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Die
Erfindung betrifft einen Rohling für ein Wert- und Sicherheitsdokument,
insbesondere für ein Personaldokument, einen Reisepass,
eine Chipkarte, einen Führerschein, ein Ticket oder dergleichen, mit
einem ein- oder mehrschichtigen Körper, wobei der Körper
eine an einer seiner Oberflächen lösbar befestigte
Beschichtung aufweist. Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren
zur Herstellung eines derartigen Rohlings, die Verwendung eines
derartigen Rohlings sowie ein Verfahren zur Herstellung eines Wert-
und Sicherheitsdokuments unter Verwendung eines derartigen Rohlings.
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Rohlinge
von Wert- und Sicherheitsdokumenten werden heute häufig
bis auf Personalisierungsdaten zentral gefertigt und anschließend
dezentral, zum Beispiel auf Meldestellen, bei Behörden oder
in Unternehmen, die zur Ausstellung derartiger Wert- und Sicherheitsdokumente
berechtigt sind, mit einer Personalisierung versehen.
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Dabei
werden mit dem Begriff Personalisierung diejenigen Daten (umfassend
Text-, Zahlen- und/oder Bilddaten) bezeichnet, die individuell für den
jeweiligen Inhaber des Wert- und Sicherheitsdokuments gelten. Derartige
Daten sind beispielsweise Name und Anschrift des Inhabers, Geburtsdatum, Geburtsort
oder im Falle eines Tickets beispielsweise der individuelle Sitzplatz
des Inhabers, die Mitabeiternummer oder die Ausweisnummer.
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Die
Seriennummer kann einerseits bei der dezentralen Personalisierung
in das Wert- und Sicherheitsdokument eingebracht werden, andererseits
kann das Wert- und Sicherheitsdokument auch bereits bei der zentralen
Herstellung mit der Seriennummer versehen werden. In diesem Fall
wird bei der dezentralen Personalisierung die Seriennummer mit dem
Personendatensatz, z. B. in einer Datenbank, verbunden.
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Unter
einem Rohling für ein Wert- und Sicherheitsdokument wird
im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung ein ein- oder mehrschichtiger Körper
eines solchen Dokuments verstanden, der entweder keine oder zumindest
nicht sämtliche erforderliche Personalisierungen aufweist,
sonst aber im Wesentlichen einem fertig hergestellten Wert- und
Sicherheitsdokument, das vorzugsweise kartenförmig ausgebildet
ist, entspricht. Es kann sich hierbei auch um ein Passbuch handeln,
bei dem eine Datenseite einen Aufbau mit einem ein- oder mehrschichtigen Körper ähnlich
dem kartenförmiger Dokumente aufweist.
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Von
der zentralen Fertigung werden die nicht oder nicht vollständig
personalisierten Wert- und Sicherheitsdokumente zu den ausstellungsberechtigten
Behörden bzw. Unternehmen versendet. Beim Versand der Rohlinge
können Unregelmäßigkeiten auftreten,
beispielsweise können die Rohlinge entwendet werden und
für eine Herstellung gefälschter Wert- und Sicherheitsdokumente
genutzt werden. Um diese Fälschungen zu verhindern, ist
ein Schutz der fertig hergestellten und für den Versand
vorgesehenen Rohlinge wünschenswert.
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In
WO 95/20493 A1 wird
ein Formular mit einer heraustrennbaren Karte beschrieben, das beispielsweise
von Organisationen verwendet wird, um Beiträge einzuziehen
und gleichzeitig eine Mitglied- oder Ausweiskarte an den Adressaten
zu übermitteln. Das Dokument offenbart ein Formularbogen,
der zum Beispiel aus Papier besteht, auf welchem eine beliebige
Information, ein Muster oder dergleichen ein- oder beidseitig aufgedruckt
sein kann. An dem Formularbogen ist eine Schälleimschicht
angeordnet, an die eine Trägerschicht an der Formular-Rückseite
angeklebt ist. Der Schälleim ist dabei so eingestellt,
dass die Karte, die aus dem Formularbogen mittels einer vorzugsweise
voll umlaufenden Stanzung herausgeschnitten ist, einerseits genügend
fest und sicher im Formularbogen gehalten wird, andererseits jedoch
leicht aus dem Bogen heraus lösbar ist. Der Druckschrift
ist außerdem zu entnehmen, dass die Trägerschicht
als Folienmaterial ausgebildet sein kann und einen Druckauftrag
tragen kann, der erst beim Heraustrennen der Karte sichtbar ist.
Das Material der Trägerschicht kann transparent gestaltet sein.
Die Darstellung des Formulars in den Figuren zeigt, dass die Trägerschicht
die Karte weit überragt. Die Größe der
Trägerschicht ist auch erforderlich, da sonst die gestanzte
Karte nicht im Formularbogen gehalten wird. Das bekannte Formular
ist nicht geeignet, einen sicheren Schutz gegenüber Fälschungen zu
bieten, da Fälscher dieses sicher identifizieren und entsprechend
von der Karte abziehen können.
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DE 39 02 012 C2 zeigt
eine Scheckkarte, auf deren Oberseite ein Druck mit partiellem Lack
und Prägungen für eine individuelle Beschriftung
angeordnet ist. An der Unterseite ist die Scheckkarte über eine
Adhäsionsverbindung, einen aufreißbaren Kleber
oder dergleichen mit einem Zwischenträger verbunden. An
der Unterseite des Zwischenträgers ist eine Kleberschicht
vorgesehen, wobei über dieser Kleberschicht das gesamte
Laminat auf einem Endlosträgerband haftet. Die Kleberschicht
kann jedoch von der Oberfläche des Trägerbands
rückstandsfrei abgezogen werden. Die Scheckkarte besteht
beispielsweise aus Hart-PVC oder anderen Kunststoffen, aus kunststoffbeschichtetem
Papier oder dergleichen. Das Trägerband ragt über
die Scheckkarte hinaus. Eine derartige Scheckkarte kann nach Art
eines Haftetiketts hergestellt und gehandhabt werden, individuell
beschriftet und automatisch vom Trägerband gespendet werden.
Analog zu dem in
WO
95/20493 A1 offenbarten Formular eignet sich die aus
DE 39 02 012 C2 bekannte
Scheckkarte mit Trägerband nicht dafür, oben beschriebenes
Problem zu lösen.
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Die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht somit darin, einen Rohling
zu schaffen, der einen wirksamen Schutz gegen Fälschungen
aufweist, und der es ermöglicht, bei einer Überprüfung
des aus dem Rohling hergestellten Wert- und Sicherheitsdokuments
eine Fälschung zu erkennen. Die Aufgabe der Erfindung besteht
außerdem darin, ein entsprechendes einfaches und kostengünstiges
Verfahren zur Herstellung des Rohlings, ein entsprechendes einfaches
Verfahren zur Herstellung eines Wert- und Sicherheitsdokuments bzw.
eine Verwendung des Rohlings anzugeben.
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Die
Aufgabe wird im Hinblick auf den Rohling dadurch gelöst,
dass die Beschichtung für elektromagnetische Strahlung
im sichtbaren Wellenlängenbereich im Wesentlichen transparent,
d. h. durchsichtig, ist und eine laterale Ausdehnung aufweist, die
höchstens den Abmessungen der beschichteten Oberfläche
entspricht. Hierbei wird unter lateraler Ausdehnung die Ausdehnung
der Beschichtung senkrecht zu ihrer Dicke verstanden. Die Abmessungen
der beschichteten Oberfläche umfassen die Länge
und die Breite der jeweiligen Oberfläche, so dass die Beschichtung
nicht über die beschichtete Oberfläche hinausragt.
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Hierdurch
wird gewährleistet, dass die Beschichtung einerseits durch
potentielle Fälscher nicht erkannt werden kann. Andererseits
können gefälschte Wert- und Sicherheitsdokumente,
die auf entwendeten Rohlingen beruhen, bei einer Überprüfung
erkannt werden, indem das Vorhandensein der Beschichtung nachgewiesen
wird.
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In
einem besonders bevorzugten Ausführungsbeispiel enthält
der Körper des Rohlings ein laseraktives Material, so dass
Personalisierungsdaten bei der Herstellung des Wert- und Sicherheitsdokuments
mittels eines Lasers in den Körper eingebracht werden können.
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Es
ist weiterhin bevorzugt, dass die Beschichtung eine Schichtdicke
zwischen etwa 10 μm und 200 μm, vorzugsweise zwischen
etwa 50 μm und 100 μm, aufweist, so dass eine
Erkennung der Beschichtung durch den Fälscher auf Grund
der Schichtdicke ebenfalls erschwert wird.
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Es
ist ferner von Vorteil, dass die Beschichtung vollständig
vom Körper lösbar ist, ohne dass der Körper
beschädigt wird oder Rückstände der Beschichtung
auf dem Körper verbleiben. Hierdurch wird gewährleistet,
dass aus dem Rohling anschließend ein unbeschädigtes
Wert- und Sicherheitsdokument erstellt werden kann bzw. falsche Überprüfungsergebnisse
bei der Überprüfung der Echtheit des Wert- und
Sicherheitsdokuments im Hinblick auf ein Vorhandensein der Beschichtung
vermieden werden.
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Besonders
einfach lässt sich die Beschichtung dadurch realisieren,
dass diese in Form von einer Folie vorliegt, die vorzugsweise selbsttragend
ist.
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In
einem bevorzugten Ausführungsbeispiel enthalten der Körper
und/oder die Beschichtung ein Material oder mehreren Materialien
der Gruppe Polycarbonat (PC), Polyethylenterephthalat (PET), deren Derivate
wie Glykol-modifiziertes PET (PETG), Polyethylennaphthalat (PEN),
Acrylnitril-Butadien-Styrol-Copolymerisat (ABS), Polyvinylchlorid
(PVC), Polyvinylbutyral (PVB), Polymethylmethacrylat (PMMA), Polyimid
(PI), Polyvinylalkohol (PVA), Polystyrol (PS), Polyvinylphenol (PVP),
Polyethylen (PE), Polypropylen (PP), Papier, deren Derivate. Vorzugsweise bestehen
Beschichtung und Körper aus dem gleichen Material. Die
Beschichtung und/oder der Körper können auch aus
einem koextrudierten Material enthaltend ein Material oder mehrere
Materialien der vorgenannten Gruppe bestehen.
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Für
einen einfachen Nachweis eines gefälschten Wert- und Sicherheitsdokuments
weist die Beschichtung vorzugsweise auf ihrer Innenseite, d. h.
auf der dem Körper zugewandten Seite, einen Aufdruck auf,
der vorzugsweise UV-absorbierende Pigmente und/oder IR-absorbierende
Pigmente enthält. Ein derartiges IR-absorbierendes Pigment
könnte beispielsweise ein upconversion (Anti-Stokes-)Pigment
sein. Durch einen derartigen Aufdruck, der im sichtbaren Wellenlängenbereich
der elektromagnetischen Strahlung im Wesentlichen transparent ist, kann
das Vorhandensein der Beschichtung mittels UV- oder IR-Strahlung
nachgewiesen werden.
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Bei
dem Verbindungsverfahren Laminierung (Lamination) werden bei hohem
Druck und hoher Temperatur mehrere Schichten, vorzugsweise mit identischem
Material, so miteinander verbunden, dass ein Kartenkörper
entsteht, welcher nicht mehr zerstörungsfrei manipuliert
werden kann. Auf diese Weise sind die drucktechnisch eingebrachten
Sicherheitsmerkmale gegen Manipulation besonders geschützt.
Eine derartige Verbindung zwischen den Schichten ist jedoch nur
möglich, wenn die zwischen den Schichten liegenden anderen
Materialien, zum Beispiel Druckschichten in Form von Druckfarben, Antennen
oder Siliziumbauteile, nur einen sehr begrenzten Anteil, d. h. etwa < 30% Deckungsgrad,
der Oberfläche ausmachen. Bei einem hohen Deckungsgrad
der zwischen den Schichten liegenden anderen Materialien (d. h.
Deckungsgrad etwa ≥ 30%) lässt sich kein einheitlicher
Kartenkörper mehr herstellen und es entstehen Bruchstellen,
so dass die laminierten Schichten leicht voneinander gelöst
werden können. Dieser Effekt wird nun erfindungsgemäß genutzt,
um eine lösbare Beschichtung auf den Körper des
Rohlings während der Produktion aufzubringen. Hierbei ist
der erforderliche Deckungsgrad, der notwendig ist, dass die miteinander
laminierten Schichten wieder voneinander getrennt werden können,
d. h. um eine lösbare Verbindung dieser Schichten zu erreichen,
von den miteinander laminierten Materialien abhängig.
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Die
Erfindung benutzt vorteilhaft die Druckschicht (den Aufdruck), die
zwischen den beiden miteinander zu laminierenden Schichten angeordnet
ist, als eine Trennschicht, welche nach der Laminierung eine Sollbruchstelle
darstellt bzw. erzeugt. Diese "Druckschicht" (im Folgenden auch
Aufdruck genannt) kann einerseits in vorteilhafter Weise mittels eines
Druckverfahrens auf eine der beiden miteinander laminierten Schichten
in dem jeweils erforderlichen Deckungsgrad aufgebracht werden, andererseits
auch mittels anderen, bekannten Beschichtungsverfahren. Als Aufdruck
eignen sich beispielsweise Druckfarben oder Tinte. Es werden erfindungsgemäß keine
Kleberschicht, d. h. eine Schicht, die aufgrund hoher, durch den
Kleber an der Grenzfläche zur benachbarten Schicht aufgebrachten
Haftkräfte fest mit den jeweils angrenzenden Schichten
verbunden ist, oder keine Schälleimschicht, die zumindest temporär
an den benachbarten Schichten analog zu einem Kleber stark haftet,
benötigt, insbesondere da diese im Sicherheitsdokumentenaufbau
oftmals Angriffsmöglichkeiten bieten, um die einzelnen
Schichten wieder zu trennen und die Verfälschung von Sicherheitsdokumenten
zu ermöglichen.
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Zur
Sicherstellung der Trennbarkeit von Körper und Beschichtung
weist der Aufdruck (Druckschicht) in einem besonders bevorzugten
Ausführungsbeispiel, wobei der Aufdruck auf der der Beschichtung
zugewandten Oberfläche des Körpers oder auf der
der Oberfläche des Körpers zugewandten Beschichtungsseite
(Beschichtungsunterseite) aufgebracht ist, einen Flächendeckungsgrad
zwischen etwa 30% und 100%, vorzugsweise zwischen etwa 50% und 100%,
auf.
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In
einem weiteren Ausführungsbeispiel ist die Beschichtung
oder ggf. ein auf der Außenseite der Beschichtung aufgebrachter
Aufdruck derart beschaffen, das eine beim Versuch einer Personalisierung
aufgebrachte Farbe verläuft. Dieses kann beispielsweise
dadurch erreicht werden, dass die Oberfläche der Beschichtung
für die normalerweise bei der Personalisierung verwendete
Farbe, z. B. aufgrund einer Oberflächenmodifikation (Lotuseffekt, Perfluorierung),
abweisend wirkt. Hierdurch ist ebenfalls der Nachweis einer Fälschung
möglich.
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In
einem weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiel weist die
Beschichtung mindestens ein Element, vorzugsweise in der Form von
Pigmenten auf, das Laser-Strahlung streut oder bereits bei ganz
geringen Laserintensitäten geschwärzt wird. Bei
einer Personalisierung mittels Laser-Strahlung, die heute bevorzugt
für das Einschreiben von Daten verwendet wird, wird bei
diesem Ausführungsbeispiel die Laser-Strahlung bei einer
versuchten Fälschung bei einer nicht entfernten Beschichtung,
beispielsweise durch in der Beschichtung enthaltene SiO2-
oder TiO2-Pigmente, so abgelenkt und gestreut
dass lediglich verwaschen erscheinende Daten oder nicht erkennbare
Daten erzeugt werden können. Wenn die Beschichtung bereits
bei ganz geringen Laser-Intensitäten geschwärzt
wird, kann der Versuch einer Personalisierung im Rahmen einer Fälschung
anhand dieser Schwärzung erkannt werden. Handelsübliche Laserpersonalisierungssysteme
arbeiten mit Nd:YAG-Lasern bei 1064 nm. Die Pigmente, beispielsweise
Kohlenstoff-Keime, müssen demnach so ausgelegt werden,
dass bereits bei geringer Laser-Intensität dieser Wellenlänge
eine Schwärzung der Pigmente erfolgt.
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In
einem besonders bevorzugten Ausführungsbeispiel lässt
sich die Beschichtung dadurch realisieren, dass diese in Form einer
Folie vorliegt, die vorzugsweise selbsttragend ist.
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Eine
Beschichtung kann in einem bevorzugten Ausführungsbeispiel
besonders einfach auch ohne zwischen der Beschichtung und dem Körper angeordnetem
Aufdruck mittels Laminierung mit dem Körper des Rohlings
verbunden werden, wobei die Laminationszeit und/oder die Laminationstemperatur während
der Laminierung derart gewählt werden, dass die Beschichtung
von dem Körper lösbar ist.
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In
einem besonders bevorzugten Ausführungsbeispiel enthält
der Körper des Rohlings ein laseraktives Material, so dass
Personalisierungsdaten bei der Herstellung des Wert- und Sicherheitsdokuments
mittels eines Lasers in den Körper eingebracht werden können.
Der Körper kann dabei beispielsweise aus einer oder mehreren
laseraktiven Folien aufgebaut sein.
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Die
Aufgabe wird außerdem gelöst durch ein Verfahren
zur Herstellung eines Rohlings bei dem der Körper und die
Beschichtung, wie oben beschrieben, mittels Laminieren miteinander
verbunden werden.
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Der
Vorteil einer derartigen erfindungsgemäßen Ausführung
liegt darin, dass für die Beschichtung kein zusätzlicher
Produktionsschritt, wie beim Aufkleben einer Extra-Folie, der im
Stand der Technik beschrieben ist, notwendig ist, da die Beschichtungsfolie
vor der Laminierung auf den Schichtaufbau des Körpers aufgebracht
und bei der Laminierung mit diesem verbunden wird.
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Bei
einem besonders vorteilhaften Verfahren zur Herstellung eines Rohlings
wird vor dem Laminieren auf der Oberfläche des Körpers,
die mit der Beschichtung versehen werden soll, und/oder auf der dem
Körper zugewandten Seite der Beschichtung ein, ggf. mehrschichtiger,
Aufdruck mit einem Flächendeckungsgrad zwischen etwa 30%
und 100%, vorzugsweise zwischen etwa 50% und 100%, aufgebracht wird.
Hierdurch ist es auf besonders einfache Weise möglich,
die Lösbarkeit der Beschichtung von dem Körper
des Rohlings zu steuern.
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Die
Aufgabe wird ferner gelöst durch ein Verfahren zur Herstellung
eines Wert- und Sicherheitsdokuments, bei dem der Rohling zunächst
vom Ort seiner Herstellung zum Ort der Ausstellung des Wert- und
Sicherheitsdokuments für eine Person oder ein Ereignis
transportiert wird, danach am Ort der Ausstellung die Beschichtung
entfernt wird und der Rohling anschließend personalisiert
wird.
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Der
Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht
darin, dass es sehr einfach durchführbar ist und eine erhöhte
Sicherheit gegenüber Fälschungen von Wert- und
Sicherheitsdokumenten, die aus entwendeten Rohlingen hergestellt
werden, bietet.
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In
einem bevorzugten Ausführungsbeispiel wird die vom Rohling
entfernte Beschichtung zu einer Zentralstelle transportiert, die
das Wert- und Sicherheitsdokument nach Vorlage der entfernten Beschichtung
aktiviert. Hierdurch wird noch eine zusätzliche Sicherung
eingeführt, da dadurch kontrolliert werden kann, dass die
Beschichtung tatsächlich von der ausstellenden Behörde,
die die Personalisierung authorisiert durchführt, entfernt
wurde. In dieser Ausführungsform muss die Beschichtung
eine Markierung, sichtbar oder unsichtbar, aufweisen, welche die Beschichtung
eineindeutig mit dem Dokumentenrohling verbindet, zum Beispiel eine
Seriennummer. Diese kann unsichtbar, zum Beispiel mittels UV-Farbe, oder
sichtbar, zum Beispiel mittels Perforation von Dokument und Beschichtung,
eingebracht sein.
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In
einem weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiel wird das
Wert- und Sicherheitsdokument nach der Personalisierung mit mindestens
einem weiteren Sicherheitsmerkmal, zum Beispiel einem Hologramm
(z. B. einem Volumen- oder Oberflächenhologramm) versehen.
Hierdurch wird eine zusätzliche Sicherheit des Wert- und
Sicherheitsdokuments erreicht, wobei das weitere Sicherheitsmerkmal
auf dem Wert- und Sicherheitsdokument so angeordnet werden kann,
dass es eine Personalisierung überdeckt.
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Die
Erfindung betrifft ferner die Verwendung eines oben angegeben Rohlings
zur Herstellung eines Wert- und Sicherheitsdokuments.
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Weitere
Ziele, Merkmale, Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten der
Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines
Ausführungsbeispiels und den zugehörigen Zeichnungen. Dabei
bilden alle beschriebenen und/oder bildlich dargestellten Merkmale
für sich oder in beliebiger Kombination den Gegenstand
der Erfindung, auch unabhängig von ihrer Zusammenfassung
in den Ansprüchen oder deren Rückbeziehungen.
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Es
zeigen schematisch:
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1:
den Körper eines erfindungsgemäßen Rohlings
in einer perspektivischen Ansicht von der Seite,
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2:
den Körper und die Beschichtung eines erfindungsgemäßen
Rohlings in einer perspektivischen Ansicht von der Seite und
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3 und 4:
den erfindungsgemäßen Rohling in einer perspektivischen
Ansicht von der Seite.
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In 1 ist
der kartenförmige Körper 10 eines Wert-
und Sicherheitsdokuments mit einer ersten Schicht 11 und
einer zweiten Schicht 12, die übereinander angeordnet
sind, dargestellt. In weiteren Ausführungsbeispielen kann
der Körper 10 auch lediglich eine Schicht oder
mehr als zwei übereinander angeordnete Schichten aus gleichen
oder unterschiedlichen Materialien aufweisen. Die untere Schicht 11 und
die obere Schicht 12 sind bevorzugt mittels Laminierung
miteinander verbunden. Die erste Schicht 11 und die zweite
Schicht 12 enthalten ein Material oder mehreren Materialien
der Gruppe Polycarbonat (PC), Polyethylenterephthalat (PET), deren
Derivate wie Glykol-modifiziertes PET (PETG), Polyethylennaphthalat
(PEN), Acrylnitril-Butadien-Styrol-Copolymerisat (ABS), Polyvinylchlorid
(PVC), Polyvinylbutyral (PVB), Polymethylmethacrylat (PMMA), Polyimid
(PI), Polyvinylalkohol (PVA), Polystyrol (PS), Polyvinylphenol (PVP),
Polyethylen (PE), Polypropylen (PP), Papier, deren Derivate. Es
ist ebenfalls denkbar, dass mindestens eine der Schichten 11, 12 des Körpers
Baumwolle oder eine Holzfaser, ggf. in einem Kunststoff eingebettet,
enthält.
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Auf
der Oberfläche der oberen Schicht 12 oder bevorzugt
innen liegend zwischen den Schichten 11, 12 sind
Beschriftungen, dekorative Elemente oder Sicherheitselemente 15 angeordnet.
Beschriftungen und dekorative Elemente stellen beispielsweise die
Verwendung des Rohlings, Angaben zur Nationalität oder
den Wert des Wert- und Sicherheitsdokuments bzw. seinen Zweck dar.
Als Sicherheitsmerkmale 15 können beispielsweise
Hologramme, andere optisch variable Elemente oder dergleichen auf
dem Körper 10 des Rohlings vorgesehen sein. Alternativ
oder zusätzlich können die Personalisierungsdaten
beispielweise mittels Aufdrucken oder mittels Dye Diffusion Thermal
Transfer (D2T2) auf die Oberfläche des Körpers 10 aufgebracht
oder mittels Laserbeschriftung in den Körper 10 eingebracht
werden.
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Zur
Erhöhung der Sicherheit des Rohlings 10 wird die
in 2 dargestellte Beschichtung in Form einer Folie 20,
die im sichtbaren Wellelängenbereich der elektromagnetischen
Strahlung transparent ist, bereit gestellt. Vorzugsweise weist die
Folie 20 auf ihrer Unterseite einen Aufdruck 22 "not
valid" auf, dessen Farbe ebenfalls im sichtbaren Wellenlängenbereich
transparent ist, d. h. für einen Betrachter anders als
in 2 dargestellt, mit dem bloßen Auge nicht erkennbar
ist. Der Aufdruck 22 kann jedoch Pigmente enthalten, die
für den IR-(infraroten) und/oder UV-(ultravioletten)Wellenlängenbereich
der elektromagnetischen Strahlung nicht transparent sind, d. h.
diese absorbieren. Der Aufdruck 22 kann auch Pigmente enthalten,
die für den sichtbaren Wellenlängenbereich der
elektromagnetischen Strahlung nicht transparent sind. Die Absorption
muss allerdings so gering sein, dass sie einerseits durch den Menschen
nicht wahrgenommen wird und andererseits die Absorption oder die
durch die Absorption angeregte Emission maschinell nachweisbar ist.
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In
einer weiteren Ausführungsform kann der Aufdruck 22 oder
eine andere Markierung der Folie 20, z. B. in Form einer
Perforation, auch eine wahrnehmbare Absorption aufweisen, wenn diese
für einen Unkundigen als zum Dokument und nicht zu der lösbaren
Folie 20 zugehörig erkennbar ist. Zum Beispiel
kann in einer Ausführungsform ein oder mehrere Bildelemente)
und/oder ein oder mehrere Buchstabe(n) und/oder ein oder mehrere
Zahl(en), zum Beispiel eine Seriennummer, auf der Folie 20 aufgedruckt
sein und diese zu den jeweiligen Elementen des Körpers 10 exakt übereinander
positioniert werden, so dass beispielsweise die auf der Folie 20 aufgedruckte
Seriennummer nicht separat wahrnehmbar ist.
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In
einem bevorzugten Ausführungsbeispiel besteht die Folie 20 aus
dem gleichen Material wie die Oberfläche des Körpers 10,
auf der die Folie 20 aufgebracht wird.
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In 3 ist
der erfindungsgemäße Rohling mit der an dem Körper 10 lösbar
befestigten Folie 20 dargestellt, wobei die Folie 20 für
den Betrachter nicht erkennbar ist. In 3 ist lediglich
zur Verdeutlichung, dass die Beschichtung auf der Oberseite des Körpers 10,
d. h. auf der Schicht 12, angeordnet ist, die Ausdehnung
der Folie 20, die etwa die gesamte obere Oberfläche
der Schicht 12 bedeckt, mittels einer gestrichelten Linie
als Umrandung markiert. Diese ist jedoch für den Betrachter
auf Grund der geringen Schichtdicke und ihrer Transparenz nicht
zu erkennen. Dieses wird bei der Herstellung des Rohlings bei einem
mehrschichtigen Körper 10 mit Folie 20 beispielsweise
dadurch erreicht, dass der Rohling zusammen mit der bereits auf
den Körper 10 aufgebrachten Folie 20 ausgestanzt
wird, so dass die Folie 20 nicht wahrnehmbar ist. Die Folie 20 ist
dabei derart auf der Schicht 12 angeordnet, dass der Aufdruck 22 zwischen
Schicht 12 und Folie 20 liegt.
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In 4 ist
die Erscheinungsform des Rohlings bei einer Überprüfung
dargestellt. Nach einer Beleuchtung mit UV- bzw. IR-Strahlung wird
der Aufdruck 22, der entsprechende absorbierende Pigmente
enthält, entweder durch eine Emission von elektromagnetischer
Strahlung im sichtbaren Wellenlängenbereich und/oder durch
Absorption im UV- bzw. IR-Wellenlängenbereich sichtbar
und es ist erkennbar, dass der Rohling noch die Folie 20 enthält.
Sollte bei einer Sicherheitsüberprüfung ein Wert-
und Sicherheitsdokument, das bereits Personalisierungsdaten aufweist,
der Aufdruck 22 in analoger Weise detektiert werden, so
ist die Manipulation bzw. die Entwendung des Rohlings des Wert-
und Sicherheitsdokuments offensichtlich.
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In
einem weiteren Ausführungsbeispiel kann die Folie 20 zusätzlich
oder alternativ mit einem Aufdruck 22 in Form einer Seriennummer
versehen sein. In einem weiteren Ausführungsbeispiel kann
der Aufdruck 22 in Form der Seriennummer auch sichtbar auf
der Folie 20 aufgebracht sein, insbesondere wenn sich die
Seriennummer durch ihr entsprechend gewähltes Layout in
das Dokumentenlayout einfügt.
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Wird
der Rohling regulär bei einer entsprechend authorisierten
Behörde oder beispielsweise bei einem Veranstalter zu einem
Wert- und Sicherheitsdokument weiterverarbeitet, so wird die Folie 20 zusammen
mit dem Aufdruck 22 von dem Körper 10 vollständig
gelöst, ohne dass der Körper 10 hierdurch beschädigt
wird. Anschließend kann die Personalisierung des Körpers 10 vorgenommen
werden und hierdurch das Wert- und Sicherheitsdokument fertig gestellt
werden.
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In
einem bevorzugten Ausführungsbeispiel wird die gelöste
bzw. abgezogene Beschichtung bei der Herstellung des Wert- und Sicherheitsdokuments nicht
vernichtet, sondern zur Aktivierung an eine Zentralstelle gesendet.
In diesem Fall weist die Folie 20 eine Kennzeichnung, beispielsweise
eine Nummerierung (zum Beispiel einen Seriennummer-Aufdruck), auf,
die sichtbar oder nicht sichtbar ist und eine eindeutige Zuordnung
zu einer bestimmten Beschichtung ermöglicht. Nach der Personalisierung
des Wert- und Sicherheitsdokuments wird die Folie zur Aktivierung
an eine Zentralstelle gesendet. Hierbei registriert die Zentralstelle
die Kennzeichnung der Beschichtung und speichert diese im Zu sammenhang
mit dem entsprechenden Wert- und Sicherheitsdokument. Wenn nun bei
einer Überprüfung Wert- und Sicherheitsdokumente
ermittelt werden, die nicht aktiviert sind, d. h. deren eindeutigen
Kennzeichnung der Beschichtung bei der Zentrale nicht registriert
ist, dann werden diese Dokumente bei der Überprüfung
als Fälschung erkannt.
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In
einer weiteren Ausführungsform kann die Folie 20 derart
beschaffen sein, dass eine Personalisierung verhindert oder erschwert
wird. Zum Beispiel kann die Oberfläche der Folie 20 derart
gestaltet sein, dass eine Farbe auf der Oberfläche, die
beispielsweise mittels D2T2 aufgetragen wird, eine Personalisierung
verhindert oder deutlich kennzeichnet, dass es sich um eine nicht
authorisierte Personalisierung handelt. Die Folie 20 kann
zusätzlich oder alternativ Pigmente enthalten, welche eine
Laser-Personalisierung verhindern oder erschweren, zum Beispiel
durch Schwärzung bereits bei sehr geringen Intensitäten
oder durch eine Streuung der auftreffenden Laser-Strahlung. Dieses
führt zu einem verwaschenen, unklaren Druckbild und das
entsprechende Dokument kann leicht von einem authorisiert personalisierten
Wert- und Sicherheitsdokument unterschieden werden. Der Vorteil
dieser Ausführungsformen besteht darin, dass der Rohling 10 beim
Versuch einer nicht authorisierten Personalisierung zerstört wird.
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Besonders
bevorzugt enthält der Körper 10 Polycarbonat
in einer oder mehreren Schichten. Als Folie 20 wird beispielsweise
eine 50 μm dicke Polycarbonat-Folie verwendet, die mit
der UV-Farbe SICPA 360F50 W mit einem Deckungsgrad zwischen 80%
und 90% bedruckt ist. Besonders bevorzugt erfolgt der Nachweis mittels
einer Anregung durch elektromagnetische Strahlung des UV A Wellenlängenbereichs.
Dieses hat den Vorteil, dass zur Verifikation keine zusätzliche
Hardware und kein zusätzlicher Überprüfungsschritt
notwendig sind, da bei der Verifikation von Wert- und Sicherheitsdokumenten
heute oftmals Fluoreszenz mittels UV A-Anregung überprüft
wird.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste
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erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information
des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen
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Zitierte Patentliteratur
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- - WO 95/20493
A1 [0007, 0008]
- - DE 3902012 C2 [0008, 0008]