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Die Erfindung betrifft eine Sicherungsbox mit einer Einrichtung zur Stromverteilung, insbesondere für Kraftfahrzeuge.
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Kraftfahrzeuge sind mit einer Vielzahl unterschiedlicher elektrischer Verbraucher ausgestattet, die mit Strom versorgt werden müssen. Danach richtet sich die Gestaltung des Bordnetzes und der Stromverteilung. Die Stromverteilung in das Bordnetz, über das die verschiedenen Verbraucher mit einem entsprechenden Betriebsstrom versorgt werden, erfolgt dabei über eine spezielle Einrichtung.
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Zur Absicherung der Stromverteilung ist die Einrichtung mit Sicherungen versehen, die an die Leistungsaufnahme eines jeweiligen Verbrauchers oder einer Gruppe von Verbrauchern angepasst sind. Als Sicherungen können Schmelzsicherungen dienen, insbesondere auch schraubbare, die in verschiedenen Standard-Sicherungswerten verfügbar sind. Kostengünstiger sind sogenannte Block- oder Multisicherungen, die aus einem Metallstreifen ausgestanzt werden und einen Sicherungsblock mit Anschlüssen für die Verbraucher bilden.
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Dazu beschreibt die
EP 0 939 967 B1 eine Stromverteilungsvorrichtung (Stromverteilungseinrichtung) mit einem ersten Bereich aus einem elektrisch leitenden Material und mit mindesten zwei voneinander getrennten zweiten Bereichen aus einem elektrisch leitenden Material, die jeweils mindestens eine elektrische Anschlussverbindung aufweisen. Dabei sind die jeweils zweiten Bereiche an den ersten Bereich über vorzugsweise einstückig mit diesen verbundene brückenartige Schmelzsicherungsbereiche aus einem elektrisch leitenden Material angeschlossen. Die brückenartigen Schmelzsicherungsbereiche weisen einen entlang eines Längenabschnitts über die Materialdicke und/oder die Materialbreite kalibrierten Materialquerschnitt auf, der einen Sicherungswert definiert. Diese aus dem ersten Bereich, den zweiten Bereichen und den brückenartigen Schmelzsicherungsbereichen gebildete Stromverteilungsvorrichtung, die zugleich einen Sicherungsblock darstellt, ist dabei aus Aluminium oder einer Aluminiumlegierung, insbesondere durch Fräsen oder Stanzen, gefertigt. Eine Kalibrierung des Materialquerschnitts der Schmelzsicherungsbereiche über deren Dicke kann durch eine plastische Verformung erzielt werden.
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Aus der
DE 27 43 388 A1 ist ein Sicherungsbausatz bekannt, gekennzeichnet durch eine dielektrische Trägerplatte, einen auf die Trägerplatte auflaminierten Sicherungsstreifen, der eine Sammelschiene und einen oder mehrere Kontaktbereiche aufweist, die von der Sammelschiene und voneinander beabstandet und über eine Schmelzsicherungsleitung mit der Sammelschiene verbunden sind, wobei das Laminat am jeweiligen Ende der Schmelzsicherungsleitung Durchbrechungen aufweist, eine in jeder Durchbrechung eingesetzte Sicherungsklemme, die Einspanneinrichtungen zum Befestigen am Laminat und zum Herstellen eines elektrischen Kontaktes mit dem Schmelzstreifen aufweist, und am jeweiligen Ende der Schmelzsicherungsleitung ausgerichtete Sicherungs-Haltevorrichtungen zur Aufnahme einer Schmelzsicherung, um eine durchgeschmolzene Schmelzsicherungsleitung im Sicherungsstreifen elektrisch zu überbrücken.
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Aus der
DE 103 45 994 A1 ist eine Schmelzverbindungseinheit bekannt, die zumnindest eine Sicherungsschaltungsanordnung aufweist, die mehrere Klemmabschnitte aufweist, die über Schemlzteile mit einer Verbindungsplatte verbunden sind.
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Aus der
DE 103 56 754 A1 ist ein Schmelzsicherungseinsatz bekannt, in dem ein Sicherungsstromkreis für hohe Stromstärken ausgebildet ist. Der Sicherungsstromkreis umfasst mehrere sicherungsstromkreisbildende Bauelemente, die jeweils mehrere Anschlussabschnitte umfassen, die jeweils über Schmelzsicherungsabschnitte mit einem Zusammenschaltabschnitt verbunden sind.
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Aus der
US 6,878,004 B2 ist eine Sicherungseinrichtung bekannt, die Kontaktelemente für Sicherungen aufweist. Dabei wird jeweils eine Sicherung zwischen zwei Kontaktelementen angeordnet. Dabei weist jedes Kontaktelement einen zusätzlichen Kontakt auf, zwischen denen eine Ersatzsicherung angeschlossen werden kann.
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Aus der
DE 295 20 691 U1 ist ein Stromverteiler für Kraftfahrzeuge bekannt, bestehend aus einem mit einer Grundplatte ausgestatteten Aufnahmegehäuse, einer auf der Grundplatte befestigten ersten, vermittels einer Anschlusseinrichtung an die bordeigene Stromversorgung des Kraftfahrzeugs angeschlossenen Strombrücke, wenigstens einem an die erste Stormbrücke angeschlossenen Verteilerkamm mit nachgeschalteten, einen externen Sicherungsbereich bildenden Einzelsicherungen für eine Vielzahl von Verbraucheranschlüssen für kleinere Verbraucher sowie einem zweiten an die erste Strombrücke angeschlossenen Verteilerkamm mit nachgeschalteten Einzelsicherungen für große Verbraucher und einer Anzahl von an wenigstens einer zweiten Strombrücke angeschlossenen Kontaktfahnen für den direkten Anschluss von Verbrauchern, insbesondere mittleren Verbrauchern, welche mit der ersten Strombrücke über jeweils eine Sicherung verbunden sind, wobei jede der Sicherungen jeweils die elektrisch leitende Verbindung zwischen der ersten Strombrücke und der oder den zweiten, die Kontaktfahnen für Verbraucher tragenden Strombrücken bildet, wobei die einen internen Sicherungsbereich bildenden, die erste Strombrücke für die kleineren Verbraucher mit zweiten Strombrücken verbindenden Sicherungen zusammen mit den Strombrücken als einteilig handhabbares sowie an der Grundplatte bzw. dem Aufnahmegehäuse festlegbares, flaches Teil ausgebildet sind.
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Aus der nachveröffentlichten
DE 10 2007 019 569 A1 ist eine Sicherung des Integraltyps bekannt, gebildet aus einer elektrisch leitfähigen Metallplatte, welche einen Eingangsanschlussabschnitt, einen gemeinsamen Schaltkreisabschnitt in Verbindung mit dem Eingangsanschlussabschnitt, eine Mehrzahl von schmalen Sicherungsabschnitten, die von dem gemeinsamen Schaltkreisabschnitt abzweigen und eine Mehrzahl von Ausgangsanschlussabschnitten zusammenfasst, die mit dem jeweiligen Sicherungsabschnitten in Verbindung sind, wobei wenigstens ein Reserveverbindungsabschlussabschnitt vor dem gemeinsamen Schaltkreisabschnitt abzweigt, sodass ein Anschluss am Ende eines elektrischen Drahtes, der mit einem Ausgangsanschlussabschnitt in Verbindung steht, der wiederum mit einem durchgeschmolzenen Sicherungsabschnitt in Verbindung steht, mit dem Reserveverbindungsabschlussabschnitt verbindbar ist.
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Es kann als nachteilig angesehen werden, dass im Schadensfall, verbunden mit einer Auslösung einer Sicherung bzw. eines Schmelzsicherungsbereiches, die gesamte Stromverteilungseinrichtung, gegebenenfalls sogar mit der diese beherbergenden Sicherungsbox, ausgetauscht werden muß. Das kann bei einem Kraftfahrzeug bedeuten, dass ein Pannenhelfer nicht mit einer fahrzeugspezifischen Ersatz-Einrichtung bzw. einer kompletten Sicherungsbox aushelfen kann, sondern eine Spezialwerkstatt angerufen werden muß.
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Es ist Aufgabe der Erfindung, eine Sicherungsbox mit einer Einrichtung zur Stromverteilung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 servicefreundlich zu gestalten.
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Diese Aufgabe wird bei einer Sicherungsbox nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 durch dessen kennzeichnende Merkmale gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen aufgeführt.
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Die Erfindung besteht darin, dass eine bekannte Sicherungsbox mit einer Einrichtung zur Stromverteilung, die einen mit einer Stromquelle verbindbaren Verteilersteg und eine Mehrzahl von Anschlüssen für Verbraucher aufweist, die mit dem Verteilersteg über jeweils einen unlösbaren, brückenartigen Schmelzsicherungsbereich verbunden sind, erfindungsgemäß am Verteilersteg zusätzlich mindestens ein Anschlusselement für einen Anschluss einer Einzelsicherung ausgebildet ist. Dieses Anschlusselement ist dabei einem gegenüber diesem elektrisch isoliert angeordneten separaten Anschluss für einen beliebigen Verbraucher zugeordnet und bildet mit diesem einen variabel bestückbaren Sicherungsplatz für eine Einzelsicherung aus. Dieser freie Sicherungsplatz steht quasi als Serviceplatz für eine beliebige Standardsicherung zur Verfügung, und zwar für den Fall, dass ein Schmelzsicherungsbereich durchgebrannt und ausgefallen ist. Selbstverständliche Voraussetzung für den Anschluss eines beliebigen Verbrauchers aus der Palette der an die Einrichtung angeschlossenen Verbraucher an diesen Sicherungsplatz ist, dass die Anschlussleitungen sämtlicher Verbraucher so ausgelegt sind, dass diese an den Sicherungsplatz verlegt und an diesem montiert werden können.
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Durch die Anordnung einer den Verbraucher absichernden handelsüblichen Standard-Sicherung am Sicherungplatz und ein Verlegen des Verbraucheranschlusses an diesen wird somit der Verbraucher anstelle über den durchgebrannten Schmelzsicherungsbereich somit auf einfache Weise über die Einzelsicherung abgesichert. Ein Austausch der gesamten Einrichtung, wie nach dem Stand der Technik erforderlich, erübrigt sich. Damit ist eine reparaturtaugliche und sercicefreundliche Sicherungsbox mit einer Einrichtung zur Stromverteilung gegeben. Dabei kann davon ausgegangen werden, dass die jeweiligen Schmelzsicherungsbereiche nur bei gravierenden Mängeln des Bordnetzes durchbrennen bzw. auslösen, so dass mit einem Wiederholungsfall nicht zu rechnen ist. Daher reicht im Normalfalle die Anordnung nur eines zusätzlichen Sicherungsplatzes aus.
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Die Anschlüsse der Einrichtung sind vorteilhaft mit Schraubbolzen als Schraubanschlusselemente gestaltet, und die beiden Anschlüsse für die Einzelsicherung sind so angeordnet, dass zwischen diesen eine Standard-Schraubsicherung einsetzbar bzw. einschraubbar ist. Die gesamte Einrichtung ist in der Sicherungsbox aus einem Kunststoff integriert, in der die Anschlüsse für die Verbraucher, einschließlich des Anschlusses für die Einzelsicherung, separiert sind. Der Verteilersteg ist mit einem Schraubanschluss für die Stromquelle, insbesondere die Fahrzeugbatterie, versehen oder kann mit der Verteilerbox direkt an einem Pol derselben angeordnet werden.
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Die Herstellung des Verteilersteges mit den an diesen angeschlossenen Schmelzsicherungsbereichen und den wiederum an diese angeschlossenen Anschlüssen für die Verbraucher kann in bekannter Weise durch Stanzen oder Fräsen aus einem Blechstreifen eines elektrisch gut leitenden Materials erfolgen. Dabei können die Schmelzsicherungsbereiche mit jeweils einem entlang eines Längenabschnitts kalibrierten Materialquerschnitt versehen sein. Wird die Kalibrierung des Querschnitts dieser Materialabschnitte über die Dicke derselben vorgenommen, kann sich nach dem Stanzen oder Fräsen noch ein Verformungsprozess der Materialabschnitte anschließen.
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Die Erfindung wird nachfolgend an einem Ausführungsbeispiel erläutert. In den zugehörigen Zeichnungen zeigen:
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1: eine Einrichtung zur Stromverteilung und
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2: eine Sicherungsbox mit dieser Einrichtung.
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Die in 1 gezeigte Einrichtung aus Kupferblech weist einen Verteilersteg 1 mit einem Anschlusselement 2 mit einer Anschlussöffnung für den Anschluss an eine nicht dargestellte Kraftfahrzeugbatterie, und sechs Anschlusselemente 3 bis 8 mit jeweils einer Anschlussöffnung für verschiedene elektrische Verbraucher auf, die jeweils über einen brückenartigen Schmelzsicherungsbereich 3a bis 8a mit jeweils einem über dessen Breite kalibrierten Materialabschnitt entlang eines Längenabschnitt mit dem Verteilersteg 1 einstückig verbunden sind. Die Einrichtung ist durch Stanzen aus einem Kupfer-Blechstreifen hergestellt worden. Am Verteilersteg 1 ist des Weiteren ein Anschlusselement 9 mit einer Öffnung ausgebildet, an der der Anschluss für eine Einzelsicherung anordbar ist.
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Diese Einrichtung, die auch als Sicherungsblock bezeichnet werden kann, ist gemäß 2 in einer Sicherungsbox 10 aus Polypropylen als Träger für die Einrichtung untergebracht und in dieser in nicht dargestellter Weise befestigt, wobei die Anschlusselemente durch Trennwände separiert sind. In der Sicherungsbox 10 sind die Anschlusselemente 2, 3 bis 8 an ihren Anschlussöffnungen mit jeweils einem Schraubbolzen 11, 12, 13, einer mit dem jeweiligen Schraubbolzen 11, 12, 13 korrespondierenden Befestigungsmutter als Schraubanschlusselemente und Kabelschuhen 14, 15, 16 für den jeweils vorbestimmten elektrischen Anschluss versehen. Dem zusätzlichen Anschlusselement 9, das ebenfalls mit einem Schraubbolzen 17 versehen ist, ist ein am (Isolierstoff-)Gehäuse der Sicherungsbox 10 befestigter und dadurch gegenüber dem Anschlusselement 9 mit dem Schraubbolzen 17 isolierter Schraubbolzen 18 zur Ausbildung eines mit einer Standard-Schraubsicherung bestückbaren Sicherungsplatzes zugeordnet.
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Sollte einer der Schmelzsicherungsbereiche 3a bis 8a durchbrennen und ausfallen, braucht nicht die gesamte Einrichtung (Sicherungsblock) in der Sicherungsbox 10 oder gar diese (10) mit der Einrichtung ausgetauscht zu werden, sondern es wird der über die ausgefallene Sicherung abgesicherte Verbraucher an den isolierten Schraubbolzen 18 angeschlossen, und es wird eine Einzelsicherung mit einem an diesen Verbraucher angepassten Sicherungswert zwischen die Schraubbolzen 17 und 18 eingesetzt.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Verteilersteg
- 2
- Anschlusselement
- 3–8
- Anschluselemente
- 9
- Anschlusselement
- 10
- Sicherungsbox
- 11
- Schraubbolzen
- 12
- Schraubbolzen
- 13
- Schraubbolzen
- 14
- Kabelschuh
- 15
- Kabelschuh
- 16
- Kabelschuh
- 17
- Schraubbolzen
- 18
- Schraubbolzen