DE102007002979A1 - Projektilbildende Ladung und Set zum Vor-Ort-Zusammenbau - Google Patents

Projektilbildende Ladung und Set zum Vor-Ort-Zusammenbau Download PDF

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    • F42AMMUNITION; BLASTING
    • F42BEXPLOSIVE CHARGES, e.g. FOR BLASTING, FIREWORKS, AMMUNITION
    • F42B1/00Explosive charges characterised by form or shape but not dependent on shape of container
    • F42B1/02Shaped or hollow charges
    • F42B1/024Shaped or hollow charges provided with embedded bodies of inert material
    • FMECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
    • F42AMMUNITION; BLASTING
    • F42BEXPLOSIVE CHARGES, e.g. FOR BLASTING, FIREWORKS, AMMUNITION
    • F42B1/00Explosive charges characterised by form or shape but not dependent on shape of container
    • F42B1/02Shaped or hollow charges

Abstract

Die neue, projektilbildende Ladung soll eine verbesserte Projektilbildung und Wirkung im Ziel aufweisen. Bei der projektilbildenden Ladung sind hierzu folgende Elemente hintereinander angeordnet: . ein erster Sprengstoffkörper (50), . dann eine Anordnung, bestehend aus einer Inertscheibe (30), die aus einem Porenmaterial besteht, und einem Durchgangskanal (40), der mit Sprengstoff gefüllt ist, . dann ein zweiter Sprengstoffkörper (20) und dann . eine Metalleinlage (10).

Description

  • Die Erfindung betrifft eine projektilbildende Ladung und ein Set zum Vor-Ort-Zusammenbau.
  • Projektilbildende Ladungen gehören wie die Hohlladungen zur Familie der fokussierenden Ladungen. Bei diesen Ladungen wird einem Sprengstoff eine Metalleinlage vorbestimmter Form vorgeschaltet. Die projektilbildende Ladung unterscheidet sich jedoch erheblich von der Hohlladung:
    • • Es wird ein Projektil erzeugt und kein Metallstrahl mit nachfolgendem Stößel.
    • • Während bei einer projektilbildenden Ladung das Projektil eine Geschwindigkeit von 1400 bis 2400 m/s erreicht, liegt die Geschwindigkeit des Metallstrahls der Hohlladung bei bis zu 9000 m/s.
    • • Die Reichweite eines durch Sprengstoff geformten Projektils liegt bei mehreren 100 Metern, wogegen der Wirkbereich einer Hohlladung auf wenige Meter beschränkt ist.
    • • Die Metalleinlage einer projektilbildenden Ladung weist einen Hohlraum auf, der viel flacher ist als der einer Hohlladung.
    • • Die Beschleunigung der Metalleinlage einer projektilbildenden Ladung erfolgt nicht nur über die Detonationswelle, sondern auch über die nachfolgenden Schwaden, die noch eine Geschwindigkeit von mehr als 2000 m/s aufweisen.
  • Aus der PS 33 29 969 C1 ist eine projektilbildende Ladung bekannt. Sie umfasst eine Metalleinlage. An die Metalleinlage schließt sich ein einziger Sprengstoffkörper an. Um ein Projektil mit Flügeln zu erhalten, sind symmetrische Inhomogenitäten der Metalleinlage, der Sprengstoff-Füllung oder der Zündanordnung vorgesehen.
  • Aus der US 3 802 342 ist eine weitere projektilbildende Ladung bekannt. An einen ersten, zweiten und dritten Sprengstoffkörper schließt sich eine Metalleinlage an. In dem ersten Sprengstoffkörper ist ein Inertkörper eingegossen. Der Inertkörper weist die Form eines Flachkegels auf und besteht aus Kunststoff. Radial um den Inertkörper ist ein Durchgangskanal bestehend aus Sprengstoff angeordnet. Nach der Zündung breitet sich die Detonationswelle zunächst bis zum Inertkörper aus. Der Inertkörper leitet die Detonationswelle radial nach außen und weiter durch den aus Sprengstoff bestehenden Durchgangskanal. Insgesamt bewirkt der Inertkörper, dass die Detonationswelle radial außen voreilend eingestellt wird.
  • Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine projektilbildende Ladung zu schaffen, deren Projektilbildung und Wirkung im Ziel verbessert ist.
  • Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruches 1 gelöst, ferner durch die Merkmale der nebengeordneten Ansprüche 8 und 9.
  • Der Erfindung liegt die Idee zugrunde, mit Hilfe einer Inertscheibe aus einem Porenmaterial die Projektilbildung zu verbessern und die Geschossleistung zu erhöhen. Mit der Inertscheibe aus einem Porenmaterial beeinflusst man gezielt den auf die Metalleinlage wirkenden Detonationsdruckverlauf. Das Porenmaterial der Inertscheibe reduziert den Detonationsdruck, verlängert die Druck-Einwirkungszeit auf die Metalleinlage, steuert die Abfolge der Krafteinleitung auf die Metalleinlage und nutzt die Energie der Schwadenfront optimal aus. Damit verbessert sich die Umformung der Metalleinlage in ein Projektil. Ebenso führt dies zu einer höheren Endgeschwindigkeit des Projektils. Die Vorteile der Inertscheibe aus einem Porenmaterial zeigen sich bei allen geometrischen Formen der Einlage, beispielsweise einer Kalottenform oder einer Flachkegelform.
  • Mit einem Detonator oder einer Sprengkapsel wird erste Sprengstoffkörper gezündet. Die Detonation setzt sich vom ersten Sprengstoffkörper über den mit Sprengstoff gefüllten Durchgangskanal zum zweiten Sprengstoffkörper fort und erreicht die Metalleinlage. Die Dicke der Inertscheibe ist so bemessen, dass der darunter befindliche Sprengstoff verzögert initiiert wird. Dadurch erhält man eine voreilende und eine verzögerte Detonationsfront. Über die Dicke der Inertscheibe und die Ausbildung des mit Sprengstoff gefüllten Durchgangskanals stellt man die gewünschte Überlagerung der Detonationsfronten ein. Der durch die Überlagerung der Detonationsfronten erzielte Druckverlauf bewirkt eine erhöhte Energieübertragung auf die Metalleinlage.
  • Ein weiterer Vorteil ergibt sich dadurch, dass aufgrund der Scheibenform die Inertscheibe zwei Stirnflächen aufweist, die eben sind. Dadurch ergeben sich auch ebene Anlageflächen am ersten und zweiten Sprengstoffkörper. Dies ergibt eine einfache Herstellung des ersten und zweiten Sprengstoffkörpers.
  • Gemäß einer überaus vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist die Metalleinlage eine flache Scheibe. Denn hierdurch vereinfacht sich erheblich der konstruktive Aufbau der projektilbildenden Ladung, wodurch sich wiederum die Fertigungskosten deutlich reduzieren. Üblicherweise weisen die Metalleinlagen beispielsweise eine Flachkegelform oder Kalottenform mit einem Hohlraum auf. Die Inertscheibe bewirkt, dass selbst Metalleinlagen, die als flache Scheiben ausgebildet sind, sich zu wirkungsvollen Geschossen ausbilden. Dies bedeutet, dass die Inertscheibe aus einem Porenmaterial und die Verwendung einer Metallscheibe als Metalleinlage ein synergistisches Zusammenspiel ergeben. Nur dieses Zusammenspiel ergibt ein wirksames Geschoss bei einfacher Ausbildung. Metalleinlagen mit Hohlraum und der sich hieran anschließende Sprengstoffkörper, der einen entsprechenden Hohlraum aufweist, sind schwierig und nur unter hohen Kosten zu fertigen, da geringe Fertigungstoleranzen einzuhalten sind. Metalleinlagen, die als flache Scheiben ausgebildet sind, in Verbindung mit Inertscheiben, die aus Porenmaterial bestehen, bewirken einfache Formgebungen der Sprengstoffkörper. Dies reduziert den Herstellungs- und Montageaufwand beträchtlich. Denn im einfachsten Fall sind der erste Sprengstoffkörper, die Anordnung bestehend aus Inertscheibe und Durchgangskanal, der zweite Sprengstoffkörper und die Metalleinlage alle zylindrische Körper des gleichen Außendurchmessers. Dies ermöglicht die Anwendung des Baukastenprinzips, um die Fertigungskosten zu senken.
  • Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung weist der zweite Sprengstoffkörper eine geringere Höhe als der erste Sprengstoffkörper auf. Dies wirkt sich positiv auf den Detonationsdruckverlauf aus. Der erste und zweite Sprengstoffkörper bilden zusammen die Hauptsprengladung, die durch die Anordnung, bestehend aus einer Inertscheibe und Durchgangskanal, getrennt sind.
  • Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung besteht die Inertscheibe aus geschäumtem Kunststoff. Dieses Material führt zu niedrigen Bauteilkosten.
  • Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung wird der Durchgangskanal durch eine mit Sprengstoff gefüllte Innenbohrung der Inertscheibe gebildet. Dies bedeutet, dass die Detonation des zweiten Sprengstoffkörpers zunächst direkt in der Mitte und dann zeitlich verzögert auf der übrigen Stirnfläche, die dem Inertkörper zugewandt ist, erfolgt. Das führt zu einer Überlagerung der Detonationsfronten. In Verbindung mit einer flachen Scheibe als Metalleinlage ergibt sich ferner der Vorteil, dass der zweite Sprengstoffkörper eine einfach zu fertigende Zylinderform aufweist.
  • Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist der Durchgangskanal ein aus Sprengstoff bestehender Außenring, der außen um die Inertscheibe angeordnet ist. Dies bedeutet, dass die Detonation des ersten Sprengstoffkörpers zunächst von außen erfolgt und es anschließend auch zu einer Überlagerung von Detonationsfronten kommt.
  • Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung weist der erste oder zweite Sprengstoffkörper eine Stirnfläche mit einem Innenabsatz auf, der die Inertscheibe aufnimmt. Diese Ausgestaltung bezieht sich auf den Fall, bei dem der Durchgangskanal ein aus Sprengstoff bestehender Außenring ist, und die Detonation des zweiten Sprengstoffkörpers zunächst von außen beginnt. Der Vorteil der Integration des Außenrings mit dem ersten oder zweiten Sprengstoffkörper liegt darin, dass ein hochfester Sprengstoffkörper in einem Arbeitsgang mit einen entsprechenden Pressstempel gefertigt werden kann.
  • Die beiden nebengeordneten Ansprüche 8 und 9 betreffen jeweils ein Set zum Vor-Ort-Zusammenbau einer projektilbildenden Ladung. Beide Sets unterscheiden sich in der Anordnung, bestehend aus Inertscheibe und Durchgangskanal, um eine Detonation des zweiten Sprengstoffkörpers von innen oder außen starten zu können. In einem Set können beispielsweise auch mehrere Metalleinlagen vorhanden sein, so dass ein Anwender vor Ort entscheiden kann, ob es zu einer Ausbildung von mehreren zentrisch hochbeschleunigten Splittern oder einem einzigen Projektil kommen soll. Auch können unterschiedlich hohe Sprengstoffkörper vorliegen, die der Anwender je nach gewünschter Durchschlagskraft auswählen kann. Ebenso kann eine Art Baukasten zusammengestellt sein, der sowohl die Elemente des Sets nach Anspruch 8 als auch die Elemente des Anspruches 9 umfasst. Dies erhöht die Anzahl der möglichen Variationen der projektilbildenden Ladung, die der Anwender zusammenstellen kann.
  • Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend an Hand der Zeichnungen näher erläutert. Dabei zeigen:
  • 1 eine projektilbildende Ladung, im Vollschnitt,
  • 2 die projektilbildende Ladung nach 1, als Explosionsdarstellung,
  • 3 eine weitere projektilbildende Ladung, im Vollschnitt,
  • 4 die projektilbildende Ladung nach 3, als Explosionsdarstellung.
  • Die 1 und die zugehörige 2 zeigen ein erstes Ausführungsbeispiel einer projektilbildenden Ladung. Die projektilbildende Ladung umfasst einen ersten Sprengstoffkörper 50. Dann folgt eine Anordnung bestehend aus einer Inertscheibe 30 und einem Durchgangskanal 40. Die Inertscheibe 30 besteht aus einem Porenmaterial. Der Durchgangskanal 40 ist mit Sprengstoff ausgefüllt. Dann schließt sich ein zweiter Sprengstoffkörper 20 an. Daran schließt sich eine Metalleinlage 10 an. Mit der Inertscheibe 30 aus einem Porenmaterial beeinflusst man gezielt den auf die Metalleinlage 10 wirkenden Detonationsdruckverlauf. Das Porenmaterial der Inertscheibe 30 baut den Spitzendruck etwas ab, provoziert aber eine Überlagerung der Detonationsfronten im zweiten Sprengstoffkörper 20. Gleichzeitig verlängert sich die Druck-Einwirkungszeit auf die Metalleinlage 10. Damit verbessert sich die Umformung der Metalleinlage 10 zu einem Projektil 90. Ebenso führt dies zu einer höheren Endgeschwindigkeit des Projektils 90.
  • Die Inertscheibe 30 aus einem Porenmaterial lässt es zu, dass die Metalleinlage 10 eine einfache, flache Scheibe aus Metall ist. Zwischen Inertscheibe 30 und Metalleinlage 10 ist der zweite Sprengstoffkörper 20 angeordnet, der die einfach herzustellende Form eines Zylinders aufweist. Der erste Sprengstoffkörper 50 weist ebenfalls die einfach herzustellende Form eines Zylinders auf.
  • Der zweite Sprengstoffkörper 20 weist eine geringere Höhe als der erste Sprengstoffkörper 50 auf. Dies kommt dem Detonationsdruckverlauf zu Gute.
  • Die Inertscheibe 30 besteht aus geschäumtem Kunststoff.
  • Der Durchgangskanal 40 ist durch eine mit Sprengstoff gefüllte Innenbohrung der Inertscheibe 30 gebildet. Dies bewirkt, dass die Detonation des zweiten Sprengstoffkörpers 20 von innen gestartet wird.
  • Nach der Aktivierung des Zünders 60 detoniert zunächst der erste Sprengstoffkörper 50. Dann folgt die Detonation im Durchgangskanal 40, weil die Inertscheibe 30 eine Art Unterbrechung darstellt. Ferner wird die bislang vorhandene Detonationswelle durch die Inertscheibe 30 zeitlich gestreckt. Vom Durchgangskanal 40 geht die Detonation auf den zweiten Sprengstoffkörper 20 über.
  • Die 2 illustriert ein Set zum Vor-Ort-Zusammenbau einer projektilbildenden Ladung. Es weist auf:
    • • einen ersten Sprengstoffkörper 50 mit einer zylindrischen Form,
    • • eine Anordnung, bestehend aus einer aus Porenmaterial bestehenden Inertscheibe 30 mit einem Durchgangskanal 40 in Form einer mit Sprengstoff gefüllten Innenbohrung 31,
    • • einen zweiten Sprengstoffkörper 20 mit einer zylindrischen Form,
    • • eine Metalleinlage 10, wobei die Metalleinlage 10 als flache Scheibe ausgebildet ist,
    • • eine Hülle 70 mit einer zylindrischen Aufnahme für den ersten Sprengstoffkörper 50, die Inertscheibe 30 mit dem Durchgangskanal 40, den zweiten Sprengstoffkörper 20 und die Metalleinlage 10.
  • Vorteilhaft ist es, wenn das Set mehrere Metalleinlagen 10 und mehrere Inertscheiben 30 aufweist. Dadurch ist der Anwender in der Lage, die Eigenschaften des Projektils 90 zu bestimmen. Von Vorteil ist es auch, wenn das Set gleich große Sprengstoffzylinder aufweist. Dem Anwender wird dadurch beispielsweise ermöglicht, für den ersten Sprengstoffkörper 20 genau einen Sprengstoffzylinder und für den zweiten Sprengstoffbehälter 50 zwei Sprengstoffzylinder zu verwenden. Der Einsatz von Sprengstoffszylindern gleicher Größe führt zu Kostenersparnissen.
  • Die nachfolgenden Angaben beschreiben den Aufbau von in der Praxis durchgeführten Versuchen:
    Bei diesen Versuchen wurde eine Hülle 70 aus Pappe verwendet. Ihr Innendurchmesser beträgt 61 mm.
  • Die Metalleinlage 10 besteht aus zwei flachen Scheiben aus Kupfer, wobei die Gesamtdicke 4 mm beträgt.
  • Der zweite Sprengstoffkörper 20 besteht aus dem formbaren Sprengstoff PEIN und weist eine Höhe von 30 mm auf. Die Inertscheibe 30 besteht aus zwei Lagen Styropor, wobei die Gesamtdicke 10 mm beträgt. Der Durchgangskanal 40, der ebenfalls mit dem formbaren Sprengstoff PEIN ausgefüllt ist, weist einen Außendurchmesser von 5 mm auf. Der erste Sprengstoffkörper 50 besteht ebenfalls aus PEIN und weist eine Höhe von 60 mm auf.
  • Mit der vorgenannten, handgefertigten, projektilbildenden Ladung wurde eine Stahlplatte beschossen, die in einem Abstand von 1000 mm angeordnet wurde. Das Projektil drang in das Zielmaterial ein und bildete einen ca. 10 mm tiefen Krater mit einem Durchmesser von ca. 50 bis 60 mm.
  • Die 3 und die zugehörige 4 zeigen ein zweites Ausführungsbeispiel einer projektilbildenden Ladung. Wie beim ersten Ausführungsbeispiel nach 1 und 2, sind folgende Elemente hintereinander angeordnet:
    • • ein erster Sprengstoffkörper 50.
    • • dann eine Anordnung, bestehend aus einer Inertscheibe 30, die aus einem Porenmaterial besteht, und einem Durchgangskanal 40, der mit Sprengstoff gefüllt ist,
    • • dann ein zweiter Sprengstoffkörper 20 und dann
    • • eine Metalleinlage 10.
  • Im Unterschied zum ersten Ausführungsbeispiel ist der Durchgangskanal 40 ein aus Sprengstoff bestehender Außenring, der außen um die Inertscheibe 30 angeordnet ist. Damit wird erreicht, dass die Detonation des zweiten Sprengstoffkörpers von außen eingeleitet wird.
  • Der zweite Sprengstoffkörper 20 weist eine Stirnfläche mit einem Innenabsatz 21 auf, der die Inertscheibe 30 aufnimmt. Die in 4 gezeigte Tiefe t des Innenabsatzes 21 entspricht der Dicke der Inertscheibe 30. Da der Durchgangskanal 40 mit dem zweiten Sprengstoffkörper 20 integriert ist, erhält man ein einzelnes, bruchsicheres Bauteil.
  • Die 4 illustriert das weitere Set zum Vor-Ort-Zusammenbau einer projektilbildenden Ladung. Es weist auf:
    • • eine Metalleinlage 10, wobei die Metalleinlage 10 als flache Scheibe ausgebildet ist,
    • • einen ersten Sprengstoffkörper 50 mit einer zylindrischen Mantelfläche,
    • • einen zweiten Sprengstoffkörper 20 mit einer zylindrischen Mantelfläche,
    • • eine aus Porenmaterial bestehende Inertscheibe 30,
    • • eine entweder an dem ersten Sprengstoffkörper 50 oder zweiten Sprengstoffkörper 20 angeordnete Stirnfläche mit einem Innenabsatz 21, in dessen Hohlraum die Inertscheibe 30 aufnehmbar ist und dabei ein aus Sprengstoff bestehender, ringartiger Durchgangskanal 40 um die Inertscheibe 30 gebildet ist,
    • • eine Metalleinlage 10, wobei die Metalleinlage 10 als flache Scheibe ausgebildet ist,
    • • eine Hülle 70 mit einer zylindrischen Aufnahme für den ersten Sprengstoffkörper 50, den aus Sprengstoff bestehenden Durchgangskanal 40 mit der Inertscheibe 30, den zweiten Sprengstoffkörper 20 und die Metalleinlage 10.
  • Die projektilbildende Ladung kann vielfältig zum Einsatz kommen. Der Einsatz reicht von einer Submunition bis hin zu einem eigenständigen Gefechtskopf. Die vorgenannten Sets zum Vor-Ort-Zusammenbau eignen sich auch für Spezialkräfte der Polizei und Bundeswehr.
  • 10
    Metalleinlage
    20
    zweiter Sprengstoffkörper
    30
    Inertscheibe
    31
    Innenbohrung
    40
    Durchgangskanal
    50
    erster Sprengstoffkörper
    60
    Zünder
    70
    Hülle
    90
    Projektil
    t
    Tiefe des Innenabsatzes
  • ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
  • Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
  • Zitierte Patentliteratur
    • - US 3802342 [0004]

Claims (9)

  1. Projektilbildende Ladung, bei der hintereinander folgende Elemente angeordnet sind: • ein erster Sprengstoffkörper (50). • dann eine Anordnung, bestehend aus einer Inertscheibe (30), die aus einem Porenmaterial besteht, und einem Durchgangskanal (40), der mit Sprengstoff gefüllt ist, • dann ein zweiter Sprengstoffkörper (20) und dann • eine Metalleinlage (10).
  2. Projektilbildende Ladung nach Anspruch 1, bei der die Metalleinlage (10) eine flache Scheibe ist.
  3. Projektilbildende Ladung nach Anspruch 1 oder 2, bei der der zweite Sprengstoffkörper (20) eine geringere Höhe als der erste Sprengstoffkörper (50) aufweist.
  4. Projektilbildende Ladung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, bei der die Inertscheibe (30) aus geschäumtem Kunststoff besteht.
  5. Projektilbildende Ladung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, bei der der Durchgangskanal (40) durch eine mit Sprengstoff gefüllte Innenbohrung der Inertscheibe (30) gebildet ist.
  6. Projektilbildende Ladung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, bei der der Durchgangskanal (40) ein aus Sprengstoff bestehender Außenring ist, der außen um die Inertscheibe (30) angeordnet ist.
  7. Projektilbildende Ladung nach Anspruch 6, bei der der erste (50) oder zweite Sprengstoffkörper (20) eine Stirnfläche mit einem Innenabsatz (21) aufweist, der die Inertscheibe (30) aufnimmt.
  8. Set zum Vor-Ort-Zusammenbau einer projektilbildenden Ladung, mindestens aufweisend: • einen ersten Sprengstoffkörper (50) mit einer zylindrischen Form, • eine Anordnung, bestehend aus einer aus Porenmaterial bestehenden Inertscheibe (30) mit einem Durchgangskanal (40) in Form einer mit Sprengstoff gefüllten Innenbohrung (31), • einen zweiten Sprengstoffkörper (20) mit einer zylindrischen Form, • eine Metalleinlage (10), wobei die Metalleinlage (10) als flache Scheibe ausgebildet ist, • eine Hülle (70) mit einer zylindrischen Aufnahme für den ersten Sprengstoffkörper (50), die Inertscheibe (30) mit dem mit Sprengstoff gefüllten Durchgangskanal (40), den zweiten Sprengstoffkörper (20) und die Metalleinlage (10).
  9. Set zum Vor-Ort-Zusammenbau einer projektilbildenden Ladung, mindestens aufweisend: • einen ersten Sprengstoffkörper (50) mit einer zylindrischen Mantelfläche, • einen zweiten Sprengstoffkörper (20) mit einer zylindrischen Mantelfläche, • eine aus Porenmaterial bestehende Inertscheibe (30), • eine entweder an dem ersten Sprengstoffkörper (50) oder zweiten Sprengstoffkörper (20) angeordnete Stirnfläche mit einem Innenabsatz (21), in dessen Hohlraum die Inertscheibe (30) aufnehmbar ist und dabei ein aus Sprengstoff bestehender, ringartiger Durchgangskanal (40) um die Inertscheibe (30) gebildet ist, • eine Metalleinlage (10), wobei die Metalleinlage (10) als flache Scheibe ausgebildet ist, • eine Hülle (70) mit einer zylindrischen Aufnahme für den ersten Sprengstoffkörper (50), den aus Sprengstoff bestehenden Durchgangskanal (40) mit der Inertscheibe (30), den zweiten Sprengstoffkörper (20) und die Metalleinlage (10).
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