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Die
Erfindung betrifft einen Spreizdübel
mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1.
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Spreizdübel, üblicherweise
aus Kunststoff oder aus Metall, sind bekannt. Sie lassen sich durch Einbringen
eines Spreizkörpers,
beispielsweise durch Eindrehen einer Schraube, aufspreizen und dadurch
in einem Bohrloch verankern.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, einen selbstbohrenden Spreizdübel vorzuschlagen.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die
Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
Der erfindungsgemäße Spreizdübel weist
eine oder mehrere Bohrschneiden auf, die mit dem Spreizdübel drehfest sind.
Durch drehenden Antrieb lässt
sich der Spreizdübel
nach Art eines Bohrers zum Bohren eines Bohrlochs verwenden, in
dem er durch Aufspreizen verankerbar ist. Die Bohrschneide verbleibt
im Bohrloch, sie kann deswegen als verlorene Schneide bezeichnet
werden. Der Spreizdübel
bildet einen Einwegbohrer zum Bohren des einen Bohrlochs, in dem er
zur Verankerung verbleibt. Die Verankerung erfolgt in an sich bekannter
Weise, beispielsweise durch Eindrehen einer Schraube und/oder durch
Einziehen oder Eintreiben eines Spreizkörpers, die/der den Spreizdübel im Bohrloch
aufspreizt und dadurch verankert.
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Die
Erfindung hat den Vorteil, dass kein separater Bohrer zum Bohren
des Bohrlochs zur Verankerung des Spreizdübels benötigt wird. Weiterer Vorteil
der Erfindung ist, dass der Spreizdübel mit dem Bohren des Bohrlochs
in das Bohrloch eingebracht ist und nicht in einem weiteren Arbeitsschritt
nach dem Bohren in das Bohrloch eingebracht werden muss.
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Eine
Ausgestaltung der Erfindung sieht verschiedene Werkstoffe für die Bohrschneide
und den Spreizdübel
vor, insbesondere besteht die Bohrschneide aus einem härteren und
verschleißfesteren Werkstoff
als der Spreizdübel.
Die Erfindung ermöglicht
beispielsweise die Bestückung
eines Spreizdübels
aus Kunststoff mit einer Bohrschneide aus Metall. Eine Ausgestaltung
der Erfindung sieht eine vom Spreizdübel lösbare Bohrschneide vor. Die
Bohrschneide kann beispielsweise in einen Schlitz des Spreizdübels gesteckt
sein. Wird beispielsweise zum Aufspreizen des Spreizdübels eine
Schraube eingedreht, kann die Schraube die Bohrschneide vom Spreizdübel lösen, wenn
sie an einem vorderen Ende aus dem Spreizdübel austritt. Die Bohrschneide
behindert dadurch nicht das Eindrehen einer Schraube in den Spreizdübel.
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Eine
andere Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass die Bohrschneide
zur Seite beweglich am Spreizdübel
angeordnet ist. Auch diese Ausgestaltung ermöglicht ein Austreten einer
Schraube aus dem vorderen Ende des Spreizdübels. Damit die Schraube beim
Einschrauben in den Spreizdübel
die Bohrschneide zur Seite drückt,
sieht eine Ausgestaltung der Erfindung eine Schrägfläche an der Bohrschneide vor.
Streng genommen weist ein Teil, das die Bohrschneide aufweist, auch
die Schrägfläche auf.
Die Schrägfläche kreuzt
ein Schraubenloch des Spreizdübels,
in das die Schraube einschraubbar ist, im Winkel ihrer Schräge und die
Schrägfläche ist
einem hinteren Ende des Spreizdübels,
von dem aus die Schraube in den Spreizdübel eingeschraubt wird, zugewandt.
Die Schrägfläche der
Bohrschneide ist also so angeordnet, dass beim Einschrauben der Schraube
in den Spreizdübel
eine Schraubenspitze gegen die Schrägfläche stößt und an ihr die Bohrschneide
bzw. das die Bohrschneide und die Schrägfläche aufweisende Teil zur Seite
drückt.
Form und Anordnung der Schrägfläche der
Bohrschneide orientieren sich an der Funktion, dass die Schraube beim
Einschrauben in den Spreizdübel
die Bohrschneide zur Seite drückt.
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Eine
Ausgestaltung der Erfindung sieht eine oder mehrere Bohrmehlnuten
am Spreizdübel
vor. Wendelförmige
Bohrmehlnuten sind von Wendelbohrern bekannt. Allerdings muss die
Bohrmehlnut des erfindungsgemäßen Spreizdübels nicht
wendelförmig
sein, sie ist im Sinne eines Freiraums am Außenumfang des Spreizdübels zur
Aufnahme von Bohrmehl zu verstehen.
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Eine
Ausgestaltung der Erfindung sieht eine den Spreizdübel umschließende Hülse vor,
deren vorderer Stirnrand die Bohrschneide aufweist. Die Hülse bildet
eine Art Ringlochbohrer. Eine Weiterbildung sieht vor, die Hülse aufspreizbar
auszuführen. Sie
wird zur Verankerung zusammen mit dem Spreizdübel aufgespreizt.
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Eine
Ausgestaltung der Erfindung sieht einen Spreizkörper vor, der durch Eindrehen
einer Schraube in den Spreizdübel
einziehbar ist und den Spreizdübel
dabei aufspreizt. Eine Weiterbildung sieht vor, dass der Spreizkörper einstückig über eine Solltrennstelle
mit dem Spreizdübel
verbunden ist. Spreizkörper
und Spreizdübel
lassen sich auf diese Weise einstückig beispielsweise aus Kunststoff
herstellen.
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Eine
Ausgestaltung der Erfindung sieht einen oder mehrere flexible Verbinder
vor, die den Spreizkörper
mit dem Spreizdübel
verbinden. Auch auf diese Weise sind der Spreizkörper und der Spreizdübel einstückig beispielsweise
aus Kunststoff herstellbar. Außerdem
verbinden die Verbinder den Spreizkörper bewegbar und verliersicher
mit dem Spreizdübel.
Die Verbinder können
beispielsweise durch Einziehen des Spreizkörpers in den Spreizdübel abreißbar sein.
Auch eine nicht abreißende
Ausbildung der flexiblen Verbinder ist möglich.
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Eine
Weiterbildung dieser Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass
die Verbinder den Spreizkörper
lagerichtig zum Spreizdübel
halten, insbesondere also koaxial ausgerichtet. „Lagerichtig" bedeutet so, dass
der Spreizkörper
durch Halten und Bewegen des Spreizdübels vor dem Spreizdübel in ein
Bohrloch einbringbar ist und/oder so, dass eine Schraube durch den
Spreizdübel
in den Spreizkörper
einbringbar ist. Das lagerichtige Halten des Spreizkörpers am Spreizdübel mit
den Verbindern vereinfacht die Handhabung des erfindungsgemäßen Spreizdübels.
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Eine
Ausgestaltung der Erfindung sieht eine Rastverbindung vor, die beim
Einziehen des Spreizkörpers
in den Spreizdübel
einrastet und den Spreizkörper
in einer Lage am bzw. im Spreizkörper
hält, in der
der Spreizkörper
den Spreizdübel
aufgespreizt hält.
Die Rastverbindung hat den Vorteil, dass der einmal aufgespreizte
Spreizdübel
aufgespreizt bleibt, auch wenn die Schraube ausgeschraubt wird.
Die eingeschraubte Schraube kann ausgeschraubt werden, ohne dass
der gesetzte Spreizdübel
seinen Halt verliert. Außerdem
verhindert die Rastverbindung, dass der Spreizkörper nach Ausschrauben der Schraube
vom Spreizdübel
abfallen kann.
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Eine
bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung sieht eine Werkzeugaufnahme
zum drehfesten Ansetzen eines Drehwerkzeugs am Spreizdübel, insbesondere
an dessen hinterem Ende, vor. Die Werkzeugaufnahme kann beispielsweise
ein Außen-
oder Innenmehrkant, ein Schlitz oder ein Kreuzschlitz sein. Der
Spreizdübel
lässt sich
dadurch zum Bohren des Bohrlochs einfach mittels eines Schraubers
drehend antreiben.
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Weisen
der Spreizdübel
und die zum Aufspreizen vorgesehene Schraube gleichartige Werkzeugaufnahmen,
beispielsweise Kreuzschlitze auf, braucht das Drehwerkzeug zum Bohren
des Bohrlochs und zum Eindrehen der Schraube nicht gewechselt werden.
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Eine
Ausgestaltung der Erfindung sieht eine Formschlussverbindung des
Spreizkörpers
mit dem Spreizdübel
vor. Die Formschlussverbindung hält den
Spreizkörper
drehfest und führt
ihn längsverschieblich
am Spreizdübel.
Dadurch ist eine Drehmomentenübertragung
vom Spreizdübel
auf den Spreizkörper
zum Bohren des Bohrlochs für
den Spreizdübel
möglich.
Außerdem
ist das Einziehen des Spreizkörpers
in den Spreizdübel
zum Aufspreizen des Spreizdübels
möglich.
Die Längsführung muss
nicht gerade sein, sie kann beispielsweise auch wendel- oder schraubenlinienförmig sein,
so dass sich der Spreizkörper
beim Verschieben gegenüber
dem Spreizdübel
dreht. Im Bereich der Technik und des Maschinenbaus ist eine Vielzahl
geeigneter drehfester und längsverschieblicher
Formschlussverbindungen beispielsweise von Wellenverbindungen her
bekannt.
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Eine
Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass die Werkzeugaufnahme
zum Ansetzen eines Drehwerkzeugs am Spreizkörper ausgebildet ist, der über eine
Solltrennstelle einstückig
mit dem Spreizdübel
verbunden und durch Eindrehen einer Schraube zum Aufspreizen des
Spreizdübels
in diesen einziehbar ist. Die Werkzeugaufnahme am Spreizkörper ist
mit beispielsweise einem Schraubendreher durch den Spreizkörper hindurch
zugänglich.
Diese Weiterbildung der Erfindung hat den Vorteil, dass ein Drehmoment
vom Drehwerkzeug direkt auf den Spreizkörper übertragen wird, der die Bohrschneide
oder Bohrschneiden trägt.
Das Drehmoment beim Bohren wird nicht über den Spreizdübel und
die Solltrennstelle übertragen.
Dadurch wird ein Trennen des Spreizkörpers vom Spreizdübel an der
Solltrennstelle während
des Bohrens vermieden.
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Zur
Sicherung gegen Mitdrehen des Spreizdübels beim Eindrehen der Schraube
sieht eine Ausgestaltung der Erfindung ein Gewinde an einem hinteren
Ende des Spreizdübels
vor. Das Gewinde ist vorzugsweise als grobes Gewinde ausgebildet,
das sich in einen weichen Werkstoff wie beispielsweise eine Gipskartonplatte
schneidet.
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Eine
Ausgestaltung der Erfindung sieht eine mindestens zweiteilige Herstellung
des Spreizkörpers
und des Spreizdübels
aus unterschiedlichen Werkstoffen vor. Das ist möglich beispielsweise mit der
weiter oben erläuterten
Rastverbindung. Bei dieser Ausgestaltung der Erfindung können für den Spreizkörper und
den Spreizdübel
jeweils geeignete Werkstoffe gewählt
werden. Zusätzlich
oder zugleich können
der Spreizkörper
und der Spreizdübel
verschiedene Farben aufweisen. Außer der optischen Gestaltung
hat diese Ausgestaltung bei einem mehrteiligen Spreizdübel den
Vorteil, dass der Spreizkörper
und der Spreizdübel
aufgrund ihrer Farben problemlos unterscheidbar sind und ihre Vormontage
erleichtert ist.
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Die
Erfindung wird nachfolgend anhand von vier in der Zeichnung dargestellter
Ausführungsbeispiele
näher erläutert.
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Es
zeigen:
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1 eine
erste Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Spreizdübels in
perspektivischer Darstellung;
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2 eine
Ansicht eines hinteren Endes des Spreizdübels gemäß Pfeil II in 1;
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3 eine
Ansicht eines hinteren Endes einer abgewandelten Ausführungsform
der Erfindung gemäß Pfeil
III in 1;
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4 eine
zweite Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Spreizdübels in
perspektivischer Darstellung;
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5 eine
dritte Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Spreizdübels in
perspektivischer Darstellung;
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6 eine
Abwandlung des in 5 dargestellten Spreizdübels gemäß der Erfindung;
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7 eine
vierte Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Spreizdübels in
perspektivischer Darstellung; und
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8 eine
Ansicht eines hinteren Endes des Spreizdübels aus 7 in
perspektivischer Darstellung gemäß Pfeil
VIII in 7.
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Der
in 1 und 2 dargestellte, erfindungsgemäße Spreizdübel 10 ist
einstückig
durch Spritzgießen
aus Kunststoff hergestellt. Er weist eine Spreizhülse 12 auf,
die ein hinteres Ende des Spreizdübels 10 bildet. Die
Spreizhülse 12 weist
einen radial nach außen überstehenden
Setztiefenbund 14 an ihrem hinteren Stirnende auf.
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Von
der Spreizhülse 12 stehen
nach vorn Spreizzungen 18 ab. Im dargestellten und beschriebenen
Ausführungsbeispiel
weist der Spreizdübel 10 zwei
Spreizzungen 18 auf, die sich jeweils über einen Teil eines Umfangs
des Spreizdübels 10 erstrecken und
die im dargestellten Ausführungsbeispiel
Abstand voneinander aufweisen. Die Spreizzungen 18 sind
einstückig
mit der Spreizhülse 12,
sie stehen von deren vorderer, dem Setztiefenbund 14 abgewandter Stirnseite
in Verlängerung
einer Wandung der Spreizhülse 12 ab.
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In
einem Zwischenraum zwischen den Spreizzungen 18 weist der
Spreizdübel 10 Rastzungen 20 auf,
deren freies Ende dem Setztiefenbund 14 zugewandt ist.
An einem dem Setztiefenbund 14 fernen Ende gehen die Rastzungen 20 in
einen Verbinder 22 über,
der das ferne Ende der Rastzungen 20 einstückig mit
der Spreizhülse 12 verbindet.
Der Verbinder 22 verläuft
achsparallel zum Spreizdübel 10 und
ist im Umfangsbereich des Spreizdübels 10 zwischen den
Rastzungen 20 angeordnet. Die Rastzungen 20 sind
elastisch federnd in Umfangsrichtung ausgebildet.
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An
einem freien, vorderen, dem Setztiefenbund 14 fernen Ende
der Spreizzungen 18 ist ein Spreizkörper 24, angeordnet.
Der Spreizkörper 24 weist
an seinem den Spreizzungen 18 zugewandten Ende einen Spreizkonus 26 auf,
er geht dann in einen zylindrischen Teil 28 über und
endet an einem vorderen Ende mit einem sich verjüngenden Konus (Fase 30).
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Der
Spreizkörper 24 ist über eine
Solltrennstelle 34 einstückig mit den Verbindern 22 der
Rastzungen 20 verbunden. Die Solltrennstellen 34 sind dünne Materialstellen,
die bei einem noch zu beschreibenden Einziehen des Spreizkörpers 24 zwischen
die Spreizzungen 18 durchreißen. Es sind somit sämtliche
bislang beschriebenen Elemente des erfindungsgemäßen Spreizdübels 10 einstückig miteinander
und in einem Arbeitsgang durch Spritzgießen aus Kunststoff hergestellt.
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Am
Spreizkonus 26 sind zwei Rasthaken 36 seitlich
angeformt, die einander gegenüberliegend angeordnet
sind. Die Rasthaken 36 stehen radial nicht über einen
Umfang des Spreizdübels 10 über, sie
sind in Verlängerung
eines Schlitzes 38 zwischen den Rastzungen 20 und
den Spreizzungen 18 angeordnet. Die Lage und Anordnung
der Rasthaken ist gut in 1 erkennbar.
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Der
Spreizkörper 24 weist
zwei achsparallele Nuten 40 auf, die ungefähr an einer
Längsmitte
des Spreizkörpers 24 beginnen
und sich nach vorn, d.h. weg von der Spreizhülse 12 erstrecken.
An einem vorderen Ende laufen die Nuten 40 offen aus.
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In
die Nuten 40 ist eine Bohrplatte 42 aus Metall
eingesetzt. In Ansicht hat die Bohrplatte 42 eine U-Form.
Schenkel 44 der Bohrplatte 42 sind mit ihren freien
Enden in die Nuten 40 eingesetzt. Die Bohrplatte 42 ist
dadurch drehfest am Spreizdübel 10 angeordnet,
die Bohrplatte 42 befindet sich in einer gedachten Längsmittelebene
des Spreizdübels 10.
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Ein
Joch 46 der U-förmigen
Bohrplatte 42 weist eine Spitze 48 auf, sich an
die Spitze 48 nach außen
anschließende
Schrägen
bilden Bohrschneiden 50.
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Am
hinteren Ende, d.h. im Bereich des Setztiefenbundes 14,
weist die Spreizhülse 12 des Spreizdübels 10 einen
Kreuzschlitz bzw. dessen äußere Enden
auf (2). Der Kreuzschlitz bildet eine Werkzeugaufnahme 62 zum
drehfesten Ansetzen eines Drehwerkzeugs, für die dargestellte und beschriebene
Ausführungsform
der Erfindung also eines Kreuzschlitzschraubendrehers oder eines
Kreuzschlitz-Bits eines Elektro- oder
sonstigen Schraubers.
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Anstatt
am hinteren Ende kann die Werkzeugaufnahme 62 auch an einem
hinteren, der Spreizhülse 12 zugewandten
Ende des Spreizkörpers 24 vorgesehen
sein (3). Ein nicht dargestelltes Drehwerkzeug, also
beispielsweise ein Kreuzschlitzschraubendreher oder ein Kreuzschlitz-Bit
wird durch die Spreizhülse 12 an
der Werkzeugaufnahme 62 angesetzt, der Drehantrieb beim Bohren
des Bohrlochs erfolgt unmittelbar am Spreizkörper 24, der die Bohrplatte 42 trägt. Eine
Drehmomentübertragung
erfolgt dadurch nicht über
die Solltrennstelle 34, ein Abreißen des Spreizkörpers 24 von
der Spreizhülse 12 beim
Bohren des Bohrlochs wird vermieden. Die Werkzeugaufnahme 62 befindet sich
in Höhe
der Solltrennstelle 34.
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Der
Spreizdübel 10 ist
zur Verankerung insbesondere in weicheren Baustoffen wie Porenbeton, Gipskartonplatten
oder Spanplatten gedacht. Zur Verankerung wird der Spreizdübel 10 beispielsweise mit
einem nicht dargestellten Akkuschrauber, der an der Werkzeugaufnahme 62 drehfest
angesetzt wird, drehend angetrieben. Die Bohrschneiden 50 der Bohrplatte 42 bohren
ein Bohrloch in den Ankergrund. Der Spreizdübel 10 wird in den
Ankergrund gebohrt, bis sein Setztiefenbund 14 aufsitzt.
Zur Aufnahme von Bohrmehl weist der Spreizkörper 24 Bohrmehlnuten 54 auf, ähnlich wie
sie von Wendelbohrern bekannt sind. Nach dem Bohren des Bohrlochs
verbleibt der Spreizdübel 10 im
Bohrloch und es wird mit dem Akkuschrauber eine Schraube in den Spreizdübel 10 eingeschraubt.
Tritt die nicht dargestellte Schraube am vorderen Ende aus dem Spreizkörper 24 aus,
drückt
sie die Bohrplatte 42 nach vorn aus den Nuten 40 und
löst damit
die Bohrplatte 42 mit den Bohrschneiden 50 vom
Spreizdübel 10.
Die Schraube kann die Bohrplatte 42 auch wie mit Strichlinien
angedeutet zur Seite drücken.
Die Bohrplatte 42 behindert somit nicht das Eindrehen der
Schraube in den Spreizdübel 10 zu
dessen Aufspreizung und Verankerung. Die Bohrplatte 42 verbleibt
im Bohrloch oder fällt
bei einer Verankerung in einer Platte vom Spreizdübel 10 ab.
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Nach
dem Bohren des Spreizdübels 10 in den
Ankergrund wird ein nicht dargestellter, zu befestigender Gegenstand
aufgesetzt und eine nicht dargestellte Schraube wird durch ein Loch
im Gegenstand hindurch in den Spreizdübel 10 gesteckt. Die Schraube
lässt sich
durch die Spreizhülse 12 und
die Spreizzungen 18 bis zum Spreizkörper 24 durchstecken.
In den Spreizkörper 24 wird
die Schraube eingeschraubt. Sobald ein Schraubenkopf der nicht dargestellten
Schraube am zu befestigenden Gegenstand zur Anlage kommt, zieht
die Schraube den Spreizkörper 24 zwischen
die Spreizzungen 18 ein. Zu Beginn des Einziehens des Spreizkörpers 24 zwischen
die Spreizzungen 18 reißen die Solltrennstellen 34 durch,
so dass sich der Spreizkörper 24 zwischen
die Spreizzungen 18 einziehen lässt. Beim Einziehen zwischen
die Spreizzungen 18 drückt
der Spreizkonus 26 des Spreizkörpers 24 die Spreizzungen 18 auseinander,
der Spreizkörper 24 spreizt
die Spreizzungen 18 auf und verankert dadurch den Spreizdübel 10 formschlüssig im
Ankergrund
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Beim
Einziehen des Spreizkörpers 24 zwischen
die Spreizzungen 18 schieben sich die Spreizhaken 36 des
Spreizkörpers 24 in
den Schlitz 38 zwischen den Rastzungen 20 und
den Spreizzungen 18. Dabei drücken die Rasthaken 36 die
Rastzungen 20 in Umfangsrichtung elastisch zur Seite. Sobald
die Rasthaken 36 die freien, dem Setztiefenbund 14 zugewandten
Enden der Rastzungen 20 überwunden haben, federn die
Rastzungen 20 zurück
und in die Fasthaken 36 hinein. Die Rasthaken 36 übergreifen die
Rastzungen 20 an ihren freien Enden, die Rasthaken 36 des
Spreizkörpers 24 sind
mit den Spreizzungen 18 der Spreizhülse 12 verrastet.
Die Rasthaken 36 und die Rastzungen 20 bilden
eine Rastverbindung 20, 36, die den Spreizkörper 24 in
der zwischen die Spreizzungen 18 eingezogenen Stellung halten.
In dieser Stellung hält
der Spreizkörper 24 die Spreizzungen 18 aufgespreizt.
Durch die Rastverbindung 20, 36 des Spreizkörpers 24 mit
der Spreizhülse 12 bleibt
der Spreizkörper 24 in
der zwischen die Spreizzungen 18 eingezogenen, die Spreizzungen 18 aufgespreizt
haltenden Stellung, auch wenn die Schraube aus dem Spreizdübel 10 ausgeschraubt wird.
Der Spreizdübel 10 bleibt
somit auch nach einem Ausdrehen der Schraube im Ankergrund verankert,
die Schraube lässt
sich problemlos mehrfach ausdrehen und wieder einschrauben.
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Beim
Einziehen zwischen die Spreizzungen 18 drückt der
Spreizkonus 26 des Spreizkörpers 24 nicht nur
die Spreizzungen 18, sondern auch die Verbinder 22 der
Rastzungen 20 mit der Spreizhülse 12 auseinander,
d.h. der Spreizkörper 24 spreizt
beim Einziehen zwischen die Spreizzungen 18 auch die Verbinder 22 auf.
Die Verbinder 22 bilden somit ebenfalls Spreizzungen oder
Spreizelemente, die aufgespreizt werden und den Spreizdübel 10 im
Ankergrund verankern.
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Die
beim Einziehen des Spreizkörpers 24 zwischen
die Spreizzungen 18 in den Schlitz 38 zwischen
den Rastzungen 20 und den Spreizzungen 18 gelangenden
Rasthaken 36 bildet eine Verdrehsicherungseinrichtung 18, 20, 36, 38,
die ein Verdrehen des Spreizkörpers 24 gegenüber der
Spreizhülse 12 und
dadurch ein Midrehen des Spreizkörpers 24 mit der
Schraube beim Einziehen des Spreizkörpers 24 zwischen
die Spreizzungen 18 verhindert.
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An
ihrem hinteren Ende weist die Spreizhülse 12 ein Gewinde 64 auf.
Das Gewinde 64 erstreckt sich im dargestellten Ausführungsbeispiel über etwa einen
Gewindegang ausgehend vom Setztiefenbund 14. Es ist ein
grobes Gewinde zum Schneiden eines Gegengewindes in einem weichen
Werkstoff wie beispielsweise in einer nicht dargestellten Gipskartonplatte.
Am Ende des Bohrens des Bohrlochs schneidet sich das Gewinde 64 in
den Ankergrund ein. Im Zusammenwirken mit dem Setztiefenbund 14 vermeidet
das Gewinde 64 ein Midrehen des Spreizdübels 10 beim Eindrehen
der nicht dargestellten Schraube.
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Bei
der in 4 dargestellten Ausführungsform der Erfindung ist
der Spreizdübel 10 im
Wesentlichen gleich ausgebildet wie der in 1 dargestellte
Spreizdübel 10.
Ebenso wie in 1 weist der Spreizdübel 10 aus 3 eine
Spreizhülse 12 mit Spreizzungen
und einem über
die in 3 nicht sichtbare Solltrennstelle verbundenen
Spreizkörper 24 auf.
Durch Eindrehen einer nicht dargestellten Schraube ist der Spreizkörper 24 zwischen
die Spreizzungen 18 in die Spreizhülse 12 einziehbar und
spreizt dabei die Spreizzungen, die Verbinder und die Rastzungen
auf. Dies ist zu 1 beschrieben worden.
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Anstatt
einer Bohrplatte 42 ist eine Bohrhülse 54 aus Metall
auf den Spreizdübel 10 aufgesetzt.
Ein vorderer Stirnrand der Bohrhülse 54 ist
sägezahnförmig gezackt,
wodurch Bohrschneiden 56 gebildet sind. Die Bohrhülse 54 weist
Längsschlitze 58 auf,
so dass sie aufspreizbar ist. Im Bereich des Spreizkonus 26 ist
ein elastischer Spreizring 60 eingelegt. Beim Einziehen
des Spreizkörpers 24 in
die Spreizhülse 12 wird
der Spreizring 60 vom Spreizkonus 26 des Spreizkörpers 24 aufgeweitet
und spreizt die Bohrhülse 54 zur
Verankerung des Spreizdübels 10 auf. Anstelle
eines Spreizrings 60 können
auch andere Spreizelemente eingelegt sein (nicht dargestellt). Das
Bohren eines Bohrlochs zur Verankerung eines Spreizdübels 10 erfolgt
wie zu 1 beschrieben durch drehenden Antrieb des Spreizdübels 10.
Die Bohrschneiden 56 bohren das Bohrloch. Die Bohrhülse 54 verbleibt
beim Verankern des Spreizdübels 10 im
Bohrloch.
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Zur
Vermeidung von Wiederholungen wird zur Erläuterung von 4 ergänzend auf
die Ausführungen
zu 1 und 2 verwiesen. Gleiche Bauteile
sind mit gleichen Bezugszahlen versehen.
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Die
in 5–8 gezeigten
erfindungsgemäßen Spreizdübel 10 weisen
einige Gemeinsamkeiten mit dem in 1 dargestellten
Spreizdübel auf.
Nachfolgend werden deswegen vor allem die Unterschiede erläutert und
es wird ergänzend
auf die oben stehenden Erläuterungen
der 1 und 2 verwiesen. Für gleiche
Bauteile werden gleiche Bezugszahlen verwendet.
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Bei
dem in 5 dargestellten Spreizdübel 10 ist der Spreizkörper 24 mit
vier flexiblen Verbindern 70 mit dem Spreizdübel 10 verbunden.
Die Verbinder 70 sind über
den Umfang verteilt angeordnet, es handelt sich um geknickt in Längsrichtung
des Spreizdübels 10 verlaufende
Kunststoffstreifen, die beim Einziehen des Spreizkörpers 24 in
den Spreizdübel 10 nach
außen
knicken. Die Verbinder 70 halten dem Spreizkörper 24 koaxial,
also lagerichtig am Spreizdübel 10.
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Beim
Spreizdübel 10 aus 1 bilden
die Rasthaken 36 und die Schlitze 38 eine Formschlussverbindung,
die den Spreizkörper 24 drehfest
am Spreizdübel 10 halten
und längsverschieblich
führen. Der
Spreizdübel 10 aus 5 weist
Rippen 72 auf, die in gedachten Längsmittelebenen vom Spreizkörper 24 in
Richtung des Spreizdübels 10 abstehen.
In denselben Längsmittelebenen
wie die Rippen 72 ist der Spreizdübel 10 mit Längsschlitzen 74 versehen, in
die die Rippen 72 beim Einziehen des Spreizkörpers 24 in
den Spreizdübel 10 eintauchen.
Die Rippen 72 und die Schlitze 74 bilden eine
Formschlussverbindung, die den Spreizkörper 24 beim Einziehen in
den Spreizdübel 10 drehfest
am Spreizdübel 10 halten
und längsverschieblich
führen.
Die Schlitze 74 teilen den Spreizdübel 10 in Spreizzungen 76.
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Im
Unterschied zum Spreizdübel 10 aus 1 ist
beim Spreizdübel 10 aus 5 die
Bohrplatte 42 mit den Bohrschneiden 50 einstückig mit dem
Spreizkörper 24.
Die Bohrplatte 42 besteht also wie der Spreizdübel 10 insgesamt
aus Kunststoff. Das ist möglich,
wenn der Spreizdübel 10 in
einem Ankergrund geringer Festigkeit gesetzt werden soll, beispielsweise
in eine nicht dargestellte Gipskartonplatte.
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Hinten
in ihrer Mitte, d.h. dem Spreizkörper 24 zugewandt,
weist die Bohrplatte 42 eine Schrägfläche 75 auf. Die Schrägfläche 75 kreuzt
ein Schraubenloch, das den Spreizdübel 10 einschließlich des Spreizkörpers 24 koaxial
von vorn bis hinten durchsetzt. Wird eine nicht dargestellte Schraube
zum Einziehen des Spreizkörpers 24 und
zum Aufspreizen des Spreizdübels 10 durch
den Spreizdübel 10 in
den Spreizkörper 24 eingebracht
und eingeschraubt, stößt eine
Schraubenspitze, wenn sie aus dem Spreizkörper 24 austritt,
gegen die Schrägfläche 75. Dadurch
wird die Bohrplatte 42 zur Seite gedrückt. Diese Ausgestaltung der
Erfindung ermöglicht
eine insgesamt einstückige
Herstellung des Spreizdübels 10 einschließlich des
Spreizkörpers 24 und
der Bohrplatte 42 aus Kunststoff und in einem einzigen
Spritzvorgang. Allerdings mit dem Nachteil, dass ein Bohren harter
Ankergründe
wie Beton nicht möglich
ist. Die Schrägfläche 75 kann
grundsätzlich
auch an der Bohrplatte 42 des Spreizdübels 10 aus 1 vorgesehen
sein, also an einer Bohrplatte 42, die aus einem anderen
Werkstoff als der Spreizkörper 24 und der
Spreizdübel 10 besteht
(nicht dargestellt).
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Der
Spreizdübel 10 aus 6 weist
eine Kunststoffspiralfeder als flexiblen Verbinder 70 auf, die
den Spreizkörper 24 mit
dem Spreizdübel 10 verbindet.
Ansonsten ist der Spreizdübel 10 aus 6 übereinstimmend
mit dem Spreizdübel 10 aus 5 ausgebildet
und funktioniert in gleicher Weise. Zur Vermeidung von Wiederholungen wird
zur Erläuterung
von 6 auf die vorstehenden Erläuterungen der 5 verwiesen.
In 6 ist am hinteren Ende des Spreizdübels 10 ein
Schrauberbit 78 zu erkennen. Das Schrauberbit 78 ist
in die komplementäre Werkzeugaufnahme
im hinteren Ende des Spreizdübels 10 eingesetzt
und dient zum drehenden Antrieb des Spreizdübels 10 zum Bohren
des Bohrlochs, in das der Spreizdübel 10 gesetzt wird.
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Beim
Spreizdübel 10 aus 7 und 8 sind
der Spreizkörper 24 und
der Spreizdübel 10 zweistückig, sie
bestehen aus unterschiedlichen Werkstoffen, insbesondere verschiedenen
Kunststoffen und weisen verschiedene Farben auf. Die Bohrplatte 42 ist
wie in 5 und 6 einstückig mit dem Spreizkörper 24.
Die in gedachten Mittellängsebenen
nach hinten vom Spreizkörper 24 abstehenden
Rippen 72 und die korrespondierenden Schlitze 74 im
Spreizdübel 10 sind
vorhanden. Die Rippen 72 und die Schlitze 74 bilden
die Formschlussverbindung 72, 74, die den Spreizkörper 24 beim
Einziehen in den und beim Aufspreizen des Spreizdübels 10 drehfest
halten und längsverschieblich
führen.
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Verglichen
mit den Spreizdübeln 10 aus 5 und 6 fehlen
beim Spreizdübel 10 aus 7 und 8 die
flexiblen Verbinder 70. Stattdessen ist ein widerhakenförmiger Rastkopf 80 vorhanden,
der von einem hinteren Ende des Spreizkörpers 24 in Richtung
des Spreizdübels 10 absteht.
Der Rastkopf 80 ist im Ausführungsbeispiel ein Rotationskörper. Um
radial federn zu können,
ist der Rastkopf 80 in zwei einander senkrecht kreuzenden
gedachten Längsmittelebenen
geschlitzt. Die Spreizzungen 76 des Spreizdübels 10 weisen
an ihren freien, dem Spreizkörper 24 zugewandten
Enden radial nach innen stehende Flanschscheiben 82 auf (8).
Vor Verwendung des Spreizdübels 10 wird der
Spreizdübel 10 mit
dem Spreizkörper 24 verbunden,
indem der Spreizkörper 24 und
der Spreizdübel 10 axial
zusammengedrückt
werden, so dass der Rastkopf 80 zwischen die Spreizzungen 76 gelangt und
an den Flanschscheiben 82 einrastet. Der Spreizkörper 24 ist
mit dem Spreizdübel 10 verbunden
und kann wie oben beschrieben verwendet werden. In 8 ist
die Werkzeugaufnahme 62 gut erkennbar, es handelt sich
um eine Torx-Werkzeugaufnahme.