-
Die
Erfindung betrifft eine Hauseinführung für in Führungsrohren
angeordnete Kabel und/oder Leitungen, mit wenigstens einer äußeren Wandabdichtung,
die eine die Kernlochbohrung der Wand überdeckende Flanschplatteneinrichtung
aufweist, die Durchgangsöffnungen
für die
Führungsrohre
enthält
und mit einer äußeren Ringdichtung
versehen ist, die außerhalb
der Kernlochbohrung an die Wand anpressbar ist, wobei die Führungsrohre
nahe ihren Enden mit Ringnuten versehen sind. In diese Ringnuten werden
Ringdichtungen eingesetzt, wenn die Enden der Führungsrohre mit weiterführenden
Rohren, z. B. gewellten Erdrohren verbunden werden, die mit ihren Endabschnitten
auf die Führungsrohre
aufgeschoben werden.
-
Eine
solche äußere Wandabdichtung
ist bevorzugt an der Außenseite
oder Erdseite des Gebäudes
vorgesehen, das mit der Hauseinführung
versehen ist, bei der es sich manchmal um eine Einspartenhauseinführung, meist
jedoch um eine Mehrspartenhauseinführung handelt. Die Wandabdichtung kann
grundsätzlich
aber auch an der Innenseite der Gebäudewand angeordnet werden.
-
Zur
Vermeidung von Schäden
muss die Hauseinführung
der Kabel und/oder Leitungen vollkommen wasserdicht erfolgen. Dies
betrifft sowohl das Innere der Führungsrohre,
in denen besondere Dichtungen angeordnet sein können, die den Zwischenraum
zwischen den Kabeln oder Leitungen und der Wand der Führungsrohre
abdichten, als auch die Bereiche zwischen der Wand der Kernlochbohrung
und den Außenflächen der
Führungsrohre.
Die Abdichtung des Inneren der Führungsrohre
ist im Rahmen der vorliegenden Erfindung nicht von Interesse, sondern
die Abdichtung der Zwischenräume
zwischen den Außenseiten der
Führungsrohre
und der Innenwand der Kernlochbohrung einschließlich des seitlichen Eintrittsbereichs
in die Kernlochbohrung.
-
Aus
der
DE 10 2004
025 148 A1 ist es bekannt, eine Flanschplatte auf die Führungsrohre
aufzusetzen, die einen so großen
Durchmesser hat, dass sie die Kernlochbohrung radial außen überragt, wo
die Flanschplatte mit einer Ringdichtung versehen ist, die an die
Wand angepresst wird. Hierdurch ist verhindert, dass Wasser, Gas
oder ein anderes Medium über
den Randbereich der Flanschplatte hinweg in den Innenraum der Kernlochbohrung
gerät.
-
Aus
der
DE 299 06 645
U1 ist ferner bekannt, im Inneren der Kernlochbohrung eine
Innendichtung anzuordnen, die eine Dichtscheibe aus gummielastischem
Material enthält
und axial so zusammenpressbar ist, dass sie fest an die Wand der
Kernlochbohrung und an die hindurchgehenden Führungsrohre angepresst wird.
Hierdurch wird verhindert, dass eingedrungenes Wasser etc. durch
die Kernlochbohrung strömt
und ins Gebäudeinnere
gelangt, wenn die Kernlochbohrung eine glatte Innenwand hat.
-
Es
ist ferner bekannt, am Endbereich der Führungsrohre Ringnuten auszubilden,
in die Ringdichtungen eingesetzt werden, wenn die nur mit einem
verhältnismäßig kurzen
Abschnitt aus der Kernlochbohrung herausführenden Führungsrohre mit weiterführenden
Rohren, beispielsweise Erdrohren, verbunden werden, um den Verbindungsbereich
mit in die Ringnuten eingesetzten Ringdichtungen zu versehen.
-
Auch
wenn die Durchgangsöffnungen
der Flanschplatte so exakt bemessen sind, dass die Führungsrohre
nur mit ganz geringem Spiel durch die Flanschplatte hindurchgeführt sind,
kann dennoch Wasser etc. durch die kleinen verbliebenen Spalte hindurchtreten
und in den Eintrittsbereich der Kernlochbohrung gelangen und dort
z. B. allmählich
in die Wand einsickern.
-
Der
vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einer Hauseinführung der
betrachteten Art das Dichtigkeitsproblem zu lösen. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch
die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst.
-
Vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
-
Die
Erfindung sieht vor, dass die Flanschplatteneinrichtung an den Rändern der
Durchgangsöffnungen
mit Dichtringen, vorzugsweise O-Ringen versehen sind, die im unbelasteten
Zustand einen Innendurchmesser haben, der etwas kleiner ist als
der Außendurchmesser
der Führungsrohre,
so dass sich die O-Ringe fest an die Führungsrohre anlegen und diese
gegenüber
der Flanschplatteneinrichtung abdichten, und dass in die Ringnuten
der Führungsrohre
lösbare
Ringe eingesetzt sind, deren Außenumfang
bündig
mit dem Außenumfang
der Führungsrohre
verläuft.
-
Durch
diese Ausbildung ist verhindert, dass die Flanschplatteneinrichtung
mit den eingesetzten O-Ringen, die aus einem gummielastischen Material wie
Silikon bestehen, an den Innenkanten der Ringnuten der Führungsrohre
hängen
bleiben und von den in der Regel scharfkantigen Rändern beschädigt werden,
wenn die Flanschplatteneinrichtung die eingesetzten O-Ringe über die
Ringnuten hinweg vorschiebt, um die Flanschplatteneinrichtung in
die Einbaulage zu bringen. Dabei sind an jeder Durchgangsöffnung der
Flanschplatteneinrichtung bevorzugt mehrere Dichtungsringe, am meisten
bevorzugt drei, axial hintereinander und aneinander anliegend angeordnet.
-
Während die äußere Ringdichtung
der Flanschplatteneinrichtung den Flansch gegen die Gebäudewand
abdichtet, dichten die O-Ringe die Flanschplatteneinrichtung gegen
die Führungsrohre ab,
so dass kein Wasser etc. in den Eingangsbereich der Kernlochbohrung
eintreten kann. Die lösbaren Ringe,
die bei der Montage der Hauseinführung
in die Ringnuten am Ende der Führungsrohre
eingesetzt werden, sind bevorzugt aufgeschnitten, so dass sie aufgeweitet
werden können
und sich nach Freigabe in der Einbaulage in der Nut selbsttätig wieder
zusammen ziehen. Die lösbaren
Montageringe bestehen vorzugsweise aus einem harten Kunststoff,
was auch für
die Führungsrohre
und die Flanschplatteneinrichtung bevorzugt ist.
-
Weiter
wird mit Vorteil vorgeschlagen, dass die lösbaren Ringe eine Signalfarbe
haben, vorzugsweise, dass sie rot sind. Hierdurch wird die Montageperson
darauf aufmerksam gemacht, dass die Montageringe aus der Nut zu
entfernen und durch einen elastischen Dichtungsring zu ersetzen
sind, wenn auf die Führungsrohre
weiterführende
Rohre aufzusetzen sind. Wenn dies nicht der Fall ist, können die Montageringe
in ihren Nuten verbleiben.
-
Die
Hauseinführung
kann ferner mit Vorteil wenigstens eine in der Kernlochbohrung angeordneten
Innendichtung haben, die ebenfalls Durchgangsöffnungen für die Führungsrohre aufweist und eine Dichtscheibe
aus gummielastischem Material enthält, die axial derart zusammenpressbar
ist, dass sie fest an die Wand der Kernlochbohrung und an die Führungsrohre
angepresst wird.
-
Die
Innendichtung enthält
zweckmäßigerweise
eine mittige Dichtscheibe aus einem gummielastischen Material wie
Silikon, die zwischen einer Stahlplatte und einer Zentrierplatte
angeordnet sein kann, die aus einem harten Kunststoff bestehen kann.
Dabei können
Schrauben die Zentrierplatte und die Dichtscheibe durchgreifen und
in Gewindebohrungen der Stahlplatte eingeschraubt werden, so dass
sich die zusammengepresste Dichtscheibe fest an die Wand der Kernlochbohrung,
an die Führungsrohre
und die Schrauben anlegt.
-
Bei
einer Ausführungsform
der Erfindung ist vorgesehen, dass die Flanschplatteneinrichtung
eine einstückige
Flanschplatte ist und dass die Flanschplatte an der Innendichtung
befestigt ist. Dabei kann die Flanschplatte mit Schrauben an die
fest in der Kernlochbohrung sitzende Innendichtung angezogen werden,
so dass ihre äußere Ringdichtung
an die Wand angepresst wird.
-
Bei
einer anderen Ausführungsform
der Erfindung ist vorgesehen, dass die Flanschplatteneinrichtung
zwei axial hintereinander angeordnete Flanschplatten aufweist, wobei
die äußere der
beiden Flanschplatten an den Führungsrohren
fixiert wird und Druckelemente aufweist, mit denen die innere Flanschplatte
vorschiebbar und mit ihrer Ringdichtung an die Wand anpressbar ist.
-
Hierzu
wird weiter vorgeschlagen, dass die äußere Flanschplatte am Rand
der Durchgangsbohrungen mit ins Innere der Durchgangsbohrungen ragenden
elastischen Sperrfedern versehen ist, die beim Aufschieben der äußeren Flanschplatte
auf die Führungsrohre
entgegen der Vorschubrichtung ausgelenkt werden und mit scharten
Randkanten versehen sind, die schräg an den Führungsrohren anliegen. Zuvor
war die innere Flanschplatte auf die Führungsrohre aufgeschoben worden.
-
Die
elastischen Sperrfedern verhindern, dass sich die äußere Flanschplatte
auf den Führungsrohren
von der Wand weg zurück
bewegt, indem sie sich mit ihren scharfen Randkanten an den Führungsrohren „festbeißen". Die Sperrfedern
bestehen bevorzugt aus einem hochelastischen Metallblech.
-
Als
Druckelemente werden bevorzugt Druckschrauben verwendet, die in
die äußere Flanschplatte
eingebettete Mutter durchgreifen können. Die Druckschrauben treffen
z. B. auf Metallstücke,
die an der zugewandten Stirnfläche
der inneren Flanschplatte befestigt sind, auf und pressen beim Vorschrauben
die innere Flanschplatte mit ihrer äußeren Ringdichtung fest an
die Wand an, wobei die äußere Flanschplatte
während
dieses Vorgangs nicht zurückweichen
kann.
-
Die
Erfindung sieht somit getrennte Dichtungsmaßnahmen vor, die die Hauseinführung sicher gegen
den Eintritt von Wasser etc. schützt.
Dabei liegt es im Rahmen der Erfindung, dass bei der obigen zweiten
Ausführungsform
die Innendichtung weggelassen werden kann.
-
Weitere
Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
einer Ausführungsform
der Erfindung sowie anhand der Zeichnungen. Dabei zeigen:
-
1 einen
Längsschnitt
durch eine Ausführungsform
einer Mehrsparten-Hauseinführung im
Bereich der Gebäudeaußenseite;
-
2 eine
vergrößerte Darstellung
eines Teils der 1;
-
3 eine
Stirnansicht der Anordnung gemäß 1 von
rechts und
-
4 eine
Querschnittsansicht des Bereichs einer Durchgangsöffnung der
inneren Flanschplatte mit vier eingesetzten O-Ringen.
-
In 1 ist
eine Gebäudewand
(1) angedeutet, die eine Kernlochbohrung (2) hat,
durch die mehrere Führungsrohre
(4) verlaufen, um darin angeordnete Kabel und/oder Leitungen
von der Gebäudeaußenseite
(3) ins Innere des Gebäudes
einzuführen.
-
Die
Führungsrohre
(4) erstrecken sich dabei über eine kurze Distanz aus
der Kernlochbohrung (2) heraus und sind an ihren Endbereichen
mit jeweils einer Ringnut 5 versehen, in die vor der Montage
der Hauseinführung
aufgeschnittene und damit lösbare Ringe
(6) aus einem harten Kunststoff eingesetzt werden, deren äußere Umfangsfläche mit
der Umfangsfläche
der Führungsrohre
(4) fluchtet.
-
Innerhalb
der Kernlochbohrung (2) ist eine Innendichtung angeordnet,
die aus einer Dichtscheibe (7) aus einem gummielastischen
Kunststoff wie Silikon besteht und zwischen einer Stahlplatte (8) und
einer Zentrierplatte (9) aus hartem Kunststoff angeordnet
ist. Die Aufgabe der Zentrierplatte (9) besteht darin,
die durchgehenden Führungsrohre
(4) in der Kernlochbohrung (2) zu zentrieren.
-
Die
Dichtscheibe (7) ist mittels mehrerer Schrauben (10)
axial zusammenpressbar, die mit ihrem Schraubenkopf auf der Zentrierplatte
(9) aufliegen und in Gewindebohrungen der Stahlplatte (8) eingreifen.
Durch Anziehen der Schrauben (10) wird die Dichtscheibe
(7) axial so zusammengepresst, dass sie vollkommen dicht
an der Innenwand der Kernlochbohrung (2), am Außenumfang
der Führungsrohre
(4) und an den hindurchgehenden Schraubenschäften anliegt.
-
Auf
die Führungsrohre
(4) wird in der Darstellung der 1 von rechts
zunächst
eine innere Flanschplatte (11) aufgeschoben, die an ihrem
Randbereich eine äußere Ringnut
(12) hat, in der eine Ringdichtung (13) aus einem
gummielastischem Material wie Silikon auf geeignete Weise befestigt
ist. Die Ringdichtung (13) hat drei von einander beabstandete,
koaxiale Vorsprünge,
die jeweils eine gerundete Dachform haben.
-
Wie
in 2 in der vergrößerten Darstellung zeigt,
hat die innere Flanschplatte (11) am Rand der Durchgangsbohrungen
für die
Führungsrohre
(4) jeweils eine von seitlichen Wänden (14, 15)
begrenzte Nut (16), in der drei aneinander anliegende O-Ringe (17)
aus gummielastischem Material angeordnet sind. Diese O-Ringe (17)
haben im entspannten Zustand einen Innendurchmesser, der etwas kleiner
als der Außendurchmesser
der Führungsrohre
(4) ist.
-
Bei
der Montage der äußeren Wandabdichtung
wird zunächst
die innere Flanschplatte (11) mit ihren O-Ringen am Rand
der Durchgangsbohrungen auf die Führungsrohre (4) aufgeschoben,
was dadurch ohne Beschädigung
der O-Ringe (17) erfolgen kann, dass in die endseitigen
Ringnuten (5) der Führungsrohre
(4) die oben erwähnten
Montageringe (6) eingesetzt sind. Damit können sich
die O-Ringe (17) nicht in den Nuten verfangen und beim
gewaltsamen Vorschub der inneren Flanschplatte (11) beschädigt werden.
-
Anschließend wird
eine äußere Flanschplatte
(18) auf die Führungsrohre
(4) aufgeschoben, die mit elastischen Sperrfedern (19)
versehen sind, die aus einem hochelastischen, metallenen Winkelblech mit
scharfen Stirnkanten (20) bestehen. Die Sperrfedern (19)
sind – wie
besonders deutlich 3 zeigt – an der bezüglich der
Wand (1) abgewandten Seite an der äußeren Flanschplatte mit Schrauben
(21) angeschraubt. Die scharfen Stirnkanten (20)
stehen vor dem Aufschieben der äußeren Flanschplatte
(18) auf die Führungsrohre
(4) etwas ins Innere der Durchgangsbohrungen (22)
vor.
-
Hierdurch
werden die Sperrfedern (19) beim Aufschieben in die 1 dargestellte
Lage an ihren freien Enden im spitzen Winkel nach hinten ausgelenkt,
wobei sie mit ihren scharfkantigen Stirnrändern (20) unter Vorspannung
an den Führungsrohren
(4) anliegen.
-
In
die äußere Flanschplatte
(18) sind mehrere Schraubenmuttern eingelassen, die von
Druckschrauben (24) durchgriffen werden, die dazu dienen,
die innere Flanschplatte (11) mit ihrer äußeren Ringdichtung
(13) fest an die Wand (1) anzupressen. Dabei treffen
die Druckschrauben (24) auf geeignete Druckflächen der inneren
Flanschplatte (11) auf, wozu an diesen Stellen beispielsweise
Metallelemente befestigt sein können.
Beim Anpressen der inneren Flanschplatte (11) an die Wand
(1) kann die äußere Flanschplatte
(18) nicht zurückweichen,
da sich die scharfen Randkanten (20) der Sperrfedern (19) fest
in die Führungsrohre
(4) „einbeißen".
-
In 4 ist
in einer vergrößerten Darstellung der
Randbereich einer Durchgangsöffnung
der inneren Flanschplatte (11) für ein Führungsrohr gezeigt, wobei hier
in der Ringnut (16) vier aneinander anliegende O-Ringe
(17) angeordnet sind. 4 zeigt deutlich,
dass die O-Ringe (17) im entspannten Zustand ein wenig
ins Innere der Durchgangsöffnung vorstehen.