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Unter
ein- und mehrkanaligen Liquidhandlinggeräten sollen nachfolgend sowohl
Dispensier- aber auch Pipetiergeräte mit einem oder mehreren
Abgabekanälen
verstanden werden, über
die eine Flüssigkeit, insbesondere
im μl- und
nl-Bereich, gleichzeitig abgegeben werden kann. Im weitläufigen Sinne
sollen hierunter auch Geräte
und Vorrichtungen verstanden werden, die im verarbeitenden und produzierenden
Gewerbe dosiert Flüssigkeit
abgeben.
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Eingesetzt
werden derartige Geräte
insbesondere in der Analytik von Flüssigkeiten, z. B. in der medizinischen
Diagnostik und im Bereich der pharmazeutischen Wirkstoffsuche, wo
der Trend nach immer kleineren Messvolumina geht, die in einer immer
größer werdenden
Anzahl gleichzeitig hantiert werden können.
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Für reproduzierbare
Analyseergebnisse ist es erforderlich, dass die einzelnen Abgabevolumina
nicht über
einen vorgegebenen Toleranzbereich hinaus von einem vorgegebenen
Sollwert abweichen und was noch viel wichtiger erscheint, auch nicht über einen
vorgegebenen Toleranzbereich voneinander abweichen.
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Um
diese Toleranzen einzuhalten, werden nach dem Stand der Technik
die die Abgabevolumina bestimmenden passiven Bauelemente entsprechend
ausgewählt
und gepaart, so dass bei gleichen Ansteuerparametern gleiche Volumina
(im vorgegebenen Toleranzbereich) abgegeben werden.
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Zusätzlich oder
alternativ können
durch Änderung
der Abgabeparameter gleiche Abgabevolumina über eine Kalibrierung der Abgabekanäle (Abgleich
der Einzelwerte auf einen Sollwert) oder eine Equilibrierung der
Abgabekanäle
(Abgleich der Einzelwerte der Kanäle untereinander) erreicht
werden.
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Grundsätzlich kann
die Volumenvermessung als Voraussetzung zur Kalibrierung und/oder
Equilibrierung von Liquidhandlinggeräten durch eine Volumen-, Masse-
oder Durchflussmessung realisiert werden. Im Bereich der Volumenmessung
in Küvetten,
Mikrotitrationsplatten oder ähnlichen
optischen transparenten Gefäßen dominiert
das photometrische Messprinzip, bei der Massebestimmung die Gravimetrie
und bei der Durchflussmessung die Kalorimetrie. Vielfach wird mit
einer Hilfsflüssigkeit
entsprechend geeigneter optischer Eigenschaften gearbeitet und vorrausgesetzt,
dass sich die Originalflüssigkeit
bzgl. ihrer fluidischen Eigenschaften ebenso verhält.
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Bei
photometrischen Verfahren muss für
den Bezug zur Richtigkeit stets ein photometrisches Äquivalent
(Reader-Faktor) zwischen dem photometrischen Messwert (Absorbanz-Fluoreszenzwert)
und den Volumina der Flüssigkeit
hergestellt werden. Dies geschieht meist über den Einsatz einer Laborwaage.
Hierfür
muss auch die Dichte der Flüssigkeit
bekannt sein und darf nicht variieren. Dieser Wert ist abhängig von
den photometrischen Eigenschaften der Flüssigkeit (Farbstofflösung) und
der Geometrie des Gefäßes (Füllstand,
Meniskus, Gefäßöffnung,
Material der Gefäße, etc.).
Beim Wechsel eines Platten- bzw. Gefäßtyps oder bei der Verwendung
einer anderen Farbstofflösung
(notwendig bei der Messung eines anderen Volumens) muss dieses Äquivalent
neu bestimmt werden.
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Bei
einem erfindungsgemäßen Verfahren
kann auf all dies verzichtet werden, da mit der beim späteren Betrieb
verwendeten Flüssigkeit
kalibriert/equilibriert werden kann, wobei die photometrischen Eigenschaften der
Flüssigkeit
und der Messkammer keine Rolle spielen.
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Bei
photometrischen Verfahren müssen
wegen der benötigten
Mischungszeiten (Diffusionszeit: 30-60 min) besondere Vorkehrungen
hinsichtlich der Verdunstung getroffen werden. Bei Verwendung von
Mikrotitterplatten für
die Gefäße werden
verschiedene Wege zur Reduzierung der Verdunstung beschritten. Bekannt
ist das Abkleben mit einer Folie (seal) und eine mit der entsprechenden
Flüssigkeit
gesättigte
Umgebungsatmosphäre.
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Demgegenüber ist
die Messzeit mit einem erfindungsgemäßen Verfahren geringer, da
keine Mischungszeit erforderlich ist und damit der Einfluss der
Verdunstung geringer. Vorteilhaft ist natürlich auch hier eine kleine
Gefäßöffnung und
eine gesättigte
Umgebungsatmosphäre.
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Durch
eine günstige
Gestaltung der Gefäße kann
die Verdunstung reduziert werden.
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Durch
die Verkleinerung der Volumina und damit der geometrischen Abmessungen
der Gefäße, in denen
die Volumina vermessen werden sollen, steigt der Einfluss der Oberflächeneffekte.
Beachtet werden müssen
hierbei die Ausbildung von Menisken, wirkende Kapillarkräfte und
das Benetzungsverhalten.
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Bei
kleinsten Volumina wird die Verdunstung zu einer kritische Größe.
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Diese
Oberflächeneffekte
sowie die Verdunstung führen
bei den bekannten Messverfahren mit geringer werdenden Messvolumina
zu größer werdenden
Messfehlern, so dass sie für
eine Kalibrierung und/oder Equilibrierung von Liquidhandlinggeräten, die
sehr kleine Volumina abgeben, schlecht geeignet erscheinen.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung
bereitzustellen, mit dem Liquidhandlinggeräte hochgenau kalibriert und/oder
equilibriert werden können.
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Diese
Aufgabe wird für
ein Verfahren zum Kalibrieren und/oder Equilibrieren gemäß Anspruch
1 und für
eine Vorrichtung zur Durchführung
des Verfahrens gemäß Anspruch
4 gelöst.
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Vorteilhafte
Ausführungen
sind in den Unteransprüchen
beschrieben.
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Es
ist erfindungswesentlich, dass die Bestimmung des Abgabevolumens
einer Flüssigkeit
in eine Messkammer mit einem unbekannten Messkammervolumen über die
Messung und Auswertung von Druckänderungen
eines Gases erfolgt. Dadurch ist das Verfahren prinzipbedingt unabhängig von
irgendwelchen Oberflächeneffekten,
Gaseinschlüssen,
Verschmutzungen oder Ähnlichem.
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Grundsätzlich lassen
sich mit einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
verschiedene Arten von Liquidhandlinggeräten kalibrieren bzw. equilibrieren.
Voraussetzung hierfür
ist, dass eine Möglichkeit
besteht, das Abgabeverhalten des Gerätes, d. h. die Abgabevolumina
dessen einzelner Abgabekanäle,
zu verändern.
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Prinzipiell
sind hier folgende Möglichkeiten
zu erwähnen:
- a. Systeme, deren Abgabevolumina von der Änderung
des Hubes abhängig
sind. (Ein- und
Mehrkanal-Pipetten; Pumpensysteme mit veränderlichem Hub-Taumelkolbenpumpen,
etc.) Hierbei kann die Verdrängung
des Abgabemediums Flüssigkeit
durch ein Gas (air displacement) oder eine Flüssigkeit/Festkörper (positive
displacement) erfolgen.
- b. Systeme, deren Abgabevolumina von der Öffnungszeit des Liquidkanals
abhängen.
(druckbeaufschlagte Systeme mit Dosierventil) Auch hier kann die
Verdrängung
des Abgabemediums Flüssigkeit
durch ein Gas, eine Flüssigkeit
oder ein Festkörper
erfolgen.
- c. Systeme, deren Abgabevolumina durch die Förderzeit des Systems bestimmt
wird. (Schlauchpumpen, Membranpumpen, Mikropumpensysteme, Piezo-Dispensierer)
d. Systeme, deren Förderraten
(Durchfluss) manipuliert werden können. (Pumpen, Mikropumpensysteme,
Piezo-Dispensierer)
- e. Systeme, die inkrementale (bekannte) Volumina aufakkumulieren
(Piezo-Dispensierer,
Bubbel-Jets, kleinste Tröpfchen
etc.) Die Anzahl der einzelnen abgegebenen Volumina bestimmen die
Abgabevolumina. (Abgabevolumina = Anzahl der Volumina x inkrementales
Volumen; Bsp.: Um mit einem System, welches nur 1 μl abgeben
kann, 50 μl
zu dispensieren, muss der Abgabevorgang fünfzigmal wiederholt werden.)
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Die
Erfindung soll nachfolgend mittels einer Zeichnung anhand eines
Ausführungsbeispiels
näher erläutert werden.
Hierzu zeigt:
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1a eine Prinzipskizze einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
mit einer geöffneten
Messkammer
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1b eine
Prinzipskizze einer Vorrichtung gemäß 1a mit
einer geschlossenen Messkammer
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2a einen
Messkammerträger
auf einem 3-D-Koordinatentisch
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2b einen
Messkammerträger
in Draufsicht
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3a ein
Diagramm über
die Abhängigkeit
VIst von P
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3b ein
Diagramm über
die Abhängigkeit
V von t
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Eine
erfindungsgemäße Vorrichtung
(1a, 1b) besteht im Wesentlichen
aus einer Einrichtung zur Erzeugung eines Betriebsdruckes 1,
die über
eine erste Druckleitung 6 eingangsseitig mit einer Druckkammer 2 verbunden
ist, einer zweiten Druckleitung 7, die mit der Druckkammer 2 ausgangsseitig
verbunden ist und an deren freiem Ende eine dieses Ende umschließende Dichtung 8 sitzt,
einem Eingangsventil 3 und einem Ausgangsventil 4 zum
wahlweise Öffnen
und Schließen
der Druckleitungen 6, 7, einem an die Druckkammer 2 angeschlossenen
Drucksensor 5 sowie einer Aufnahme 12 für einen
Messkammerträger 9.
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Der
Messkammerträger 9 umfasst
eine oder mehrere einseitig offene Messkammern 10 (2a, 2b).
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Ein
Messkammerträger 9 mit
nur einer Messkammer 10 kann verwendet werden, um ein einkanaliges Liquidhandlinggerät 18 zu
kalibrieren. Verständlicherweise
gibt es hier keine Rasterabstände,
wie sie für
mehrkanalige Liquidhandlinggeräte 18 und
Messkammerträger 9 mit
mehreren Messkammern 10 eine Rolle spielen.
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Um
ein mehrkanaliges Liquidhandlinggerät 18 zu kalibrieren,
ist es notwendig, dass der Messkammerträger 9 mindestens eine
gleiche Anzahl, bevorzugt jedoch ein ganzzahliges Vielfaches der
Anzahl von Messkammern 10 aufweist, wie Abgabekanäle 19 im
mehrkanaligen Liquidhandlinggerät 18 vorhanden
sind. Außerdem
müssen
die Messkammern 10 in einem Rasterabstand zueinander angeordnet
sein, abgestimmt auf die Rasterabstände der Abgabekanäle 19,
damit in einem Abgabezyklus, in dem zeitgleich über alle Abgabekanäle 19 jeweils
ein Abgabevolumen abgegeben wird, diese jeweils von einer Messkammer 10 aufgenommen
werden. Für
das erfindungsgemäße Verfahren
und die erfindungsgemäße Vorrichtung
ist es wichtig, dass die Öffnungen
bzw. genauer gesagt der die Öffnungen
jeweils begrenzende Randbereich der einseitig offenen Messkammern 10 in
einer Ebene, bevorzugt in einer gemeinsamen Ebene, liegen.
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In
einer Ebene müssen
die Öffnungen
liegen, damit sie durch die zur Anlage kommende Dichtung 8, die
eine Dichtfläche 13 aufweist,
hermetisch abgedichtet werden können.
Wenn alle Öffnungen
in der gleichen Ebene liegen, hat das den Vorteil, dass die notwendige
vertikale Bewegung, was im Zusammenhang mit der Beschreibung des
Verfahrensablaufes genauer erläutert
wird, über
einen konstanten Weg abläuft.
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Die
Dichtung 8 muss zwingend größer der Öffnungen der Messkammern 10 sein,
damit die Dichtung 8 die Messkammer 10 gegenüber der
Umgebung hermetisch abdichten kann.
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Die
Aufnahmevolumina der einzelnen Messkammern 10 müssen weder
identisch noch bekannt sein.
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Als
Messkammerträger 9 mit
Messkammern 10 können
grundsätzlich
alle offenen Gefäßsysteme
verwendet werden. Dabei kann der Messkammerträger 9 ein spezieller
Träger
sein bestückt
mit Einzelgefäßen, oder
aber die Einzelgefäße sind
im Messkammerträger 9 integriert.
Insbesondere kommen Mikrotitrationsplatten aber auch Küvettenanordnungen
oder so genannte Tuberacks in Frage, die wiederverwendbar sind oder für eine einmalige
Benutzung (s. g. Disposeables) vorgesehen sind. Der Messkammerträger 9 mit
Messkammern 10 kann auch auf ein Einzelgefäß reduziert
sein. Die Verwendung von Mikrotitrationsplatten als Messkammerträger 9 bzw.
die Verwendung von Messkammerträgern 9 im
Format einer Mikrotitrationsplatte hat den Vorteil, dass der Messkammerträger 9 durch
die übliche
Geräteperipherie
zum Handling von Mikrotitterplatten, wie Stacker, Manipulatoren,
Transportschlitten und greifende Roboter für das Handling der Messkammerträger 9 verwendet
werden kann.
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Bei
der Verwendung von wiederverwendbaren Messkammern 10 kann
das erfindungsgemäße Verfahren
beschleunigt werden, indem nur bei einer ersten Verfahrensdurchführung die
Volumina der leeren Messkammern 10 erfasst und abgespeichert
werden.
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Es
ist vorteilhaft, wenn im Messkammerträger 9 zusätzlich zu
den eigentlichen Messkammern 10 Referenzkammern 11 vorhanden
sind, deren Kammervolumina bekannt sind womit, eine Kalibrierung
der Vorrichtung möglich
wird, die unmittelbar am Beginn des Verfahrens durchgeführt werden
kann, bei gleichen Prozessbedingungen mit denen das Kalibrier- und/oder
Equilibrierverfahren des Liquidhandlinggerätes 18 durchgeführt wird.
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Die
Referenzkammern 11 können
sich auch auf einem separaten Träger
befinden.
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Die
Aufnahme 12, die im beschriebenen Ausführungsbeispiel durch zwei Passstifte
gebildet wird, die in den Boden des Messkammerträgers 9 eingreifen,
dient einer definierten, reproduzierbaren Positionierung des Messkammerträgers 9 zur
Dichtung 8. Die Aufnahme 12 kann anstelle durch
genannte Passstifte grundsätzlich
durch eine beliebige form- oder kraftschlüssige Halterung gebildet werden.
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Vorteilhaft
ist die Dichtung 8 an einem Gehäuseteil der Vorrichtung ortsfest
angebracht, und die notwendigen Relativbewegungen zwischen dem Messkammerträger 9 und
der Dichtung 8 werden über
einen 3-D-Koordinatentisch 16 vollzogen, auf welchen der
Messkammerträger 9 über die
Aufnahme 12 fixiert wird.
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Es
ist dem Fachmann klar, dass ebenso die Aufnahme 12 und
damit der Messkammerträger 9 ortsfest gestaltet
werden kann und die Dichtung 8 über einen Verschiebemechanismus
dreidimensional zum Messkammerträger 9 bewegbar
ausgeführt
wird. Ebenso sind Mischvarianten denkbar, in denen z. B. der Messkammerträger 9 in
einer horizontalen Ebene verschoben werden kann und die Dichtung 8 vertikal
auf und ab bewegt wird.
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Anstatt
mit einem z. B. in Mikrotechnologie hergestellten Drucksensor 5 kann
die Druckdifferenz z. B. auch durch Flussmessung mittels optoelektronischer
oder elektrischer Sensoren in einer Kapillare bestimmt werden.
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Neben
den bereits genannten Bauteilen und Baugruppen gehört zur Vorrichtung
eine Speicher- und Auswerteeinheit 14, die mit dem 3-D-Koordinatentisch 16 und
dem Drucksensor 5 verbunden ist.
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Die
Speicher- und Auswerteeinheit 14 erhält vom 3-D-Koordinatentisch 16 die
Koordinaten der jeweils unterhalb der Dichtung 8 positionierten
Messkammer 10 und vom Drucksensor 5, die jeweils
zu dieser Messkammer 10 relevanten Messwerte und kann diese
geeignet auswerten und einem Istvolumen zuordnen.
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Vorteilhaft
gehört
zur Vorrichtung auch eine mit der Speicher- und Auswerteeinheit 14 verbundene Steuereinheit 15,
die eine Schnittstelle für
das zu kalibrierende und/oder equilibrierende Liquidhandlinggerät 18 aufweist, über die
eine automatisch gesteuerte Änderung
von den die Volumenabgabe beeinflussenden Parameter des Liquidhandlinggerätes 18 möglich ist.
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Das
Volumen der Druckkammer 2 sowie der Druckleitungen 6, 7 ist
bekannt und über
die verfahrenseigenen Druckänderungen
hin stabil.
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Die
Vorrichtung kann, ausgenommen des 3-D-Koordinatentisches 16,
mit der Aufnahme 12 und dem hierin gehaltenen Messkammerträger 9 eingehaust
sein, wobei die Dichtung 8 von außen zugängig sein muss. Weitere einzelne
Baueinheiten, wie die Einrichtung zur Erzeugung eines Betriebsdruckes 1,
könnten
ebenfalls außerhalb
des Gehäuses
angeordnet sein.
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Die
Vorrichtung kann als Einzelgerät
gestellt und verwendet werden oder aber in einer Kette von miteinander
kommunizierenden Laborgeräten
bzw. in einem Laborgerät
integriert sein.
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Vor
Beginn des Verfahrens wird ein für
das zu kalibrierende und/oder equilibrierende Liquidhandlinggerät 18 passender
Messkammerträger 9 ausgewählt und
auf dem 3-D-Koordinatentisch 16 in
der Aufnahme 12 positioniert.
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Für ein Liquidhandlinggerät 18 mit
z. B. acht Abgabekanälen 19 könnte ein
geeigneter Messkammerträger 9,
wie in 2b dargestellt, aussehen. So
kann z.B. mit vier Abgabezyklen gezielt unterschiedlicher Sollvolumina
V1-V4 das Liquidhandlinggerät 18 über seine
acht Abgabekanäle 19 die
Messkammern 10 befüllen.
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Für die nachfolgende
Beschreibung werden die Begriffe Abgabevolumen, Istvolumen, Sollvolumen V1-V4
und Kalibriervolumen VK1-VK4 verwendet.
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Unter
dem Sollvolumen V1-V4 wird das Abgabevolumen verstanden, welches über einen
Abgabekanal abgegeben werden soll. Das tatsächliche Abgabevolumen weicht
in der Regel vom Sollvolumen V1-V4 ab und wird als Istvolumen bezeichnet.
Das bekannte Abgabevolumen zum Kalibrieren wird als Kalibriervolumen VK1-VK4
bezeichnet und kann vorteilhaft gleich einem Sollvolumen V1-V4 sein.
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Die
in einer Reihe in x-Richtung vorhandenen Messkammern 10 (s. 2b)
sind jeweils einem Abgabekanal 19 zugeordnete Messkammern
K1-K8, die nacheinander jeweils durch denselben Abgabekanal 19 mit Istvolumina,
die in der Regel von den verschiedenen Sollvolumina V1-V4 abweichen,
befüllt
werden.
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Hingegen
werden die Messkammern 10 in einer Reihe in y-Richtung
zeitgleich durch unterschiedliche Abgabekanäle 19 und somit durch
unterschiedliche Istvolumina befüllt,
trotzt Abgabe eines gleichen Sollvolumens pro Abgabezyklus V1-V4.
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Entsprechend
dem Beispiel werden über
vier aufeinanderfolgende Abgabezyklen die Messkammern 10 in
x-Richtung jeweils mit unterschiedlichen Sollvolumina V1-V4 befüllt. Vorteilhaft
entsprechen diese den Kalibriervolumina VK1-VK4, mit denen die Vorrichtung
mit Hilfe von Referenzkammern 11 kalibriert wird, was nachfolgend
näher beschrieben
wird.
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Die
Abweichung der Istvolumina untereinander bzw. der Istvolumina von
den Sollvolumina V1-V4 feststellen zu können, ist die Voraussetzung
für die
Equilibrierung bzw. Kalibrierung der Abgabekanäle 19 und die Aufgabe
der Vorrichtung.
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Für die Kalibrierung
der Vorrichtung ist es von Vorteil, wenn der Messkammerträger 9 Referenzkammern 11 aufweist.
Ausreichend sind bereits zwei Referenzkammern 11, die entweder
ein gleiches oder unterschiedliches bekanntes Messkammervolumen
haben.
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Mit
Referenzkammern 11 gleicher Messkammervolumina, z. B. in
einer Mikrotitrationsplatte, erfolgt die Kalibrierung mittels einem
oder zwei bekannten Kalibriervolumina VK1-VK4, was jedoch ein unabhängiges Messsystem
erforderlich macht, um diese Kalibriervolumina VK1-VK4 zu bestimmen.
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Mit
Referenzkammern 11 unterschiedlicher Messkammervolumina,
insbesondere erreicht durch deren unterschiedliche Tiefe, kann die
Vorrichtung kalibriert werden, ohne dass die Referenzkammern 11 befüllt werden
müssen.
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Vorteilhaft
werden die Messkammervolumina und Kalibriervolumina auf den konkreten
Anwendungsfall zugeschnitten, d. h. die Vorrichtung wird exakt auf
die vom Liquidhandlingsystem abzugebenen Sollvolumina kalibriert.
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Werden
z. B. über
die Abgabekanäle
vier verschiedene Sollvolumina abgegeben ist es von Vorteil, wenn
der Messkammerträger 9 vier
Referenzkammern 11 aufweist, deren Messkammervolumina im
Einzelnen bekannt sind und die praktisch mit Kalibriervolumina VK1-VK4
entsprechend den vier unterschiedlichen Sollvolumina V1-V4 befüllt werden,
um die Vorrichtung auf exakt diese Volumina kalibrieren zu können.
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Nachdem
der Messkammerträger 9 ausgewählt und
in einer dafür
vorgesehenen Aufnahme 12 auf dem 3-D-Koordinatentisch 16 positioniert
wurde, kann das Verfahren beginnen.
- 1. Verfahrensschritt:
Das
Ausgangsventil 4 wird geschlossen, das Eingangsventil 3 wird
geöffnet
und in der Druckkammer 2, deren Volumen VDK bekannt
ist und die nun mit der Einrichtung zur Erzeugung eines Betriebsdruckes 1 verbunden
ist, wird ein vorgewählter
Betriebsdruck PDK eines Gases aufgebaut.
Der Betriebsdruck PDK ist gegenüber dem
atmosphärischen
Normaldruck, der bekannt ist, bevorzugt positiv, kann aber auch
negativ sein. Sobald sich der Betriebsdruck PDK in
der Druckkammer 2 eingestellt hat, was durch den Drucksensor 5 überwacht
werden kann, wird das Eingangsventil 3 geschlossen.
- 2. Verfahrensschritt:
Der Messkammerträger 9 wird unterhalb
der Dichtung 8 horizontal so positioniert, dass eine erste
Messkammer 10 mittig unter der Dichtung 8 zum
Halten kommt. Der Messkammerträger 9 wird
nun vertikal angehoben, bis die Dichtung 8 mit ihrer Dichtfläche 13 dicht
auf dem Randbereich der Messkammer 10 aufliegt, wobei die
Andruckkraft zwischen Messkammerrand und Dichtung 8 größer dem
Betriebsdrucksein muss.
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Die
Verfahrensschritte 1 und 2 können
nacheinander oder auch zeitgleich erfolgen.
- 3.
Verfahrensschritt:
Nachdem die vorhergenannten Verfahrensschritte
abgeschlossen sind, wird das Ausgangsventil 4 geöffnet, wodurch
das Gas in die Messkammer 10 strömt und es zu einem Druckausgleich
zwischen der Druckkammer 2 und der abgedichteten Messkammer 10 kommt.
Der sich einstellende Ausgleichsdruck PAusgleich (nachfolgend erster
Ausgleichsdruck), der ein Maß für das Kammervolumen
dieser Messkammer 10 darstellt, wird mittels des Drucksensors 5 gemessen
und dieser Messkammer 10 zugeordnet abgespeichert. Das
Gas dient somit als Messmittel. Die Daten der jeweiligen Messkammer 10,
die durch ihre Position identifiziert sind, erhält die Speicher- und Auswerteeinheit 14 vom
3-D-Koordinatentisch 16, der die jeweilige Tischposition,
z. B. mittels eines Encoders, feststellt.
- 4. Verfahrensschritt:
Der 3-D-Koordinatentisch 16 wird
abgesenkt, wodurch die Messkammer 10 wieder geöffnet wird.
Bleibt das Ausgangsventil 4 geöffnet, werden die Druckleitungen 6, 7 und
die Druckkammer 2 entlüftet.
- 5. Verfahrenschritt:
Sofern weitere noch nicht vermessene
Messkammern 10 im Messkammerträger 9 vorhanden sind,
werden die Verfahrensschritte 1-4 wiederholt.
- 6. Verfahrensschritt:
Nachdem alle Messkammern 10 vermessen
wurden, werden diese durch das zu kalibrierende und/oder equilibrierende
Liquidhandlinggerät 18 in
einem oder mehreren Abgabezyklen mit einer Flüssigkeit 17 befüllt und
die Verfahrensschritte 1-6
werden wiederholt. Der sich nunmehr jeweils einstellende Ausgleichsdruck
(nachfolgend zweiter Ausgleichsdruck) stellt ein Maß für das Differenzvolumen
zwischen dem zuvor ermittelten Messkammervolumen und dem jeweiligen
in die Messkammer 10 gefüllten Abgabevolumen (Istvolumen)
der Flüssigkeit 17 dar,
so dass man aus diesem auf das jeweilige Abgabevolumen (Istvolumen) der
einzelnen Abgabekanäle 19 schließen kann.
- 7. Verfahrensschritt:
Nachdem in der Speicher- und Auswerteeinheit 14 alle
Messwerte den Messkammern 10 zugeordnet abgelegt wurden
sowie die Werte für
die Sollvolumina V1-V4 für
die einzelnen Abgabezyklen und die zu den Volumina der Druckkammer 2 und
der Druckleitungen 6, 7 relevante Werte eingegeben
wurden,
werden für
die einzelnen Messkammern 10 die Differenzwerte zwischen
dem jeweils zugeordneten ersten und zweiten Ausgleichsdruck gebildet
und den Differenzwerten jeweils ein Wert für ein Istvolumen zugeordnet.
Es
kann auch dem ersten und zweiten Ausgleichsdruck jeweils ein Volumen
zugeordnet werden und von diesen Volumenwerten die Differenz gebildet
werden, um das Istvolumen zu ermitteln.
Die Zuordnung eines
Druckwertes zu einem Volumenwert soll im Anschluss an die Beschreibung
des Verfahrens näher
erläutert
werden.
Nach Ermittlung der Istvolumina werden die Istvolumina
mit den Sollvolumina V1-V4
und/oder die Istvolumina untereinander verglichen und die Voluminaabweichungen
ermittelt.
- 8. Verfahrensschritt:
Liegen die ermittelten Voluminaabweichungen
außerhalb
einer vorgegebenen Toleranz, so werden die das jeweilige Abgabevolumen
beeinflussenden Parameter am Liquidhandlinggerät 18 verändert. Zum
Beispiel wird die Öffnungszeit
der Ventile der Abgabekanäle 19 verändert. Die
Parameteränderung
kann automatisiert werden, indem ermittelte Werte für die Voluminaabweichungen
als Steuergrößen in eine
Steuereinrichtung 15 eingegeben werden, die mit dem Liquidhandlinggerät 18 verbunden
werden kann.
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Die
Ermittlung eines Volumenwertes aus einem gemessenen Druckwert erfolgt
mittels der thermischen Zustandsgleichung idealer Gase p·V = n·R·T, wobei
p der Druck, V das Volumen, T die Temperatur und R die universelle
Gaskonstante ist und dem Ansatz, dass die Stoffmenge des Gases im
System vor und nach dem Druckausgleich konstant ist, d. h. die Stoffmenge
des Gases in der Messkammer 10 plus die Stoffmenge in der
Druckkammer 12 ist gleich der Stoffmenge in Druck- und
Messkammer (2, 10) nach dem Ausgleich.
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Von
diesem Zusammenhang ausgehend ergibt sich für eine erfindungsgemäße Vorrichtung
folgende Gleichung Gl.1:
- VMK
- = Volumen der Messkammer 10
- VDK
- = Volumen der Druckkammer 2 (zuzüglich der
anteiligen Volumina der Druckleitungen 6 und 7 zwischen
den beiden Ventilen 3 und 4)
- PMK
- = Messkammerdruck
- PDK
- = Betriebsdruck
- P
- Ausgleich =
der erste oder zweite Ausgleichsdruck bzw. der Differenzwert zwischen
dem ersten und dem zweiten Ausgleichsdruck
- VIst
- = Volumen der Flüssigkeit
(Abgabevolumen)
- TMK
- = Temperatur des Gases
in der Messkammer 10
- TDK
- = Temperatur des Gases
in der Druckkammer 2
- T2
- = Temperatur des Gases
nach dem Ausgleich
- VL
- = anteiliges Volumen
der Druckleitung 7, in Flussrichtung hinter dem Ventil 4
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Um
mit diesem Messprinzip praktisch kleinste Volumina sicher zu bestimmen,
wurde bei der Konzeption einer erfindungsgemäßen Vorrichtung auf den Stand
der Technik der Feinwerktechnik und der Mikrosystemtechnik zurückgegriffen.
Erst die Verwendung von Ventilen (beispielsweise BürkertTM Typ 127) mit kleinsten internen Kanalvolumina
und hochauflösende
mikrotechnische Drucksensoren (beispielsweise HoneywellTM SCX
Sensor) ermöglicht
die Realisierung eines solchen Messgerätes. Der Vorteil des realisierten
Aufbaus besteht darin, dass mit dem integrierten Drucksensor 5 beim
Entlüften
ebenfalls der Umgebungsdruck, welcher beim realisierten Aufbau dem
Messkammerdruck entspricht, gemessen werden kann.
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Bei
der Realisierung kommt dem thermischen Systemverhalten ein besonderer
Stellenwert zu. Eine Temperaturgleichheit bzw. Konstanz während des
Messvorgangs des Gases in der Druckkammer 2, des Gases
in der Messkammer 10 und der Flüssigkeit 17 in der
Messkammer 10 ist für
die Funktion des Messprinzips bzw. der Genauigkeit unabdingbar.
Durch die vorteilhafte Verwendung von Materialien mit guten Wärmeleiteigenschaften,
Realisierung ausreichend großer
Wärmekapazitäten und thermischer
Entkopplung zur Umgebung kann diese Temperaturgleichheit und Konstanz
mit geringem Aufwand gewährleistet
werden. Hierdurch entfällt
eine aufwendige Temperierung des Messgerätes, des Gases und des Mediums.
Darüber
hinaus erfolgt die Messung in einem Zeitfenster von 2-3 Sekunden,
wodurch andere bekannte, auf Diffusion beruhende Einflüsse, wie
Gaslöslichkeiten
und Flüssigkeitsaufnahmevermögen des
Messgases vernachlässigt
werden können.
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Wie
bereits erläutert,
können
die Werte für
die Sollvolumina V1-V4 statt in die Speicher- und Auswerteeinheit 14 eingegeben
auch durch die Vorrichtung selbst ermittelt werden, indem die Vorrichtung
vorteilhaft auf diese Sollvolumina V1-V4 exakt kalibriert wird.
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Grundsätzlich kann
die Vorrichtung mit nur zwei Referenzkammern 11, die ein
unterschiedliches bekanntes Kammervolumina aufweisen, ohne Befüllung kalibriert
werden oder mit zwei Referenzkammern 11, die gleiche bekannte
Kammervolumina haben, wobei wenigstens eine der Referenzkammern 11 mit
einem bekannten Volumen, einem Kalibriervolumen VK1-VK4, der Flüssigkeit 17 befüllt werden
muss. Entsprechend dem erfindungsgemäßen Verfahren werden den Referenzkammern 11 zugeordnete
Ausgleichsdrücke
gemessen und den bekannten Volumina zugeordnet werden. Grundsätzlich sind
zwei Werte, die jeweils einem Volumina zugeordnet werden, ausreichend,
um alle notwendigen Messsystem-Parameter zu bestimmen, welche es
ermöglichen,
den Messwerten jeweils ein Volumen zuzuordnen bzw. es daraus zu
errechnen. Trotzdem kann das exakte Kalibrieren auf mehrere Volumina,
nämlich
auf die, die tatsächlich
abgegeben werden sollen, von Vorteil sein, um genauere Ergebnisse
zu erhalten.
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Dem
Fachmann auf dem Gebiet dieser Erfindung erschließt sich,
dass die Erfindung nicht auf die Einzelheiten der vorstehend beispielhaft
angeführten
Ausführungsformen
beschränkt
ist, sondern dass die vorliegende Erfindung in anderen speziellen
Formen verkörpert
sein kann, ohne vom Umfang der Erfindung abzuweichen, die durch
die anliegenden Ansprüche
festgelegt ist.
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Nachfolgend
soll die Kalibrierung eines einkanaligen Liquidhandlinggerätes 18 auf
ein Sollvolumen V1 anhand konkreter Verfahrensparameter aufgezeigt
werden.
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Vorgegebene Parameter:
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- Betriebsdruck PDK = 3000mbar,
- Luftdruck bzw. Messkammerdruck PMK =
1000mbar,
- Volumen der Druckkammer 2 (zuzüglich der anteiligen Volumina
der Druckleitungen 6 und 7 zwischen den beiden
Ventilen 3 und 4) VDK =
20μl,
- Sollvolumen V1 = 30μl,
- anteiliges Volumen der zweiten Druckleitung 7 hinter
dem Ventil 4 VL = 10μl, vorgegebene
Dispensierventilöffnungszeit
talt = 500ms
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Über die
Korrektur der Öffnungszeit
t des Dispensierventils soll das Istvolumen verändert werden, bis es dem Sollvolumen
V1 entspricht.
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Zuerst
wird das noch unbekannte Volumen der Messkammer
10 bestimmt,
indem die beschriebenen Verfahrensschritte 1-3 analog abgearbeitet
werden. Es wird ein Ausgleichsdruck von P
Ausgleich =
1571mbar gemessen. Mit Hilfe der Gleichung Gl. 1, bei T
MK =
T
DK = T
2 und V
ist = 0 und Umstellung nach V
MK lässt sich
nun das Volumen der Messkammer
10 mit der Gleichung Gl.2
berechnen.
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Im
gewählten
Beispiel ergibt sich ein Volumen VMK von
40μl.
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Es
ist dem Fachmann klar, dass anstatt einer Berechnung auch das Volumen über eine
zuvor ermittelte Kalibierkennlinie des Messgerätes ermittelt werden kann.
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Nun
erfolgen die entsprechenden Verfahrensschritte 4 und 5.
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Es
schließt
sich die Bestimmung des Istvolumens VIst in
einer Messkammer 10 eines nun bekannten Messkammervolumens
VMK an.
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Nachdem
die Messkammer 10 mit dem Istvolumen befüllt wurde
und die Verfahrensschritte 1-4 erneut durchgeführt worden sind, erhält man einen
zweiten Ausgleichsdruck von beispielsweise PAusgleich =
1900mbar.
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Mit
Hilfe der Gleichung Gl. 1, bei TMK = TDK = T2 und VMK = 40 ml, umgestellt nach VIst , lässt
sich nun das Istvolumen der Flüssigkeit 17 berechnen.
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Im
gewählten
Beispiel ergibt sich ein Istvolumen von 25,6μl.
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In 3a sind
die Zusammenhänge
zwischen den gemessenen Ausgleichsdrücken und den Istvolumina dargestellt.
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Auch
in diesem Fall kann das Istvolumen über die zuvor ermittelte Kalibierkennlinie
ermittelt werden.
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Mit
Hilfe des ermittelten Istvolumens kann nun das Liquidhandlinggerät 18 auf
das Sollvolumen V1 kalibriert werden. In diesem Fall wird die neue Öffnungszeit
tneu des Dispensierventils aus der alten Öffnungszeit talt und einem Faktor von Soll- und Istvolumen
wie folgt bestimmt.
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Im
Beispiel ergibt dies eine Korrektur der Öffnungszeit von talt =
500ms auf tneu 586ms. 3b zeigt die
Korrektur der Abgabekennlinie eines Dispensiersystems.
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Die
Kalibrierung eines mehrkanaligen Dispensiersystems erfolgt durch
eine entsprechend vielzahlige Wiederholung der beschriebenen Verfahrensschritte.
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Nachfolgend
soll die Kalibrierung des Messgerätes an einem konkreten Ausführungsbeispiel
erläutert werden,
wobei die beiden hierzu notwendigen Referenzkammern 11 ein
unterschiedliches, bekanntes Messkammervolumen aufweisen.
- Volumen
der ersten bekannten Messkammer VMK1 = 40μl
- Volumen der zweiten bekannten Messkammer VMK2 =
10μl
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Nach
dem Positionieren der ersten Referenzkammer 11 unterhalb
der Dichtung 8 und dem Durchführen des Druckausgleiches analog
der Verfahrensschritte 1-3 wird beispielsweise ein Ausgleichsdruck
von PAusgl eich =
1571 mbar gemessen, dem VMK = 40μl zugeordnet
wird.
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Nach
dem Positionieren der zweiten Referenzkammer 11 unterhalb
der Dichtung 8 und dem Durchführen des Druckausgleiches analog
der Verfahrensschritte 1-3 wird beispielsweise ein Ausgleichsdruck
PAusgleich = 2000mbar gemessen, dem VMK2 = 10μl
zugeordnet wird.
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Aus
den gewonnen Messdaten für
beide Referenzkammern 11 lassen sich nun mit Hilfe der
Gl.1 die relevanten Parameter VL = 10μl, VDK = 20μl
der Vorrichtung ermitteln.
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Dem
Fachmann ist klar, dass es auch möglich ist eine Kalibrierkurve,
welche den direkten Zusammenhang zwischen Ausgleichsdruck und Flüssigkeitsvolumen
darstellt, zu erzeugen.
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- 1
- Einrichtung
zur Erzeugung eines Betriebsdruckes
- 2
- Druckkammer
- 3
- Eingangsventil
- 4
- Ausgangsventil
- 5
- Drucksensor
- 6
- erste
Druckleitung
- 7
- zweite
Druckleitung
- 8
- Dichtung
- 9
- Messkammerträger
- 10
- Messkammer
- 11
- Referenzkammer
- 12
- Aufnahme
- 13
- Dichtfläche
- 14
- Speicher-
und Auswerteeinheit
- 15
- Steuereinheit
- 16
- 3-D-Koordinatentisch
- 17
- Flüssigkeit
- 18
- Liquidhandlinggerät
- 19
- Abgabekanal
- VK1-VK4
- Kalibriervolumen
- K1-K8
- jeweils
einem bestimmten Abgabekanal zugeordnete Messkammer
- V1-V4
- Sollvolumen
pro Abgabezyklus