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Die
Erfindung betrifft eine Luftfeuchtigkeitsmessvorrichtung zur Ermittlung
von Kondensationsfeuchtigkeit und/oder Baufeuchtigkeit gemäß dem Oberbegriff
von Anspruch 1.
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Luftfeuchtigkeitsmessvorrichtungen
zur Ermittlung von Kondensationsfeuchtigkeit werden bei der Ursachenanalyse
von Schimmel in Innenräumen eingesetzt.
Schimmel bildet sich dann, wenn eine Wand eine gewisse Feuchtigkeit überschreitet.
Diese Feuchtigkeit wird als nach DIN 4108 als „Schimmelpunkt" bezeichnet. Als
Ursache für
diese Feuchtigkeit kommen einerseits Baufeuchtigkeit und andererseits Kondensationsfeuchtigkeit
in Betracht. Baufeuchtigkeit entsteht dann, wenn Feuchtigkeit von
einer Außenseite
in die Wand eindringt und von der Wand in den Innenraum abgegeben
wird. Kondensationsfeuchtigkeit hingegen entsteht dann, wenn sich Feuchtigkeit
aus dem Innenraum an der Wand niederschlägt und durch die Wand nach
außen
abgeleitet wird. Um Schimmel in Innenräumen wirksam bekämpfen zu
können,
muss zunächst
geklärt
werden, ob Baufeuchtigkeit oder Kondensationsfeuchtigkeit die Ursache
für die
Schimmelbildung ist.
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Bisherige
Verfahren zur Ermittlung von Kondensationsfeuchtigkeit beruhen beispielsweise
auf elektronischen Baufeuchtigkeitsspürgeräten. Diese Geräte arbeiten
gemäß einer
Bauart nach dem Prinzip der Messung des elektrischen Widerstands
in einem Baustoff der Wand, da die Leitfähigkeit des Baustoffs mit dem
Wassergehalt zunimmt. Zur Messung werden zwei Metallsonden in die
Wand eingeführt und
der elektrische Widerstand oder die Kapazität zwischen beiden Sonden wird
gemessen. Auf diese Weise wird jedoch nur eine relative Messung
erhalten, sodass lediglich feuchte Baustoffe von trockenen Baustoffen
unterschieden werden können.
Nachteilig sind zudem die geringe Sensitivität und die Nichtlinearität dieser
Messverfahren, sodass im Wesentlichen nur zwischen sehr feuchten
und sehr trockenen Baustoffen unterschieden werden kann. Eine solche
Unterscheidung ist aber kaum hilfreich bei der Ermittlung von Kondensationsfeuchtigkeit.
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Gemäß einem
weiteren Verfahren aus dem Stand der Technik wird in eine von Schimmelbefall betroffene
Wand ein Bohrloch eingebracht und es wird die Luftfeuchtigkeit in
diesem Bohrloch in verschiedenen Tiefen gemessen. Nachteilig hieran
ist jedoch, dass stets ein Bohrloch in die Wand getrieben werden
muss, was besonders bei bewohnten Innenräumen unerwünscht ist.
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Eine
gattungsgemäße Luftfeuchtigkeitsmessvorrichtung
ist aus der
DE 33 00
389 A1 bekannt. Das System beruht auf in eine Steckdose
einsteckbaren Modulen, die Fernfühler
umfassen können.
Nachteilig an der Luftfeuchtigkeitsmessvorrichtung ist, dass sie
für den
mobilen Gebrauch zu sperrig ist. Die Vorrichtung ist zudem wegen
der Vielzahl an Komponenten kostenintensiv herzustellen. Aus der
DE 35 02 068 A1 ist
ebenfalls eine Luftfeuchtigkeitsmessvorrichtung bekannt, bei der
die Messvorrichtung gegenüber
der Raumluft abgeschlossen ist. Nachteilig an der dort beschriebenen
Vorrichtung ist, dass eine Aussage über die Ursache einer Schimmelbildung
nicht ohne weitere Messvorrichtungen möglich ist.
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Aus
der
DE 10 2005
017 550 A1 ist eine Vorrichtung zum Ermitteln eines Trocknungszustands
eines feuchten Körpers
bekannt. Die Vorrichtung umfasst eine Messkammer, die einseitig
offen ist. Zur Durchführung
der Messung wird die Messkammer mit ihrer offenen Seite in Kontakt
mit dem Körper
gebracht, dessen Feuchtigkeit vermessen werden soll. Anschließend wird
der Verlauf der Luftfeuchtigkeit in der Messkammer aufgezeichnet
und ausgewertet. Aus der so aufgenommenen Messkurve wird auf die Feuchtigkeit
des zu vermessenen Körpers
geschlossen. Aus der
DE
199 32 549 A1 ist eine Anordnung zum Bestimmen der relativen
Feuchte bekannt. Nachteilig an der dort beschriebenen Vorrichtung
ist deren komplexer Aufbau mit mehreren Feuchtigkeitsfühlern.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine kostengünstig zu
fertigende Luftfeuchtigkeitsmessvorrichtung vorzuschlagen, die einfach
bedienbar ist.
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Die
Erfindung löst
das Problem durch eine Luftfeuchtigkeitsmessvorrichtung mit den
Merkmalen von Anspruch 1. Gemäß einem
zweiten Aspekt löst die
Erfindung das Problem durch ein Verfahren zur Kondensationsfeuchtigkeitsermittlung
mit den Merkmalen von Anspruch 14.
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Vorteilhaft
an der Erfindung ist die geringe Messdauer. Hierdurch sind Reihenuntersuchungen an
vielen Messpunkten möglich,
sodass auch lokale Feuchtigkeitsnester erkennbar sind. Vorteilhaft
ist zudem, dass eine zerstörungsfreie
Messung möglich ist.
Die Erfindung kann daher auch an Wänden von bewohnten Räumen angewendet
werden und so der vorbeugenden Schimmelbekämpfung dienen. Ein weiterer
Vorteil der Erfindung ist deren geringe Störanfälligkeit. Sie kann daher auch
von Nichtspezialisten eingesetzt werden. Außerdem ist die Erfindung automatisierbar,
sodass reproduzierbare und damit besonders verlässliche Messdaten erhalten
werden.
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Im
Rahmen der vorliegenden Beschreibung wird unter einem Fixieren insbesondere
ein Befestigen verstanden, sodass die Messzelle von menschlicher
Einwirkung unabhängig
an der Wand verbleibt. Unter einem Fixieren ist insbesondere aber
auch ein Festhalten durch eine Person zu verstehen. Unter einer
Messkammer wird insbesondere jede Struktur verstanden, mit deren
Hilfe das Luftfeuchtigkeitsmessmittel gegenüber der Umgebung im Wesentlichen
abgeschirmt wird. Es ist nicht notwendig, dass die Messkammer eine
Mindestgröße aufweist,
sondern die Messkammer kann das Luftfeuchtigkeitsmessmittel eng
umgeben.
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Unter
der unmittelbaren Nähe
der Wand wird insbesondere verstanden, dass das Luftfeuchtigkeitsmessmittel
so angeordnet ist, dass es in derjenigen Luftschicht die Luftfeuchtigkeit
misst, in der sich die Oberflächenfeuchtigkeit
der Wand bestimmen lässt.
Insbesondere ist ein Abstand von weniger als 1 cm von der Wand als
unmittelbare Nähe
zu betrachten.
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Der
Begriff der Wand ist nicht auf vertikale Strukturen eines Gebäudes begrenzt,
insbesondere kann auch eine Decke eine Wand sein.
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Das
Luftfeuchtigkeitsmessmittel ist ausgebildet zum Messen der Ausgleichsfeuchtigkeit
in der Messkammer und der Oberflächenfeuchtigkeit
bzw. der Wasseraktivität
außerhalb
der Messzelle. Die Wasseraktivität
aW entspricht der relativen Luftfeuchtigkeit
in der Luftschicht, die direkt an die Wand angrenzt und in der die
Luftfeuchtigkeit mit der Feuchtigkeit in der Wand in einem stabilen
Gleichgewicht ist.
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Das
Luftfeuchtigkeitsmessmittel ist durch einen Luftfeuchtigkeitsfühler gebildet,
der zumindest teilweise in die Messkammer hinein bewegbar ist. Hierdurch
wird es ermöglicht,
mit einem einzigen Luftfeuchtigkeitsmessgerät sowohl die Ausgleichsfeuchtigkeit
innerhalb der Messkammer als auch die Luftfeuchtigkeit bzw. die
Oberflächenfeuchtigkeit
außerhalb
der Messzelle zu messen. Das ermöglicht eine
kostengünstige
Fertigung der Luftfeuchtigkeitsmessvorrichtung.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform ist
die Messzelle aus einem flachen Grundkörper und die Messkammer ist
durch eine Ausnehmung in dem Grundkörper gebildet. Der flache Grundkörper kann beispielsweise
ein flaches Kunststoffteil oder ein umgeformtes Metallblech, das
bevorzugt nicht wärme- und
feuchteleitend ist, sein. Der flache Grundkörper ist dabei in Relation
zu der Ausnehmung so groß, dass ein
Luftaustausch zwischen der Umgebungsluft und der in der Messkammer
befindlichen Luft weitgehend unterdrückt wird. Die Messkammer ist
insbesondere mindestens so groß,
dass der Luftfeuchtigkeitsfühler
zumindest soweit in die Messkammer hinein bewegbar ist, dass der
Luftfeuchtigkeitsfühler
die Luftfeuchtigkeit in der Messkammer misst und Messfehler durch
Umgebungsluft weitgehend ausgeschlossen sind. In dieser Position
nimmt der Luftfeuchtigkeitsfühler
ein Mindestvolumen in der Messzelle ein und das Volumen der Messkammer
beträgt beispielsweise
das 1,1- bis 3-fache dieses Mindestvolumens.
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In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
ist der Luftfeuchtigkeitsfühler
durch ein Loch in der Messzelle in die Messkammer bewegbar. Zum
Verschließen
dieses Loches dann, wenn der Luftfeuchtigkeitsfühler sich in der Messkammer
befindet, ist besonders bevorzugt ein Verschluss vorgesehen.
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Es
ist bevorzugt, dass der Luftfeuchtigkeitsfühler stabförmig oder flächig ausgebildet
ist. Auf diese Weise lässt
er sich besonders einfach in die Messkammer einführen und ist zudem leicht zu
fertigen.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform umfasst
der Luftfeuchtigkeitsfühler
einen Luftfeuchtigkeitssensor, der zum Messen der absoluten Luftfeuchtigkeit
ausgebildet ist. Beispielsweise umfasst der Luftfeuchtigkeitssensor
einen Sensor zum Erfassen der relativen Luftfeuchtigkeit und ein
Thermometer. Aus beiden Größen kann
unter Annahme eines vorgegebenen Luftdrucks die absolute Luftfeuchtigkeit
ermittelt werden. Dafür,
dass der Luftfeuchtigkeitssensor zum Messen der absoluten Luftfeuchtigkeit
ausgebildet ist, ist es nicht notwendig, dass der Luftfeuchtigkeitssensor
diese absolute Luftfeuchtigkeit auch direkt ausgibt. Es ist vielmehr
ausreichend, dass aus den von dem Luftfeuchtigkeitssensor ermittelten
Daten die absolute Luftfeuchtigkeit ermittelbar ist.
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Bevorzugt
ist der Luftfeuchtigkeitssensor ein Hygrometer, insbesondere ein
kapazitives Hygrometer. Derartige Hygrometer sind besonders genau
und zudem miniaturisiert herstellbar, sodass ein sehr kleiner Luftfeuchtigkeitsfühler erhalten
werden kann. Bevorzugt ist dieses Hygrometer dazu auf einem Chip integriert.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
umfasst der Luftfeuchtigkeitsfühler
ein Kabel zum Anschluss an eine Steuerung und ist mittels des Kabels in
die Messkammer hinein bewegbar. Hierdurch ergibt sich ein besonders
einfacher Aufbau der Luftfeuchtigkeitsmessvorrichtung. Vorteilhafterweise weist
die Messzelle ein Loch auf, das dem Loch gegenüberliegt, durch das der Luftfeuchtigkeitsfühler gezogen
werden kann, und durch das das Kabel läuft.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
weist die Luftfeuchtigkeitsmessvorrichtung einen Antrieb zum Hineinbewegen
des Luftfeuchtigkeitsfühlers
in die Messkammer auf. Das ermöglicht
eine vollkommen automatische Messung der Ausgleichsfeuchtigkeit
bzw. der Oberflächenfeuchtigkeit,
sodass Fehlbedienungen weitgehend ausgeschlossen werden können. Der
Antrieb ist bevorzugt zum Bewegen des Luftfeuchtigkeitsfühlers in
die Messkammer hinein nach einer voreingestellten Zeit ausgebildet.
Auf diese Weise kann ein standardisierter Messablauf erhalten werden,
der von Störungen
während
einer Montage der Luftfeuchtigkeitsmessvorrichtung an der Wand des
Gebäudes
unabhängig
ist.
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Bevorzugt
ist die Messkammer so ausgebildet, dass sie den Luftfeuchtigkeitsfühler im
hineinbewegten Zustand unter Bildung eines umlaufenden Spalts umgibt.
Dieser Spalt muss mindestens so groß sein, dass ein Luftaustausch
der Luft innerhalb der Messkammer mit der Wand möglich ist. Dadurch wird erreicht,
dass Feuchtigkeit aus der in der Messkammer vorhandenen Luft in
die Wand entweichen kann oder umgekehrt Feuchtigkeit aus der Wand
in die Messkammer gelangen kann. Die Messkammer ist unter Einhaltung
dieser Randbedingung bevorzugt möglichst
klein ausgebildet, damit sich möglichst schnell
ein Gleichgewicht zwischen der Luftfeuchtigkeit in der Messkammer
und der Oberflächenfeuchtigkeit
auf der Wand einstellt.
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Bevorzugt
ist das Luftfeuchtigkeitsmessmittel zum zeitabhängigen Messen der Luftfeuchtigkeit in
der Messkammer ausgebildet. Unter einem zeitabhängigen Messen ist insbesondere
zu verstehen, dass das Luftfeuchtigkeitsmessmittel zu mehreren Zeitpunkten
Messwerte aufnehmen und beispielsweise an eine Steuerung übermitteln
oder aber intern speichern kann. Beispielsweise kann zudem vorgesehen
sein, dass das Luftfeuchtigkeitsmessmittel nach jeweils vorgegebenen
Zeitabschnitten einen Luftfeuchtigkeitsmesswert aufnimmt. Zum zeitabhängigen Aufnehmen
und Speichern der Messdaten der Luftfeuchtigkeit ist die Luftfeuchtigkeitsmessvorrichtung
bevorzugt mit einer Steuerung verbunden. Dass die Steuerung mit
dem Luftfeuchtigkeitsmessgerät verbunden
ist, bedeutet, dass ein Datenaustausch möglich ist, beispielsweise durch
eine Verbindung mittels Kabel, über
eine Funkschnittstelle und/oder eine Infrarotschnittstelle.
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Bei
einem erfindungsgemäßen Verfahren wird
in Schritt c) insbesondere die Ausgleichsfeuchtigkeit innerhalb
der Messkammer ermittelt. Dazu ist die Messkammer in Schritt a)
ausschließlich
zur Wand hin offen. Darunter, dass die Messkammer ausschließlich zur
Wand hin offen ist, ist zu verstehen, dass ein Luftaustausch mit
umgebender Luft die Messung der Luftfeuchtigkeit in der Messkammer
im Wesentlichen nicht beeinträchtigt,
sodass der Messfehler durch ein etwaigen Luftaustausch unterhalb von
5% liegt.
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Besonders
bevorzugt ist der Wandoberflächenfeuchtigkeitskennwert
eine Wasseraktivität.
Ein bevorzugtes Verfahren umfasst zudem den Schritt des Ermittelns
einer Steigung der zeitabhängigen Luftfeuchtigkeit
innerhalb der Messkammer. Hierdurch ist eine Aussage darüber möglich, ob
Feuchtigkeit aus der Luft in der Messkammer in die Wand eindiffundiert
oder ob umgekehrt Feuchtigkeit aus der Wand in die Luft in der Messkammer
gelangt. In alternativen Ausführungsformen
kann die Steigung der zeitabhängigen
Luftfeuchtigkeit, also die Zu- bzw. Abnahme der Luftfeuchtigkeit
mit der Zeit auch durch andere Verfahren ermittelt werden, beispielsweise durch
Anpassen der gemessenen zeitabhängigen Luftfeuchtigkeit
mit einer geeigneten Modellkurve, beispielsweise einer Exponentialfunktion.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
wird als Mikroklimawert die Luftfeuchtigkeit, insbesondere die absolute
Luftfeuchtigkeit, nach einer vorbestimmten Zeit verwendet. Die vorbestimmte
Messzeit liegt beispielsweise zwischen 7 min und 25 min. Liegt die absolute
Luftfeuchtigkeit in der Messkammer nach beispielsweise 10 min Messzeit
oberhalb der außerhalb
der Messzelle gemessenen Wasseraktivität aW, so
liegt mit hoher Wahrscheinlichkeit Wandfeuchtigkeit und damit ein
Baumangel vor.
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Liegt
die absolute Luftfeuchtigkeit in der Messkammer nach beispielsweise
10 Minuten Messzeit unterhalb der außerhalb der Messzelle gemessene
Wasseraktivität
aW, so liegt mit hoher Wahrscheinlichkeit
Kondensationsfeuchtigkeit vor.
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Bevorzugt
umfasst ein erfindungsgemäßes Verfahren
zudem den zusätzlichen
Schritt des Ausgebens eines Signals, wenn der Ursachenkennwert ein
voreingestellten Schwellwert übersteigt.
Vorteilhaft hieran ist, dass der Bediener sehr schnell eine Auskunft
darüber
erhält,
ob Kondensationsfeuchte in die Wand eindringt, sodass die Gefahr
einer Schimmelbildung besteht. Es ist zudem vorteilhaft, dann ein Signal
auszugeben, wenn die ermittelte Wasseraktivität aW oberhalb
von aW = 0,8 bzw. oberhalb von aW = 0,9 liegt.
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Die
Erfindung wird im Folgenden anhand der Figuren näher erläutert. Dabei zeigt
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1 eine
erfindungsgemäße Luftfeuchtigkeitsmessvorrichtung,
bei der ein Luftfeuchtigkeitsfühler
sich außerhalb
einer Messkammer befindet,
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2 zeigt
die Luftfeuchtigkeitsmessvorrichtung nach 1, bei der
der Luftfeuchtigkeitsfühler
in die Messkammer hineinbewegt ist,
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3 zeigt
die Luftfeuchtigkeitsmessvorrichtung gemäß der 1 und 2 in
einer Ansicht von der Seite und
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4 ist
eine schematische Darstellung eines Längsschnitts durch einen Luftfeuchtigkeitsfühler.
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1 zeigt
eine Luftfeuchtigkeitsmessvorrichtung 10 in einer Ansicht
von einer in 1 nicht eingezeichneten Wand 12 aus
(vgl. 3). Die Luftfeuchtigkeitsmessvorrichtung 10 umfasst
eine flächige
Messzelle 14, in die eine zu der Wand 12 hin offene
Messkammer 16 eingelassen ist (1). Unter
einer flächigen
Messzelle ist zu verstehen, dass die Dicke deutlich kleiner ist
als die lateralen Ausdehnungen. Beispielsweise beträgt die Dicke
weniger als ein Zehntel der Breite und/oder der Länge der
Messzelle 14. Die Messkammer kann beispielsweise durch
eine Bohrung eingebracht sein.
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Wenn
die Luftfeuchtigkeitsmessvorrichtung 10 an der Wand fixiert
ist, steht die Messkammer 16 nur noch über ein Messfühlerloch 18 und
ein Kabelloch 20 mit der Luft der Umgebung in Kontakt.
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In
dem Messfühlerloch 18 ist
ein Luftfeuchtigkeitsfühler 22 geführt, der
stabförmig
ausgebildet ist und Schlitzöffnungen,
hier in Form der Schlitze 24a, 24b, aufweist.
Alternativ hat der Fühler
drei Schlitze. Die Schlitze 24a, 24b sind an einem
Ende 25 des Luftfeuchtigkeitsfühlers 22 angeordnet,
das dann, wenn der Luftfeuchtigkeitsfühler aus der Messkammer hinaus
bewegt ist, der Messzelle 14 abgewandt liegt.
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Der
Luftfeuchtigkeitsfühler 22 und
die Schlitze 24a, 24b sind so ausgebildet, dass
dann, wenn die Messzelle an der Wand fixiert ist, sich die Schlitze 24a, 24b in
unmittelbarer Nähe
der Wand befinden. Dadurch kann die Oberflächenfeuchtigkeit der Wand in
Form der Wasseraktivität
aW gemessen werden.
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In
dem Luftfeuchtigkeitsfühler 22 ist
unmittelbar hinter den Schlitzen 24a, 24b ein
Miniatur-Hygrometer 27 angeordnet (vgl. 4),
das die Luftfeuchtigkeit der Luft misst, die durch die Schlitze 24a, 24b in
das Innere des Luftfeuchtigkeitsfühlers 22 hinein diffundiert.
Das Miniatur-Hygrometer 27 misst in zeitlichen Abständen von
beispielsweise einer Sekunde die Luftfeuchtigkeit und sendet den
Messwert elektrische Form über
ein Kabel 26 an eine Steuerung 28 (vgl. 1).
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Von
der Steuerung 28 werden die Luftfeuchtigkeitsmessdaten
aufgezeichnet und können über ein
nicht eingezeichnetes Anzeigemittel wie beispielsweise ein Display
oder einen Drucker ausgegeben werden. In einer alternativen Ausführungsform ist
statt des Kabels 26 eine Funkschnittstelle bzw. eine Infrarotschnittstelle
vorgesehen.
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2 zeigt
die Luftfeuchtigkeitsmessvorrichtung 10, bei der der Luftfeuchtigkeitsfühler 22 in
die Messkammer 16 hineinbewegt ist. Der Luftfeuchtigkeitsfühler 22 misst
in dieser Lage die Luftfeuchtigkeit in der Messkammer 16.
Die Messkammer 16 ist gegenüber der Umgebungsluft dadurch
im Wesentlichen isoliert, dass der Luftfeuchtigkeitsfühler 22 das Messfühlerloch 18 und
das Kabelloch 20 weitgehend verschließt. Um dies zu erreichen, bilden
das Messfühlerloch 18 und
das Kabelloch 20 einerseits und der Luftfeuchtigkeitsfühler 22 andererseits
eine Spielpassung, die so ausgebildet ist, dass der Luftaustausch
zwischen der Messkammer 16 und der Umgebung den von dem
Luftfeuchtigkeitsfühler 22 gemessenen
Luftfeuchtigkeitswert um maximal 5% verfälscht.
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In
einer alternativen Ausführungsform
fluchten das Messfühlerloch 18,
die Messkammer 16 und das Kabelloch 20, sodass
die Messkammer 16 nur noch durch den Bereich der Durchgangsbohrung
in unmittelbarer Umgebung der Schlitze 24a, 24b gebildet
ist und den Luftfeuchtigkeitsfühler 22 unter
Bildung eines umlaufenden Spalts 23 umgibt (vgl. 3).
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3 zeigt
die Luftfeuchtigkeitsmessvorrichtung 10, die durch zwei
Streifen 30 an Doppelklebeband an der Wand 12 befestigt
ist, in einer Seitenansicht. Die Messkammer 16 ist zu der
Wand 12 hin offen und steht in Luftaustausch mit der Luft
in unmittelbarer Umgebung der Wand 12. Wenn Baufeuchtigkeit
wie durch einen Pfeil 32 angedeutet aus der Wand 12 ausströmt, so gelangt
diese Baufeuchtigkeit auch in die Messkammer 16 und erhöht dort
die Luftfeuchtigkeit. Dieser Anstieg der Luftfeuchtigkeit wird durch
den Luftfeuchtigkeitsfühler 22 ermittelt
und an die Steuerung 28 gesendet.
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4 zeigt
einen schematischen Querschnitt durch einen Luftfeuchtigkeitsfühler 22.
In unmittelbarer Nähe
der Schlitze 24a, 24b, von denen nur der Schlitz 24a sichtbar
ist, befinden sich das kapazitiv arbeitende Miniatur-Hygrometer 27 und
ein Temperatursensor 29. Durch die Schlitze 24a, 24b diffundiert
Feuchtigkeit bzw. strömt
Luft ein, deren Luftfeuchtigkeit und Temperatur durch das Miniatur-Hygrometer 27 und
den Temperatursensor 24 erfasst und über das Kabel 26 an
die nicht eingezeichnete Steuerung 28 werden.
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Zur
Durchführung
eines erfindungsgemäßen Verfahrens
wird zunächst
die Messkammer 16 mit den Streifen 30 aus Doppelklebeband
an der Wand 12 befestigt, so dass die Messkammer 16 zu
der Wand 12 hin offen. Der Messfühler ist wie in 1 gezeigt
außerhalb
der Messzelle 14 angeordnet und befindet sich in einem
Abstand von ca. 3 mm von der Wand 12. Es werden nun die
relative Luftfeuchtigkeit und die Temperatur der Luft gemessen.
Diese Messungen werden so lange durchgeführt, bis sich die gemessenen
Werte im Wesentlichen nicht mehr ändern und ein stationärer Messzustand
erreicht ist. Ist dieser Zustand erreicht, wird durch die Steuerung 28 als
Wandoberflächenfeuchtigkeitskennwert
die Wasseraktivität
aW berechnet. Wird eine absolute Luftfeuchtigkeit
von mehr als 10 Gramm pro Kubikmeter gemessen, so gibt die Steuerung 28 ein
beispielsweise optisches Warnsignal aus, da mit Schimmelbildung
zu rechnen ist.
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Anschließend wird
der Luftfeuchtigkeitsfühler 22 so
weit in die Messkammer 16 gezogen, dass durch die Schlitze 24a, 24b keine
Umgebungsluft mehr eindringen kann. Dieser Zustand ist in 2 gezeigt.
Es bildet sich dadurch in der Messkammer 16 ein Mikroklima
aus.
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Durch
den Luftfeuchtigkeitsfühler 22 werden die
relative Luftfeuchtigkeit (Ausgleichsfeuchtigkeit) und die Temperatur
der Luft in der Messkammer 16 zeitabhängig gemessen. Beispielsweise
wird alle 10 Sekunden ein Messwert für die Ausgleichsfeuchtigkeit
und die Temperatur aufgenommen. Aus den so erhaltenen zeitabhängigen Messwerten
wird die zeitabhängige
absolute Luftfeuchtigkeit berechnet.
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Aus
der zeitabhängigen
absoluten Luftfeuchtigkeit wird als ein erster Mikroklimakennwert
durch Ableiten nach der Zeit die Steigung S berechnet. Dazu wird über eine
vorgegebene Zahl von Messwerten, beispielsweise 100, eine Ausgleichsgerade
gelegt und deren Steigung bestimmt.
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Wenn
die Steigung positiv ist, also die absolute Luftfeuchtigkeit mit
der Zeit zunimmt, so zeigt dies an, dass die Wand 12 Feuchtigkeit
an die Messkammer 16 abgibt. Die Steuerung 28 zeigt
dann an, dass Baufeuchtigkeit vorliegt.
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Wenn
die Steigung negativ ist, also die absolute Luftfeuchtigkeit mit
der Zeit abnimmt, so zeigt dies an, dass die Wand 12 beispielsweise
aufgrund hygroskopischer Effekte Feuchtigkeit aus der Messkammer 16 aufnimmt.
Die Steuerung 28 zeigt dann an, dass mit hoher Wahrscheinlichkeit
Kondensationsfeuchte in die Wand eindringt.
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Zusätzlich wird
ein zweiter Mikroklimakennwert in Form derjenigen absoluten Luftfeuchtigkeit aF∞ ermittelt,
gegen die die zeitabhängige
absolute Luftfeuchtigkeit konvergiert. Das geschieht dadurch, dass
der nach einer vorgegebenen Messzeit von beispielsweise 10 min gemessene
Wert für
die Luftfeuchtigkeit ermittelt wird. Wenn dieser Wert für aF∞ unterhalb
des Schimmelpunkts liegt, so wird kein Signal ausgegeben, da die
Feuchtigkeit nicht ausreicht, um einen Schimmelbefall zu fördern.
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- 10
- Luftfeuchtigkeitsmessvorrichtung
- 12
- Wand
- 14
- Messzelle
- 16
- Messkammer
- 18
- Messfühlerloch
- 20
- Kabelloch
- 22
- Luftfeuchtigkeitsfühler
- 23
- umlaufender
Spalt
- 24a,
b
- Schlitz
- 25
- Ende
- 26
- Kabel
- 27
- Miniatur-Hygrometer
- 28
- Steuerung
- 29
- Temperatursensor
- 30
- Doppelklebeband
- 32
- Pfeil
- 34
- Temperatursensor
- aW
- Wasseraktivität
- S
- Steigung
- aF∞
- absolute
Luftfeuchtigkeit in der Messkammer im Endzustand