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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Bahnlaufregelung gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
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In
einer Rollenrotationsdruckmaschine, wie beispielsweise einer Akzidenzrollenrotationsdruckmaschine,
befindet sich nach einem auch als Heatset bezeichneten, beispielsweise
als Heißlufttrockner ausgeführten Trockner
eine als Kühlwalzenständer bezeichnete
Kühlwalzenanordnung,
um die Temperatur einer in einem Druckwerk der Rollenrotationsdruckmaschine
bedruckten Materialbahn auf eine weiterverarbeitbare Temperatur
herunter zu kühlen. Darüber hinaus
erfüllt
der Kühlwalzenständer die Aufgabe,
die Bahnspannung zwischen der letzten Druckstelle und dem Kühlwalzenständer über den Trockner
hinweg zu steuern. Dies wird durch eine Voreilung der Drehzahl des
Kühlwalzenständers erreicht.
Die Übertragung
erfolgt teilweise durch die Umschlingung der Materialbahn um die
Kühlwalzen des
Kühlwalzenständers, sowie
durch Anpressen der Materialbahn auf eine der Kühlwalzen mittels eines Presseurs.
Die Mantelfläche
des Presseurs ist üblicherweise
mit einer Gummierung versehen, welche eine glatte Oberfläche oder
eine andere geeignete Oberflächenstruktur
aufweisen kann. Dabei tritt das Problem auf, dass die Lage der im
Druckwerk bedruckten und in dem dem Druckwerk nachgeordneten Trockner
getrocknete, sowie in dem dem Trockner nachgeordneten Kühlwalzenständer gekühlten Materialbahn
quer zur Bahnlaufrichtung korrigiert werden muss.
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Aus
EP 11 27 826 A2 ist
bekannt, eine Bahnlaufregelung durch ein einem Kühlwalzenständer nachgeordnetes, entgegengesetzt
von einer Materialbahn umschlungenes Rollenpaar vorzunehmen, wobei
eine in Bahnlaufrichtung erste Rolle um einen innerhalb der Bewegungsbahn
der Materialbahn vor der ersten Rolle liegenden Drehpunkt verschwenkbar ist.
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Aus
WO 2004/085155 A1 ist
bekannt, ein symmetrisches Bahnspannungsprofil in einer in einem
Druckwerk einer Rollenrotationsdruckmaschine zu bedruckenden oder
bedruckten Materialbahn zu erzeugen, indem ein Presseur eine an
einen Formzylinder anpassbare, verstellbare Durchbiegung aufweist.
Hierdurch können
Bahnlauffehler, welche durch unterschiedliche Bahnspannungen entstehen, verhindert
oder gering gehalten werden. Größe und Richtung
der Durchbiegung des Presseurs werden in Abhängigkeit von festgestellten
Abweichungen der Bahnspannungen verändert, welche werden durch permanente
Kontrolle von Passer- und Registergenauigkeit des Druckbildes festgestellt
werden können.
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Die
DE 202 07 526 U1 beschreibt
eine Vorrichtung zum Kühlen
und Konditionieren einer Bahn. Dabei ist der ersten Kühlwalze
eine Anpresswalze zugeordnet. Vor der ersten Kühlwalze ist eine senkrecht
zur Bahn verstellbare Kontaktwalze zur Bahnlaufregelung angeordnet.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zur Bahnlaufregelung
in einem Kühlwalzenständer mit
einfachen Mitteln und gutem Wärmeübergang
zu schaffen.
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Die
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die
Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
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Die
mit der Erfindung erzielbaren Vorteile bestehen insbesondere darin,
dass durch eine vorgebbare Verteilung der Anpresskraft zwischen
Kühlwalze und
gegen diese angestelltem Presseur gezielt der Schlupf zwischen der
Kühlwalze
und der Materialbahn über
der Breite der Materialbahn beeinflusst werden kann. Vorgebbar ist
dabei die Verteilung der Anpresskraft entlang der Achsrichtung der
Kühlwalze.
Durch gezieltes Verstellen der Lage beispielsweise eines Maximums
der Anpresskraft in Achsrichtung der Kühlwalze lässt sich so die Verteilung
der Bahnspannung über
die Breite der Materialbahn und damit in Achsrichtung der Kühlwalze
verändern
und somit der Bahnlauf quer zur Bahnlaufrichtung beeinflussen, wodurch
eine Korrektur der lateralen Position der Materialbahn in Achsrichtung
der Kühlwalze
und damit eine Bahnlaufregelung möglich ist. Ein zusätzlicher Vorteil
der Erfindung ist, dass der im Kühlwalzenständer gegen
die Kühlwalze
anstellbare Presseur neben einer Bahnlaufregelung zusätzlich eine
Erhöhung des
Wärmeübergangs
zwischen der Kühlwalze
und der von der Druckmaschine bedruckten Materialbahn bewirkt. Letzteres
wird unter anderem dadurch erreicht, dass eine insbesondere bei
einer hohen Laufgeschwindigkeit (z. B. v > 10 m/s) der Materialbahn störend auftretende,
anhaftende Grenzschicht zwischen der Materialbahn und der Kühlwalze
minimiert und vorzugsweise beseitigt wird.
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Zur
Korrektur der lateralen Position der Materialbahn in Achsrichtung
der Kühlwalze
ist die Anpresskraftverteilung vorzugsweise in Abhängigkeit von
einer tatsächlichen
lateralen Position der Materialbahn in Achsrichtung der Kühlwalze
im Verhältnis zu
einer gewünschten
lateralen Position der Materialbahn in Achsrichtung der Kühlwalze
vorgebbar. Dabei ist denkbar, Mittel zur Erfassung der tatsächlichen lateralen
Position der Materialbahn in Achsrichtung der Kühlwalze vorzusehen, zur automatischen
Bahnlaufregelung durch automatisches Vorgeben der Anpresskraftverteilung
in Abhängigkeit
von der erfassten, tatsächlichen
lateralen Position der Materialbahn in Achsrichtung der Kühlwalze
im Verhältnis
zur gewünschten
lateralen Position der Materialbahn in Achsrichtung der Kühlwalze.
Die Mittel zur Erfassung der tatsächlichen lateralen Position
der Materialbahn in Achsrichtung der Kühlwalze können beispielsweise einen Sensor
zur Bahnkantenerfassung umfassen.
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Die
vorgebbare Anpresskraftverteilung kann beispielsweise durch einen
mindestens in Achsrichtung der Kühlwalze
mindestens in seiner Lage und vorzugsweise auch in seiner Größe verstellbaren
Anpressbereich zwischen Kühlwalze
und gegen diese angestellten Presseur erzielt werden. Bei Anstellung des
Presseurs gegen die Kühlwalze
ergibt sich so eine in Achsrichtung der Kühlwalze verstellbare, und dadurch
vorgebbare Anpresskraftverteilung. Beispielsweise kann die Kühlwalze
zylinderförmig
und die Mantelfläche
des Presseurs tonnenförmig
ausgestaltet sein, wobei vorzugsweise der Presseur durch eine geeignete
Stelleinrichtung in gegen die Kühlwalze
angestelltem Zustand gegenüber
der Kühlwalze verstellt
werden kann. So kann die Lage des Bauches der tonnenförmigen Mantelfläche des
Presseurs in Achsrichtung der Kühlwalze
verstellt werden. Vorteilhafterweise ist die Mantelfläche des
Presseurs zumindest abschnittsweise mit einer Gummierung versehen.
Hierdurch lässt
sich insbesondere in Verbindung mit einer tonnenförmigen Mantelfläche des
Presseurs eine Anpresskraftverteilung zwischen der Kühlwalze
und gegen diese angestelltem Presseur erzeugen, welche ein im Bereich
des Bauches der Tonnenform liegendes Maximum und eine beidseitig
des Maximums abfallende Anpresskraft aufweist. Zusätzlich kann
so die Größe der Abplattung des
Presseurs über
die Breite der Materialbahn verstellt werden.
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Ebenfalls
oder zusätzlich
dazu ist denkbar, die vorgebbare Anpresskraftverteilung durch eine veränderliche
Form von Presseur und/oder Kühlwalze
bzw. deren Mantelflächen
zu erzielen. So ist es beispielsweise denkbar, dass die Kühlwalze und/oder
der Presseur eine zylinderförmige
Mantelfläche
aufweisen, welche durch in der Kühlwalze und/oder
in dem Presseur angeordnete, steuerbare Mittel beispielsweise durch
Durchbiegen verformbar ist. So kann beispielsweise die Mantelfläche der Kühlwalze
unveränderlich
sein und die Mantelfläche des
Presseurs tonnenförmig
verformt, oder konkav oder konvex gegen die Kühlwalze durchgebogen werden.
Durch eine tonnenförmige
Verformung oder eine konvexe Durchbiegung wird eine Anpresskraftverteilung
mit einer im Bereich des Bauches der Tonne bzw. des Bauches der
Durchbiegung liegenden maximalen Anpresskraft, und einer beidseits
des Bauches zu den Enden hin abnehmenden Anpresskraft erzeugt.
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Ausführungsbeispiele
der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden im
Folgenden näher
beschrieben.
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Es
zeigen:
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1 einen
Kühlwalzenständer mit
einem mit einer Kühlwalze
zusammenwirkenden Presseur;
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2 den
in der 1 dargestellten Kühlwalzenständer mit zwei Luftrakel in
einer ersten Anordnung;
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3 den
in der 1 dargestellten Kühlwalzenständer mit zwei Luftrakel in
einer zweiten Anordnung;
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4 den
in den 1, 3 und 4 dargestellten
Kühlwalzenständer in
einer perspektivischen Ansicht;
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5 eine
schematische Darstellung eines eine tonnenförmig gummierte Mantelfläche aufweisenden,
mit einer Kühlwalze
zusammenwirkenden Presseurs;
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6 ein
Diagramm einer geeigneten Anpresskraftverteilung für eine Bahnlaufkorrektur
einer Materialbahn in deren Laufrichtung nach links.
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1 bis 4 zeigen
beispielhaft einen Kühlwalzenständer 01,
in welchem in Laufrichtung (durch einen Pfeil angedeutet) einer
Materialbahn 02, insbesondere einer Papierbahn 02,
z. B. vier Kühlwalzen 03 angeordnet
sind. Die dem Kühlwalzenständer 01 zugeführte Materialbahn 02 wurde
zuvor mit mindestens einem Druckwerk einer Druckmaschine (nicht
dargestellt), z. B. einer in einem Offsetdruckverfahren druckenden
Druckmaschine, z. B. einer Akzidenzdruckmaschine, mit mindestens
einer Druckfarbe bedruckt. Nach dem Bedrucken der Materialbahn 02 wird
die darauf aufgetragene Druckfarbe in einem Trockner (nicht dargestellt)
getrocknet, indem die Materialbahn 02 den Trockner durchläuft, wodurch
sich die Materialbahn 02 z. B. auf deutlich über 100°C, z. B.
bis zu 130°C
erwärmt.
Zur Weiterverarbeitung der bedruckten Materialbahn 02,
z. B. in einem dem Kühlwalzenständer 01 in
Laufrichtung (durch einen weiteren Pfeil angedeutet) der Materialbahn 02 nachgeordneten
Falzapparat (nicht dargestellt), ist die Materialbahn 02 auf
etwa Raumtemperatur abzukühlen.
Die Materialbahn 02 umschlingt die innen gekühlten, z.
B. wasserdurchströmten
Kühlwalzen 03 mit
einem möglichst
großen Umschlingungswinkel
von deutlich über
180°.
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Zur
Bahnlaufkorrektur und zur Verbesserung des Wärmeübergangs zwischen Kühlwalzen 03 und Materialbahn 02 ist
z. B. an der ersten Kühlwalze 03 nach
dem Einlauf der Materialbahn 02 in den Kühlwalzenständer 01 mindestens
ein Presseur 04 vorgesehen. Der Presseur 04 ist
als eine Walze mit einem im Vergleich zur Kühlwalze 03 kleineren
Durchmesser ausgebildet. Der Presseur 04 ist durch eine
Stelleinrichtung 06 vorzugsweise an diese erste Kühlwalze 03 anstellbar
und/oder von dort abstellbar. Die Stelleinrichtung 06 ist
mittels z. B. hydraulischen, pneumatischen oder elektrischen, beispielsweise
als Arbeitszylinder 07 oder Motor 07 ausgeführten Stellgliedern 07 und
einer nicht dargestellten Steuereinrichtung vorzugsweise fernbetätigbar,
z. B. von einem zur Druckmaschine gehörenden Leitstand aus. Die Stelleinrichtung 06 sorgt
dafür,
dass der Presseur 04 während
der Produktion der Druckmaschine zur Bahnlaufkorrektur und Kühlung der
Materialbahn 02 fest, d. h. durch Aufbringung einer Anpresskraft,
an der ersten Kühlwalze 03 angestellt
ist. Während
des Einführens
eines Bahnanfangs der Materialbahn 02 in den Kühlwalzenständer 01 ist
der Presseur 04 von der Kühlwalze 03 abgestellt.
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Zur
Bahnlaufkorrektur ist vorgesehen, eine beispielsweise in 6 dargestellte,
vorgebbare Anpresskraftverteilung 10 zwischen der Kühlwalze 03 und
gegen diese angestellten Presseur 04 zu erzeugen. Zur Erzeugung
der vorgebbaren Anpresskraftverteilung 10 ist ein mindestens
in Achsrichtung der Kühlwalze 03 verstellbarer
Anpressbereich 05 zwischen Kühlwalze 03 und gegen
diese angestelltem Presseur 04 vorgesehen (5).
Durch einen mindestens in Achsrichtung der Kühlwalze 03 verstellbaren
Anpressbereich 05 des Presseurs 04 gegen die Kühlwalze 03 kann
gezielt der Schlupf zwischen der Kühlwalze 03 und der
Materialbahn 02 in einem Bereich über der Breite der Materialbahn 02 beeinflusst werden,
welcher innerhalb des Anpressbereichs 05 zwischen Presseur 04 und
Kühlwalze 03 liegt.
Durch ein Verstellen des Anpressbereichs 05 in Achsrichtung
der Kühlwalze 03 lässt sich
so der Bahnlauf in Bezug auf die laterale Position der Materialbahn 02 in Achsrichtung
der Kühlwalze 03 beeinflussen,
wobei durch eine gezielte Verstellung des Anpressbereichs 05 in
Achsrichtung der Kühlwalze 03 eine
Bahnlaufregelung quer zur Bahnlaufrichtung möglich ist. Über eine in Laufrichtung der
Materialbahn 02 nach dem Kühlwalzenständer 01 angeordnete
Bahnkantenerfassung kann die tatsächliche laterale Position der Materialbahn 02 in
Achsrichtung der Kühlwalze 03 erfasst
werden. Durch Vergleich der tatsächlichen
lateralen Position der Materialbahn 02 in Achsrichtung der
Kühlwalze 03 mit
einer gewünschten
lateralen Position der Materialbahn 02 in Achsrichtung
der Kühlwalze 03 kann
in Abhängigkeit
des Verhältnisses zwischen
tatsächlicher
Position und gewünschter
Position eine bestimmte Anpresskraftverteilung 10 vorgegeben
und so eine automatische Bahnlaufkorrektur durchgeführt werden.
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Gemäß 5 ist
vorgesehen, den in Lage und Größe verstellbaren
Anpressbereich 05 zu erzeugen, indem der gegen die Kühlwalze 03 anstellbare
Presseur 04 mit einer tonnenförmigen Mantelfläche 11 versehen
ist und die beidseitig des Presseurs 04 angeordneten Stellglieder 07 der
Stelleinrichtung 06 unabhängig voneinander einzeln gesteuert
werden können.
Die Stelleinrichtung 06 umfasst dabei zwei einzeln steuerbare,
beidseitig des Presseurs 04 an den Lagerstellen 15 und 16 angeordnete und
auf der jeweiligen Seite auf die relative Position der Lagerung
des Presseurs 04 gegenüber
der Kühlwalze 03 einwirkende
Stellglieder 07. Durch die zwei einzeln steuerbaren, beidseitig
des Presseurs 04 angeordneten Stellglieder 07 der
Stelleinrichtung 06 kann der Presseur 04 sowohl
an die Kühlwalze 03 an-
und/oder abgestellt werden, als auch die Anpresskraftverteilung 10 vorgegeben
werden, indem der Anpressbereich 05 zwischen Presseur 04 und Kühlwalze 03 in
Achsrichtung der Kühlwalze 03 verstellt
wird.
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Die
tonnenförmige
Mantelfläche 11 des
in 5 dargestellten Presseurs 04 entspricht
einem Rotationskörper,
der durch Rotieren einer gegenüber einer
Rotationsachse konvexen Funktionskurve um diese Rotationsachse entsteht.
Grundsätzlich
sind beliebige Formen der Mantelflächen von Kühlwalze 03 und gegen
diese anstellbarem Presseur 04 denkbar, welche es erlauben,
eine definierte Anpresskraftverteilung 10 zwischen Presseur 04 und
Kühlwalze 03 zu
erzeugen, welche dazu genutzt werden kann, den Bahnlauf einer bedruckten
oder bedruckbaren Materialbahn 02 zu beeinflussen. Die
Beeinflussung erfolgt derart, dass durch die definierte Anpresskraftverteilung 10 zwischen
Materialbahn 02 und Kühlwalze 03 kontrolliert
eine bestimmte Verteilung des Schlupfes zwischen Materialbahn 02 und
Kühlwalze 03 in
Achsrichtung der Kühlwalze 03 erzeugt
wird, welche dazu genutzt wird, die Spannungsverteilung in der Materialbahn 02 und
damit deren elastische Dehnung und deren Laufrichtung zu beeinflussen.
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Die
tonnenförmige
Mantelfläche 11 des Presseurs 04 ist
durch eine auf den zylinderförmigen Mantel
des Presseurs 04 aufgebrachte Gummierung 12 erzeugt.
Die tonnenförmige
Gummierung 12 erstreckt sich zumindest über einen Teil der Länge des Presseurs 04 und
dient im Wesentlichen dazu, innerhalb der durch die Gummierung 12 auf
einen Teil der Erstreckung der Kühlwalze 03 in
deren Achsrichtung begrenzten maximal möglichen Größe des Anpressbereichs 05 bei
gegen die Kühlwalze 03 angestelltem Presseur 04 eine
stetige Anpresskraftverteilung 10 zu erzeugen.
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Durch
die Tonnenform der Mantelfläche 11 bzw.
der Gummierung 12 des Presseurs 04 herrscht zwischen
Kühlwalze 03 und
gegen diese angestelltem Presseur 04 eine in 6 beispielhaft
dargestellte, vorgebbare Anpresskraftverteilung 10 mit
einer beidseitig eines Maximums 13 abfallenden Kurve. Die
Lage des Maximums 13 entspricht der Stelle entlang der
Achsrichtung der Kühlwalze 03,
an der in gegen die Kühlwalze 03 angestelltem
Zustand des Presseurs 04 der konvexe Bauch der Tonnenform
der Mantelfläche 11 des
Presseurs 04 am stärksten
gegen die Kühlwalze 03 drückt. Die
Lage des Bauches bzw. die Lage des Maximums 13 kann durch
unabhängiges
Verstellen der Stellglieder 07 beidseits des Presseurs 04 verändert werden.
Die Anpresskraftverteilung 10 in 6 ermöglicht eine
Bahnlaufkorrektur in Laufrichtung der Materialbahn 02 nach
links. Vorzugsweise wird durch entsprechende Ausgestaltung von Presseur 04 und
Kühlwalze 03 bzw.
von deren Mantelflächen
eine Anpresskraftverteilung 10 gewählt, welche in Achsrichtung
der Kühlwalze 03 mindestens
ein Maximum 13 und mindestens ein Minimum 14 aufweist.
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Der
Presseur
04 kann in seiner axialen Erstreckung biegekompensiert
sein, vorzugsweise in der in der
WO 01/85454 A1 beschriebenen Weise, wobei
der Biegeausgleich insbesondere über äußere Lager,
in denen ein drehfester Träger
des Presseurs
04 gelagert ist, erfolgt. Dadurch ist die
Anpresskraftverteilung
10 bzw. die Lage des Anpressbereichs
05 nur
von der Formgebung der Gummierung
12 und von der Stellung
der Stellglieder
07 abhängig.
Innere Lager des Presseurs
04 tragen dabei einen seinen Träger umgebenden
rotierenden Mantel. Zur Durchführung
der Biegekompensation sind im oder am Presseur
04 geeignete,
nicht dargestellte Stellmittel vorgesehen.
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Anstelle
der Tonnenform in Verbindung mit einer unabhängigen Steuerung der Stellglieder 07 ist grundsätzlich auch
denkbar, dass der Presseur 04 und/oder die Kühlwalze 03 Mittel
zur Beeinflussung deren Durchbiegung umfassen, wobei eine Bahnlaufkorrektur
durch Einstellung einer eine gewünschte Anpresskraftverteilung 10 zwischen
Kühlwalze 03 und
Presseur 04 bewirkenden Durchbiegung erfolgt. Auch hierbei
kann die Mantelfläche 11 des
Presseurs 04 zumindest abschnittsweise eine Gummierung 12 umfassen.
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Generell
kann die Gummierung 12 eine glatte Oberfläche oder
eine andere, geeignete Oberflächenstruktur
aufweisen.
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Zur
Verbesserung des Wärmeübergangs zwischen
Materialbahn 02 und Kühlwalze 03 sind dem
Presseur 04 zur Verbesserung des Anliegens der Materialbahn 02 an
der Kühlwalze 03 vorzugsweise
zwei Luftrakel 08; 09 zugeordnet, wobei die beiden
Luftrakel 08; 09 beidseitig der Materialbahn 02 entweder
sich gegenüberstehend
(2) angeordnet sind, wobei sich die Materialbahn 02 zwischen den
beiden Luftrakel 08; 09 hindurchbewegt, oder wobei
eine der Luftrakel 09 in Laufrichtung der Materialbahn 02 vor der
ersten Kühlwalze 03 und
die auf die andere Seite der Materialbahn 02 einwirkende Luftrakel 08 in
Laufrichtung der Materialbahn 02 nach der ersten Kühlwalze 03 (3)
angeordnet sind.
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Die
vorgeschlagene Vorrichtung kann gleichfalls zur Verbesserung des
Anliegens der Materialbahn 02 an der Kühlwalze 03 vorzugsweise
eine zwei Elektroden aufweisende elektrostatische Aufladungseinrichtung
aufweisen, wobei eine der Elektroden am Presseur 04 anliegt
und die andere Elektrode durch die mit diesem Presseur 04 zusammenwirkende
Kühlwalze 03 gebildet
wird, wobei die Kühlwalze 03 z.
B. geerdet ist und damit Erdungspotential aufweist. Zwischen dem
Presseur 04, an dem mit einem in seiner Ausgangsspannung
vorzugsweise steuerbaren oder regelbaren Generator (nicht dargestellt) eine
Gleichspannung z. B. von 30 kV angelegt wird, und der Kühlwalze 03 bildet
sich ein elektrostatisches Feld aus, welches das Anliegen der Materialbahn 02 an
der Kühlwalze 03 durch
Ausnutzung elektrostatischer Anziehungskräfte verbessert. Die elektrische Spannung
wird dem Presseur 04 z. B. über einen Federkontaktstecker
(nicht dargestellt) zugeführt.
Eine Alternative zu dem Federkontaktstecker kann darin bestehen,
die Gleichspannung berührungslos,
z. B. über
eine Funkenstrecke, mit einer sich z. B. in Axialrichtung des Presseurs 04 erstreckenden,
von der Mantelfläche
des Presseurs 04 beabstandeten Elektrode (nicht dargestellt)
an dem Presseur 04 anzulegen, wobei die Funkenstrecke aus
Gründen
des Explosionsschutzes vorzugsweise in einem elektrisch isolierten,
gekapselten Gehäuse
angeordnet oder ausgebildet ist.
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4 zeigt
den in den 2 bis 4 dargestellten
Kühlwalzenständer 01 nochmals
in einer perspektivischen Ansicht.
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Der
Mantelfläche
des Presseurs 04 kann einschichtig oder mehrschichtig (mit
einem z. B. elastischen Material aus Kunststoff oder Gummi) ausgeführt sein.
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Beispielsweise
kann auf einem Stahlkern eine Isolatorschicht und/oder ein Leiterschicht und/oder
eine Halbleiterschicht angeordnet sein. Ein zu verwendender Aufbau
kann beispielsweise der
WO
98/47802 A1 entnommen werden.
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- 01
- Kühlwalzenständer
- 02
- Materialbahn,
Papierbahn
- 03
- Kühlwalze
- 04
- Presseur
- 05
- Anpressbereich
- 06
- Stelleinrichtung
- 07
- Stellglied,
Arbeitszylinder, Motor
- 08
- Luftrakel
- 09
- Luftrakel
- 10
- Anpresskraftverteilung
- 11
- Mantelfläche
- 12
- Gummierung
- 13
- Maximum
- 14
- Minimum
- 15
- Lagerstelle
- 16
- Lagerstelle