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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betrieb eines Entsorgungsfahrzeugs,
welches wenigstens ein Subrechnersystem umfasst, welche/s, insbesondere über Sensoren,
Fahrzeug- und/oder Tätigkeitsdaten
erfassen und verarbeiten. Die Erfindung betrifft weiterhin ein Entsorgungsfahrzeug
mit wenigstens einem Subrechnersystem zur Erfassung von Fahrzeug-
und/oder Tätigkeitsdaten,
insbesondere mittels Sensoren.
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In
der Entsorgungswirtschaft, insbesondere bei der Müllentsorgung,
ist es im Stand der Technik bekannt, Entsorgungsfahrzeuge, wie beispielsweise Müllfahrzeuge,
zur Entleerung von Müllbehältern einzusetzen,
um in Städten
und Gemeinden Müll
von den Haushalten abzuholen und zu entsorgen.
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Dabei
werden in einem Entsorgungsfahrzeug üblicherweise mehrere Subrechnersysteme eingesetzt,
die unabhängig
voneinander arbeiten und verschiedene Anwendungen in einem Entsorgungsfahrzeug
steuern. Hierbei kann es sich beispielsweise um ein Subrechnersystem
zur Steuerung einer Schüttung
handeln, welche dafür
vorgesehen ist, den Müllbehälter von
der Straße
aufzunehmen und auszukippen, um so die Entleerung in das Entsorgungsfahrzeug
zu veranlassen.
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Ebenso
können
Subrechnersysteme vorgesehen sein zur Steuerung des Fahrzeugs oder
zur Erfassung von Fahrzeugdaten, weiterhin für den Aufbau des Fahrzeugs
oder auch für
sonstige Anwendungen. Bei jeder der vorgenannten Anwendungen kann
es somit vorgesehen sein, zum einen die Steuerung vorzunehmen als
auch anwendungsbezogene Daten zu erfassen und zu speichern.
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Durch
betriebswirtschaftliche Überlegungen sind
die Entsorger, welche derartige Entsorgungsfahrzeuge betreiben,
immer mehr darum bemüht, eine
Optimierung durchzuführen,
beispielsweise bei den Touren, die mit den Entsorgungsfahrzeugen
befahren werden. Weiterhin sind die Entsorger bemüht, die
Funktionalität
der Fahrzeuge zu überwachen
und zu gewährleisten
sowie Wartungen und Serviceeinsätze
bestmöglich
zu gestalten, insbesondere nicht zu früh, um Extrakosten durch zuviel
Wartung zu vermeiden, jedoch auch nicht zu spät, um Extrakosten durch Fahrzeugausfälle zu vermeiden.
Insgesamt ist es das Ziel, die Fahrzeuge optimal auszulasten und zu
betreiben.
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Aus
diesem Grund ist es bereits im Stand der Technik vorgesehen, die
Daten, die durch die einzelnen Subrechnersysteme zur Verfügung gestellt
werden, zu speichern. Da hier üblicherweise
jedoch die einzelnen Subrechnersysteme von verschiedenen Zulieferern
stammen, erfolgt die Speicherung der durch ein Subrechnersystem
zur Verfügung
gestellten Daten jeweils separat für jedes Subrechnersystem und
es besteht so die Möglichkeit
im Anschluss an die Speicherung, beispielsweise mittels Datenträgern, die
jeweils abgespeicherten Daten zu entnehmen und auszuwerten.
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Dies
ist jedoch nachteilig, da nicht unmittelbar die Möglichkeit
besteht, die einzelnen Daten der verschiedenen Subrechnersysteme
miteinander in Verbindung zu setzen, beispielsweise zu korrelieren. So
besteht keine Möglichkeit,
eine optimale Auswertung der einzelnen, zur Verfügung stehenden Daten vorzunehmen.
Aufgrund unterschiedlicher Datensysteme und Standards besteht mitunter
keine Möglichkeit,
die Daten überhaupt
miteinander in Verbindung zu setzen.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, ein Verfahren und ein Entsorgungsfahrzeug
zur Verfügung
zu stellen, mit dem die vorgenannten Nachteile überwunden werden, mit dem somit
eine optimale Überwachung
sämtlicher
Daten gegeben ist, die bei einem Entsorgungsfahrzeug anfallen. So
soll erfindungsgemäß die Möglichkeit
geschaffen werden, einen Gesamtüberblick über die
angefallenen Daten zu erhalten, die Daten miteinander in Verbindung
zu setzen und in einer Gesamtbetrachtung auszuwerten und so anhand
betriebswirtschaftlicher Überlegungen
eine Optimierung der Fahrzeugtouren zu erreichen.
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Erfindungsgemäß wird die
Aufgabe dadurch gelöst,
dass die Daten wenigstens eines Teils der Subrechnersysteme, besonders
bevorzugt die Daten jedes Subrechnersystems von einem fahrzeuginternen Sammelsystem
gesammelt und durch eine Kommunikation an eine fahrzeugexterne Sammeleinheit übermittelt
werden. Zur Realisierung dieses Verfahrens kann es somit in einem
Entsorgungsfahrzeug erfindungsgemäß vorgesehen sein, dass das
Entsorgungsfahrzeug ein Sammelsystem umfasst mit Daten wenigstens
eines Teils der Subrechnersysteme, insbesondere die Daten jedes
Subrechnersystems sammelbar und mittels einer Kommunikation an eine fahrzeugexterne
Sammeleinheit übermittelbar
sind.
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Der
Kerngedanke der Erfindung liegt darin, dass mit dem Verfahren bzw.
dem erfindungsgemäßen Entsorgungsfahrzeug
nunmehr neben den einzelnen Subrechnersystemen auch ein fahrzeuginternes
Sammelsystem vorgesehen ist, wobei dieses gegebenenfalls durch eines
der Subrechnersysteme realisiert sein kann, mittels dem jeweils
die Daten der Subrechnersysteme erfasst und gespeichert werden.
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Es
ist dann erfindungsgemäß vorgesehen, dass
diese gesammelten Daten von dem fahrzeuginternen Sammelsystem übermittelt
werden an eine fahrzeugexterne Sammeleinheit, wofür eine Kommunikation
vorgesehen ist, insbesondere eine funkgebundene Kommunikation, insbesondere
um so die Möglichkeit
zu erhalten, eine derartige Kommunikation zu jeder Zeit durchzuführen. Hierfür können bekannte
Kommunikationsstandards vorgesehen sein, wie beispielsweise über GSM-Data,
GPRS oder UMTS. Beispielsweise kann mittels einer solchen Kommunikation
auch eine Datenübertragung über das
Internet erfolgen, z. B. auch als e-mail.
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In
einer möglichen
Ausgestaltung kann es dabei in einem Entsorgungsfahrzeug vorgesehen sein,
dass das erfindungsgemäße Sammelsystem mit
dem Subrechnersystem an einen gemeinsamen Bus, beispielsweise an
einem CAN-Bus angeschlossen
ist. Hierfür
kann das Sammelsystem eine entsprechende Schnittstelle aufweisen,
ebenso wie die jeweils eingesetzten Subrechnersysteme, so dass über eine
derartige Busschnittstelle eine Kompatibilität erreicht wird, die es ermöglicht,
mittels des erfindungsgemäßen Sammelsystems
die Daten sämtlicher
angeschlossener Subrechnersysteme zu sammeln und zu speichern für eine spätere Kommunikation.
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Hierbei
kann es weiterhin in einer erfindungsgemäßen Ausgestaltung vorgesehen
sein, dass die von den einzelnen Subrechnersystemen gesammelten
Daten zusätzlich
ergänzt
werden mit geografischen Daten. Beispielsweise können zu den gesammelten Daten
zum Zeitpunkt der Datenerfassung Ortsinformationen, insbesondere
GPS-Informationen, erfasst werden, nämlich insbesondere diejenigen
Informationen bezüglich
des Ortes des Entsorgungsfahrzeuges auf seiner Tour.
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Die
Daten können
somit zusammen mit den Ortsinformationen gespeichert werden, so
dass insbesondere auch die Möglichkeit
besteht, die Daten mit diesen Ortsinformationen zu verknüpfen und
später
eine detailliertere Auswertung vorzunehmen. Eine Auswertung kann
somit örtliche
Gegebenheiten berücksichtigen.
Beispielsweise können
die Tätigkeiten oder
auch die Verweilzeiten, die an einem bestimmten Ort stattfinden,
so protokolliert und ausgewertet werden für zukünftige Optimierungen.
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Erfindungsgemäß kann es
vorgesehen sein, dass bei der Datensammlung wenigstens ein Teil
der folgenden Informationen von den Subrechnersystemen gesammelt
wird: Informationen über
die Betätigung
der Schüttung,
Informationen über
den Drehwinkel der Schüttung,
Informationen über
die Geschwindigkeit der Schüttung,
Informationen über
die Drehzahl des Motors, insbesondere des Schüttungsantriebs, Informationen über den
Pressdruck der Schüttung,
Informationen aus dem Transponder eines Müllbehälters, Informationen über die
Geschwindigkeit des Entsorgungsfahrzeugs, Informationen über zurückgelegte
Distanzen, Informationen über das
Gewicht des entsorgten Mülls
etc.
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Die
vorgenannten Daten sind lediglich beispielhaft genannt und nicht
abschließend
aufgezählt. Es
besteht je nach Anwendungsfall die Möglichkeit, beliebige andere
Daten zu erfassen, je nachdem welche Daten durch die jeweils angeordneten
Subrechnersysteme zur Verfügung
gestellt werden. Bevorzugt ist es, wie eingangs erwähnt, vorgesehen,
dass die Daten aller Subrechnersysteme zur Verfügung gestellt werden. So kann
zu einem späteren
Zeitpunkt entschieden werden, welche der Daten für eine Auswertung relevant
werden.
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Zur
Erhöhung
der Sicherheit, insbesondere bei der durchzuführenden Kommunikation kann
es vorgesehen sein, dass die Daten, die von dem Sammelsystem erfasst
werden, vor der Kommunikation weiter verarbeitet werden. Bei einer
solchen Weiterverarbeitung kann es sich z. B. um eine Verschlüsselung
handeln. Demnach besteht die Möglichkeit,
die Daten in einer verschlüsselten
Form zu übertragen und
erst nach dem Empfang durch die Sammeleinheit eine Entschlüsselung
vorzunehmen, um sodann die Daten auszuwerten. So wird zumindest
sichergestellt, dass während
des Datentransportes mittels der Kommunikation durch irgendwelche
Telekommunikationsnetze kein Datenmissbrauch stattfinden kann.
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Ein
wesentlicher Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens bzw. Entsorgungsfahrzeuges kann
auch darin gesehen werden, dass in einer besonderen Ausbildung das
Sammelsystem lediglich die auf dem Bus zur Verfügung gestellten Daten sammelt,
jedoch selbst keine Daten zur Verfügung stellt, insbesondere keine
Information oder Instruktion zurück
an die jeweils angeschlossenen Subsysteme sendet.
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Es
muss daher nicht zwingend die Möglichkeit
bestehen, dass das erfindungsgemäß eingesetzte
Sammelsystem über
den Bus mit den Subrechnersystemen bidirektional kommunikationsfähig ist.
Gegebenenfalls kann die Möglichkeit
bestehen, dass dieses Sammelsystem lediglich passiv horchend an den
Bus angeschlossen ist und die Daten, die ohnehin den Bus passieren,
lediglich abgreift und mitprotokolliert.
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Die
vorangehend genannte Kommunikation zur Übertragung der Daten von dem
fahrzeuginternen Sammelsystem zu einer fahrzeugexternen Sammeleinheit
kann in einer Ausführung
beispielsweise derart erfolgen, dass die Kommunikation durch das fahrzeuginterne
Sammelsystem initiiert wird. Beispielsweise kann eine solche Initiierung
erfolgen, wenn eine Kommunikationsbedingung erfüllt wird.
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Eine
solche Kommunikationsbedingung kann z. B. darin gesehen werden,
dass eine vorgegebene Menge an Daten gesammelt wurde, also beispielsweise
ein intern vorgesehener Speicher sich zwischenzeitlich durch die
Datensammlung angefüllt hat
und entleert werden muss, um eine weitere Datensammlung zu ermöglichen.
So bildet demnach der bevorstehende oder stattgefundene Speicherüberlauf
eine Kommunikationsbedingung, durch die initiiert wird, dass die
zur Verfügung
stehenden Daten durch eine Kommunikation an die fahrzeugexterne Sammeleinheit übertragen
werden, z. B. durch eine der vorgenannten Arten.
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Ebenso
kann es in einer anderen Ausführung auch
vorgesehen sein, dass die Kommunikation durch eine fahrzeugexterne
Sammeleinheit initiiert wird, z. B. auf Anforderung einer Leitstelle.
So können
jederzeit die Daten aus einem Entsorgungsfahrzeug abgerufen werden.
Hierfür
kann es beispielsweise vorgesehen sein, dass der Speicher eines fahrzeuginternen
Sammelsystems genügend
groß dimensioniert
ist, so dass Speicherüberläufe während üblicher
Touren ausgeschlossen sind.
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Der
besondere Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht somit
darin, dass das Entsorgungsfahrzeug zu bestimmten Bedingungen online gehen
kann oder gegebenenfalls immer online steht, so dass jederzeit die
Daten abgerufen werden können
oder auf Anforderung die Daten übertragen
werden. So kann es hierfür
vorgesehen sein, dass das fahrzeuginterne Sammelsystem mit der fahrzeugexternen
Sammeleinheit kontinuierlich eine Kommunikationsverbindung aufrecht
erhält.
Dies kann insbesondere bei der Verwendung des Internets als Kommunikationsmedium
kostengünstig
erfolgen, beispielsweise bei Verwendung von Kommunikationsflatrates,
wie sie heute häufig
angeboten werden.
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Neben
der eingangs erwähnten
Möglichkeit, eine
Kommunikation verschlüsselt
durchzuführen, besteht
ergänzend
auch die Möglichkeit,
eine Speicherung der gesammelten Daten in einem Entsorgungsfahrzeug
bereits verschlüsselt
vorzunehmen. So wird nicht nur ausgeschlossen, dass die Daten unberechtigterweise
während
der Übertragung
abgegriffen werden, sondern auch, dass die Daten aus dem Entsorgungsfahrzeug,
beispielsweise mittels Datenträgern,
in unberechtigter Weise entwendet werden. Es wird somit in jeder
Weise sichergestellt, dass die gesammelten Daten nur dem jeweiligen
Entsorger zur Verfügung
stehen.
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Ein
Ausführungsbeispiel
der Erfindung ist in der nachfolgenden Figur dargestellt.
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Die 1 zeigt
in schematischer Übersicht den
Aufbau eines Entsorgungsfahrzeugs 1, ohne hier die einzelnen
Fahrzeugkomponenten im Detail darzustellen. Hierbei ist es erfindungsgemäß vorgesehen,
dass das Entsorgungsfahrzeug 1 mehrere Subrechnersysteme 2 umfasst,
wie beispielsweise solche Subrechnersysteme für die Schüttung, das Fahrzeug, den Aufbau
oder auch sonstige Subrechnersysteme.
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Es
ist hier erkennbar, dass jedesder Subrechnersysteme 2 an
einen für
alle Subrechnersysteme gemeinsames Bussystem angeschlossen ist, welches
hier durch einen CAN-Bus 3 gebildet sein kann. Neben den
Subrechnersystemen, die ihre Daten jeweils auf den CAN-Bus übertragen,
ist es gemäß der Erfindung
vorgesehen, dass an denselben CAN-Bus 3 auch ein Sammelsystem 4 angeschlossen
ist, welches im Wesentlichen durch einen Datenspeicher ausgebildet
wird, in welchem die gesammelten Daten D1–Dn empfangen und gespeichert werden.
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Hierbei
kann es, wie in der Figur schematisch dargestellt, vorgesehen sein,
dass diese Daten zusätzlich
durch die PS-Daten ergänzt
werden, d. h. Ortsinformationen, die z. B. durch einen GPS-Sensor 5 zur
Verfügung
gestellt werden. Die so mit den Ortsinformationen verknüpften Daten
werden somit im Datenspeicher des fahrzeuginternen Sammelsystems
abgespeichert, wofür
auch eine Verschlüsselung
vorgesehen sein kann.
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Durch
einen Algorithmus 6 wird hierbei in einer bevorzugten Ausführung kontinuierlich überprüft, ob eine
Kommunikationsbedingung erfüllt
wird, wie beispielsweise das Ansammeln von genügend Daten oder einen eventuell
bevorstehenden Speicherüberlauf.
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Ist
die Kommunikationsbedingung erfüllt,
so können
die Daten in eine Kommunikationseinheit 8 übertragen
werden, die weiterhin fahrzeugintern ist und mittels der durch eine
Kommunikationsverbindung, wie beispielsweise GPRS, GSM-Data-UMTS oder
sonstiges die Funkverbindung 9 einer hier nicht dargestellten
fahrzeugexternen Sammeleinheit erfolgt.
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Die
gesammelten Daten können
sodann global über
sämtliche
Subsysteme ausgewertet werden, wobei auch Korrelationen der einzelnen
Daten der Subsysteme untereinander durchgeführt werden können. Es
besteht so die Möglichkeit,
eine Optimierung der Touren eines Entsorgungsfahrzeuges vorzunehmen,
diese optimierten Tourenvorgaben für das Entsorgungsfahrzeug zu übernehmen
und beispielsweise auch beim Abfahren der optimierten Tour durch
das erfindungsgemäße Verfahren
online zu kontrollieren, ob die Optimierung die gewünschten Vorgaben
erreicht.