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Die
Erfindung betrifft ein Treppensystem gemäß dem Oberbegriff des Anspruches
1.
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Bei
der Herstellung von Gebäuden
wird deren Treppenhäusern
häufig
besondere Aufmerksamkeit gewidmet, da diese sowohl während der
Bauphase als auch später
in der Nutzphase des Gebäudes funktionell
erforderlich sind. Je nach Art der letztendlich gewünschten
Treppe werden dabei unterschiedliche Maßnahmen ergriffen, um diesen
funktionellen Anforderungen gerecht zu werden. Im einfachsten Falle
wird beim herkömmlichen
Massivhausbau in der Regel eine Betontreppe ausgebildet oder als
vorgefertigtes Fertigbauteil in das Treppenhaus eingesetzt, welche
in der Rohbauphase als Bautreppe dient und später mit einem gewünschten
Verkleidungsbelag aus Stein, Holz, Teppichgewebe oder dergleichen
belegt wird. Der Vorteil dieser Vorgehensweise liegt darin, dass
eine praktisch uneingeschränkt
nutzbare Treppe bereits während
der Bauphase vorhanden ist.
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Daneben
gibt es jedoch auch Fälle,
in denen eine Betontreppe nicht gewünscht ist. Dies ist insbesondere
dann gegeben, wenn die Treppe in der endgültigen Ausgestaltung offen
ausgelegt sein soll, was beispielsweise bei filigranen Holz- oder
Metalltreppen häufig
der Fall ist. Darüber
hinaus können
auch statische Gründe
gegen die Verwendung einer Betontreppe stehen, wie beispielsweise
bei einem Holzhaus, in welchem die hohen Auflasten für eine massive
Betontreppe unerwünscht
sind. In diesen Anwendungsfällen
ist es herkömmlich
erforderlich, eine separate Bautreppe zu schaffen. Diese wird in
der Regel vor Ort aus Bauholzriegeln und Brettern aufgebaut und
nach Beendigung des Rohbaus entfernt und verworfen. Anschließend folgt
dann der Einbau der durch ein anderes Gewerk wie beispielsweise
einen Schreiner gelieferten Wohntreppe in das Treppenhaus.
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Diese
Vorgehensweise ist durchaus sinnvoll, da während der Rohbauphase kaum
Rücksicht
auf den Zustand einer Treppe genommen wird und diese insbesondere
auch durch das üblicherweise
hier genutzte grobe Schuhwerk enormen Verschleiß unterliegt. Zudem besteht
die Gefahr einer Beschädigung der
Treppe während
der Bauphase durch Arbeitsgeräte
etc. Somit hat es sich nicht als sinnvoll erwiesen, die für die eigentliche
Nutzung vorgesehene, in der Regel aufwendig gestaltete Wohnraumtreppe
bereits im Rohbau zu installieren. Selbst wenn diese für die Rohbauarbeiten
abgedeckt werden würde,
könnte eine
relevante Beschädigung
derselben nicht ausgeschlossen werden.
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Nachteilig
an der herkömmlich
speziellen Bereitstellung einer Bautreppe ist jedoch, dass der Aufwand
für die
Herstellung einer Treppe relativ hoch ist. Dies betrifft sowohl
die Kosten für
das Material als auch jene für
die hierfür
erforderliche Arbeitszeit. Da die Bautreppe anschließend entsorgt
wird, ist der hierfür
erforderliche Aufwand ebenfalls verworfen, zumal gerade im Eigenheimbau
die Treppen häufig individuell
ausgestaltet bzw. dimensioniert sind und somit nur in seltenen Fällen eine
Wiederverwertung einer demontierten Bautreppe sinnvoll wäre.
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Aus
der
AT 364 933 ist eine
Fertigteiltreppe bekannt geworden, welche Trittplatten und diese stützende,
dicht nebeneinander liegende und durch Querbewehrung miteinander
verbundene Stahlbetonträger
aufweist, die mittels Auflegernasen in im Querschnitt rechteckigen
Aussparungen am Podestbalken gelagert sind. Dabei sind für jeden
Treppenlauf zumindest zwei Träger
mit treppenförmig
ausgebildeter Oberseite vorgesehen. Zwischen zwei derart ausgestalteten
Trägern
ist ferner zumindest jeweils ein Zwischenträger mit ebener Oberfläche vorgesehen,
auf welchem Füllkörper mit
trapezförmigen Querschnitt
aufliegen, deren Oberseite jeweils zusammen mit einer waagerechten
Fläche
der treppenförmig
ausgebildeten Oberseite der Träger
eine durchgehende Auflagerfläche
für eine
Trittplatte bilden. Die Aussparungen der Podestbalken sind zu beiden
Seiten jenes Treppenlaufes von mit den Podestbalken einstückigen Anschlägen begrenzt.
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Aus
dem Fachbuch „Holztreppen", Verlag Georg D.W.
Callwey, München,
1960, sind allgemein aufgesattelte Treppen bekannt geworden.
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Schließlich offenbart
die
DE 18 31 383 U einen
Bauelementensatz einer Montage-Wangentreppe,
die bereits während
des Rohbaus zum Teil eingebaut und als Bautreppe benutzt werden
kann. Diese besteht aus Fertigbauteilen mit zwei die beiderseitige Längsbegrenzung
bildenden Treppenwangen, an welchen an den einander zugekehrten
Innenseiten angeformte treppenartig ausgebildete Auflager für die Treppenstufen
vorliegen, die mit Mitteln zur Verankerung der Stufen versehen sind.
Damit wird die Möglichkeit
geschaffen, dass während
der Bauzeit lediglich die Treppenwangen bereits ortsfest montiert und
zunächst
mit provisorischen Stufen belegt werden, während nach Beendigung der Bauarbeiten
diese provisorischen Stufen entfernt und an ihrer Stelle die endgültigen Treppenstufen
eingebaut werden. Die vorliegende Erfindung geht von dieser Schrift
als nächstkommenden
Stand der Technik aus.
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Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Treppensystem bereitzustellen,
welches die Nachteile im Stand der Technik überwindet und den Gesamtaufwand
für die
Bereitstellung des Treppensystems während der Bau- wie auch während der Nutzphase
reduziert.
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Diese
Aufgabe wird gemäß der Erfindung durch
ein Treppensystem mit den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst.
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Hierbei
wurde erfindungsgemäß erkannt, dass
es zur Lösung
der gestellten Aufgabe bereits hinreichend ist, den Treppenlaufunterbau
so bereitzustellen, dass er sowohl für die Rohbautreppe als auch
für die
Wohnraumtreppe einsetzbar ist. Überlegungen
im Zuge der Erfindung haben gezeigt, dass der Verschleiß an einer
Bautreppe im wesentlichen auf die Trittstufen beschränkt ist,
während
der Treppenlaufunterbau bei geeigneter Ausgestaltung sehr wohl auch
für die
letztendlich gewünschte
Wohnraumtreppe nutzbar sein kann.
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Hierzu
ist es erfindungsgemäß vorgesehen, wenigstens
drei Sattelholme anzuordnen, wobei diese beabstandet voneinander
angeordnet sind. Derartige Sattelholme, d.h. Tragholme mit auf deren
Oberseite ausgebildeten oder angeordneten Sätteln, können dabei mit geringem Aufwand
hergestellt und auf der Baustelle gehandhabt werden.
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Die
Anordnung der Sattelholme ist dabei bevorzugt parallel, um so den
Konstruktionsaufwand für den
Treppenlaufunterbau gering zu halten. Alternativ ist es insbesondere
bei rechnergestützter
Konstruktion jedoch auch möglich,
ein Tragwerk aus nicht parallel zueinander ausgerichteten Sattelholmen
auszubilden, was vor allem bei nicht geraden Treppen von Vorteil
sein kann.
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Darüber hinaus
werden die Sattelholme erfindungsgemäß miteinander verbunden, so
dass sich ein zuverlässiger
Unterbau für
das Treppensystem ergibt. Die Montage kann dabei vorab in einem
Werk beispielsweise einer Treppenbaufirma erfolgen oder vor Ort
auf der Baustelle auf Basis von nach Maß angefertigten und angelieferten
Einzelteilen.
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Da
der Treppenlaufunterbau auf Basis von einzelnen Sattelholmen gebildet
wird und somit kein Vollkörper
wie ein Betontreppenlaufunterbau ist, weist er dabei ein vergleichsweise
geringes Gewicht auf. Andererseits ergibt sich durch die Verbindung der
Sattelholme untereinander ein stabiles Gerüst, welches sowohl den Anforderungen
während
der Bauphase als auch in der anschließenden Nutzung gerecht wird.
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Von
weiterem Vorteil ist es, dass die Sattelholme aus Holz hergestellt
sind, da somit ein relativ leichtes Baumaterial zum Einsatz kommt,
welches zudem kostengünstig
bereitgestellt werden kann. Zudem ist die Verwendung dieses nachwachsenden Rohstoffes
aus ökologischer
Sicht zu bevorzugen. Insbesondere bei der Verwendung des erfindungsgemäßen Treppenlaufunterbaus
bei der Herstellung eines Holzhauses bietet es sich unmittelbar
an, auch die Sattelholme aus Holz bereitzustellen.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung kann das Treppensystem als Rohbautreppe genutzt werden, welche
aus einem Treppenlaufunterbau sowie einem Stufenaufbau gebildet
ist, wobei der Stufenaufbau Rohbautrittstufen aufweist.
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Somit
lässt sich
erfindungsgemäß auf Basis des
Treppenlaufunterbaus mit dem geringen Zusatzschritt der Anbringung
von Rohbautrittstufen eine Rohbautreppe bereitstellen. Der Aufwand
für diesen zusätzlichen
Montageschritt ist sehr gering und lässt sich kostengünstig durchführen. Somit
lässt sich
mit einfachen Mitteln eine zuverlässige Rohbautreppe bereitstellen.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung kann das Treppensystem als eine geschlossene Wohnraumtreppe
genutzt werden, welche aus einem Treppenlaufunterbau sowie einem
Stufenaufbau gebildet ist. Dabei weist der Stufenaufbau einer Stufenverkleidung
mit Trittstufen und Setzstufen auf, wobei der Treppenlaufunterbau
auf der Treppenunterseite sowie gegebenenfalls wenigstens einer
sichtbaren Seitenfläche
zudem vollflächig
verkleidet ist.
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Auf
Basis des Treppenlaufunterbaus lässt sich
somit mit geringem Zusatzaufwand eine ansehnliche geschlossene Wohnraumtreppe
herstellen, welche aufgrund ihrer vollflächigen Verkleidung vielfältig gestaltbar
ist. Insbesondere lässt
sich durch dieses System mit geringem Aufwand eine Rohbautreppe
in eine Wohnraumtreppe umgestalten, so dass, wenn dies gewünscht ist,
allenfalls die Rohbautrittstufen demontiert und verworfen werden
müssen.
Der Verlust durch nur temporär
eingesetzte Baumaterialien hält
sich somit in Grenzen. Alternativ ist es auch möglich, die Rohbautrittstufen
als Basis für
die Trittstufenverkleidung der Wohnraumtreppe zu nutzen, so dass letztendlich
kein Material der Rohbautreppe verworfen werden muss.
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Auf
diese Weise kann man den unterschiedlichen Anforderungen während der
Bauphase und der anschließenden
Wohn- bzw. Nutzphase problemlos gerecht werden und dabei dennoch
eine kostengünstige
Lösung
bereitstellen.
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Vorteilhafte
Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Treppensystems sind Gegenstand
der abhängigen
Ansprüche
2 bis 9.
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So
ist es möglich,
dass der Treppenlaufunterbau wenigstens fünf Sattelholme aufweist. Ferner können vorzugsweise
wenigstens sieben Sattelholme vorgesehen sein. Mit der Anzahl der
Sattelholme erhöht
sich dabei die Stabilität
der Anordnung, was diese noch geeigneter für einen dauerhaften Einsatz macht.
Darüber
hinaus können
damit auch Treppen mit größeren Aufgangsbreiten
von beispielsweise 1,50 m oder 2 m zuverlässig unterbaut werden.
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Ferner
ist es auch möglich,
dass zwischen den Sattelholmen Abstandshalter angeordnet sind, wodurch
sich die Stabilität
der Anordnung weiter verbessern lässt. Durch diese Abstandshalter
ergibt sich ein noch stabileres Gerüst am Treppenlaufunterbau.
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Zudem
können
die Rohbautrittstufen demontierbar ausgestaltet sein. Dies ist insbesondere
dann sinnvoll, wenn die Rohbautrittstufen nach Beendigung des Rohbaus
entfernt werden sollen, um dann auf dem Treppenlaufunterbau eine
für einen
Wohnraum geeignete Stufenverkleidung anzubringen. Der Umbau der
Rohbautreppe zu einer Wohnraumtreppe gelingt dann mit sehr geringem
Aufwand und in kurzer Zeit.
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Ferner
ist es auch möglich,
dass die Rohbautrittstufen aus Holz ausgebildet sind, wodurch wiederum
ein sehr kostengünstiges,
auf der Rohbaustelle typischerweise ver fügbares sowie schnell auf Maß fertigbares
Material zum Einsatz kommt. Der Aufwand zur Herstellung der Rohbautreppe
ist damit besonders gering.
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So
ist es möglich,
dass die zwischen den Sattelholmen vorliegenden Hohlräume mit
einem Dämmstoff,
vorzugsweise Zellulosefaser, gefüllt
sind. Damit lässt
sich eine verbesserte Schalldämmung
an der Wohnraumtreppe erzielen. Auch im Hinblick auf die Wärmedämmung lassen
sich Vorteile erreichen.
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Ferner
können
in den zwischen den Sattelholmen vorliegenden Hohlräumen auch
Versorgungsleitungen z.B. Strom, Telekommunikation etc. verlegt
sein. Hierdurch reduziert sich der Bearbeitungsaufwand für die entsprechenden
Installateure wesentlich, da auf Schlitze in der Wand bzw. Deckendurchbrüche in relevantem
Rahmen verzichtet werden kann.
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Ferner
ist es möglich,
dass der Treppenlaufunterbau auf der Treppenunterseite sowie gegebenenfalls
wenigstens einer sichtbaren Seitenfläche vollflächig mit Trockenbauplatten
verkleidet ist. Auf diese Weise lässt sich mit wenigen Handgriffen
und preisgünstigen
Baumaterialien eine Wohnraumtreppe bereitstellen, welche sich letztendlich
optisch kaum mehr von einer verputzten oder gestrichenen massiven
Betontreppe unterscheiden lässt.
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Alternativ
ist es auch möglich,
dass der Treppenlaufunterbau auf der Treppenunterseite sowie gegebenenfalls
wenigstens einer sichtbaren Seitenfläche vollflächig mit einer Putzlage verkleidet
ist. Auch hierdurch lässt
sich der Eindruck einer massiven Betontreppe erzielen, ohne dass
die entsprechenden statischen Lasten am Treppenauflager gegeben
sind.
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Die
Erfindung wird nachfolgend in Ausführungsbeispielen anhand der
Figuren der Zeichnung näher
erläutert.
Es zeigt:
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1 eine
Draufsicht auf einen Treppenlaufunterbau gemäß einer ersten Ausführungsform;
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2 eine
Seitenansicht des Treppenlaufunterbaus gemäß 1;
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3 eine
Draufsicht auf einen Treppenlaufunterbau gemäß einer zweiten Ausführungsform;
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4 eine
Seitenansicht des Treppenlaufunterbaus gemäß 3; und
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5 eine
Draufsicht auf einen Treppenlaufunterbau gemäß einer dritten Ausführungsform.
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In
den 1 und 2 ist eine erste Ausführungsform
der Erfindung gezeigt, in welcher ein Treppensystem 1 am
Beispiel einer geraden Treppe gezeigt ist.
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Das
Treppensystem 1 weist einen Treppenlaufunterbau 10 auf,
welcher bodenseitig auf einem Rohboden 2 aufliegt. In der
Darstellung ist ferner mit der Linie 3 angedeutet, auf
welchem Niveau die Oberkante des fertigen Fußbodens verlaufen wird. Der
Treppenlaufunterbau 10 liegt mit seiner oberen Seite auf
einer Deckenauflage 4 auf. Mit der Linie 5 ist
ferner die Oberkante des oberen fertigen Fußbodens bezeichnet.
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Wie
insbesondere aus 2 erkennbar ist, weist der Treppenlaufunterbau
Sattelholme 11 auf, welche Sattelauflagen für Trittstufen
bereitstellen. Im gezeigten Beispiel sind gemäß der Darstellung in 1 sechs
derartige Sattelholme 11 vorgesehen. Diese sind parallel
zueinander und voneinander beabstandet angeordnet. Ferner sind die
Sattelholme 11 miteinander verbunden, wobei hierzu nur
beispielhaft in einigen Bereichen gezeigte Abstandshalter 12 jeweils
zwischen die Sattelholme 11 eingefügt sind. Der Zusammenhalt zwischen
den einzelnen Sattelholmen 11 wird dabei durch hier nicht
gezeigte Schraubverbindungen bzw. Gewindestangenverbindungen, Verleimungen
bzw. Verklebungen oder dergleichen hergestellt.
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In 2 ist
am Beispiel der untersten Stufe in Seitenansicht eine Rohbautrittstufe 13 gezeigt. Entsprechende
Rohbautrittstufen 13 können
auch auf den anderen Sattelauflagen der Sattelholme 11 angeordnet
und durch Verschraubung, Vernagelung oder dgl. befestigt sein.
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In 3 und 4 ist
ein abgewandeltes Treppensystem 1' gezeigt, bei dem es sich um eine so
genannte Podesttreppe handelt. Diese weist einen Treppenlaufunterbau 20 für den ersten
Anstieg, einen Treppenlaufunterbau 21 für das Podest sowie einen Treppenlaufunterbau 22 für den zweiten
Anstieg auf. In diesem Beispiel sind jeweils sechs parallel zueinander
und beabstandet voneinander angeordnete Sattelholme 23 für den Treppenlaufunterbau 20 und 22 vorgesehen,
wie aus 3 ersichtlich ist. Am Treppenlaufunterbau 21 für das Podest
sind mehrere Sattelholme 23' so
angeordnet, dass sie horizontal vorliegen und ihre Oberseite eine
durchgehende Auflage für
eine Podestrittauflage bildet. Ferner sind Abstandshalter 24 zwischen
den Sattelholmen 23 und 23' angeordnet. In 4 ist
ferner am Beispiel der untersten Stufe eine Rohbautrittstufe 25 gezeigt.
Dabei ist das Podest des Treppensystems 1' mit einem Rahmen 26,
der als Podesthalterung dient, an einer benachbarten Wand wie beispielsweise
einer Holzständerwand
befestigt.
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In 5 ist
eine Draufsicht auf ein weiteres Treppensystem 1'' gezeigt, bei dem es sich um eine ¼-gewendelte
Treppe handelt. Diese weist einen Treppenlauf 30 für einen
ersten Anstieg sowie einen Treppenlauf 31 für einen
zweiten Anstieg auf, welche jeweils eine Vielzahl von Sattelholmen 32 enthalten. Dabei
sind einander zugeordnete Sattelholme 32 des Treppenlaufunterbaus 30 für einen
ersten Anstieg mit den entsprechenden Sattelholmen 32 des
Treppenlaufunterbaus 31 für einen zweiten Anstieg gekoppelt.
Auch in dieser Ausführungsform
sind die Sattelholme 32 mittels Abstandhalter 33 voneinander
beabstandet gehalten.
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Allen
Ausführungsformen
ist gemeinsam, dass der gezeigte Treppenlaufunterbau 10 bzw. 20, 21, 22 bzw. 30, 31 als
Fertigbauteil an die Baustelle angeliefert oder alternativ in Einzelteilen
bereitgestellt und dann vor Ort zusammengebaut werden kann. Auf
die Sattelflächen
der Sattelholme 11, 23 und 32 können dann
während
der Rohbauphase Rohbautrittstufen aufgelegt und befestigt werden. Für die Nutzung
der Treppe als Wohnraumtreppe bzw. Nutztreppe im Anschluß an die
Rohbauphase kann dann die Rohbautrittstufe entfernt und durch eine
Stufenverkleidung mit Trittstufen und Setzstufen ersetzt werden.
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Alternativ
ist es auch möglich,
die Trittstufenverkleidung auf die Rohbautrittstufen aufzusetzen und
diese somit als Unterbau zu nutzen.
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Als
Material für
die Rohbautrittstufen bzw. die Stufenverkleidung für die endgültigen Trittstufen
können
dabei neben Holz auch Steinzeug, Granitplatten oder dergleichen
zum Einsatz kommen. Bei Verwendung von Holz ist die Nutzung von
abgesperrten Elementen wie Dreischichtplatten bevorzugt.
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Ferner
ist es auch möglich,
dass der Treppenlaufunterbau bereits bei der Anlieferung auf die Baustelle
eine Verkleidung auf der Treppenunterseite aufweist, oder dass diese
erst anschließend
bei der Herstellung der Wohnraumtreppe angebracht wird.
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Als
Geländer
kann in der Rohbauphase eine einfache Absturzsicherung angebracht
werden, welche z.B. seitlich an einen äußeren Sattelholm befestigt
wird. Für
die Nutzung als Wohnraumtreppe kann dann ein speziell angefertigtes
Geländer
ebenfalls seitlich am Sattelholm oder auch an den Stufen befestigt
werden.
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Neben
den gezeigten Ausführungsformen lässt die
Erfindung weitere Gestaltungsansätze
zu.
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So
kann die Anzahl der Sattelholme je nach Einsatzfall und typischer
Belastung variabel gewählt werden.
Generell wird die Anordnung stabiler, je mehr Sattelholme eingesetzt
werden, wobei dann jedoch auch das Gewicht zunimmt.
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Ferner
ist es nicht zwingend erforderlich, dass zwischen den Sattelholmen
Abstandshalter angeordnet sind. In manchen Anwendungsfällen könnte es
hinreichend sein, am Anfang und Ende von jedem Treppenlaufunterbau
eine Endplatte vorzusehen, an welcher die einzelnen Sattelholme
festgelegt sind. Zudem könnte
zwischen den Sattelholmen auch ein ausgehärteter Hartschaum wie z.B.
ein PUR-Schaum oder dgl. für
den gewünschten
Verbund sorgen. Ebenso könnte
auch ein Späne-Kunstharz-Gemisch oder dgl.
anstelle der Abstandshalter oder ergänzend hierzu zwischen den Sattelholmen vorliegen
und im ausgehärteten
Zustand aufgrund der Haftung an den zugeordneten Seitenwänden der Sattelholme
einen zuverlässigen
Verbund mit diesen herstellen. Das Einbringen dieser Stoffe kann
dabei werksseitig so erfolgen, dass ein bereits mit einer Stufenverkleidung
versehener Treppenlaufunterbau umgekippt wird, so dass seine offene
Unterseite frei zugänglich
vorliegt.
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Ferner
ist es nicht zwingend erforderlich, dass die Sattelholme aus Holz
hergestellt sind. Auch andere Materialien wie beispielsweise Metalle
könnten
hierfür
eingesetzt werden.
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In
den Hohlräumen
zwischen den Sattelholmen können
Dämmstoffe
beliebiger Art wie z.B. auch Mineralwolle oder dergleichen sowie
Versorgungsleitungen etc. angeordnet sein, wobei auch auf diese Elemente
teilweise oder ganz verzichtet werden kann.
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Die
Verkleidung der Treppenunterseite bzw. der Seitenflächen kann
dabei über
Trockenbauplatten oder durch Putzlagen erfolgen. Sofern eine Verputzung
der Fläche vorgesehen
ist, kann hierzu eine Gewebematte benutzt werden, welche beispielsweise
an an der Unterseite angeordneten Holzleisten befestigt ist, welche
als Träger
dienen. Auch andere Putzgründe,
wie beispielsweise die Ausbildung eines unterseitigen Rostes aus
Rundstäben,
könnten
genutzt werden. Als Trockenbauverkleidungselemente können auch
dünne,
biegsame Elemente, evtl. mehrlagig, zum Einsatz kommen.
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Insbesondere
für die
Seitenfläche
auf der Treppeninnenseite ist es beispielsweise auch möglich, eine
Verkleidung aus Edelholz oder dergleichen vorzusehen.
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Die
erfindungsgemäße Wohnraumtreppe kann
dabei nicht nur in reinen Wohnhäusern
sondern auch in öffentlichen
Gebäuden,
Betriebsgebäuden oder
dgl. eingesetzt werden.