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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Stäbchen zum Auftragen eines Wirkstoffs
im Bereich von Piercinglöchern,
mit einem ersten Endabschnitt, mit einem zweiten Endabschnitt, und
mit einem sich an den ersten Endabschnitt und den zweiten Endabschnitt
anschließenden
Mittelabschnitt.
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Aus
dem Stand der Technik sind Wattestäbchen bekannt, deren Mittelabschnitt
in der Regel aus Kunststoff besteht und deren Endabschnitte mit
Watte ummantelt sind. Stäbchen
dieser Art werden für die
Schönheits-
und Säuglingspflege
oder zum Schminken verwendet. Ferner eignen sich solche Stäbchen zur
Reinigung von Gehörgängen und
zur Desinfektion von Wunden.
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Um
den Reinigungs- oder Desinfektionseffekt zu erhöhen, ist es aus dem Stand der
Technik, beispielsweise der
DE 103 35 794 A1 , der
DE 298 13 377 U1 oder der
DE 103 21 906 A1 bekannt,
die mit Watte ummantelten Endabschnitte mit einer antibakteriellen
Lösung
zu tränken.
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Problematisch
bei den Wattestäbchen
aus dem Stand der Technik ist allerdings, dass eine Desinfektion
und Reinigung durch Auftupfen der den jeweiligen Wirkstoff enthaltenden
Lösung
auf das Piersingloch erfolgt, Piercinglöcher aber nach der Reinigung
häufig
noch Schmutz und/oder Bakterien im Innern aufweisen, die Entzündungen
hervorrufen können.
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Es
ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Stäbchen der
eingangs genannten Art dahingehend weiterzuentwickeln, dass ein
Auftragen von Wirkstoffen im Bereich von Piercinglöchern effektiver
durchgeführt
werden kann.
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Die
zuvor hergeleitete und aufgezeigte Aufgabe wird bei einem Stäbchen der
eingangs genannten Art dadurch gelöst, dass der Mittelabschnitt
und der erste Endabschnitt zumindest teilweise einen Querschnitt
aufweist, der ein Einführen
des ersten Endabschnitts und des Mittelabschnitts in ein Piercingloch
ermöglicht.
Vorzugsweise weist auch der zweite Endabschnitt zumindest teilweise
einen Querschnitt auf, der ein Einführen des zweiten Endabschnitts
und des Mittelabschnitts in das Piercingloch ermöglicht. Letzteres erlaubt ein
Hindurchziehen des vollständigen
Stäbchens.
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Das
erfindungsgemäße Stäbchen kann
auf einfache Weise in ein übliches
Piercingloch, beispielsweise ein Ohrloch, eingeführt und durch dieses hindurchgezogen
werden. Insbesondere kann das erfindungsgemäße Stäbchen bei Piercinglöchern verwendet
werden, die sich auf einen Durchmesser von 5 mm, vorzugsweise 2
mm, insbesondere 0,8 mm, dehnen lassen. Beim Einführen des
Stäbchens kommt
das Innere des Piercingslochs zunächst mit dem ersten Endabschnitt,
anschließend
mit dem Mittelabschnitt und, sofern das Stäbchen durch das Piercingloch
vollständig
hindurchgezogen wird, auch noch mit dem zweiten Endabschnitt in
Kontakt. Dabei kann für
eine optimale Behandlung des Piercinglochs zumindest der Mittelabschnitt
und der erste Endabschnitt, vorzugsweise aber auch noch der zweite Endabschnitt
mit einem Wirkstoff zur Behandlung des Piercinglochs versehen werden.
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Um
das Stäbchen
möglichst
einfach durch das Piercingloch hindurch bewegen zu können, ist gemäß einer
vorteilhaften Ausgestaltung der Querschnitt des ersten Endabschnitts
und/oder des zweiten Endabschnitts zumindest teilweise kleiner als
der oder gleich dem Querschnitt des Mittelabschnitts.
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Als
optimal für
das Einführen
und ggf. Hindurchziehen des Stäbchens
durch das Piercingloch hat sich erwiesen, wenn der Mittelabschnitt,
der erste Endabschnitt und/oder der zweite Endabschnitt, vorzugsweise
das gesamte Stäbchen,
einen Durchmesser von 0,5 bis 5 mm, insbesondere von 0,5 bis 2 mm, vorzugsweise
von 0,8 mm, hat. Ein Durchmesser dieser Größe führt dazu, dass das Einführen und
das Durchziehen des Stäbchens
durch das Piercingloch beim Anwender nicht als unangenehm empfunden wird.
Für besonders
kleine oder besonders große Piercinglöcher sind
auch andere Abmessungen denkbar.
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Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Stäbchens weist das
Material des Mittelabschnitts, des ersten Endabschnitts und/oder
des zweiten Endabschnitts Kunststoff und/oder Zellulose, insbesondere
Baumwolle, auf, und liegt vorzugsweise in gewebe- oder faserform
vor. Als besonders hautfreundlich hat sich ein Stäbchen aus
gepressten Zellulosefasern oder gepresstem Zellulosegewebe erwiesen.
Dabei sind Baumwollfasern zur Vermeidung von Allergien besonders
geeignet.
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Um
die Herstellkosten auf ein Minimum zu reduzieren, kann bei dem erfindungsgemäßen Stäbchen vorgesehen
sein, dass der Mittelabschnitt, der erste Endabschnitt und/oder
der zweite Endabschnitt, vorzugsweise das gesamte Stäbchen, das
selbe Material aufweist, wobei die einzelnen Abschnitte insbesondere
einstückig
ausgebildet sind. Ein Stäbchen
kann beispielsweise durch Extrusion oder Streuung eines Gewebe-
oder Faserstranges hergestellt werden, wobei die Stäbchen in
einer bestimmten Länge
von dem ggf. gepressten Strang abgelängt werden.
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Als
optimale Länge
hat sich für
das Stäbchen eine
Länge von
20 bis 100 mm, insbesondere von 40 bis 60 mm, vorzugsweise von 50
mm, erwiesen. Stäbchen
dieser Länge
können
einerseits vom Anwender auf einfache Weise aus einer Vorratsverpackung
gegriffen und gehalten werden. Andererseits können die Stäbchen bei einer solchen Länge problemlos
in mehrere verschiedene Wirkstoffzonen eingeteilt werden. Insbesondere
bei einer Stäbchenlänge von
50 mm ist einerseits das Handling des Stäbchens optimiert und andererseits
die Möglichkeit
geschaffen, zwei bis drei verschiedene Wirkstoffe in unterschiedlichen
Zonen auf das Stäbchen
aufzubringen, die beim Hindurchziehen des Stäbchens durch das Piercingloch
jeweils mit der Haut bzw. der Wunde oder dem Entzündungsherd
in Kontakt kommen. Selbstverständlich
sind auch andere Längen
denkbar, wenn beispielsweise bei einer besonders intensiven Behandlung
ein besonders langer Abschnitt mit einem ersten Wirkstoff von einem
besonders langen Abschnitt eines zweiten Wirkstoffs gefolgt ist
oder wenn eine größere Zahl
von Wirkstoffzonen vorgesehen ist.
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Gemäß einer
vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Stäbchens sind die einzelnen Abschnitte
zumindest teilweise mit dem jeweiligen Wirkstoff versehen. Es ist
aber auch denkbar, das erfindungsgemäße Stäbchen nachträglich in
den entsprechenden Abschnitten bzw. Zonen mit dem jeweiligen Wirkstoff
zu versehen.
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Der
Wirkstoff kann ein Mittel zur Reinigung, zur Desinfektion und/oder
zur Pflege sein. Beispielsweise ist es denkbar, die Endabschnitte
mit einem Desinfektionswirkstoff zu versehen, so dass der Anwender
beim Halten und Einführen
des Stäbchens
in das Piercingloch neben der Desinfektion des Piercinglochs gleichzeitig
eine Desinfektion seiner Finger bzw. Fingerspitzen, die das Stäbchen halten,
durchführt.
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Gemäß einer
vorteilhaften Ausgestaltung liegt der Wirkstoff in Form einer Flüssigkeit,
einer Creme oder eines Pulvers vor. Erfindungemäß kann der Wirkstoff antibakteriell
und/oder antimykotisch wirkende Bestandteile haben.
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Vorzugsweise
ist der Mittelabschnitt, der erste Endabschnitt und/oder der zweite
Endabschnitt mit einem unterschiedlichen Wirkstoff versehen. Auf
diese Weise können
in einem einzigen Schritt, das heißt durch ein einmaliges Einführen und
ggf. vollständiges
Hindurchziehen des Stäbchens
durch das Piercingloch, verschiedene Wirkstoffe aufgetragen werden.
Vorzugsweise ist der erste Endabschnitt und/oder der zweite Endabschnitt
mit einem Mittel zur Desinfektion und/oder zur Reinigung versehen, wobei
der Mittelabschnitt mit einem Mittel zur Pflege versehen sein kann.
Auf diese Weise wird beim Hindurchziehen des erfindungsgemäßen Stäbchens durch
ein Piercingloch zunächst
eine Desinfektion und/oder eine Reinigung und anschließend, nämlich mit
dem Mittelabschnitt, eine Pflege, beispielsweise durch Auftragen
einer Pflegelotion, durchgeführt.
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Gemäß noch einer
vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Stäbchens ist vorgesehen, dass
der Mittelabschnitt, der erste Endabschnitt und/oder der zweite
Endabschnitt dieselbe Länge aufweisen.
Dadurch kann der Anwender das Stäbchen,
sofern die beiden Endabschnitte mit demselben Wirkstoff versehen
sind, sowohl mit dem ersten Endabschnitt als auch mit dem zweiten
Endabschnitt in das Piercingloch einführen, ohne sich Gedanken machen
zu müssen,
welches das Einführungsende und
welches das hintere Ende des Stäbchens
ist. Auch ist das insbesondere maschinelle Applizieren des Wirkstoffs
auf die beiden Endabschnitte und den Mittelabschnitt sowie das Verpacken
der Stäbchen bei
Abschnitten gleicher Länge
einfacher.
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Um
die Reinigungswirkung, Desinfektionswirkung und/oder Pflegewirkung
weiter zu erhöhen, ist
gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Stäbchens vorgesehen, dass
der Mittelabschnitt, der erste Endabschnitt und/oder der zweite
Endabschnitt einen unebenen, insbesondere mit Wellen, Nuten und/oder
Vorsprüngen
versehenen, Oberflächenverlauf
hat. Auch andere Oberflächenverläufe sind
denkbar, beispielsweise ein spiralförmiger Oberflächenverlauf.
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Um
das erfindungsgemäße Stäbchen einfacher
und insbesondere schmerzfrei in das Piercingloch einführen zu
können,
kann vorgesehen sein, dass die Enden des Stäbchens abgerundet sind. Auch
können
die Enden zum leichteren Einführen
mit einem Schmiermittel versehen sein.
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Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausgestaltung ist der Mittelabschnitt, der
erste Endabschnitt und/oder der zweite Endabschnitt, vorzugsweise
das gesamte Stäbchen,
mit einer Markierung, insbesondere einer optischen Markierung, bzw. mit
mehreren Markierungen versehen. Durch die Markierungen kann der
Anwender die unterschiedlichen Wirkstoffzonen auf einfache Weise
unterscheiden.
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Gemäß wiederum
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Stäbchens ist
dieses mit einer Schutzhülle,
insbesondere aus Kunststoff, versehen, was die Hygiene weiter steigert.
Dabei ist es denkbar, jedes einzelne Stäbchen mit einer Schutzhülle zu versehen,
was insbesondere dann von Vorteil ist, wenn das Stäbchen mit leicht
flüchtigen
Wirkstoffen versehen ist. Es ist aber auch denkbar, mehrere Stäbchen in
einer Schutzhülle
oder Schutzverpackung unterzubringen. Dabei ist die Schutzhülle vorzugsweise
so ausgelegt, dass sie vom Anwender unter leichtem Druck ohne zusätzliche
Hilfsmittel geöffnet
und von dem Stäbchen
gelöst werden
kann.
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Die
zuvor hergeleitete und aufgezeigte Aufgabe wird ferner auch gelöst durch
die Verwendung eines Stäbchens,
wie es zuvor beschrieben wurde, zum Auftragen eines Wirkstoffs im
Bereich von Piercinglöchern.
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Ein
Stäbchen
der zuvor beschriebenen Art kann auch zur Desinfektion von Piercinglöchern und/oder
Piercings und/oder zu deren Reinigung und/oder zu deren Pflege verwendet
werden. Es ist anzumerken, dass nicht nur Piercinglöcher mit
den erfindungsgemäßen Stäbchen behandelt
werden können,
sondern auch die Piercings, also die Schmuckstücke, selbst.
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Es
gibt nun eine Vielzahl von Möglichkeiten, das
erfindungsgemäße Stäbchen auszugestalten und
weiterzubilden. Hierzu wird beispielsweise verwiesen einerseits
auf die dem Patentanspruch 1 nachgeordneten Patentansprüche, andererseits
auf die Beschreibung eines Ausführungsbeispiels
in Verbindung mit der Zeichnung.
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In
der Zeichnung zeigt die einzige Figur ein Stäbchen 1 zum Auftragen
eines Wirkstoffs im Bereich von Piercinglöchern. Das Stäbchen 1 weist
einen ersten Endabschnitt 3a und einen zweiten Endabschnitt 3b auf.
Ferner ist zwischen den beiden Endabschnitten 3a und 3b ein
Mittelabschnitt 4 vorgesehen, der sich an die beiden Endabschnitte 3a und 3b anschließt.
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Dabei
ist vorgesehen, dass der Mittelabschnitt 4 sowie der erste
und zweite Endabschnitt 3a, 3b zumindest teilweise
einen Querschnitt aufweist, der ein Einführen der Endabschnitte 3a und 3b sowie des
Mittelabschnitts 4 in ein Piercingloch ermöglicht. Das
exemplarisch beschriebene Stäbchen 1 hat
eine Länge
von 50 mm und einen Durchmesser von 0,8 mm, wobei die Abschnitte 3a, 3b und 4 im
wesentlichen die selbe Länge
aufweisen.
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Bei
dem Ausführungsbeispiel
eines Stäbchens 1 sind
die Abschnitte 3a, 3b und 4 durch eine Markierung 6a, 6b und 6c für den Anwender
auf einfache Weise unterscheidbar.
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So
weiß der
Anwender auf den ersten Blick, dass im vorliegenden Fall ein erster
Wirkstoff 2a im Abschnitt 3a appliziert ist, der
mit der Markierung 6a (hier als Schraffur dargestellt)
gekennzeichnet ist. Ferner kann der Anwender den Mittelabschnitt 4 aufgrund
der anderen Markierung 6b (hier als schraffurfreier Abschnitt
dargestellt) vom ersten Endabschnitt 3a unterscheiden und
weiß,
dass hier ein zweiter Wirkstoff 2b aufgebracht ist. Schließlich erkennt
der Anwender an der Markierung 6c (hier ebenfalls als Schraffur
dargestellt) des zweiten Endabschnitts 3b, dass hier ein
dritter Wirkstoff 2c aufgebracht ist. Bei dem vorliegenden
Ausführungsbeispiel
handelt es sich bei den Wirkstoffen 2a und 2c um
ein Mittel zur Desinfektion, welches in Form einer antibakteriellen und
antimykotischen Flüssigkeit
aufgebracht ist. Bei dem Wirkstoff 2b handelt es sich hier
um eine Pflegelotion.
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Schließlich sind,
um das Stäbchen 1 besser in
das Piercingloch einführen
zu können,
abgerundete Enden 5 vorgesehen, die zusätzlich einen geringfügigen Anteil
an Schmiermittel aufweisen können.
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Das
zuvor beschriebene Stäbchen
kann auf optimale Weise die gleichzeitige Desinfektion, Reinigung
und Pflege von Piercinglöchern,
aber auch Piercingschmuck, bewerkstelligen.