Wärmeleitfähigkeit und das Wärmevolumen, berücksichtigt. - Ein solcher intelligenter Software-Thermoschutz verfügt einen Mikrocontroller oder Mikroprozessor, der mittels des Algorithmus das Bauteil bzw. den Motor gegen Überhitzung schützt, wobei gleichzeitig der Einklemmschutz zumindest an der Schwelle zur Überhitzung noch funktionsfähig ist, so dass in einem Einklemmfall zumindest ein Reversieren des Antriebssystems sichergestellt ist.
- Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung und ein Verfahren zum thermischen Überlastungsschutz eines Antriebssystems der eingangs genannten Art anzugeben, wobei auch für den Fall, dass ein vorhandener thermischer Überlastschutz ausfällt, eine Brand- oder Rauchentwicklung, insbesondere des Elektromotors, zuverlässig verhindert wird.
- Bezüglich der Vorrichtung wird diese Aufgabe erfindungsgemäß gelöst durch die Merkmale des Anspruchs 1. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Varianten sind Gegenstand der hierauf rückbezogenen Unteransprüche.
- Bezüglich des Verfahrens wird die genannte Aufgabe erfindungsgemäß gelöst durch die Merkmale des Anspruchs 6. Zweckmäßige Weiterbildungen sind Gegenstand der hierauf rückbezogenen Unteransprüche.
- Dazu sieht die Erfindung vor, zusätzlich zu einem die Betriebstemperatur rechnerisch ermittelnden und im Überlastfall das Antriebssystem unter Vermeidung einer zeitgleichen Deaktivierung des Einklemmschutzes stromlos steuernden thermischen Überlastschutz einen weiteren Schutzmechanismus vorzusehen, der praktisch nur dann das Antriebssystem vollständig deaktiviert, wenn das erstgenannte, nachfolgend auch als Software-Thermoschutz bezeichnete Schutzsystem vollständig ausgefallen ist.
- Die Erfindung geht dabei von der Überlegung aus, dass bei einem Ausfall des den Einklemmschutz beinhaltenden thermischen Überlastschutzes eine Rauchentwicklung oder Brandgefahr des Elektromotors durch die in einem Kraftfahrzeug üblicherweise im entsprechenden Strompfad vorhandene Sicherung nicht zuverlässig verhindert wird. Grund hierfür ist, dass ein bis zur Rauchentwicklung überlasteter Elektromotor keinen genügend hohen Last- oder Motorstrom erzeugt, der die zur Auslösung notwendige Stromgrenze der entsprechenden Sicherung erreicht.
- Der Software-Thermoschutz ist somit vorrangig, so dass dieser stets oberste Priorität hat, während das weitere Schutzsystem nur dann aktiv wird, wenn einerseits das erstgenannte Schutzsystem vollständig ausgefallen ist und andererseits die Bedingung erfüllt ist, dass die aktuelle Betriebstemperatur des Antriebssystems bzw. des Elektromotors oder Bauteils einen bestimmten Temperaturgrenzwert erreicht oder überschreitet. Dieser Temperaturgrenzwert liegt oberhalb desjenigen Temperaturgrenzwertes, auf den der Schutz des erstgenannten Schutzsystems, d. h. dessen Auslöseverhalten ausgelegt ist.
- So wird vorzugsweise der Software-Thermoschutz, d. h. der auf der Grundlage eines entsprechenden Algorithmus zur Bestimmung des Belastungszustands und/oder der Betriebstemperatur des zu überwachenden oder zu schützenden Bauteils arbeitende thermische Überlastschutz bei einer Temperatur von ca. 140°C insoweit aktiv, als bei Erreichen dieses Temperaturgrenzwertes die Energiezufuhr zum Elektromotor steuerungstechnisch unterbrochen wird, ohne dabei den Einklemmschutz zu deaktivieren. Übersteigt die Betriebstemperatur des Elektromotors bzw. Bauteils oder Antriebssystems diesen Temperaturgrenzwert um einen bestimmten Temperaturwert, so wird das zweite System zum thermischen Überlastschutz aktiv. Ein bevorzugter Temperaturwert, bei dem dieses zweite System zum thermischen Überlastschutz aktiv wird, beträgt ca. 190°C. Dieser Temperaturwert ist dabei im Wesentlichen darauf abgestimmt, dass einerseits eine Rauchentwicklung infolge einer Überlastung des Elektromotors zuverlässig verhindert ist, und dass andererseits keine unerwünschte Fehlauslösung erfolgt.
- Als zweiter Überlastschutz ist bevorzugt ein thermisches Sicherungselement vorgesehen, das bei Erreichen dieser zweiten Temperaturschwelle die Energiezufuhr zum Antriebssystem bzw. zum Elektromotor oder Bauteil zuverlässig unterbricht. Diese Unterbrechung ist dabei zweckmäßigerweise irreversibel. Jedoch kann auch eine reversible Unterbrechung zweckmäßig sein, was beispielsweise durch einen Thermistor oder ein Bimetall realisiert werden kann.
- Nach einer Variante kann das thermische Sicherungselement als in den Strom-Leistungspfad zum Elektromotor eingebundenes Federelement ausgeführt sein. Dieses Federelement ist dabei zweckmäßigerweise innerhalb des beispielsweise als Leiterbahnabschnitt ausgeführten Strompfades beidendseitig zwischen zwei Lötpunkten gehalten und dort elektrisch kontaktiert. Im Überlastfall, d. h. bei einem für eine bestimmte Zeit fließenden Last- oder Motorstrom mit einem entsprechend hohen Stromwert wird das Lot an einer der Lötstellen aufschmelzen, so dass infolge der Federvorspannung des Sicherungselementes die Kontaktierung spontan unterbrochen wird. Das Sicherungselement kann dabei ein vorgespanntes spiralfederartiges Federelement oder eine gespannte Blattfeder sein.
- Eine weitere vorteilhafte Variante des thermischen Sicherungselementes ist eine nach Art einer thermischen Sollbruchstelle wirksame Querschnittsverengung eines Stromleiter- oder Leiterbahnabschnitts. Bei dieser Variante wirkt das thermische Sicherungselement nach Art einer Dehndraht- oder Schmelzsicherung.
- Insbesondere die letztgenannte Variante eignet sich besonders als integraler Bestandteil eines Stromträgers, der als leiterbahnartige Anbindung an eine Kommutatorbürste des Elektromotors geführt ist. Vorteilhaft kann daher diese Variante in einen bereits vorhandenen Bürstenhalter integriert werden, der bereits einen leiterbahnartigen Stromträger als elektrische Anbindung zwischen der Bürste und einer gesteuerten Leistungsstufe oder einem Leistungsteil, beispielsweise in Form eines Relais, aufweist.
- Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin, dass durch Bereitstellung zweier gestaffelter und hinsichtlich deren Auslösung priorisierter, unterschiedlicher Systeme ein zuverlässiger thermischer Überlastschutz eines Antriebssystems bzw. Motors oder Bauteils bei gleichzeitig zuverlässigem Einklemmschutz einerseits und zuverlässiger Vermeidung einer Brandgefahr oder einer Rauchentwicklung andererseits bereitgestellt ist. Aufgrund der höheren Priorisierung des den Einklemmschutz beinhaltenden thermischen Schutzsystems (Software-Thermoschutz) ist sichergestellt, dass der zweite, nachgeordnete thermische Überlastschutz erst dann aktiv wird, wenn der übergeordnete, höher priorisierte Überlastschutz beispielsweise aufgrund eines Hardware-Defektes ausgefallen ist.
- Die erfindungsgemäße Vorrichtung und das erfindungsgemäße Verfahren stellt somit einerseits zusätzlich zu einem zuverlässigen Überlastschutz zeitgleich stets auch den erforderlichen Einklemmschutz sicher und gewährleistet andererseits, dass bei einem Ausfall des den Überlastschutz beinhaltenden Überlastschutzes zumindest ein Personenschutz gegen unerwünschte Rauchentwicklungen oder dergleichen sichergestellt ist.
- Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand einer Zeichnung näher erläutert. Darin zeigen:
-
1 schematisch einen Elektromotor für einen elektrischen Fensterheberantrieb in einem Kraftfahrzeug sowie Funktionselemente einer Ansteuervorrichtung des Elektromotors mit zweistufigem thermischem Überlastschutz, -
2 u.3 eine als Federelement ausgeführte thermische Sicherung zwischen zwei Lötstellen in nicht ausgelöstem bzw. in ausgelöstem Zustand, -
4 u.5 ein als Blattfeder ausgeführtes thermisches Sicherungselement in nicht ausgelöstem bzw. in ausgelöstem Zustand, -
6 u.7 ein als thermische Sollbruchstelle ausgeführtes Sicherungselement in nicht ausgelöstem bzw. ausgelöstem Zustand, und -
8 ein Sicherungselement gemäß den6 und7 als integraler Bestandteil eines Bürstenhalters. - Einander entsprechende Teile sind in allen Figuren mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
-
1 zeigt schematisch einen Elektro- oder Gleichstrommotor1 mit einem Rotor2 , der über eine Motorwelle3 mit einem Schneckengewinde4 zum Antrieb eines Schneckenrades5 verbunden ist. Das Schneckenrad5 ist Teil eines Getriebes, das seinerseits in den Kraftfluss eines Verstellsystems für ein Verstellelement eines Kraftfahrzeugs, insbesondere eines Fensterhebers, geschaltet ist. Im Motorgehäuse oder Poltopf6 des Elektromotors1 befinden sich des Weiteren ein Stator7 und ein Kommutator8 mit Kommutatorbürsten aufweisenden Bürstenhaltern9 . - Die bei einem Kraftfahrzeug über eine Fahrzeug-Batterie
10 erfolgende Spannungsversorgung des Elektromotors1 wird von einer Leistungsstufe11 in Form eines Relais oder eines Leistungshalbleiters und einer Ansteuerelektronik12 eingestellt, d. h. gesteuert oder geregelt. In die Ansteuerelektronik12 sind ein Einklemmschutz und eine Rechnereinheit für einen thermischen Überlastschutz, beispielsweise als separater Mikrocontroller oder dergleichen, integriert. - Der thermische Überlastschutz, der nachfolgend als Software-Thermoschutz bezeichnet wird, arbeitet nach einem bestimmten Algorithmus, wie dieser insbesondere in der
EP 0 559 762 B1 ausführlich beschrieben ist, auf deren Inhalt vollumfänglich Bezug genommen wird. Dieser Algorithmus berechnet auf der Grundlage betriebsbedingter Parameter, wie insbesondere des Mittels eines Stromsensors13a erfassten Last- oder Ist-Stroms Iist, der z. B. mittels eines Hall-Sensors13b erfassten aktuellen Motor-Drehzahl nist sowie eines beispielsweise in der Umgebung des Elektromotors1 angeordneten Temperatursensors13c die Betriebstemperatur TB des Elektromotors1 bzw. zunächst dessen Belastungszustand und anhand dieser die Betriebstemperatur TB. Der die Umgebungs- und/oder die Außentemperatur TA erfassende Sensor13c ist je nach verfügbarem Einbauraum günstigenfalls im oder zumindest in unmittelbarer Nähe des Motorgehäuses6 des Elektromotors1 angeordnet. - Übersteigt die anhand des Algorithmus oder der Software der Ansteuerelektronik
12 ermittelte oder berechnete Betriebstemperatur TB des Elektromotors1 einen ersten, vorgegebenen Temperaturschwellwert T1, so erzeugt die Ansteuerelektronik ein Steuersignal SOFF zur Unterbrechung der Leistungs- oder Energiezufuhr, d. h. des vom Leistungsteil11 über die Bürsten bzw. den Bürstenhalter9 an den Kommutator8 und über diesen an die Wicklung des Rotors2 geführten Ist- oder Motorstroms IM. Erkennt in einem solchen Überlastzustand die Ansteuerelektronik12 einen Einklemmfall, indem die Gefahr des Einklemmens eines Gegenstandes oder Objektes innerhalb des Verstellsystems des vom Elektromotor1 angetriebenen Antriebsmechanismus besteht, so wird der Elektromotor1 nicht nur gestoppt, sondern darüber hinaus zumindest geringfügig durch Umkehrung dessen vorheriger Drehrichtung reversiert, so dass ein gegebenenfalls eingeklemmtes Objekt freigegeben wird. - Für den Fall, dass die Ansteuerelektronik
12 bzw. die für den Software-Thermoschutz zuständigen Hardware-Bauteile ausfallen, wird der thermische Überlastschutz von einem zusätzlichen Sicherungselement14 übernommen. Dieses Sicherungselement14 ist in den Strom- oder Leistungspfad15 zwischen dem Leistungsteil11 und der Kommutatorbürste bzw. dem Bürstenhalter9 geschaltet. - Das thermische Sicherungselement
14 arbeitet zweckmäßigerweise nach dem Prinzip der Dehndraht- oder Schmelzsicherung, wie durch die punktierte Linie innerhalb des das thermische Sicherungselement14 repräsentierenden Funktionsbausteins angedeutet. - Die
2 bis7 zeigen verschiedene Ausführungsformen von thermischen Sicherungselementen14 als zusätzlicher Überlastschutz des Elektromotors1 innerhalb eines den Elektromotor1 umfassenden Antriebssystems des Kraftfahrzeugs. So zeigen die2 und3 ein vorgespanntes Federelement141 , dessen Federenden141a ,141b innerhalb des Strompfades15 mittels Lötkontaktierung in Form von entsprechenden Lötpads16a bzw.16b mechanisch gehalten und elektrisch kontaktiert sind. Übersteigt die Betriebstemperatur TB des Elektromotors1 einen zweiten Temperaturschwellwert T2, dessen Temperaturwert oberhalb der ersten Temperaturgrenze T1 liegt, so wird eines der Lötpads – vorliegend das Lötpad16a – aufschmelzen. Dies hat zur Folge, dass sich auf Grund der Federvorspannung das Federelement141 in Richtung des dargestellten Pfeils zusammenzieht und somit der Strompfad15 an dieser Stelle für eine weitere Stromführung des Last- bzw. Motorstroms IM spontan und zuverlässig unterbrochen ist. - Bei der Ausführungsform nach den
4 und5 ist das thermische Sicherungselement als Blatt- oder Biegefeder142 ausgeführt. Das wiederum beidendseitig mittels Lötpads16a ,16b mechanisch gehaltene und elektrisch innerhalb des Strompfades15 kontaktierte Federelement142 unterbricht wiederum bei Erreichen oder Überschreiten des zweiten Temperaturgrenzwertes T2 die Stromführung innerhalb des Strompfades15 , indem in Folge einer entsprechenden Wärmeentwicklung des Elektromotors1 eines der Lötpads16 – hier das Lötpad16b – aufschmilzt. - Bei der Ausführungsform nach den
5 und6 ist der Strompfad15 selbst mit einer durch eine Querschnittsverengung gebildeten Sollbruchstelle143 ausgeführt, die das thermische Sicherungselement14 darstellt. Ein Erreichen oder ein Überschreiten der Betriebstemperatur TB in Folge einer entsprechenden Wärmeentwicklung des Elektromotors1 führt hier zu einer thermisch bedingten Auftrennung der das Sicherungselement14 bildenden Sollbruchstelle143 , so dass der Stromfluss IM und somit die Energiezufuhr zum Elektromotor1 irreversibel unterbrochen ist. - Während die erste Temperaturgrenze T1 des Software-Thermoschutzes auf beispielsweise ca. 140°C ausgelegt ist, beträgt die zweite Temperaturgrenze T2, bei der der zusätzliche, jedoch untergeordnete thermische Überlastschutz auslöst, beispielsweise ca. 190°C. Die Temperaturdifferenz ΔT12 zwischen der ersten Temperaturgrenze T1 und der zweiten Temperaturgrenze T2 ist dabei derart bemessen, dass der übergeordnete, reversible Software-Thermoschutz gegenüber dem durch das thermische Sicherungselement
14 realisierten untergeordneten Überlastschutz stets vorrangig ist, um den Einklemmschutz sicherzustellen. So wird mit dem zusätzlichen, untergeordneten thermischen Überlastschutz in Form des Sicherungselementes14 eine Brandgefahr oder auch eine Rauchentwicklung des Elektromotors1 zuverlässig vermieden, wenn der übergeordnete thermische Überlastschutz, insbesondere auf Grund eines Software-Fehlers oder eines Hardware-Defektes, ausfällt. Dadurch ist wiederum ein entsprechender Personenschutz gewährleisten -
8 zeigt eine bevorzugte Ausführungsform, bei der ein Sicherungselement14 , wie es in den2 bis7 , vorzugsweise in den6 und7 dargestellt ist, in den Bürstenhalter9 des Elektromotors1 integriert ist. Erkennbar ist, dass das Sicherungselement14 nach Art einer Sollbruchstelle und/oder in der Funktionsweise einer Dehndraht- oder Schmelzsicherung in einen Leiterbahnabschnitt17 des innerhalb des Bürstenhalters9 zur Kommutatorbürste geführten Strompfad15 eingebracht ist. -
- 1
- Elektromotor
- 2
- Rotor
- 3
- Motorwelle
- 4
- Schneckengewind
- 5
- Schneckenrad
- 6
- Motorgehäuse/Poltopf
- 7
- Stator
- 8
- Kommutator
- 9
- Bürstenhalter
- 10
- Batterie
- 11
- Leistungsteil
- 12
- Ansteuerelektronik
- 13a
- Stromsensor
- 13b
- Hall-Sensor
- 13c
- Temperatursensor
- 14
- Sicherungselement
- 15
- Strompfad
- 16
- Lötpad
- 17
- Leiterbahnabschnitt
- 141
- Federelement
- 142
- Blatt-/Biegefeder
- 143
- Sollbruchstelle
- Iist
- Ist-/Laststrom
- nist
- Motor-Drehzahl
- IM
- Last-/Motorstrom
- TA
- Umgebungs-/Außentemperatur
- TB
- Betriebstemperatur
- T1
- erster Temperaturgrenzwert
- T2
- zweiter Temperaturgrenzwert
- ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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- Zitierte Patentliteratur
-
- - EP 0559762 B1 [0004, 0028]
Claims (10)
- Vorrichtung zum thermischen Überlastschutz eines Antriebssystems (
1 ) einer mit einem elektronischen Einklemmschutz versehenen Verstelleinrichtung, insbesondere eines Fensterheberantriebs eines Kraftfahrzeugs, – mit einer Rechnereinheit (12 ), die dazu eingerichtet ist, mittels eines betriebsbedingte Parameter (Iist, TA) berücksichtigenden Algorithmus die Betriebstemperatur (TB) des Antriebssystems (1 ) oder eines Bauteils des Antriebssystems (1 ) zu bestimmen und bei Erreichen eines ersten Temperaturgrenzwertes (T1) das Antriebssystem (1 ) zu deaktivieren, wobei der elektronische Einklemmschutz aktiviert bleibt, und – mit einem thermischen Sicherungselement (14 ), das bei Erreichen eines zweiten Temperaturgrenzwertes (T2) die Energiezufuhr zum Antriebssystem (1 ) unterbricht, wobei der zweiten Temperaturgrenzwert (T2) oberhalb des ersten Temperaturgrenzwertes (T1) liegt. - Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass Rechnereinheit (
12 ) dazu eingerichtet ist, bei Detektion eines Einklemmfalls und Erreichen des ersten Temperaturgrenzwertes (T1) das Antriebssystem (1 ) in eine ein eingeklemmtes Objekt freigebende Richtung anzusteuern. - Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Sicherungselement (
14 ) als thermische Sollbruchstelle (143 ) insbesondere nach Art einer Dehndraht- oder Schmelzsicherung ausgeführt ist. - Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das thermische Sicherungselement (
14 ) in einen den Laststrom (IM) eines Elektromotors (1 ) des Antriebssystems führenden Stromträger (15 ,16 ) integriert ist. - Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Stromträger (
15 ,16 ) mit integriertem Sicherungselement (14 ) als leiterbahnartige Anbindung an eine mit der Ankerwicklung des Rotors (2 ) des Elektromotors (1 ) kontaktierte Kommutatorbürste (9 ), insbesondere als integraler Bestandteil eines Bürstenhalters, ausgeführt ist. - Verfahren zum thermischen Überlastschutz eines Antriebssystems (
1 ) einer Verstelleinrichtung, insbesondere eines Fensterheberantriebs eines Kraftfahrzeugs, – bei dem während des Betriebs des Antriebssystems (1 ) das Einklemmen eines Objektes überwacht und im Einklemmfall ein elektronischer Einklemmschutz aktiviert wird, der das Antriebssystem (1 ) deaktiviert und/oder reversiert, – bei dem die Betriebstemperatur (TB) des Antriebssystems (1 ) oder eines Bauteils hiervon, insbesondere eines Elektromotors, ermittelt wird, – bei dem die ermittelte Betriebstemperatur (TB) mit einem (ersten) Temperaturgrenzwert (T1) vergleichen und das Antriebssystem (1 ) deaktiviert wird, wenn die aktuelle Betriebstemperatur 0 TB) den Temperaturgrenzwert (T1) erreicht, wobei der elektronische Einklemmschutz aktiviert bleibt, und – bei dem ein thermisches Sicherungselement (14 ) auslöst und die Energiezufuhr zum Antriebssystem (1 ) unterbrochen wird, wenn das Antriebssystems (1 ) aktiviert ist und gleichzeitig die Betriebstempe ratur (TB) den Temperaturgrenzwert (T1) um einen bestimmten Temperaturwert (ΔT12) überschritten hat. - Verfahren nach Anspruch 6, bei dem das thermische Sicherungselement (
14 ) ausgelöst wird, wenn die Betriebstemperatur (TB) einen oberhalb des ersten Temperaturgrenzwertes (T1) und unterhalb einer für eine Brandgefahr und/oder einer Rauchentwicklung des Antriebssystems (1 ) bzw. des Bauteils liegenden zweiten Temperaturgrenzwert (T2) erreicht hat. - Verfahren nach Anspruch 6 oder 7, bei dem für die Antriebsleistung und/oder den Belastungszustand des Antriebssystem (
1 ) bzw. des Bauteils charakteristische Betriebsparameter (nist, Iist, TA) erfasst und anhand der erfassten Betriebsparameter (Iist, TA) eine die aktuelle Betriebstemperatur (TB) des Antriebssystems (1 ) repräsentierende Temperatur ermittelt werden. - Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 8, bei dem der aktuelle Laststrom (Iist, TB), die Motordrehzahl (nist) und/oder die Umgebungstemperatur (TA) des Antriebssystems (
1 ) als Betriebsparameter erfasst werden. - Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 9, bei dem die Betriebstemperatur (Iist, TA) anhand eines das last- oder belastungshängige Wärmeverhalten, insbesondere das kalorische Verhalten, des Antriebssystems (
1 ) bzw. des Bauteils abbildenden Modells und/oder mittels eines Algorithmus berechnet wird.
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