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Die
vorliegende Erfindung betrifft einen Prüfstand für Krafträder, mit einer Laufrollen aufweisenden
Abrolleinrichtung zum Abrollen eines Rads, wobei die Abrolleinrichtung
in einem Rahmen gelagert ist.
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Prüfstände der
eingangs genannten Art sind aus der Praxis bekannt und existieren
in den unterschiedlichsten Ausführungsformen.
Sie finden Anwendung in Kraftfahrzeug-Reparaturwerkstätten und auch im Rahmen der
bei Kraftfahrzeugen durchzuführenden
Hauptuntersuchung. Üblicherweise
wird dort die Funktionsfähigkeit
bzw. Wirksamkeit der Bremsen eines Kraftfahrzeugs überprüft.
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Herkömmliche
Laufrollen aufweisende Prüfstände-Rollenprüfstände – stellen
aufgrund ihrer konstruktiven Ausgestaltung nichts anderes als eine
unendlich lange Straße
dar, die durch drehende Rollen simuliert wird. Die Funktionsweise
eines solchen Prüfstands
ergibt sich aus seiner konstruktiven Ausgestaltung. Das Kraftfahrzeug
fährt zunächst langsam
in den Rollensatz – üblicherweise
zwei Rollen – ein,
bis es auf den Prüfrollen
zum Stehen kommt. Dabei handelt es sich um ein statisches System,
bei dem das Fahrzeug während
der Prüfung
steht. Die Rollen können über die
Antriebsachse des Kraftfahrzeugs und damit über die Antriebsräder angetrieben werden.
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Bei
einem konventionellen Prüfstand
mit Laufrollen ist jedoch nachteilig, dass Reifen unmittelbar auf
zwei Rollen laufen und von den Rollen eingedrückt bzw. gewalgt werden. Dies
verfälscht
das Prüfergebnis
aufgrund unterschiedlicher Haftreibungen der jeweiligen Situationen,
nämlich gewichtsabhängig, so
dass der Rollenbremsprüfstand
insoweit nachteilig erscheint.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Prüfstand der
eingangs genannten Art anzugeben, bei dem besonders aussagekräftige Funktionsprüfungen mit
konstruktiv einfachen Mitteln realisierbar sind.
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Erfindungsgemäß wird die
voranstehende Aufgabe durch einen Prüfstand mit den Merkmalen des
Patentanspruchs 1 gelöst.
Danach ist der Prüfstand
der eingangs genannten Art derart ausgestaltet und weitergebildet,
dass die Abrolleinrichtung zwei Paare von Laufrollen umfasst.
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Erfindungsgemäß ist erkannt
worden, dass durch die geschickte Wahl der Anzahl von Laufrollen die
obige Aufgabe auf überraschend
einfache Weise gelöst
ist. Hierzu weist die Abrolleinrichtung insgesamt vier Laufrollen
auf, die darüber
hinaus noch paarweise angeordnet sind. Hierdurch ist die Aufstandsfläche für ein Rad
im Vergleich mit Abrolleinrichtungen, die lediglich zwei Laufrollen
aufweisen, deutlich erhöht.
Ein Eindrücken
bzw. Walgen eines Rads, durch das Prüfergebnisse verfälscht werden, ist
hierdurch weitgehend unterdrückt.
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Folglich
ist mit dem erfindungsgemäßen Prüfstand ein
Prüfstand
angegeben, bei dem eine besonders aussagekräftige Funktionsprüfung mit
konstruktiv einfachen Mitteln realisiert ist.
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Im
Konkreten könnten
die Laufrollen im Wesentlichen parallel zueinander angeordnet sein.
Hierdurch ist eine besonders homogene Abrollsituation für ein Rad
realisiert, wobei eine Annäherung
an eine Lauffläche
bereitgestellt ist.
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Im
Hinblick auf eine sichere Anpassung der Laufrollen an ein zu prüfendes Rad
könnte
jeweils ein Paar von Laufrollen in jeweils einem Halter gelagert sein.
In weiter vorteilhafter Weise könnte
mindestens ein Halter um eine parallel zu den Rollenachsen angeordnete
Schwenkachse verschwenkbar sein. Dabei sind vorzugsweise beide Halter
um eine derartige Schwenkachse verschwenkbar, um eine Anpassung der
Abrolleinrichtung an unterschiedliche Reifendurchmesser mit einer
sicheren Anlage sämtlicher Laufrollen
am Rad zu gewährleisten.
Hierdurch ist quasi ein Doppelpendelsystem durch die beiden verschwenkbaren
Halter realisiert. Sämtliche
Laufrollen bilden quasi eine gemeinsame Lauffläche für das Rad.
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Zur
Bereitstellung eines besonders kompakten Prüfstands könnte die Schwenkachse oder
könnten
die Schwenkachsen in dem Rahmen gelagert sein. Hierdurch ist eine
besondere Platz sparende Ausgestaltung des Prüfstands ermöglicht.
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Bei
einer konkreten Ausgestaltung könnten die
Schwenkachsen jeweils zwischen den Laufrollen angeordnet sein. Bei
einer besonders bevorzugten Ausgestaltung könnten die Schwenkachsen jeweils in
der Mitte zwischen den Laufrollen und vorzugsweise zwischen den
einzelnen Paaren der Laufrollen angeordnet sein. Hierdurch ist gewährleistet,
dass eine in eine Drehrichtung erzeugte Bewegung einer Laufrolle
zu einer entsprechenden Bewegung der anderen Laufrolle eines Paars
von Laufrollen in die andere Drehrichtung führt. Hierdurch ist eine besonders
sichere und quasi selbständige
Anpassung und Anlage der Laufrollen an ein zu prüfendes Rad ermöglicht.
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Je
nach Anwendungsfall könnten
die Schwenkachsen jeweils von der Mitte zwischen den Laufrollen
weg und zu dem anderen Paar von Laufrollen hin verschoben angeordnet
sein. Ist bei einer genau mittigen Anordnung der Schwenkachsen eine gleiche Gewichtsbelastung
der Rollen durch ein zu prüfendes
Rad erzeugt, so liegt bei der nach innen verlagerten Anordnung der
Schwenkachsen das Hauptgewicht des Rads auf den beiden inneren Rollen.
Dabei könnten
die beiden äußeren Laufrollen
als quasi Stabilisierungsrollen dienen, auf denen deutlich weniger
Gewicht als auf den Innenrollen liegt.
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Bei
einem anderen Anwendungsfall könnten die
Schwenkachsen jeweils von der Mitte zwischen den Laufrollen weg
und von dem anderen Paar von Laufrollen weg verschoben angeordnet
sein. Bei dieser Ausgestaltung liegt das Hauptgewicht des Rads auf
den Außenrollen.
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Je
nach Anordnung der Schwenkachsen können somit beliebige unterschiedliche
Kraftverhältnisse
auf den Rollen erzielt werden.
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Bei
einer weiter bevorzugten Ausgestaltung des Prüfstands könnte um sämtliche Laufrollen ein gemeinsames
Laufband zur Bildung einer Lauffläche für das Rad geführt sein.
Hierdurch wird in noch höherem
Maße für das zu
prüfende
Rad eine Prüffläche und
nicht eine Anordnung einzelner, durch Rollen gebildeter Prüfpunkte
bzw. Prüflinien
bereitgestellt.
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Bei
einer alternativen Ausgestaltung könnte jeweils um die Paare von
Laufrollen jeweils ein Laufband zur Bildung zweier Laufflächen für das Rad
geführt
sein. Auch hierdurch ist eine Annäherung an eine Prüffläche für das Rad
gewährleistet.
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Bei
einer weiteren alternativen Ausgestaltung könnte um die vorderen oder um
die hinteren drei Laufrollen ein gemeinsames Laufband zur Bildung
einer Lauffläche
für das
Rad geführt
sein. Auch in diesem Fall ist eine gute Annäherung an eine flächige Abrollsituation
für das
Rad bereitgestellt.
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Bei
einer weiteren alternativen Ausgestaltung könnte um die beiden mittleren
Laufrollen ein gemeinsames Laufband zur Bildung einer Lauffläche für das Rad
geführt
sein. Bei einer außermittigen
Anordnung der Schwenkachsen der Halter könnte dabei eine automatische
Spannung des Laufbands durch die Gewichtsbelastung mittels des Rads
erfolgen.
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Zur
Gewährleistung
einer sicheren Anordnung eines zu prüfenden Kraftfahrzeugs und damit eines
zu prüfenden
Rads auf der Abrolleinrichtung könnte
die Abrolleinrichtung und/oder der Rahmen um eine zu den Rollenachsen
im Wesentlichen senkrecht verlaufende vertikale Drehachse – ein Z-Achse – zumindest
geringfügig
drehbar gelagert sein. Auch bei einem schrägen Auffahren eines Kraftfahrzeugs könnte hierdurch
eine selbständige
Richtungseinstellung der Abrolleinrichtung relativ zum Rad erreicht werden.
Auch wenn das Rad schräg
aufgefahren wird, richtet sich bei dieser Ausgestaltung die Abrolleinrichtung
und/oder der Rahmen nach einem Beginn des Drehens des Rads quasi
automatisch in die geeignete Prüfrichtung,
in der die Laufrollen quer zur Fahrtrichtung des Kraftfahrzeugs
stehen. Aufgrund dieser Selbstausrichtung können die Laufrollen und/oder
das Laufband sehr schmal ausgebildet werden, was zu einer insgesamt
sehr kompakten Ausgestaltung des Prüfstands führt.
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Im
Hinblick auf eine besonders sichere Handhabung des Prüfstands
könnte
der Rahmen auf einer Grundplatte angeordnet sein. Somit könnte der gesamte
Prüfstand
mittels der Grundplatte handhabbar sein.
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In
besonders vorteilhafter Weise könnte
der Rahmen relativ zur Grundplatte um die Drehachse drehbar gelagert
sein, um die selbständige
Richtungseinstellung zu gewährleisten.
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Hinsichtlich
eines einfachen und sicheren Anordnens des zu prüfenden Rads auf der Abrolleinrichtung
könnte
auf der Grundplatte eine Auffahr- und/oder Abfahrrampe vor oder
hinter der Abrolleinrichtung angeordnet sein. Hierdurch ist ein
sicheres Auffahren und/oder Abfahren des Rads bzw. Kraftfahrzeugs
auf die Abrolleinrichtung und von der Abrolleinrichtung gewährleistet.
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Im
Hinblick auf einen besonders sicheren Betrieb des Prüfstands
könnte
die Abrolleinrichtung, der Rahmen oder die Grundplatte auf einem
Untergrund oder einer Platte angeordnet sein. Hierdurch ist ein
besonders sicherer Prüfbereich
bereitgestellt.
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In
weiter vorteilhafter Weise könnte
auf dem Untergrund oder auf der Platte eine rutschhemmende Auflage
angeordnet oder aufgeklebt sein. Eine derartige Auflage bietet den
Vorteil, dass die Abrolleinrichtung, der Rahmen oder die Grundplatte
auf diese Auflage aufgesetzt werden könnten und damit quasi rutschsicher
positioniert wären.
Ein Wegrutschen der Abrolleinrichtung, des Rahmens oder der Grundplatte
während
eines Auffahrens eines Kraftfahrzeugs könnte dadurch vermieden werden.
Ein Kraftfahrzeug oder ein Motorrad könnte dabei zunächst auf
die auf dem Untergrund oder auf der Platte angeordnete Auflage und
erst anschließend
auf die Abrolleinrichtung auffahren. Die Abrolleinrichtung wird
dabei auf die rutschhemmende Auflage gedrückt, so dass ein Wegrutschen
beim Befahren der Abrolleinrichtung verhindert wird.
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Bei
einer konkreten Ausgestaltung könnte die
rutschhemmende Auflage aus Kunststoff oder Gummi hergestellt sein.
In besonders einfacher Weise könnte
die rutschhemmende Auflage eine Kunststoff- oder Gummimatte sein.
Allein durch die Wahl des Werkstoffs Kunststoff oder Gummi ist eine
besonders einfache und kostengünstige
Auflage realisierbar.
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Je
nach Anwendungsfall könnten
die Laufrollen einerseits durch den Antrieb des zu prüfenden Kraftfahrzeugs
oder bei einer vorteilhaften Alternative durch einen anderen Antrieb
in Rotation versetzt werden. Im Konkreten könnte in besonders einfacher Weise
mindestens einer Laufrolle ein Antrieb zugeordnet sein. Hierdurch
ist eine besonders flexible Verwendung des Prüfstands gewährleistet, der bei unterschiedlichen
Prüfarten
zum Einsatz kommen kann. Dabei bieten sich bspw. Brems- oder Geschwindigkeitsmessungen
an.
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Zur
Bereitstellung eines besonders flexiblen und modularen Prüfstands
könnte
der Antrieb an die mindestens eine Laufrolle – bei Bedarf – ansteckbar sein.
Somit könnte
der Prüfstand
je nach Anwendungsfall mit oder ohne separaten Antrieb für eine oder
mehrere Laufrollen eingesetzt werden.
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Bei
einer weiter vorteilhaften Ausgestaltung könnte mindestens einer Laufrolle
eine vorzugsweise elektrische Bremse zugeordnet sein. Mit einer
derartigen Bremse könnte
bspw. Gegenwind für
ein zu prüfendes
Kraftfahrzeug simuliert werden. Die durch den Antrieb des Kraftfahrzeugs
in Rotation versetzte Laufrolle könnte hierdurch einen Widerstand
bereitstellen, gegen den die Antriebseinrichtung des Kraftfahrzeugs
arbeiten muss.
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Auch
eine derartige Bremse könnte
zur Bereitstellung eines modularen und flexibel einsetzbaren Prüfstands
an die mindestens eine Laufrolle ansteckbar sein. Der Prüfstand ist
damit sowohl mit als auch ohne Bremse – je nach Anwendungsfall betreibbar.
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Zur
Ermittlung der durch das Kraftfahrzeug bei Fahr- und/oder Bremsbewegungen
des Kraftfahrzeugs erzeugten Kraft könnte die hierbei zwischen der
Abrolleinrichtung und einem vorgebbaren Fixpunkt wirkende Kraft
messbar sein. Alternativ oder zusätzlich hierzu könnte der
bei Fahr- und/oder Bremsbewegungen des Kraftfahrzeugs auftretende Verschiebeweg
und/oder Drehwinkel zwischen der Abrolleinrichtung und einem vorgebbaren
Fixpunkt messbar sein. Mit anderen Worten könnten in unterschiedliche Richtungen
wirkende Kräfte
und/oder Verschiebewege und/oder auftretende Drehwinkel zwischen
der Abrolleinrichtung und einem vorgebbaren Fixpunkt gemessen werden.
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Letztendlich
ist es hierdurch möglich,
durch das Fahrzeug erzeugte Kräfte
zeitgleich oder zeitversetzt in einem gemeinsamen Profil zu erfassen,
wobei dies bei Anordnung des Fahrzeugs auf einem einzigen Prüfstand erfolgen
kann.
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Im
Hinblick auf insbesondere die bei Bremsbewegungen auftretenden Kräfte könnte die
Abrolleinrichtung, könnten
die Halter, könnte
der Rahmen oder könnte
die Grundplatte in Fahrtrichtung des Kraftfahrzeugs zumindest geringfügig beweglich
horizontal gelagert sein. Alternativ oder zusätzlich hierzu könnte die
Abrolleinrichtung, könnten
die Halter, könnte
der Rahmen oder könnte
die Grundplatte senkrecht oder quer zu Fahrtrichtung des Kraftfahrzeugs
zumindest geringfügig
beweglich horizontal gelagert sein. Bei der jeweiligen Messung könnte der erforderliche
Fixpunkt direkt mit der Abrolleinrichtung oder indirekt über die
Halter, den Rahmen oder die Grundplatte mit der Abrolleinrichtung
wirkverbunden sein. Als Fixpunkt bietet sich beispielsweise eine Wand
oder ein auf dem Boden einer Werkstatt definierter Fixpunkt an.
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Alternativ
hierzu könnte
beispielsweise eine Beweglichkeit zwischen Abrolleinrichtung und
Rahmen oder zwischen Rahmen und Grundplatte realisiert sein. Letztendlich
sind hier unterschiedlichste Möglichkeiten
denkbar.
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Im
Konkreten könnte
der Abrolleinrichtung, mindestens einem der Halter, dem Rahmen oder
der Grundplatte ein Kraftsensor und/oder ein Winkelsensor zugeordnet
sein. Hierdurch lassen sich unterschiedliche Dreh- und Verschiebebewegungen
detektieren und messen.
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Im
Hinblick auf eine Geschwindigkeitsmessung des Kraftfahrzeugs könnte mindestens
einer der Laufrollen ein Geschwindigkeitsmesser zugeordnet sein.
Alternativ oder zusätzlich
hierzu könnte
mindestens einer der Laufrollen ein Wegmesser zugeordnet sein, um
zurückgelegte
Wegstrecken zu messen.
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Weiterhin
ist es denkbar, dass der Abrolleinrichtung, mindestens einem der
Halter, dem Rahmen oder der Grundplatte eine Gewichtsmesseinrichtung zugeordnet
ist. Hierdurch lassen sich Gewichtsmessungen hinsichtlich des Fahrzeugs
realisieren.
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Hinsichtlich
einer besonders einfachen Handhabbarkeit und hinsichtlich eines
besonders einfachen Transports des Prüfstands könnte der Abrolleinrichtung,
mindestens einem der Halter, dem Rahmen oder der Grundplatte ein
Handgriff zugeordnet sein. Bei einer weiter vorteilhaften Ausgestaltung könnte der
Prüfstand
derart dimensioniert sein, dass er in einem Handkoffer unterbringbar
und dadurch sehr einfach zu transportieren ist.
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Hinsichtlich
einer sicheren Positionierung des Kraftfahrzeugs bzw. des Rads des
Kraftfahrzeugs auf der Abrolleinrichtung könnte in Fahrtrichtung hinter
der Abrolleinrichtung oder der Grundplatte eine Führung für das Rad
angeordnet sein. In konstruktiv besonders einfacher Weise könnte die
Führung
eine Schiene aufweisen. Alternativ oder zusätzlich hierzu könnte die
Führung
eine auf einen Untergrund oder eine Platte aufgebrachte oder aufgemalte Linie
sein. Die Führung
könnte
auch aus einer Linie mit anschließender Schiene bestehen.
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In
der Praxis könnte
bspw. ein Motorrad mit seinem Vorderrad über die Abrolleinrichtung hinweg und
dann entlang der Linie fahren, bis es mit dem Vorderrad in der Schiene
angekommen ist. Hierdurch kann eine exakte Positionierung oder Zentrierung des
Hinterrads erfolgen, das sich in dieser Position exakt auf der Abrolleinrichtung
bzw. in der Mitte der Abrolleinrichtung befindet. Diese einfache
Art der Positionierung bringt eine enorme Zeiteinsparung beim Ausrichten
des Fahrzeugs relativ zur Abrolleinrichtung.
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Der
erfindungsgemäße Prüfstand bildet
ein modulares Testsystem für
beliebige Kraftfahrzeuge und insbesondere für Krafträder. Dabei kann der Prüfstand mit
einem sehr einfachen Aufbau oder auch mit vielseitigen Erweiterungen
realisiert werden. Eine komplette Testlinie mit Bremsentest, Tachometertest,
Windsimulator, Fahrtenschreibertest, Vibrationstest und Geräuschtest
ist denkbar.
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Der
erfindungsgemäße Prüfstand bietet
die Möglichkeit,
quasi reale Straßenbedingungen
zu simulieren. Daher ist es möglich,
unterschiedlichste Typen von Motorrädern mit einer großen Bandbreite an
Raddurchmessern und alle Typen von Reifen zu testen. Selbst Reifen
mit grobem Profil können
problemlos getestet werden.
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Der
neu entwickelte Prüfstand
kombiniert alle Vorteile von verschiedenen Testmaschinen und bringt
diese in einem System zusammen. Trotzdem bleibt der Prüfstand sehr
klein und leicht und kann in einfacher Weise als mobiler Teststand
verwendet werden.
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Insbesondere
bei der Verwendung eines Laufbands werden nahezu Straßenbedingungen
hinsichtlich des Kontakts zwischen Reifen und Abrolleinrichtung
realisiert. Eine extrem flache und kleine Ausgestaltung des Prüfstands
ist möglich.
Eine einfache Ausgestaltung des Prüfstands kann weniger als 10 kg
wiegen.
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Darüber hinaus
könnte
der erfindungsgemäße Prüfstand in
vorhandene Prüfstände integriert werden.
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Insbesondere
bei einer Ausgestaltung des Prüfstands
mit einem zwischen den mittleren Laufrollen geführten Laufband könnte ein
horizontales Stabilisierungssystem realisiert werden. Bei einem
derartigen System befinden sich die beiden mittleren Laufrollen
vor dem Auffahren des Kraftfahrzeugs in einer erhöhten Bereitschaftsposition.
Nach dem Fahren auf die Abrolleinrichtung bewegen sich die beiden mittleren
Rollen nach unten und bilden die beiden äußeren Rollen Stabilisierungsrollen
für das
Rad. Dabei könnte
der Rollwiderstand einschließlich
eines eventuellen Laufbands und der Lager auf Null gehalten werden.
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Der
erfindungsgemäße Prüfstand zeichnet sich
durch eine sehr hohe Messgenauigkeit aus.
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Es
gibt nun verschiedene Möglichkeiten,
die Lehre der vorliegenden Erfindung in vorteilhafter Weise auszugestalten
und weiterzubilden. Dazu ist einerseits auf die dem Patentanspruch
1 nachgeordneten Patentansprüche
und andererseits auf die nachfolgende Erläuterung von Ausführungsbeispielen
der Erfindung anhand der Zeichnung zu verweisen. In Verbindung mit
der Erläuterung
der bevorzugten Ausführungsbeispiele
der Erfindung anhand der Zeichnung werden auch im Allgemeinen bevorzugte Ausgestaltungen
und Weiterbildungen der Lehre erläutert.
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In
der Zeichnung zeigen
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1 in
einer schematischen Draufsicht ein erstes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Prüfstands,
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2 in
einer schematischen Vorderansicht ein zweites Ausführungsbeispiel
eines erfindungsgemäßen Prüfstands
und
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3 in
einer schematischen Seitenansicht ein drittes Ausführungsbeispiel
eines erfindungsgemäßen Prüfstands.
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1 zeigt
in einer schematischen Draufsicht ein erstes Ausführungsbeispiel
eines erfindungsgemäßen Prüfstands
für ein
Kraftfahrzeug. Der Prüfstand
weist eine Laufrollen (1) aufweisende Abrolleinrichtung
(2) zum Abrollen eines Rads auf, wobei die Abrolleinrichtung
(2) in einem Rahmen (3) gelagert ist. Die Abrolleinrichtung
(2) weist zwei Paare von Laufrollen (1) auf. Die
Laufrollen (1) sind im Wesentlichen parallel zueinander
angeordnet. Jeweils ein Paar von Laufrollen (1) ist in
jeweils einem Halter (4) gelagert. Folglich liegen zwei
Paare mit jeweils zwei Laufrollen (1) vor.
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Die
Halter (4) sind um eine parallel zu den Rollenachsen angeordnete
Schwenkachse (5) verschwenkbar. Die Schwenkachsen (5)
sind in dem Rahmen (3) gelagert und im Wesentlichen zwischen den
Laufrollen (1) angeordnet. Um die beiden inneren Laufrollen
(1) ist ein Laufband (6) zur Bildung einer Lauffläche für das Rad
geführt.
Die Abrolleinrichtung (2) ist auf einer Grundplatte (7)
angeordnet. Vor und hinter der Abrolleinrichtung (2) ist
jeweils eine schräge
Rampe (8) zum Auf- und Abfahren auf bzw. von der Abrolleinrichtung
(2) angeordnet.
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Eine
der Laufrollen (1) ist mit einem Antrieb (9) gekoppelt,
so dass sowohl diese Laufrolle (1) als auch eine Laufrolle
(1) des zweiten Paars von Laufrollen (1) über den
Antrieb (9) und das Laufband (6) in Rotation versetzt
werden kann.
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Des
Weiteren ist eine Bremse (10) an eine Laufrolle (1)
angesteckt, um bspw. einen Gegenwind beim Abrollen eines Rads auf
der Abrolleinrichtung (2) zu simulieren.
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Dem
Rahmen (3) ist ein Kraftsensor (11) zugeordnet,
um Verschiebungen der Abrolleinrichtung (2) in Fahrtrichtung
zu detektieren. Derartige Verschiebungen können insbesondere bei Bremsvorgängen des
Kraftfahrzeugs auftreten.
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Des
Weiteren weist das erste Ausführungsbeispiel
des Prüfstands
einen Winkelsensor (12), einen Wegmesser (13),
eine Gewichtsmesseinrichtung (14) und einen Handgriff (15)
zum leichten Transportieren des Prüfstands auf.
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Der
Winkelsensor (12) kann Drehbewegungen um eine zu den Rollenachsen
im Wesentlichen senkrecht verlaufende vertikale Drehachse detektieren.
Hierzu ist der Rahmen (3) auf einem Drehmodul (16)
angeordnet, das relativ zur Grundplatte (7) drehbar ist.
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Bei
dem ersten Ausführungsbeispiel
ist bedeutsam, dass sowohl der Antrieb (9) als auch die Bremse
(10) als optionale Bauteile vorgesehen sind, die reversibel
an eine der Laufrollen (1) ansteckbar sind. Bei einer besonders
einfachen Ausführungsform
besteht der Prüfstand
lediglich aus der Abrolleinrichtung (2) mit in zwei Haltern
(4) gelagerten Laufrollen (1), wobei die Halter
(4) im Rahmen (3) schwenkbar gelagert sind, der
auf der Grundplatte (7) angeordnet ist. Vor und hinter
der Abrolleinrichtung (2) können in diesem Fall noch Auf-
und Abfahrrampen (8) vorgesehen sein. Dieses Grundmodul
des Prüfstands
ist in einfacher Weise transportabel und in einen Handkoffer unterbringbar.
Insoweit ist ein besonders flexibler Prüfstand für ein Kraftfahrzeug realisiert.
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2 zeigt
in einer schematischen Vorderansicht ein zweites Ausführungsbeispiel
eines erfindungsgemäßen Prüfstands
für ein
Kraftfahrzeug. Der Prüfstand
weist eine Laufrollen (1) aufweisende Abrolleinrichtung
(2) zum Abrollen eines Rads (18) auf, wobei die
Abrolleinrichtung (2) in einem Rahmen (3) gelagert
ist. Die Lagerung kann über
hier nicht gezeigte Halter (4) erfolgen, in denen jeweils
ein Paar von Laufrollen (1) gelagert ist. Der Rahmen (3)
ist auf einer Grundplatte (7) angeordnet. Ein Laufband
(6) ist bei dieser einfachen Ausgestaltung genauso wie bei
dem oben beschriebenen einfachsten Grundmodul des Prüfstands
nicht erforderlich.
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3 zeigt
in einer schematischen Seitenansicht ein drittes Ausführungsbeispiel
eines erfindungsgemäßen Prüfstands
für ein
Kraftfahrzeug mit einer Laufrollen (1) aufweisenden Abrolleinrichtung (2)
zum Abrollen eines Rads (18), wobei die Abrolleinrichtung
(2) in einem Rahmen (3) gelagert ist. Die Abrolleinrichtung
(2) weist zwei Paare von Laufrollen (1) auf, die
jeweils in einem Halter (4) gelagert sind. Um die beiden
inneren Laufrollen (1) ist ein Laufband (6) geführt, das
die beiden Paare von Laufrollen (1) quasi miteinander koppelt.
Der Rahmen (3) ist horizontal verschiebbar auf einer Grundplatte
(7) angeordnet. Zwischen einem vertikalen Abschnitt der
horizontalen Grundplatte (7) und dem Rahmen (3)
wirkt ein eine Feder aufweisender Kraftsensor (11). Der vertikale
Abschnitt der Grundplatte (7) dient als Fixpunkt (17).
Bei einer durch Fahr- und/oder Bremsbewegungen des Kraftfahrzeugs
erzeugten Verschiebung des Rahmens (3) ist diese Verschiebung
durch den Kraftsensor (11) detektierbar. Der Rahmen (3)
ist bei dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel
auf Rollen (19) gelagert. Der gesamte Prüfstand ist
mit der Grundplatte (7) auf einem beliebigen Untergrund
aufgestellt. Der Rahmen (3) könnte nicht nur in Fahrtrichtung
sondern auch senkrecht oder quer zur Fahrtrichtung horizontal verschiebbar
sein.
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Hinsichtlich
weiterer vorteilhafter Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Prüfstands
wird zur Vermeidung von Wiederholungen auf den allgemeinen Teil
der Beschreibung sowie auf die beigefügten Patentansprüche verwiesen.
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Schließlich sei
ausdrücklich
darauf hingewiesen, dass die voranstehend beschriebenen Ausführungsbeispiele
lediglich zur Erörterung
der beanspruchten Lehre dienen, diese jedoch nicht auf die Ausführungsbeispiele
einschränken.
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- 1
- Laufrolle
- 2
- Abrolleinrichtung
- 3
- Rahmen
- 4
- Halter
- 5
- Schwenkachse
- 6
- Laufband
- 7
- Grundplatte
- 8
- Rampe
- 9
- Antrieb
- 10
- Bremse
- 11
- Kraftsensor
- 12
- Winkelsensor
- 13
- Wegmesser
- 14
- Gewichtsmesseinrichtung
- 15
- Handgriff
- 16
- Drehmodul
- 17
- Fixpunkt
- 18
- Rad
- 19
- Rolle