DE102007003727B4 - Vorrichtung zur Bahnlaufregelung - Google Patents

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Abstract

Vorrichtung zur Bahnlaufregelung in einem mindestens eine eine von einer Druckmaschine bedruckte Materialbahn (02) kühlende Kühlwalze (03) umfassenden Kühlwalzenständer (01), wobei in dem Kühlwalzenständer (01) mindestens ein mit einer Kühlwalze (03) zusammenwirkender Presseur (04) vorgesehen ist, wobei zwischen Kühlwalze (03) und gegen diese angestelltem Presseur (04) eine vorgebbare Anpresskraftverteilung (10) herrscht, dadurch gekennzeichnet, dass die Anpresskraftverteilung (10) in Abhängigkeit von einer tatsächlichen lateralen Position der Materialbahn (02) in Achsrichtung der Kühlwalze (03) im Verhältnis zu einer gewünschten lateralen Position der Materialbahn (02) in Achsrichtung der Kühlwalze (03) vorgegeben ist.

Description

  • Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Bahnlaufregelung gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
  • In einer Rollenrotationsdruckmaschine, wie beispielsweise einer Akzidenzrollenrotationsdruckmaschine, befindet sich nach einem auch als Heatset bezeichneten, beispielsweise als Heißlufttrockner ausgeführten Trockner eine als Kühlwalzenständer bezeichnete Kühlwalzenanordnung, um die Temperatur einer in einem Druckwerk der Rollenrotationsdruckmaschine bedruckten Materialbahn auf eine weiterverarbeitbare Temperatur herunter zu kühlen. Darüber hinaus erfüllt der Kühlwalzenständer die Aufgabe, die Bahnspannung zwischen der letzten Druckstelle und dem Kühlwalzenständer über den Trockner hinweg zu steuern. Dies wird durch eine Voreilung der Drehzahl des Kühlwalzenständers erreicht. Die Übertragung erfolgt teilweise durch die Umschlingung der Materialbahn um die Kühlwalzen des Kühlwalzenständers, sowie durch Anpressen der Materialbahn auf eine der Kühlwalzen mittels eines Presseurs. Die Mantelfläche des Presseurs ist üblicherweise mit einer Gummierung versehen, welche eine glatte Oberfläche oder eine andere geeignete Oberflächenstruktur aufweisen kann. Dabei tritt das Problem auf, dass die Lage der im Druckwerk bedruckten und in dem dem Druckwerk nachgeordneten Trockner getrocknete, sowie in dem dem Trockner nachgeordneten Kühlwalzenständer gekühlten Materialbahn quer zur Bahnlaufrichtung korrigiert werden muss.
  • Aus EP 11 27 826 A2 ist bekannt, eine Bahnlaufregelung durch ein einem Kühlwalzenständer nachgeordnetes, entgegengesetzt von einer Materialbahn umschlungenes Rollenpaar vorzunehmen, wobei eine in Bahnlaufrichtung erste Rolle um einen innerhalb der Bewegungsbahn der Materialbahn vor der ersten Rolle liegenden Drehpunkt verschwenkbar ist.
  • Aus WO 2004/085155 A1 ist bekannt, ein symmetrisches Bahnspannungsprofil in einer in einem Druckwerk einer Rollenrotationsdruckmaschine zu bedruckenden oder bedruckten Materialbahn zu erzeugen, indem ein Presseur eine an einen Formzylinder anpassbare, verstellbare Durchbiegung aufweist. Hierdurch können Bahnlauffehler, welche durch unterschiedliche Bahnspannungen entstehen, verhindert oder gering gehalten werden. Größe und Richtung der Durchbiegung des Presseurs werden in Abhängigkeit von festgestellten Abweichungen der Bahnspannungen verändert, welche werden durch permanente Kontrolle von Passer- und Registergenauigkeit des Druckbildes festgestellt werden können.
  • Die DE 202 07 526 U1 beschreibt eine Vorrichtung zum Kühlen und Konditionieren einer Bahn. Dabei ist der ersten Kühlwalze eine Anpresswalze zugeordnet. Vor der ersten Kühlwalze ist eine senkrecht zur Bahn verstellbare Kontaktwalze zur Bahnlaufregelung angeordnet.
  • Die US 5 571 564 A , die DE 44 14 663 A1 und die DE 30 22 557 A1 offenbaren eine Kühlwalze mit einer zusätzlichen Anpresswalze.
  • Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zur Bahnlaufregelung in einem Kühlwalzenständer mit einfachen Mitteln und gutem Wärmeübergang zu schaffen.
  • Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
  • Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile bestehen insbesondere darin, dass durch eine vorgebbare Verteilung der Anpresskraft zwischen Kühlwalze und gegen diese angestelltem Presseur gezielt der Schlupf zwischen der Kühlwalze und der Materialbahn über der Breite der Materialbahn beeinflusst werden kann. Vorgebbar ist dabei die Verteilung der Anpresskraft entlang der Achsrichtung der Kühlwalze. Durch gezieltes Verstellen der Lage beispielsweise eines Maximums der Anpresskraft in Achsrichtung der Kühlwalze lässt sich so die Verteilung der Bahnspannung über die Breite der Materialbahn und damit in Achsrichtung der Kühlwalze verändern und somit der Bahnlauf quer zur Bahnlaufrichtung beeinflussen, wodurch eine Korrektur der lateralen Position der Materialbahn in Achsrichtung der Kühlwalze und damit eine Bahnlaufregelung möglich ist. Ein zusätzlicher Vorteil der Erfindung ist, dass der im Kühlwalzenständer gegen die Kühlwalze anstellbare Presseur neben einer Bahnlaufregelung zusätzlich eine Erhöhung des Wärmeübergangs zwischen der Kühlwalze und der von der Druckmaschine bedruckten Materialbahn bewirkt. Letzteres wird unter anderem dadurch erreicht, dass eine insbesondere bei einer hohen Laufgeschwindigkeit (z. B. v > 10 m/s) der Materialbahn störend auftretende, anhaftende Grenzschicht zwischen der Materialbahn und der Kühlwalze minimiert und vorzugsweise beseitigt wird.
  • Zur Korrektur der lateralen Position der Materialbahn in Achsrichtung der Kühlwalze ist die Anpresskraftverteilung vorzugsweise in Abhängigkeit von einer tatsächlichen lateralen Position der Materialbahn in Achsrichtung der Kühlwalze im Verhältnis zu einer gewünschten lateralen Position der Materialbahn in Achsrichtung der Kühlwalze vorgebbar. Dabei ist denkbar, Mittel zur Erfassung der tatsächlichen lateralen Position der Materialbahn in Achsrichtung der Kühlwalze vorzusehen, zur automatischen Bahnlaufregelung durch automatisches Vorgeben der Anpresskraftverteilung in Abhängigkeit von der erfassten, tatsächlichen lateralen Position der Materialbahn in Achsrichtung der Kühlwalze im Verhältnis zur gewünschten lateralen Position der Materialbahn in Achsrichtung der Kühlwalze. Die Mittel zur Erfassung der tatsächlichen lateralen Position der Materialbahn in Achsrichtung der Kühlwalze können beispielsweise einen Sensor zur Bahnkantenerfassung umfassen.
  • Die vorgebbare Anpresskraftverteilung kann beispielsweise durch einen mindestens in Achsrichtung der Kühlwalze mindestens in seiner Lage und vorzugsweise auch in seiner Größe verstellbaren Anpressbereich zwischen Kühlwalze und gegen diese angestellten Presseur erzielt werden. Bei Anstellung des Presseurs gegen die Kühlwalze ergibt sich so eine in Achsrichtung der Kühlwalze verstellbare, und dadurch vorgebbare Anpresskraftverteilung. Beispielsweise kann die Kühlwalze zylinderförmig und die Mantelfläche des Presseurs tonnenförmig ausgestaltet sein, wobei vorzugsweise der Presseur durch eine geeignete Stelleinrichtung in gegen die Kühlwalze angestelltem Zustand gegenüber der Kühlwalze verstellt werden kann. So kann die Lage des Bauches der tonnenförmigen Mantelfläche des Presseurs in Achsrichtung der Kühlwalze verstellt werden. Vorteilhafterweise ist die Mantelfläche des Presseurs zumindest abschnittsweise mit einer Gummierung versehen. Hierdurch lässt sich insbesondere in Verbindung mit einer tonnenförmigen Mantelfläche des Presseurs eine Anpresskraftverteilung zwischen der Kühlwalze und gegen diese angestelltem Presseur erzeugen, welche ein im Bereich des Bauches der Tonnenform liegendes Maximum und eine beidseitig des Maximums abfallende Anpresskraft aufweist. Zusätzlich kann so die Größe der Abplattung des Presseurs über die Breite der Materialbahn verstellt werden.
  • Ebenfalls oder zusätzlich dazu ist denkbar, die vorgebbare Anpresskraftverteilung durch eine veränderliche Form von Presseur und/oder Kühlwalze bzw. deren Mantelflächen zu erzielen. So ist es beispielsweise denkbar, dass die Kühlwalze und/oder der Presseur eine zylinderförmige Mantelfläche aufweisen, welche durch in der Kühlwalze und/oder in dem Presseur angeordnete, steuerbare Mittel beispielsweise durch Durchbiegen verformbar ist. So kann beispielsweise die Mantelfläche der Kühlwalze unveränderlich sein und die Mantelfläche des Presseurs tonnenförmig verformt, oder konkav oder konvex gegen die Kühlwalze durchgebogen werden. Durch eine tonnenförmige Verformung oder eine konvexe Durchbiegung wird eine Anpresskraftverteilung mit einer im Bereich des Bauches der Tonne bzw. des Bauches der Durchbiegung liegenden maximalen Anpresskraft, und einer beidseits des Bauches zu den Enden hin abnehmenden Anpresskraft erzeugt.
  • Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden im Folgenden näher beschrieben.
  • Es zeigen:
  • 1 einen Kühlwalzenständer mit einem mit einer Kühlwalze zusammenwirkenden Presseur;
  • 2 den in der 1 dargestellten Kühlwalzenständer mit zwei Luftrakel in einer ersten Anordnung;
  • 3 den in der 1 dargestellten Kühlwalzenständer mit zwei Luftrakel in einer zweiten Anordnung;
  • 4 den in den 1, 3 und 4 dargestellten Kühlwalzenständer in einer perspektivischen Ansicht;
  • 5 eine schematische Darstellung eines eine tonnenförmig gummierte Mantelfläche aufweisenden, mit einer Kühlwalze zusammenwirkenden Presseurs;
  • 6 ein Diagramm einer geeigneten Anpresskraftverteilung für eine Bahnlaufkorrektur einer Materialbahn in deren Laufrichtung nach links.
  • 1 bis 4 zeigen beispielhaft einen Kühlwalzenständer 01, in welchem in Laufrichtung (durch einen Pfeil angedeutet) einer Materialbahn 02, insbesondere einer Papierbahn 02, z. B. vier Kühlwalzen 03 angeordnet sind. Die dem Kühlwalzenständer 01 zugeführte Materialbahn 02 wurde zuvor mit mindestens einem Druckwerk einer Druckmaschine (nicht dargestellt), z. B. einer in einem Offsetdruckverfahren druckenden Druckmaschine, z. B. einer Akzidenzdruckmaschine, mit mindestens einer Druckfarbe bedruckt. Nach dem Bedrucken der Materialbahn 02 wird die darauf aufgetragene Druckfarbe in einem Trockner (nicht dargestellt) getrocknet, indem die Materialbahn 02 den Trockner durchläuft, wodurch sich die Materialbahn 02 z. B. auf deutlich über 100°C, z. B. bis zu 130°C erwärmt. Zur Weiterverarbeitung der bedruckten Materialbahn 02, z. B. in einem dem Kühlwalzenständer 01 in Laufrichtung (durch einen weiteren Pfeil angedeutet) der Materialbahn 02 nachgeordneten Falzapparat (nicht dargestellt), ist die Materialbahn 02 auf etwa Raumtemperatur abzukühlen. Die Materialbahn 02 umschlingt die innen gekühlten, z. B. wasserdurchströmten Kühlwalzen 03 mit einem möglichst großen Umschlingungswinkel von deutlich über 180°.
  • Zur Bahnlaufkorrektur und zur Verbesserung des Wärmeübergangs zwischen Kühlwalzen 03 und Materialbahn 02 ist z. B. an der ersten Kühlwalze 03 nach dem Einlauf der Materialbahn 02 in den Kühlwalzenständer 01 mindestens ein Presseur 04 vorgesehen. Der Presseur 04 ist als eine Walze mit einem im Vergleich zur Kühlwalze 03 kleineren Durchmesser ausgebildet. Der Presseur 04 ist durch eine Stelleinrichtung 06 vorzugsweise an diese erste Kühlwalze 03 anstellbar und/oder von dort abstellbar. Die Stelleinrichtung 06 ist mittels z. B. hydraulischen, pneumatischen oder elektrischen, beispielsweise als Arbeitszylinder 07 oder Motor 07 ausgeführten Stellgliedern 07 und einer nicht dargestellten Steuereinrichtung vorzugsweise fernbetätigbar, z. B. von einem zur Druckmaschine gehörenden Leitstand aus. Die Stelleinrichtung 06 sorgt dafür, dass der Presseur 04 während der Produktion der Druckmaschine zur Bahnlaufkorrektur und Kühlung der Materialbahn 02 fest, d. h. durch Aufbringung einer Anpresskraft, an der ersten Kühlwalze 03 angestellt ist. Während des Einführens eines Bahnanfangs der Materialbahn 02 in den Kühlwalzenständer 01 ist der Presseur 04 von der Kühlwalze 03 abgestellt.
  • Zur Bahnlaufkorrektur ist vorgesehen, eine beispielsweise in 6 dargestellte, vorgebbare Anpresskraftverteilung 10 zwischen der Kühlwalze 03 und gegen diese angestellten Presseur 04 zu erzeugen. Zur Erzeugung der vorgebbaren Anpresskraftverteilung 10 ist ein mindestens in Achsrichtung der Kühlwalze 03 verstellbarer Anpressbereich 05 zwischen Kühlwalze 03 und gegen diese angestelltem Presseur 04 vorgesehen (5). Durch einen mindestens in Achsrichtung der Kühlwalze 03 verstellbaren Anpressbereich 05 des Presseurs 04 gegen die Kühlwalze 03 kann gezielt der Schlupf zwischen der Kühlwalze 03 und der Materialbahn 02 in einem Bereich über der Breite der Materialbahn 02 beeinflusst werden, welcher innerhalb des Anpressbereichs 05 zwischen Presseur 04 und Kühlwalze 03 liegt. Durch ein Verstellen des Anpressbereichs 05 in Achsrichtung der Kühlwalze 03 lässt sich so der Bahnlauf in Bezug auf die laterale Position der Materialbahn 02 in Achsrichtung der Kühlwalze 03 beeinflussen, wobei durch eine gezielte Verstellung des Anpressbereichs 05 in Achsrichtung der Kühlwalze 03 eine Bahnlaufregelung quer zur Bahnlaufrichtung möglich ist. Über eine in Laufrichtung der Materialbahn 02 nach dem Kühlwalzenständer 01 angeordnete Bahnkantenerfassung kann die tatsächliche laterale Position der Materialbahn 02 in Achsrichtung der Kühlwalze 03 erfasst werden. Durch Vergleich der tatsächlichen lateralen Position der Materialbahn 02 in Achsrichtung der Kühlwalze 03 mit einer gewünschten lateralen Position der Materialbahn 02 in Achsrichtung der Kühlwalze 03 kann in Abhängigkeit des Verhältnisses zwischen tatsächlicher Position und gewünschter Position eine bestimmte Anpresskraftverteilung 10 vorgegeben und so eine automatische Bahnlaufkorrektur durchgeführt werden.
  • Gemäß 5 ist vorgesehen, den in Lage und Größe verstellbaren Anpressbereich 05 zu erzeugen, indem der gegen die Kühlwalze 03 anstellbare Presseur 04 mit einer tonnenförmigen Mantelfläche 11 versehen ist und die beidseitig des Presseurs 04 angeordneten Stellglieder 07 der Stelleinrichtung 06 unabhängig voneinander einzeln gesteuert werden können. Die Stelleinrichtung 06 umfasst dabei zwei einzeln steuerbare, beidseitig des Presseurs 04 an den Lagerstellen 15 und 16 angeordnete und auf der jeweiligen Seite auf die relative Position der Lagerung des Presseurs 04 gegenüber der Kühlwalze 03 einwirkende Stellglieder 07. Durch die zwei einzeln steuerbaren, beidseitig des Presseurs 04 angeordneten Stellglieder 07 der Stelleinrichtung 06 kann der Presseur 04 sowohl an die Kühlwalze 03 an- und/oder abgestellt werden, als auch die Anpresskraftverteilung 10 vorgegeben werden, indem der Anpressbereich 05 zwischen Presseur 04 und Kühlwalze 03 in Achsrichtung der Kühlwalze 03 verstellt wird.
  • Die tonnenförmige Mantelfläche 11 des in 5 dargestellten Presseurs 04 entspricht einem Rotationskörper, der durch Rotieren einer gegenüber einer Rotationsachse konvexen Funktionskurve um diese Rotationsachse entsteht. Grundsätzlich sind beliebige Formen der Mantelflächen von Kühlwalze 03 und gegen diese anstellbarem Presseur 04 denkbar, welche es erlauben, eine definierte Anpresskraftverteilung 10 zwischen Presseur 04 und Kühlwalze 03 zu erzeugen, welche dazu genutzt werden kann, den Bahnlauf einer bedruckten oder bedruckbaren Materialbahn 02 zu beeinflussen. Die Beeinflussung erfolgt derart, dass durch die definierte Anpresskraftverteilung 10 zwischen Materialbahn 02 und Kühlwalze 03 kontrolliert eine bestimmte Verteilung des Schlupfes zwischen Materialbahn 02 und Kühlwalze 03 in Achsrichtung der Kühlwalze 03 erzeugt wird, welche dazu genutzt wird, die Spannungsverteilung in der Materialbahn 02 und damit deren elastische Dehnung und deren Laufrichtung zu beeinflussen.
  • Die tonnenförmige Mantelfläche 11 des Presseurs 04 ist durch eine auf den zylinderförmigen Mantel des Presseurs 04 aufgebrachte Gummierung 12 erzeugt. Die tonnenförmige Gummierung 12 erstreckt sich zumindest über einen Teil der Länge des Presseurs 04 und dient im Wesentlichen dazu, innerhalb der durch die Gummierung 12 auf einen Teil der Erstreckung der Kühlwalze 03 in deren Achsrichtung begrenzten maximal möglichen Größe des Anpressbereichs 05 bei gegen die Kühlwalze 03 angestelltem Presseur 04 eine stetige Anpresskraftverteilung 10 zu erzeugen.
  • Durch die Tonnenform der Mantelfläche 11 bzw. der Gummierung 12 des Presseurs 04 herrscht zwischen Kühlwalze 03 und gegen diese angestelltem Presseur 04 eine in 6 beispielhaft dargestellte, vorgebbare Anpresskraftverteilung 10 mit einer beidseitig eines Maximums 13 abfallenden Kurve. Die Lage des Maximums 13 entspricht der Stelle entlang der Achsrichtung der Kühlwalze 03, an der in gegen die Kühlwalze 03 angestelltem Zustand des Presseurs 04 der konvexe Bauch der Tonnenform der Mantelfläche 11 des Presseurs 04 am stärksten gegen die Kühlwalze 03 drückt. Die Lage des Bauches bzw. die Lage des Maximums 13 kann durch unabhängiges Verstellen der Stellglieder 07 beidseits des Presseurs 04 verändert werden. Die Anpresskraftverteilung 10 in 6 ermöglicht eine Bahnlaufkorrektur in Laufrichtung der Materialbahn 02 nach links. Vorzugsweise wird durch entsprechende Ausgestaltung von Presseur 04 und Kühlwalze 03 bzw. von deren Mantelflächen eine Anpresskraftverteilung 10 gewählt, welche in Achsrichtung der Kühlwalze 03 mindestens ein Maximum 13 und mindestens ein Minimum 14 aufweist.
  • Der Presseur 04 kann in seiner axialen Erstreckung biegekompensiert sein, vorzugsweise in der in der WO 01/85454 A1 beschriebenen Weise, wobei der Biegeausgleich insbesondere über äußere Lager, in denen ein drehfester Träger des Presseurs 04 gelagert ist, erfolgt. Dadurch ist die Anpresskraftverteilung 10 bzw. die Lage des Anpressbereichs 05 nur von der Formgebung der Gummierung 12 und von der Stellung der Stellglieder 07 abhängig. Innere Lager des Presseurs 04 tragen dabei einen seinen Träger umgebenden rotierenden Mantel. Zur Durchführung der Biegekompensation sind im oder am Presseur 04 geeignete, nicht dargestellte Stellmittel vorgesehen.
  • Anstelle der Tonnenform in Verbindung mit einer unabhängigen Steuerung der Stellglieder 07 ist grundsätzlich auch denkbar, dass der Presseur 04 und/oder die Kühlwalze 03 Mittel zur Beeinflussung deren Durchbiegung umfassen, wobei eine Bahnlaufkorrektur durch Einstellung einer eine gewünschte Anpresskraftverteilung 10 zwischen Kühlwalze 03 und Presseur 04 bewirkenden Durchbiegung erfolgt. Auch hierbei kann die Mantelfläche 11 des Presseurs 04 zumindest abschnittsweise eine Gummierung 12 umfassen.
  • Generell kann die Gummierung 12 eine glatte Oberfläche oder eine andere, geeignete Oberflächenstruktur aufweisen.
  • Zur Verbesserung des Wärmeübergangs zwischen Materialbahn 02 und Kühlwalze 03 sind dem Presseur 04 zur Verbesserung des Anliegens der Materialbahn 02 an der Kühlwalze 03 vorzugsweise zwei Luftrakel 08; 09 zugeordnet, wobei die beiden Luftrakel 08; 09 beidseitig der Materialbahn 02 entweder sich gegenüberstehend (2) angeordnet sind, wobei sich die Materialbahn 02 zwischen den beiden Luftrakel 08; 09 hindurchbewegt, oder wobei eine der Luftrakel 09 in Laufrichtung der Materialbahn 02 vor der ersten Kühlwalze 03 und die auf die andere Seite der Materialbahn 02 einwirkende Luftrakel 08 in Laufrichtung der Materialbahn 02 nach der ersten Kühlwalze 03 (3) angeordnet sind.
  • Die vorgeschlagene Vorrichtung kann gleichfalls zur Verbesserung des Anliegens der Materialbahn 02 an der Kühlwalze 03 vorzugsweise eine zwei Elektroden aufweisende elektrostatische Aufladungseinrichtung aufweisen, wobei eine der Elektroden am Presseur 04 anliegt und die andere Elektrode durch die mit diesem Presseur 04 zusammenwirkende Kühlwalze 03 gebildet wird, wobei die Kühlwalze 03 z. B. geerdet ist und damit Erdungspotential aufweist. Zwischen dem Presseur 04, an dem mit einem in seiner Ausgangsspannung vorzugsweise steuerbaren oder regelbaren Generator (nicht dargestellt) eine Gleichspannung z. B. von 30 kV angelegt wird, und der Kühlwalze 03 bildet sich ein elektrostatisches Feld aus, welches das Anliegen der Materialbahn 02 an der Kühlwalze 03 durch Ausnutzung elektrostatischer Anziehungskräfte verbessert. Die elektrische Spannung wird dem Presseur 04 z. B. über einen Federkontaktstecker (nicht dargestellt) zugeführt. Eine Alternative zu dem Federkontaktstecker kann darin bestehen, die Gleichspannung berührungslos, z. B. über eine Funkenstrecke, mit einer sich z. B. in Axialrichtung des Presseurs 04 erstreckenden, von der Mantelfläche des Presseurs 04 beabstandeten Elektrode (nicht dargestellt) an dem Presseur 04 anzulegen, wobei die Funkenstrecke aus Gründen des Explosionsschutzes vorzugsweise in einem elektrisch isolierten, gekapselten Gehäuse angeordnet oder ausgebildet ist.
  • 4 zeigt den in den 2 bis 4 dargestellten Kühlwalzenständer 01 nochmals in einer perspektivischen Ansicht.
  • Der Mantelfläche des Presseurs 04 kann einschichtig oder mehrschichtig (mit einem z. B. elastischen Material aus Kunststoff oder Gummi) ausgeführt sein.
  • Beispielsweise kann auf einem Stahlkern eine Isolatorschicht und/oder ein Leiterschicht und/oder eine Halbleiterschicht angeordnet sein. Ein zu verwendender Aufbau kann beispielsweise der WO 98/47802 A1 entnommen werden.
  • 01
    Kühlwalzenständer
    02
    Materialbahn, Papierbahn
    03
    Kühlwalze
    04
    Presseur
    05
    Anpressbereich
    06
    Stelleinrichtung
    07
    Stellglied, Arbeitszylinder, Motor
    08
    Luftrakel
    09
    Luftrakel
    10
    Anpresskraftverteilung
    11
    Mantelfläche
    12
    Gummierung
    13
    Maximum
    14
    Minimum
    15
    Lagerstelle
    16
    Lagerstelle

Claims (26)

  1. Vorrichtung zur Bahnlaufregelung in einem mindestens eine eine von einer Druckmaschine bedruckte Materialbahn (02) kühlende Kühlwalze (03) umfassenden Kühlwalzenständer (01), wobei in dem Kühlwalzenständer (01) mindestens ein mit einer Kühlwalze (03) zusammenwirkender Presseur (04) vorgesehen ist, wobei zwischen Kühlwalze (03) und gegen diese angestelltem Presseur (04) eine vorgebbare Anpresskraftverteilung (10) herrscht, dadurch gekennzeichnet, dass die Anpresskraftverteilung (10) in Abhängigkeit von einer tatsächlichen lateralen Position der Materialbahn (02) in Achsrichtung der Kühlwalze (03) im Verhältnis zu einer gewünschten lateralen Position der Materialbahn (02) in Achsrichtung der Kühlwalze (03) vorgegeben ist.
  2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung Mittel zur Erfassung der tatsächlichen lateralen Position der Materialbahn (02) in Achsrichtung der Kühlwalze (03) umfasst, zur automatischen Bahnlaufregelung durch automatisches Vorgeben der Anpresskraftverteilung (10) in Abhängigkeit von der erfassten, tatsächlichen lateralen Position der Materialbahn (02) in Achsrichtung der Kühlwalze (03).
  3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittel zur Erfassung der tatsächlichen lateralen Position der Materialbahn (02) in Achsrichtung der Kühlwalze (03) einen Sensor zur Bahnkantenerfassung umfassen.
  4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Anpresskraftverteilung (10) mindestens ein Maximum (13) und mindestens ein Minimum (14) aufweist.
  5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Anpresskraftverteilung (10) eine beidseitig eines Maximums (13) abfallende Kurve aufweist.
  6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zur Erzeugung der vorgebbaren Anpresskraftverteilung (10) ein mindestens in Achsrichtung der Kühlwalze (03) verstellbarer Anpressbereich (05) zwischen Kühlwalze (03) und gegen diese angestelltem Presseur (04) vorgesehen ist.
  7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Anpressbereich (05) auf einen Teil der Erstreckung der Kühlwalze (03) in deren Achsrichtung begrenzt ist.
  8. Vorrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Presseur (04) eine tonnenförmige Mantelfläche (11) aufweist.
  9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Presseur (04) gegenüber der Kühlwalze (03) mittels einer Stelleinrichtung (06) mindestens in einer Richtung normal zur Achsrichtung der Kühlwalze (03) verstellbar ist und zusätzlich die Lage und Größe des Anpressbereichs (05) in Achsrichtung der Kühlwalze (03) mittels der Stelleinrichtung (06) verstellbar ist.
  10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Stelleinrichtung (06) mindestens zwei einzeln steuerbare, beidseitig des Presseurs (04) angeordnete und auf der jeweiligen Seite auf die relative Position der Lagerung des Presseurs (04) gegenüber der Kühlwalze (03) einwirkende Stellglieder (07) umfasst.
  11. Vorrichtung nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Stelleinrichtung (06) fernbetätigbar ist.
  12. Vorrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Presseur (04) und/oder die Kühlwalze (03) Mittel zur Beeinflussung deren Durchbiegung umfassen.
  13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Presseur (04) durch eine Stelleinrichtung (06) an die Kühlwalze (03) anstellbar und/oder von der Kühlwalze (03) abstellbar ist.
  14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Stelleinrichtung (06) mittels mindestens eines Stellglieds (07) fernbetätigbar ist.
  15. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Mantelfläche (11) des Presseurs (04) zumindest abschnittsweise eine Gummierung (12) umfasst.
  16. Vorrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Gummierung (12) eine glatte Oberfläche aufweist.
  17. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass dem Presseur (04) zwei Luftrakel (08; 09) zugeordnet sind.
  18. Vorrichtung nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Luftrakel (08; 09) beidseitig der Materialbahn (02) sich gegenüberstehend angeordnet sind, wobei die Materialbahn (02) zwischen den beiden Luftrakel (08; 09) hindurchgeführt ist.
  19. Vorrichtung nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, dass eine der Luftrakel (09) in Laufrichtung der Materialbahn (02) vor der Kühlwalze (03) und die auf die andere Seite der Materialbahn (02) einwirkende Luftrakel (08) in Laufrichtung der Materialbahn (02) nach der Kühlwalze (03) angeordnet sind.
  20. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine zwei Elektroden aufweisende elektrostatische Aufladungseinrichtung vorgesehen ist.
  21. Vorrichtung nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, dass eine der Elektroden am Presseur (04) anliegt.
  22. Vorrichtung nach Anspruch 20 oder 21, dadurch gekennzeichnet, dass die mit dem Presseur (04) zusammenwirkende Kühlwalze (03) die andere Elektrode bildet.
  23. Vorrichtung nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet, dass die Kühlwalze (03) geerdet ist.
  24. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 20 bis 23, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem Presseur (04) und der Kühlwalze (03) ein elektrostatisches Feld ausgebildet ist.
  25. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 20 bis 24, dadurch gekennzeichnet, dass dem Presseur (04) eine elektrische Gleichspannung über einen Federkontaktstecker zugeführt ist.
  26. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 20 bis 24, dadurch gekennzeichnet, dass an dem Presseur (04) die elektrische Gleichspannung mit einer von ihm beabstandeten Elektrode berührungslos angelegt ist.
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