DE102006051776A1 - Lenksystem zur Verschleißkompensation - Google Patents

Lenksystem zur Verschleißkompensation Download PDF

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Martin Dipl.-Ing. Rothmund (FH)
Andreas Dr.-Ing. Schwarzhaupt
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Abstract

Die Erfindung betrifft ein Lenksystem (5) mit einem Lenkrad (6), das über eine Lenkwelle (7) mechanisch mit einem Lenkgetriebe (9) verbunden ist, das lenkbare Fahrzeugräder (10) abhängig von einer Drehbewegung der Lenkwelle (7) am Lenkgetriebeeingang (8) des Lenkgetriebes (9) zur Einstellung des Lenkwinkels auslenkt. Eine Stelleinrichtung (15, 16) bringt ein Stellmoment auf das Lenksystem (5) auf, um das am Lenkrad (6) anliegende Lenkradmoment (LM) zu variieren, wobei eine das Stellmoment beschreibende Ansteuergröße (IM) parameterabhängig in einer Steuereinheit (25) bestimmt wird. In der Steuereinheit (25) ist eine den Verschleiß des Lenksystems (5) beschreibende Verschleißcharakteristik (V) vorgegeben, die bei der Bestimmung des Stellmoments berücksichtigt wird.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Lenksystem mit einem Lenkrad, das über eine Lenkwelle mechanisch mit einem Lenkgetriebe verbunden ist, das lenkbare Fahrzeugräder abhängig von einer Drehbewegung der Lenkwelle am Lenkgetriebeeingang des Lenkgetriebes zur Einstellung des Lenkwinkels auslenkt, und mit einer Stelleinrichtung, die ein Stellmoment auf das Lenksystem aufbringt, um das am Lenkrad anliegende Lenkradmoment zu variieren, wobei eine das Stellmoment beschreibende Ansteuergröße parameterabhängig in einer Steuereinheit bestimmt wird.
  • Ein derartiges Lenksystem ist beispielsweise in EP 0 308 259 A1 beschrieben. Über einen Elektromotor wird eine zusätzliche Lenkkraft auf die Zahnstange eines Lenkgetriebes aufgebracht, wobei die zusätzliche Lenkkraft von dem dem Elektromotor zugeführten Strom abhängt. Ein Momentensensor erfasst das an der Lenkwelle anliegende Lenkradmoment. Über einen Gewichtssensor wird das Fahrzeuggewicht erfasst. Die vom Elektromotor zur Verfügung gestellte zusätzliche Lenkkraft wird abhängig vom erfassten Lenkradmoment und vom erfassten Fahrzeuggewicht eingestellt.
  • Ausgehend vom Stand der Technik ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung die im Lenksystem beim Betrieb des Fahrzeugs durch Verschleiß verursachte Veränderung des Lenkgefühls zu minimieren.
  • Diese Aufgabe wird durch ein Lenksystem mit den Merkmalen des Patentanspruches 1 gelöst.
  • Hierfür ist vorgesehen, dass in der Steuereinheit eine den Verschleiß des Lenksystems beschreibende Verschleißcharakteristik vorgegeben ist, die bei der Bestimmung des Stellmoments berücksichtigt wird. Dadurch wird das eingestellte Stellmoment an den aktuellen Verschleißzustand des Lenksystems angepasst und das Lenkgefühl für den Fahrer bleibt über die gesamte Lebenszeit des Fahrzeugs im Wesentlichen unverändert.
  • Als Verschleißcharakteristik kann jede beliebige Form der Ermittlung oder Schätzung des Verschleißzustandes aus einer oder mehreren das Lenkverhalten beschreibenden Größen und/oder Parametern dienen, beispielsweise eine Kennlinie, ein Kennfeld, eine Funktion, ein Modell oder dergleichen.
  • Vorteilhafte Ausgestaltungen des Lenksystems ergeben sich aus den abhängigen Patentansprüchen.
  • Vorteilhafterweise hängt die Verschleißcharakteristik von der bisherigen Lebensdauer des Lenksystems oder des Fahrzeugs ab, insbesondere von der bisherigen Betriebsauer des Lenksystems oder des Fahrzeugs und/oder von der bisherigen Laufleistung des Fahrzeugs. Je länger die bisherige Lebensdauer des Fahrzeugs und damit des Lenksystems ist, desto größer ist der Verschleiß, so dass das Stellmoment über die Verschleißcharakteristik entsprechend angepasst werden muss. Der abhängig von der Lebensdauer auftretende Verschleiß kann in Versuchsfahrten mit Versuchsfahrzeugen empirisch ermittelt werden. Daraus kann die Verschleißcharakteristik abgeleitet und in der Steuereinheit abgespeichert werden. Die bisherige Lebensdauer kann dabei sehr einfach gemessen werden, beispielsweise in Form der bisherigen Betriebsdauer und/oder der bisherigen Laufleistung des Fahrzeugs.
  • Es ist ferner von Vorteil, wenn die Verschleißcharakteristik abhängig von Verschleißparametern wie der Bauart des Lenksystems und/oder von mindestens einer das Fahrzeug charakterisierenden Fahrzeuggröße und/oder von der Fahrzeugeinsatzart vorgegeben ist. Entsprechende Angaben können in der Steuereinheit abgelegt sein. Beispielsweise kann die Verschleißcharakteristik davon abhängen, ob es sich um eine Zahnstangenlenkung oder eine Kugelumlauflenkung handelt, wie schwer das Fahrzeug ist, wie viele lenkbare Achsen vorhanden sind, ob das Fahrzeug im Fernverkehr, im Verteilerverkehr oder im Baustellenverkehr eingesetzt wird, etc. Durch die Berücksichtigung dieser Parameter ist eine genauere Prognose des Verschleißes über die Lebensdauer des Fahrzeugs möglich und damit auch eine exaktere Anpassung des Stellmoments an den aktuellen Verschleißzustand des Lenksystems.
  • Die Verschleißcharakteristik kann als Kennfeld in der Steuereinheit abgespeichert sein. In Versuchsfahrten empirisch ermittelte Verschleißwerte und die sich daraus ergebende Anpassung des Stellmoments können in Form eines Kennfeldes auf sehr einfacher Weise in der Steuereinheit vorgegeben werden.
  • Es ist außerdem möglich, das Stellmoment abhängig von einem oder mehreren der folgenden Parameter zu bestimmen:
    • – Lenkradwinkel,
    • – Lenkradwinkelgeschwindigkeit,
    • – Lenkradwinkelbeschleunigung,
    • – Lenkradmoment,
    • – Lenkradmomentenänderung,
    • – Fahrzeuglängsgeschwindigkeit.
  • Das Lenkgefühl wird dadurch an den aktuellen Fahrzustand des Fahrzeugs angepasst.
  • Eine einfach zu realisierende Ausführungsform ergibt sich durch eine elektromechanische Stelleinrichtung, die insbesondere von einem Elektromotor gebildet ist. Das Stellmoment kann dabei ohne großen konstruktiven Aufwand durch eine entsprechende elektrische Ansteuerung der Stelleinrichtung wunschgemäß eingestellt werden.
  • Im Folgenden wird ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Lenksystems anhand der beigefügten Zeichnung näher erläutert. Dabei zeigen:
  • 1 eine schematische, blockschaltbildartige Darstellung eines ersten Ausführungsbeispiels eines Lenksystems und
  • 2 ein Beispiel einer Prinzipdarstellung eines Kennfeldes einer Verschleißcharakteristik V über der Laufleistung S des Fahrzeugs und abhängig von einem Verschleißparameter E.
  • Ein erstes Ausführungsbeispiel eines Lenksystems 5 weist ein Lenkrad 6 auf, das über eine Lenkwelle 7 mit dem Lenkgetriebeeingang 8 eines Lenkgetriebes 9 mechanisch verbunden ist. Die Drehbewegung der Lenkwelle 7 wird im Lenkgetriebe 9 in eine translatorische Bewegung zur Einstellung des Lenkwinkels an den lenkbaren Fahrzeugrädern 10 umgesetzt. Ein Hydroaggregat 11 ist hydraulisch mit dem Lenkgetriebe 9 verbunden, um das Auslenken der lenkbaren Fahrzeugräder 10 durch eine hydraulische Kraft durchzuführen bzw. zu unterstützen.
  • Eine elektrisch ansteuerbare Stelleinrichtung 15 dient dazu, ein Stellmoment auf die Lenkwelle 7 aufzubringen, um das am Lenkrad 6 anliegende Lenkradmoment LM zu variieren. Insbesondere wird das Lenkradmoment LM parameterabhängig eingestellt, um dem Fahrer in jeder Fahrsituation ein gutes Lenkgefühl zu vermitteln. Des Weiteren bietet die Stelleinrichtung 15 die Möglichkeit, Assistenzfunktionen zu realisieren. Der Fahrer kann in bestimmten Fahrsituationen durch ein entsprechend eingestelltes Lenkradmoment LM unterstützt werden, beispielsweise in kritischen Fahrsituationen, um das Fahrzeug wieder zu stabilisieren. Ferner ist mit Hilfe der Stelleinrichtung 15 auch eine autonome Lenkfunktion durchführbar, z.B. während Parkiermanövern des Fahrzeugs, wenn der Fahrer das Lenkrad 6 freigibt. Der Betrag des Stellmoments wird dabei stets nur so gewählt, dass der Fahrer das Lenkrad 6 auch gegen das anliegende Lenkradmoment LM festhalten bzw. drehen kann, so dass er immer die Hoheit über das Lenken des Fahrzeugs behält.
  • Bei dem dargestellten ersten Ausführungsbeispiel ist die Stelleinrichtung 15 elektromechanisch ausgeführt und beispielsgemäß von einem Elektromotor 16 gebildet. Der Elektromotor 16 ist als Innenläufermotor realisiert und koaxial zur Lenkwelle 7 angeordnet. Der Rotor 17 ist drehfest mit der Lenkwelle 7 verbunden. Der Stator 18 des Elektromotors 16 ist radial weiter außen um den Rotor 17 herum angeordnet und kann sich am Fahrzeugaufbau bzw. an der Fahrzeugkarosserie abstützen.
  • Es versteht sich, dass alternativ zu den beschriebenen elektromechanischen Stelleinrichtung 15 auch eine hydraulische Stelleinrichtung verwendet werden könnte.
  • Im Bereich zwischen dem Lenkrad 6 und dem Elektromotor 16 ist an der Lenkwelle 7 ein Stellungssensor 20 vorgesehen, der eine die Lenkradstellung beschreibende Lenkradstellungsgröße erfasst, beispielsgemäß den Lenkradwinkel LW. Auf der dem Stellungssensor 20 entgegengesetzten Seite des Elektromotors 16 ist ein Momentensensor 21 an der Lenkwelle 7 angeordnet, der eine Lenkradmomentengröße ermittelt, die das am Lenkrad 6 herrschende Lenkradmoment LM beschreibt. Im vorliegenden Fall ist die Lenkradmomentengröße vom Lenkradmoment LM gebildet.
  • In Abwandlung zum beschriebenen Ausführungsbeispiel könnte der Momentensensor 21 auch neben dem Stellungssensors 20 zwischen dem Lenkrad 6 und dem Elektromotor 16 angeordnet sein.
  • Eine Steuereinheit 25 dient zur Bestimmung einer Ansteuergröße IM für die Ansteuerung des Elektromotors 16. Als Ansteuergröße IM dient hier der Statorstrom, über den das vom Elektromotor 16 auf die Lenkwelle 7 ausgeübte Stellmoment eingestellt werden kann.
  • Zur Bestimmung der Ansteuergröße IM und mithin des vom Elektromotor aufzubringenden Stellmoments werden der Steuereinheit 25 beispielsgemäß der Lenkradwinkel LW und/oder das Lenkradmoment LM als wenigstens eine Eingangsgröße zugeführt. Darüber hinaus können der Steuereinheit 25 weitere Fahrzeugparameter P von einer Ermittlungseinheit 26 als weitere Eingangsgrößen zur Verfügung gestellt werden. Die Ansteuergröße IM kann neben dem Lenkradwinkel LW und dem Lenkradmoment LM abhängig von einem oder mehreren Fahrzeugparametern P wie der Fahrzeuglängsgeschwindigkeit und/oder der Giergeschwindigkeit und/oder der Gierbeschleunigung und/oder der Querbeschleunigung und/oder dem Fahrbahnreibwert und/oder weiteren im Fahrzeug verfügbaren, den Fahrzustand des Fahrzeugs beschreibenden Größen berechnet werden. In der Steuereinheit 25 können aus den übermittelten Eingangsgrößen auch weitere Größen abgeleitet und bei der Ermittlung der Ansteuergröße IM berücksichtigt werden. Solche abgeleitete Größen können beispielsweise die Lenkradwinkelgeschwindigkeit und/oder die Lenkradwinkelbeschleunigung und/oder die Lenkradmomentenänderung sein.
  • In der Steuereinheit 25 wird mittels einer Berechnungsfunktion F abhängig von der wenigstens einen Eingangsgröße eine Ausgangsgröße IF ermittelt, die als Ausgangswert für die weitere Ermittlung der Ansteuergröße IM dient. In der Steuereinheit 25 ist eine Verschleißcharakteristik V abgespeichert mittels der aus der Ausgangsgröße IF die Ansteuergröße IM für den Elektromotor 16 bestimmt wird. Die Verschleißcharakteristik V beschreibt den Verschleißzustand des Lenksystems abhängig von der Lebensdauer des Fahrzeugs. Um die verschleißbedingte Veränderung der Lenkcharakteristik zu kompensieren oder zumindest zu reduzieren, wird der Ausgangswert IF durch die Verschleißcharakteristik modifiziert und dann als Ansteuergröße IM für den Elektromotor 16 zur Erzeugung des entsprechenden Stellmoments ausgegeben.
  • Durch den während des Betriebs des Fahrzeugs auftretenden Verschleiß im Lenksystem 5 reduziert sich die mechanische Reibung – beispielsweise im Lenkgetriebe 9 – und das vom Fahrer in gleichen Fahrsituationen aufzubringende Lenkradmoment LM nimmt mit zunehmendem Verschleiß ab. Die vorgegebene Verschleißcharakteristik V trägt diesem Umstand Rechnung, in dem der berechnete Ausgangswert IF mit zunehmender Lebensdauer des Fahrzeugs durch die Verschleißcharakteristik reduziert wird. Abhängig vom Lenkradwinkel LW kann diese Reduzierung variieren, da in der Regel der Verschleiß im Bereich der Geradeausstellung, also im der Ausgangslage des Lenkrades 6 entsprechenden Bereich, stärker ist, als bei betragsmäßig großen Lenkradwinkeln, da diese beim Fahren des Fahrzeugs weniger oft eingestellt werden. Des Weiteren ist der lebensdauerabhängige Verschleiß auch davon abhängig, ob das Fahrzeug im Fernverkehr, im Verteilerverkehr oder im Baustellenverkehr eingesetzt wird. Die Einsatzart des Fahrzeugs kann daher als Verschleißparameter in der Steuereinheit 25 abgespeichert werden. Weitere den Verschleiß beeinflussende Verschleißparameter, wie das Fahrzeuggewicht oder die Bauart des Lenksystems oder dergleichen, können ebenfalls in der Steuereinheit 25 abgelegt sein. Abhängig von den vorgegebenen Verschleißparametern und der bisherigen Lebensdauer des Fahrzeugs wird dann durch die Verschleißcharakteristik V aus der Ausgangsgröße IF die Ansteuergröße IM ermittelt.
  • Die Ermittlungseinheit 26 übermittelt der Steuereinheit 25 hierfür die bisherige Lebensdauer des Fahrzeugs. Die bisherige Lebensdauer des Fahrzeugs kann durch die bisherige Laufleistung S und/oder die bisherige Gesamtbetriebsdauer des Fahrzeugs angegeben sein. Beim bevorzugten Ausführungsbeispiel wird die bisherige Laufleistung S, also die bisher zurückgelegte Gesamtfahrstrecke des Fahrzeugs übermittelt.
  • Die Verschleißcharakteristik V ist beispielsgemäß in Form eines verschleißparameterabhängigen Kennfeldes in der Steuereinheit 25 abgespeichert. Das Kennfeld kann dadurch ermittelt werden, dass der Verschleiß und die sich daraus ergebende Veränderung des Lenkradmoments – bezogen auf gleiche Fahr- bzw. Lenksituationen – während Versuchsfahrten in Versuchsfahrzeugen erfasst und daraus das die Verschleißcharakteristik bildende Kennfeld abgeleitet wird. Beispielsweise können Lenkradmomentenmessungen in bestimmten, definierten Fahrsituationen mit Neufahrzeugen und dann alle 100.000 km oder 200.000 km bis zu einer Laufleistung S von etwa 1 Million km durchgeführt werden. Daraus kann dann abgleitet werden, wie der Ausgangswert durch die Verschleißcharakteristik V zu verändern ist, um die verschleißbedingten Auswirkungen auf das aufzubringende Lenkradmoment LM zumindest im Wesentlichen auszugleichen. Hieraus ergibt sich das die Verschleißcharakteristik V darstellende Kennfeld.
  • In 2 ist ein Beispiel für ein Kennfeld der Verschleißcharakteristik V über der bisherigen Laufleistung S des Fahrzeugs aufgetragen, wobei das gezeigte Beispiel nur als qualitative Prinzipdarstellung zu verstehen ist.
  • Für das in 2 gezeigte Verschleißcharakteristik gilt folgende Beziehung zur Berechnung der Ansteuergröße IM: IM = IF·V(S, E).
  • Die Verschleißcharakteristik V ist demnach ein Verschleißfaktor zur Anpassung der berechneten Ausgangsgröße IF abhängig von der Laufleistung S und einem beispielhaft ausgewählten Verschleißparameter E. Der Verschleißparameter E stellt hier die Einsatzart des Fahrzeugs dar und kann drei Werte E1, E2 oder E3 annehmen. Das Fahrzeug E1 wird im Fernverkehr eingesetzt und hat daher einen geringen Verschleiß am Lenksystem 5 über die Laufleistung S. Der Verschleißparameter E2 steht für ein im Verteilerverkehr eingesetztes Fahrzeug, wobei der Verschleiß des Lenksystems 5 höher ist als bei einem in Fernverkehr eingesetzten Fahrzeug. Den größten Verschleiß weist ein Lenksystem 5 eines im Baustellenbetrieb eingesetzten Fahrzeugs auf, wobei der zugehörige Verschleißfaktor durch den Verschleißparameter E3 gekennzeichnet ist.
  • Bei einer bisherigen Laufleistung S = 0 beträgt der Verschleißfaktor V(0, E) = 1, da bei einem Neufahrzeug noch kein Verschleiß am Lenksystem 5 aufgetreten ist und der berechnete Ausgangswert IF nicht verändert werden muss. Mit zunehmender Laufleistung nimmt der Verschleiß zu und das Lenksystem 5 wird wegen abnehmender mechanischer Reibung leichtgängiger, so dass das Stellmoment zur Lenkunterstützung reduziert werden muss, um die Auswirkung des Verschleißes auf das Lenkradmoment LM zumindest teilweise auszugleichen. Der Verschleißfaktor nimmt daher mit zunehmender Laufleistung S ab, je nach Verschleißparameter E etwas stärker oder schwächer.
  • Zusätzlich von der Einsatzart E könnten weitere Verschleißparameter berücksichtigt werden, wie z.B. der Lenkwinkel oder Lenkradwinkel LW, so dass sich eine Verschleißcharakteristik V mit drei oder mehr Dimensionen ergeben würde.
  • Anstelle eines Verschleißfaktors könnte auch ein Verschleißsubtrahend in der Verschleißcharakteristik V bestimmt werden, so dass sich die Ansteuergröße IM aus einer Subtraktion von Ausgangsgröße IF minus dem Verschleißsubtrahenden ergeben würde. Auch beliebige andere mathematischen Methoden bei der Ermittlung der Ansteuergröße IM aus der Ausgangsgröße IF sind verwendbar.

Claims (6)

  1. Lenksystem mit einem Lenkrad (6), das über eine Lenkwelle (7) mechanisch mit einem Lenkgetriebe (9) verbunden ist, das lenkbare Fahrzeugräder (10) abhängig von einer Drehbewegung der Lenkwelle (7) am Lenkgetriebeeingang (8) des Lenkgetriebes (9) zur Einstellung des Lenkwinkels auslenkt, und mit einer Stelleinrichtung (15, 16), die ein Stellmoment auf das Lenksystem (5) aufbringt, um das am Lenkrad (6) anliegende Lenkradmoment (LM) zu variieren, wobei eine das Stellmoment beschreibende Ansteuergröße (IM) parameterabhängig in einer Steuereinheit (25) bestimmt wird, dadurch gekennzeichnet, dass in der Steuereinheit (25) eine den Verschleiß des Lenksystems (5) beschreibende Verschleißcharakteristik (V) vorgegeben ist, die bei der Bestimmung des Stellmoments berücksichtigt wird.
  2. Lenksystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Verschleißcharakteristik (V) von der bisherigen Lebensdauer (S) des Lenksystems (5) oder des Fahrzeugs abhängt, insbesondere von der bisherigen Betriebsauer des Lenksystems oder des Fahrzeugs und/oder von der bisherigen Laufleistung (S) des Fahrzeugs.
  3. Lenksystem nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Verschleißcharakteristik (V) abhängig von Verschleißparametern wie der Bauart des Lenksystems und/oder von mindestens einer das Fahrzeug charakterisierenden Fahrzeuggröße und/oder von der Fahrzeugeinsatzart (E1, E2, E3) vorgegeben ist.
  4. Lenksystem nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Verschleißcharakteristik (V) als Kennfeld in der Steuereinheit (25) abgespeichert ist.
  5. Lenksystem nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Stellmoment abhängig von einem oder mehreren der folgenden Parameter (P) bestimmt wird: – Lenkradwinkel, – Lenkradwinkelgeschwindigkeit, – Lenkradwinkelbeschleunigung, – Lenkradmoment, – Lenkradmomentenänderung, – Fahrzeuglängsgeschwindigkeit.
  6. Lenksystem nach einem der Ansprüche 1 bis 5, gekennzeichnet durch eine elektromechanische Stelleinrichtung (15), die insbesondere von einem Elektromotor (16) gebildet ist.
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DE102008032081A1 (de) * 2008-07-08 2010-01-14 Volkswagen Ag Verfahren und System zum Betreiben einer elektromechnischen Lenkung eines Fahrzeugs
DE102017200642B4 (de) * 2016-01-20 2020-02-27 Mando Corporation Elektronische servolenkvorrichtung und verfahren zum herabsetzen des drehmomentanstiegs in einer niedrigtemperatursituation der elektronischen servolenkvorrichtung

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