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Die
Erfindung betrifft einen mehrschichtig aufgebauten Trageriemen,
beispielsweise für Wasch-
und Reinigungsmitteltragepakete, ein mit diesem Trageriemen versehenes
Tragepaket und ein Koextrusionsverfahren zur Herstellung des erfindungsgemäßen Trageriemens.
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Stand der Technik
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Tragepakete,
insbesondere für
Wasch- und Reinigungsmittel, die in Verkaufseinheiten größer als 2
kg angeboten werden, sind heute häufig mit Trageriemen ausgestattet,
um ein bequemeres Tragen dieser vergleichsweise großen und
schweren sowie regelmäßig als
unhandlich empfundenen Verpackungen zu gestatten.
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Üblicherweise
sind derartige Trageriemen als ein länglicher Streifen aus einem
flexiblen Material, insbesondere Kunststoff wie PP, PE oder Mischungen
davon, ausgebildet, der über
Nietverbindungen an dem Tragepaket, welches häufig aus einem Faltzuschnitt
aus Karton und/oder Wellpappe gebildet wird, befestigt ist. Durch
die Nietverbindung ist es möglich,
den Trageriemen so zu drehen, dass er in einer Transportposition
an einer Seiten- bzw. Mantelwand des Tragepakets anliegt und sich
zum Tragen in eine Position oberhalb der Kopfs der Verpackung drehen
lässt.
Um ein möglichst
enges Anliegen an der Mantelfläche
eines Tragepakets zu realisieren, wodurch sich die Stapelfähigkeit
und -stabilität,
insbesondere bei der Aufpalletierung von Tragepakten mit Trageriemen
erhöhen
lässt,
werden auch Langlöcher
in Trageriemen ausgeformt. Der Trageriemen kann durch den Niet in
dem Langloch geführt werden,
so dass seine Länge
variierbar ist und der Riemen so in einer ersten Stellung eng am
Mantel des Tragepakets angelegt werden und in einer zweiten Stellung
in die aufgerichtete Griffposition überführt werden kann.
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Aufgrund
der Langlochgeometrie müssen, um
eine Rissbildung oder Zerreißen
insbesondere an den Drehpunkten des Riemens zwischen Niet und Langloch
zu verhindern, derartige Riemen aus einem festen und somit vergleichsweise
harten Material gefertigt sein.
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Das
Tragen eines derartigen Tragepakets, insbesondere eines größeren Waschmittelpakets, mittels
des Trageriemens wird jedoch aus mehreren Gründen häufig als unangenehm empfunden.
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Zum
einen sind derartige Riemen wie eingangs ausgeführt aufgrund der notwendigen
Festigkeitseigenschaften, die ein Reißen des Riemens verhindern,
vergleichsweise hart und vermitteln daher ein unangenehmes Griffgefühl. Zum
anderen ist, wie auch in 9 gezeigt, die Lastverteilung
durch den Riemen vom getragenen Gut auf die Hand des Benutzers ungünstig, da
sich vor allem in den Randbereichen des Riemens und der Handfläche Druckspitzen
ausbilden, die zu einem Abschnüren
der Blutzirkulation in der Hand führen, so dass nach einiger
Zeit des Tragens ein unangenehmes Gefühl der Taubheit und Abschnürung an
der Hand des Benutzers wahrnehmbar ist.
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Um
jedoch eine ausreichende Reißfestigkeit des
Riemens gewährleisten
zu können,
ist es notwendig den Riemen aus einem Material zu fertigen, welches
eine hinreichende Härte
aufweist.
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Daher
ist ein aus dem Stand der Technik bekannter Ansatz zur Verbesserung
der Trageeigenschaften eines derartigen Riemens, einen Kompromiss
zwischen der Härte
bzw. der Tragfähigkeit
des Riemens und seiner Flexibilität bzw. als angenehm empfundener
Haptik zu finden. Ein derartiger Riemen ist beispielsweise aus
JP2003192011 bekannt.
Der dort offenbarte Trageriemen wird durch Extrusion eines Kunststoffgemisches
bestehend aus 40 bis 60 Gew.-% Polypropylen und 40 bis 60 Gew.-%
eines thermoplastischen Elastomers (TPO) geformt wobei der extrudierte
Trageriemen anschließend
zur Verbesserung der Tragfähigkeit
monoaxial gereckt wird. Nachteilig an dieser Lösung ist, das zum einen noch vergleichsweise
große
Mengen an Kunststoff zur Fertigung des Riemens benötigt werden
und zum Anderen ein befriedigendes, angenehmes Griffgefühl sich
nicht einstellen lässt,
da die gemäß
JP2003192011 erzeugten
Oberflächen
regelmäßig als
noch zu hart empfunden werden.
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Eine
andere Möglichkeit
zur Verbesserung von Tragegriffen ist es, den Riemen mehrschichtig, sandwich-artig
auszubilden, wobei ein harter Kern die Tragfähigkeit des Riemens bereitstellt,
während eine
durch ein weiches Material gebildete Ummantelung, ein angenehmes
Griffgefühl
bewirkt. Ein derartiger Riemen ist beispielsweise in
US4047263 offenbart. Nachteilig an
dem in
US4047263 beschriebenen
Soft-Feel Trageriemen ist, dass er nicht in einem Fertigungsschritt
herstellbar ist, da der tragende, harte Kern des Griffs in einem
zweiten Prozessschritt mit dem Weichen Material ummantelt wird und
mit dem Kern fixiert werden muss, damit sich die weichere Außenschicht
nicht beim Tragen vom Kern löst.
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Aufgabe der Erfindung
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Aufgabe
der Erfindung ist es daher, einen Trageriemen, insbesondere für Wasch- und Reinigungsmitteltragepakte,
zu entwickeln, der die vorbeschriebenen Nachteile vermeidet und
sich trotz einer hohen Reißfestigkeit
durch eine für
den Anwender angenehme Haptik auszeichnet, lokale Druckspitzen beim
Tragen auf die Hand des Benutzers weitest gehend vermeidet und einfach
sowie kostengünstig
zu fertigen ist.
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Gelöst wird
diese Aufgabe erfindungsgemäß durch
einen Trageriemen mit den Merkmalen des Anspruchs 1, sowie durch
ein Tragepaket mit einem erfindungsgemäßen Trageriemen gemäß Anspruch
7 und ein Verfahren zur Herstellung des erfindungsgemäßen Trageriemens
gemäß Anspruch
10.
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Wesentliche
Vorteile des erfindungsgemäßen Riemens
sind seine kostengünstige
Herstellmöglichkeit
sowie sein vergleichsweise geringer Materialbedarf zur Aufnahme
der entsprechenden Traglast durch den zumindest monoaxial orientierten Kern.
Die Verwendung eines monoorientierten Kerns, wird bei gleichen Trageigenschaften
eine Materialersparnis von 15–25%
verglichen zu nicht orientierten Kunststoffmaterialien erreicht.
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Durch
den mehrschichtigen Aufbau des Riemens ist es möglich, den Riemen am Tragepaket durch
Nieten zu befestigen, ohne dass die Gefahr besteht, dass der Riemen
am Befestigungspunkt reißt, insbesondere
wenn der Riemen durch die Nietverbindung schwenkbar am Tragepaket
angeordnet ist.
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Insbesondere
lässt sich
mit dem erfindungsgemäßen Riemen
ein Langloch im Riemen realisieren, dass in einer Nietverbindung
geführt
werden kann. Bei zu weichem Material besteht regelmäßig die
Gefahr, dass der Niet bei Bewegung des Riemens längs des Langlochs durch Spreizung
der Langlochwandungen aus der Langlochführung rutscht. Durch den mehrschichtigen
Aufbau des Riemens und der Ausbildung des Langlochs im Kern des
Riemens, wird eine Spreizung der Langlochwandungen verhindert und
der Niet im Langloch sicher geführt.
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Des
Weiteren ist der erfindungsgemäße Trageriemen
durch eine hohe Formstabilität
gekennzeichnet, so dass der Trageriemen auch nach mehrmaliger Benutzung
seine äußere Form
im Wesentlichen unverändert
beibehält.
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Kern
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Der
Kern ist aus einem in Längsrichtung
des Riemens monoaxial orientiertem Kunststoff geformt. Besonders
bevorzugt ist es, den Kern aus einem Polypropylen herzustellen.
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Bevorzugt
weist der Kern eine bedruckbare Oberfläche auf. Durch die vergleichsweise
hohe Härte,
lassen sich Farben und Lacke wesentlich einfacher auf den Kern aufbringen,
als auf ein in Relation dazu weiches Material.
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Gemäß einer
besonders bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung, besitzt der Kern
einen im Wesentlichen rechteckigen Querschnitt. Der Kern kann auch
jeden anderen beliebigen Querschnitt aufweisen, der geeignet ist,
die Biegesteifigkeit des Trageriemens zu gewährleisten oder zu erhöhen. So kann
der Kern insbesondere aber nicht ausschließlich kreisrund, rechteckig,
quadratisch, T-förmig, L-förmig, U-förmig oder birnenförmig ausgebildet sein.
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Der
Kern kann Strukturen in jeder beliebigen Ausformung aufweisen, die
dazu geeignet ist, eine lokale Verminderung der Biegesteifigkeit
des Trageriemenquerschnitts in der Art zu bewirken, dass sich der Trageriemenquerschnitt
an den Stellen bevorzugt verformt, an denen die Strukturen am oder
im Trageriemenquerschnitt ausgebildet sind, um beim Tragen der Kontur
der Hand des Benutzers zu folgen und eine möglichst gleichmäßige Druckverteilung über den
Trageriemenquerschnitt auf die Hand des Benutzers zu erreichen.
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Die
Strukturen können
beispielsweise als Vertiefungen, Kerben, Fugen, Ritzen, Rillen,
Nuten, Einschnitte, Löcher,
Kanäle,
Lücken,
Hohlräume, Dellen,
Einbuchtungen, Mulden, Öffnungen
und dergleichen ausgebildet sein.
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Die
Strukturen können
an oder im Kern in Längsrichtung
ausgerichtet sein. Ein wesentlicher Vorteil der Anordnung in Längsrichtung
ist die Ausbildung gleicher Biegeeigenschaften des Trageriemenquerschnittprofils über die
gesamte Länge
des Riemens. Die Anordnung in Längsrichtung
ist insbesondere für
Strukturen wie etwa Kerben, Fugen, Ritzen, Rillen, Nuten, Kanäle und dergleichen
geeignet, wobei sich diese Strukturen im Querschnitt von einer Oberfläche zur
Mitte des Tragriemenquerschnitts hin bzw. von selbiger weg erstrecken.
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Es
ist jedoch auch möglich,
dass die Strukturen im Wesentlichen in Querrichtung an oder im Kern ausgerichtet
sind. Insbesondere können
sich Kerben, Einschnitte, Lücken,
Einbuchtungen von den Stirnflächen
zur Mitte des Trageriemens hin gerichtet erstrecken.
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Griffabschnitt
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Die
Werkstoffe des Griffabschnitts können insbesondere,
aber nicht abschließend,
durch eine geeignete Wahl der Härte,
Elastizität,
Wärmekapazität oder Oberflächenbeschaffenheit
ein für
den Benutzer angenehmes Tragegefühl
vermitteln. Als Materialien für
den Griffabschnitt bieten sich insbesondere thermoplastische Elastomere
oder LDPE an. Es ist besonders bevorzugt, den Griffabschnitt aus
einem Polyethylen zu bilden.
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In
einer besonderen Ausführungsform
der Erfindung besteht der Griff aus einem aufgeschäumten Kunststoff.
Der geschäumte
Werkstoff kann eine offen- und/oder geschlossenzellige Struktur
aufweisen. Die Zellengröße kann
hierbei auch einen Gradienten aufweisen, um den Griffabschnitt durch
größere Zellen
im äußeren Bereich
weicher wirken zu lassen. Durch das Aufschäumen ist es ebenfalls möglich, ein
angenehmes Griffgefühl,
bei reduziertem Materialeinsatz bereitzustellen.
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Der
Griffabschnitt des Riemens kann insbesondere auch als „Soft-Feel"-Oberfläche ausgebildet sein.
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Der
Griffabschnitt kann Strukturen in jeder beliebigen Ausformung aufweisen,
die dazu geeignet ist, eine lokale Verminderung der Biegesteifigkeit
des Trageriemenquerschnitts in der Art zu bewirken, dass sich der
Trageriemenquerschnitt an den Stellen bevorzugt verformt, an denen
die Strukturen am oder im Trageriemenquerschnitt ausgebildet sind,
um beim Tragen der Kontur der Hand des Benutzers zu folgen und eine
möglichst
gleichmäßige Druckverteilung über den
Trageriemenquerschnitt auf die Hand des Benutzers zu erreichen.
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Die
Strukturen können
beispielsweise als Vertiefungen, Kerben, Fugen, Ritzen, Rillen,
Nuten, Einschnitte, Löcher,
Kanäle,
Lücken,
Hohlräume, Dellen,
Einbuchtungen, Mulden, Öffnungen
und dergleichen ausgebildet sein.
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Die
Strukturen können
an oder in der Griffläche
in Längsrichtung
ausgerichtet sein. Ein wesentlicher Vorteil der Anordnung in Längsrichtung
ist die Ausbildung gleicher Biegeeigenschaften des Trageriemenquerschnittprofils über die
gesamte Länge
des Riemens. Die Anordnung in Längsrichtung
ist insbesondere für
Strukturen wie etwa Kerben, Fugen, Ritzen, Rillen, Nuten, Kanäle und dergleichen
geeignet, wobei sich diese Strukturen im Querschnitt von einer Oberfläche zur
Mitte des Tragriemenquerschnitts hin bzw. von selbiger weg erstrecken.
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Es
ist jedoch auch möglich,
dass die Strukturen im Wesentlichen in Querrichtung an oder in dem Griffabschnitt
ausgerichtet sind. Insbesondere können sich Kerben, Einschnitte,
Lücken,
Einbuchtungen von den Stirnflächen
zur Mitte des Trageriemens hin gerichtet erstrecken.
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Der
Kern und der Griffabschnitt sind fest miteinander verbunden. Die
Verbindung kann form-, kraft-, und/oder stoffschlüssig ausgebildet
sein. Insbesondere kann die Verbindung durch eine stoffschlüssige Verbindung
wie etwa Kleben, Warmfügen, Heißkleben,
Schweißen
oder dergleichen hergestellt sein. Es ist ganz besonders bevorzugt,
die Verbindung des Kerns und des Griffabschnitts während oder
unmittelbar nach einer Koextrusion herbeizuführen.
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Der
Kern und der Griffabschnitt sind in derart konfiguriert, dass beim
bestimmungsgemäßen Tragen
einer am Trageriemen befindlichen Last, eine konvexe Durchbiegung
des Trageriemenquerschnittprofils zumindest im Griffbereich und
somit eine vergleichmäßigte Druckverteilung
auf die Hand des Benutzers bewirkt wird.
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Im
Sinne dieser Anmeldung meint eine konvexe Durchbiegung des Trageriemenquerschnittprofils
eine Verformung des Trageriemenquerschnitts längs einer Biegelinie, die im
Wesentlichen einer nach oben geöffnete
Parabel entspricht.
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Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung, weist der Riemen einen Kern auf, der gegenüber dem
den Kern umgebenden Material höhere
Festigkeitswerte, insbesondere eine höhere Biegesteifigkeit, aufweist.
Ein geeigneter Parameter zu Bestimmung der Festigkeit von Werkstoffen
ist in diesem Zusammenhang die Shore-A Härte. Vorzugsweise beträgt das Verhältnis der Shore-A-Härten Kern/Griffabschnitt >1, bevorzugt >1,25, besonders bevorzugt >1,5 auf.
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Dies
ist insbesondere von Vorteil, um eine höhere Verschleiß- und Reißfestigkeit
des Riemens zu bewirken, da der Trageriemen bei einem Riemen der
aus einem zu weichen Einkomponentenmaterial hergestellt ist, vergleichsweise
rasch zum Einreißen des
Riemens führen
kann.
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Der
Riemen ist vorteilhafterweise strangextrudiert. Durch diese quasikontinuierliche
Herstellungsweise ist eine sehr kosteneffiziente Produktion des
erfindungsgemäßen Riemens,
insbesondere mit einem Kern möglich.
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Koextrusionsherstellverfahren
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Als
Koextrusion wird der kontinuierliche Herstellungsprozess von mehrschichtigen
Profilen aus zwei voneinander unterschiedlichen Kunststoffen bezeichnet,
wobei die bis zur Fließfähigkeit
erhitzten Kunststoffe aus zwei oder mehreren Düsen gleichzeitig ausgestoßen und
kurz danach zu einem mehrschichtigen Profil vereinigt werden.
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Zur
Herstellung verschiedener Trageriemenprofile, können unterschiedliche Breitschlitz- und/oder
Ringdüsen
verwendet werden.
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Tragepaket
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Der
Trageriemen ist insbesondere zur Verwendung bei Tragepaketen bestimmt.
Bevorzugt ist ein Tragepaket mit einem Wasch- oder Reinigungsmittel
befüllt.
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Ein
Tragepaket im Sinne dieser Anmeldung umfasst jedes Packmittel, dass
geeignet ist ein Wasch- und/oder Reinigungsmittel aufzunehmen und an
dem eine Handhabungshilfe in Form eines Riemens an zwei Punkten
des Packmittels schwenkbar angeordnet ist. Ein Tragepaket kann beispielsweise aus
der Gruppe der Schachteln, Kisten, Beutel, Dosen, Flaschen oder
Fässer
ausgewählt
sein. Insbesondere kann ein Tragepaket als Faltschachtel ausgebildet
sein, die aus einem Zuschnitt durch Faltung ein zur Aufnahme eines
Füllguts
geeignetes Behältnis
ausbilden, wie beispielsweise Aufrichtschachteln, Durchzugschachteln,
Faltbodenschachteln, Falthüllenschachteln,
Faltschachteln mit Innenfutter, Gürtelfaltschachteln, Schiebefaltschachteln,
Steckbodenschachteln, Stülpdeckelfaltschachteln
sowie Aufsatzdeckelschachteln, Fensterschachteln, Kappenschachteln
wie beispielsweise Bezugskappenschachteln oder Rändelkappenschachteln, sowie
Laschendeckelschachteln, Rumpfschachteln, Schiebeschachteln, Spanschachteln,
Stülpdeckelschachteln, Trageschachteln
oder Versandschachteln verstanden.
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- 1
- Trageriemen
- 2
- Kern/erste
Schicht
- 3
- Griffabschnitt/zweite
Schicht
- 4
- Oberfläche
- 5
- Oberfläche
- 6
- Struktur
- 7
- Koextrusion
- 8
- Verstreckung
- 9
- Fixierung
- 10
- Langloch
- 11
- Drehpunkt
- 12
- Drehpunkt
- 13
- Radius
- 14
- Kerbe
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Im
Folgenden wird die Erfindung anhand von in den Figuren dargestellten
Ausführungsbeispielen näher erläutert.
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Es
zeigen:
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1 Trageriemen
mit Kern und Griffabschnitt im Querschnitt
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2a Trageriemen
mit in dem Griffabschnitt eingelassenen Kern im Querschnitt
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2b Trageriemen
mit in dem Griffabschnitt eingelassenen Kern und Kerben im Querschnitt
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3 Trageriemen
mit von dem Griffabschnitt umschlossenen Kern im Querschnitt
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4 Trageriemen
mit in dem Griffabschnitt ausgeformten Strukturen im Querschnitt
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5 Trageriemen
mit Kern und Griffabschnitt in der Aufsicht
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6 Herstellungsprozess
mit Koextrusion und Verstreckung im Blockschaltbild
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7 Herstellungsprozess
mit Koextrusion, Verstreckung und Fixierung im Blockschaltbild
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8 Herstellungsprozess
mit Koextrusion, Fixierung und Verstreckung im Blockschaltbild
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9 Spannungsverteilung
an einem einschichtigen Trageriemen
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10 Trageriemen
mit Langloch in der Aufsicht
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1 zeigt
eine erste Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Trageriemens.
Der Trageriemen 1 weist eine erste, der Hand eines Benutzers
zugewandte Oberfläche 4,
die durch die zweite, den Griffabschnitt 3 ausbildende
Schicht gebildet ist. Die den Kern 2 bildende zweite Schicht
des Trageriemens 1 bildet die von der Hand eines Benutzers
abgewandte Oberfläche 5.
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Aus
ergonomischen Gründen
sind für
die zweite, den Griffabschnitt 3 bildende Schicht des Trageriemens 1 im
Wesentlichen rundliche Querschnitte oder zumindest abgerundete Abschlüsse ohne scharfe
Kanten zu bevorzugen. Der Querschnitt des Trageriemens 1 und/oder
des Griffabschnitts 3 kann daher auch beispielsweise kreisrund
oder birnenförmig
ausgebildet sein.
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Die
Materialkombinationen von Kern 2 und des den Kern 2 umschließenden Griffabschnitts 3 ist so
zu wählen,
dass der Kern 2 eine Versteifung gegen Durchbiegung des
Riemens 1 im Belastungsfall bewirkt während der den Kern 2 umschließende Bereich 3 ein
für den
Anwender angenehmes Griffgefühl vermittelt,
was insbesondere aber nicht abschließend durch eine geeignete Wahl
der Härte,
Elastizität, Wärmekapazität, Oberflächenbeschaffenheit
erzielt werden kann.
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Der
Kern 2 besteht vorzugsweise aus einem monoaxial orientierten
PP oder HDPE. Der den Kern 2 umschließende Bereich 3 des
Riemens 1 kann vorzugsweise aus LDPE oder einem TPE gebildet
sein. Es ist jedoch auch jede andere Materialkombination denkbar,
deren Shore-A-Härteverhältnisse
zwischen Kern 2 und dem den Kern 2 umschließenden Bereich 3 größer als 1 sind.
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Der
Kern 2 besitzt einen im Wesentlichen rechteckigen Querschnitt.
Der Kern 2 kann auch jeden anderen beliebigen Querschnitt
aufweisen, der geeignet ist, die Biegesteifigkeit des Trageriemens 1 zu
erhöhen.
So kann der Kern 2 insbesondere aber nicht ausschließlich kreisrund,
rechteckig, quadratisch, T-förmig,
L-förmig,
U-förmig oder
birnenförmig ausgebildet
sein.
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Der
Griffabschnitt 4 des Trageriemens 1 ist bevorzugt
aus einem Werkstoff geformt, der dem Benutzer ein angenehmes Griffgefühl vermittelt.
Die Werkstoffe können
hierzu insbesondere aber nicht abschließend durch eine geeignete Wahl
der Härte, Elastizität, Wärmekapazität, Oberflächenbeschaffenheit
ausgewählt
werden. Der Werkstoff kann auch einen Schaumstoff mit einer offen-
und/oder geschlossenzelligen Struktur aufweisen. Die Zellengröße kann
hierbei auch einen Gradienten aufweisen, um den Riemen durch größere Zellen
im äußeren Bereich
weicher wirken zu lassen. Der Griffabschnitt 4 des Riemens 1 kann
insbesondere als „Soft-Feel"-Oberfläche ausgebildet
sein.
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Wie
in 2a gezeigt, kann der Griffabschnitt 3 den
Kern 2 in derart umschließen, dass der Kern bis auf
die der Hand abgewandten Oberfläche 5 von
dem Griffabschnitt 3 umschlossen ist. Dies hat insbesondere
den Vorteil, dass auf dem Kernmaterial ein Aufdruck aufbringbar
ist, wie es exemplarisch in 5 gezeigt
ist. Durch die höhere
Härte lassen
sich Aufdrucke auf dem Kern 2 wesentlich einfacher realisieren
als auf dem weichen und dehnbaren Material des Griffabschnitts 3,
von der die Farbe leicht absplittern würde.
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Die
Kanten des Trageriemens 1 können Radien 13 aufweisen,
durch die Druckspitzen auf die Hand des Benutzers beim Tragen vermindert
werden.
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Um
eine weitere Reduzierung von Druckspitzen zu erzielen, kann der
Trageriemen Materialaussparungen aufweisen, die eine dem Griff des
Benutzers folgend, konvexe, parabelförmig nach oben geöffnete Ausbildung
des Griffabschnittquerschnitts 3 bewirken. Wie in 2b dargestellt,
können
die Materialaussparungen als längs
zum Riemen, auf der der Hand des Benutzers abgewandten Seite verlaufende
Kerben 14 ausgebildet sein.
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Es
ist jedoch auch denkbar, dass der Kern 2, wie in 3 gezeigt,
vollständig
von dem Griffabschnitt 3 umschlossen ist.
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Der
Trageriemen 1 kann im Wesentlichen periodische Strukturen 6 aufweisen,
die ein Einstellen des haptischen Gefühls des Benutzers beim Tragen
des Riemens 1 erlauben oder als ergonomisch ausgeformte
Bereiche, insbesondere für
eine Hand bzw. die Finger einer Hand, ausgebildet sind. Die Strukturen 6 können auch
als Sollschwächungslinien ausgeformt
sein, um ein bevorzugtes Ein- oder Ausbauchen gewisser Bereiche
des Riemens 1 zu ermöglichen,
wodurch sich wiederum die Trageeigenschaften des Riemens 1 einstellen
lassen.
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Ein
Verfahren zur Herstellung des erfindungsgemäßen Riemens ist in 6 schematisch dargestellt.
Der mehrschichtig aufgebaute Riemen 1 wird zunächst mittels
einer Koextrusion 7 urgeformt. Nachfolgend wird der Trageriemen 1 einer
Verstreckung 8 unterzogen. Die Verstreckung kann so konfiguriert
sein, dass nur der Kern 2 gestreckt wird oder der Kern 2 und
der Griffabschnitt 3 gemeinsam gestreckt werden.
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Es
ist des Weiteren möglich,
den koextrudierten Riemen einer Fixierung 9 zu unterziehen.
Wie aus 7 und 8 ersichtlich,
kann die Fixierung nach oder vor der Verstreckung 8 angeordnet
sein.