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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Entfernen von Parasiten,
beispielsweise Zecken, aus der Haut eines Wirts.
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Eine
solche beispielweise aus
DE 10 2004 031 682 A1 bekannte Vorrichtung
umfasst ein als hohlzylindrischer Schaft ausgebildetes Gehäuse und ein
an dessen vorderem Ende angeordnetes Greifwerkzeug, das aus wenigstens
zwei zangenartig zusammenwirkenden, einen Innenraum zumindest teilweise
umgrenzenden Greifelementen gebildet ist. Das Greifwerkzeug ist
mit einer Basis mittel- oder unmittelbar am Gehäuse fixiert. Die Basis ist
von einer Bohrung durchsetzt, die einerseits mit dem Gehäuseinneren
und andererseits mit dem Innenraum des Greifwerkzeugs in Verbindung
steht. Die Greifelemente sind zwischen einer Schließstellung
und einer Spreizstellung beweglich, wobei sie in der Schließstellung
unter Freilassung des Innenraums zumindest teilweise aneinander
liegen. Damit ein aus der Haut zu entfernender Parasit mit den Greifelementen zangenartig
festgehalten werden kann, müssen
die Greifelemente mit Hilfe einer im Gehäuse vorhandenen Spreizeinrichtung
aufgespreizt werden. Um einen Parasiten so greifen zu können, dass
er etwa unter Drehung aus der Haut entfernbar ist, ist eine bestimmte
Mindestklemmkraft erforderlich. Das Greifen von Parasiten, insbesondere
von Zecken darf aber auch nicht mit zu großer Klemmkraft erfolgen, weil dadurch
der Parasit gequetscht wird, wobei die Gefahr besteht, dass Körpersäfte etwa
des Gastrointestinaltrakts in die Haut des Wirts gelangen. Bei der
aus
DE 10 2004
031 682 A1 bekannten Vorrichtung sind die Greifelemente
aus einem elastischen Material so gestaltet, dass sie aufgrund elastischer
Rückstellkräfte aus
ihrer Spreizstellung in die Schließstellung zurückkehren
und den Parasiten zwischen sich einklemmen. Die dabei ausgeübte Klemmkraft
hängt in hohem
Maße von
der Formgebung der Greifelemente und insbesondere von der Festigkeit
des verwendeten Materials ab. Damit eine ausreichende Klemmkraft
erzielt wird, muss relativ steifes und hartes Material verwendet
werden. Greifelemente aus relativ hartem und daher nur wenig nachgiebigem
Material haben den Nachteil, dass sie sich nicht an die Körperkontur
des Parasiten anpassen können,
so dass sie diesen mit einer relativ hohen Flächenpressung zwischen sich
einschließen.
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Davon
ausgehend ist es die Aufgabe der Erfindung, eine Vorrichtung der
eingangs genannten Art mit einem alternativ gestalteten Greifwerkzeug vorzuschlagen,
mit dem insbesondere die genannten Nachteile behoben oder zumindest
abgemildert sind.
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Diese
Aufgabe wird gemäß Anspruch
1 dadurch gelöst,
dass die Greifelemente von wenigstens einem Federelement in Schließrichtung
beaufschlagt sind. Auf diese Weise kann die Klemmkraft des Greifwerkzeugs
praktisch unabhängig
von der jeweiligen Form und dem Material der Greifelemente gewählt werden.
Die Auslegung der Klemmkraft erfolgt durch entsprechende Auswahl
des Federelements. Bei einer bevorzugten Variante ist das Federelement
ein O-Ring aus einem Elastomermaterial. Ein solcher lässt sich
kostengünstig
herstellen und ist leicht am Greifwerkzeug montierbar, insbesondere
wenn die Greifelemente auf ihrer Außenseite eine den O-Ring aufnehmende
Ringnut aufweisen.
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Wie
bereits erwähnt,
weist die Basis des Greifwerkzeugs eine Bohrung auf. Diese ist erforderlich,
um die Greifelemente mit Hilfe einer im Gehäuse der Vorrichtung angeordneten
Spreizeinrichtung aufspreizen zu können. Die Spreizeinrichtung
umfasst beispielsweise einen Stößel, der
in Axialrichtung durch die Bohrung hindurch und in das Greifwerkzeug
hinein verschiebbar ist, wobei er die Greifelemente auseinander
drängt.
Besonders bei häufigem Gebrauch
besteht nun die Gefahr, dass der den Parasiten aufnehmende Innenraum
des Greifwerkzeugs etwa mit Körperflüssigkeiten
des Parasiten verschmutzt wird, wobei sich im Greifwerkzeug bzw. an
den Greifelementen Bakterien ansammeln können. Dem mag zwar damit begegnet
werden, dass das Greifwerkzeug abnehmbar am Gehäuse fixiert ist und daher leicht
gereinigt werden kann. Da der Innenraum des Greifwerkzeugs mit dem
Gehäuseinneren
in Verbindung steht, besteht jedoch die Gefahr, dass sich auch dort
Verschmutzungen ansammeln, die nur schwer wieder entfernt werden
können.
Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsvariante wird eine Verschmutzung
des Gehäuseinneren
und der dort vorhandenen mechanischen Einrichtungen nun dadurch
verhindert, dass die Greifelemente in ihrer Schließstellung
die Bohrung im Wesentlichen vollständig verschließen, wodurch
ein von der Bohrung bzw. dem Gehäuseinneren
abgetrennter Aufnahmeraum zur Aufnahme eines Parasiten gebildet
ist. Bei einer bevorzugten Ausgestaltung wird der Verschluss der
Bohrung dadurch bewerkstelligt, dass von der Innenseite der Greifelemente
Wandsegmente etwa quer zur Mittellängsachse des Gehäuses vorstehen, deren
Freienden sich gegenseitig berühren.
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Zur
weiteren Erläuterung
der Erfindung wird auf die beigefügten Zeichnungen verwiesen.
Es zeigen:
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1-3 verschiedene
Betriebszustände einer
erfindungsgemäßen Vorrichtung,
jeweils im Längsschnitt,
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4 ein
Detail der Vorrichtung,
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5 eine
perspektivische Darstellung des oberen, ein Greifwerkzeug haltenden
Endes einer Vorrichtung,
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6 einen
Längsschnitt
entsprechend Linie VI-VI in 5,
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7 eine
Draufsicht auf ein Greifwerkzeug in einem Vormontagezustand,
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8 einen
Längsschnitt
durch das Greifwerkzeug entsprechend Linie VIII-VIII in 7.
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1 bis 3 zeigen
ein Ausführungsbeispiel
einer Vorrichtung 1 mit einem beispielsweise aus zwei Greifelementen 2a, 2b gebildeten
Greifwerkzeug 2 zum Entfernen von Parasiten. Die Vorrichtung
weist einen innen hohl zylindrischen Schaft 3 als Gehäuse auf,
in dem eine zum Aufspreizen des Greifwerkzeugs 2 dienende
Spreizeinrichtung angeordnet ist. Bevor auf das Greifwerkzeug selbst
eingegangen wird, soll zunächst
diese Einrichtung beschrieben werden. Die Betätigung der Spreizeinrichtung
erfolgt über
einen Druckknopf 4, der in das hintere Ende 5 des
Schafts 3 axial verschiebbar eingepasst ist. Er ist mit
einer sich in Richtung der Mittellängsachse 6 des Schafts 3 bzw.
axial beweglich gelagerten Schaltstange 7 verbunden, wobei
Druckknopf 4 und Schaltstange 7 gegenüber dem
Schaft 3 drehfixiert sind. Die Schaltstange 7 durchsetzt
eine schraubenförmige
Druckfeder 8, welche sich mit ihrem hinteren Ende an einer
von der Schaltstange 7 radial nach außen abstehenden Schulter 9 und
mit ihrem vordern Ende an einer von der Schaftinnenseite radial
nach innen vorstehenden Schulter 10 abstützt. Nahe
dem vorderen Ende 11 der Schaltstange 7 sind an dieser
zwei sich diametral gegenüberliegende, etwa
noppenförmig
ausgestaltete Vorsprünge 12 angeformt.
Mit ihrem vorderen Ende 11 ragt die Schaltstange in eine
im Schaft 3 axialfixiert und drehbar gelagerte Gewindehülse 13,
in deren Innenseite ein doppelgängiger
Innengewinde 14 eingebracht ist, mit dessen Gewindegängen 14a, 14b (4)
die Vorsprünge 12 in
Eingriff stehen. Die Gewindegänge 14a, 14b münden jeweils
in eine von zwei sich diametral gegenüberliegenden axial verlaufende
Nuten 16. Die Gewindehülse 13 ragt
mit einem ein Außengewinde 18 tragenden
Endabschnitt aus dem vorderen Ende 15 des Schafts 3 heraus.
Am vorderen Ende 11 der Schaltstange 7 ist ein
koaxial von der Gewindehülse 13 umgriffener
stabförmiger
Stößel 17 befestigt.
Auf das Außengewinde 18 der
Gewindehülse 13 ist
ein Gewindering 19 aufgeschraubt, der an sich diametral
gegenüberliegenden
Positionen zwei Spreizzungen 20 trägt und auf den das Greifwerkzeug 2 abnehmbar
aufgesteckt ist. Die Spreizzungen 20 ragen in einen von
den Greifelementen 2a, 2b umgrenzten Innenraum 21 hinein.
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In
der Darstellung gem. 1 befindet sich die Vorrichtung 1 in
einer Ruheposition. Zur Betätigung
wird der Druckknopf 4 gedrückt und dadurch die Schaltstange 7 unter
Kompression der Druckfeder 8 axial nach vorne geschoben.
Dabei greifen die Vorsprünge 12 der
gegenüber
dem Schaft 3 drehfixierten Schaltstange 7 in das
Innengewinde 14 der Gewindehülse 13 ein, wodurch
diese in Drehung versetzt wird. Die Drehung dauert an, bis die Vorsprünge 12 das
Innengewinde 14 durchlaufen haben und in die parallelen
Nuten 16 eindringen, wie in 2 gezeigt.
Der Stößel 17 liegt
dabei an den Innenseiten der Spreizzungen 20 an, ohne diese
jedoch mit einer nennenswerten Kraft zu beaufschlagen. Bei fortgesetzter
Betätigung
des Druckknopfes 4 wird der Stößel 17 mit seinem
abgerundeten Ende 22 zwischen die Spreizzungen 20 geschoben,
so dass diese auseinanderweichen und die Greifelemente 2a, 2b aufspreizen, wie
in 3 gezeigt. Der Verschiebeweg des Stößels 17,
ausgehend von der in 2 gezeigten Situation, ist durch
die Länge
der Nuten 16 vorgegeben. Wird der Druckknopf 4 kontrolliert
losgelassen, so bewirkt die Kraft der Druckfeder 8 die
Umkehr des soeben beschriebenen Bewegungsablaufes.
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Wie 5 und 6 entnehmbar
ist, setzt sich ein Greifwerkzeug 2 aus insgesamt zwei
Greifelementen 2a, 2b zusammen. Es weist zwei
von ihrer Form und ihrer Funktion her deutlich unterscheidbare Längsabschnitte
auf, nämlich
eine im Wesentlichen rohrabschnittförmige Basis 23 und
einen aufspreizbaren Längsabschnitt 24 auf,
wobei letzterer ein etwa eiförmiges
Rotationselypsoid ist. Die beiden Greifelemente 2a, 2b sind
durch eine sich im Wesentlichen parallel zur Mittellängsachse 6 des
Schaftes 3 verlaufende Trennfuge 25 voneinander
getrennt. Etwa in einem mittleren Bereich des Längsabschnittes 24 ist eine
Ringnut 26 eingebracht, die eine quer zur Mittellängsachse 6 verlaufende
Ebene aufspannt. In dieser Ringnut liegt ein O-Ring 27 aus einem Elastomermaterial
ein. Der von den Greifelementen 2a, 2b umgrenzte
Innenraum 21 setzt sich in eine die Basis 23 durchsetzende
Bohrung 28 fort. Diese steht mit dem Inneren des Schaftes 3 in
Verbindung. Der mit einem Innengewinde 29 auf das Außengewinde 18 der
Gewindehülse 13 aufgeschraubte
Gewindering 19 weist einen sich an das Inngewinde 29 anschließenden Längsabschnitt 30 auf,
der die Basis 23 des Greifwerkzeuges 2 aufnimmt.
In der Innenwandung des Längsabschnitts 30 sind
an zwei diametral gegenüberliegenden
Stellen sich in Axialrichtung erstreckende Ausnehmungen 32 eingebracht,
in die komplementär
geformte Vorsprünge 33 an
der Basis 23 des Greifwerkzeuges 2 bzw. der Greifelemente 2a, 2b eingreifen.
Das Greifwerkzeug 2 ist auf diese Weise drehfixiert und
abnehmbar am Gehäuse
der Vorrichtung bzw. am Schaft 3 gehalten.
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Am
Gewindering 19 sind an zwei sich diametral gegenüberliegenden
Stellen und mit Radialabstand zur Innenwandung des Längsabschnittes 30 die oben
bereits erwähnten
Spreizzungen 20 angeformt. Diese erstrecken sich über das
Freiende des Gewinderings 19 hinaus und in den Innenraum 21 des Greifwerkzeuges 2 hinein.
Die Freienden der Spreizzungen 20 sind verdickt und weisen
jeweils eine zum hinteren Schaftende hin weisende, mit dem abgerundeten
Ende 22 des Stößels 17 nach
Art eines Keilgetriebes zusammenwirkende Schrägfläche 34 auf. Nahe den
Freienden der Spreizzungen 20 sind an die Innenwandung
der Greifelemente 2a, 2b nach innen vorspringende
Wandsegmente 35 angeformt, deren Freienden 36 sich
gegenseitig berühren.
Die Wandsegmente 35 verschließen die Bohrung 28 und
verhindern dadurch, dass der Innenraum des Schaftes 3 verschmutzt
wird. Außerdem
grenzen sie in dem Innenraum 21 des Greifwerkzeugs 2 einen
zur Aufnahme eines Parasiten dienenden Aufnahmeraum 37 ab.
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Wenn
bei der in 3 gezeigten Situation das Ende 22 des
Stößels 17 mit
den Schrägflächen 34 der
Spreizzungen 20 zusammenwirkt, werden die Greifelemente 2a, 2b entgegen
der Wirkung des sie in ihre Schließstellung vorspannenden O-Rings 27 aufgespreizt.
Um zu verhindern, dass das Greifwerkzeug 2 im Bereich des
O-Rings 27 eingeschnürt
wird, weisen die Greifelemente 2a, 2b eine relativ
große Wandstärke auf.
Ihre Freienden 38 sind dagegen mit einer geringeren Wandstärke ausgestattet.
Bei Verwendung eines relativ weichen Kunststoffmaterials können sch
die Freienden der Form des Parasiten anpassen, so dass dieser mit
geringer Flächenpressung
schonend gegriffen und aus der Haut entfernt werden kann. Dies geschieht
bei dem vorliegenden Ausführungsbeispiel
durch eine beim Loslassen des Druckknopfes 4 stattfindende
Drehung des Greifwerkzeugs 2.
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In 7 und 8 ist
ein Greifwerkzeug 2 in einer Vormontagestellung gezeigt.
Die beiden Greifelemente 2a, 2b sind über einen
dünnen
Materialsteg 39 miteinander verbundene Hälften eines
Spritzgussteils. Der Vorteil dieser Ausgestaltung ist, dass die Konkavseiten 40 der
Greifelemente 2a, 2b in spritzgusstechnischer
Hinsicht leicht gestaltbar sind, jedenfalls leichter als dies bei
einem von vornherein als Hohlkörper
ausgestalteten Spritzgussteil der Fall wäre, bei dem ein den Innenraum 21 freihaltender
Formkern über
die Bohrung 28 der Basis 23 zu entfernen wäre. Außerdem müsste bei
einem als Hohlkörper hergestellten
Greifwerkzeug die beiden Greifelemente 2a, 2b durch
nachträgliches
Einbringen der Trennfuge 25 erzeugt werden. Außerdem wäre es praktisch
nicht möglich,
die Wandsegmente 35 an die Konkavseiten 40 der
Greifelemente 2a, 2b anzuformen. Für die Endmontage
des Greifwerkzeugs 2 können
die Materialstege 39 durchtrennt werden. Denkbar ist aber
auch, dass die Greifelemente 2a, 2b ausgehend
von dem Vormontagezustand gemäß 8 etwa
in Richtung der Pfeile 42 zusammengeklappt werden, wobei
die Materialstege 39 nicht durchtrennt werden.
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- 1
- Vorrichtung
- 2
- Greifwerkzeug
- 3
- Schaft
- 4
- Druckknopf
- 5
- hinteres
Ende
- 6
- Längsachse
- 7
- Schaltstange
- 8
- Druckfeder
- 9
- Schulter
- 10
- Schulter
- 11
- vorderes
Ende
- 12
- Vorsprung
- 13
- Gewindehülse
- 14
- Innengewinde
- 14a
- Gewindegang
- 14b
- Gewindegang
- 15
- vorderes
Ende
- 16
- Nut
- 17
- Stößel
- 18
- Außengewinde
- 19
- Gewindering
- 20
- Spreizzunge
- 21
- Innenraum
- 22
- vorderes
Ende
- 23
- Basis
- 24
- Längsabschnitt
- 25
- Trennfuge
- 26
- Ringnut
- 27
- O-Ring
- 28
- Bohrung
- 29
- Innengewinde
- 30
- Längsabschnitt
- 32
- Ausnehmung
- 33
- Vorsprung
- 34
- Schrägfläche
- 35
- Wandsegment
- 36
- Feiende
- 37
- Aufnahmeraum
- 38
- Freiende
- 39
- Materialsteg
- 40
- Konkavseite
- 42
- Pfeil