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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben einer hydrodynamischen
Anfahreinrichtung eines Antriebsstranges eines Fahrzeugs gemäß der im
Oberbegriff des Patentanspruches 1 näher definierten Art.
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Aus
der Praxis bekannte Fahrzeuge, welche mit Benzin- oder Dieselkraftstoffmotoren
ausgeführt sind, sind zur Verbrauchs- und Schadstoffemissionsreduzierung
mit verschiedenen Fahrzeugkonzepten ausgeführt, mittels
den in geeigneten Betriebszuständen der Fahrzeuge deren
Brennkraftmaschinen zumindest kurzzeitig abgeschaltet werden. Derartige Systeme
werden unter anderem als Motor-Start-Automatik-Systeme bezeichnet,
die in Abhängigkeit von Betriebszuständen verschiedenster
Fahrzeugkomponenten aktiviert oder deaktiviert werden und selbst bei
kurzen Fahrzeugstillständen eine Brennkraftmaschine eines
Fahrzeugs abschalten und bei Vorliegen einer Anforderung zum Zuschalten
der Verbrennungsmaschine wieder in Betrieb nehmen.
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Um
eine Beeinträchtigung eines herkömmlichen Fahrbetriebs
durch eine Motor-Start-Automatik-System zu vermeiden, ist bei einer
fahrerseitig angeforderten Weiterfahrt des Fahrzeugs, insbesondere
bei der Einfahrt in stark befahrene und vorfahrtsberechtigte Straßen,
ein kurzer Startvorgang der Brennkraftmaschine und ein sofortiger
Kraftschlussaufbau in einem Getriebe des Fahrzeugs erforderlich.
Bei an sich bekannten Automatgetrieben oder automatisierten Schaltgetrieben,
die mit als nasslaufende Lamellenkupplungen- und Bremsen ausgebildeten
hydraulisch ansteuerbaren Schaltelementen ausgeführt sind,
werden die Schaltelemente über eine Getriebepumpe im Wesentlichen
nur bei laufender Brennkraftmaschine mit dem erforderlichen Ansteuerdruck
versorgt. Beim Kraftschlussaufbau im Getriebe ist zunächst
ein Luftspiel der zuschaltenden Schaltelemente zu überwinden
und anschließend sind die zuschaltenden Schaltelemente
durch ein Anheben des Ansteuerdruckes gemäß vorgegebener
Zuschaltkennlinien vollständig zu schließen. Der
Ausgleich des Luftspiels eines hydraulisch ansteuerbaren Schaltelements
sowie deren Zuschaltung in den Kraftfluss einer Getriebeeinrichtung
wird durch Führen eines bestimmten Hydraulikfluidvolumenstroms in
einen Kolbenraum eines hydraulisch ansteuerbaren und zuschaltenden
Schaltelements erreicht, das von der durch die gestartete Verbrennungsmaschine angetriebenen
Getriebepumpe bereitzustellen ist.
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Sind
vor einer Wiederanfahrt des Fahrzeugs aufgrund der abgeschalteten
Brennkraftmaschine mehrere Schaltelemente einer Getriebeeinrichtung geöffnet
und für die Wiederanfahrt des Fahrzeugs zu schließen,
verlängert sich die Zeit zwischen dem Beginn des Startvorgangs
der Brennkraftmaschine und dem Zeitpunkt, zu welchem der Kraftschluss
in der Getriebeeinrichtung vollständig hergestellt ist,
unter Umständen derart, dass ein mit einem Motor-Start-Automatik-System
ausgeführtes Fahrzeug nicht in einem angestrebten Umfang
betrieben werden kann.
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Des
Weiteren werden Lastschaltgetriebe zur Anfahrunterstützung
bevorzugt mit hydrodynamischen Anfahreinrichtungen, wie hydrodynamischen Drehmomentwandlern,
Föttinger-Kupplungen oder dergleichen, ausgebildet. Die
hydraulischen Kreisläufe solcher Anfahreinrichtungen entleeren
sich jedoch bei abgeschalteter Brennkraftmaschine über der
Zeit bis etwa auf das halbe Füllvolumen. Dieser Entleervorgang
ist zwar durch Dichtelemente, wie Rechteckringe, oder entsprechende
Ventileinrichtungen verzögerbar, jedoch ist der Entleerprozess
nur mit unerwünscht hohem Aufwand reduzierbar und grundsätzlich
nicht in vollem Umfang vermeidbar.
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Dabei
ist ein Entleerprozess einer hydrodynamischen Anfahreinrichtung
neben der Standzeit auch von der Hydraulikfluidtemperatur im hydraulischen
Kreislauf einer Anfahreinrichtung zum Abschaltzeitpunkt sowie zum
Einschaltzeitpunkt der Brennkraftmaschine und auch von Abdichtverhältnissen
im Be reich einer hydrodynamischen Anfahreinrichtung mit Hydraulikfluid
versorgenden Hydraulikleitungen abhängig. Aufgrund dieser
vielfältigen Einflussparameter ist ein Füllgrad
eines hydraulischen Kreislaufes einer hydrodynamischen Anfahreinrichtung
nur mit hohem Messaufwand oder mittels parametrisierter Rechenmodelle
abschätzbar. Derartige Abschätzungen sind jedoch
nur bedingt geeignet die aktuelle Übertragungsfähigkeit
einer hydrodynamischen Anfahreinrichtung zu ermitteln.
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Liegt
eine hydrodynamische Anfahreinrichtung zum Startzeitpunkt einer
Brennkraftmaschine beziehungsweise während einer Inbetriebnahme
eines Fahrzeugs in einem teilbefüllten Zustand vor, baut
sich ein Abtriebsmoment am Abtrieb des Fahrzeugs im Vergleich zu
einer vollständig befüllten hydrodynamischen Anfahreinrichtung
verzögert mit einem flachen Gradient auf. Mit zunehmender
Betriebsdauer wird die hydrodynamische Anfahreinrichtung durch ein
zugeordnetes Hydrauliksystem ausreichend befüllt und weist
dann die gewünschte Übertragungsfähigkeit
auf. Der zuverlässige Aufbau der Übertragungsfähigkeit
im Bereich einer hydrodynamischen Anfahreinrichtung ist notwendig,
um Fahrzeuge für einen hohen Fahrkomfort und aus Sicherheitsgründen
in spezifizierter Weise betreiben zu können.
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Die
hydraulische Pumpeneinrichtung eines Hydrauliksystems beziehungsweise
eine von der Brennkraftmaschine angetriebene Getriebehauptpumpe
eines Hydrauliksystems einer Getriebeeinrichtung ist üblicherweise
aus ökonomischen Gründen mit einer Förderleistung
ausgeführt, die für eine ausreichende Befüllung
einer hydrodynamischen Anfahreinrichtung innerhalb weniger Sekunden
nicht ausreichend ist.
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Damit
Fahrzeuge mit herkömmlich ausgebildeten Getriebeeinrichtungen
sowie mit hydrodynamischen Anfahreinrichtungen und implementierten
Motor-Start-Automatik-Systemen trotzdem in gewünschter
Art und Weise betreibbar sind, sind an sich bekannte Fahrzeuge neben
einer Getriebehauptpumpe mit einer weiteren elektromotorisch betriebenen
Hydraulikpumpe ausgebildet, deren Fördervolumen von der
Drehzahl der Verbrennungsmaschine unabhängig ist und die
bei fehlender Druckversorgung über die Getriebehauptpumpe
der Getriebeeinrichtung im Hydrauliksystem zumindest einen Druck
erzeugt, mittels dem das Luftspiel der jeweils zur Herstellung des
Kraftschlusses im Getriebe zuzuschaltenden Schaltelemente ausgleichbar
ist und/oder eine ausreichende Befüllung einer hydrodynamischen
Anfahreinrichtung durchführbar ist.
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Bei
anderen beispielsweise aus der
DE
10 2006 014 756.1 und der
DE 10 2006 026 980.2 bekannten
Fahrzeugsystemen werden den Getriebeeinrichtungen jeweils anstelle
einer weiteren elektromotorisch betriebenen Hydraulikpumpe so genannte Vorrichtungen
zum Speichern von Hydraulikfluid eines Hydrauliksystems einer Getriebeeinrichtung
eines Fahrzeugs mit wenigstens einem von einer Gehäuseeinrichtung
und einer Begrenzungseinrichtung begrenzten und mit einem Hydrauliksystem
einer Getriebeeinrichtung zum Austausch von Hydraulikfluid in Wirkverbindung
bringbaren Speicherraum, dessen Volumen in Abhängigkeit
eines Betriebszustandes der Begrenzungseinrichtung und/oder der
Gehäuseeinrichtung zwischen einem Minimum und einem Maximum
variierbar ist, zugeordnet.
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Die
Begrenzungseinrichtung und/oder die Gehäuseeinrichtung
werden von einer Ventileinrichtung und/oder einer Halteeinrichtung
wenigstens in dem Maximum des Volumens des Speicherraumes äquivalenten
Betriebszustandes entgegen eines Rückstellbestrebens der
Gehäuseeinrichtung und/oder der Begrenzungseinrichtung
ausgehend von einem von dem Minimum des Volumens des Speicherraumes äquivalenten
Betriebszustandes verschiedenen Betriebszustand in Richtung des
Minimum des Volumenspeicherraumes äquivalenten Betriebszustandes
gehalten.
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Damit
ist ein zur Ansteuerung von Schaltelementen einer Getriebeeinrichtung
vorgesehenes definiertes Hydraulikfluidvolumen im Speicherraum zwischenspeicherbar
und betriebszustandsabhängig durch ventileinrichtungsseitige
oder halteeinrichtungsseitige Freigabe der Begrenzungseinrichtung und/oder
der Gehäuseeinrichtung aufgrund des Rückstellbestrebens
der Gehäuseeinrichtung und/oder der Begrenzungseinrichtung
in das Hydrauliksystem einer Getriebeeinrichtung mit definiertem Druck
einleitbar.
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Durch
die einen Zusatzspeicher eines Hydrauliksystems einer Getriebeeinrichtung
darstellende Vorrichtung zum Speichern von Hydraulikfluid besteht
auf einfache Art und Weise die Möglichkeit, eine von einer
Brennkraftmaschine eines Fahrzeugs angetriebene hydraulische Getriebepumpe
während eines Startvorgangs der Brennkraftmaschine dahingehend
zu unterstützen, dass dem Hydrauliksystem während
eines Startvorgangs der Brennkraftmaschine insgesamt ein Hydraulikfluidvolumen
zugeführt wird, welches für einen Kraftschlussaufbau
im Bereich der Getriebeeinrichtung innerhalb einer vordefinierten
Zuschaltzeit erforderlich ist.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde ein Verfahren
zum Betreiben einer hydrodynamischen Anfahreinrichtung eines Antriebsstranges
eines Fahrzeugs mit einer mit hydraulisch betätigbaren
Schaltelementen ausgeführten Getriebeeinrichtung mit einer
vorzugsweise über eine Motor-Start-Automatik-System betreibbaren
Brennkraftmaschine und mit einer Speichereinrichtung zum Speicher
von Hydraulikfluid zur Verfügung zu stellen, mittels welchem
eine hydrodynamische Anfahreinrichtung während eines Startvorgangs
einer Brennkraftmaschine mit einer Übertragungsfähigkeit
innerhalb kurzer Steuerzeiten darstellbar ist.
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Erfindungsgemäß wird
diese Aufgabe mit einem Verfahren gemäß den Merkmalen
des Patentanspruches 1 gelöst.
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Bei
dem erfindungsgemäßen Verfahren zum Betreiben
einer hydrodynamischen Anfahreinrichtung eines Antriebsstrangs eines
Fahrzeugs mit einer vorzugsweise mit hydraulisch betätigbaren
Schaltelementen ausgeführten Getriebeeinrichtung, mit einer
vorzugsweise über ein Motor-Start-Automatik-System betreibbaren
Brennkraftmaschine und mit einer Speichereinrichtung zum Speichern
von Hydraulikfluid, die mit wenigstens einem von einer Gehäuseeinrichtung
und einer Begrenzungseinrichtung begrenzten Speicherraum ausgebildet
ist, dessen Volumen in Abhängigkeit eines Betriebszustandes der
Begrenzungseinrichtung und/oder der Gehäuseeinrichtung
zwischen einem Minimum und einem Maximum variierbar ist, wobei die
Begrenzungseinrichtung und/oder die Gehäuseeinrichtung
von einer Halteeinrichtung wenigstens in dem zu dem Maximum des
Volumens des Speicherraums äquivalenten Betriebszustand
entgegen eines Rückstellbestrebens der Gehäuseeinrichtung
und/oder der Begrenzungseinrichtung ausgehend von einem Betriebszustand, der
von dem zu dem Minimum des Volumens des Speicherraums äquivalenten
Betriebszustand verschieden ist, in Richtung ihres zu dem Minimum
des Volumens des Speicherraums äquivalenten Betriebszustands
haltbar sind, wird bei Vorliegen einer Anforderung zum Starten der
Brennkraftmaschine in der Speichereinrichtung gespeichertes Hydraulikfluid wenigstens
teilweise zur Befüllung eines hydraulischen Kreislaufs
der Anfahreinrichtung aus der Speichereinrichtung ausgeführt.
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Damit
wird der hydraulische Kreislauf einer hydrodynamischen Anfahreinrichtung
mittels einer hydraulischen Zusatzeinrichtung beziehungsweise der
Speichereinrichtung zum Speichern von Hydraulikfluid zum Zeitpunkt
eines Starts der Brennkraftmaschine befüllt, um das Antriebsmoment
der zugeschalteten Brennkraftmaschine in jedem Betriebszustand des
Antriebsstranges in einem zur Vermeidung von sicherheitskritischen
Betriebszuständen des Fahrzeugs erforderlichen Umfang übertragen
zu können.
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Mittels
des erfindungsgemäßen Verfahrens, während
dem eine hydrodynamische Anfahreinrichtung über eine Impulsaufladung
befüllt wird, wird einer hydrodynamischen Anfahreinrichtung
während eines Startvorgangs einer Brennkraftmaschine ein möglichst
hoher Hydraulikfluidvolumenstrom zugeführt. Dabei wird
eine Befüllung einer hydrodynamischen Anfahreinrichtung
in Synchronbetriebszuständen, in welchen eine Primär-
und Sekundärseite beziehungsweise ein Pumpen- und ein Turbinenrad
mit gleicher Drehzahl rotieren, unterstützt. Im Synchronpunkt
einer hydrodynamischen Anfahreinrichtung liegt eine besonders gute
Luftabscheidung im Innenraum am inneren Radius vor und die Luft
ist dann besonders einfach aus dem Bereich, in welchem Hydraulikleitungen
in den Innenraum münden, aus dem Innenraum einer hydrodynamischen
Anfahreinrichtung ausführbar.
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Bei
Differenzdrehzahlen zwischen der Primär- und Sekundärseite
beziehungsweise zwischen dem Pumpen- und Turbinenrad der Anfahreinrichtung
treten Strömungsturbulenzen auf, welche die Luftabscheidung
negativ beeinflussen. Synchronbetriebszustände einer Anfahreinrichtung
treten insbesondere dann auf, wenn ein Kraftschluss in einer der Anfahreinrichtung
im Bezug auf die Brennkraftmaschine nachgeschalteten Getriebeeinrichtung
unterbrochen ist und das Turbinenrad der Anfahreinrichtung durch
den stehenden Abtrieb eines Fahrzeugs nicht abgebremst wird, wobei
derartige Betriebszustände einer Getriebeeinrichtung beziehungsweise eines
Automatgetriebes in Wählhebelpositionen P (Parken) oder
N (Neutralzustand) gegeben sind.
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Weitere
Vorteile und vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung ergeben
sich aus den Patentansprüchen und den unter Bezugnahme
auf die Zeichnung prinzipmäßig beschriebenen Ausführungsbeispielen.
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Es
zeigt:
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1 eine
stark vereinfachte Darstellung eines Fahrzeugs und
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2 ein
stark vereinfachtes Ablaufschema des erfindungsgemäßen
Verfahrens.
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1 zeigt
eine stark schematisierte Darstellung eines Fahrzeugs 1,
dass einen Antriebsstrang 2 mit einer Brennkraftmaschine 3 und
einer Getriebeeinrichtung 4 aufweist. Zwischen der Brennkraftmaschine 3 und
der Getriebeeinrichtung 4 ist vorliegend eine hydrodynamische
Anfahreinrichtung 5 angeordnet, die bei dem in 1 dargestellten Ausführungsbeispiel
des Fahrzeugs 1 als hydrodynamischer Drehmomentwandler
mit zugeordneter Wandlerüberbrückungskupplung
ausgebildet ist.
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Die
Getriebeeinrichtung 4 ist mit mehreren hydraulisch betätigbaren
Schaltelementen 6 ausgeführt welche von einem
nicht näher dargestellten Hydrauliksystem der Getriebeeinrichtung 4,
dass eine Getriebehauptpumpe 7 aufweist, die von der Brennkraftmaschine 3 über
eine Getriebewelle angetrieben wird, mit Hydraulikfluid beaufschlagt
wird. Das Hydraulikfluid wird von der Getriebehauptpumpe 7 aus einem
Getriebeölsumpf 8 angesaugt und in Hydraulikleitungen
des Hydrauliksystems befördert, wobei ein Systemdruck und
die Ansteuerdrücke für die Schaltelemente 6 über
ein elektrisches Getriebesteuergerät und elektrisch beziehungsweise
elektrohydraulisch betätigbare Aktoren betriebszustandabhängig
eingestellt werden.
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Die
Getriebeeinrichtung 4 ist vorliegend als Automatgetriebe
ausgebildet und kann bei weiteren Ausführungen des Fahrzeugs 1 beziehungsweise des
Antriebsstranges 2 auch als automatisiertes Handschaltgetriebe
oder dergleichen ausgebildet sein.
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Die
Speichereinrichtung 9 ist mit wenigstens einem von einer
Gehäuseeinrichtung und einer Begrenzungseinrichtung begrenzten
Speicherraum ausgebildet, dessen Volumen in Abhängigkeit
eines Betriebszustandes der Be grenzungseinrichtung und/oder der
Gehäuseeinrichtung zwischen einem Minimum und einem Maximum
variierbar ist. Die Begrenzungseinrichtung und/oder die Gehäuseeinrichtung
sind von einer Halteeinrichtung wenigstens in dem zu dem Maximum
des Volumens des Speicherraums äquivalenten Betriebszustand
entgegen eines Rückstellbestrebens der Gehäuseeinrichtung und/oder
der Begrenzungseinrichtung ausgehend von einem Betriebszustand,
der von dem zu dem Minimum des Volumens des Speicherraumes äquivalenten
Betriebszustand verschieden ist, in Richtung ihres zu dem Minimum
des Volumens des Speicherraums äquivalenten Betriebszustandes
haltbar.
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Der
Brennkraftmaschine 3 ist vorliegend ein Motor-Start-Automatik-System
zugeordnet, um die Brennkraftmaschine in an sich bekannter Art und Weise
zur Reduzierung eines Kraftstoffverbrauches sowie zu einer Verringerung
eines Schadstoffausstoßes in vordefinierten Betriebszuständen
des Antriebsstranges 2 automatisch ab- und wieder zu zuschalten.
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Nachfolgend
wird das erfindungsgemäße Verfahren zum Betreiben
der hydrodynamischen Anfahreinrichtung 5 anhand der Darstellung
gemäß 2, welche ein schematisiertes
Ablaufdiagramm einer bevorzugten Variante des Verfahrens nach der Erfindung
darstellt, näher beschrieben.
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Während
des Schrittes S1 wird das Verfahren bei einem Neustart der Brennkraftmaschine 3 durch
Aktivieren der Zündung des Fahrzeugs gestartet. Das bedeutet,
dass die Brennkraftmaschine 3 nicht vom Motor-Start-Automatik-System
gestartet wird. Anschließend wird während eines Überprüfungsschrittes
S2 überprüft, ob ein Wählhebel, über welcher
ein Fahrer verschiedene Betriebszustände in der Getriebeeinrichtung 4 einstellen
kann, sich in einer Wählhebelposition P (Parken), R (Rückwärtsfahrstufe),
N (Neutralzustand) oder D (Vorwärtsfahrstufe) befindet.
Bei negativem Abfrageergebnis wird vor den Schritt S2 zurückverzweigt,
während bei positivem Abfrageergebnis ein weiterer Überprüfungsschritt
S3 durchlaufen wird.
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Im Überprüfungsschritt
S3 wird ein Timer, welcher prinzipiell sowohl bei einem fahrerseitigen Abschalten
der Brennkraftmaschine durch Deaktivieren der Zündung als
auch bei einem Motor-Start-Automatik-Systemseitigen Abschalten der
Brennkraftmaschine 3 gestartet wird, einem vordefinieren Schwellwert
gegenüber gestellt. Wird während des Überprüfungsschrittes
S3 ermittelt, dass der Wert des Timers größer
als der Schwellwert ist, wird ein Schritt S4 abgearbeitet. Bei negativem
Abfrageergebnis des Schritts S3 wird vor den Schritt S2 zurückverzweigt.
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Bei
vorteilhaften Varianten des Verfahrens ist es vorgesehen, dass während
des Überprüfungsschrittes S3 zusätzlich
oder alternativ zu der Bewertung des Timers überprüft
wird, ob eine Differenz zwischen einer Hydraulikfluidtemperatur
zum Abschaltzeitpunkt der Brennkraftmaschine 3 und einer
Hydraulikfluidtemperatur zum Zeitpunkt der Anforderung zum Starten
der Brennkraftmaschine 3 größer als ein
vordefinierter Schwellwert ist, wobei bei positivem Abfrageergebnis
der Schritt S4 aufgerufen wird und bei negativem Abfrageergebnis
vor den Überprüfungsschritt S2 zurückverzweigt
wird.
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Bei
weiteren Varianten des Verfahrens ist zusätzlich oder alternativ
zu den beiden vorbeschriebenen Bedingungen vorgesehen, dass die
zum Zeitpunkt der Anforderung zum Starten der Brennkraftmaschine 3 vorliegende
Hydraulikfluidtemperatur mit einem vordefinierten Schwellwert verglichen
und überprüft wird, ob diese kleiner als der Schwellwert ist,
wobei bei positivem Abfrageergebnis der Schritt S4 aufgerufen und
bei negativem Abfrageergebnis vor den Überprüfungsschritt 2 zurückverzweigt
wird.
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Während
des Schrittes S4 wird ein Umschaltventil 10 in eine Schaltstellung überführt,
in der die Speichereinrichtung 9 mit dem hydraulischen Kreislauf
de hydrodynamischen Anfahreinrichtung 5 direkt verbunden
ist. Damit wird das in der Speichereinrichtung 9 gespeicherte
Hydraulikfluidvolumen während einer Auslösung
der Speichereinrichtung wenigstens teilweise in die hydrodynamische
Anfahreinrichtung 5 eingeleitet und zur Impulsbefüllung verwendet.
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Das
Umschaltventil 10 ist mechanisch, hydraulisch, pneumatisch
oder elektrisch betätigbar und bei weiteren Ausführungen
des Antriebsstranges 2 des Fahrzeugs 1 auch mit
mehreren Schaltstellungen ausführbar, um neben den vorbeschriebenen
alternativen Verbindungen zwischen der Speichereinrichtung 9 und
der Anfahreinrichtung 5 beziehungsweise der Speichereinrichtung 9 und
den Schaltelementen 6 die Speichereinrichtung in einer
weiteren Schaltstellung gleichzeitig mit der hydrodynamischen Anfahreinrichtung 5 und
den Schaltelementen 6 verbinden zu können. In
der letztgenannten Schaltstellung ist eine parallele Versorgung
mehrerer Hydraulikkomponenten durch die Speichereinrichtung 9 möglich.
Hierbei ist eine optionale Volumensteuerung, beispielsweise durch
Blenden oder dergleichen, möglich, um die verschiedenen
von der Speichereinrichtung 9 zu versorgenden Hydraulikkomponenten
betriebszustandsabhängig mit dem jeweils erforderlichen
Hydraulikfluidvolumen beaufschlagen zu können.
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Neben
der Versorgung der hydrodynamischen Anfahreinrichtung 5 und
der hydraulisch betätigbaren Schaltelemente 6 der
Getriebeeinrichtung 4 kann das vorbeschriebene System auf
einfache und kostengünstige Art und Weise auch für
die Versorgung weiterer hydraulischer Komponenten des Antriebsstranges 2 des
Fahrzeugs 1 gemäß 1 erweitert
werden, um diese zur Vermeidung von den Fahrkomfort beeinträchtigenden
Betriebszuständen bei Vorliegen einer Anforderung zum Starten
einer Brennkraftmaschine mit einem definierten Hydraulikfluidvolumen
zu versorgen.
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Die
Speichereinrichtung 9 wird während eines sich
an den Schritt S4 anschließenden Schritt S5 ausgelöst
und das in der Speichereinrichtung 9 gespeicherte Hydraulikfluid
wird in den hydraulischen Kreislauf des Drehmoment wandlers der Anfahreinrichtung 5 spontan
eingespritzt beziehungsweise eingeleitet.
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Anschließend
wird die Speichereinrichtung wieder befüllt und während
eines Überprüfungsschritts S6 verifiziert, ob
das Motor-Start-Automatik-System der Brennkraftmaschine 3 aktiviert
ist. Bei negativem Abfrageergebnis wird das Verfahren während
des Schrittes S7 beendet wohingegen bei positivem Abfrageergebnis
zu einem Schritt S8, während dem das Umschaltventil 10 in
eine zweite Schaltstellung umgeschaltet wird, verzweigt wird. In
der zweiten Schaltstellung des Umschaltventils 10 ist die Speichereinrichtung
mit einem die hydraulisch betätigbaren Schaltelemente 6 der
Getriebeeinrichtung 4 versorgenden Hydrauliksystem verbunden,
so dass ein weiteres Auslösen der Speichereinrichtung 9 nunmehr
zur Versorgung der Schaltelemente 6 der Getriebeeinrichtung 4 vorgesehen
ist. Bevor die Speichereinrichtung 9 während eines
Schrittes S9 ein weiteres Mal ausgelöst wird, werden in
zusätzlichen Überprüfungsschritten S10,
S11 und S12 weitere Auslösebedingungen für die
Speichereinrichtung 9 überprüft.
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So
wird im Überprüfungsschritt S10, welcher sich
direkt an den Schritt S8 anschließt, überprüft,
ob eine Zündung des Fahrzeugs 1 ein- oder abgeschaltet
ist. Bei negativem Abfrageergebnis wird zum Schritt S7 verzweigt
und das Verfahren beendet. Wird während des Überprüfungsschritts 10 ermittelt, dass
die Zündung eingeschaltet ist, wird zum Überprüfungsschritt
S11 verzweigt und überprüft, ob sich der Wählhebel
in Position D oder R befindet, wobei bei positivem Abfrageergebnis
im Überprüfungsschritt S12 überprüft
wird, ob bei abgeschalteter Brennkraftmaschine 3 eine Anforderung
des Motor-Start-Automatik-Systems zum Zuschalten der Brennkraftmaschine 3 vorliegt.
Bei positivem Abfrageergebnis des Überprüfungsschritts
S12 wird zum Schritt S9 verzweigt und die Speichereinrichtung 9 zur
Versorgung der Schaltelemente 6 der Getriebeeinrichtung 4 ausgelöst,
wobei vom Schritt S9 vor den Überprüfungsschritt
S10 zurückverzweigt und die Speichereinrichtung wieder befüllt
wird. Ebenso wird bei negativem Abfrageergebnis der Überprüfungsschritte
S11 und S12 vor den Überprüfungsschritt S10 zurückverzweigt.
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Bei
einer weiteren Variante des Verfahrens nach der Erfindung wird das
in der Speichereinrichtung 9 gespeicherte Hydraulikfluidvolumen
grundsätzlich nach jedem Neustart, das bedeutet einem durch
Betätigen der Zündung des Fahrzeugs ausgelöstem
Startvorgang der Brennkraftmaschine 3, wenigstens teilweise
zur Befüllung der hydrodynamischen Anfahreinrichtung 5 verwendet.
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Grundsätzlich
ist das Volumen der Speichereinrichtung 9 kleiner als das
halbe Befüllvolumen der hydrodynamischen Anfahreinrichtung 5 ausführbar, da
sich grundsätzlich eine geringe Minderfüllmenge der
Anfahreinrichtung meist kaum messbar auf die Übertragungsfähigkeit
der hydrodynamischen Anfahreinrichtung 5 auswirkt. Darüber
hinaus stellt eine von der Brennkraftmaschine 3 antreibbare
Pumpeneinrichtung eines die Anfahreinrichtung 5 versorgenden
Hydrauliksystems während eines Startvorganges der Brennkraftmaschine
parallel zur Speichereinrichtung einen Hydraulikfluidvolumenstrom
zur Verfügung. Damit ist die Speichereinrichtung 9 bauraumgünstig
ausführbar, was insbesondere bei einer Anordnung der Speichereinrichtung
in einem Getriebegehäuse einer Getriebeeinrichtung von
Vorteil ist.
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Die
vorbeschriebenen Schwellwerte sind in Abhängigkeit verschiedener
Betriebszustandsparameter der Baugruppe sowie der Temperatur des
Hydraulikfluids variierbar und/oder in Abhängigkeit verschiedener
Adaptionsroutinen während des Betriebs des Fahrzeugs adaptierbar,
um die Speichereinrichtung 9 betriebszustandsabhängig
ansteuern zu können.
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- 1
- Fahrzeug
- 2
- Antriebsstrang
- 3
- Brennkraftmaschine
- 4
- Getriebeeinrichtung
- 5
- hydrodynamische
Anfahreinrichtung
- 6
- Schaltelement
- 7
- Getriebehauptpumpe
- 8
- Getriebeölsumpf
- 9
- Speichereinrichtung
- 10
- Umschaltventil
- S1–S12
- Schritt
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 102006014756 [0010, 0027]
- - DE 102006026980 [0010, 0027]