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Die
Erfindung betrifft ein Fahrgestell, das zum Anhängen an einen Schlepper und
als Geräteträger für landwirtschaftliche
Anbaugeräte
dient, umfassend
einen Rahmen,
eine Radachse, über die
der Rahmen auf dem Boden abrollend abgestützt ist,
Dreipunktkuppelmittel
am Rahmen zum Verbinden des Fahrgestells mit einem Dreipunkthubwerk
eines Schleppers sowie
erste Befestigungsmittel am Rahmen,
die zwischen der Radachse und den Dreipunktkuppelmitteln angeordnet
sind, zum Befestigen eines landwirtschaftlichen ersten Anbaugeräts.
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Ein
solches Fahrgestell ist aus der
DE 1 911 274 U bekannt. Das Fahrgestell dient
zum Tragen verschiedenartiger Bodenbearbeitungswerkzeuge, wobei über der
Radachse ein Sitz für
eine Person vorgesehen ist. Als erste Befestigungsmittel dienen Durchgangsbohrungen
im Rahmen, an denen ein Bodenbearbeitungswerkzeug befestigt werden
kann.
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Ein ähnliches
Fahrgestell ist in der
DE
1 680 175 U offenbart, wobei dieses hinter der Radachse ein
gezogenes Bodenbearbeitungswerkzeug aufweist. Ferner ist eine Vorrichtung
vorgesehen, die mit den Dreipunktkuppelmitteln eines Schleppers
verbunden werden kann und an dem der Rahmen gelenkig angebracht
ist.
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Aus
der
DE 38 28 467 A1 ist
ein Fahrgestell bekannt, das von einem Schlepper gezogen wird und als
Geräteträger für landwirtschaftliche
Anbaugeräte dient.
Das Fahrgestell weist einen Rahmen sowie eine Radachse auf, über die
der Rahmen auf dem Boden abrollend abgestützt ist. Ferner weist das Fahrgestell
erste Befestigungsmittel, die zwischen der Radachse und dem Dreipunktkuppelmitteln
angeordnet sind, zum Befestigen eines landwirtschaftlichen ersten
Anbaugerätes
auf.
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Durch
die Verwendung eines solchen Fahrgestells können Anbaugeräte, die üblicherweise
an Dreipunktaufhängungen
an der Front oder dem Heck eines Traktors angebaut werden, an dem
Fahrgestell angekuppelt werden. Dadurch wird die Last der Anbaugeräte nicht
alleine vom Traktor bzw. Schlepper getragen sondern auch von dem
Fahrgestell übernommen.
Somit können
größere und
schwerere Anbaugeräte
von leichteren Schleppern verwendet werden. Das Fahrgestell gemäß der
DE 38 28 467 A1 weist
hierzu eine Zugöse
auf, die an einem Zughaken des Schleppers befestigt wird. Von der
Zugöse
aus verläuft
eine nach oben gerichtete Deichsel, die am gegenüberliegenden Ende zum Boden
hin verläuft und
dort über
wenigstens zwei Räder
auf dem Boden abgestützt
ist. Zwischen der Zugöse
und den Rädern ist
eine Hebevorrichtung vorgesehen, an welcher ein Anbaugerät befestigt
werden kann. Nachteil bei diesem Fahrgestell ist, dass das Anbaugerät nur schwer an
das Fahrgestell angekuppelt werden kann. Das Fahrgestell muss hierzu
zunächst
mit der Deichsel über
das Anbaugerät
manuell gefahren werden, um das Anbaugerät dann an der Hebevorrichtung
des Fahrgestells ankuppeln zu können.
Daraufhin kann die Zugöse
mit dem Kupplungshaken des Schleppers verbunden werden. Eine andere
Möglichkeit
bestünde
darin, das Anbaugerät
bei angekuppeltem Fahrgestell seitlich unter die Deichsel des Fahrgestells
zu bewegen.
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Die
DE 32 05 200 A1 offenbart
ein Fahrgestell ähnlichen
Aufbaus, wobei dieses lediglich an den Unterlenkern eines Schleppers
befestigt werden kann. Das Fahrgestell dient zum Tragen von Bodenbearbeitungswerkzeugen,
wobei die Räder
der Radachse zur Bearbeitung angehoben werden. Der Rahmen weist
zudem hinter der Radachse ein Dreipunktgestänge zum Ankuppeln eines Geräts auf.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, ein eingangs genanntes Fahrgestell
zu schaffen, das derart ausgestaltet ist, dass ein Anbaugerät, welches zwischen
dem Schlepper und der Radachse angeordnet werden soll, leicht gekuppelt
werden kann, und mit dem Standardanbaugeräte, die auch an einem Schlepper
angekoppelt werden können,
gekuppelt werden können.
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Erfindungsgemäß wird die
Aufgabe mit einen Fahrgestell nach Anspruch 1 gelöst. Dabei
sind die ersten Befestigungsmittel in Form einer Dreipunktaufhängung zum
Ankuppeln eines Standardanbaugeräts
ausgebildet.
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Dadurch,
dass das Fahrgestell über
Dreipunktkuppelmittel mit einem Dreipunkthubwerk eines Schleppers
verbunden wird, kann mittels des Dreipunkthubwerks des Schleppers
das gesamte Fahrgestell angehoben werden und über das zu kuppelnde Anbaugerät gehoben
werden. Hierbei kann das Fahrgestell ferner mittels eines Oberlenkers
mit Kraftantrieb, z. B. mittels eines in der Länge veränderbaren hydraulisch angetriebenen
Oberlenkers, gekippt werden, um mehr Bodenfreiheit zu erzielen. Wenn
sich das Fahrgestell über
dem Anbaugerät
befindet, kann dieses wieder mittels des Dreipunkthubwerkes herabgelassen
werden, wobei sich das Anbaugerät
dann zwischen den Dreipunktkuppelmitteln und der Rachachse befindet.
Daraufhin kann das Anbaugerät
einfach an die ersten Befestigungsmittel gekuppelt werden. Hierdurch
ergibt sich eine erhebliche Vereinfachung des Kuppelvorgangs.
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Ein
weiterer Vorteil besteht darin, dass bei dem Einsatz eines Oberlenkers
mit Kraftantrieb, der in der Länge
veränderbar
ist, die Achslasten, die am Schlepper auftreten, und die Achslast
an der Radachse des Fahrgestells variiert werden können. Hierzu
wird der Kraftantrieb des Oberlenkers genutzt. Wird der Oberlenker
verkürzt,
wird die Achslast auf die Radachse des Fahrgestells verringert.
Wird der Oberlenker, hinge gen verlängert, wird die Achslast auf
die Radachse des Fahrgestells erhöht.
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Die
Dreipunktkuppelmittel weisen vorzugsweise erste Kuppelmittel zum
Ankuppeln an Unterlenker des Dreipunkthubwerks des Schleppers sowie zweite
Kuppelmittel zum Ankuppeln an einen Oberlenker des Dreipunkthubwerks
des Schleppers auf.
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Um
ein Abknicken des Fahrgestells gegenüber dem Schlepper bei Kurvenfahrt
einfach zu realisieren, kann vorgesehen sein, dass die ersten Kuppelmittel
eine Traverse umfassen, die mit beiden Unterlenkern des Dreipunkthubwerks
des Schleppers verbunden ist, wobei die Traverse ein Drehgelenk aufweist, über das
der Rahmen mit der Traverse gelenkig verbunden ist.
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Die
Möglichkeit
zum Ankuppeln weiterer Anbaugeräte
kann dadurch erreicht werden, dass zweite Befestigungsmittel vorgesehen
sind, die in Fahrtrichtung betrachtet hinter der Radachse angeordnet sind
und zum Befestigen eines landwirtschaftlichen zweiten Anbaugeräts dienen.
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Auch
die zweiten Befestigungsmittel können in
Form einer Dreipunktaufhängung
zum Ankuppeln eines Standardanbaugerätes ausgebildet sein.
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Vorzugsweise
weist der Rahmen einen ersten Rahmenabschnitt, der ausgehend von
den Dreipunktkuppelmitteln nach oben verläuft, einen zweiten Rahmenabschnitt,
der in Fahrtrichtung betrachtet nach hinten verläuft, und einen dritten Rahmenabschnitt,
der nach unten in Richtung zum Boden verläuft und an seinem Ende die
Radachse trägt,
auf.
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Ferner
können
die ersten Befestigungsmittel derart angeordnet sein, dass sie das
Anbaugerät schleppen
oder derart angeordnet sein, dass sie das Anbaugerät schieben.
Es ist auch grundsätzlich denkbar,
dass erste Befestigungsmittel vorgesehen sind, die ein Anbaugerät schleppen
und dritte Befestigungsmittel vorgesehen sind, die ein Anbaugerät schieben,
wobei die dritten Befestigungsmittel ebenfalls zwischen den Dreipunktkuppelmitteln
und der Radachse angeordnet sind. Befestigungsmittel, die das Anbaugerät schleppen,
sind vorzugsweise am ersten Rahmenabschnitt angeordnet und Befestigungsmittel,
die das Anbaugerät
schieben, sind vorzugsweise am dritten Rahmenabschnitt angeordnet.
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Die
Erfindung wird anhand der folgenden Zeichnungen näher erläutert. Hierin
zeigt
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1 ein
Fahrgestell mit ersten Befestigungsmitteln, die derart angeordnet
sind, dass sie ein Anbaugerät
schleppen;
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2 ein
Fahrgestell mit ersten Befestigungsmitteln, die derart angeordnet
sind, dass sie ein Anbaugerät
schieben, und
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3 das
Fahrgestell nach 1 in einer Draufsicht.
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1 zeigt
schematisch einen Schlepper 1, an dem ein Fahrgestell 2 angekuppelt
ist und vom Schlepper 1 in Fahrtrichtung X gezogen wird.
Das Fahrgestell 2 weist eine Radachse 3 mit Rädern 4 auf, über die
das Fahrgestell 2 auf dem Boden 13 abgestützt ist.
Die Radachse 3 befindet sich in Fahrtrichtung X betrachtet
hinten an einem vom Schlepper weggerichteten Ende des Fahrgestells 2.
In Fahrtrichtung X betrachtet vorne an einem dem Schlepper 1 zugewandten
Ende des Fahrgestells 2 weist dieses Dreipunktkuppelmittel 5 auf,
die mit einem Dreipunkthubwerk 6 des Schleppers 1 verbunden
sind. Das Dreipunkthubwerk 6 umfasst zwei Unterlenker 14, 14', an die erste
Kuppelmittel 19 der Dreipunktkuppelmittel 5 gekuppelt
sind, und einen Oberlenker 15, an den zweite Kuppelmittel 20 der
Dreipunktkuppelmittel 5 gekuppelt sind. Über das
Dreipunkthubwerk 6 kann das gesamte Fahrgestell 2 vom
Boden 13 abgehoben werden und über ein noch nicht mit dem Fahrgestell 2 gekup
peltes erstes Anhaugerät 8 hinweg
gehoben werden und wieder herabgelassen werden, wenn sich das erste
Anhaugerät 8 zwischen der
ersten Radachse 3 und den Dreipunktkuppelmitteln 5 befindet.
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Damit
ein Anbaugerät
unter dem Fahrgestell 2 Platz findet, weist das Fahrgestell 2 einen
Rahmen 21 auf, der einen ersten Rahmenabschnitt 16 umfasst,
der ausgehend von den Dreipunktkuppelmitteln 5 in Fahrtrichtung
X betrachtet schräg
nach hinten und oben verläuft.
An diesen schließt
sich ein zweiter Rahmenabschnitt 17 an, der horizontal
verläuft
und unter dem das erste Anbaugerät 8 Platz
findet. Ausgehend vom zweiten Rahmenabschnitt 17 ist ein
dritter Rahmenabschnitt 18 vorgesehen, der senkrecht nach
unten in Richtung zum Boden 13 verläuft und an seinem Ende die
Radachse 3 trägt.
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Zum
Anbauen des ersten Anbaugeräts 8 weist
das Fahrgestell 2 erste Befestigungsmittel 7 in Form
einer Dreipunktaufhängung
auf. Das erste Anbaugerät 8 weist
Dreipunktkuppelmittel 9 auf, die mit den ersten Befestigungsmitteln 7 gekuppelt
sind. Somit lassen sich Standardanbaugeräte mit dem Fahrgestell 2 kuppeln.
Es sind jedoch auch andere erste Befestigungsmittel denkbar, die
nicht als Dreipunktkupplung ausgebildet sind.
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In
der in 1 dargestellten Konfiguration sind die ersten
Befestigungsmittel 7 am ersten Rahmenabschnitt 16 vorgesehen,
so dass das erste Anbaugerät 8 gezogen
wird.
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An
dem Fahrgestell 2 sind ferner in Fahrtrichtung X betrachtet
hinter der Radachse 3 zweite Befestigungsmittel 10 in
Form einer Dreipunktaufhängung
vorgesehen. An diese ist ein zweites Anbaugerät 11, welches Dreipunktkuppelmittel 12 aufweist, gekuppelt.
Die zweiten Befestigungsmittel 10 können ebenfalls in einer anderen
Form vorgesehen sein und müssen
nicht zwingend in Form einer Dreipunktaufhängung gestaltet sein.
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Die 2 zeigt
ein vergleichbares Fahrgestell wie 1, wobei
die ersten Befestigungsmittel 7 nicht an dem ersten Rahmenabschnitt 16 sondern
an dem dritten Rahmenabschnitt 18 zwischen den Dreipunktkuppelmitteln 5 und
der Radachse 3 angeordnet sind, so dass das erste Anbaugerät 8 von
dem Fahrgestell 2 geschoben wird. Im übrigen stimmt das Fahrgestell 2 gemäß 2 mit
dem Fahrgestell gemäß 1 überein.
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3 zeigt
das Fahrgestell 2 gemäß 1 in
einer Draufsicht. Es ist ersichtlich, dass eine Traverse 23 als
erste Kuppelmittel 19 vorgesehen ist, die an ihren beiden
freien Enden an den Unterlenkern 14, 14' gekuppelt ist.
Hierzu dienen nicht näher
dargestellte Unterlenkerhaken an den freien Enden der Unterlenker 14, 14' des Schleppers 1.
Mittig zwischen den beiden freien Enden der Traverse 23 weist diese
ein Drehgelenk 22 auf, über
das der Rahmen 21 gelenkig mit der Traverse 23 verbunden
ist. Somit kann der Rahmen 21 und damit das Fahrgestell 2 bei Kurvenfahrt
gegenüber
dem Schlepper 1 abknicken. Zum Anheben des gesamten Fahrgestells 2 sind
hier nicht näher
spezifizierte Mittel vorgesehen, die dazu dienen, das Drehgelenk 22 derart
zu sperren, dass ein Abknicken des Rahmens 21 gegenüber dem Schlepper 1 verhindert
wird.
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- 1
- Schlepper
- 2
- Fahrgestell
- 3
- Radachse
- 4,
4'
- Rad
- 5
- Dreipunktkuppelmittel
- 6
- Dreipunkthubwerk
- 7
- erste
Befestigungsmittel
- 8
- erstes
Anbaugerät
- 9
- Dreipunktkuppelmittel
- 10
- zweite
Befestigungsmittel
- 11
- zweites
Anbaugerät
- 12
- Dreipunktkuppelmittel
- 13
- Boden
- 14,
14'
- Unterlenker
- 15
- Oberlenker
- 16
- erster
Rahmenabschnitt
- 17
- zweiter
Rahmenabschnitt
- 18
- dritter
Rahmenabschnitt
- 19
- erste
Kuppelmittel
- 20
- zweite
Kuppelmittel
- 21
- Rahmen
- 22
- Drehgelenk
- 23
- Traverse
- X
- Fahrtrichtung