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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Reinigung zumindest
einer Oberfläche innerhalb eines Nahrungsmittelbehandlungsgeräts,
wie eines Gargeräts, sowie ein in diesem Verfahren verwendbares
Granulat.
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Für
Nahrungsmittelbehandlungsgeräte, insbesondere Gargeräte,
sind Selbstreinigungssysteme bekannt, die ein Fluid, welches unter
einem Druck steht, der im wesentlichen durch einen Hauswasserleitungsdruck
vorgegeben ist, und Chemie benutzen, um gelöste Rückstände
in einem Dampferzeuger oder Garraum zu entfernen. Da jedoch eine
rein chemische Reinigung Schmutz- und Kalkablagerungen oftmals nicht
gänzlich löst und der durch einen Hauswasseranschluß bereitgestellte
Wasserdruck schwankt oder zu gering ist, wird vereinzelt kein zufriedenstellendes
Ergebnis erzielt. Dies führt zu relativ kurzen Reinigungs-
bzw. Entkalkungsintervallen und/oder zu einem erhöhten
Chemikalienverbrauch, wobei oftmals trotz kurzer Intervalle und
Einsatz großer Mengen von Chemikalien die Reinigung des
Garraums bzw. des Dampferzeugers noch nicht zufriedenstellend ist.
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So
offenbart die
WO
03/073002 A1 ein Reinigungsmittel für Gargeräte
in Tabform sowie ein Verfahren zum Reinigen des Innenraums von Gargeräten.
Nachteilig bei diesem Verfahren, das sich grundsätzlich
bewährt hat, ist jedoch, daß bei einer Reinigung
von Oberflächen des Innenraums des Gargeräts hartnäckige
Verunreinigungen vereinfacht nicht gänzlich entfernt werden
können.
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Es
ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung das bekannte Verfahren
derart weiterzuentwickeln, daß die Nachteile des Stands
der Technik überwunden werden, insbesondere ein Verfahren
zur vollständigen und umweltschonenden Reinigung einer
Oberfläche in einem Innenraum und/oder Behälter
eines Nahrungsmittelbehandlungsgeräts, insbesondere Gargeräts,
bereitzustellen, bei dem insbesondere die Reinigung an die spezifischen
Gegebenheiten, vorzugsweise an einen festgestellten Verschmutzungsgrad
einer Oberfläche innerhalb des Innenraums und/oder Behälters
und/oder eine zeitliche Veränderung des Verschmutzungsgrads,
vorzugsweise während einer Reinigung, angepaßt
werden kann. Ferner soll ein in diesem Verfahren verwendbares Granulat
bereitgestellt werden.
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Die
das Verfahren betreffende Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst
durch ein Verfahren zur Reinigung zumindest einer Oberfläche
innerhalb zumindest eines Innenraums und/oder Behälters
eines Nahrungsmittelbehandlungsgeräts, insbesondere Gargeräts,
mittels Einbringen zumindest eines Reinigungsfluids in den Innenraum
und/oder den Behälter, wobei in dem Reinigungsfluid ab
einem ersten Zeitpunkt und einer Temperatur gleich oder oberhalb
einer ersten Temperatur zumindest ein abrasiv wirkendes Granulat,
das zumindest einen ersten Feststoff umfaßt, suspensiert
wird, bis zu einem zweiten Zeitpunkt suspensiert gehalten wird und
zu dem zweiten Zeitpunkt bei Erhöhung der Temperatur des
Reinigungsfluids auf eine Temperatur gleich oder oberhalb zumindest
einer zweiten Temperatur zumindest teilweise in dem Reinigungsfluid
aufgelöst wird, wobei am Ende des Verfahrens zumindest
der erste Feststoff komplett aufgelöst wird.
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Dabei
kann insbesondere vorgesehen sein, daß der erste Feststoff
durch Erhöhung der Temperatur des Reinigungsfluids auf
oder über die zweite Temperatur zumindest teilweise in
dem Reinigungsfluid aufgelöst wird, wobei das Granulat
vorzugsweise aus einer Mischung des ersten Feststoffes mit zumindest
einem zweiten Feststoff gebildet wird, und der zweite Feststoff
bei Erhöhung der Temperatur des Reinigungsfluids auf oder über
zumindest eine dritte Temperatur zumindest teilweise in dem Reinigungsfluid
aufgelöst wird.
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Bei
den beiden vorgenannten Alternativen kann vorgesehen sein, daß das
Granulat als Bestandteil zumindest eines Reinigungs-, Entkalkungs- und/oder
Klarspültabs bereitgestellt wird, vorzugsweise eingebettet
in zumindest einem dritten Feststoff, der sich insbesondere bei
einer Temperatur gleich oder oberhalb zumindest einer vierten Temperatur
in dem Reinigungsfluid, insbesondere im wesentlichen vollständig,
auflöst.
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Auch
wird mit der Erfindung vorgeschlagen, daß das Reinigungsfluid
aus zumindest einer waschaktiven und/oder reinigungsaktiven, vorzugsweise als
Reinigungs-, Klarspül- und/oder Entkalkungsmittel wirkenden,
Substanz gebildet wird, wobei die waschaktive und/oder reini gungsaktive
Substanz zumindest teilweise durch den gelösten ersten
Feststoff, den gelösten zweiten Feststoff und/oder den gelösten
dritten Feststoff gebildet wird.
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Weiterhin
ist bevorzugt, daß die Oberfläche durch zumindest
teilweise Umwälzung des Reinigungsfluids durch zumindest
einen Bereich des Behälters und/oder des Innenraums und/oder
durch Besprühen, vorzugsweise unter Hochdruck, der Oberfläche
mit dem Reinigungsfluid gereinigt wird, insbesondere unterstützt
durch zumindest eine Pumpeinrichtung.
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Auch
wird mit der Erfindung vorgeschlagen, daß die erste Temperatur
unterhalb der zweiten Temperatur, vorzugsweise oberhalb der vierten
Temperatur liegend ausgewählt wird.
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Eine
vorteilhafte Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens sieht vor, daß das Reinigungsfluid ab dem zweiten
Zeitpunkt, der vorzugsweise zeitlich nach einem Beginn einer Umwälzung des
Reinigungsfluids durch den Innenraum und/oder den Behälter
und/oder zeitlich nach einem Beginn eines Besprühens der
Oberfläche liegt, auf oder über die zweite oder
dritte Temperatur aufgewärmt wird.
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Mit
der Erfindung wird auch vorgeschlagen, daß der erste Zeitpunkt
und/oder der zweite Zeitpunkt in Abhängigkeit von zumindest
einem Verschmutzungsgrad, insbesondere einer zeitlichen Veränderung
des Verschmutzungsgrads, des Behälters, des Innenraums,
der Oberfläche und/oder des Reinigungsfluids ausgewählt
und/oder verändert wird.
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Besondere
Ausführungsformen der Erfindung zeichnen sich dadurch aus,
daß der Verschmutzungsgrad und/oder die zeitliche Veränderung
des Verschmutzungsgrads des Behälters, des Innenraums,
der Oberfläche und/oder des Reinigungsfluids vor und/oder
während einer Reinigung bestimmt wird bzw. werden, vorzugsweise
sensorisch.
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Weiterhin
wird mit der Erfindung vorgeschlagen, daß zumindest eine
Oberfläche zumindest eines Dampferzeugers, insbesondere
eine Oberfläche zumindest eines Kessels des Dampferzeugers,
gereinigt wird, wobei insbesondere Kalkablagerungen zumindest teilweise
entfernt werden.
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Bei
den vorgenannten Alternativen des erfindungsgemäßen
Verfahrens wird ferner bevorzugt, daß der zweite Zeitpunkt
nach Abschluß der abrasiven Reinigung des Dampferzeugers
gewählt wird.
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Schließlich
kann das erfindungsgemäße Verfahren dadurch gekennzeichnet
sein, daß zumindest eine Oberfläche zumindest
eines Nahrungsmittelbehandlungsraums und/oder zumindest eines in
dem Nahrungsmittelbehandlungsraum angeordneten Zubehörs,
wie eines Gargutträgers, gereinigt wird, wobei insbesondere
zumindest ein Rückstand zumindest eines Nahrungsmittels
entfernt wird.
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Die
das Granulat betreffende Aufgabe wird gelöst durch ein
Granulat zur Durchführung eines erfindungsgemäßen
Verfahrens, wobei das Granulat zumindest einen ersten Feststoff
umfaßt und der erste Feststoff ein temperaturabhängiges
Auflöseverhalten in einem Fluid aufweist, insbesondere
der erste Feststoff bei oder oberhalb der zweiten Temperatur, vorzugsweise
vollständig, in dem Fluid auflösbar ist.
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Dabei
kann vorgesehen sein, daß das Granulat zumindest einen
zweiten Feststoff umfaßt, der bei oder oberhalb der dritten
Temperatur, vorzugsweise vollständig, in dem Fluid auflösbar
ist, wobei vorzugsweise T3 ≥ T2.
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Bei
den beiden vorgenannten Alternativen wird mit der Erfindung vorgeschlagen,
daß der erste Feststoff und/oder der zweite Feststoff,
zumindest ein Bindemittel umfaßt, vorzugsweise enthaltend, insbesondere
als Zusatz zur Einstellung des Auflöseverhaltens, zumindest
einen PVAL (Polyvinylalkohol), zumindest ein PVA (Polyvinylacetal),
Glycerin, zumindest ein Silikat, zumindest ein Alkylenglycol, zumindest
ein Alkylenglycol-Polymer und/oder zumindest ein nicht-ionisches
Tensid, zumindest eine Stärke, zumindest ein Stärkederivat
(bevorzugt Dextrin), zumindest ein Polyalkylenglykol, zumindest
einen Wachs, zumindest ein langkettiges Fettderivat, zumindest ein
Polyacrylat, zumindest ein Polyacrylatcopolymer, zumindest ein PVP
(Polyvinylpyrolidon), zumindest ein PVAC (Polyvinylacetat), zumindest eine
Fettsäure, zumindest einen Alkohol, zumindest ein Diol,
Ester, Äther, zumindest eine Dicarbonsäure und/oder
zumindest ein Paraffin, insbesondere PVA und/oder Polyglycol.
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Bei
diesen vorgenannten Ausführungsformen wird vorgeschlagen,
daß das Granulat eine Vielzahl von zweiten Feststoffen,
vorzugsweise mit unterschiedlichen dritten Temperaturen umfaßt,
wobei insbesondere zumindest eine dritte Temperatur sich von der
zweiten Temperatur unterscheidet.
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Besonders
bevorzugte Ausführungsformen des Granulats sehen vor, daß zumindest
einzelne Teilchen des Granulats in zumindest einem dritten Feststoff,
der insbesondere von zumindest einem Reinigungs-, Entkalkungs- und/oder
Klarspültab umfaßt ist, eingebettet sind, wobei
der dritte Feststoff bei oder oberhalb der vierten Temperatur, vorzugsweise im
wesentlichen vollständig, in dem Fluid auflösbar ist.
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Mit
der Erfindung wird vorgeschlagen, daß das Granulat, der
erste Feststoff, der zweite Feststoff, das, insbesondere in einem
Reinigungsfluid, gelöste Granulat, der, insbesondere in
einem Reinigungsfluid, gelöste erste Feststoff, der, insbesondere in
einem Reinigungsfluid, gelöste zweite Feststoff und/oder
der, insbesondere in einem Reinigungsfluid, gelöste dritte
Feststoff eine waschaktive- und/oder reinigungsaktive, insbesondere
lebensmittelechte, Substanz bildet bzw. bilden, vorzugsweise ein
Reinigungsmittel, insbesondere für unterschiedliche Schmutzarten,
wie Proteine, Kohlenhydrate, Carbonate, Zucker und/oder Fette und/oder
ein Klarspül- und/oder Entkalkungsmittel, insbesondere
umfassend zumindest ein Enzym, zumindest eine Protease, zumindest
eine Amylase, zumindest eine Säure und/oder zumindest eine
Lipase.
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Weiterhin
schlägt die Erfindung vor, daß die Teilchen des
Granulats zumindest teilweise einen, insbesondere mittleren, Durchmesser
von 1 mm bis 15 mm, vorzugsweise von 1 mm bis 10 mm, bevorzugter
von 1,5 mm bis 7,5 mm, noch bevorzugter von 2 bis 5 mm und am bevorzugtesten
von 2,5 mm bis 4 mm aufweisen.
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Bei
der vorgenannten Ausführungsform des Granulats wird bevorzugt,
daß die Teilchen des zweiten Feststoffs des Granulats am
Ende der Reinigung mit einem Durchmesser von maximal 1 mm, vorzugsweise
maximal 0,5 mm, vorliegen.
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Schließlich
kann das erfindungsgemäße Granulat dadurch gekennzeichnet
sein, daß es bei oder oberhalb einer fünften Temperatur,
vorzugsweise T5 > 90°C, vollständig aufgelöst
ist.
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Der
Erfindung liegt somit die überraschende Erkenntnis zugrunde,
daß die Reinigung eines Innenraums und/oder eines Behälters
eines Nahrungsmittelbehandlungsgeräts, wie eines Garraums
oder eines Kessels eines Dampferzeugers eines Gargeräts, effizienter
durchgeführt werden kann, indem in einem Reinigungsfluid,
welches insbesondere durch den Innenraum und/oder den Behälter
umgewälzt wird, ein Granulat suspensiert wird. Dabei ist
vorgesehen, daß das Auflöseverhalten des Granulats
im wesentlichen beliebig durch Einstellung der Temperatur des Reinigungsfluids
gesteuert werden kann, insbesondere auch während der Durchführung
einer Reinigung. Dabei wird im Sinne der Anmeldung unter einer Reinigung
auch ein Verfahren verstanden, welches zur Entfernung von Ablagerungen
an einer Oberfläche dient, insbesondere auch eine Entkalkung
beispielsweise eines Dampferzeugers, sowie unter einem Granulat
ein körniger, leicht schüttbarer Stoff verstanden.
So führt die Beimischung eines Granulats in das Reinigungsfluid
dazu, daß in dem Zeitraum, in dem das Granulat in dem Reinigungsfluid
suspensiert ist, ein mechanischer Abrieb von auf Oberflächen
des Innen raums und/oder Behälters bzw. auf Oberflächen von
in dem Innenraum und/oder dem Behälter vorhandenen Einbauten
oder Zubehörelementen vorhandenen Verunreinigungen durch
die abrasive Wirkung des Granulats erreicht wird, wodurch die Verunreinigungen
gelöst und ausgespült werden können. Dadurch
kann die Menge einer dem Reinigungsfluid beizumengenden Reinigungschemikalie,
wie einem Reinigungsmittel oder einem Entkalker, deutlich verringert
werden. Auch wird dadurch eine deutlich bessere Reinigung des Innenraums
und/oder Behälters sichergestellt und bei Reinigung eines
Kessels eines Dampferzeugers kann mit vergleichsweise geringem Entkalkungsmittelaufwand
eine vollständige Entkalkung des Dampferzeuger erzielt
werden, woraus sich erheblich verlängerte Intervalle zwischen
einzelnen Entkalkungsvorgängen ergeben, was deutlich zur
Effizienzsteigerung des Nahrungsmittelbehandlungsgeräts
beiträgt.
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Bei
der Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens wird ein Reinigungsfluid, welches oft auch als Reinigungsflotte
bezeichnet wird, durch einen Nahrungsmittelbehandlungsraum und/oder
einen Kessel eines Dampferzeugers des Nahrungsmittelbehandlungsgeräts
umgewälzt, wobei dem Reinigungsfluid ein Granulat beigemischt
ist. Bei dem Reinigungsfluid kann es sich beispielsweise um im wesentlichen
reines Wasser handeln, aber auch um Wasser, dem bereits ein Reinigungsmittel,
wie ein Klarspülmittel, beigemengt ist. Das beigemischte Granulat,
welches der Reinigungsflotte vorzugsweise durch Auflösung
eines Reinigungs- bzw. eines Klarspültabs, in dem das Granulat
in unterschiedlichen Tiefen „eingebacken" sein kann und
der beispielsweise in dem Nahrungsmittelbehandlungsraum angeordnet
wird, zugeführt wird, weist Teilchen auf, die vorzugsweise
einen mittleren Durchmesser von zwei bis fünf Millimeter
aufweisen. Es sind jedoch auch andere Teilchengrößen
möglich, solange sichergestellt ist, daß Fördereinrichtungen
oder Regeleinrichtungen zur Umwälzung des Reinigungsfluids
durch das Nahrungsmittelbehandlungsgerät, wie Pumpen oder Ventile,
nicht blockiert werden können.
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Durch
Umwälzung des Reinigungsfluids durch den zu reinigenden
Innenraum des Nahrungsmittelbehandlungsgeräts, wobei insbesondere
die Oberflächen des Innenraums oder darin angeordneter
Elemente mit einem Strahl des Reinigungsfluids besprüht
werden, werden durch das in dem Reinigungsfluid vorhandene Granulat
mechanisch gereinigt. Hierbei ist bevorzugt, daß das Reinigungsfluid durch
entsprechende Fördereinrichtungen mit einem erhöhten
Druck aufgespritzt wird, so daß das Verfahren unabhängig
von einem Betriebsdruck einer Wasserzuführleitung zu dem
Nahrungsmittelbehandlungsgerät arbeiten kann. Somit wird
dadurch, daß das Wasser-Granulat-Gemisch mit einem erhöhten Druck
beispielsweise in einen Dampferzeuger oder einen Garraum eines Nahrungsmittelbehandlungsgeräts
eingebracht wird, ein verbesserter mechanischer Abrieb an den besprühten
Oberflächen erzeugt, so daß Ablagerungen besser
gelöst werden, aber auch mit dem aufgrund des erhöhten
Drucks schneller fließenden Reinigungsfluid besser ausgespült
werden können.
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In
dem Fall, in dem das Reinigungsfluid bereits ein Reinigungs- bzw.
Entkalkungsmittel enthält, wird die mechanische Reinigung
gleichzeitig durch eine entsprechende chemische Reinigung unterstützt.
Wird festgestellt, daß der Verschmutzungsgrad des Innenraums,
beispielsweise ein Verkalkungsgrad eines Dampferzeugers, einen vorbestimmten
Wert unterschreitet oder die zeitliche Veränderung des
Verschmutzungsgrads unter einem vorbestimmten Wert liegt, so wird
die Temperatur des Reinigungsfluids erfindungsgemäß verändert,
insbesondere erhöht, so daß sich das Granulat
im wesentlichen vollständig in dem Reinigungsfluid auflöst.
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Somit
kann das Reinigungsverfahren an die jeweiligen Gegebenheiten angepaßt
werden. Insbesondere kann ein und dasselbe Granulat für
unterschiedliche Verschmutzungs- bzw. Verkalkungsgrade eingesetzt
werden. Durch die durch eine Steuerung der Temperatur des Reinigungsfluids
erzielbare Anpassung der Dauer der mechanischen Reinigung durch
das abrasiv wirkende Granulat kann einerseits eine zu kurze mechanische
Reinigungsintervallzeit, die zu einer unzureichenden Reinigung führen
würde, vermieden werden und andererseits eine zu lange
mechanische Reinigungsintervallzeit, die die Reinigung unnötig
verlängert aber auch zu einer unnötigen Überbeanspruchung
der zu reinigenden Oberfläche bis hin zur Zerstörung
dieser führen kann, vermieden werden.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform führt die Auflösung
des Granulats dazu, daß die Konzentration des Reinigungsmittels,
insbesondere Entkalkungsmittels, in dem Reinigungsfluid weiter erhöht wird,
so daß mit dieser höheren Konzentration die verbleibenden
Verunreinigungen sicher abgelöst werden können.
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Besonders
bevorzugt ist, daß das Granulat die Eigenschaft aufweist,
daß es sich bei höheren Temperaturen, beispielsweise
90°C und mehr, im wesentlichen komplett auflöst.
Nach Auflösung des Granulats kann das Reinigungsfluid ohne
weiteres aus dem Nahrungsmittelbehandlungsgerät abgeführt werden
und beispielsweise einem Abwasserhausanschluß, ohne daß weitere
Behandlungen des Reinigungsfluids notwendig sind, zugeführt
werden. In dem Fall, in dem das Reinigungsfluid bereits ein Reinigungsmittel
enthält, kann der Reinigungszyklus des Innenraums, insbesondere
des Dampferzeugers, auch dadurch abgeschlossen werden, daß das
Reinigungsfluid erhitzt und somit das Granulat im wesentlichen aufgelöst
wird und anschließend aus dem Umwälzsystem ausgespült
werden kann.
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Bei
den verwendeten Granulaten handelt es sich vorzugsweise um lebensmittelechte
Substanzen, sowohl im festen als auch im aufgelösten Aggregatzustand.
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Weitere
Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachstehenden
Beschreibung, in der bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung beispielhaft
anhand schematischer Zeichnungen erläutert sind. Dabei
zeigt:
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1:
den schematischen Aufbau eines Nahrungsmittelbehandlungsgeräts
zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens;
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2:
eine Querschnittsansicht durch ein Granulatteilchen eines erfindungsgemäßen
Granulats; und
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3:
eine Querschnittsansicht durch ein Reinigungs- bzw. Entkalkungstab,
welches in dem erfindungsgemäßen Verfahren eingesetzt
werden kann.
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In 1 ist
der schematische Aufbau eines Nahrungsmittelbehandlungsgeräts
in Form eines Gargeräts 1, welches insbesondere
als Kombidämpfer eingesetzt werden kann, dargestellt. Das
Gargerät 1 umfaßt einen ersten Innenraum
in Form eines Garraums 3 sowie einen zweiten Innenraum
in Form eines Kessels 5 eines Dampferzeugers 7.
Im Garbetrieb erzeugt der Dampferzeuger 7 Wasserdampf, der
dem Garraum 3 über einen Dampfstutzen 9 zugeführt
wird.
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Neben
dem Dampfstutzen 9 weist das Gargerät 1 eine
Vielzahl weiterer Fluidleitungen, die einerseits die Leitung unterschiedlicher
Fluide durch die verschiedenen Elemente des Gargeräts 1 während
eines Garvorgangs ermöglichen und andererseits eine Leitung
eines Reinigungsfluids, wie einer Reinigungsflotte, durch die verschiedenen
Elemente des Gargeräts 1, insbesondere den Garraum 3 sowie den
Kessel 5, ermöglichen. So weist das Gargerät 1 einen
Kondensator 11 auf. Der Kondensator 11 ist über
eine Fluidabführleitung 13 mit einem Fluidausgang 15 des
Garraums 3 verbunden. Anderseits ist der Kondensator 11 über
ein Entlüftungsrohr 17 sowie eine Fluidleitung 19 mit
einem Fluidausgang 21 des Kessels 5 des Dampferzeugers 7 verbunden. Schließlich
weist der Kondensator 11 eine Zuführeinrichtung 23 zur
Zufuhr von Frischwasser aus einer Frischwasserzuleitung 25,
die insbesondere mit einem Hauswasseranschluß verbunden
ist, auf. Über eine geeignete Ansteuerung von Ventilen 27, 29, 31 durch
eine nicht dargestellte Regel- und/oder Steuereinheit des Gargeräts 1 kann
das Frischwasser wahlweise über Fluidleitungen 33, 35, 37 dem
Garraum 3, dem Kondensator 11 und/oder dem Kessel 5 zugeführt
werden.
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Weiterhin
kann in dem Kondensator 11 vorhandenes Fluid mittels einer
Pumpe 39 über eine Fluidleitung 41 sowie
Fluidleitungen 43 und 45 dem Garraum 3 bzw.
dem Kessel 5 zugeführt werden. Durch geeignete
Ansteuerung eines Mehrwegeventils 47 wird ein durch die
Fluidleitung 41 zugeführtes Fluid wahlweise der
Fluidleitung 43 und damit dem Garraum 3 und/oder
der Fluidleitung 45 und damit dem Kessel 5 zugeführt.
Das über die Fluidleitung 43 dem Garraum 3 zugeführte
Fluid tritt über eine Sprüheinrichtung 49,
die vorzugsweise lösbar über eine Kupplung 51 mit
der Fluidleitung 43 verbindbar ist, in den Garraum 3 ein.
Dazu weist die Sprühvorrichtung 49 Düsen 53, 55, 57 auf.
In ähnlicher Weise ist die Fluidleitung 45 mit
einer Sprühvorrichtung 59, die Düsen 61, 63, 65 aufweist,
verbunden.
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In
dem Kessel 5 vorhandenes Fluid kann über eine
Pumpe 67 sowie die Fluidleitung 19 und das Entlüftungsrohr 17 wieder
dem Kondensator 11 zugeführt werden.
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Somit
ermöglicht das Gargerät 1 eine Rezirkulierung
eines Fluids, insbesondere eines Reinigungsfluids, durch die Innenräume
des Gargeräts 1, insbesondere den Garraum 3 sowie
den Kessel 5.
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Anhand
des Gargeräts 1 wird im Folgenden die Durchführung
eines beispielhaften erfindungsgemäßen Verfahrens
beschrieben.
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Soll
das Gargerät 1, insbesondere der Garraum 3 und/oder
der Dampferzeuger 7, gereinigt werden, so wird zunächst
ein Reinigungsfluid in folgender Weise gebildet. Über die
Zuführeinrichtung 23 wird dem Kondensator 11 zunächst
Frischwasser zugeführt. Anschließend wird dem
Fluidleitsystem erfindungsgemäß ein Granulat,
welches abrasiv für Verschmutzungen in dem Gargerät 1 wirkt,
zugeführt, um in dem Reinigungsfluid, das zunächst
beispielsweise durch das in dem Kondensator 11 vorhandene Frischwasser
gebildet werden kann, suspensiert wird. Das Granulat wirkt insbesondere
abrasiv für in dem Garraum 3 an Oberflä chen
vorhandene Speisereste und/oder an zumindest einer Oberfläche
im Inneren des Kessels 5 vorhandene Kalkablagerungen.
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Die
Zuführung des Granulats kann auf verschiedene Weisen erfolgen.
So kann ein Benutzer beispielsweise das Granulat in dem Garraum 3 anordnen.
Dies kann dadurch erfolgen, daß das reine Granulat direkt
in den Garraum 3 eingebracht wird oder in den Garraum 3 beispielsweise
in Form eines Reinigungs- bzw. Entkalkungstab eingebracht wird. Auch
kann das Gargerät 1 ein nicht dargestelltes Granulatzuführsystem
aufweisen, welches insbesondere einen Sammelbehälter für
das Granulat sowie eine Zuführeinrichtung zur, insbesondere
dosierten, Zuführung des Granulats in das Fluidleitsystem
des Gargeräts 1 ermöglicht. Beispielsweise
könnte das Granulat direkt dem Kondensator 11 zugeführt
werden, um in dem im Kondensator 11 vorhandenen Frischwasser
suspensiert zu werden.
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In
dem Fall, in dem das Granulat dem Garraum 3 zugeführt
wird, wird das in dem Kondensator 11 vorhandene Frischwasser über
die Pumpe 39, die Fluidleitung 41, das Ventil 47 sowie
die Fluidleitung 43 und die Sprühvorrichtung 49 in
den Garraum 3 gefördert, um sich dort mit dem
in dem Garraum 3 vorhandenen Granulat zu vermengen, so
daß das Granulat in dem das Reinigungsfluid bildenden Frischwasser
ab seinem ersten Zeitpunkt suspensiert wird. Das so gebildete Reinigungsfluid
wird auf einer ersten Temperatur T1 gehalten,
bei dem das Granulat in den Reinigungsfluid suspensiert gehalten
wird, und fließt über den Fluidausgang 15 sowie
die Fluidabführleitung 13 wieder in den Kondensator 11.
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Im
Folgenden wird zunächst die Reinigung des Garraums 3 beschrieben.
Das in dem Kondensator 11 vorhandene Reinigungsfluid, in
dem das erfindungsgemäße Granulat suspensiert
ist, wird anschließend in der zuvor beschriebenen Weise über die
Fluidleitungen 41, 43 sowie die Fluidabführleitung 13 durch
den Garraum 3 rezirkuliert. Dabei tritt das Reinigungsfluid
aus der Sprühvorrichtung 49, die insbesondere
drehbar ist, in Form von Fluidstrahlen 69 aus den Düsen 53, 55, 57 aus.
Das in dem Reinigungsfluid suspensierte Granulat bewirkt, daß an den Oberflächen
des Garraums 3 vorhandene Speisereste mechanisch entfernt
werden. Dabei wird die Temperatur des Reinigungsfluids zunächst
im wesentlichen bei einer Temperatur gleich oder oberhalb der ersten
Temperatur T1 gehalten, bei welcher sichergestellt
ist, daß das Granulat in dem Reinigungsfluid suspensiert
bleibt und sich nicht in diesem auflöst. Ist durch diese
mechanische Reinigung ein gewünschter Reinigungsgrad erreicht,
welcher insbesondere über nicht dargestellte Sensoren erfaßt
wird, so wird zu einem zweiten Zeitpunkt die Temperatur des Reinigungsfluids über
eine nicht dargestellte Heizeinrichtung über eine zweite
Temperatur T2 erhöht. Dazu kann
eine mit dem Fluidleitsystem des Gargeräts direkt wechselwirkende,
nicht dargestellte Heizvorrichtung oder eine in dem Garraum 3 vorhandene Heizeinrichtung 70 eingesetzt
werden. Um den Reinigungsgrad einer Oberfläche zu bestimmen,
kann in dem erfindungsgemäßen Verfahren der Verschmutzungsgrad
der Oberfläche, insbesondere eine zeitliche Veränderung
des Verschmutzungsgrads, bestimmt werden. Alternativ oder ergänzend
kann auch der Verschmutzungsgrad des Reinigungsfluids, insbesondere
eine zeitliche Veränderung dieses Verschmutzungsgrads,
bestimmt werden. Unterschreitet der Verschmutzungsgrad der Oberfläche
oder überschreitet der Verschmutzungsgrad des Reinigungsfluids
jeweilige Grenzwerte oder sinkt die zeitliche Veränderung
des Verschmutzungsgrads der Oberfläche oder des Reinigungsfluids
unter einen vorgegebenen Wert, so wird eine ausreichende mechanische Reinigung
der Oberfläche erkannt.
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Die
durch die Heizeinrichtung erzielte Temperaturerhöhung über
die zweite Temperatur T2 bewirkt, daß ein
erster Feststoff, der von dem Granulat umfaßt ist, dieses
insbesondere bildet, in dem Reinigungsfluid aufgelöst wird.
Nachdem das Granulat im wesentlichen vollständig in dem
Reinigungsfluid aufgelöst ist, kann das Reinigungsfluid
dann über ein Ventil 71 aus dem Kondensator 11 durch
einen Fluidauslaß 73 aus dem Gargerät 1 abgelassen
werden. Da das Granulat zu diesem Zeitpunkt im wesentlichen vollständig
in dem Reinigungsfluid gelöst ist, kann dieses ohne weitere
Behandlung direkt einer Hauswasserabwasserleitung zugeführt
werden, da es den Umweltschutzbestimmungen entspricht.
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Dem
zuvor beschriebenen mechanischen Reinigungsschritt kann sich dann
ein chemischer Reinigungsschritt, wobei dem Reinigungsfluid geeignete
waschaktive und/oder reinigungsaktive Substanzen, wie ein Reinigungs-
oder Klarspülmittel zugesetzt werden, um eine chemische
Reinigung der Oberflächen des Garraums 3 zu erreichen,
anschließen. In einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung wird diese Substanz zumindest teilweise durch den
aufgelösten ersten Feststoff bzw. das aufgelöste
Granulat gebildet. Dies führt zu dem Vorteil, daß nach
der Erhöhung der Temperatur des Reinigungsfluids auf über
zweite Temperatur T2 das Reinigungsfluid
weiter durch den Garraum 3 rezirkuliert werden kann, um
nach der mechanischen Reinigung eine anschließende chemische
Reinigung der Oberflächen des Garraums 3 durchzuführen.
Auch kann in einer alternativen Ausführungsform vorgesehen
sein, daß das Reinigungsfluid, in das das Granulat suspensiert
wird, bereits eine entsprechende Reinigungssubstanz aufweist, so
daß die mechanische Reinigung durch das abrasiv wirkende
Granulat durch eine chemische Ablösung der Verschmutzungen
unterstützt wird.
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Dadurch,
daß die Auflösung des Granulats in dem Reinigungsfluid
durch die Temperatur des Reinigungsfluids so gesteuert werden kann,
daß ein zweiter Zeitpunkt, zu dem das Granulat zumindest
teilweise in dem Reinigungsfluid aufgelöst wird, frei wählbar ist,
kann ein und dasselbe Granulat verwendet werden, um unterschiedlich
starke Verschmutzungen in dem Garraum 3 zu beseitigen.
Liegt beispielsweise eine schwache Verschmutzung des Garraums 3 vor oder
macht die Verschmutzung des Garraums 3 lediglich eine kurzzeitige
mechanische Reinigung des Garraums 3 notwendig, so kann
die mechanische Reinigungsphase bis zum zweiten Zeitpunkt entsprechend
verkürzt werden. Insbesondere kann das Granulat sofort
in dem Reinigungsfluid aufgelöst werden, indem die Temperatur
des Reinigungsfluids sofort über die zweite Temperatur
T2 erhöht wird. Liegt hingegen
eine starke Verschmutzung des Garraums 3 vor, so kann die
Auflösung des Granulats in dem Reinigungsfluid beliebig
lange herausgezögert werden, bis eine gewünschte
Reinigungswirkung durch die mechanische Reinigung mittels des Granulats
erreicht wurde.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren ist jedoch nicht nur
auf die Reinigung des Garraums 3 beschränkt. So
kann das Reinigungsfluid, insbesondere wenn es die erste Temperatur
T1 aufweist, also das Granulat in ihm suspensiert
ist, aus dem Kondensator 11 über das Ventil 47 und
die Fluidleitung 45 der Sprüheinrichtung 59 zugeführt
werden, wo es über die Düsen 61, 63, 65 auf
Oberflächen des Kessels 5 gesprüht wird.
Insbesondere werden auch die Oberflächen einer Heizeinrichtung 77 durch
die Fluidstrahlen 75 mit dem Reinigungsfluid besprüht.
Da in dem Reinigungsfluid stets noch das Granulat suspensiert ist,
werden insbesondere in dem Kessel 5 vorhandene Verkalkungen
mechanisch gelöst. Hierbei handelt es sich insbesondere
um Verkalkungen, die sich auf den Oberflächen der Heizeinrichtung 77 gebildet
haben.
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Wird
festgestellt, daß in diesem mechanischen Reinigungsschritt
die gewünschte Entkalkung des Kessels 5 erzielt
wurde, beispielsweise durch Messung der Konzentration von Kalkrückständen
in dem Reinigungsfluid, wobei davon ausgegangen wird, daß eine
ausreichende mechanische Entkalkung des Kessels 5 erreicht
ist, wenn die Konzentration der Verkalkungsrückstände
in dem Reinigungsfluid über einen vorgegebenen Zeitraum
im wesentlichen nicht mehr steigt, so wird die Temperatur des Reinigungsfluids
in der zuvor beschriebenen Weise über die zweite Temperatur
T2 erhöht, so daß eine
im wesentlichen vollständige Auflösung des Granulats in
dem Reinigungsfluid erreicht wird. Diese Erwärmung erfolgt
vorzugsweise durch die Heizeinrichtung 77.
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Durch
Auflösung des Granulats in dem Reinigungsfluid wird insbesondere
in dem Reinigungsfluid eine chemische Entkalkungssubstanz gebildet, so
daß sich durch die Umwälzung des Reinigungsfluids
durch den Kessel 5 über die Fluidleitungen 41, 45, 21, 19 sowie
die Pumpe 67 an die mechanische Reinigung des Kessels 5 eine
chemische Reinigung desselben anschließt.
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Das
erfindungsgemäß verwendete Granulat weist vorzugsweise
eine mittlere Größe von ca. 1 Millimeter bis 10
Millimeter Durchmesser auf, am bevorzugtesten zwischen 2 Millimeter
und 5 Millimeter. Dadurch wird sichergestellt, daß das
Granulat durch das Fluidleitsystem geleitet werden kann, ohne zu
Verstopfungen, insbesondere in den Pumpen 39, 67, dem
Ventil 47 und/oder den Düsen 53, 55, 57, 61, 63, 65 zu
führen.
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Weiterhin
kann die abrasive Wirkung des Granulats dadurch gesteigert werden,
daß das Reinigungsfluid, insbesondere bei Durchführung
des mechanischen Reinigungsschritts, zusätzlich beschleunigt
wird. So kann beispielsweise die Fluidleitung 41, 43 und/oder 45 mit
zumindest einer weiteren Pumpvorrichtung in Wirkverbindung stehen,
so daß das Reinigungsfluid, in dem das Granulat suspensiert
ist, unter einem höheren Druck, als durch die Pumpe 39 oder
durch einen Hauswasseranschluß zur Verfügung gestellt,
aus den Sprühvorrichtungen 49, 59 austreten
kann, wodurch es zu einem verbesserten Abriebverhalten des Granulats
kommt.
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Anhand
der 2 und 3 werden nun Ausführungsformen
eines erfindungsgemäßen Granulats beschrieben.
In 2 ist ein Granulatteilchen 100 eines
in dem erfindungsgemäßen Verfahren verwendbaren
erfindungsgemäßen Granulats im Querschnitt dargestellt.
Wie 2 zu entnehmen ist, umfaßt das Granulatteilchen 100 einen
ersten Feststoff 102, in dem Partikel 104 zumindest
eines zweiten Feststoffs eingelagert sind. Das Granulatteilchen 100 bietet
den Vorteil, daß es sowohl die Funktion eines abrasiv wirkenden
Granulats zur Durchführung einer mechanischen Reinigung,
wie sie insbesondere zuvor anhand der 1 beschrieben
wurde, erfüllt als auch die Funktion eines Reinigungs-
und Klarspülmittels. So weist der erste Feststoff 102 die
Eigenschaft auf, bei oder oberhalb einer ersten Temperatur T1 eines Fluids in dem Fluid suspensiert zu
bleiben und ab einer zweiten Temperatur T2 sich
im wesentlichen vollständig in dem Fluid aufzulösen.
Wird das Granulatteilchen 100 in einem Reinigungsfluid
suspensiert, so bleibt das Granulatteilchen 100 solange in
dem Reinigungsfluid suspensiert, solange die Temperatur des Reinigungsfluids
bei oder oberhalb der ersten Temperatur T1 liegt.
Wird die Temperatur des Reinigungsfluids auf oder über
die zweite Temperatur T2 erhöht,
so löst sich das Granulatteilchen 100 teilweise
auf, da der Feststoff 102 im wesentlichen vollständig
in dem Reinigungsfluid aufgelöst wird. Dies führt
dazu, daß die Partikel 104 in dem Reinigungsfluid
suspensiert werden. Vorzugsweise bildet der aufgelöste
Feststoff 102 eine reinigungs- bzw. waschaktive Substanz.
Beispielsweise bildet der aufgelöste erste Feststoff 102 ein
Reinigungsmittel, insbesondere zur Lösung von Protein,
Kohlenhydrate, Carbonaten, Zucker und/oder Fett. Dadurch wird erreicht,
daß sich an eine mechanische Reinigung der zu reinigen
Oberfläche eine chemische Reinigung derselben anschließt.
Vorzugsweise ist die Größe der Partikel 104 so
gewählt, daß eine abrasive Wirkung dieser bei
der Suspensierung in dem Reinigungsfluid zu vernachlässigen
ist.
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Ist
die Reinigung durch das durch den ersten Feststoff 102 gebildete
Reinigungsmittel an sich abgeschlossen, so kann die Temperatur des
Reinigungsfluids weiter erhöht werden, insbesondere auf eine
Temperatur gleich oder über einer dritten Temperatur T3. Die Partikel 104 bestehen aus
zumindest einem zweiten Feststoff, der die Eigenschaft aufweist,
ab einer jeweiligen dritten Temperatur T3 sich in
einen Fluid aufzulösen. Erst bei Erhöhung der Temperatur
des Reinigungsfluids auf eine Temperatur gleich oder oberhalb dieser
dritten Temperatur T3 kommt es somit zu
einer Auflösung des jeweiligen zweiten Feststoffs in dem
Reinigungsfluid. Beispielsweise kann ein Teil der Partikel 104 aus
einem zweiten Feststoff bestehen, der bei Auflösung in
dem Reinigungsfluid ein weiteres Reinigungsmittel, insbesondere
zur chemischen Reinigung hartnäckiger Rückstände,
bildet. Auch kann zumindest ein Teil der Partikel 104 aus
einem zweiten Feststoff bestehen, der bei Auflösung in
dem Reinigungsfluid ein Klarspülmittel bildet. So kann
durch Erhöhung der Temperatur des Reinigungsfluids auf
oder über eine erste dritte Temperatur zunächst
das Reinigungsmittel zur Beseitigung hartnäckiger Rückstände
in dem Reinigungsfluid gebildet werden und zum Abschluß des Reinigungsverfahrens
das Reinigungsfluid auf eine Temperatur auf oder über eine
zweite dritte Temperatur erhöht werden, um eine Klarspülung
der zu reinigen Oberfläche zu erreichen.
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So
bietet das erfindungsgemäße Granulat den Vorteil,
daß nicht nur die Zeitdauer einer mechanischen Reinigung
durch entsprechende Steuerung der Temperatur eines Reinigungsfluid angepaßt
werden kann, sondern auch die Zeitdauer einzelnen Phasen einer chemischen
Reinigung.
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In 3 ist
ein Reinigungsmittel in Form eines Tabs 200, welcher insbesondere
sowohl eine Reinigung des Garraums 3 als auch eine Entkalkung des
Kessels 5 ermöglicht, im Querschnitt dargestellt. Der
Tab 200 weist eine Außenschicht aus einem Bindemittel 202,
welches einen ersten dritten Feststoff bildet und in das Granulatteilchen 204 eingelagert sind,
auf. Bei den Granulatteilchen 204, kann es sich insbesondere
um Granulatteilchen 100, wie sie in 2 dargestellt
sind, handeln. Der Tab 200 weist ferner eine weitere Schicht
aus einem Reinigungsmittel 206 auf. Das Reinigungsmittel 206 schließt
einen Kern 208 des Tabs 200, in dem Granulatteilchen 210 eingebettet
sind, ein. Die Granulatteilchen 210 können insbesondere
wie das in der 2 dargestellte Granulatteilchen 100 aus
einem ersten Feststoff bestehen, in dem Partikel aus einem zweiten Feststoff
eingelagert sind. Der Kern 208 kann einen zweiten dritten
Feststoff aufweisen.
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Im
Folgenden wird nun die Verwendung des Tabs 200 erläutert.
Vor Durchführung eines Reinigungsprozesses in dem Gargerät 1 ordnet
ein Benutzer den Tab 200 beispielsweise in dem Garraum 3 an.
Bei dem Bindemittel 202 handelt es sich vorzugsweise um
ein wasserlösliches Bindemittel, welches sich unabhängig
von der Temperatur einer Flüssigkeit in dieser auflöst.
Wird somit der Tab 200 mit Frischwasser in Kontakt gebracht,
so löst sich das Bindemittel 202 auf, wodurch
die Granulatteilchen 204 in dem Frischwasser suspensiert
werden. Dabei kann das Bindemittel 202 bereits ein Reinigungsmittel
bilden, so daß bei einer anschließenden mechanischen
Reinigung durch Umwälzung des so gebildeten Reinigungsfluids,
in dem die Granulatteilchen 204 suspensiert sind, chemisch
unterstützt wird.
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Anschließend
wird das so gebildete Reinigungsfluid durch den Garraum 3 umgewälzt
und durch entsprechende Steuerung der Temperatur des Reinigungsfluids
zunächst eine mechanische und anschließend eine
chemische Reinigung des Garraums 3 mittels der Granulatteilchen 204 durchgeführt.
In dem Fall, in dem sowohl das Bindemittel 202 als auch
die Granulatteilchen 204 bei Auflösung in dem
Reinigungsfluid nicht zur Bildung eines Reinigungsmittel führen,
wird durch weitere Erhöhung der Temperatur des Reinigungsfluids
eine Schicht des Tabs 200, welche ein Reinigungsmittel 206 umfaßt,
in dem Reinigungsfluid aufgelöst. Dabei besteht das Reinigungsmittel 206 aus
einer Substanz, die sich erst bei einer Erhöhung der Temperatur
des Reinigungsfluids oberhalb eines vorgegebenen Schwellenwerts
auflöst.
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Insbesondere
kann es sich bei dem Reinigungsmittel 206 aber auch um
ein Klarspülmittel handeln. Dies ermöglicht es,
daß nach einer mechanischen sowie chemischen Reinigung
des Garraums mittels der Granulatteilchen 204 bzw. der
aufgelösten Granulatteilchen 204 ein vorhandenes
Reinigungsfluid aus dem Kondensator 11 abgelassen werden kann
und anschließend wieder Frischwasser dem Kondensator 11 zugeführt
werden kann und dem Garraum 3 zugeleitet und entsprechend
erwärmt zu werden, um das Reinigungs- bzw. Klarspülmittel 206 aufzulösen.
Beispielsweise kann das Reinigungsmittel 206 bei Auflösung
in Frischwasser Zitronensäure bilden. Nach einer erfolgten
Klarspülung des Garraums 3 kann dann dieses Reinigungsfluid
durch geeignete Umstellung des Ventils 47 einem weiteren
Innenraum des Gargeräts, beispielsweise dem Kessel 5,
zum Zwecke einer Entkalkung zugeführt werden.
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Diese
Entkalkung wird, wie nachfolgend beschrieben, zunächst
durch eine mechanische Reinigung mit Hilfe der Granulatteilchen 210,
die insbesondere wie das 2 dargestellte Granulatteilchen 100 einen
ersten Feststoff aufweisen, in dem Partikel eines zweiten Feststoffs
eingebettet sind, erreicht. Zu Beginn eines derartigen Entkalkungsvorgangs
ist der Kern 208 des Tabs 200 noch nicht in dem
Reinigungsfluid aufgelöst. Der Kern 208 kann,
wie erwähnt, aus einem zweiten dritten Feststoff bestehen, welcher
die Eigenschaft aufweist, sich in einem Fluid ab einer vierten Temperatur
T4 aufzulösen. Bei Erwärmung
des Reinigungsfluids auf eine Temperatur gleich oder oberhalb der
vierten Temperatur T4 löst sich
der Kern 208 auf, wodurch die Granulatteilchen 210 in
dem Reinigungsfluid suspensiert werden. Anschließend wird
die Temperatur des Reinigungsfluid auf der ersten Temperatur T1 gehalten, um die Gra nulatteilchen 210 in
dem Reinigungsfluid suspensiert zu halten. Vorzugsweise ist der
Kern 208 ebenfalls aus einer Subtanz gebildet, welche bei
Auflösung in dem Reinigungsfluid ein Klarspül-
bzw. Entkalkungsmittel bildet, insbesondere um eine Entkalkungswirkung des
Klarspülmittels zu verstärken. Das Reinigungsfluid,
in dem sowohl das durch das Reinigungsmittel 206 als auch
den aufgelösten Kern 208 gebildete Entkalkungsmittel
enthalten ist, als auch die Granulatteilchen 210 suspensiert
sind, wird anschließend dem Inneren des Kessels 5,
insbesondere durch Besprühen der Oberflächen des
Kessels 5, zugeführt. Dort bewirken die in dem
Reinigungsfluid suspensierten Granulatteilchen 210 eine
mechanische Ablösung von vorhandenen Kalkablagerungen,
wobei diese durch das in dem Reinigungsfluid vorhandene Entkalkungsmittel
unterstützt wird. Ist ein gewünschter Entkalkungsgrad
des Kessels 5 erreicht, so wird die Temperatur des Reinigungsfluids
weiter erhöht und zwar auf oder oberhalb einer zweiten
Temperatur T2 eines ersten Feststoffs des
Granulatsteilchens 210, so daß sich der in den
Granulatteilchen 210 vorhandene erste Feststoff auflöst,
und die Granulatteilchen 210 im wesentlichen vollständig
in dem Reinigungsfluid aufgelöst werden. Hierbei kann das
aufgelöste Granulat 210 die Konzentration des
Entkalkungsmittels weiter erhöhen, indem die aufgelösten Granulatteilchen 210 eine
weitere Entkalkungssubstanz in dem Reinigungsfluid bilden. Ähnlich
dem Granulatteilchen 100 können die Granulatreichen 210 auch
einen zweiten Feststoff umfassen, der sich erst bei einer Erhöhung
der Temperatur des Reinigungsfluids gleich oder oberhalb einer dritten
Temperatur T3 auflöst. Das so entstehende
Reinigungsfluid kann weiter durch den Dampferzeuger 7 umgewälzt
werden, um eine vollständige Entkalkung des Dampferzeugers 7 zu
erreichen. Zum Abschluß wird das Reinigungsfluid dann über
den Ablauf 73 einem Abwasserhausanschluß zugeführt,
wodurch das Reinigungsverfahren abgeschlossen ist.
-
Die
in der vorstehenden Beschreibung, in den Zeichnungen sowie in den
Ansprüchen offenbarte Merkmale können sowohl einzeln
als auch in beliebiger Kombination für die Verwirklichung
der Erfindung wesentlich sein.
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- 1
- Gargerät
- 3
- Garraum
- 5
- Kessel
- 7
- Dampferzeuger
- 9
- Dampfstutzen
- 11
- Kondensator
- 13
- Fluidabführleitung
- 15
- Fluidausgang
- 17
- Entlüftungsrohr
- 19
- Fluidleitung
- 21
- Fluidausgang
- 23
- Zuführeinrichtung
- 25
- Frischwasserzuleitung
- 27
- Ventil
- 29
- Ventil
- 31
- Ventil
- 33
- Fluidleitung
- 35
- Fluidleitung
- 37
- Fluidleitung
- 39
- Pumpe
- 41
- Fluidleitung
- 43
- Fluidleitung
- 45
- Fluidleitung
- 47
- Mehrwegeventil
- 49
- Sprühvorrichtung
- 51
- Kupplung
- 53
- Düse
- 55
- Düse
- 57
- Düse
- 59
- Sprühvorrichtung
- 61
- Düse
- 63
- Düse
- 65
- Düse
- 67
- Pumpe
- 69
- Fluidstrahl
- 70
- Heizeinrichtung
- 71
- Ventil
- 73
- Fluidauslaß
- 75
- Fluidstrahl
- 77
- Heizeinrichtung
- 100
- Granulatteilchen
- 102
- Feststoff
- 104
- Partikel
- 200
- Tab
- 202
- Bindemittel
- 204
- Granulatteilchen
- 206
- Reinigungsmittel
- 208
- Kern
- 210
- Granulatteilchen
- T1, T2, T3,
T4, T5
- Temperatur
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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