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Die Erfindung betrifft ein Flurförderzeug, insbesondere Gegengewichts-Gabelstapler, mit einer frontseitigen, mindestens einen elektrischen Antriebsmotor aufweisenden Antriebsachse, die gemeinsam mit anderen Komponenten an einem Fahrzeugrahmen befestigt ist, von denen ein Steuerventilblock und ein aus einem elektrischen Pumpenmotor und einer davon angetriebenen Hydropumpe bestehendes Hubaggregat schwingungserzeugende und/oder schwingungsübertragende Komponenten einer Arbeitshydraulik bilden.
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Ein gattungsgemäßes Flurförderzeug ist aus der
DE 100 63 167 A1 bekannt. Bei diesem Flurförderzeug ist der Pumpenmotor einer Arbeitshydraulik in die Antriebsachse integriert oder an dieser befestigt (angeflanscht). Ferner können auch die Leistungssteuerungen des Pumpenmotors und des elektrischen Antriebsmotors sowie ein Steuerventilblock der Arbeitshydraulik in die Antriebsachse integriert oder an dieser befestigt sein. Um die genannten Komponenten in die Antriebsachse des gattungsgemäßen Flurförderzeugs integrieren oder daran befestigen zu können, muss die Antriebsachse dementsprechend ausgebildet sein, d. h., es muss in oder an der Antriebsachse hinsichtlich Platzbedarf und Befestigungsmöglichkeiten Rücksicht auf die Unterbringung solcher Komponenten genommen werden, was einen relativ hohen Aufwand bedeutet.
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Bei anderen bekannten Flurförderzeugen sind die genannten Komponenten am Fahrzeug verteilt angeordnet. Hierbei ist der Montageaufwand relativ hoch. Ferner ergibt sich ein beträchtlicher Aufwand bei der Schwingungsdämpfung: So haben insbesondere die Komponenten der Arbeitshydraulik häufig eine schwingungserzeugende und/oder schwingungsübertragende Wirkung. Dabei stellt das aus dem elektrischen Pumpenmotor und der angeflanschten Hydropumpe bestehende Hubaggregat der Arbeitshydraulik eine schwingungserzeugende Komponente dar. Der zur Steuerung der Hub- und der Neigezylinder sowie ggf. eines Seitenschiebers und weiterer Anbaugeräte erforderliche Steuerventilblock überträgt Schwingungen durch Körperschall. Damit die auch als Geräusch in Erscheinung tretenden Schwingungen nicht an den Fahrerarbeitsplatz gelangen, werden die genannten Komponenten elastisch am Fahrzeugrahmen befestigt, was einen entsprechenden Abkopplungsaufwand erfordert.
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Werden schwingungserzeugende und/oder schwingungsübertragende Komponenten direkt in die Antriebsachse des aus der gattungsgemäßen Druckschrift bekannten Flurförderzeugs integriert oder daran befestigt, dann besteht die Gefahr der Verstärkung der Schwingungen (Resonanz), sofern nicht Abkopplungselemente zwischengeschaltet werden.
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Die
DE 199 08 201 A1 offenbart einen Gabelstapler und ein Verfahren zur Montage eines Gabelstaplers, wobei am Fahrzeugrahmen mehrere vormontierte Baugruppen befestigt werden, darunter frontseitig eine vormontierte Baugruppe, die ein Antriebsgehäuse aufweist, an dem Radmotoren oder eine Antriebsachse befestigt sein können sowie verschiedene hydraulische Ventile, eine elektrische Ventilsteuerung und eine Schlauchtrommel. Das Antriebsgehäuse kann auch als Antriebsachse ausgeführt sein.
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Die
DE 198 49 770 A1 beschreibt einen verbrennungsmotorisch betriebenen Gabelstapler, bei dem an der Vorderseite des Fahrzeugrahmens mittels elastischer Pufferelemente ein Gehäuse einer Antriebsbaugruppe befestigt ist. Das Gehäuse der Antriebsbaugruppe umfasst zwei Seitenbleche, die durch ein gebogenes Bodenblech und eine oben angeordneten Querstrebe miteinander verbunden sind. Innerhalb des Gehäuses sind hydraulische Radmotoren und hydraulische Ventile angeordnet.
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Die
JP H10 - 166 824 A offenbart einen verbrennungsmotorischen Gabelstapler mit einer als Differentialachse ausgeführten Antriebsachse, an die in Fahrzeuglängsrichtung nach hinten ein Getriebe und ein daran anschließender Verbrennungsmotor angeflanscht sind. Die genannten Bauteile bilden einen miteinander verblockten Fahrantrieb. Die Antriebsachse ist an beiden Achsenden jeweils durch einen Tragbügel am vorderen Bereich des Fahrzeugrahmens befestigt. Jeder Tragbügel weist einen Vertikalarm und einen sich in Fahrzeuglängsrichtung nach hinten erstreckenden, leicht nach unten geneigten Horizontalarm auf. Am Ende des Vertikalarms und des Horizontalarms ist jeweils ein elastisches Lagerelement angeordnet. Die Übertragung von Schwingungen des Verbrennungsmotors auf den Fahrzeugrahmen wird durch die Lagerelemente, mit denen die Antriebsachse und damit der komplette Fahrantrieb am Fahrzeugrahmen abgestützt ist, verhindert oder zumindest verringert.
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In der
DE 103 25 127 A1 ist eine elektrische Antriebsachse für ein Flurförderzeug beschrieben, in die zwei Hubaggregate integriert sind, die jeweils aus einem elektrischen Pumpenmotor und einer davon angetriebenen Hydropumpe bestehen.
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Die
DE 42 28 745 A1 offenbart eine hydraulische Antriebsachse für eine Arbeitsmaschine. Die Antriebsachse ist mit einem in Fahrzeuglägsrichtung nach hinten anschließenden, rohrförmigen Druckmittelvorratsbehälter und einem mit diesem verbundenen Verbrennungsmotor zu einem Fahrantrieb verblockt. In der Antriebsachse sind Hydromotoren eines vom Verbrennungsmotor angetriebenen hydrostatischen Getriebes angeordnet.
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In der
DE 100 62 565 A1 ist ein Flurförderzeug mit einer frontseitig angeordneten, federnd an einem Fahrzeugrahmen aufgehängten Antriebsachse beschrieben. Hierbei ist die Antriebsachse mittels eines Gelenks um eine horizontale Fahrzeugquerachse schwenkbar und mittels einer Führung mit rotatorischem Freiheitsgrad um eine Fahrzeuglängsachse drehbar. Zu diesem Zweck ist die Antriebsachse in einem ersten Ausführungsbeispiel mit einer sich in Fahrzeuglängsrichtung nach hinten erstreckenden Längsschwinge verbunden, die am hinteren Ende mittels des Gelenks am Fahrzeugrahmen des Flurförderzeugs um die Fahrzeugquerachse schwenkbar befestigt ist. Durch eine in die Längsschwinge integrierte Drehführung, die aus einer Statoreinheit und einer relativ dazu drehbaren Rotoreinheit besteht, ist ein In-Sich-Verdrehen der Längsschwinge um die Fahrzeuglängsachse möglich und es wird somit ein rotatorischer Freiheitsgrad erzielt. In einem zweiten Ausführungsbeispiel ist die Längsschwinge als Blattfeder ausgebildet, wobei die Schwenkbewegung um die Fahrzeugquerachse mit einer Verformung der Blattfeder einher geht, mithin also die Blattfeder die Funktion des zur Verbindung mit dem Fahrzeugrahmen vorgesehenen Gelenks übernimmt. Der rotatorische Freiheitsgrad kann - analog zu dem ersten Ausführungsbeispiel - durch eine in die Blattfeder integrierte Drehführung mit Statoreinheit und Rotoreinheit erzielt werden. Alternativ dazu ist es möglich, die Blattfeder an dem der Antriebsachse nahen Ende gelenkig, also nicht starr mit dieser zu verbinden, nämlich durch ein Kugelgelenk. Die Bewegungen der Antriebsachse werden durch zwei FederDämpfer-Elemente begrenzt, die jeweils an einem der beiden Achsenden der Antriebsachse angeordnet sind und sich am Fahrzeugrahmen abstützen. Insgesamt ergibt sich daher eine Dreipunktaufhängung der durch die Drehführung oder das Kugelgelenk zueinander beweglichen Elemente Antriebsachse und Längsschwinge mit zwei elastischen Abstützungen zwischen Antriebsachse und Fahrzeugrahmen und einer vertikal nicht nachgiebigen, also insofern starren Abstützung mittels eines Gelenks zwischen Längsschwinge und Fahrzeugrahmen.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, ein Flurförderzeug der eingangs genannten Art mit verringertem Herstellungsaufwand zur Verfügung zu stellen, dessen Aufbau vereinfacht ist und bei dem die Weiterleitung von Körperschall von schwingungserzeugenden und/oder schwingungsübertragenden Komponenten zum Fahrerarbeitsplatz vermindert ist.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass ein an die Antriebsachse in Fahrzeuglängsrichtung nach hinten anschließender Komponententräger starr mit der Antriebsachse verbunden ist und der Steuerventilblock und das Hubaggregat auf dem Komponententräger befestigt sind, wobei die Antriebsachse mit dem Komponententräger und den darauf befestigten Komponenten eine vormontierte Achsbaugruppe bildet, die in Dreipunktlagerung elastisch an dem Fahrzeugrahmen gelagert ist, wobei die Achsbaugruppe zwei in Fahrzeugquerrichtung voneinander beabstandete, an der Antriebsachse angeordnete elastische Lagerelemente aufweist sowie ein in Fahrzeuglängsrichtung von den beiden elastischen Lagerelementen und der Achsmittellinie beabstandetes, am achsfernen Ende des Komponententrägers angeordnetes, weiteres elastisches Lagerelement.
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Demnach wird eine aus der Antriebsachse und dem Komponententräger samt darauf befestigten Komponenten bestehende und vormontierte Baueinheit gebildet und diese als Ganzes elastisch am Fahrzeugrahmen gelagert, also in Bezug auf eine Schwingungsübertragung abgekoppelt. Dadurch wird der Aufbau des Flurförderzeugs vereinfacht und es werden der Materialeinsatz, der Arbeitsaufwand bei der Montage und somit auch die Kosten vermindert. Die als Vormontageeinheit konzipierte Achsbaugruppe wird als Ganzes am Fahrzeugrahmen befestigt, wodurch die Montagezeit des erfindungsgemäßen Flurförderzeugs verringert wird. Zugleich werden schwingungserzeugende und/oder schwingungsübertragende Komponenten zusammen mit der Antriebsachse vom Fahrzeugrahmen schwingungstechnisch entkoppelt.
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Es wird also eine statisch bestimmte Dreipunktlagerung der Achsbaugruppe geschaffen, die eine einfache und effektive Schwingungsabkopplung vom Fahrzeugrahmen ermöglicht.
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Zweckmäßigerweise sind auf dem Komponententräger eine Leistungssteuerung des Antriebsmotors und/oder eine Leistungssteuerung des Pumpenmotors befestigt.
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Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung werden anhand des in den schematischen Figuren dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Dabei zeigt
- 1 eine perspektivische Ansicht des Prinzips einer vormontierten Achsbaugruppe eines erfindungsgemäßen Flurförderzeugs,
- 2 eine Seitenansicht der Achsbaugruppe gemäß 1 im eingebauten Zustand und
- 3 eine perspektivische Ansicht einer ausgeführten Achsbaugruppe.
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Das erfindungsgemäße Flurförderzeug, das bevorzugt als Frontsitz-Gegengewichts-Gabelstapler ausgebildet ist, weist einen Fahrzeugrahmen 1 auf, an dessen Frontbereich eine in den Figuren dargestellte Antriebsachse 2 befestigt ist.
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Die Antriebsachse 2 ist im Prinzip rohrförmig, wobei an den Rohrenden jeweils ein nicht dargestellter, elektrischer Radmotor befestigt ist. Alternativ dazu kann auch ein einzelner elektrischer Antriebsmotor innerhalb der Antriebsachse 2 angeordnet sein, dem ein Differentialgetriebe nachgeschaltet ist.
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An die Antriebsachse 2 schließt sich in Fahrzeuglängsrichtung nach hinten ein Komponententräger T an, der starr mit der Antriebsachse 2 verbunden ist (z. B. Schraubverbindung). Auf dem Komponententräger T sind Komponenten K befestigt, von denen mindestens eine Komponente schwingungserzeugend und/oder schwingungsübertragend ist. Die Antriebsachse 2 bildet zusammen mit dem Komponententräger T und den darauf befestigten Komponenten K eine vormontierte Achsbaugruppe, die nach der Vormontage als Ganzes elastisch an dem Fahrzeugrahmen 1 gelagert wird. Hierbei tauchen der Komponententräger T und die darauf befestigten Komponenten K in einen dafür vorgesehenen Freiraum im Fahrzeugrahmen 1 des erfindungsgemäßen Flurförderzeugs ein.
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Bei den schwingungserzeugenden bzw. schwingungsübertragenden Komponenten handelt es sich insbesondere um Komponenten der sogenannten Arbeitshydraulik, nämlich um das aus einem elektrischen Pumpenmotor und einer davon angetriebenen Pumpe bestehende Hubaggregat und um den Steuerventilblock zur Steuerung der Hub- und der Neigezylinder sowie etwaiger hydraulischer Zusatzverbraucher. Bei den Flurförderzeugen des Standes der Technik sind diese Komponenten jeweils für sich elastisch am Fahrzeugrahmen gelagert, d. h. elastisch befestigt bzw. abgekoppelt.
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Aus den Figuren ergibt sich auch die Art bzw. Bauweise der elastischen Lagerung der Achsbaugruppe am Fahrzeugrahmen 1. Die Achsbaugruppe ist mittels elastischer Lagerelemente 6, 7 in Form einer statisch bestimmten Dreipunktlagerung am Fahrzeugrahmen 1 gelagert und somit schwingungstechnisch von diesem abgekoppelt.
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Eine realisierte Ausführungsform der Achsbaugruppe ist in 3 dargestellt. Hierbei sind an der Antriebsachse 2 zwei seitlich voneinander beabstandete Lagerelemente 6 (Gummi-Metall-Lager) befestigt, die zur Aufnahme der Vertikalkräfte und der seitlichen Horizontalkräfte ausgebildet sind. Diese - bezogen auf die Fahrzeuglängsrichtung - vorderen Lagerelemente 6 stehen mit einer Querstange Q in Wirkverbindung, die Teil des Fahrzeugrahmens 1 bzw. starr an diesem befestigt ist (nicht dargestellt). Die Lagerelemente 6 weisen eine definierte Elastizität auf und sind bevorzugt vertikal oberhalb der Achsmittellinie angeordnet.
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Am hinteren, achsfernen Ende des an die Antriebsachse 2 in Fahrzeuglängsrichtung nach hinten anschließenden Komponententrägers T ist ein weiteres Lagerelement 7 angeordnet, das zur Aufnahme der Antriebs- und Bremsmomente und der Horizontalkräfte in Fahrzeuglängsrichtung ausgebildet ist. Hierbei kann es sich - wie dargestellt - um ein ringförmig ausgebildetes Gummi-Metall-Element handeln, das ebenfalls eine definierte Elastizität aufweist.
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Die beiden vorderen, gleichartigen Lagerelemente 6 und das hintere Lagerelement 7 bilden die bereits erwähnte, statisch bestimmte Dreipunktlagerung, durch die eine die Übertragung von Schwingungen verhindernde oder zumindest dämpfende Abkopplung der Antriebsachse 2 und der auf dem Komponententräger T befestigten Komponenten K erfolgt.
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Durch diese mittels drei Lagerstellen bewirkte Abkopplung der aus der Antriebsachse 2 und dem Komponententräger T bestehenden Achsbaugruppe ist es darüber hinaus möglich, die Federungs- und Dämpfungseigenschaften der vorderen und hinteren Lagerelemente 6, 7 gezielt auf verschiedenartige Kräfte und Schwingungen auszulegen. So können die vorderen, in erster Linie vertikale Radkräfte aufnehmenden Lagerelemente 6 relativ weich ausgebildet sein, während das hintere, für die Drehmomentabstützung und die Aufnahme von Horizontalkräften in Fahrzeuglängsrichtung ausgebildete Lagerelement 7 relativ steif sein kann.
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Auf dem Komponententräger T befinden sich in dem in 3 dargestellten Ausführungsbeispiel als Komponenten K ein Steuerventilblock 3 und ein Hubaggregat einer Arbeitshydraulik, das aus einem elektrischen Pumpenmotor 4 und einer davon angetriebenen Hydropumpe besteht. Selbstverständlich ist es auch möglich, zusätzlich zu diesen schwingungserzeugenden und/oder schwingungsübertragenden Komponenten andere Bauelemente auf dem Komponententräger T anzuordnen, wie z. B. die elektronische Leistungssteuerung 5 des Pumpenmotors 4 und/oder der in der Antriebsachse 2 angeordneten Antriebsmotoren.