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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Entsalzung
von Meerwasser.
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Es
sind Verfahren und Vorrichtungen bekannt und im praktischen Einsatz,
mit denen Trinkwasser aus Meerwasser gewonnen wird. Nach ihrer Wirkungsweise
lassen diese sich in zwei Hauptgruppen unterteilen: die eine Gruppe
arbeitet thermisch mit Verdunstung oder Verdampfung und anschließender
Kondensierung, die andere Gruppe beruht auf Umkehrosmose.
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In
der Offenlegungsschrift
WO
2006/029603 A1 (
Szynalski, Peter; Seawater Desalination
Plant) ist eine moderne Meerwasserentsalzungsanlage beschrieben.
Sie arbeitet mit einer Kaskade von Verdampfungskörpern.
Sie benötigt außer den einzelnen Verdampfungskörpern
eine Reihe von Wärmetauschern, eine Vakuumpumpe und eine
Wärmepumpe.
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In
US4366030 (Anderson,
Subatmospheric Pressure Distillation and/or Cooling Method and Means,
1979/1982) ist eine Meerwasserentsalzungs-, bzw. Wasserreinigungsvorrichtung
und ein entsprechendes Verfahren beschrieben. Dabei wird der Unterdruck
in der Verdampfungskammer durch zwei Wassersäulen erzeugt:
einer Säule aus dem gewonnenen Kondenswasser und einer
Abwassersäule, welche die Reststoffe (insbesondere Salz)
in konzentrierter Form abführt. Die Zufuhr des aufzubereitenden
Wassers erfolgt durch hochpumpen und einspritzen des Salzwassers.
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Die
Offenlegungsschrift
WO2007006323 (
Buchmann,
Andreas; Sea Water Desalination Plant Comprising a Gravity-Assisted
Vacuum) beschreibt eine Entsalzungsanlage, bei welcher
der Unterdruck zur niedertemperaturigen Verdampfung des Wassers durch
drei Wassersäulen entsteht: einer Säule durch die
das Salzwasser angesaugt wird, einer Säule durch die die
Sole abgeleitet wird und einer Säule durch die das entsalzende
Wasser abgeleitet wird.
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Eine
Anlage nach
WO
2006/029603 A1 benötigt eine große Anzahl
an störanfälligen Elementen, wie Vakuumpumpe,
Regelventile, separaten Wärmetauschern, Wärmepumpe
und eine Elektronik mit vielen Sensoren zur Einstellung/Regelung
der Arbeitspunkte der einzelnen Stufen.
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Eine
Anlage nach
US4366030 benötigt
eine Pumpe und eine Regelung zur Einleitung des Salzwassers. Dieser
Elemente entfallen bei einer Anlage wie in
WO2007006323 beschrieben. Beide
Anlagen haben aber einige Nachteile. Die Sonnenkollektoren, bzw.
die Wärmezufuhr an das Salzwasser erfolgt im oberen Teil
(auf bis zu 10 m Höhe) im Unterdruck. Das erfordert einen
mächtige Stützkonstruktion, insbesondere wenn
eine große Fläche mit Sonnenkollektoren integriert
werden soll. Dadurch, dass die Erwärmung des Meerwassers
im Unterdruck erfolgt, scheiden die im Meerwasser gelösten
Gase erst im oberen Teil der Anlage im Unterdruck aus. Dort müssen
sie durch Pumpen oder Entlüftungsanlagen abgeführt
werden. Das erfordert größere Vakuumpumpen oder
häufiges Abschalten der Anlage. In den Sonnenkollektoren
herrscht Unterdruck. Die Verglasung über den Sonnenstrahlenabsorbern
muss daher dem gegebenen Druckbelastungen standhalten. Vor allen
Dingen aber ist der Wirkungsgrad, gemessen in Litern entsalzendes
Wasser pro kW aufgenommener (Sonnen) Energie gering, da der größte Teil
der Energie zur Verdampfung benötigt wird. Es ist bei der
Beschreibung der Anlagen nach
US4366030 und
WO2007006323 nicht erkennbar,
wie Verdampfungsenergie recycelt bzw. mehrfach benutzt wird. Lediglich
Wärmetauscher zum Transfer des vergleichbar geringen Wärmebedarfs
zur Aufheizung des Salzwassers auf die Verdampfungstemperatur aus
dem abfließenden gereinigtem Wasser und/oder der abfließenden
Sole sind als Optionen vorgesehen.
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Die
auf Umkehrosmose beruhenden Anlagen pressen das zu entsalzende Wasser
durch Membrane. Dies Membrane haben eine begrenzte Lebensdauer und
müssen periodisch gereinigt und/oder ersetzt werden.
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Durch
den einfachen und robusten Aufbau und die hohe Effizienz der hier
vorgestellten Erfindung kann die Meerwasserentsalzung, insbesondere bei
einem Betrieb mit Sonnenenergie, mit geringeren Gesamtkosten gewonnen
werden.
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Aufgabe
dieser Erfindung ist es, ein gattungsgemäßes Verfahren
und eine gattungsgemäße Vorrichtung zu entwickeln,
mit denen die Nachteile des Standes der Technik vermieden werden.
Insbesondre soll die Effizienz der Anlage gesteigert und/oder die
Anzahl der Komponenten und die Komplexität der Anlagen
mit Kaskaden von Verdampfungskörpern vermindert und damit
die Kosten der Anlage und die Wartungskosten gesenkt werden.
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Erfindungsgemäß wird
diese Aufgabe durch die Merkmale der Ansprüche 1, 2, 12
und 13 gelöst.
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Die
Vorrichtung besteht aus einer Kaskade von mindestens zwei übereinander
angeordneten Verdampfer-/Kondensationselementen, wobei das unterste
mit aufgeheiztem Meerwasser versorgt wird, das oberste über
ein Kühlsystem gekühlt wird, und das Salzwasser über
Steigrohre vom Verdunstungsbecken eines Elementes in das Verdunstungsbecken das
darüber liegenden Elementes geleitet wird, dadurch gekennzeichnet,
dass die Kondensationstemperatur des Dampfdruckes in einem Element
kleiner ist als die Verdampfungstemperatur des darüber
legenden. Der Druck ist in den einzelnen Elementen unterschiedlich;
der höchste Druck herrscht in dem ersten, untersten Element,
der geringste Druck herrscht in dem letzten, obersten Element. In
einer besonders vorteilhaften Ausführung werden die Elemente
in einem luftdichten Rohr so übereinander angeordnet, dass
das aufsteigende Salzwasser, ebenso wie das abfließende
Kondenswasser und die Sole Wassersäulen bilden, welche
die benötigten Druckunterschiede in den einzelnen Elementen
erzeugen und erhalten. Vorzugsweise wird die Anlage mit Sonnenenergie
betrieben. Sie kann aber auch mit jeder anderen Form von Wärme,
wie Abwärme aus industriellen Prozessen, Abwärme
von Wärmekraftwerken, usw. betrieben werden.
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Anlagen
gemäß dieser Erfindung bieten wichtige Vorteile
gegenüber Anlagen nach dem bekannten Stand der Technik.
- – Durch die Reduzierung von Komponenten,
wie der Anzahl von Wärmetauschern, Ventilen, Pumpen und
die Unterbringung aller Elemente in einem Behälter sind
die Anlagen günstiger herzustellen, weniger störanfällig
und bedürfen weniger Wartung.
- – Sie sind ideal geeignet zum Betrieb mit Sonnenenergie
und produzieren keine Abfallstoffe oder – gase.
- – Sie benötigen keine, oder nur relativ einfache Regelungssysteme,
da sich die Arbeitspunkte aufgrund der Konstruktion der Anlage automatisch
auf physikalisches Gleichgewichte einstellen.
- – Die Sonnenkollektoren befinden sich auf Meereshöhe
bzw. am Boden der Anlage, nicht in bis zu 10 m Höhe wie
bei den in WO2007006323 oder US4366030 beschriebenen
Anlagen und ersparen damit aufwendige Gerüste.
- – Die Erwärmung des Salzwasser erfolgt auf
der Höhe der Einspeisung in die Anlage und damit bei Umgebungsluftdruck.
Deshalb lastet kein Druck auf die Abdeckung der Kollektoren.
- – Die Erwärmung auf höchste Temperaturen
vor Eintritt in die Kaskadn bewirkt eine weitgehende Entgasung des
Meerwassers. Diese Gase können durch eine Belüftung
des Kollektorinnenraumes problemlos abgeführt werden.
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Der
Aufbau einer mit Solarenergie betriebenen Anlage und die wesentlichen
Neuerungen dieser Erfindung sind schematisch in den beigefügten
Figuren dargestellt. Die Figuren zeigen:
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1 zeigt
den schematischen Aufbau einer mit Solarenergie betriebenen Meerwasserentsalzungsanlage.
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2 veranschaulicht
den Aufbau der Verdampfer-/Kondensatorkaskade.
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3 zeigt
den prinzipiellen Aufbau eines effizienteren Wärmeaustauschers
eines Kondensator-/Verdampfungselements.
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4 zeigt
die Komponenten zum Auffangen und Ableiten des Süßwassers
und das Sammelbecken für das Süßwasser
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5 zeigt
eine modifizierte, effizientere Version der Komponente in 4
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Aufbau
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Der
Hauptbestandteile einer mit Solarenergie betriebenen Anlage werden
anhand von 1 beschrieben. In der einfachsten
Ausführung der Erfindung wird zu entsalzenes Meerwasser über
einen oder mehrere Einlaufstutzen oder Einlaufrohre 19 in ein
Ende eines oder mehrerer Sonnenkollektoren zugeführt. In 1 ist
nur ein Sonnenkollektor 11 dargestellt. Das Einlaufrohr/-stutzen 19 ist
den lokalen Gegebenheiten angepasst. Sofern die obere Schicht das
Meerwassers deutlich warmer ist als die darunter liegenden Schichten
und das Oberflächenwasser nicht zu sehr mit Schwebstoffen
und anderen Verunreinigungen belastet ist, wird Wasser aus diesen, oberen
Schichten in den Sonnenkollektor geleitet. Sind hingegen die oberen
Meerwasserschichten deutlich stärker verschmutzt als tiefere
Schichten, kann es vorteilhaft sein, Wasser aus diesen tieferen Schichtenmittels
mittels entsprechend längerem Rohr 19 zu verwenden.
In einer anderen, weiter unten beschriebenen Ausführung,
wird Salzwasser aus dem Abfluss eines Kühlsystems in den
Einlauf 19 geführt. Die letztgenannte Ausführung
ist nicht in den Figuren dargestellt.
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Der
Sonnenkollektor 11 fängt die eingestrahlte Sonnenenergie
ein und erhitzt das über den Einlauf 19 eingeführte
Meerwasser auf die Verdampfungstemperatur t1 der
untersten Stufe der Entsalzungskaskade 15.
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Der
Sonnenkollektor 11 besteht aus einer thermisch isolierenden
Wanne 20. Die Isolation hält die Wärmeverluste
an das umspülende Meerwasser, bzw. bei einer Installation
auf festem Grund an die darunter liegenden Erdschichten, gering.
Bei einer Installation auf festem Grund kann zusätzliches Dämmmaterial
unter der Wanne 20 angebracht werden.
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Über
dem im Sonnekollektor befindlichen Meerwasser 14 ist eine
für die Sonnenstrahlen durchlässige Abdeckhaube 13 angebracht.
Sie ist hier beispielhaft als Zeltform dargestellt. Die Schrägen
der Zeltform dienen zum schnellen Rückfluss von eventuell
auf die Oberflächen der Anlage übergeschwapptem
oder gespritztem Wasser in das Meerwasser 10. Ferner kann
an der Innenseite der Abdeckung 13 kondensiertes Wasser
an den schrägen Wänden in die am Rande des Kollektors
befindlichen Auffangrinnen 12 abfließen (Zelteffekt).
Dieses Kondenswasser wird in das Süßwasserbecken 16 geleitet.
Die durch die Abdeckung 13 in das Innere des Kollektors
gelangten Sonnenstrahlung wird durch geeignete Materialien (in der
Figur nicht dargestellt) absorbiert, und in Wärme umgewandelt.
Mit dieser Wärme wird das Salzwasser 14 aufgeheizt.
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In
einer weiteren Ausführung der Erfindung ist der Sonnenkollektor 11 in
mehrere Segmente aufgeteilt. Diese Segmente teilen den Fluss des
zugeführten Meerwassers in mehrere Teilflüsse
auf (z. B. durch mehrere Einlaufrohre, je eins oder mehrere pro Segment)
und heizen das Salzwasser 14 von der Eintrittstemperatur
tS auf die Verdampfungstemperatur der ersten
Verdampferstufe t1 auf (Parallelschaltung).
In einer bevorzugten Ausführung werden die einzelnen Segmente
hintereinandergelegt (Serienschaltung). Die erste Stufe heizt das
Salzwasser 14 auf einen Zwischenwert tA (z.
B. tA = tS + 25°C),
die nächste Stufe heizt das Salzwasser anschließend auf
die nächste Zwischentemperatur tB (z.
B. tB = tA + 20°C),
usw. Die letzte Stufe erwärmt dann das Salzwasser 14 auf
die Siedetemperatur t1 der ersten Stufe der
Verdampger-/Kondensatorkaskade. Diese Vorgehensweise hat den Vorteil,
dass nur die letzten Stufen mit einer aufwendigen thermischen Isolierung versehen
werden müssen. In einer weiteren Ausführung werden
durch externe Sonnenstrahlenreflektoren (in den Zeichnungen nicht
dargestellt) eine größere Dichte an Sonnenenergie
auf die letzte bzw. die letzten Kollektorstufen gebündelt.
Damit wird es möglich auch bei relative geringer Sonneneinstrahlung
eine hohe Eintrittstemperatur t1 zu erreichen, oder,
bei ausreichender Sonnenenergiedichte die letzten Stufen flächenmäßig
klein zu halten und damit Verlustwärme an den Außenwänden
zu reduzieren und/oder die Kosten für die letzte(n) Sonnenkollektorstufen
zu reduzieren, oder höhere Temperaturen für t1 zu erreichen und damit eine größere
Anzahl von Stufen in der Verdampfer-/Kondensatorkaskade zu ermöglichen
(letzteres ergibt einen bessereren Wirkungsgrad).
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Die
im vorigen Absatz erwähnten Reflektoren (Spiegel) können
mit Stellmechanismen dem Sonnenstand nachgeführt werden.
Bei einer schwimmenden Ausführung der Anlage kann auch
die gesamte Plattform im Tagesverlauf der Sonnen so nachgeführt
werden, dass sich eine optimale Ausnutzung der eingestrahlten Energie
ergibt. Damit kann auch erreicht werden, dass der Schatten der Verdampfer-/Kondensatorkaskade
auf kollektorfreie Flächen fällt.
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In
größeren Anlagen kann eine Mischung von Parallel-
und Serienanordnung von Kollektorsegmenten verwendet werden.
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Das
auf t1 erwärmte Salzwasser 14 wird
der Eingangsstufe der Verdampfer-/Kondensatorkaskade 15 zugeführt.
Deren Aufbau und Funktionen wird weiter unten erläutert.
Aus der Verdampfer-/Kondensatorkaskade tritt das gereinigte (kondensierte)
Wasser 17 aus und wird in einem Sammelbecken 16 gespeichert.
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Die
Sonnenkollektoren 11, die Verdampfer-/Kondensatorkaskade 15 und
das Süßwasserbecken 16 müssen
bei einem Einsatz im Meer mit geeigneten Schwimmkörpern,
Stabilisatoren und Verankerungen versehen werden.
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Bei
einer Installation an Land, muss das Meerwasser zur Anlage gepumpt
werde (in den Fig. nicht dargestellt). Die Verdampfer-/Kondensatorkaskade
muss einen festen Sockel erhalten. Das schwimmende Süßwassersammelbecken
wird eine mit Wasser gefüllte Grube eingesetzt (nicht in
den Figuren dargestellt).
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Der
Aufbau der Verdampfer-/Kondensatorkaskade wird nun anhand von 2 beschrieben. Die äußere
Hülle wird vorzugsweise durch ein rundes Rohr bzw. Kessel 25 gebildet.
Es ist am oberen Ende luftdicht verschlossen. Seine Höhe
beträgt, je nach der ausgewählten Anzahl von Stufen
und der Kondensationstemperatur der obersten Stufe bis zu ca. 10
m. In der einfachsten Ausführung erstreckt sich das offene
untere Ende des Rohres/Kessels in das auf t1 erwärmte
Salzwasser 14. Im Innern des Rohres befindet sich eine
Wassersäule aus Salzwasser. Diese besteht aus Verdampfungsbecken 21 und
Steigohren 26. Sie erstreckt sich über alle Stufen
der Verdampfer-/Kondensatorkaskade bis zur obersten Stufe. Über
den Verdampfungsbecken einer jeden Stufe befindet sich eine Kammer.
Der Druck in dieser Kammer entspricht im statischen Fall dem Druck,
welcher sich durch die Höhe der Wassersäule für
die jeweilige Stufe einstellt. Der Druck in den Kammern ist unterschiedlich.
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Er
ist in der ersten, untersten Stufe am größten.
Bei einer ausreichenden Temperatur des Wasserbeckens befindet sich
der aus Höhe der Wassersäule resultierende Druck
im Gleichgewicht mit dem Dampfdruck der Oberfläche des
Salzwassers im Verdampfungsbecken der Stufe (Arbeitspunkt auf der Dampfdruckkurve).
Der Dampfdruck des Salzwassers ist bestimmt durch die Temperatur
und den Salzgehalt des Salzwasser im Becken der jeweiligen Stufe.
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Die
obere Abdeckung 23 jeder Kammer bildet zugleich einen Wärmetauscher
mit der darüber liegenden Stufe. An ihr kondensiert der
Wasserdampf. Das Kondensat wird in Wannen 22 unterhalb der
Kammerabdeckung 23 aufgefangen. Das Kondenswasser wird
in eine Röhre 17 geleitet. Diese bildet eine zweite
Wässersäule. Das untere Ende dieser Wassersäule
steht im Wasser 18 des Süßwassersammelbeckens 16.
Wegen der unterschiedlichen Dichte von Salzwasser und Süßwasser
sind die Salzwasser- und die Süßwassersäule
unterschiedlich hoch. Zusätzliche Unterschiede der Wichten
ergeben sich aus den unterschiedlichen Temperaturprofilen in den
beiden Säulen. Es stellt sich automatisch ein Gleichgewicht
zwischen dem in der jeweiligen Kammer herrschenden Druck und den
Höhen der beiden Wassersäulen ein. Eine nähere
Beschreibung folgt unten.
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Über
der obersten Stufe befindet sich ein Kühlkreislauf 28 und 29.
Durch dieses Kühlsystem wird kaltes Meerwasser 10 geleitet.
Die dazu notwendige Pumpe ist in den Zeichnungen nicht dargestellt. In
einem Rückfluss 27 fließt das in den
Verdampferstufen nicht verdampfte Wasser (Sole) zurück
in das Meer 10. Der Rückfluss 27 kann,
anders als in 2 dargestellt, auch aus dem
Verdampferbecken der obersten Stufe erfolgen. In diesem Fall bildet
das Kühlsystem 28 und 29 den Kondensator
der obersten Stufe.
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In
einer anderen Ausführung der Erfindung (ohne Bild) wird
in jeder Stufe ein Teil des Wassers aus den Verdampfungsbecken 21 in
einen Rückfluss 27 geleitet. Dieser Abfluss wird
konstruktiv so gelegt, dass er Salzwasser an einer Sammelstelle
für das Salzwasser mit der jeweils höchsten Salzkonzentration
ableitet. Dazu kann eine tiefgelete Ausbuchtung in den Verdampferbecken
angebracht werden. Da das spezifische Gewicht von Salzwasser mit
dem Salzgehalt zunimmt, wird sich das Wasser mit der höchsten
Salzkonzentration im niedrigsten Punkt ansammeln. Durch diesen Abfluss
ergibt sich eine oder mehrere weitere Wassersäulen. Da
das Salzwasser in der (den) Säule(n) 27 kälter
und salzhaltiger und damit schwerer ist als das Salzwasser in der
aufsteigenden Säule 26, muss, je nach Konstruktion
(Rohrdurchmessern, usw.) eine Drosselung des Abflusses in der/den
Säule(n) 27 vorgesehen werden.
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3 zeigt
eine effizientere Ausführung der Kondensator-/Verdampfungsstufe.
Der obere Teil von 3 zeigt zwei übereinanderliegende
Stufen, der untere Teil zeigt einen horizontalen Schnitt A. Die Verdampfungsbecken 30, 31 und 32 entsprechen
in ihrer Funktion den Becken 21 aus 2. In die
Wärmetauscherplatte in den Becken sind eine oder mehrere
Wannen 31a eingelassen. Durch diese Ausführung
entsteht eine wesentlich größere Fläche
zur Kondensation des Wasserdampfes der darunter liegenden Kammer.
Die Wannen 31a können bis in die Sammelrinnen
für das Kondenswasser 36 reichen; sie sind dann
so ausgelegt, dass eine Erwärmung des kondensierten Wassers über
den in der jeweiligen Kammer herrschenden Siedepunkt vermieden wird.
Die Steigrohre 34 und 35 in 3 erfüllen
die Funktion der Steigrohre 26 in 2. Die Wannen 31a sind
in 3 schematisch als längliche Quader dargestellt.
Sie können selbstredend auch andere zweckmäßige
Formen annehmen, beispielsweise mit der Spitze nach unten orientierte
Prismen.
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In
einer weiteren Abwandlung der Erfindung (ohne Bild), wird das Wasser
aus dem Kühlsystem der obersten Stufe (28 und 29 in 2.)
ganz oder teilweise durch einen Wärmetauscher in den Auffangwannen
(22 in 2, 36 in 3)
geleitet. Damit wird sichergestellt, dass die Temperatur des Kondenswasser
unterhalb dem Siedepunktes in der jeweiligen Kammer bleibt.
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Die
in 2 und 3 dargestellten Höhen der
einzelnen Stufen entsprechen nicht den in einem realen Aufbau günstigsten.
Sie dienen nur der Veranschaulichung des Prinzips. Wegen der Nichtlinearität der
Dampfdruckkurve ergeben sich große Unterschiede in den
zweckmäßigen Höhen der einzelnen Kammern.
Die günstigsten Werte hängen von den gewählten
Siedetemperaturen der untersten und der obersten Stufe, der Anzahl
der Stufen und konstruktiven Details (z. B. den Wärmeverlusten
und der Effizienz der Wärmetauscher in jeder Stufe) ab.
Sie können anhand der bekannten physikalischen Gesetzen der
Wassersäule und aus Tabellen oder Diagrammen der Dampfdruckkurve überschlägig
ermittelt werden. Im einfachsten Fall geht man von gleichen Temperaturgefällen
zwischen den einzelnen Stufen aus. Aus der Siedetemperatur der untersten
und der Kondensationstemperatur der obersten Stufe sowie der Anzahl
der Stufen kann man die Siedetemperatur jeder Stufe ermitteln. Aus
der Wasserdampfkurve ergibt sich dann der Druck, welcher in der
jeweiligen Stufe herrschen muss. Mit dem Gesetz der Wassersäule
p = h × ρ × g (h ist die Höhe
des Stufe der Wassersäule, ρ die Wichte und g
die Erdbeschleunigung) lässt sich h dann berechnen.
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4 zeigt
das Auffangbecken 16 für das in der Anlage gewonnene
Süßwasser. Das Auffangbecken schwimmt im einem
Becken im Meerwasser 10 oder in einem Becken, welches den
gleichen Wasserpegel wie das Meerwasser oder einen konstanten Höhenunterschied
zum Eintrittspegel h0 (siehe 2)
hat. Da die Süßwassersäule (wegen der
geringeren Dichte des Süßewassers) höher
sein muss als die Salzwassersäule, ist das Gewicht des
Süßwasserbeckens so ausgelegt, dass der Pegel
im Süßwasserbecken um die benötigte Höhendifferenz hΔ abweicht. Das kann durch entsprechende
Auswahl der Materialien des Auffangbeckens und/oder durch ein Zusatzgewicht 44 erreicht
werden. Zusätzlich können Körper 45 an
der Außenwand des Süßwasserbeckens angebracht
werden. Sie werden so dimensioniert, dass der Höhenunterschied
zwischen dem Meerwasserspiegel und dem Wasserstand im Süßwasserbecken 16 hΔ beim Zulauf oder beim Abpumpen
von Süßwasser konstant bleibt (Archimedisches
Prinzip).
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5 zeigt
eine etwas aufwendigeren Aufbau des Kondenswassersammelsystems.
Hier werden in einigen oder allen Stufen Wärmetauscher 48 in
die Sammelleitungen des Kondenswassers eingefügt. Als Kühlwasser 47 wird
das Rückflusswasser 29 des Kühlsystems
der oberen Stufe verwendet. Anders als in 5 dargestellt,
kann der sich der Kühlung in die Sammelrinne 36 erstrecken.
Damit wird sichergestellt, dass die Temperatur des kondensierten Wassers
unterhalb der Siedetemperatur der jeweiligen Stufe bleibt.
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In
einer weiteren Ausführung (ohne Bild) wird ein Teil des
abfließenden Kühlwassers (29 in 2, bzw. 49 in 5)
in den Einlauf 19 des Sonnenkollektors geleitet. Damit
kann der Wirkungsgrad der Anlage erhöht werden.
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In
einer weiteren Ausführung wird das untere Ende des Außenrohrs/Kessels
der Verdampfer-/Kondensatorkaskade 15 nicht bis in das
erhitzte Salzwasser 14 des Sonnenkollektors 11 geführt.
Je nach Arbeitspunkt (Siedetemperatur) der untersten Stufe befindet
sich die Oberfläche des Wasserpegels im untersten Verdampfungsbecken
ein bis mehrere Meter über dem Pegel des Salzwassers 14 im
Sonnenkollektor 11. Die Verdampfer-/Kondensatorkaskade 15 kann
entsprechend kürzer sein und auf ein Gerüst installiert
werden. Das untere Ende des Außenrohres/Kessels muss dabei
luftdicht geschlossen sein, Die Wassersäulen werden in
dieser Ausführung in dem Zwischenstück zwischen
Sonnenkollektor und Verdampfer-/Kondensatorkaskade 15 durch
Rohre gebildet. Bei engen Rohren ist unter Umständen in dieser
Ausführung eine zusätzliche Pumpe erforderlich,
welche in einem Kreislauf den Wärmeaustausch zwischen dem
Wasser 14 im Sonnenkollektor und dem Wasser im Verdunstungsbecken
der untersten Stufe gewährleistet.
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In
den bislang beschriebenen Ausführungen herrscht in den
einzelnen Stufen der Verdampfer-/Kondensatorkaskade Unterdruck,
d. h. der Dampfdruck in jeder Stufe ist kleiner als der die Anlage
umgebende Luftdruck. In Anlagen in welchen das Salzwasser auf Temperaturen
oberhalb des Siedepunktes bei Umgebungsdruck (über 100°C)
erhitzt wird, müssen die unteren Stufen mit einem höheren Druck
als dem Umgebungsdruck betrieben werden. Der prinzipielle Aufbau
der Verdampfer-/Kondensatorkaskade ist identisch zu den zuvor beschriebenen Ausführungen.
Die unterste bzw. die untersten Stufen arbeiten aber in dieser Ausführung
unterhalb des Meeresspiegels. In ihren Kammern herrscht Überdruck
(Druck größer als der Umgebungsdruck der Anlage).
Der Überdruck in einer Kammer entspricht in etwa dem Wasserdampfdruck
des Salzwassers (entsprechend dem Siededampfdruck) in der jeweiligen
Stufe und dem sich aus Höhendifferenz zum Meeresspiegel
ergebenden Druck. Die Stufen mit einem geringerem Dampfdruck als
der Umgebungsdruck befinden sich, wie in den oben beschriebenen Ausführungen,
oberhalb des Meeresspiegels.
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Funktionsweise
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Durch
den Einlauf 19 (siehe 1) fließt Meerwasser
in den/die Sonnenkollektor(en) 11. Dieses Salzwasser 14 wird
in dem/den Kollektoren auf mindestens die Siedetemperatur t1 der ersten Stufe der Verdampfer-/Kondensatorkaskade
erwärmt. Im Sonnenkollektor herrscht Umgebungsdruck. Durch die
Erwärmung des Meerwassers erfolgt eine teilweise Entgasung
der im Meerwasser gelösten Gase.
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Der
Fluss des Meerwassers durch den/die Kollektoren erfolgt im günstigen
Fall aufgrund der Saugwirkung der Verdampfer-/Kondensatorkaskade 15.
Zum Starten des Prozesses und zur Unterstützung des Wasserlaufes
während des Betriebes kann eine Pumpe vorgesehen werden.
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Die
Verdampfer-/Kondensatorkaskade nutzt im Wesentlichen zwei physikalische
Phänomene: das Phänomen, dass der Siedepunkt des
Wassers von Umgebungsdruck abhängt und die höhenabhängige
Druckverminderung im Innern einer geschlossenen Wassersäule.
Die Wassersäule entsteht dadurch, dass die Verdampfer-/Kondensatorkaskade von
einem luftdichten, oben verschlossenem Rohr/Kessel umschlossen ist,
und die Segmente im Innern der Säule sorgfältig
abgedichtet sind.
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Das
heiße Salzwasser aus dem Sonnenkollektor steht in der ersten,
untersten Stufe der Verdampfer-/Kondensatorkaskade bis zur Höhe
h1. Bei der Ausgangstemperatur t1 und dem sich aus der Höhe der
Wassersäule ergebenden Duck (Unterdruck gegenüber
der Umgebungsatmosphäre) erreicht das Wasser den Siedepunkt
und beginnt zu verdampfen. Der Wasserdampf steigt an die Abdeckung 23 der
Kammer (siehe 2). Die Temperatur des Salzwassers
in dem darüber liegenden Verdampfungsbecken, und damit
auch die Oberflächentemperatur der Abdeckung 23,
liegt unter der Kondensationstemperatur des Wasserdampfes in der ersten
Kammer. Die Temperatur t2 der zweiten Kammer
ergibt sich aus dem Siedepunkt des Wassers in der Verdampfungsbecken
dieser Stufe. Dieser hängt vom Druck in der zweiten Kammer
ab. Der Druck ergibt sich aus der Höhe der gesamten Wassersäule (erste
plus zweite Kammer). Diese Höhe ist so eingestellt, dass
die Siedetemperatur in der zweiten Kammer deutlich unter der Kondensationstemperatur
des Wasserdampfes in der ersten Kammer liegt.
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Wenn
nun der Wasserdampf der ersten Kammer an der Unterfläche
der zweiten Stufe kondensiert, gibt er Kondensationswärme
ab. Dadurch steigt die Temperatur in der zweiten Stufe. Das führt in
der zweiten Stufe zu vermehrtem Sieden des dortigen Wassers.
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An
der Abdeckung der zweiten Stufe herrschen die gleichen Verhältnisse
wie an der Abdeckung der ersten Stufe: der Siedepunkt des Wassers im
Verdampfungsbeckens der dritten Stufe liegt deutlich unter der Kondensationstemperatur
des Wasserdampfes in der zweiten Kammer.
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Die
Verhältnisse in allen darüber liegenden Stufen
sind ähnlich eingestellt (durch die Höhenunterschiede
der Kammern). Über der letzten Stufe befindet sich ein
Kühlkreislauf, welcher die gesamte Kondensationswärme
der letzten Stufe abführt, entweder ins Meer oder, teilweise,
in den Eingang des/r Sonnenkollektor(en). In einer weiteren Ausführung dieser
Erfindung wird die Wärme im Austrittswasser dieses Kühlsystems
mittels Wärmepumpe in das Verdampfungsbecken der ersten
Stufe der Verdampfer-/Kondensatorkaskade gepumpt.
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Wenn
in einer Stufe n die Wärmezufuhr aus der darunter liegenden
Stufe n – 1 größer wird als die Wärmeabfuhr – über
Kondensationswärme und über das Wasser im/(n den)
Steigrohr(2n) –, erhöht sich die Temperatur des
Wassers im Verdampfungsbecken n. Damit erhöht sich die
Temperatur an der Kondensationsfläche der Stufe n – 1.
Das führt zu einer geringeren Kondensierungsrate in der
Stufe n – 1 und damit zu geringerem Wärmezufluss
in die Stufe n. Gleichzeitig steigt durch die höhere Temperatur
im Verdampfungsbecken der Stufe n der Dampfdruck und damit auch
der Dampfdruck in der Kammer über dem Verdampfungsbecken.
Der Dampfdruck erhöht sich solange, bis ein neues Gleichgewicht
(d. h. Arbeitspunkt auf der Dampfdruckkurve) erreicht ist. Durch
den höheren Druck und die höhere Temperatur des
Wasserdampfes in der Stufe n wird gleichzeitig die Wärmeabgabe
an die Stufe n + 1 (durch Kondensation an dem zwischen den beiden
Stufen liegendem Kondensator/Wärmetauscher) vergrößert.
Insgesamt pegelt sich innerhalb des konstruktiv vorgesehenen Toleranzen
stets ein Gleichgewicht ein. Die oberen Enden der Steigrohre aus
der Stufe n – 1 und die unteren Enden der Steigrohre zur
Stufe n + 1 sind so gegeneinander versetzt, dass der druckbedingten Schwankungen
der Wasserpegel in den Säulen nicht zu einer völligen
Entleerung der Rohre führen.
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Zur
Dimensionierung der Verdampfer-/Kondensatorkaskade wird der Wärmehaushalt
jeder Stufe aufgestellt. Der Wärmzufluss einer Stufe besteht aus
der Wärme des durch das Steigrohr zufließenden Salzwassers,
plus der im Wärmetauscher zwischen den Stufen übertragenen
Kondensationswärme von der vorhergehenden Stufe. Wärmeabfluss
erfolgt über das im Steigrohr zur nächsten Stufe
fließende Salzwasser, über die abgegebenen Kondensationswärme
an die nächste Stufe, über die Verluste an Wänden
der Stufe, über die im abfließenden Kondenswasser
(eventuell auch in abfließender Sole) enthaltenen Wärme,
sowie über die an eventuell zusätzliche vorhandene
Kühlsysteme (siehe z. B. oben, Kühlung des Kondenswassers)
abgegebene Wärme.
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Der
Temperaturunterschied zwischen den einzelnen Stufen ergibt sich
aus den bei der Wärmeleitung der Kondenswärme
entstehenden Temperaturgefällen (Temperaturgefälle
zwischen dem Wasserdampf und dem Kondensfilm/tropfen an der Oberfläche
des Wärmetauschers, plus Temperaturgefälle in
der Wand des Wärmetauschers, plus Temperaturgefälle
bei der Übertragung der Wärme in das Wasser des
Verdunstungsbeckens, plus Temperaturgefälle im Verdunstungsbecken)
und dem Verhältnis der über die Steigrohre im
Salzwasser mitgeführten Wärme zu der als Kondenswärme
zugeführten Wärme.
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Da
in der gesamten Kammer einer Stufe praktisch ein einheitlicher Druck
herrscht, das Salzwasser beim Verdampfen also den gleichen Dampfdruck
hat wie der Wasserdampf beim Kondensieren, muss zwischen der Temperatur
des Verdampfungsbecken, bzw. der Oberfläche des Verdampfungsbeckens,
und der Temperatur an den Kondensatorflächen eine Temperaturdifferenz
bestehen, welche größer ist, als der Differenz
zwischen dem Siedepunkt von Salzwasser und dem von reinem Wasser.
Der Siedepunkt von Salzwasser ist höher (bei gegebenem
Druck) als derjenige von reinem Wasser. Die genauen Werte sind von
den Konzentrationen der verschiedenen im Meerwasser gelösten
Substanzen abhängig. Der Sättigungsdampfdruck
kann mit dem Raoulschen Gesetz abgeschätzt werden: p =
x p0. (p: Dampfdruck des Salzwassers, x:
Stoffmengenanteil der gelösten Salze, p0 Dampfdruck
des reinen Wassers) Das Raoulsche Gesetz gilt allerdings nur für ideale
Lösungen. Da sich die Parameter der Entsalzungsanlage (Temperatur
und Luftdruck) über den Tagesverlauf und die Jahreszeiten ändern,
die Zusammensetzungen der Meerwassers schwankt und die bekannten
Berechnungsverfahren nur Näherungswerte liefern, sind bei
der Dimensionierung der einzelnen Stufen Toleranzen vorgesehen.
Diese werden durch den Unterschied in der Höhe des oberen Endes
der Steigleitung von der vorherigen Stufe zur Höhe der
unteren Eingangsöffnung der Steigleitung zur nächsten
Stufe erreicht (siehe 2 und 3).
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Die
Inbetriebnahme der Anlage kann mittels verschiedener Verfahrensweisen
erfolgen. Im Folgenden werden zwei einfache Verfahren beschrieben.
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Bei
der ersten Verfahrensweise werden an allen Wassersäulen
(Salzwasser, Süßwasser, Soleabfluss) am jeweils
unteren Ende Absperrelemente eingefügt (in den Zeichnungen
nicht dargestellt). Diese werden zum Füllen der Anlage
verschlossen. Durch eine Öffnung (in den Zeichnungen nicht
dargestellt) an der höchsten Stelle den Verdampfer-/Kondensatorkaskade
wird dann die gesamte Säule langsam mit heißem
Wasser gefüllt, wobei darauf geachtet wird, dass die verdrängte
Luft entweichen kann. Das Verwenden von heißem Wasser hat
den Zweck, die Luftblasen in den Kammern soweit zu erhitzen, dass
sich die darin enthaltene Luft mindestens auf die spätere
Betriebstemperatur erwärmt. Sie dehnt sich entsprechend
(Gesetz von Gay-Lussac) aus. Dadurch entweicht die überschüssige
Luftmenge durch die Steigrohre. Durch das langsame Füllen
der Säulen steigt der Druck in den bereits gefluteten Kammern
an, wodurch die eingeschlossene Luft komprimiert wird. (entsprechend
dem Gesetz von Boyle und Mariotte). Die Auffangwannen 22, 36 für das
Kondenswasser sind so angebracht, dass sie innerhalb der verbleibenden
Luft-/Dampfblase befinden. Anschließend wird die besagte Öffnung
am oberen Ende der Kaskade luftdicht verschlossen, die Absperrelemente
an den unteren Enden der Wassersäulen geöffnet
und das Kühlsystem 28, 29 in Betrieb genommen. 26.
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Eine
alternative Verfahrensweise verwendet eine mobile Vakuumpumpe. Zuerst
werden die verschiedenen Einläufe der Süßwassersäule
evakuiert. Diese wird anschließend mit Süßwasser
gefüllt. Dann wird die Salzwassersäule evakuiert
uns anschließend mit Salzwasser befüllt. Der durch
die Evakuierung erzeugte Unterdruck ist so gewählt, dass der
Druck in der obersten Kammer gleich oder geringer als des Dampfdruck
des vorgesehenen Betriebspunktes dieser Kammer ist.
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Erweiterungen
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An
einer weiteren Ausführung einer Anlage gemäß dieser
Erfindung sind an der Außenfläche der Verdampfer-/Kondensatorkaskade
Photovoltaikelemente angebracht. Diese können u. a. die
für den Betrieb der Pumpen und Steuerungen benötigte
elektrische Energie liefern.
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In
einer weiteren Ausführung einer Anlage gemäß dieser
Erfindung wird auf die Verdampfer-/Kondensatorkaskade ein Windrad
angebracht. Dieses kann u. a. einen Generator antreiben und damit
den für den Betrieb der Pumpen und Steuerungen benötigte
Energie liefern. In einer alternativen Ausführung kann
die Rotationsenergie des Windrades mittels mechanischer Übertragung
(Wellen, Zahnrädern, Keilriemen, usw.) zum Betreiben der
Pumpen verwendet werden.
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Bei
Anlagen welche auf dem oder am Meer betrieben werden, können
die Wellen des Meeres zum Antrieb des Kühlsystems benutzt
werden. Dazu wird ein Behälter, vorzugsweise eine längliche
Wanne z. B. an den Außenrändern des Kollektorflächen angebracht.
Die Ränder der Wanne ragen über den mittleren
Meerwasserspiegel. Wellen, welche höher sind als der Rand
der besagten Wanne schwappen über den Rand und füllen
die Wanne, so dass der Wasserpegel in der Wanne über dem
mittleren Meeresspiegel steht. Das Zuleitungsrohr zum Kühlsystem
ist am Boden der Wanne angebracht. Das Kühlsystem ist luftdicht
und vollständig (ohne Luftblasen) mit Wasser gefüllt.
Das abfließende Kühlwasser wird in einem Rohr
ins Meer zurück geführt. Das Ende dieses Rohres
befindet sich soweit unterhalb des Meeresspiegels, dass auch bei
hohem Wellengang keine Luft in das System gelangt. Der Pegelunterschied zwischen
dem Wasserstand in der Wanne an dem einen Ende des Systems und der
(niedrigere) mittlere Meereswasserspiegel führen dazu,
das Wasser einen Pegelausgleich anstrebt, was zu einer Zirkulation
von Wasser durch das Kühlsystem führt.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - WO 2006/029603
A1 [0003, 0006]
- - US 4366030 [0004, 0007, 0007, 0013]
- - WO 2007006323 [0005, 0007, 0007, 0013]
-
Zitierte Nicht-Patentliteratur
-
- - Szynalski,
Peter; Seawater Desalination Plant [0003]
- - (Anderson, Subatmospheric Pressure Distillation and/or Cooling
Method and Means, 1979/1982 [0004]
- - Buchmann, Andreas; Sea Water Desalination Plant Comprising
a Gravity-Assisted Vacuum [0005]