DE102006059026A1 - Modellbasierte Farbsteuerung - Google Patents

Modellbasierte Farbsteuerung Download PDF

Info

Publication number
DE102006059026A1
DE102006059026A1 DE102006059026A DE102006059026A DE102006059026A1 DE 102006059026 A1 DE102006059026 A1 DE 102006059026A1 DE 102006059026 A DE102006059026 A DE 102006059026A DE 102006059026 A DE102006059026 A DE 102006059026A DE 102006059026 A1 DE102006059026 A1 DE 102006059026A1
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
color
layer thickness
values
control computer
ink layer
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Pending
Application number
DE102006059026A
Other languages
English (en)
Inventor
Martin Mayer
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Heidelberger Druckmaschinen AG
Original Assignee
Heidelberger Druckmaschinen AG
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Heidelberger Druckmaschinen AG filed Critical Heidelberger Druckmaschinen AG
Priority to DE102006059026A priority Critical patent/DE102006059026A1/de
Publication of DE102006059026A1 publication Critical patent/DE102006059026A1/de
Pending legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B41PRINTING; LINING MACHINES; TYPEWRITERS; STAMPS
    • B41FPRINTING MACHINES OR PRESSES
    • B41F33/00Indicating, counting, warning, control or safety devices
    • B41F33/0027Devices for scanning originals, printing formes or the like for determining or presetting the ink supply

Landscapes

  • Inking, Control Or Cleaning Of Printing Machines (AREA)

Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Steuerung der Farbführung in einer Offsetdruckmaschine (1) mit einem Steuerungsrechner (5) und wenigstens einem vom Steuerungsrechner (5) gesteuerten Farbwerk (16, 17). Die Erfindung zeichnet sich dadurch aus, dass der Steuerungsrechner (5) mittels spektraler Remissionswerte (beta¶0¶, beta¶PW¶) die für die Färbung notwendige Farbschichtdicke (S¶1¶) berechnet und zur Einstellung der zu berechnenden Farbschichtdicke (S¶1¶) die nötigen Einstellvorgänge im Farbwerk (16, 17) vornimmt.

Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Steuerung der Farbführung einer Offsetdruckmaschine mit einem Steuerungsrechner und wenigstens einem vom Steuerungsrechner gesteuerten Farbwerk.
  • Das Farbwerk einer Offsetdruckmaschine ist dafür zuständig, den zum Produzieren eines Druckbildes erforderlichen Farbauftrag auf die Plattenzylinder, Gummituchzylinder und schließlich auf den Bedruckstoff zu übertragen. Dabei kommen unter anderem Farbkästen in den Farbwerken zur Anwendung, welche es erlauben, in verschiedenen Farbzonen mittels Dosierelementen den Farbauftrag entsprechend dem gewünschten Ergebnis einzustellen. Dabei kommt es vor allem darauf an, dass der Farbauftrag auf dem Bedruckstoff und damit das erzeugte Druckbild der Vorlage entspricht. Zu diesem Zweck gibt es inzwischen bei Druckmaschinen eine Reihe von Regelungen, welche die Istfarbwerte eines erzeugten Druckbildes mit den Sollwerten einer Vorlage vergleichen und dann in einem Regelkreis die Farbzuführung im Farbwerk einer Druckmaschine entsprechend steuern. Die Istfarbwerte werden meist mittels eines Farbmessgeräts auf dem Bedruckstoff erfasst.
  • Eine solche Farbregelung ist aus der DE 100 13 876 A1 bekannt. Das erzeugte Druckbild kann dabei in der Druckmaschine oder außerhalb der Druckmaschine vermessen werden. In der DE 100 13 876 A1 werden während des Druckbetriebs die Bedruckstoffe durch eine Farbmesseinrichtung erfasst und die so erzeugten Istfarbwerte einer Farbregeleinrichtung zugeführt. Dabei wird der Istfarbwert mit einem Sollfarbwert verglichen, wobei mittels eines mathematischen Modells eine Stellgröße gebildet wird, die einem Farbstellelement wie z. B. einem Farbdosierelement im Farbkasten zugeführt wird. Mittels dieses Farbdosierelements kann die Farbgebung entsprechend den Farbsollwerten angepasst werden. Zusätzlich wird bei dem Verfahren gemäß DE 100 13 876 A1 eine additive Überlagerung der zeitlichen Änderung vorangegangener Stellgrößenänderungen durchgeführt, um die Regelung zu verbessern. Zur Steuerung der Farbdosierelemente werden im Rechner die Istfarbwerte in eine Istfarbschichtdicke umgerechnet. Auch die abgespeicherten zu erreichenden Farbsollwerte werden in eine Sollfarbschichtdicke umgerechnet, um sie in der Druckmaschine mit der Istfarbschichtdicke zu vergleichen. Die Istfarbwerte werden von dem Messgerät entweder densitometrisch oder farbmetrisch erfasst. Es findet somit eine verbesserte Regelung bei der Farbgebung in der Druckmaschine statt. Der Nachteil an einer solchen Vorgehensweise liegt darin, dass bei einer solchen Regelung ein entsprechender Aufwand getrieben muss, um möglichst schnell die Regelabweichungen ausgleichen zu können, so dass möglichst wenig Makulatur beim Ausregeln von Farbfehlern entsteht. Zudem ist die Regelung bei Farbwerken in Offsetdruckmaschinen nur sehr langsam möglich, da die Farbwerke ein sehr langsames Regelverhalten aufweisen.
  • Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens zu schaffen, welches es erlaubt, die Farbschichtdicke im Farbwerk einer Druckmaschine im voraus so einzustellen, dass möglichst wenig Makulatur anfällt.
  • Erfindungsgemäß wird die vorliegende Aufgabe durch die Patentansprüche 1 und 10 gelöst. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind den Unteransprüchen und den Zeichnungen zu entnehmen.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren ist auf jeder entsprechend ausgerüsteten Offsetdruckmaschine durchführbar. Eine solche Offsetdruckmaschine weist zweckmäßiger Weise einen Steuerungsrechner auf, welcher in der Lage ist, Steuerbefehle an Farbdosierelemente in einem Farbwerk der Offsetdruckmaschine weiter zu geben. Die Farbdosierelemente werden dazu meist von Elektromotoren angetrieben, welche vom Steuerungsrechner kontrolliert werden. Bei der vorliegenden Erfindung werden die spektralen Remissionswerte von Bedruckstoffen und Farbe genutzt. Diese spektralen Remissionswerte werden in einem Farbschichtdickenmodell vom Steuerungsrechner in entsprechende Farbschichtdicken umgerechnet, so dass in den anzusteuernden Farbwerken die entsprechenden Farbschichtdicken vom Steuerungsrechner eingestellt werden können. Das Farbschichtdickenmodell ist ein mathematisches Modell, welches in Form von Software auf dem Steuerungsrechner der Druckmaschine oder auf einem mit der Druckmaschine verbundenen Rechner installiert ist. Dieses Modell bietet den Vorteil, dass aufgrund der bekannten spektralen Remissionswerte für Bedruckstoff und/oder Farbe die notwendige Farbschichtdicke besonders exakt vorausberechnet werden kann, welche sich im Druck einstellen muss, um ein der Vorlage entsprechendes Druckbild zu erzeugen. Die spektralen Remissionswerte von Farbe und Bedruckstoff können zum einen den Datenblättern der Hersteller entnommen und zum anderen messtechnisch vor dem Druck ermittelt werden. In diesem Fall ist eine aufwendige Regelung durch Soll-Istwertvergleich zwar zusätzlich möglich, aber nicht unbedingt notwendig, denn hier findet eine sehr exakte Steuerung des Farbwerks auf Basis spektraler Remissionswerte statt. Remission bedeutet Lichtintensität der Druckfarbe bzw. des Bedruckstoffs. Die berechneten Farbschichtdicken in den einzelnen Farbwerken der Druckmaschine können sowohl zur Farbvoreinstellung vor dem Druck genutzt werden als auch für den vor dem eigentlichen Druck stattfindenden Farbeinlauf.
  • In einer ersten Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass bei der Berechnung der Farbschichtdicke die zu berechnende Farbschichtdicke mit einer gegebenen Farbschichtdicke in Bezug gesetzt wird. Neben den spektralen Remissionswerten für Farbe und Bedruckstoff wird in diesem Fall eine Standardschichtdicke gewählt, bei der die spektrale Remission der Farbe und/oder Bedruckstoff gemessen wurde oder welche aus dem Datenblatt zu entnehmen ist. In diesem Fall kann das Farbschichtdickenmodell neben den spektralen Remissionswerten von Bedruckstoff und Farbe auch noch die standardisierte Schichtdicke enthalten. Die einzustellende Farbschichtdicke ist dann die einzige Unbekannte im Farbschichtdickenmodell und kann somit zur Einstellung der Farbwerks berechnet werden. Des weiteren ist vorgesehen, dass bei der Berechnung der Farbschichtdicke der spektrale Remissionswert des aktuellen Bedruckstoffs mit einem Remissionswert der Farbe ins Verhältnis gesetzt wird. Auch hier gehen sowohl Remissionswert der Farbe als auch Remissionswert des aktuellen Bedruckstoffes in das Farbschichtdickenmodell ein, so dass die einzustellende Farbschichtdicke zur Steuerung des Farbwerks entsprechend berechnend werden kann.
  • Vorteilhafter Weise ist außerdem vorgesehen, dass aus den Remissionswerten densitometrische Färbungssollwerte berechnet werden. Alternativ können aus den Remissionswerten auch farbmetrische Färbungssollwerte berechnet werden. Im Unterschied zum Stand der Technik, wo die Färbungssollwerte entweder densitometrisch oder farbmetrisch mittels eines Messgeräts erfasst werden müssen, werden hier die entsprechenden farbmetrischen oder densitometrischen Färbungssollwerte direkt aus den Remissionsdaten von Farbe und Bedruckstoff und einer Standardfarbschichtdicke berechnet. Die so berechnenden Färbungssollwerte können dann in einer dem Stand der Technik entsprechenden Druckmaschine, welche mit farbmetrischen oder densitometrischen Färbungssollwerten arbeitet, entsprechend weiterverwendet werden, ohne dass die Steuerung der Druckmaschine verändert werden muss.
  • Es ist von weiterem Vorteil, wenn anhand von mit Polfiltern gemessenen Remissionswerten für Farbe und/oder Bedruckstoff farbmetrische oder densitometrische Färbungssollwerte berechnet werden. In diesem Fall können die farbmetrischen oder densitometrischen Färbungssollwerte auch für mit Polfilter ermittelten Remissionswerten berechnet werden. Je nachdem, ob der Betreiber der Druckmaschine lieber mit Polfilter oder ohne arbeitet, können die entsprechenden Färbungssollwerte ermittelt werden.
  • Des weiteren ist vorgesehen, dass die Remissionswerte für Bedruckstoff oder Farbe oder die zugehörige Farbschichtdicke in den Steuerungsrechner eingegeben werden. Die spektralen Remissionswerte für Bedruckstoff oder Farbe sowie die dazugehörige Farbschichtdicke können z. B. vom Hersteller der Farbe bzw. des Bedruckstoffs mitgeliefert werden. In diesem Fall kann der Drucker die gelieferten Werte von Hand oder mittels eines Datenträgers oder einer Netzwerkverbindung über eine entsprechende Eingabeeinheit wie eine Tastatur oder Maus in den Steuerungsrechner der Druckmaschine eingeben.
  • In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Remissionswerte von Bedruckstoff oder Farbe oder die zugehörige Farbschichtdicke im Steuerungsrechner abgespeichert sind. So kann der Hersteller der Druckmaschine schon ab Werk bestimmte Remissionswerte für Bedruckstoffe oder Farbe sowie die zugehörige Farbschichtdicke im Steuerungsrechner abspeichern, so dass die Eingabe von Hand oder im nachhinein durch den Drucker zumindest für gängige Bedruckstoffe oder Druckfarben nicht notwendig ist. In diesem Fall kann der Drucker direkt auf die im Steuerungsrechner abgespeicherten Daten zurückgreifen.
  • Des weiteren ist vorgesehen, dass die Remissionswerte für Bedruckstoffe oder Farbe mittels eines Messgeräts erfasst werden, welches mit dem Steuerungsrechner in Verbindung steht. Falls die Daten für einen Bedruckstoff oder eine Druckfarbe weder im Steuerungsrechner der Druckmaschine abgespeichert sind, noch vom Hersteller mitgeliefert wurden, so kann ein Handmessgerät oder ein sonstiges Messgerät an die Druckmaschine angeschlossen werden, um die Remissionswerte der unbekannten Farbe oder des unbekannten Bedruckstoffs zu erfassen. Allerdings kann in diesem Fall die Farbschichtdicke nicht ermittelt werden. In dieser Konstellation lässt sich lediglich angeben, welche Schichtdickenänderung relativ zu einem bekannten Zustand bei identischer Farb- und Papierkombination erforderlich ist. Wenn Schichtdicke und Remissionsspektrum bekannt sind, ist es möglich anzugeben, welche Schichtdickenänderungen relativ zu einem bekannten Zustand bei identischem Bedruckstoff aber geänderter Farbe erforderlich ist. Die Nutzung vom im Steuerungsrechner der Druckmaschine abgespeicherten Daten bzw. vom Drucker eingegebenen Daten sowie den mit einem Messgerät erfassten Daten für Remissionswerte und Farbschichtdicke kann auf ein und derselben Druckmaschine nebeneinander erfolgen, je nach dem, welche Bedruckstoffe oder Farbe verwendet werden.
  • Die vorliegende Erfindung wird nachfolgend anhand mehrerer Figuren näher beschrieben und erläutert. Es zeigen:
  • 1: eine Bogenrotationsdruckmaschine mit einem erfindungsgemäßen Steuerungssystem,
  • 2a: den Verlauf des farbmetrischen L-Wertes über der zugehörigen Farbschichtdicke,
  • 2b: den Verlauf des farbmetrischen a-Wertes über der Farbschichtdicke und
  • 2c: den Verlauf des farbmetrischen b-Wertes über der Farbschichtdicke.
  • In 1 ist eine Druckmaschine 1 abgebildet, welche über zwei Druckwerke 3, 4 verfügt sowie über einen Anleger 2 und einen Ausleger 6. Im Anleger 2 werden einem Anlegerstapel 8 bogenförmige Bedruckstoffe 9 entnommen und über ein Saugband dem ersten Druckwerk 3 der Druckmaschine 1 zugeführt. Dort werden die Bogen 9 im Druckspalt zwischen Gegendruckzylinder 28 und Gummituchzylinder 26 bedruckt und mittels eines Transportzylinders 14 an das darauf folgende zweite Druckwerk 4 übergeben. Dort wird derselbe Bogen 9 mit dem zweiten Farbausdruck im zweiten Druckspalt zwischen Gegendruckzylinder 10 und Gummituchzylinder 13 bedruckt und an den Ausleger 6 übergeben. Im Ausleger 6 werden die bedruckten Bogen 9 auf einem Auslegerstapel 7 abgelegt. Beide Druckwerke 3, 4 verfügen jeweils über ein Farbwerk 16, 17, welches die Plattenzylinder 11, 12 mit Druckfarbe versorgt. Zusätzlich weisen beide Druckwerke 3, 4 jeweils ein Feuchtwerk 18, 19 auf, welches zur Beeinflussung der Viskosität der in den Farbwerken 16, 17 bereit gestellten Farbe dient. In den Farbwerken 16, 17 können mittels elektrisch gesteuerten Farbdosierelementen die Farbaufträge auf die Walzen der Farbwerke 16, 17 entsprechend gesteuert werden. Die Farbwerke 16, 17 sind mit dem Steuerungsrechner 5 der Druckmaschine 1 verbunden, welcher sämtliche Stellantriebe und Antriebsmotoren der Druckmaschine 1 kontrolliert.
  • Über einen Monitor 15 mit einer Tastatur oder einen Touchscreen kann das Bedienpersonal Daten in den Steuerungsrechner 5 eingeben oder über entsprechende Statusmeldungen bezüglich des Bedienzustands der Druckmaschine 1 informiert werden. Zusätzlich ist in 1 noch ein Handmessgerät 20 abgebildet, mit dem Bogen 9 farbmetrisch oder densitometrisch ausgemessen werden können. Im Steuerungsrechner 5 der Druckmaschine 1 sind für gängige Bedruckstoffe und Druckfarben verschiedener Hersteller die entsprechenden spektralen Remissionswerte β0, βPW bereits abgelegt, so dass sie nur bei ungewöhnlichen Bedruckstoffen von Druckfarben durch händische Eingaben des Druckpersonals ergänzt werden müssen. Dies kann über die Tastatur am Monitor 15 geschehen. Weiterhin befindet sich auf dem Steuerungsrechner 5 ein Farbschichtdickenmodell in Form von Software, welches es erlaubt, aus spektralen Remissionswerten β0, βPW von Bedruckstoff und Farbe sowie einer Standardfarbschichtdicke S0 entsprechende Farbschichtdicken S1 für sie Einstellung der Farbwerke 16, 17 in den einzelnen Druckwerken 3, 4 zu berechnen. Weiterhin kann der Steuerungsrechner 5 aus den Remissionswerten β0PW und der Standartfarbschichtdicke S0 neben der zu berechnenden Farbschichtdicke S1 auch densitometrische Färbungssollwerte DV oder farbmetrische Färbungssollwerte L, a, b berechnen. In diesem Fall kann das Steuerungssystem der Druckmaschine 1 auf die so berechnenden densitometrischen oder farbmetrischen Färbungssollwerte z. B. bei einer anschließenden Soll-Istwertregelung zurückgreifen. Den Zusammenhang zwischen farbmetrischen Färbungssollwerten L, a, b und den jeweiligen berechneten Farbschichtdicken S1 zeigen die 2a, 2b, 2c.
  • Zur Anpassung der Farbsteuerfunktionen an neue Sollwerte muss zunächst der Zusammenhang zwischen Farbschichtdicke S1 und Färbung ermittelt werden. Dies wird durch ein Farbschichtdickenmodell gelöst, welches auf dem Steuerungsrechner 5 implementiert ist und das auf der spektralen Remission der Farbe β0(λ) bei einer Schichtdicke S0 und der spektrale Remission des Bedruckstoffes βPW(λ) basiert. Im einfachsten Fall wird für das Farbschichtdickenmodell angenommen, dass die spektrale Remission bezogen auf das Papierweis nur durch Extinktion beeinflusst wird:
    Figure 00070001
    Gleichung 1
  • Es sind jedoch auch komplizierte Modelle, z.B. auf der Basis der Untersuchungen von Kubelka und Munk möglich, die zusätzlich z.B. das Streuverhalten auf der Papier- und der Farboberfläche mit berücksichtigen. Aus dem Remissionsverlauf können nun sowohl densitometrische als auch farbmetrische Färbungswerte berechnet werden.
  • Beispiel farbmetrische CIE L, a, b-Werte:
    Figure 00080001
    Mit:
    • S(λ) Strahlungsfunktion der Normlichtart
    • x(λ), y(λ), z(λ) Normspektralwertfunktion
    • Xn, Yn, Zn Konstante abhängig von Lichtart und Betrachterwinkel
  • Durch verwenden der lichtartspezifischen Strahlungsfunktion S(λ) kann der Sollwert für jede gewünschte Lichtart (D65, D50, A, Xenon...) berechnet werden.
  • Beispiel Dichtewerte DV:
    Figure 00080002
  • Mit der spektralen Filterfunktion F(λ) kann der Dichtewert für jeden Farbfilter (Cyan, Magenta, Gelb, Schwarz) und jede Filterfunktion (DIN, DIN Schmalband, ANSI A, ANSI T...) berechnet werden. Wenn die spektrale Remission von Farbe und Papier β0, βPW sowohl mit als auch ohne Polfiltermessung vorliegen, können der farbmetrische und der densitometrische Sollwert L, a, b, DV auch für diese beiden Messbedingungen berechnet werden.
  • Die spektrale Remission von Bedruckstoff und Farbe β0, βPW sowie die dazugehörige Farbschichtdicke S0, können aus mehreren Quellen stammen, sie werden mit der Farbe vom Farbhersteller geliefert, sie sind in der Farbsteuerung hinterlegt oder sie werden durch ein Messgerät 20 erfasst.
  • Bei der messtechnischen Erfassung kann die Farbschichtdicke nicht ermittelt werden. In diesem Fall kann nur angegeben werden, welche Schichtdickenänderung relativ zu einem bekannten Zustand bei identischer Farb- und Papierkombination erforderlich ist. Wenn Schichtdicke und Remissionsspektrum bekannt sind, ist es möglich anzugeben, welche Schichtdickenänderung relativ zu einem bekannten Zustand bei identischem Bedruckstoff aber geänderter Farbe erforderlich ist. Da weder bei densitometrischen noch bei farbmetrischen Sollwerten L, a, b, DV eine geschlossene Lösung zur Bestimmung der Schichtdicke S1 bei Sollfärbung besteht, ist es zweckmäßig, mit Gleichung 1 und den oben genannten Berechnungsverfahren für 3 bis 4 Schichtdicken im druckrelevanten Bereich die Färbung zu berechnen. Nähert man den Färbungsverlauf z.B. durch ein Polynom 2. Ordnung, so kann bei densitometrischen Sollwerten DV direkt nach der Sollschichtdicke aufgelöst werden.
  • Bei farbmetrischen Sollwerten L, a, b kann z.B. zunächst über Regressionsverfahren der Zusammenhang zwischen Farbschichtdicke und L, a, b und anschließend der Farbabstand zur Sollfärbung ermittelt werden, oder es wird direkt der Farbabstand zur Sollfärbung berechnet und dieser durch ein Regressionsverfahren angenähert. Denkbar sind auch noch andere Verfahren, z.B. entsprechend der bei den Messgeräten verwendeten Sensitivitätsmatrizen.
  • Nachdem die für die Sollfärbung erforderliche Farbschichtdicke SDNeu ermittelt worden ist, wird diese in Beziehung gesetzt zur Farbschichtdicke SDAlt, für welche Farbvoreinstellung und Farbeinlauf ermittelt worden sind. Im einfachsten Fall findet eine lineare Skalierung der Farbzonen der Farbvoreinstellung von FZAlt auf FZNeu statt:
    Figure 00100001
  • Durch die geplante Kopplung des Farbeinlauf 1 an die Farbvoreinstellung ist der Farbeinlauf ebenfalls an den neuen Färbungssollwert angepasst.
  • Neben der linearen Skalierung der Farbzonen ist auch eine Anpassung entsprechend der Dosiercharakteristik des Farbkastens möglich.
  • 1
    Druckmaschine
    2
    Anleger
    3, 4
    Druckwerk
    5
    Steuerungsrechner
    6
    Ausleger
    7
    Auslegerstapel
    8
    Anlegerstapel
    9
    Bogen
    10, 28
    Gegendruckzylinder
    11, 12
    Plattenzylinder
    13, 26
    Gummituchzylinder
    14
    Transportzylinder
    15
    Monitor
    16, 17
    Farbwerk
    18, 19
    Feuchtwerk
    20
    Messgerät
    S0
    Standardfarbschichtdicke
    S1
    zu berechnende Farbschichtdicke
    β0
    Farbremissionswert
    βPW
    Bedruckstoffremissionswert
    DV
    densitometrischer Färbungssollwert
    L, a, b, L*, a*, b*
    farbmetrische Färbungssollwerte

Claims (10)

  1. Verfahren zur Steuerung der Farbführung in einer Offsetdruckmaschine (1) mit einem Steuerungsrechner (5) und wenigstens einem vom Steuerungsrechner (5) gesteuerten Farbwerk (16, 17), dadurch gekennzeichnet, dass der Steuerungsrechner (5) mittels spektraler Remissionswerte (β0, βPW) die für die Färbung notwendige Farbschichtdicke (S1) berechnet und zur Einstellung der berechnenden Farbschichtdicke (S1) die nötigen Einstellvorgänge am Farbwerk (16, 17) vornimmt.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass bei der Berechnung der Farbschichtdicke (S1) die zu berechnende Farbschichtdicke (S1) mit einer gegebenen Farbschichtdicke (S0) in Bezug gesetzt wird.
  3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass bei der Berechnung der Farbschichtdicke (S1) der spektrale Remissionswert des aktuellen Bedruckstoffes (βPW) mit einem Remissionswert der Farbe (β0) ins Verhältnis gesetzt wird.
  4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass aus den Remissionswerten (β0, βPW) densitometrische Färbungssollwerte (DV) berechnet werden.
  5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass aus den Remissionswerten (β0, βPW) farbmetrische Färbungssollwerte (L, a, b) berechnet werden.
  6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass anhand von mit Polfiltern gemessenen Remissionswerten (β0, βP W) für Farbe und/oder Bedruckstoff farbmetrische oder densitometrische Färbungssollwerte (DV, L, a, b) berechnet werden.
  7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Remissionswerte (β0, βPW) für Bedruckstoff oder Farbe oder die zugehörige Farbschichtdicke (S0) in den Steuerungsrechner (5) eingegeben werden.
  8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Remissionswerte (β0, βPW) von Bedruckstoff oder Farbe oder die zugehörige Farbschichtdicke (S0) im Steuerungsrechner (5) abgespeichert sind.
  9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Remissionswerte (β0, βPW) für Bedruckstoff oder Farbe mittels eines Messgeräts (20) erfasst werden, welches mit dem Steuerungsrechner (5) in Verbindung steht.
  10. Vorrichtung zur Durchführung eines der Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung eine Druckmaschine (1) ist.
DE102006059026A 2006-01-12 2006-12-14 Modellbasierte Farbsteuerung Pending DE102006059026A1 (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE102006059026A DE102006059026A1 (de) 2006-01-12 2006-12-14 Modellbasierte Farbsteuerung

Applications Claiming Priority (3)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE102006001588 2006-01-12
DE102006001588.6 2006-01-12
DE102006059026A DE102006059026A1 (de) 2006-01-12 2006-12-14 Modellbasierte Farbsteuerung

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE102006059026A1 true DE102006059026A1 (de) 2007-07-19

Family

ID=38190192

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE102006059026A Pending DE102006059026A1 (de) 2006-01-12 2006-12-14 Modellbasierte Farbsteuerung

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE102006059026A1 (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE102004021601B4 (de) Inline-Messung und Regelung bei Druckmaschinen
EP0364736B1 (de) Verfahren zur Bestimmung des Verbrauchs von Druckfarbe in einer Offsetdruckmaschine
DE10245702A1 (de) Anpassung der Farbsteuerung an die physikalischen Eigenschaften von Farbe und Bedruckstoff
DE102006007181A1 (de) Steuerung einer Druckmaschine mittels Torsionsmodell
EP2033789A2 (de) Kalibrierung von Farbmessgeräten in einer Druckmaschine
DE102008022770B4 (de) Verfahren zur Umrechnung von Farbmesswerten in polarisierter oder unpolarisierter Form
DE102010009961A1 (de) Inlinefarbregelung in Druckmaschinen
DE102010046957A1 (de) Verfahren zum Ausregeln von Färbungsdifferenzen in Druckmaschinen mit Anilox-Kurzfarbwerk
DE102011012289A1 (de) Farbvoreinstellung Folgeauftrag
DE102011008592B4 (de) Farbsteuerung für Druckmaschinen mit Kurzfarbwerk
DE102007011344B4 (de) Verfahren zur Farbmessung bei Druckmaschinen
DE102013113280A1 (de) Vorrichtung und Verfahren zur automatischen Farbvoreinstellung
EP2826625B1 (de) Speziell gerastertes Graumessfeld
DE102008045661A1 (de) Farbregelung mit einheitlicher Regelgröße
DE3040455A1 (de) Einrichtung zur farbdosierung in einer druckmaschine, insbesondere einer offset-bogenmaschine
DE102008031995A1 (de) Automatische Bildfehlerkorrektur mittels neuer Druckplatten
DE102007044758B4 (de) Verfahren zur Farbmessung und Farbregelung bei Druckmaschinen mittels internem und externem Farbmessgerät
DE102006059026A1 (de) Modellbasierte Farbsteuerung
DE102012020911A1 (de) Färbungswächter für Druckmaschinen
DE102009001302A1 (de) Verfahren zum Betreiben einer Druckmaschine
DE102010015034B4 (de) Hybrid-Inline-Farbregelung für Druckmaschinen
EP2218581A2 (de) Verfahren zum Bedrucken von Druckbogen in einer Bogendruckmaschine
DE102005037743A1 (de) Bogendruckmaschine
DE102012016832A1 (de) Farbregelung auf letzter Farbauftragswalze
DE102007008640A1 (de) Verfahren zur Umrechnung von nassen Farbmesswerten in trockene Farbmesswerte

Legal Events

Date Code Title Description
R012 Request for examination validly filed

Effective date: 20130822

R016 Response to examination communication
R016 Response to examination communication