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Gebiet der Erfindung
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Die
Erfindung betrifft ein Mehrring-Exzenterwälzlager nach
den oberbegriffsbildenden Merkmalen des Patentanspruchs 1, und sie
insbesondere vorteilhaft bei der Wälzlagerung der Hauptzylinder von
Druckmaschinen realisierbar.
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Hintergrund der Erfindung
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Mehrring-Exzenterwälzlager
sind verstellbare Druckmaschinenlager, die in Bogen- und Rollen-Druckmaschinen
einerseits zur exakten Grundpositionierung der sogenannten Hauptzylinder,
wie Platten-, Gummi-, Druck- und Übergabezylinder, eingesetzt
werden und andererseits die Möglichkeit bieten, vor und
während des Druckbetriebes die Achsabstände von
nebeneinander angeordneten Hauptzylindern zu verändern,
um notwendige Funktionen an den Druckmaschinen, wie An- und Abschaltvorgänge,
Ausgleich unterschiedlicher Papierdicken oder auch Registerarbeiten
realisieren zu können. Durch ihre hohe Belastbarkeit, Steifigkeit,
Genauigkeit und exakte Versteilbarkeit tragen diese Mehrring-Exzenterwälzlager
zu der bei Druckmaschinen zentralen Forderung nach einer hochwertigen
Druckqualität entscheidend bei und werden je nach Baugruppenkonzept
sowohl als Festlager als auch als Loslager ausgeführt.
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Derartige
Mehrring-Exzenterwälzlager sind unter anderem durch die
von der Anmelderin herausgegebene Druckschrift LFD „Genauigkeitslager
für Druckmaschinen", vom Februar 2004 bekannt und werden
beispielsweise auf den Seiten 34 bis 36 in der Ausführungsform
als Loslager und auf Seite 41 in der Ausführungsform als
Festlager beschrieben. Beide Ausführungsformen bestehen
dabei im Wesentlichen aus einem rotierenden zentrischen Hauptlager
zur Aufnahme eines Lagerzapfens eines Hauptzylinders und mindestens
einem konzentrisch zu diesem Hauptlager angeordneten, vorwiegend
statisch belasteten Schwenklager zur Verstellung des Achsabstandes
des Hauptzylinders zu einem benachbarten Hauptzylinder. Das Hauptlager
wird dabei sowohl bei der Festlager- als auch bei der Loslagerausführung durch
einen zentrischen Innenring und einem exzentrischen Mittelring gebildet,
zwischen denen eine Vielzahl in mehreren Reihen nebeneinander angeordneter,
bei der Festlagerausführung als Kegelrollen und bei der
Loslagerausführung als Zylinderrollen ausgebildeter Wälzkörper
mit ihren Laufflächen auf mehreren nebeneinander an der
Außenseite des Innenrings und an der Innenseite des Mittelrings
angeordneten Laufbahnen abrollen. Das bei der Festlagerausführung
zumeist einzige Schwenklager und bei der Loslagerausführung
erste von zumeist zwei Schwenklagern wird dagegen durch den exzentrischen
Mittelring des Hauptlagers und einem zentrischen Außenring
bzw. einem weiteren exzentrischen Lagerring gebildet, zwischen denen
ebenfalls eine Vielzahl in mehreren Reihen nebeneinander angeordneter,
bei der Festlagerausführung wieder als Kegelrollen und
bei der Loslager-ausführung wieder als Zylinderrollen ausgebildeter
Wälzkörper mit ihren Laufflächen auf
mehreren nebeneinander an der Außenseite des Mittelrings
und an der Innenseite des zentrischen Außenrings bzw. des
weiteren exzentrischen Lagerrings angeordneten Laufbahnen abrollen.
Bei der Loslagerausführung kann dabei entweder der weitere
exzentrische Lagerring zugleich den Außenring des Mehrring-Exzenterwälzlagers
bilden, oder aber der weitere exzentrische Lagerring wird zusätzlich
von einem gesonderten zentrischen Außenring umschlossen,
zwischen dessen Innenseite und der Au ßenseite des weiteren
exzentrischen Lagerring nochmals eine Vielzahl in mehreren Reihen
nebeneinander angeordneter, als Zylinderrollen ausgebildeter Wälzkörper
angeordnet sind.
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Als
nachteilig bei derartigen Mehrring-Exzenterwälzlagern hat
es sich jedoch erwiesen, dass die hohe Steifigkeit durch die auf
Spielfreiheit ausgelegte axiale und/oder radiale Vorspannung des
Lagers im Zusammenhang mit den als Kegelrollen oder Zylinderrollen
ausgebildeten Wälzkörpern und deren Linienkontakt
zu ihren Laufbahnen ursächlich für ein relativ
hohes Reibmoment ist, das im Hauptlager eine erhöhte Wärmeentwicklung
und im Schwenklager eine gewisse Schwergängigkeit verursacht.
Die erhöhte Wärmeentwicklung im Hauptlager kann
dabei zu einer Wärmeausdehnung aller angrenzenden Lagerbauteile
führen, durch die das Reibmoment im Hauptlager noch höher
und die Lebensdauer des gesamten Lagers eingeschränkt wird,
während die Schwergängigkeit des Schwenklagers
zur Realisierung der Lagerschwenkbewegungen beim Verstellen der
Achsabstände der Hauptzylinder relativ stark dimensionierte
Stellmotoren erfordert, die einen erhöhten Bauraumbedarf
aufweisen sowie mit erhöhten Kosten verbunden sind. Außerdem
hat sich im Zusammenhang mit den verwendeten Wälzkörpern
vor allem bei Mehrring-Exzenterwälzlagern mit relativ geringen
Schwenkwinkeln eine ungünstige Schmierstoffverteilung im
Schwenklager sowie die insgesamt axial sehr breite Bauweise solcher
Mehrring-Exzenterwälzlager als nachteilig erwiesen, wobei
durch letzteres deren zur Erzielung einer hohen Steifigkeit des
Gesamtsystems gewünschte möglichst nahe Positionierung
am Druckpapier nicht optimal umgesetzt werden kann.
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Aufgabe der Erfindung
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Ausgehend
von den dargelegten Nachteilen der Lösungen des bekannten
Standes der Technik liegt der Erfindung deshalb die Aufgabe zu Grunde, ein
Mehrring-Exzenterwälzlager, insbesondere zur Wälzlagerung
der Hauptzylinder von Druckmaschinen, zu konzipieren, welches bei
hoher Steifigkeit und einer auf Spielfreiheit ausgelegten axialen und/oder
radialen Vorspannung in allen Lagerteilen ein geringes Reibmoment
und eine günstige Fettverteilung aufweist und sich durch
eine schmale axiale Bauweise auszeichnet.
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Beschreibung der Erfindung
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Erfindungsgemäß wird
diese Aufgabe, ausgehend von einem Mehrring-Exzenterwälzlager
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1, derart gelöst, dass zumindest
das rotierende Hauptlager des als Loslager oder als Festlager ausgebildeten
Mehrring-Exzenterwälzlagers durch ein mehrreihiges Kugelrollenlager
gebildet wird, dessen als Kugelrollen ausgebildete Wälzkörper
jeweils zwei axialseitig symmetrisch von ihrer Kugelgrundform abgeflachte,
parallel zueinander angeordnete Stirnflächen aufweisen.
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Der
Erfindung liegt somit die Erkenntnis zugrunde, dass es allein durch
den Austausch der bisher als Kegel- oder Zylinderrollen ausgebildeten Wälzkörper
gegen als Kugelrollen ausgebildete Wälzkörper
sowie durch eine daran angepasste Laufbahnausbildung bereits möglich
ist, durch den damit einhergehenden Punktkontakt der Kugelrollen zu
den Laufbahnen trotz hoher Steifigkeit und einer auf Spielfreiheit
ausgelegten axialen und/oder radialen Vorspannung in allen Lagerteilen
ein geringes Reibmoment und eine günstige Schmierstoffverteilung
in einem Mehrring-Exzenterwälzlager zu realisieren und
damit dessen Schmierstoffgebrauchs- und Lebensdauer wesentlich zu
erhöhen.
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Bevorzugte
Ausgestaltungen und vorteilhafte Weiterbildungen des erfindungsgemäß ausgebildeten
Mehrring-Exzenterwälzlagers werden in den Unteransprüchen
beschrieben.
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Danach
ist es gemäß den Ansprüchen 2 und 3 bei
dem erfindungsgemäß ausgebildeten Mehrring-Exzenterwälzlager
vorgesehen, dass das Hauptlager bevorzugt als Schrägkugelrollenlager
mit vier Reihen als Kugelrollen ausgebildeter Wälzkörper ausgebildet
ist, wobei die beiden axial inneren Reihen einen identischen Teilkreisdurchmesser
aufweisen, der kleiner als der ebenfalls identische Teilkreisdurchmesser
der beiden axial äußeren Reihen ist. Zusätzlich
ist dabei der Durchmesser der Kugelgrundform der Wälzkörper
der beiden axial äußeren Reihen gegenüber
dem Durchmesser der Wälzkörper der beiden axial
inneren Reihen größer ausgebildet, so dass jeweils
eine axial äußere Reihe und die daneben angeordnete
axial innere Reihe der Wälzkörper ein erstes und
ein zweites Reihenpaar mit jeweils unterschiedlichen Wälzkörper-
und Teilkreisdurchmessern bilden. Alternativ wäre es jedoch
auch möglich, bei unterschiedlichen Teilkreisdurchmessern
zwischen den axial inneren und den axial äußeren
Wälzkörperreihen die Kugelrollen aller Reihen mit
dem gleichen Durchmesser der Kugelgrundform auszubilden. Ebenso
wäre es denkbar, das Hauptlager abhängig von den
jeweiligen Lagertragzahlen als Schrägkugelrollenlager mit
weniger oder auch mehr als vier Reihen als Kugelrollen ausgebildeter
Wälzkörper mit gleichen oder unterschiedlichen
Kugelgrundformdurchmessern auszustatten. Unabhängig davon
ist es jedoch von Vorteil, die Kugelrollen des Hauptlagers an den
Randpartien ihrer Laufflächen oder die Randpartien ihrer
Laufbahnen im Innen- und Mittelring zusätzlich mit einem
auslaufenden logarithmischen Profil auszubilden, um damit auftretenden Kantenspannungen
zwischen den Kugelrollen und ihren Laufbahnen entgegen zu wirken.
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Ausgehend
von der zuvor beschriebenen Ausbildung zeichnet sich das erfindungsgemäß ausgebildete
Mehrring-Exzenterwälzlager nach den Ansprüchen
4 und 5 desweiteren dadurch aus, dass die benachbarten Wälzkörper
beider Reihenpaare jeweils auf einer gemeinsamen Rotationsachse
sowie auf parallel zueinander schräg verlaufenden Druckwinkelachsen
angeordnet sind und beide Reihenpaare der Wälzkörper
axial spiegelbildlich in O-Anordnung gegeneinander angestellt sind.
Die Wälzkörper jedes Reihenpaares werden dabei
bevorzugt in jeweils einem gemeinsamen, als Kunststofffensterkäfig ausgebildeten
Lagerkäfig derart geführt, dass die jeweils auf
einer gemeinsamen Rotationsachse angeordneten Wälzkörper
in einem gemeinsamen Käfigfenster mit ihren zueinander
weisenden Seitenflächen aneinander anliegend angeordnet
sind und sich somit in vorteilhafter Weise einseitig gegenseitig
führen. Darüber hinaus hat es sich als kinematisch
besonders vorteilhaft erwiesen, wenn die Durchmesser und die Breiten
der benachbarten Wälzkörper beider Reihen jeweils
derart bemessen werden, dass sämtliche die Wälzkörper
an ihren Au ßenkonturen tangierende Hüllkegel mit
ihren Kegelspitzen genau auf dem Schnittpunkt der gemeinsamen Rotationsachse dieser
Wälzkörper mit der Längsachse des Mehrring-Exzenterwälzlager
angeordnet sind. Diese an sich von Kegelrollenlagern her bekannte
Hüllkegel-Lagerkinematik stellt ein Optimum für
Schrägwälzlager aller Art hinsichtlich Lagerbelastbarkeit, Verschleißminderung
und Gebrauchsdauer dar und bewirkt darüber hinaus im konkreten
Fall, dass die jeweils aneinander anliegenden Kugelrollen beider Reihen
synchron zueinander abrollen bzw. dass bei unterschiedlichen Relativgeschwindigkeiten
zwischen den Kugelrollen die auftretende Reibung reduziert wird.
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Eine
zweckmäßige Weiterbildung des erfindungsgemäß ausgebildeten
Mehrring-Exzenterwälzlager ist es nach den Ansprüchen
6 und 7 darüber hinaus noch, dass axial neben den beiden äußeren Reihen
der Wälzkörper des Hauptlagers jeweils eine als
armierte Lippendichtung ausgebildete Abdichtung angeordnet ist,
mit welcher der als Schmierstoffdepot ausgebildete Zwischenraum
zwischen dem Innenring und dem Mittelring des Mehrring-Exzenterwälzlagers abgedichtet
ist. Diese Lippendichtungen sind jeweils in einer Ringnut in der
Innenseite des Mittelrings lagefixiert und stützen sich über
eine oder mehrere elastische Dichtlippen schleifend in jeweils einer
Umlaufnut in der Außenseite des Innenrings des Mehrring-Exzenterwälzlagers
ab. Derartige, an sich bekannte Lippendichtungen sind hierbei erst
durch den Einsatz von Kugelrollen als Wälzkörper
für das Hauptlager und dem damit verbundenen reduzierten axialen
Bauraumbedarf des Wälzkörpersatzes ohne Verbreiterung
des Lagers verwendbar und tragen gegenüber den bisher eingesetzten
berührungsfreien Spalt- bzw. Labyrinthdichtungen oder auch
gegenüber berührenden O-Ringen bzw. Rundschnurringen wesentlich
zur Optimierung der Dichtwirkung gegen in den Zwischenraum zwischen
dem Innenring und dem Mittelring des Mehrring-Exzenterwälzlagers
eindringende Verunreinigungen und Feuchtigkeit bei.
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Bei
der ebenfalls in den Schutzbereich der Erfindung fallenden Ausführungsform
als Festlager ist es nach den Ansprüchen 8 und 9 ein weiteres
wesentliches Merkmal des erfindungsgemäß ausgebildeten
Mehrring-Exzenterwälzla gers, dass neben dessen Hauptlager
auch dessen Schwenklager als Schrägkugelrollenlager mit
vier Reihen als Kugelrollen ausgebildeter Wälzkörper
ausgebildet ist. Hierbei weisen jedoch die beiden axial inneren
Reihen im Gegensatz zum Hauptlager einen identischen Teilkreisdurchmesser
auf, der größer als der ebenfalls identische Teilkreisdurchmesser
der beiden axial äußeren Reihen ist, so dass es
sich hier als vorteilhaft erwiesen hat, den Durchmesser der Kugelgrundform der
Wälzkörper der beiden axial äußeren
Reihen gegenüber dem der Wälzkörper der
beiden axial inneren Reihen kleiner auszubilden. Wie beim Hauptlager bilden
dabei wieder jeweils eine axial äußere Reihe und
die daneben angeordnete axial innere Reihe ein erstes und ein zweites
Reihenpaar mit jeweils unterschiedlichen Wälzkörper-
und Teilkreisdurchmessern, wobei es sich versteht, dass die zum
Hauptlager beschriebenen Varianten und Weiterbildungen der Wälzkörperausbildung
auch hier anwendbar sind.
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Gemäß den
Ansprüchen 10 und 11 zeichnet sich das erfindungsgemäß ausgebildete
Mehrring-Exzenterwälzlager in Festlagerausführung
darüber hinaus noch dadurch aus, dass auch die benachbarten
Wälzkörper beider Reihenpaare des Schwenklagers
jeweils auf einer gemeinsamen Rotationsachse sowie auf parallel
zueinander schräg verlaufenden Druckwinkelachsen angeordnet
sind, jedoch beide Reihenpaare der Wälzkörper
umgekehrt zum Hauptlager axial spiegelbildlich in X-Anordnung gegeneinander
angestellt sind. Die Wälzkörper jedes Reihenpaares
werden dabei wieder wie beim Hauptlager bevorzugt in jeweils einem
gemeinsamen, als Kunststofffensterkäfig ausgebildeten Lagerkäfig
derart geführt, dass die jeweils auf einer gemeinsamen Rotationsachse
angeordneten Wälzkörper in einem gemeinsamen Käfigfenster
mit ihren zueinander weisenden Seitenflächen aneinander
anliegend angeordnet sind und sich somit ebenfalls einseitig gegenseitig
führen. Zusätzlich bietet es sich auch hier an, die
Durchmesser und Breiten der Wälzkörper entsprechend
der zum Hauptlager beschriebenen Hüllkegel-Lagerkinematik
zu bemessen.
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Schließlich
wird es als vorteilhafte Ausgestaltung des erfindungsgemäß ausgebildeten
Mehrring-Exzenterwälzlagers in Festlagerausführung durch
die Ansprüche 12 und 13 noch vorgeschlagen, dass axial
neben den beiden äußeren Reihen der Wälzkörper
ebenfalls jeweils eine als armierte Lippendichtung ausgebildete
Abdichtung angeordnet ist, mit welcher der als Schmierstoffdepot
ausgebildete Zwischenraum zwischen dem Mittelring und dem weiteren
Lagerring des Mehrring-Exzenterwälzlagers abgedichtet ist. Ähnlich
wie beim Hauptlager sind diese Lippendichtungen wieder jeweils in
einer Ringnut in der Innenseite des weiteren Lagerrings lagefixiert und
stützen sich über eine oder mehrere elastische Dichtlippen
schleifend in jeweils einer Umlaufnut in der Außenseite
des Mittelrings des Mehrring-Exzenterwälzlagers ab. Auch
hier sind derartige an sich bekannte Lippendichtungen erst durch
den Einsatz von Kugelrollen als Wälzkörper für
das Schwenklager und dem damit verbundenen reduzierten axialen Bauraumbedarf
des Wälzkörpersatzes ohne Verbreiterung des Lagers
verwendbar und tragen gegenüber den bisher auch bei Schwenklagern
eingesetzten berührungsfreien Spalt- bzw. Labyrinthdichtungen oder
berührenden O-Ringen bzw. Rundschnurringen wesentlich zur
Optimierung der Dichtwirkung gegen in den Zwischenraum zwischen
dem Mittelring und dem weiteren Lagerring des Mehrring-Exzenterwälzlagers
eindringende Verunreinigungen und Feuchtigkeit bei.
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Zusammenfassend
weist das erfindungsgemäß ausgebildete Mehrring-Exzenterwälzlager
somit gegenüber den aus dem Stand der Technik bekannten
Mehrring-Exzenterwälzlagern den Vorteil auf, dass es durch
die Verwendung von mehreren Reihen schräg angeordneter
Kugelrollen als Wälzkörper anstelle der bisher
verwendeten Zylinder- oder Kegelrollen ein wesentlich niedrigeres
Reibmoment aufweist, durch das im Hauptlager die Wärmeentwicklung
eingeschränkt und die Lebensdauer des gesamten Lagers erhöht
werden kann. Die ebenfalls damit einhergehende Leichtgängigkeit
des Schwenklagers trägt außerdem dazu bei, dass
zur Realisierung der Lagerschwenkbewegungen beim Verstellen der Achsabstände
der Hauptzylinder relativ klein dimensionierte Stellmotoren eingesetzt
werden können, deren Bauraumbedarf und Kosten wesentlich
geringer sind. Ein weiterer wesentlicher Vorteil des erfindungsgemäß ausgebildeten
Mehrring-Exzenterwälzlagers ist dessen durch die Verwendung
von Kugelrollen mögliche wesentlich schmalere Bauweise, durch
die das Lager näher als bisher am Papier positioniert werden
kann und somit die Stei figkeit des Gesamtsystems erhöht
wird. Außerdem ermöglichen die Kugelrollen durch
ihren Punktkontakt zu den Laufbahnen eine günstigere Schmierstoffverteilung im
Haupt- und Schwenklager und durch den reduzierten Axialbauraum der
beiden Wälzkörpersätze die Bildung vergrößerter
Schmierstoffdepots sowie den Einsatz optimierter Dichtungen zur
Abdichtung derselben.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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Das
erfindungsgemäß ausgebildete Mehrring-Exzenterwälzlager
wird nachfolgend anhand zweier bevorzugter Ausführungsformen
unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen näher
erläutert. Dabei zeigen:
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1 eine
vergrößerte Draufsicht auf eine erste Ausführungsform
eines erfindungsgemäß ausgebildeten Mehrring-Exzenterwälzlagers;
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2 den
Querschnitt A-A durch die erste Ausführungsform des erfindungsgemäß ausgebildeten
Mehrring-Exzenterwälzlagers nach 1;
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3 eine
vergrößerte Draufsicht auf eine zweite Ausführungsform
eines erfindungsgemäß ausgebildeten Mehrring-Exzenterwälzlagers;
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4 den
Querschnitt A-A durch die zweite Ausführungsform des erfindungsgemäß ausgebildeten
Mehrring-Exzenterwälzlagers nach 3.
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Ausführliche Beschreibung
der Zeichnungen
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Aus
den 1 und 2 gehen die Darstellungen eines
als Loslager ausgebildetes Mehrring-Exzenterwälzlager 1 zur
Wälzlagerung der Hauptzylinder von Druckmaschinen hervor,
während die 3 und 4 ein gleichartig
ausgebildetes Mehrring-Exzenterwälzlager 1 in
Festlagerausführung zeigen. Deutlich sichtbar bestehen
beide Ausführungsformen des Mehrring-Exzenterwälzlagers 1 im
Wesentlichen aus einem rotierenden zentrischen Hauptlager 2 zur
Aufnahme eines nicht dargestellten Lagerzapfens eines Hauptzylinders
und mindestens einem konzentrisch zu diesem Hauptlager 2 angeordneten,
vorwiegend statisch belasteten Schwenklager 3 zur Verstellung
des Achsabstandes des Hauptzylinders zu einem benachbarten Hauptzylinder.
Das Hauptlager 2 wird dabei sowohl bei der Festlager- als
auch bei der Loslagerausführung durch einen axial geteilten
zentrischen Innenring 4 und einem exzentrischen Mittelring 5 gebildet,
zwischen denen eine Vielzahl in mehreren Reihen 6, 7, 8, 9 nebeneinander
angeordneter Wälzkörper 10, 11 mit
ihren Laufflächen auf mehreren nebeneinander an der Außenseite 12 des
Innenrings 4 und an der Innenseite 13 des Mittelrings 5 angeordneten
Laufbahnen 14, 15, 16, 17 abrollen.
Das bei der Festlagerausführung einzige Schwenklager 3 und
bei der Loslagerausführung erste Schwenklager 3 von
insgesamt zwei Schwenklagern 3, 67 wird dagegen
durch den exzentrischen Mittelring 5 des Hauptlagers 2 und
einem axial geteilten zentrischen Außenring 18 bzw.
einem weiteren exzentrischen Lagerring 18 gebildet, zwischen
denen ebenfalls eine Vielzahl in mehreren Reihen 19, 20, 21, 22 nebeneinander
angeordneter Wälzkörper 23 bzw. 23, 24 mit
ihren Laufflächen auf mehreren nebeneinander an der Außenseite 25 des Mittelrings 5 und
an der Innenseite 26 des zentrischen Außenrings 18 bzw.
des weiteren exzentrischen Lagerrings 18 angeordneten Laufbahnen 27, 28, 29 bzw. 27, 28, 29, 30 abrollen.
Bei der Loslagerausführung wird der weitere exzentrische
Lagerring 18 zusätzlich noch von einem gesonderten
zentrischen Außenring 68 umschlossen, zwischen
dessen Innenseite 74 und der Außenseite 73 des
weiteren exzentrischen Lagerring 18 nochmals eine Vielzahl
in drei Reihen 69, 70, 71 nebeneinander
angeordneter sowie als Zylinderrollen ausgebildeter Wälzkörper 72 angeordnet
sind.
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Im
Weiteren wird durch die 2 und 4 deutlich,
dass bei beiden Ausführungsformen der abgebildeten Mehrring-Exzenterwälzlager 1 zumindest das
rotierende Hauptlager 2 erfindungsgemäß durch ein
mehrreihiges Kugelrollenlager gebildet wird, dessen als Kugelrollen
ausgebildete Wälzkörper 10, 11 jeweils
zwei axialseitig symmetrisch von ihrer Kugelgrundform abgeflachte,
parallel zueinander angeordnete, jedoch nicht näher bezeichnete
Stirnflächen auf weisen. In konkreter Ausführung
ist das Hauptlager 2 dabei als Schrägkugelrollenlager
mit vier Reihen 6, 7, 8, 9 als
Kugelrollen ausgebildeter Wälzkörper 10, 11 ausgebildet,
wobei die beiden axial inneren Reihen 7, 8 zumindest
andeutungsweise erkennbar einen identischen Teilkreisdurchmesser
aufweisen, der kleiner als der ebenfalls identische Teilkreisdurchmesser
der beiden axial äußeren Reihen 6, 9 ist.
Zusätzlich ist der Durchmesser der Kugelgrundform der Wälzkörper 10 der
beiden axial äußeren Reihen 6, 9 gegenüber
dem der Wälzkörper 11 der beiden axial
inneren Reihen 7, 8 größer ausgebildet, so
dass jeweils eine axial äußere Reihe 6, 9 und
die daneben angeordnete axial innere Reihe 7, 8 ein
erstes und ein zweites Reihenpaar 31, 32 mit jeweils
unterschiedlichen Wälzkörper- und Teilkreisdurchmessern
bilden. Darüber hinaus sind die benachbarten Wälzkörper 10, 11 beider
Reihenpaare 31, 32 deutlich sichtbar jeweils auf
einer gemeinsamen Rotationsachse 33, 34 sowie
auf parallel zueinander schräg verlaufenden Druckwinkelachsen 35, 36, 37, 38 angeordnet
und beide Reihenpaare 31, 32 der Wälzkörper 10, 11 axial
spiegelbildlich in O-Anordnung gegeneinander angestellt. Dabei werden
die Wälzkörper 10, 11 jedes
Reihenpaares 31, 32 in jeweils einem gemeinsamen,
als Kunststofffensterkäfig ausgebildeten Lagerkäfig 39, 40 derart
geführt, dass die jeweils auf einer gemeinsamen Rotationsachse 33, 44 angeordneten
Wälzkörper 10, 11 in einem gemeinsamen
Käfigfenster mit ihren zueinander weisenden Seitenflächen
aneinander anliegen und sich somit einseitig gegenseitig führen.
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Ebenso
ist in den 2 und 4 zu sehen, dass
axial neben den beiden äußeren Reihen 6, 9 der Wälzkörper 10 jeweils
eine als armierte Lippendichtung 41, 42 ausgebildete
Abdichtung angeordnet ist, mit welcher der als Schmierstoffdepot
ausgebildete, ebenfalls nicht näher bezeichnete Zwischenraum zwischen
dem Innenring 4 und dem Mittelring 5 des Mehrring-Exzenterwälzlagers 1 abgedichtet
ist. Diese, durch den Einsatz von Kugelrollen als Wälzkörper 10, 11 für
das Hauptlager 2 und dem damit verbundenen reduzierten
axialen Bauraumbedarf des Wälzkörpersatzes nunmehr
ohne Verbreiterung des Lagers verwendbaren Lippendichtungen 41, 42 sind deutlich
sichtbar jeweils in einer Ringnut 43, 44 in der Innenseite 13 des
Mittelrings 5 lagefixiert und stützen sich über
eine elastische Dichtlippe 45, 46 schleifend in
jeweils einer Umlauf nut 47, 48 in der Außenseite 12 des
Innenrings 4 des Mehrring-Exzenterwälzlagers 1 ab.
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Aus 4 geht
es desweiteren noch hervor, dass bei dem als Festlager ausgebildeten
Mehrring-Exzenterwälzlager 1 neben dem Hauptlager 2 auch
das Schwenklager 3 als Schrägkugelrollenlager mit
vier Reihen 19, 20, 21, 22 als
Kugelrollen ausgebildeter Wälzkörper 23, 24 ausgebildet
ist. Hierbei weisen jedoch die beiden axial inneren Reihen 20, 21 im
Gegensatz zum Hauptlager 2 einen identischen Teilkreisdurchmesser
auf, der größer als der ebenfalls identische Teilkreisdurchmesser
der beiden axial äußeren Reihen 19, 20 ist.
Wie beim Hauptlager 2 bilden dabei wieder jeweils eine
axial äußere Reihe 19, 20 und
die daneben angeordnete axial innere Reihe 20, 21 ein
erstes und ein zweites Reihenpaar 49, 50, bei
denen jedoch der Durchmesser der Kugelgrundform der Wälzkörper 23 der
beiden axial äußeren Reihen 19, 22 gegenüber
dem der Wälzkörper 24 der beiden axial
inneren Reihen 20, 21 kleiner ausgebildet ist.
Aus der Zeichnung ist dabei ersichtlich, dass auch die benachbarten
Wälzkörper 23, 24 beider Reihenpaare 49, 50 des
Schwenklagers 3 jeweils auf einer gemeinsamen Rotationsachse 51, 52 sowie
auf parallel zueinander schräg verlaufenden Druckwinkelachsen 53, 54, 55, 56 angeordnet
sind, jedoch beide Reihenpaare 49, 50 der Wälzkörper 23, 24 umgekehrt
zum Hauptlager 2 axial spiegelbildlich in X-Anordnung gegeneinander
angestellt sind. Die Wälzkörper 23, 24 jedes
Reihenpaares 49, 50 werden dabei wieder wie beim
Hauptlager 2 bevorzugt in jeweils einem gemeinsamen, als
Kunststofffensterkäfig ausgebildeten Lagerkäfig 57, 58 derart
geführt, dass die jeweils auf einer gemeinsamen Rotationsachse 51, 52 angeordneten
Wälzkörper 23, 24 in einem gemeinsamen
Käfigfenster mit ihren zueinander weisenden Seitenflächen
aneinander anliegend angeordnet sind und sich somit ebenfalls einseitig
gegenseitig führen.
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Schließlich
ist in 4 noch zu sehen, dass bei der Festlagerausführung
auch beim Schwenklager 3 axial neben den beiden äußeren
Reihen 19, 20 der Wälzkörper 23 jeweils
eine als armierte Lippendichtung 59, 60 ausgebildete
Abdichtung angeordnet ist, mit welcher der als Schmierstoffdepot
ausgebildete Zwischenraum zwischen dem Mittelring 5 und
dem weiteren Lagerring 18 des Mehrring-Exzenterwälzlagers 1 abgedichtet
ist. Diese wieder jeweils in einer Ringnut 61, 62 in
der Innenseite 26 des weiteren Lagerrings 18 lagefixierten
Lippendichtungen 59, 60 stützen sich über
eine elastische Dichtlippe 63, 64 schleifend in
jeweils einer Umlaufnut 65, 66 in der Außenseite 5 des
Mittelrings 7 ab und tragen wie beim Hauptlager 2 gegenüber
den bisher eingesetzten berührungsfreien Spalt- bzw. Labyrinthdichtungen
oder berührenden O-Ringen bzw. Rundschnurringen wesentlich
zur Optimierung der Dichtwirkung gegen in das Mehrring-Exzenterwälzlager 1 eindringende
Verunreinigungen und Feuchtigkeit bei.
-
- 1
- Mehrring-Exzenterwälzlager
- 2
- Hauptlager
- 3
- Schwenklager
- 4
- Innenring
von 2
- 5
- Mittelring
- 6
- Reihe
von 10
- 7
- Reihe
von 11
- 8
- Reihe
von 11
- 9
- Reihe
von 10
- 10
- Wälzkörper
- 11
- Wälzkörper
- 12
- Außenseite
von 4
- 13
- Innenseite
von 5
- 14
- Laufbahn
von 6
- 15
- Laufbahn
von 7
- 16
- Laufbahn
von 8
- 17
- Laufbahn
von 9
- 18
- weiterer
Lagerring
- 19
- Reihe
von 23
- 20
- Reihe
von 24
- 21
- Reihe
von 24
- 22
- Reihe
von 23
- 23
- Wälzkörper
- 24
- Wälzkörper
- 25
- Außenseite
von 5
- 26
- Innenseite
von 18
- 27
- Laufbahn
von 19
- 28
- Laufbahn
von 20
- 29
- Laufbahn
von 21
- 30
- Laufbahn
von 22
- 31
- Reihenpaar
aus 6, 7
- 32
- Reihenpaar
aus 8, 9
- 33
- Rotationsachse
von 31
- 34
- Rotationsachse
von 32
- 35
- Druckwinkelachse
von 6
- 36
- Druckwinkelachse
von 7
- 37
- Druckwinkelachse
von 8
- 38
- Druckwinkelachse
von 9
- 39
- Lagerkäfig
von 31
- 40
- Lagerkäfig
von 32
- 41
- Lippendichtung
- 42
- Lippendichtung
- 43
- Ringnut
für 41
- 44
- Ringnut
für 42
- 45
- Dichtlippe
an 41
- 46
- Dichtlippe
an 42
- 47
- Umlaufnut
für 45
- 48
- Umlaufnut
für 46
- 49
- Reihenpaar
aus 19, 20
- 50
- Reihenpaar
aus 21, 22
- 51
- Rotationsachse
von 49
- 52
- Rotationsachse
von 50
- 53
- Druckwinkelachse
von 19
- 54
- Druckwinkelachse
von 20
- 55
- Druckwinkelachse
von 21
- 56
- Druckwinkelachse
von 22
- 57
- Lagerkäfig
von 49
- 58
- Lagerkäfig
von 50
- 59
- Lippendichtung
- 60
- Lippendichtung
- 61
- Ringnut
für 59
- 62
- Ringnut
für 60
- 63
- Dichtlippe
an 59
- 64
- Dichtlippe
an 60
- 65
- Umlaufnut
für 63
- 66
- Umlaufnut
für 64
- 67
- zweites
Schwenklager
- 68
- Außenring
- 69
- Reihe
von 72
- 70
- Reihe
von 72
- 71
- Reihe
von 72
- 72
- Wälzkörper
- 73
- Außenseite
von 18
- 74
- Innenseite
von 68
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
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-
Zitierte Nicht-Patentliteratur
-
- - „Genauigkeitslager
für Druckmaschinen", vom Februar 2004 bekannt und werden
beispielsweise auf den Seiten 34 bis 36 [0003]