DE102006060793A1 - Verfahren zur Bearbeitung eines Ventilsitzes - Google Patents

Verfahren zur Bearbeitung eines Ventilsitzes Download PDF

Info

Publication number
DE102006060793A1
DE102006060793A1 DE200610060793 DE102006060793A DE102006060793A1 DE 102006060793 A1 DE102006060793 A1 DE 102006060793A1 DE 200610060793 DE200610060793 DE 200610060793 DE 102006060793 A DE102006060793 A DE 102006060793A DE 102006060793 A1 DE102006060793 A1 DE 102006060793A1
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
machining
valve seat
pecm
processing
valve
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Withdrawn
Application number
DE200610060793
Other languages
English (en)
Inventor
Christian Martin Dr.-Ing. Erdmann
Thomas Kränzler
Alois Dr.-Ing. Schmid
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Mercedes Benz Group AG
Original Assignee
Daimler AG
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Daimler AG filed Critical Daimler AG
Priority to DE200610060793 priority Critical patent/DE102006060793A1/de
Priority to PCT/EP2007/010533 priority patent/WO2008080488A1/de
Publication of DE102006060793A1 publication Critical patent/DE102006060793A1/de
Withdrawn legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B23MACHINE TOOLS; METAL-WORKING NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • B23HWORKING OF METAL BY THE ACTION OF A HIGH CONCENTRATION OF ELECTRIC CURRENT ON A WORKPIECE USING AN ELECTRODE WHICH TAKES THE PLACE OF A TOOL; SUCH WORKING COMBINED WITH OTHER FORMS OF WORKING OF METAL
    • B23H9/00Machining specially adapted for treating particular metal objects or for obtaining special effects or results on metal objects
    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B23MACHINE TOOLS; METAL-WORKING NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • B23HWORKING OF METAL BY THE ACTION OF A HIGH CONCENTRATION OF ELECTRIC CURRENT ON A WORKPIECE USING AN ELECTRODE WHICH TAKES THE PLACE OF A TOOL; SUCH WORKING COMBINED WITH OTHER FORMS OF WORKING OF METAL
    • B23H3/00Electrochemical machining, i.e. removing metal by passing current between an electrode and a workpiece in the presence of an electrolyte
    • FMECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
    • F01MACHINES OR ENGINES IN GENERAL; ENGINE PLANTS IN GENERAL; STEAM ENGINES
    • F01LCYCLICALLY OPERATING VALVES FOR MACHINES OR ENGINES
    • F01L3/00Lift-valve, i.e. cut-off apparatus with closure members having at least a component of their opening and closing motion perpendicular to the closing faces; Parts or accessories thereof
    • F01L3/22Valve-seats not provided for in preceding subgroups of this group; Fixing of valve-seats
    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B23MACHINE TOOLS; METAL-WORKING NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • B23HWORKING OF METAL BY THE ACTION OF A HIGH CONCENTRATION OF ELECTRIC CURRENT ON A WORKPIECE USING AN ELECTRODE WHICH TAKES THE PLACE OF A TOOL; SUCH WORKING COMBINED WITH OTHER FORMS OF WORKING OF METAL
    • B23H2300/00Power source circuits or energization
    • B23H2300/10Pulsed electrochemical machining
    • B23H2300/12Positive and negative pulsed electrochemical machining

Landscapes

  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Mechanical Engineering (AREA)
  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Electrochemistry (AREA)
  • Physics & Mathematics (AREA)
  • Thermal Sciences (AREA)
  • General Engineering & Computer Science (AREA)
  • Electrical Discharge Machining, Electrochemical Machining, And Combined Machining (AREA)

Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Bearbeitung einer Dichtfläche, insbesondere eines Ventilsitzes eines Ein- oder Auslassventils einer Verbrennungskraftmaschine, mittels eines berührungslosen Abtragens durch Anlegen einer elektrischen Spannung zwischen einer Bearbeitungselektrode und einem Bearbeitungsobjekt, wobei der Ventilsitz durch gepulstes elektrochemisches Abtragen (PECM) bearbeitet wird.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Bearbeitung eines Ventilsitzes aus elektrisch leitfähigem Material.
  • Die Anforderungen die im Kraftfahrzeugbau an Ventilsitze gestellt werden, sind in den letzten Jahren insbesondere mit der Entwicklung moderner, leistungsstärkerer Motoren und dabei besonders der Dieselmotoren erheblich gestiegen. So ist es bei der Fertigung derartiger Motoren unerlässlich, die Ventilsitze an die geänderten Anforderungen der gesteigerten Belastung bei modernen Dieselmotoren beispielsweise durch die Verwendung von hochtemperaturfesten, verschleißarmen Werkstoffen anzupassen. Die Bearbeitung derartig ausgestalteter, hochbelastbarer Ventilsitze spielt dabei eine entscheidende Bedeutung, da mittels konventioneller spanender Bearbeitung die gesteigerten Anforderungen nur noch schwer erfüllbar sind.
  • Aus der DE 44 29 299 A1 ist ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Herstellung von Dichtflächen mittels funkenerosiven Abtragens bekannt. Dabei wird insbesondere ein Armaturengehäuse mit einem Dielektrikum gespült oder in ein solches getaucht und die funkenerosive Bearbeitung erfolgt mit einer speziell ausgestalteten Werkzeugelektrode. Nachteilig dabei ist allerdings die komplizierte Vorrichtung, welche in die Armatur einführbar sein muss um die Bearbeitung der Dichtflächen zu gewährleisten. Weiterhin ist die Übertragbarkeit des offenbarten Verfahrens auf Anwendungen im Kraftfahrzeugbau nicht ohne weiteres machbar, da insbesondere die Anforderungen an tribologisch und mechanisch hochbelastete Dichtflächen beispielsweise bei Ventilsitzen wesentlich höher sind als bei Armaturengehäusen.
  • Aus der DE 10 2004 030 762 A1 ist ebenfalls ein Verfahren zur Herstellung eines Ventilkörpers für ein Kraftstoffventil mittels eines elektrochemischen Abtragens bekannt. Dabei wird ein vorgefertigter, im Wesentlichen zylindrischer Ventilkörper mittels elektrochemischen Abtragens weiter bearbeitet, so dass das Totvolumen minimiert wird. Eine Übertragung des offenbarten Verfahrens auf die Bearbeitungen von Ventilsitzen für Ein- oder Auslassventile von Verbrennungsmotoren erfordert allerdings erhebliche verfahrenstechnische Änderungen, um die Anforderungen an tribologisch und mechanisch hochbelastete Ventilsitze zu erfüllen.
  • Ausgehend vom Stand der Technik liegt der Erfindung somit die Aufgabe zugrunde, ein verbessertes Verfahren zur Bearbeitung einer Dichtfläche, insbesondere eines Ventilsitzes für ein Ein- oder Auslassventil einer Verbrennungskraftmaschine, anzugeben.
  • Die Aufgabe in Bezug auf das anzugebende Verfahren zur Bearbeitung einer Dichtfläche wird durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung gehen aus den Unteransprüchen und der Beschreibung hervor.
  • Die Aufgabe hinsichtlich des anzugebenden Verfahrens wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass für die Bearbeitung einer Dichtfläche, insbesondere eines Ventilsitzes eines Ein- oder Auslassventils einer Verbrennungskraftmaschine, wobei die Bearbeitung des Ventilsitzes mittels eines berührungslosen Abtragens durch Anlegen einer elektrischen Spannung zwischen einer Bearbeitungselektrode und einem Bearbeitungsobjekt erfolgt und wobei ein sich dabei zwischen der Bearbeitungselektrode und dem Bearbeitungsobjekt bildender Bearbeitungsspalt von einem Bearbeitungselektrolyten durchströmt wird, ein gepulstes elektrochemisches Abtragen verwendet wird.
  • Der Vorteil dieser Erfindung ist, dass durch den Einsatz des gepulsten elektrochemischen Abtragens eine hochgenaue Bearbeitung von Dichtflächen mit einer wesentlich verbesserten Oberflächenfeingestalt geschaffen ist. Gleichzeitig ist das hochgenaue Bearbeitungsverfahren für elektrisch leitfähige Werkstoffe werkstoffunabhängig. Das bedeutet, dass auch elektrisch leitfähige Beschichtungen oder Werkstoffe bearbeitet werden können, die durch reine mechanische Bearbeitung nur unzureichend oder unter hohem Kostenaufwand auf Endkontur bearbeitbar sind. Dies ist insbesondere für moderne Dieselmotoren von Vorteil, bei denen auf Grund der hohen thermischen Belastung am Ventilsitz entsprechend temperaturbeständige Werkstoffe verwendet werden, beispielsweise hochwarmfeste Cobalt- oder Eisenbasislegierungen oder aber thermische Spritzschichten auf Eisen-Chrom-Basis. Diese Werkstoffe werden im Allgemeinen in Form von Ventilsitzringen oder aber als direkt aufgespritzte Beschichtung verwendet. Derartige Legierungen sind allerdings mit konventionellen zerspanenden Bearbeitungsverfahren nicht oder nur mit großem Aufwand zu bearbeiten, so dass das erfindungsgemäße Verfahren auch wesentlich wirtschaftlicher, da mitunter mehrere Bearbeitungsschritte einer konventionellen, mechanischen Bearbeitung durch beispielsweise zerspanende Bearbeitung eingespart werden.
  • Das Verfahren der gepulsten elektrochemischen Bearbeitung (PECM – Pulsed ElectroChemical Machining) ist dabei gekennzeichnet dadurch, dass bei der Bearbeitung kein direkter Kontakt zwischen Werkzeugelektrode und Bearbeitungsobjekt herrscht. Zur Bearbeitung werden hierbei Werkzeugelektrode und Bearbeitungsobjekt relativ zueinander fest und definiert positioniert, so dass auf dem Bearbeitungsobjekt die Geometrie des Bearbeitungswerkzeugs bei der Bearbeitung abgebildet wird. Alternativ zur festen Positionierung können das Bearbeitungsobjekt und die Werkzeugelektrode auch relativ zueinander bewegt werden, vorzugsweise in einer translatorischen oder rotatorischen Bewegung. Der translatorische Vorschub der Werkzeugelektrode erfolgt dabei vorzugsweise mit einer Geschwindigkeit von weniger als 3 mm/min, insbesondere 0,01 mm/min bis 1 mm/min. Für das PECM-Verfahren ist es insbesondere auch sinnvoll eine oszillierende Bewegung mit einer Translation oder Rotation zu kombinieren, wobei die Oszillationsfrequenz auf die Pulsfrequenz der elektrochemischen Bearbeitung abgestimmt wird, vorzugsweise erfolgt die Oszillation mit einer Amplitude von weniger als 1,5 mm, insbesondere von 0,2 mm bis 1 mm, und einer Frequenz größer als 1 Hz, insbesondere 5 Hz bis 100 Hz. Bei der Bearbeitung wird zwischen der Werkzeugelektrode und dem zu bearbeitendes Objekt eine elektrische Spannung angelegt, wobei das Bearbeitungsobjekt als Anode und die Werkzeugelektrode als Kathode geschaltet wird. Für die Bearbeitung wird ein vorhandener Spalt, vorzugsweise eine Spaltbreite von 0,01 bis 0,2 mm, zwischen Werkzeugelektrode (Kathode) und Objekt (Anode) mit einer konventionellen Elektrolytlösung gespült. Der Werkstoffabtrag am Bearbeitungsobjekt erfolgt somit elektrochemisch und der aufgelöste Werkstoff wird als Metallhydroxid von der Elektrolytlösung aus der Bearbeitungszone herausgespült. Aufgrund der sehr geringen Spaltbreite besitzt das PECM- Verfahren eine wesentlich höhere Bearbeitungsgenauigkeit als herkömmliche elektrochemische Abtragverfahren. Charakteristisch für das PECM-Verfahren ist noch, dass der Bearbeitungsstrom nicht wie bei der konventionellen elektrochemischen Bearbeitung permanent anliegt, sondern als gepulster Strom zugeführt wird. Vorteilhaft ist es dabei die relative Bewegung der Werkzeugelektrode bei der PECM-Bearbeitung auf die Pulsfrequenz des getakteten elektrischen Stroms anzupassen, da so der Austausch der Elektrolytlösung bei der Bearbeitung verbessert wird. Dadurch befindet sich immer weitestgehend unverbrauchte Elektrolytlösung im Bearbeitungsspalt, wodurch ein besseres Bearbeitungsergebnis erzielt wird. Das Verfahren der PECM-Bearbeitung zeichnet sich weiterhin durch hohe Prozessstabilität aus.
  • In Bezug auf die hochgenaue Bearbeitung des PECM-Verfahrens wird diese dadurch gekennzeichnet, dass eine hohe Oberflächenqualität im Bereich von Oberflächenrauheiten RZ kleiner als 5 μm erzielt wird, vorzugsweise RZ im Bereich von 0,5 μm bis 2 μm. Damit wird im Vergleich zur konventionellen mechanischen Bearbeitung aber auch im Vergleich zu anderen berührungslosen Abtragsverfahren eine Oberfläche hergestellt, die wesentlich gleichmäßiger und geglättet ist und damit eine höhere Verschleißbeständigkeit der Dichtfläche aufweist.
  • Mittels der PECM-Bearbeitung wird die Form der Werkzeugelektrode sehr exakt und hochgenau auf das zu bearbeitende elektrisch leitfähige Material übertragen. Die Form der Werkzeugelektrode ist dabei in Abhängigkeit der herzustellenden Bearbeitungsgeometrie auszugestalten. Es wird in der Regel jedoch ein herkömmlicher Elektrodenaufbau verwendet, der einen auf die herzustellende Geometrie speziell ausgestalteten PECM aktiven Teil aufweist, beispielsweise die Außengeometrie eines Ventiltellers eines Einlassventils, welche dann durch die PECM-Bearbeitung exakt auf einen Ventilsitz übertragen wird.
  • Auf Grund des berührungslosen Bearbeitungsverfahrens ist der Werkzeugverschleiß der Elektrode äußert gering, wodurch eine hohe Reproduzierbarkeit des Verfahrens gewährleistet wird.
  • Vorteilhaft ist weiterhin, dass bei dem erfindungsgemäßen Verfahren bei der elektrochemischen Bearbeitung nur ein minimaler Werkstoffabtrag von weniger als 2,5 mm stattfindet, vorzugsweise im Bereich von 0,05 mm bis 0,5 mm. Weiterhin wird der Materialabtrag, d. h. die Abtragsrate bei der PECM-Bearbeitung, direkt über die im Verfahren angelegte Spannung und/oder durch die Leitfähigkeit der Elektrolytlösung gesteuert, so dass damit die Wirtschaftlichkeit des erfindungsgemäßen Verfahrens durch kurze Taktzeiten bei gleichzeitig sehr hoher Oberflächenqualität der bearbeiteten Fläche angepasst werden kann. D. h. für eine abzutragende höhere Materialdicke ist eine Elektrolytlösung mit höherer Leitfähigkeit also erhöhtem Salzanteil zu wählen und/oder die angelegte Spannung ist zu erhöhen. Die PECM-Bearbeitung von Ventilsitzen von Einlass- oder Auslassventilen für Verbrennungskraftmaschinen wird damit auch für eine Serienfertigung wirtschaftlich. Die Bearbeitungszeit reduziert sich je nach Werkstoffabtrag auf eine Taktzeit von wenigen Sekunden. Durch Parallelbearbeitung mehrerer Ventilsitze kann diese Taktzeit weiter reduziert werden.
  • In einer vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens werden die an die Dichtfläche, insbesondere den Ventilsitz, angrenzenden Flächen zumindest teilweise für eine PECM-Bearbeitung inaktiviert.
  • Der Vorteil dieser Ausgestaltung ist, dass so gewährleistet wird, dass eine PECM-Bearbeitung nur an der Fläche des Ventilsitzes erfolgt, an der die hochgenaue Bearbeitung erforderlich ist. Ein ungewollter Werkstoffabtrag an angrenzenden Flächen durch bei der elektrochemischen Bearbeitung auftretende Streuströme wird damit effektiv verhindert. Unter einer inaktivierten Fläche wird dabei verstanden, dass die Oberfläche nicht mehr elektrisch leitfähig ist, also elektrisch isoliert ist. Eine Isolierung der Oberflächen kann dabei über alle bekannte Möglichkeiten der Isolierung ausgestaltet werden, vorzugsweise ist sie durch eine Beschichtung, insbesondere auf keramischer Basis oder durch eine Kunststoffschicht, auszugestalten.
  • In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung weist die Werkzeugelektrode eine definierte Mikrostrukturierung der Elektrodenoberfläche auf, wie beispielsweise definiert ausgerichtete, umfängliche Mikroriefen, und/oder definierte weitere Geometrieformen, wie beispielsweise eine definierte Balligkeit der Werkzeugelektrode, welche dann infolge der PECM-Bearbeitung hochgenau und exakt auf die Bearbeitungsoberfläche übertragen werden. Der Vorteil dieser Ausgestaltung ist, dass durch entsprechende Ausgestaltung derartiger geometrischer Modifikationen die Abdichtung der zu bearbeitenden Dichtfläche weiter verbessert und somit die Funktionsfähigkeit beispielsweise eines Ventilsitzes wesentlich gesteigert werden kann, dadurch dass die Abdichtung auch bei stark erhöhten Druck- bzw. Temperaturbedingungen gewährleistet ist.
  • In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird bei der PECM-Bearbeitung die Hauptströmungsrichtung des Bearbeitungselektrolyten an der zu bearbeitenden Dichtfläche, insbesondere am zu bearbeitenden Ventilsitz, entgegen der Vorschubrichtung der Bearbeitungselektrode gewählt. Der Vorteil dieser Ausgestaltung ist, dass der Austausch der Elektrolytlösung im Bearbeitungsspalt weiter verbessert wird, wodurch die Prozessstabilität und die Bearbeitungsqualität gesteigert werden. Die Elektrolytlösung ist dabei vorzugsweise unter Umgebungsdruck zuzuführen, allerdings ist auch jeglicher anderer Zuführdruck möglich. Die Elektrolytlösung ist dabei der PECM-Bearbeitung von außen und/oder über mindestens einen in der Werkzeugelektrode angeordneten Kanal zuführbar.
  • Weitere Gegenstände der Erfindung sowie weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Lösungen sind in dem nachfolgenden Ausführungsbeispiel und der Figur näher erläutert.
  • 1 zeigt dabei eine schematische, nicht maßstabsgetreue Darstellung eines Querschnitts durch einen mittels PECM zu bearbeitenden Ventilsitz (1) einer nicht näher dargestellten Verbrennungskraftmaschine.
  • Bei der Fertigung von 4-Zylinder-Reihenmotoren mit jeweils 4-Ventilen je Zylinder für Kraftfahrzeuge werden die Ventilsitze mittels des PECM-Verfahrens bearbeitet. Aufgrund der im Betriebszustand des Motors entstehenden hohen Temperaturen und Drücke an den Ventilsitzen (1) wird ein vorgefertigter Ventilsitzring (2) aus einer hochwarmfesten Cobalt-Basis-Legierung in den Zylinderkopf (3) aus Grauguss eingesetzt. Anschließend werden die Außenflächen des Ventilringes (2) und die daran anschließenden Außenflächen des Zylinderkopfes (3), welche nicht elektrochemisch bearbeitet werden, mit einer 0,5 mm dicken keramischen Schicht beschichtet (41, 42, 43, 44). Diese elektrisch isolierend wirkenden Keramikschichten (41, 42, 43, 44) werden über ein konventionelles Spritzverfahren aufgebracht und sind nach der PECM-Bearbeitung wieder entfernbar.
  • In einem daran anschließenden Verfahrensschritt erfolgt die endgültige Bearbeitung der Ventilsitze (1) mittels PECM. An jedem Ventilsitz (1) wird dabei eine Materialdicke von 0,3 mm in Richtung der Flächennormalen abgetragen. Aus wirtschaftlichen Gründen erfolgt eine Parallelbearbeitung aller Ventilsitze (1) eines Zylinderkopfes (3), wozu die Vorrichtung eine entsprechende Anzahl an Werkzeugelektroden (5) aufweist. Die elektrochemische Bearbeitung erfolgt auf einer herkömmlichen hier nicht weiter beschriebenen Vorrichtung zur PECM-Bearbeitung. Die weiteren für die Bearbeitung erforderlichen Anschlussmittel, wie beispielsweise zur Aufnahme der Werkzeugelektroden (5), zur Stromversorgung, zur Aufnahme des Zylinderkopfes (3) und dessen definierten Positionierung relativ zu den Werkzeugelektroden (5) und zur weiteren Prozessteuerung sind hierbei nicht näher erläutert aber selbstverständlich vorhanden.
  • Für die PECM-Bearbeitung jeweils eines Ventilsitzes (1) wird eine Werkzeugelektrode (5) verwendet, die an ihrem elektrochemisch aktiven Teilbereich (51) die geometrische Ausgestaltung eines Kegelstumpfes aufweist. Die weiteren Teile der Werkzeugelektrode (5) sind elektrisch isoliert.
  • Zur Durchführung der PECM-Bearbeitung wird der Zylinderkopf (3) definiert in der Vorrichtung aufgenommen und eingespannt. Anschließend werden die einzelnen Werkzeugelektroden (5) automatisch in den einzelnen Ventilsitzen (1) positioniert. Dabei umschließt ein Ventilsitz (1) eine zuvor beschriebene Werkzeugelektrode (5) so, dass sich zwischen der zu bearbeitenden Fläche des Ventilsitzes (1) und der PECM- aktiven Fläche (51) der Werkzeugelektrode (5) ein Arbeitsspalt von 0,1 mm ergibt. Bei der PECM-Bearbeitung eines Ventilsitzes (1) wird die Werkzeugelektrode (5) mit einer Vorschubgeschwindigkeit von 0,5 mm/min in Vorschubrichtung (6) bewegt, so dass der Arbeitsspalt bei der Bearbeitung weitestgehend konstant ist. Gleichzeitig wird der konstanten Vorschubgeschwindigkeit eine oszillierende Bewegung in Richtung (7), d. h. parallel zur Vorschubrichtung (6), überlagert. Die Frequenz der Oszillation ist auf die Pulsfrequenz der Spannungsimpulse der PECM-Bearbeitung abgestimmt, so dass bei jedem Spannungsimpuls, wodurch ein elektrochemischer Materialabtrag stattfindet, auch eine Oszillationsbewegung stattfindet, die durch eine Art Pumpbewegung den Austausch der Elektrolytlösung fördert. Die Oszillationsfrequenz beträgt dabei 60 Hz, während die Amplitude der Oszillation 0,2 mm beträgt.
  • Die Elektrolytlösung, eine gebräuchliche Salzlösung, wird hier der PECM-Bearbeitung entgegen der Vorschubrichtung (6) unter 1,5-fach erhöhtem Umgebungsdruck zugeführt. Die PECM-Bearbeitung der Ventilsitze (1) des Zylinderkopfes (3) findet somit mit einer Taktzeit von 30 sec statt.
  • Der Verfahrensablauf findet vollautomatisiert statt, so dass nach Beendigung der PECM-Bearbeitung der Zylinderkopf (3) mit den bearbeiteten Ventilsitzen (1) automatisiert aus der Vorrichtung entnommen wird und ein weiterer neu zu bearbeitender Zylinderkopf (3) in die Vorrichtung eingesetzt wird.

Claims (5)

  1. Verfahren zur Bearbeitung einer Dichtfläche, insbesondere eines Ventilsitzes eines Ein- oder Auslassventils einer Verbrennungskraftmaschine, wobei die Bearbeitung des Ventilsitzes mittels eines berührungslosen Abtragens durch Anlegen einer elektrischen Spannung zwischen einer Bearbeitungselektrode und einem Bearbeitungsobjekt erfolgt, wobei ein sich dabei zwischen der Bearbeitungselektrode und dem Bearbeitungsobjekt bildender Bearbeitungsspalt von einem Bearbeitungselektrolyten durchströmt wird, dadurch gekennzeichnet, dass der Ventilsitz durch gepulstes elektrochemisches Abtragen (PECM) bearbeitet wird.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine an den Ventilsitz angrenzende Fläche zumindest teilweise bei der PECM-Bearbeitung inaktiviert, insbesondere elektrisch isoliert, wird.
  3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Ventilsitz durch die elektrochemische Bearbeitung definiert mikrostrukturiert wird.
  4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass bei der PECM-Bearbeitung die Bearbeitungselektrode und der zu bearbeitende Ventilsitz relativ zueinander translatorisch und/oder rotatorisch oszillierend bewegt werden.
  5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass bei der PECM-Bearbeitung die Hauptströmungsrichtung des Bearbeitungselektrolyten am zu bearbeitenden Ventilsitz entgegen der Vorschubrichtung der Bearbeitungselektrode sein wird.
DE200610060793 2006-12-21 2006-12-21 Verfahren zur Bearbeitung eines Ventilsitzes Withdrawn DE102006060793A1 (de)

Priority Applications (2)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE200610060793 DE102006060793A1 (de) 2006-12-21 2006-12-21 Verfahren zur Bearbeitung eines Ventilsitzes
PCT/EP2007/010533 WO2008080488A1 (de) 2006-12-21 2007-12-05 Verfahren zur bearbeitung einer dichtfläche

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE200610060793 DE102006060793A1 (de) 2006-12-21 2006-12-21 Verfahren zur Bearbeitung eines Ventilsitzes

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE102006060793A1 true DE102006060793A1 (de) 2008-06-26

Family

ID=39272970

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE200610060793 Withdrawn DE102006060793A1 (de) 2006-12-21 2006-12-21 Verfahren zur Bearbeitung eines Ventilsitzes

Country Status (2)

Country Link
DE (1) DE102006060793A1 (de)
WO (1) WO2008080488A1 (de)

Family Cites Families (5)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
GB1216705A (en) * 1967-01-31 1970-12-23 Bosch Gmbh Robert Improvements in or relating to devices for use in the electrolytic processing of metal workpieces
DE4429299A1 (de) * 1994-08-18 1996-02-22 Klein Schanzlin & Becker Ag Verfahren zur Herstellung von Dichtflächen
US6017591A (en) * 1996-11-14 2000-01-25 Ford Global Technologies, Inc. Method of making adherently sprayed valve seats
DE102004030762A1 (de) * 2004-06-25 2006-01-19 Robert Bosch Gmbh Verfahren zur Herstellung eines Ventilkörpers für ein Kraftstoffventil
DE102004032201B3 (de) * 2004-07-02 2005-12-22 Siemens Ag Verfahren zur Bearbeitung von hochdruckfesten Dichtflächen an zwei metallischen Körpern

Also Published As

Publication number Publication date
WO2008080488A1 (de) 2008-07-10

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE68916552T2 (de) Verfahren zur behandlung von löchern.
WO2008052652A1 (de) Verfahren zur bearbeitung einer beschichteten reibkontaktfläche aus elektrisch leitfähigem material und elektrode zur elektrochemischen bearbeitung
WO2008052653A1 (de) Verfahren und elektrode zur herstellung einer radialen lagerfläche sowie pleuel
DE102006046765A1 (de) Verfahren zur Herstellung einer tiefen Kavität in elektrisch leitfähigem Material und Elektrode zur elektrochemischen Bearbeitung von Bohrungen
EP3138647B1 (de) Vorrichtung und verfahren zum elektrochemischen bearbeiten von werkstücken
DE19854793B4 (de) Elektrode zur elektrochemischen Bearbeitung eines metallischen Werkstücks und Verfahren zur Herstellung einer solchen
DE102010020227A1 (de) Verfahren zur Erzeugung einer beliebig gestalteten Geometrie an Kolben von Brennkraftmaschinen
DE19949962A1 (de) Kraftstoffhochdruckspeicher und Verfahren zur Herstellung eines Kraftstoffhochdruckspeichers
WO2018215179A1 (de) Verfahren zum nachbearbeiten eines kanals in einem werkstück
DE102006060793A1 (de) Verfahren zur Bearbeitung eines Ventilsitzes
DE102014101308B4 (de) Kraftstoffeinspritzdosiereinrichtung, Kraftstoffeinspritzdüse, Werkzeug zum Herstellen einer Kraftstoffeinspritzdosiereinrichtung und Verfahren zum Herstellen einer Kraftstoffdosiereinrichtung
DE102015015162A1 (de) Fluiddynamisches Lager
DE102013225018B4 (de) Verfahren zum Herstellen eines Düsenkörpers
DE202021001172U1 (de) Vorrichtung zur elektrochemischen Bearbeitung elektrisch leitfähiger Werkstücke
DE102008003031A1 (de) Verfahren zur Ovalisierung eines Pleuelauges sowie Pleuel
EP3088115A1 (de) Verfahren und vorrichtung zur herstellung eines werkstücks
EP1609552B1 (de) Verfahren zur Herstellung eines Ventilkörpers für ein Kraftstoffventil
DE102008054080A1 (de) Verfahren zur Herstellung eines hydrodynamischen Gleitlagers
DE102006060791A1 (de) Verfahren zur elektrochemischen Bearbeitung von gehärteten Bauteilen
DE102009036057A1 (de) Verfahren zur Bearbeitung einer beschichteten Reibkontaktfläche aus elektrisch leitfähigem Material und Elektrode zur elektrochemischen Bearbeitung
EP2821172B1 (de) Verfahren zur Herstellung von Mikrostrukturen in Dichtungsbestandteilen
AT340734B (de) Verfahren zum verchromen von flugmotorenzylindern
DE202021001170U1 (de) Vorrichtung zur elektrochemischen Bearbeitung elektrisch leitfähiger Werkstücke
DE202021001167U1 (de) Vorrichtung zur elektrochemischen Bearbeitung elektrisch leitfähiger Werkstücke
DE202021001176U1 (de) Vorrichtung zur elektrochemischen Bearbeitung elektrisch leitfähiger Werkstücke

Legal Events

Date Code Title Description
R005 Application deemed withdrawn due to failure to request examination

Effective date: 20131224