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Die Erfindung betrifft Verfahren zur stereoskopischen Wiedergabe von Bildern, Videoclips, Filmen etc bzw. ein Stereoprojektionssystem zur Durchführung eines solchen Verfahrens.
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Es existieren verschiedene Techniken zur dreidimensionalen Wiedergabe. Schon lange bekannt ist die Anaglyphentechnik: Durch einfache Rot/Grün Überlagerung der beiden Links/Rechts-Teilbilder und Betrachtung des Summenbildes durch Filterbrillen, die für das jeweilige Auge nur den entsprechenden Farbanteil durchlassen, entsteht für den Betrachter ein stereoskopischer Eindruck. Nachteilig ist dabei die systembedingte Farbausfilterung, so dass mit dieser Technik keine realistischen Farbbilder wiedergegeben werden können.
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Ein anderes Verfahren, welches im Fernsehen gelegentlich zum Einsatz kommt, ist das Pulfrich-Verfahren. Auch hier werden zur Betrachtung Brillen verwendet, wobei jedoch der Strahlengang für ein Auge starker abgedunkelt wird als für das andere. Hierzu werden häufig ebenfalls Farbbrillen verwendet (aus Kostengründen), obwohl es nur auf die unterschiedliche Abdunklung ankommt. Durch die unterschiedliche Helligkeit gelangt die Sehinformation leicht verzögert zu den verarbeitenden Bereichen des Gehirns. Bewegt sich eine dargestellte Szene im rechten Winkel zum Betrachter, so kommt es durch die zeitliche Verzögerung der Wahrnehmung für ein Auge zur Parallaxe und die Szene wird räumlich wahrgenommen. Der Vorteil dieser Technik besteht in der Einfachheit der Wiedergabetechnik. Nachteilig ist, dass sich die Szene ständig in Bewegung befinden muss, was oft nach einiger Zeit als unangenehm empfunden wird. Zudem muss sich die Szene immer in die gleiche Richtung bewegen, da sich sonst die Tiefeninformation umkehren würde, auch muss die Bewegungsgeschwindigkeit konstant gehalten werden, da sonst die Tiefeninformation nicht richtig wiedergegeben wird.
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Im Computerbereich wird häufig ein anderes Verfahren verwendet: Die rechts/links Anteile werden dabei durch so genannte Shutterbrillen separiert, die durch elektrisch schaltbare Polarisationsfilter das Licht, z. B. von einem Monitor oder Projektor, abwechselnd nur für das rechte oder linke Auge des Betrachters durchlassen. Die Shutterbrille ist dabei mit dem Wiedergabegerät (z. B. Monitor) synchronisiert, so dass von der dort dargestellten Wechselfolge von Links/Rechts-Teilbildern entsprechend nur die jeweiligen Teilbilder das linke bzw. rechte Auge erreichen. Diese Technik bietet zwar eine farbgetreue Wiedergabe, hat dafür aber den Nachteil, dass die Helligkeit stark reduziert wird, da (abwechselnd) die Bildwiedergabe nur von einem Auge des Betrachters wahrgenommen wird (also nur die Hälfte der Gesamthelligkeit des Monitors) und zusätzlich die Polarisationsfilter bereits für sich (auch in der Durchlassphase) Licht absorbieren. Zudem erfordert die ständige Links/Rechts-Ausblendung eine sehr hohe Bildwiederholfrequenz (mind. 120–160 Hz) damit ein störender Flacker-Effekt unterdrückt wird.
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Ein anderes Prinzip basiert auf der Interferenzfiltertechnik. Ein Verfahren zur Erzeugung einer optisch dreidimensional wahrnehmbaren Bildwiedergabe nach der Interferenzfiltertechnik bzw. ein entsprechendes Stereoprojektionssystem ist aus der
DE 199 24 167 B4 bekannt. Dabei werden zur Projektion zwei Interferenzfilter mit leicht unterschiedlicher spektraler Filterwirkung eingesetzt. Jedes Filter weist drei schmale Durchlassbereiche (transmittierende Intervalle) für die Grundfarben Blau, Grün und Rot auf. Die Breite der Durchlassbereiche ist dabei im Bereich von 20 nm gewählt. Die Durchlassbereiche der beiden Filter sind dabei gegeneinander verschoben so angeordnet, dass sie keinen Überlapp zeigen und damit orthogonal zueinander ausgebildet sind. Mit Hilfe der beiden zueinander orthogonalen Interferenzfilter, die jeweils drei Durchlassbereiche für die drei Primärvalenzen im Bereich der blauen, grünen und roten Farbwahrnehmung zeigen, lassen sich zwei voneinander getrennte Perspektivteilbilder, eins für das linke Auge und eins für das rechte Auge realisieren, mit deren Hilfe ein dreidimensional wahrnehmbares Bild auf einen Schirm projiziert werden kann. Dieses Bild wird von einem Betrachter selektiv durch die getrennten Augen wahrgenommen, indem er eine Brille aufweist, deren linkes Brillenglas eine Filtercharakteristik entsprechend dem einen Interferenzfilter und das rechte Brillenglas eine Filtercharakteristik entsprechend dem anderen Interferenzfilter zeigt. Dadurch lassen sich die beiden Perspektivteilbilder auf dem Schirm sicher augenspezifisch voneinander trennen und die Stereowirkung bzw. die dreidimensionale Wirkung der Bilder beim Betrachter erzeugen.
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Aus der
DE 103 59 788 A1 , der
JP 2004-333561 A und der
WO 84/02 588 A1 sind Stereosysteme der vorgenannten Typen zu entnehmen, die unter Verwendung von Übertragungsintervallen im Bereich mehrerer Farbwahrnehmungen eine Stereowahrnehmung ermöglichen. Sie zeigen jeweils für dasselbe Perspektivteilbild (Stereobild) dieselbe Filtercharakteristik mit den Übertragungsintervallen auf Seiten der Bilderzeugung und der Bilderfassung.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren für Stereoprojektionssysteme zu entwickeln bzw. ein Stereoprojektionssystem anzugeben, das eine gute Farbwiedergabe und eine verlässliche Perspektivteilbildtrennung zeigt und darüber hinaus einen einfachen Aufbau zeigt.
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Die Aufgabe wird gelöst durch das Verfahren mit den Merkmalen nach Anspruch 1 oder 2 und ein Stereoprojektionssystem mit den Merkmalen des Anspruchs 7 oder 8.
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Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Die Erfindung zeichnet sich dadurch aus, dass die Farbfilter für die beiden Perspektivteilbilder so ausgebildet sind, dass die Anzahl der transmittierenden Intervalle gegenüber dem bekannten Stand der Technik zahlenmäßig reduziert sind. Die Erfindung zeigt eine Anzahl an transmittierenden Intervallen für die beiden Perspektivteilbilder, welche kleiner als 6 insbesondere 5 oder 4 ist. Von diesen 5 oder weniger transmittierenden Intervallen, die wechselseitig keinen Überlapp haben, zeigt wenigstens ein transmittierendes Intervall eine Anordnung im Bereich zweier Farbwahrnehmungen aus Blau (B), Grün (G) oder Rot (R). Die anderen transmittierenden Intervalle sind so im Frequenzspektrum angeordnet, dass sie im Bereich einer einzigen Farbwahrnehmung, also Blau oder Grün oder Rot angeordnet sind. Diese transmittierenden Intervalle für eine Farbwahrnehmung zeigen vorzugsweise eine Bandbreite im Bereich von etwa 30 nm oder merklich darunter, wodurch eine sichere Abgrenzung und Anordnung innerhalb eines Bereiches einer Farbwahrnehmung möglich ist und ein sicheres Abgrenzen bzw. Trennen von den anderen transmittierenden Intervallen gegeben ist. Hierzu werden die transmittierenden Intervalle so angeordnet, dass sie einen ausreichenden Abstand zueinander haben.
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Durch diese besondere Anordnung und Ausbildung der transmittierenden Bereiche gelingt es, die Anzahl der Kanten, d. h. die Zahl der Flanken der transmittierenden Intervalle zu reduzieren und damit den Aufwand für die Herstellung der Filter, welche typischerweise Interferenzfilter darstellen, erheblich zu reduzieren, ohne dass eine beachtliche Beeinträchtigung der Farbwiedergabemöglichkeit in Kauf zu nehmen ist.
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Als zusätzlichen Effekt kann man bei entsprechender Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Filter für das erfindungsgemäße Verfahren bzw. das erfindungsgemäße Stereoprojektionssystem die Ausbildung des Stereoprojektors vereinfachen, da durch diese Ausbildung eine Reduzierung der sehr hohen Bildwechselraten für einen beispielsweise als Dreichip-DLP-Projektor realisierten Projektor mit Wechselfilter zur Trennung der beiden Perspektivteilbilder ermöglicht ist. Dies ist mit einer merklichen Reduzierung der Belastung der bildgebenden Einheiten und damit mit einer Verbesserung der Lebensdauer des Projektors verbunden.
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Durch die Ausbildung von wenigstens einem transmittierenden Intervall, dahingehend, dass es im Bereich zweier Farbwahrnehmungen durchlässig ist, gelingt es, die für die Projektion und Bildwiedergabe zur Verfügung stehende Bildhelligkeit zu erhöhen und dadurch die Möglichkeit zu schaffen, durch geeignete elektronische Farbkorrekturschaltungen eine sehr verlässliche und natürliche Farbzusammensetzung der wiedergegebenen Perspektivteilbilder und damit des dreidimensional wahrnehmbaren Stereobildes zu schaffen.
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Auch hat es sich bewährt, die Interferenzfilter der Brillengläser nicht identisch zu denjenigen der Interferenzfiltereinheiten sondern vielmehr entsprechend zueinander auszubilden. Hierdurch können zielgerichtet Unterschiede in der Fertigungsqualität oder in der Auslegung genutzt werden bzw. dazu verwendet werden, dass bestimmte vorteilhafte Projektions- oder Darstellungssituationen erreicht werden können. Beispielhaft gelingt es durch eine Kombination der Filter im Stereoprojektor und in der oder den Brillen, die sich durch eine Permutation einzelner begrenzter transmittierender Intervalle entweder im blauen oder grünen oder roten Farbwahrnehmungsbereich in den korrespondierenden Filtern voneinander unterscheiden, die Bildwechselrate des Stereoprojektors abzusenken, ohne dass ein unangenehmes Flackern der Stereobilder wahrnehmbar ist.
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Dabei hat sich das nachfolgend beschriebene Stereoprojektionssystem als besonders bevorzugt herausgestellt. Dieses zeigt Interferenzfilter der Interferenzfiltereinheiten des Stereoprojektors mit einer Permutation, begrenzter, transmittierender Intervalle der Interferenzfilter im blauen oder grünen oder roten Farbwahrnehmungsbereich und wenigstens eine Stereobrille, die Interferenzfilter zeigt, welche gemäß dem Stand der Technik mit 6 nicht permutierten, transmittierenden Intervallen ausgestattet sind. Im Rahmen der angesprochenen Permutation ist ein Austausch zweier transmittierender Intervalle zwischen entsprechenden Interferenzfiltern (rechte Seite gegenüber linker Seite bzw. rechtes Perspektivteilbild gegenüber linker Perspektivteilbild) innerhalb einer Farbe, das heißt innerhalb einer Farbwahrnehmung, erfolgt, wobei zusätzlich wenigstens eine Verschmelzung zweier benachbarter, transmittierender Intervalle zu einem gemeinsamen transmittierenden Intervall erfolgt ist, das sich über zwei Farbwahrnehmungsbereiche erstreckt. Damit ist die Summe der transmittierenden spektralen Intervalle in dem Interferenzfilter des Stereoprojektors beispielsweise von 6 auf 5 reduziert.
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Erfindungsgemäß wird nun entsprechend der Permutation der transmittierenden Intervalle ein Austausch der zugeordneten darzustellenden Farbbilddaten vorgenommen.
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Wird beispielsweise eine Permutation der roten transmittierenden Intervalle R1 und R2, also deren Austausch mit der anschließenden Zusammenführung des benachbarten Intervalls G2 mit R1 realisiert, so wird nun die Bildinformation, das heißt die Farbbilddaten, für die Projektion mittels R2 nun nicht mehr mittels der ersten Interferenzfiltereinheit sondern mittels der zweiten Interferenzfiltereinheit vorgenommen. Dies führt zu einer zeitlichen Verschiebung der Darstellung dieser „permutierten” Farbbilddaten, da die mit Hilfe der jeweiligen Interferenzfiltereinheiten geschaffenen Perspektivteilbilder ohne Permutation jeweils komplett und immer nur einzeln in alternierender Reihenfolge dargestellt werden, wohingegen aufgrund der Permutation dies aufgehoben ist. Aufgrund der Permutation wird die zeitliche Trennung der Wiedergabe der beiden Perspektivteilbilder (links und rechts) erfindungsgemäß aufgehoben. Hierdurch gelingt es, die Lücken zwischen der Darstellung des linken Perspektivteilbildes, die dadurch entstehen, dass in der Lücke das andere, rechte Perspektivteilbild dargestellt wird, mit Bildern beziehungsweise Bildinformationen in der permutierten Farbe aufzufüllen.
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Dadurch gelingt es erfindungsgemäß, ein unangenehmes Flackern der projizierten Stereobilder zu verhindern oder zu reduzieren. Durch diese verbesserte Ausbildung des Stereoprojektionssystems ist es möglich, die unerwünscht hohe Bildwiederholrate des Stereoprojektors, die die Komponenten des Stereoprojektors erheblich belastet, zu erniedrigen und dadurch die Lebenszeit der Komponenten des Projektors zu erhöhen.
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Alternativ oder kumulativ ist es erfindungsgemäß auch möglich, die Anzahl der dargestellten Bildpunkte und damit die Auflösung zu erhöhen, ohne dass dies zu einem unangenehmen Flackern der Stereobilddarstellung führt.
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In entsprechender erfindungsgemäßer Weise hat es sich bewährt, die Permutation nicht in den Interferenzfiltereinheiten des Stereorektors vorzunehmen, sondern in den Interferenzfiltern der Brillengläser der Stereobrille. Dies führt zu den entsprechenden Vorteilen, wie sie auch bei der zuvor genannten Ausbildung der Erfindung erreicht werden.
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Als besonders vorteilhaft hat es sich erwiesen, die Anzahl der transmittierenden Intervalle für die beiden Perspektivteilbilder gleich 5 zu wählen, was dazu führt, dass das eine Perspektivteilbild durch zwei transmittierende Intervalle gebildet wird, wohingegen das andere Perspektivteilbild durch drei transmittierende Intervalle gebildet wird, von denen jeweils eines im Bereich der blauen, der grünen und der roten Farbwahrnehmung angeordnet ist und vorzugsweise eine Bandbreite von typischerweise weniger als 30 nm insbesondere im Bereich von 20 bis 25 nm zeigt.
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Weiterhin hat es sich bewährt, das äußere blaue transmittierende Intervall bzw. das äußere rote transmittierende Intervall als nach oben bzw. nach unten offenes Intervall, also typischerweise über den durch den Menschen sichtbaren Bereich hinaus oder als breites mit einer wenig steil abfallenden Flanke ausgebildetes, transmittierendes Intervall zu realisieren und dadurch wiederum für eine verstärkte Helligkeit zu sorgen. Mit dieser zusätzlichen Helligkeit ist die Möglichkeit geschaffen, durch elektronische Maßnahmen ein verbessertes Farbempfinden zu erreichen.
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Der Filter mit den beiden transmittierenden Bereichen, von denen einer zwei Farbwahrnehmungsbereiche umfasst, nämlich typischerweise Rot und Grün bzw. Blau und Grün, zeigt eine reduzierte Anzahl an transmittierenden Intervallen, die dementsprechend eine deutlich reduzierte Anzahl an Kanten, d. h. Flanken für die Durchlassbereiche der transmittierenden Intervalle, d. h. nämlich 4 Stück anstatt 6 Stück beim Stand der Technik, zeigt. Diese Reduktion sorgt für eine deutliche Vereinfachung der Filtercharakteristik und ermöglicht die kostengünstige und einfachere Ausbildung der Filter, ohne dass dies, was überraschend ist, sich wesentlich auf die Qualität der Farbwiedergabe auswirkt. Die Steilheit der Flanken der transmittierenden Intervalle stellt ein qualitätsbestimmendes Maß der Filter insbesondere der Interferenzfilter dar, das wiederum massiven Einfluss auf die Kosten der Filter hat.
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Durch diese erfindungsgemäße Ausbildung der Filter insbesondere der Interferenzfilter mit weniger Flanken einerseits durch die erfindungsgemäße Reduktion der Anzahl der transmittierenden Intervalle und zum anderen durch die Möglichkeit, offene transmittierende Intervalle im Randbereich der äußeren Farbwahrnehmungsbereiche insbesondere mit flach abfallenden Flanken im äußeren Bereich dieser transmittierenden Intervalle vorzusehen, gelingt es zusätzlich den Aufwand für die Filter insbesondere für den Interferenzfilter für diese Verfahren zur Erzeugung einer optisch wahrnehmbaren, dreidimensionalen Bildwiedergabe bzw. für ein Stereoprojektionssystem deutlich zu verringern.
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Als besonders vorteilhaft hat es sich erwiesen, die Filter, die insbesondere als Fabri-Perrot-Interferenzfilter realisiert sind, so auszubilden, dass sie insgesamt 4 transmittierende Intervalle für die beiden Perspektivteilbilder zeigen. Dabei zeigt jeder Filter für ein Perspektivteilbild ein transmittierendes Intervall, das im Bereich von zwei Farbwahrnehmungen angeordnet ist. Diese transmittierenden Intervalle umfassen dabei entweder die zwei Farbwahrnehmungen Blau und Grün oder die zwei Farbwahrnehmungen Grün und Rot. Diese transmittierenden Intervalle zeigen dabei eine mittlere Bandbreite von über 30 nm. Die anderen beiden transmittierenden Intervalle, von denen je eines den beiden Perspektivteilbildern und damit je einem Filter zugeordnet ist, sind einer einzigen Farbwahrnehmung nämlich Blau oder Rot zugeordnet. Dabei sind die transmittierenden Intervalle so gewählt, dass jeder Filter bzw. jedes Perspektivteilbild zu jedem Farbwahrnehmungsbereich Rot, Blau, Grün Farbinformationen erhält.
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Dabei können auch hier die äußeren transmittierenden Intervalle als offene transmittierende Intervalle ausgebildet sein. Hierdurch lässt sich die Anzahl der Kanten respektive die Anzahl der Flanken einerseits durch die Reduktion der Anzahl der Intervalle und andererseits zusätzlich durch das Vorsehen der offenen Randintervalle weiter reduzieren und dadurch die Möglichkeit schaffen, einfachere, kostengünstigere Filter, welche insbesondere als Fabri-Perrot-Filter realisiert sind, zur Schaffung eines erfindungsgemäßen Stereoprojektionssystem verwenden.
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Durch das Vorsehen dieser gegenüber dem Stand der Technik verbreiterten Bandbreite, welche zumindest teilweise über 30 nm Bandbreite aufweisen und dabei zumindest teilweise zwei Farbwahrnehmungsbereiche abdecken, gelingt es, sehr helle Stereoprojektionsbilder und damit dreidimensional wahrnehmbare Bilder zu projizieren, ohne dass die Qualität der Farbwiedergabe beachtlich beeinträchtigt wird. Im Übrigen ist durch diese Ausbildung der transmittierenden Intervalle die Möglichkeit geschaffen worden, durch elektronische Farbkorrekturschaltungen ein besonders natürliches Farbempfinden zu erzeugen.
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Nach einer besonders bevorzugten Ausbildung des erfindungsgemäßen Projektionssystems ist die Stereobrille, von der abhängig von der Anzahl der Personen, die zeitgleich das Stereoprojektionssystem nutzen wollen, unterschiedlich viele vorgesehen sind, mit Brillengläsern vorgesehen, die Interferenzfilter zeigen. Die optischen Eigenschaften der Brillengläser sind dabei so gewählt, dass sie bevorzugt identisch zu den optischen Eigenschaften der korrespondierenden Interferenzfiltereinheiten im Stereoprojektor sind. Hierdurch ist eine optimale Nutzung der projizierten Bildinformation und Helligkeit der Bilder erreicht, so dass der oder die Nutzer des erfindungsgemäßen Stereoprojektionssystems sehr angenehme und helle sowie farbechte stereoperspektivische Bilder wahrnehmen können.
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Die Erfindung wird im Folgenden näher beschrieben, wobei Bezug genommen wird auf die Zeichnungen und die darin angegebenen Bezugszeichen.
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Die Erfindung ist nicht auf die beispielhaft in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsformen beschränkt.
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Dabei zeigen:
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1a Eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Stereoprojektionssystems,
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1b eine schematische Darstellung eines weiteren erfindungsgemäßen Stereoprojektionssystems,
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2 Spektrale Transmissionsbereiche der orthogonalen Filter bei üblicher Interferenzfiltertechnik gemäß dem Stand der Technik
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3 Eine beispielhafte spektrale Verteilung der transmittierenden Intervalle zweier erfindungsgemäßer Interferenzfilter
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4 Eine weitere beispielhafte spektrale Verteilung der transmittierenden Intervalle zweier erfindungsgemäßer Interferenzfilter
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5 Eine weitere beispielhafte spektrale Verteilung der transmittierenden Intervalle zweier erfindungsgemäßer Interferenzfilter
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6a spektrale Verteilung der transmittierenden Intervalle gemäß dem Stand der Technik für die Stereobrille und den Stereoprojektor b zeitliche Abfolge der projizierten und wahrzunehmenden Farbbilddaten
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7 spektrale Verteilung der transmittierenden Intervalle gemäß eines beispielhaften erfindungsgemäßen Stereoprojektionssystems für eine Stereobrille und einen Stereoprojektor
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8 zeitliche Abfolge der projizierten und wahrzunehmenden Farbbilddaten eines beispielhaften erfindungsgemäßen Stereoprojektionssystems
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9 eine weitere spektrale Verteilung der transmittierenden Intervalle gemäß eines beispielhaften erfindungsgemäßen Stereoprojektionssystems für eine Stereobrille und einen Stereoprojektor
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1a zeigt die Schlüsselkomponente des erfindungsgemäßen Stereoprojektionssystems zur Erzeugung einer optisch wahrnehmbaren dreidimensionalen Bildwiedergabe, nämlich den Stereoprojektor 10. Dieser Stereoprojektor 10 projiziert die ihm zugeführten Bilddaten auf einen Schirm 20, indem die Stereobilddaten im Stereoprojektor 10 in Perspektivteilbilder umgewandelt und auf den Schirm 20 projiziert werden. Die beiden voneinander getrennten Perspektivteilbilder, die zusammen das Stereobild darstellen und ein dreidimensional wahrnehmbares Bild darstellen. Dieses wird von den Betrachtern, welche mit einer Stereobrille 30 ausgestattet sind, wahrgenommen. Dabei werden mit Hilfe der Stereobrille 30 und den darin befindlichen Brillengläsern die beiden Perspektivteilbilder voneinander getrennt und differenziert voneinander dem linken bzw. dem rechten Auge des Betrachters zugeführt. Der Betrachter nimmt damit die beiden stereoskopisch differenzierten Perspektivteilbilder wahr und hat auf diese Weise die Wahrnehmung einer dreidimensionalen Struktur.
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Der Stereoprojektor 10 zeigt in einem Gehäuse alle wichtigen Komponenten zur Projektion der Perspektivteilbilder sowie eine integrierte Farbkorrekturschaltung 15. Für jedes Perspektivteilbild ist eine Lichtquelle 11 in Form einer Kurzbogenlampe realisiert, deren ausgesendetes Licht einer bildgebenden Einheit 12, welche als LCD-Chip realisiert ist, zugeführt wird. Die bildgebende Einheit 12 wird mit den Stereobilddaten respektive mit den ihr zugeordneten Perspektivteilbilddaten so angesteuert, dass das gewünschte Perspektivteilbild aus dem ihr zugeführten breitbandigen Licht der Lichtquelle 11 erzeugt und der Projektionsoptik 14 und anschließend dem Schirm 20 zugeführt wird.
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Der Stereoprojektor 10 weist darüber hinaus für jedes Perspektivteilbild eine zusätzliche Interferenzfiltereinheit 13a oder 13b auf. Die Anordnung der Interferenzfiltereinheit 13a zwischen der Lichtquelle 11 und der bildgebenden Einheit 12 schafft eine sehr robuste und kompakte Einheit, während die alternative Anordnung der Interferenzfiltereinheit 13b vor der Projektionsoptik 14 eine sehr flexible und weniger robuste und kompakte Anordnung darstellt.
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Die in dem Stereoprojektor 10 integrierte Farbkorrekturschaltung 15 ist mit der Bilddatenquelle, die nicht dargestellt ist, für die Stereobilddaten verbunden und korrigiert die ihr zugeführten Stereobilddten insbesondere hinsichtlich der Farbe und hinsichtlich der Helligkeit dahingehend, dass die durch die Wahl der transmittierenden Intervalle (Durchlassbereiche) der Interferenzfiltereinheiten 13a, 13b erzeugten Farbverschiebungen verringert bzw. weitgehend aufgehoben werden. Darüber hinaus wird durch die Farbkorrekturschaltung sichergestellt, dass auch die Helligkeitsunterschiede und die sonstigen Farbverzerrungen durch die unterschiedlichen Transmissionseigenschaften aufgrund der unterschiedlichen transmittierenden Intervalle der verschiedenen Interferenzfiltereinheiten 13a bzw. 13b für die verschiedenen Perspektivteilbilder weitgehend oder vollständig korrigiert werden. Dabei werden auch Störungen aufgrund der verwendeten Projektionsoptiken 14 bzw. der Lichtquellen 11 zusätzlich korrigiert. Dadurch gelingt es, ein sehr ausgeglichenes, farbneutrales Stereobild zu projizieren, das beim Betrachter ein sehr angenehmes Betrachten ermöglicht und damit ein dreidimensionales Wahrnehmen verlässlich und auf angenehme Weise ermöglicht.
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Die Interferenzfiltereinheiten 13a, 13b stellen Fabry-Perot-Interferenzfilter dar, die jeweils eine Filtercharakteristik zeigen, die orthogonal zueinander ausgebildet sind. Dabei ist in 2 eine bekannte Filtercharakteristik der beiden Interferenzfiltereinheiten einmal für das linke Auge und damit für das eine Perspektivteilbild und einmal für das rechte Auge und damit für das andere Perspektivteilbild dargestellt, die orthogonal zueinander ausgebildet sind und somit keinerlei wechselseitigen Überlapp zeigen. Es zeigen die dargestellten transmittierenden Intervalle B1, B2, G1, G2, R1 und R2 keinen Überlapp und sind so voneinander beabstandet, dass die beiden Perspektivteilbilder sicher voneinander getrennt wiedergegeben werden können. Die einzelnen transmittierenden Intervalle B1, B2, G1, G2, R1 und R2 sind dabei als sehr schmalbandige transmittierende Intervalle mit einer Bandbreite von etwa 20 nm Halbwertsbreite realisiert, von denen die beiden Intervalle B1 und B2 im blauen Farbwahrnehmungsbereich, die beiden Intervalle G1 und G2 im grienen Farbwahrnehmungsbereich und die beiden Intervalle R1 und R2 im roten Farbwahrnehmungsbereich des menschlichen Auges angeordnet sind. Das Intervall R2 stellt ein äüßeres und offenes transmittierendes Intervall dar, das eine steile Kante bzw. Flanke aufweist und eine deutlich weniger steile, hier nicht dargestellte Kante, Flanke aufweist.
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Die eine Interferenzfiltereinheit mit den transmittierenden Intervallen B1, G1 und R1 zeigt 6 ausgeprägte, steile Kanten wohingegen die andere Interferenzfiltereinheit mit den transmittierenden Intervallen B2, G2 und R2 5 steile, ausgeprägte Kanten respektive Flanken zeigt. Diese steilen. Flanken sind sehr schwierig herzustellen und sind für die erheblichen Kosten dieser Interferenzfiltereinheit verantwortlich. Durch die Anordnung der jeweils drei transmittierenden, schmalbandigen Intervalle ist die Möglichkeit gegeben, ein recht farbkräftiges und angenehmes Stereobild zu projizieren.
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In 1b ist ein weiterer erfindungsgemäßer Stereoprojektor 10 zu unterschiedlichen Projektionszeitpunkten T1 oder T2 dargestellt. Der Stereoprojektor 10 zeigt in einem Gehäuse alle wichtigen Komponenten zur Projektion der Perspektivteilbilder sowie eine integrierte Farbkorrekturschaltung 15. Die einzige Lichtquelle 11 ist in Form einer Kurzbogenlampe realisiert, deren ausgesendetes Licht einer einzigen bildgebenden Einheit 12, welche als DMS-Chip realisiert ist, zugeführt wird. Die bildgebende Einheit 12 wird mit den Stereobilddaten respektive mit den sequentiell ihr zugeordneten Perspektivteilbilddaten so angesteuert, dass das gewünschte Perspektivteilbild aus dem ihr zugeführten breitbandigen Licht der Lichtquelle 11 erzeugt und der einen Projektionsoptik 14 und anschließend dem zugeordneten Schirm 20 zugeführt wird.
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Der Stereoprojektor 10 weist darüber hinaus für jedes Perspektivteilbild einen Wechselfilter als Interferenzfiltereinheit 13c mit zwei unterschiedlichen zueinander orthogonalen Interferenzfiltern auf, die abwechselnd je nach Darstellung des einen oder des anderen Perspektivteilbildes in den Strahlengang eingeschoben werden. Die Anordnung der Interferenzfiltereinheit 13c als Wechselfilter zwischen der Lichtquelle 11 und der bildgebenden Einheit 12 schafft eine sehr robuste und kompakte sowie kostengünstige Einheit.
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In 3 ist eine erfindungsgemäße Filtercharakteristik der beiden Interferenzfiltereinheiten 13a, 13b dargestellt, bei der insgesamt weniger als 6 transmittierende Intervalle, nämlich nur 5 transmittierende Intervalle L21, L22, L23, R21 und R22 realisiert sind. Dabei sind die transmittierenden Intervalle L21, L22 und R21 als schmalbandige, transmittierende Intervalle im blauen Wahrnehmungsbereich (L21 und R21) sowie im grünen Wahrnehmungsbereich (L22) realisiert. Diese zeigen eine Bandbreite von etwa 25 nm. L21 zeigt eine mittlere Halbwertsbreite im Bereich von 425 bis 450 nm, R21 eine Bandbreite von 460 bis 485 nm als Halbwertsbreite und im grünen Wahrnehmungsbereich zeigt das transmittierende Intervall L22 eine Halbwertsbreite von 500 bis 525 nm.
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Allein das transmittierende Intervall R22 ist nicht in einem einzigen Farbwahrnehmungsbereich des Auges angesiedelt. Es enthält vielmehr Teile des grünen und roten Wahrnehmungsbereiches und erstreckt sich über einen Wellenlängenbereich von 535 bis 626 nm. Davon getrennt und beabstandet erstreckt sich das transmittierende Intervall L23 von einer Wellenlänge von 635 bis über 690 nm hinaus und stellt ein offenes Intervall dar.
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Die beiden transmittierenden Intervalle R21 und R22 sind dabei dem einen perspektivischen Teilbild für das rechte Auge zugeordnet, während die drei anderen transmittierenden Intervalle L21, L22 und L23 dem anderen Perspektivteilbild und damit dem linken Auge zugeordnet sind.
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Diese Filtercharakteristik zeigt eine reduzierte Anzahl an transmittierenden Intervallen und darüber hinaus eine reduzierte Anzahl an steilen Kanten respektive Flanken. Dabei ist die Anzahl der transmittierenden Intervalle ist auf insgesamt 5 reduziert, wohingegen die Anzahl der steilen Kanten auf insgesamt 9 reduziert ist. Damit ist einerseits der Aufwand für die Realisierung dieser Filtercharakteristik merklich reduziert, ohne dass dies einen deutlichen Einfluss auf die Farbwiedergabequalität zeigt. Im Gegenteil ist durch die erhöhte Helligkeit durch die breite Ausbildung des transmittierenden Intervalls R22 die Möglichkeit gegeben, erhöhte Helligkeit zu erreichen, die den Einsatz einer Farbkorrekturschaltung im besonderen Maße ermöglicht und dadurch eine zusätzliche Verbesserung der Farbcharakterstiken ermöglicht.
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Ausgehend von der Farbcharakteristik gemäß dem Stand der Technik mit den 6 transmittierenden Intervallen ist die erfindungsgemäße Farbcharakteristik durch eine Art Kanalpermutation, nämlich durch eine Art Austausch des Intervalls R1 von dem einen Perspektivteilbild in das andere Perspektivteilbild und das Verbinden von R1 mit dem Intervall G2 gegeben, wohingegen im Gegenzug das transmittierende Intervall R2 dem anderen Perspektivteilbild zugeordnet wird.
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In entsprechender Weise ist aus der Filtercharakteristik der 2 die Filtercharakteristik der 4 entstanden, wobei hier das Intervall B1 dem anderen Perspektivteilbild zugeordnet wurde und im Gegenzug das Intervall B2 mit dem Intervall G1 für das Teilbild 1 verbunden wurde. Hierdurch gelingt es, eine Filtercharakteristik zu schaffen, die in entsprechender Weise zu der Filtercharakteristik gemäß 3 gebildet wurde und die entsprechenden, vergleichbaren Vorteile zeigt. Im Unterschied zu der vorgenannten Filtercharakteristik erstreckt sich hier das transmittierende Intervall L11 über die beiden Farbwahrnehmungsbereiche Blau und Grün. Wohingegen die anderen Intervalle immer nur in einem Farbwahrnehmungsbereich liegen. Dabei zeigt das Intervall L11 eine Bandbreite von 460 bis 525 nm und das Intervall R11 eine Bandbreite von 420 bis 450 nm, während R12 eine Bandbreite von 535 bis 565 nm und das Intervall L12 eine Bandbreite von 595 bis 626 nm zeigt. Das Intervall R13 ist als offenes Intervall mit einer größeren Bandbreite versehen, die sich oberhalb von 635 bis über 690 nm hinaus erstreckt. Auch diese Filtercharakteristik ist geprägt durch eine Reduzierung der Intervalle und darüber hinaus durch eine merkliche Reduzierung der steilen Flanken, was den Aufwand zur Realisierung dieser Filtercharakteristik erheblich reduziert.
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Darüber hinaus zeigt die 5 eine weitere erfindungsgemäße Filtercharakteristik, nämlich eine mit nur 4 transmittierenden Intervallen, von denen zwei sich über zwei Farbwahrnehmungsbereiche erstrecken und die zwei anderen sich ausschließlich über einen einzigen Wahrnehmungsbereich erstrecken bzw. in diesem angeordnet sind. Das Intervall L31 für des linke Auge und das Intervall R32 für das rechte Auge sind nur jeweils einem Farbwahrnehmungsbereich, nämlich dem blauen Farbwahrnehmungsbereich bzw. dem roten Farbwahrnehmungsbereich zugeordnet. Das Intervall L31 erstreckt sich von unterhalb 420 bis etwa 450 nm und R32 im roten Farbwahrnehmungsbereich von 635 bis oberhalb von 690 nm. R32 stellt ein so genanntes offenes Intervall mit einer flachen Kanten respektive einer flachen oberen Kante bzw. Flanke im Bereich von oberhalb 690 nm dar. Die beiden andern Intervalle, die sich über zwei Farbwahrnehmungsbereiche erstrecken, zeigen eine vergrößerte Bandbreite. Diese Bandbreite ist deutlich größer als 30 nm. Das Intervall L32 deckt sowohl den grünen als auch den roten Farbwahrnehmungsbereich ab und erstreckt sich in seiner Bandbreite von etwa 535 bis 626 nm, wohingegen R31 sich über den blauen und grünen Farbwahrnehmungsbereich erstreckt und den Bereich von 460 bis 525 nm umfasst. Durch diese Ausbildung der Filtercharakteristik der beiden Interferenzfilter ist eine orthogonale Filtercharakteristik gegeben, die sich durch eine deutlich reduzierte Intervallzahl, nämlich 4, auszeichnet und darüber hinaus eine erheblich reduzierte Anzahl an steilen Flanken, nämlich insgesamt 7 auszeichnet, die zu einer sehr einfachen und sehr gut herzustellenden Filtercharakteristik fuhrt. Diese Filtercharakteristik ist dennoch in der Lage, eine sehr angenehme Farbwiedergabe des Stereoprojektionssystems zu ermöglichen.
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In 6a sind die transmittierenden Intervalle eines Stereoprojektors und einer zugeordneten Stereobrille gemäß dem Stand der Technik dargestellt. Dabei zeigt die Stereobrille 6 schmale, begrenzte transmittierende Intervalle B1*, G1*, R1* und B2*, G2*, R2*. Die Interferenzfiltereinheiten des Stereoprojektors zeigen ebenso 6 zu den vorgenannten Intervallen identische transmittierende Intervalle B1, G1, R1 und B2, G2, R2. Dabei sind die x1 Intervalle (x = B, G, R) jeweils dem linken Perspektivteilbild respektive den „linken” Komponenten des Stereoprojektors zugeordnet, während die x2 Intervalle den „rechten” Komponenten zugeordnet sind. Es wird deutlich, dass die x1 Intervalle zu den x2 Intervallen orthogonal ausgebildet sind.
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In 6b ist die zeitliche Reihenfolge der dargestellten, beziehungsweise wahrnehmbaren Bildinhalte der einzelnen Perspektivteilbilder dargestellt. Diese wird beispielsweise mittels eines Stereoprojektionssystems gemäß 1b erzeugt. Die mit Hilfe des Stereoprojektionssystems mit den Interferenzfiltern gemäß 6a projizierten und wahrnehmbaren Teilbilder werden alternierend wiedergegeben.
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Zuerst wird das linke Perspektivteilbild mit den Bildinformationen B1, G1, R1, die mit Hilfe der entsprechenden Intervalle projiziert werden, wiedergegeben. In diesem Zeitraum wird kein Bild beziehungsweise keine Bildinformation und damit keine Farbbilddaten von dem rechten Perspektivteilbild projiziert. Damit ist auch kein rechtes Perspektivteilbild wahrnehmbar. Anschließend wird das rechte Perspektivteilbild mit den Farbbilddaten B2, G2, R2, die mit Hilfe der ihnen entsprechenden Intervalle projiziert werden, dargestellt, wohingegen in diesem Zeitraum das linke Perspektivteilbild nicht dargestellt wird. Dementsprechend kann allein das rechte Perspektivteilbild durch das rechte Brillenglas der Stereobrille wahrgenommen werden, wohingegen keine Informationen des linken Perspektivteilbildes wahrgenommen werden kann.
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Anschließend erfolgt wieder die Darstellung des anderen Perspektivteilbildes und dementsprechend die Unterbrechung der Darstellung des Perspektivteilbildes.
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Durch diese alternierende Darstellung der Perspektivteilbilder sind erhebliche zeitliche Lücken für die Wahrnehmung des jeweiligen Bildes für das jeweilige Auge gegeben, die, sobald die zeitlichen Lücken zu lang sind, zu einem unangenehmen Flackern führen. Um dies zu verhindern ist die Bildwechselrate des Stereoprojektors hoch gewählt. Diese hohe Bildwechselrate führt zu einer erheblichen Belastung der Komponenten des Stereoprojektors. Diese Belastung führt zu einer reduzierten Lebenszeit und führt zu einer erheblich erhöhten Anfälligkeit des Stereoprojektors. Das gilt zusätzlich auch für eine Filterwechselmechanik gemäß 1b. Um diese Nachteile zu überwinden, sind sehr aufwändige und kostenintensive Vorkehrungen zu treffen.
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In 7 ist entsprechend der 5 eine spektrale Verteilung der Interferenzfilterspektren für die Interferenzfilter der Interferenzfiltereinheiten des Stereoprojektors beziehungsweise der Interferenzfilter der Brillengläser der Stereobrille dargestellt.
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Die Charakteristik der Interferenzfilter der Brillengläser der Stereoprojektionsbrille zeigt 6 schmale Intervalle entsprechend dem Stand der Technik, wogegen die Intervalle der Interferenzfilter des Stereoprojektors nur vier transmittierende Intervalle zeigen. Dabei zeigt der Interferenzfilter des Stereoprojektors für das linke Perspektivteilbild ein schmales Intervall B1*, wogegen das andere Intervall aufgrund einer Permutation von G1* mit G2* durch ein Verbinden der Intervalle G2* mit dem Intervall R1* ein relativ breites Intervall darstellt
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In entsprechender Weise ist für den Interferenzfilter des Stereoprojektors für das rechte Perspektivteilbild ein verbundenes Intervall G1* mit B2* entstanden, das durch das einzelne, schmale Intervall R2* ergänzt wird. Die verbundenen Intervalle erstrecken sich in zwei Farbwahrnehmungsbereiche. In entsprechender Weise zur 8 ist bei dieser erfindungsgemäßen Anordnung auch eine Permutation der Farbbilddaten vorgenommen, so dass entsprechend die nachfolgend genannten Vorteile erreicht werden können.
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In 8 ist die zeitliche Reihenfolge der wiedergegebenen und aufnehmbaren Stereobildinformationen respektive Farbbilddaten für das linke Auge beziehungsweise das rechte Auge eines erfindungsgemäßen Stereoprojektssystems dargestellt, wobei ein Stereoprojektor gemäß 1b verwendet wird.
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Der Darstellung in 8 liegt eine Spektralverteilung der transmittierenden Intervalle entsprechend der 7 für die Interferenzfiltereinheiten in einem Stereoprojektor zu Grunde.
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Aus einer Permutation der Intervalle G1 mit G2 ist das zwischen G1 und B2 gebildete, zwei Farbwahrnehmungsbereiche umfassende, breite Intervall R31 entstanden. Das permutierte Intervall G2 ist mit dem Intervall R1 zu dem Intervall L32 zusammengefasst und umfasst ebenso zwei Farbwahrnehmungsbereiche. Durch diese Permutation mit zwei anschließenden Zusammenfassungen ist eine Anordnung geschaffen, die vier transmittierende Intervalle für die beiden Interferenzfiltereinheiten des Stereoprojektors zeigt.
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Werden nun zusätzlich die Farbbilddaten, die dem Intervall G2 zugeordnet sind mit auf das Intervall G1 permutiert und damit mit Hilfe der anderen Interferenzfiltereinheit dargestellt, so führt dies zu einer abwechselnden Darstellung und damit Wahrnehmungsmöglichkeit der Farbbilddaten auf dem linken Auge, beziehungsweise auf dem rechten Auge, bei der Farbbilddaten für den grünen Farbwahrnehmungsbereich mit den Farbbilddaten der anderen Farbwahrnehmungsbereiche rot und blau abwechselt. Dies erfolgt aufgrund der zusätzlichen Permutation der Farbbilddaten so, dass das linke Auge nur Informationen für das linke Auge wahrnehmen kann, und in entsprechender Weise gilt dies auch für das rechte Auge. Dabei ist zu beachten, dass keine Permutation der Intervalle für die Stereobrille erfolgt ist, wodurch deren optische Eigenschaften den optischen Eigenschaften der nicht permutierten Interferenzfilter der Interferenzfiltereinheiten im Stereoprojektor entsprechen. Durch die beschriebene Vorgehensweise gelingt es, die Lücken in der Wiedergabe für das jeweilige Auge aus dem Stand der Technik zu schließen und dadurch das unerwünschte Flackern deutlich einzuschränken.
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Auf die Farbbilddaten R1, B1 folgen mit kurzem Abstand die Farbbilddaten G2 und hierauf mit entsprechendem kurzem zeitlichem Abstand wiederum die Farbbilddaten R1, B1, G1 usw.. Dies gilt für das linke Auge und in entsprechender Weise ergibt sich dies auch für das rechte Auge. Durch diese Elimination der langen zeitlichen Abstände ohne ausgeprägten negativen Lichtreiz durch eine ausgeprägte Dunkelphase ist ein wesentlicher Qualitätsgewinn erreicht. Hierbei wirkt sich besonders vorteilhaft aus, dass der negative Aspekt der physiologischen Verzögerung der Wahrnehmbarkeit von Bildern bei dieser erfindungsgemäßen Lösung besonders wenig störend ist, da die Unterbrechung der Heiligkeit erfindungsgemäß von sehr kurzer zeitlichen Länge ist und somit nicht oder nur eingeschränkt aktiviert wird. Damit kann physiologisch bedingt die wiedergegebene Helligkeit weitgehend erfasst werden, was beim Stand der Technik nicht möglich ist und sich in einer reduzierten erfassten Helligkeit widerspiegelt. Damit wird erfindungsgemäß ein subjektiv heller wahrgenommenes Stereobild erreicht.
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Durch diese Ausbildung des Stereoprojektionssystems gelingt es zudem, ohne Erhöhung der Flackerneigung die Bildwechselrate zu erniedrigen beziehungsweise bei Bedarf die Auflösung der darzustellenden Stereobilder zu erhöhen. Je nach Anwendung kann dies alternativ oder auch kombinativ vorgenommen werden. Hierbei ist der Zusammenhang zwischen der Bildwechselrate und der Auflösung dahingehend zu berücksichtigen, dass das Produkt aus ihnen die konstante maximale Bandbreite der übertragenen Bilddaten darstellt. Dementsprechend kann beispielsweise durch Verringern der Bildwechselrate die Auflösung erhöht werden.
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Durch das beschriebene Stereoprojektionssystem ist ein sehr komfortables und angenehmes Wahrnehmen von Stereobildern erreicht, wobei sich das Stereoprojektionssystem zudem durch lange Lebenszeit und komfortable und kostengünstige Realisierung auszeichnet.
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In 9 ist eine andere erfindungsgemäße Lösung für ein Stereoprojektionssystem dargestellt. In 9 ist entsprechend der 6a die spektrale Verteilung der Interferenzfilterspektren für die Interferenzfilter der Interferenzfiltereinheiten des Stereoprojektors beziehungsweise der Interferenzfilter der Brillengläser der Stereobrille dargestellt.
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Die Charakteristik der Intervalle des Stereoprojektors zeigt 6 schmale Intervalle entsprechend dem Stand der Technik, wogegen die Interferenzfilter der Brillengläser der Stereoprojektionsbrille nur vier transmittierende Intervalle zeigen. Dabei zeigt das linke Brillenglas ein schmales Intervall B1*, wogegen das andere Intervall aufgrund einer Permutation von G1* mit G2* durch ein Verbinden der Intervalle G2* mit dem Intervall R1* entstanden ist.
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In entsprechender Weise ist für das rechte Brillenglas ein verbundenes Intervall G1* mit B2* entstanden, das durch das einzelne, schmale Intervall R2* ergänzt wird. Die verbundenen Intervalle erstrecken sich in zwei Farbwahrnehmungsbereiche. In entsprechender Weise zu der 8 ist bei dieser erfindungsgemäßen Anordnung auch eine Permutation der Farbbilddaten vorgenommen, so dass entsprechend die vorgenannten Vorteile erreicht werden können.
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Darüber hinaus wirkt sich der Produktions- und Kostenvorteil hier in besonderem Maße aus, da hier einem Stereoprojektor mit zwei Interferenzfiltereinheiten eine größere mögliche Anzahl an Stereobrillen mit reduzierter Intervallzahl zugeordnet sein kann, was einerseits zu erheblichen Kostenvorteilen, andererseits aber auch zu merklichen Qualitätsvorteilen führt.
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Darüber hinaus gelingt es durch die dargestellten Filtercharakteristiken die hohen Bildwechselraten beim Stand der Technik beispielsweise für Dreichip-DLP-Projektoren mit Wechselfiltern zu reduzieren und dadurch die maximale Anzahl an ansteuerbaren Bildpunkten zu erhöhen bzw. die Anfälligkeit dieser Stereoprojektoren zu verringern und dadurch die Lebensdauer und Beständigkeit dieser erfindungsgemäßen Stereoprojektionssysteme deutlich zu erhöhen.