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Stand der Technik
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Die
Erfindung betrifft einen Injektor nach dem Oberbegriff des Anspruches
1.
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Die
EP 1 612 403 A1 beschreibt
einen Common-Rail-Injektor mit einem in axialer Richtung druckausgeglichenen
Steuerventil zum Sperren und Öffnen
eines Kraftstoffablaufweges aus einer Steuerkammer. Mittels des
Steuerventils kann der Kraftstoffdruck innerhalb der Steuerkammer
beeinflusst werden. Die Steuerkammer wird dabei über einen Druckkanal mit Kraftstoff
aus einem Kraftstoffhochdruckspeicher versorgt. Durch Variation
des Kraftstoffdruckes innerhalb der Steuerkammer wird eine Düsennadel
zwischen einer Öffnungsstellung
und einer Schließstellung
verstellt, wobei die Düsennadel in
ihrer Öffnungsstellung
den Kraftstofffluss in den Brennraum einer Brennkraftmaschine freigibt.
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In
2 der
EP 1 612 403 A1 ist
ein Injektor gezeigt, dessen Steuerventil eine in axialer Richtung mittels
eines Elektromagnetantriebs verstellbare Ventilhülse aufweist, die mit einer
ortsfesten konischen Ventilsitzfläche dichtend zusammenwirkt.
Bei ihrer Schließbewegung
wird die Ventilhülse
in axialer Richtung von dem Steuerventil weg auf das ortsfeste Sitzelement
zu bewegt. Innerhalb der Ventilhülse
ist ein Bolzen angeordnet, an dessen freiem, der Steuerkammer abgewandten
Ende das Sitzelement ausgebildet ist. Durch den Bolzen hindurch
führt ein
Verbindungskanal, der Teil des Kraftstoffabflussweges ist und der
die Steuerkammer mit einem Ringraum innerhalb der Ventilhülse verbindet.
Von dem Kraftstoff innerhalb des Ringraumes wird auf die Ventilhülse (Ventilelement)
lediglich in radialer Richtung ein Kraftstoffdruck ausgeübt, so dass
die Ventilhülse
in axialer Richtung druckausgeglichen ist. Die Konstruktion des
bekannten Injektors ist aufgrund der vorgesehenen axial verschieblichen
Hülse vergleichsweise
aufwendig.
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Technische Aufgabe
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Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Injektor mit einem
Steuerventil vorzuschlagen, welches einerseits in axialer Richtung druckausgeglichen
ist und welches andererseits ohne eine in axialer Richtung verschiebliche
Ventilhülse
auskommt.
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Offenbarung der Erfindung
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Technisch Aufgabe
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Diese
Aufgabe wird mit den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst; die
Unteransprüche
geben günstige
Weiterbildungen an. Zudem fallen in den Rahmen der Erfindung alle
Kombinationen aus zumindest zwei der in der Beschreibung, der Zeichnung und/oder
den Ansprüchen
offenbarten Merkmale.
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Der
Erfindung liegt der Gedanke zugrunde, unmittelbar in den axial verschieblichen
Ventilelement einen Kraftstoffkanal einzubringen, der Teil des Kraftstoffablaufweges
aus der Steuerkammer hin zu einem Niederdruckraum ist. Durch diesen,
vorzugsweise zentrisch innerhalb des Ventilelements angeordneten
Kraftstoffkanal kann der Kraftstoff aus der Steuerkammer zu einem
Ausgleichsraum an der der Steuerkam mer abgewandten Seite des Ventilelements
fließen.
Dieser Ausgleichsraum wird zum einen von dem Ventilelement und zum
anderen, bei geschlossenem Steuerventil, von dem Sitzelement begrenzt.
Innerhalb des Ausgleichsraumes ist gemäß der Erfindung an dem Ventilelement
eine Ausgleichsfläche
vorgesehen, die mit Kraftstoffdruck in axialer Richtung, d.h. in Öffnungsrichtung
bzw. in Richtung der Nadelspitze der Düsennadel beaufschlagbar ist. Dabei
ist die Ausgleichsfläche
so bemessen, dass eine auf das Ventilelement in Öffnungsrichtung wirkende hydraulische
Druckkraft entsteht, die eine in entgegengesetzter Richtung, also
in Schließrichtung und
damit in Richtung des Sitzelementes auf das Ventilelement wirkende
Druckkraft ausgleicht bzw. aufhebt. Dabei wird die in Schließrichtung
wirkende Druckkraft durch den axialen Kraftstoffdruck auf das Ventilelement
in Schließrichtung
verursacht. Durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung erhält man einen
Injektor mit einem Steuerventil, welches die Vorteile eines in axialer
Richtung druckausgeglichenen Ventils mit dem einfachen Aufbau eines
herkömmlichen
Kugel-/Kegelventils kombiniert.
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Bevorzugt
wird das Ventilelement von einem elektromagnetischen Aktuator in Öffnungsrichtung entgegen
der Kraft einer auf das Ventilelement wirkenden Vorspannfeder bewegt.
Dabei kann gemäß einer
vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen werden, den
Aktuator axial zwischen der Steuerkammer und dem Sitzelement anzuordnen. Die
Anordnung des elektromagnetischen Aktuators axial zwischen der Steuerkammer
und dem Sitzelement hat den Vorteil, dass die Steuermenge (Kraftstoff)
aus dem das Sitzelement umgebenden Niederdruckraum auf einfache
Weise abgeführt
werden kann, da eine entsprechende Rücklaufbohrung direkt von oben
in den Niederdruckraum gebohrt werden kann. Die Plazierung dieser Rücklaufbohrung
ist durch die vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung nicht durch
die Anordnung des Aktuators behindert. Anstelle eines elektromagnetischen
Aktuators kann auch ein piezoelektrischer Aktuator Anwendung finden.
Zusätzlich
oder alternativ ist es denkbar, den Aktuator derart anzuordnen,
dass er das Ventilelement in Schließrichtung bei Bestromung kraftbeaufschlagt.
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In
Weiterbildung der Erfindung ist mit Vorteil vorgesehen, dass das
Sitzelement eine Kugel oder ein Kegel ist. Vorzugsweise handelt
es sich um ein separates Bauteil, das sich an einem Bauteil des
Injektors, vorzugsweise am Injektorkörper, abstützend angeordnet ist. Die Ausbildung
des Sitzelements als Kugel hat den Vorteil, dass diese als Massenprodukt erhältlich ist
und somit lediglich die – insbesondere konische – Gegenfläche am Ventilelement
geschliffen werden muss.
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Gemäß einer
vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass der
Kraftstoffkanal innerhalb des Ventilelements als drosselfreie Durchgangsbohrung
ausgebildet ist. Hierdurch wird erreicht, dass der Kraftstoffdruck
im Ausgleichsraum und unmittelbar benachbart zu einer der Ausgleichsfläche gegenüberliegenden
Stirnseite des Ventilelements zumindest näherungsweise gleich ist, wodurch
es möglich
ist, durch eine gleich große
Ausbildung der axialen Projektionsfläche der Ausgleichsfläche sowie
einer axialen Projektionsfläche
der der Ausgleichsfläche
gegenüberliegenden
Stirnseite des Ventilelements einem Druckkraftausgleich in axialer Richtung
zu schaffen.
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Eine
einfache Möglichkeit,
die axialen Projektionsflächen
der Ausgleichsfläche
und der gegenüberliegenden
Stirnfläche gleich
groß auszubilden, besteht
in Weiterbildung der Erfindung darin, den Durchmesser der Anlagefläche des
Ventilelementes auf der Ventilsitzfläche dem Durchmesser des Ventilelementes
im Bereich der Stirnfläche
innerhalb der Ventilelementführung
anzugleichen. Auf diese Weise sind die mit Druck in axialer Richtung
beaufschlagbaren Flächen
zu beiden Seiten des Ventilelementes gleich groß, was bei zumindest näherungsweise
gleichem Druck auf beiden Seiten des Ventilelementes zu einem Druckkraftausgleich
in axialer Richtung führt.
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Bei
einer rein konischen Ausgestaltung der dem Sitzelement gegenüberliegenden
Gegenfläche (Anlagefläche) des
Ventilelementes kann es durch oft wiederholte Schließvorgänge im Langzeitbetrieb dazu
kommen, dass sich das Sitzelement, insbesondere die Kugel, in die
Gegenfläche
am Ventilelement einarbeitet, was zu einer Veränderung des Ventilsitzdurchmessers
und damit zu einer Veränderung
der Ausgleichsfläche
führen
kann. Um dies zu vermeiden, ist in Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, dass
das Ventilelement in seinem dem Sitzelement zugewandten Endbereich
eine zylinderförmige
Vertiefung aufweist, wobei das Sitzelement an der Innenkante, d.h.
am Innendurchmesser dieser zylindrischen Öffnung anliegt. Selbst wenn
sich das Sitzelement beim Langzeitbetrieb in das Ventilelement einarbeitet,
bleibt die in axialer Richtung wirksame Ausgleichsfläche gleich
groß.
Bevorzugt ist der Boden der zylindrischen Öffnung innerhalb des Ventilelements
konisch in Richtung der Mündungsöffnung des Kraftstoffkanals
innerhalb des Ventilelements geneigt.
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Zweckmäßigerweise
ist auf der dem Ausgleichsraum gegenüberliegenden Stirnseite des
Ventilelements eine Kraftstoffkammer vorgesehen, die über den
Verbindungskanal mit dem Aus gleichsraum verbunden ist. Diese Kammer
ist über
einen Kraftstoffkanal mit Ablaufdrossel mit der Steuerkammer verbunden.
Dabei ist die Ablaufdrossel so auf die innerhalb des die Steuerkammer
mit unter Hochdruck stehendem Kraftstoff versorgenden Druckkanals
angeordnete Zulaufdrossel abgestimmt, dass bei geöffnetem
Steuerventil ein Netto-Kraftstoffabfluss
in den Niederdruckraum resultiert.
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Mit
Vorteil ist vorgesehen, dass das Ventilelement (Ventilkolben) in
einer Bohrung innerhalb eines im Injektorkörper aufgenommenen Bauteils
geführt
ist. Je länger
die Bohrung ausgeführt
wird, desto besser sind der Anker und der Elektromagnet eines Elektromagnetantriebes
konzentrisch zueinander ausgerichtet, woraus eine symmetrische Magnetkraft und
damit kleinere Querkräfte
auf die Ventilnadel resultieren, wodurch wiederum die Reibung zwischen Ventilelement
und Führungsbohrung
reduziert wird.
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In
Weiterbildung der Erfindung ist mit Vorteil vorgesehen, dass die
Führungsbohrung
für das
Ventilelement als Durchgangsbohrung ausgebildet ist, was bedeutet,
dass die Ablaufdrossel nicht Teil dieser Bohrung ist. Die Ablaufdrossel
und gegebenenfalls auch die Kammer an der Stirnseite des Ventilelements
sind hierzu in einem benachbart zu dem Bauteil mit Durchgangsbohrung
angeordneten Drosselplatte eingebracht. Diese Weiterbildung der
Erfindung vereinfacht die Herstellung der Ablaufdrossel, da diese
nun senkrecht zu einer Oberfläche
hergestellt werden kann. Zusätzlich
wird die Herstellung der Führungsbohrung
für das
Ventilelement vereinfacht, da eine Durchgangsbohrung einfacher zu schleifen
ist, als eine Bohrung mit veränderlichem Bohrungsquerschnitt.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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Weitere
Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus
der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele sowie anhand
der Zeichnung; diese zeigt in:
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1:
eine teilgeschnittene Ansicht eines Injektors mit in axialer Richtung
druckausgeglichenem Ventilelement;
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2:
eine Darstellung einer möglichen Ausführungsform
des Ventilelementes und des zugehörigen Sitzelementes und
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3:
eine Teilansicht eines weiteren Ausführungsbeispieles eines Injektors.
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Ausführungsformen der Erfindung
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In
den Figuren sind gleiche Bauteile und Bauteile mit gleicher Funktion
mit den gleichen Bezugszeichen gekennzeichnet.
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In
den 1 und 3 sind die wesentlichen Komponenten
eines Common-Rail-Injektors 1 dargestellt. Der Injektor 1 weist
einen Injektorkörper 2,
einen Düsenkörper 3 sowie
eine Düsenspannmutter 4 auf,
die mit dem Injektorkörper 2 verschraubt
ist und so den Düsenkörper 3 gegen
den Injektorkörper 2 verspannt.
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Wie
schematisch in 3 angedeutet, durchsetzt der
Düsenkörper 3 eine
Durchgangsöffnung 5 der
Düsenspannmutter 4 in
axialer Richtung.
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Innerhalb
des Düsenkörpers 3 ist
eine Führungsbohrung 6 ausgebildet,
in der eine längliche
Düsennadel 7 geführt ist.
An einer Nadelspitze 8 weist die Düsennadel 7 eine Schließfläche 9 auf,
mit welcher sie in dichte Anlage an einen innerhalb des Düsenkörpers 3 ausgebildeten
Nadelsitz 10 bringbar ist.
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Wenn
die Düsennadel
am Nadelsitz 10 anliegt, d.h. sich in einer Schließstellung
befindet, ist der Kraftstoffaustritt aus einer Düsenlochanordnung 11 gesperrt.
Ist sie dagegen vom Nadelsitz 10 angehoben, kann Kraftstoff
aus einem zwischen der Düsennadel 7 und
dem Umfangsmantel der Führungsbohrung 6 ausgebildeten
Ringraum 12 an der Nadelspitze 8 vorbei zur Düsenlochanordnung 11 strömen und
dort im Wesentlichen unter dem Hochdruck (Rail-Druck) stehend in
einen Brennraum gespritzt werden.
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Die
Düsennadel 7 ist
durch eine nur teilweise in 3 angedeutete
Vorspannfeder 13 in Richtung auf ihre Schließstellung
vorgespannt. Die Vorspannfeder 13 ist innerhalb eines Druckraumes 14 angeordnet
und stützt
sich mit ihrem einen Ende an einer unteren Stirnfläche eines
hülsenförmigen Bauteils 15 und
mit ihrem anderen Ende an der Düsennadel 7 ab (nicht
dargestellt).
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Bei
dem Ausführungsbeispiel
gemäß 1 wird
das hülsenförmige Bauteil
mit der in 1 nicht dargestellten Vorspannfeder
gegen eine Drosselplatte 16 in axialer Richtung verspannt.
Bei dem Ausführungsbeispiel
gemäß 3 ist keine
separate Drosselplatte vorgesehen. Hier wird das hülsenförmige Bauteil 15 von
der Vorspannfeder 13 gegen ein (Ventil-) Bauteil 17 verspannt.
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Das
hülsenförmige Bauteil 15 begrenzt
zusammen mit der Düsennadel 7 und
der Drosselplatte 16 bzw. dem Bauteil 17 eine
Steuerkammer 18. Die Steuerkammer 18 wird über einen
Druckkanal 19 mit Zulaufdrossel 20 mit unter Hochdruck
stehendem Kraftstoff versorgt. Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß 3 verbindet
der Druckkanal 19 die Steuerkammer 18 über eine
Tasche 54 mit einer Versorgungsleitung 21, die
den die Steuerkammer 18 umgebenden Druckraum 14 mit
einem nicht gezeigten Kraftstoffhochdruckspeicher verbindet. Bei
dem Ausführungsbeispiel
gemäß 1 ist
der Druckkanal 19 über
eine Tasche 22 mit der Versorgungsleitung 21 verbunden. Über die
Versorgungsleitung 21 wird auch bei dem Ausführungsbeispiel
gemäß 1 der Druckraum 14 (Ringraum)
mit unter Hochdruck stehendem Kraftstoff aus einem Kraftstoffhochdruckspeicher
versorgt. Der Kraftstoff kann aus dem Druckraum in axialer Richtung
bis zur Düsenlochanordnung 11 strömen.
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Über einen
mit einer Ablaufdrossel 23 ausgestatteten Ablaufkanal 24,
der Teil eines Kraftstoffablaufweges 25 ist, kann Kraftstoff
aus der Steuerkammer 18 zu einem Niederdruckraum 26 fließen und von
dort aus über
eine nicht gezeigte Rücklaufleitung abfließen.
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Mittels
eines elektromagnetischen Aktuators 27 kann ein in axialer
Richtung druckausgeglichenes Steuerventil 28 den Kraftstofffluss
zu dem Niederdruckraum 26 sperren.
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Durch
die Vorspannfeder 13 und die Einwirkung des in der Steuerkammer 18 herrschenden
Druckes auf eine die Steuerkammer 18 begrenzende Stirnfläche 29 der
Düsennadel 7 wird
eine axial zum Brennraum hin gerichtete Schließkraft auf die Düsennadel 7 ausgeübt. Diese
Schließkraft
wirkt einer Öffnungskraft
entgegen, die infolge der Einwirkung des Kraftstoffdruckes auf eine
an der Düsennadel 7,
nicht dargestellte Stufenfläche
ausgeübt
wird. Befindet sich das Steuerventil 28 in einer geschlossenen
Stellung und ist der Kraftstofffluss durch den Kraftstoffablaufweg 25 gesperrt,
ist im stationären
Zustand die Schließkraft
größer als
die Öffnungskraft,
weshalb die Düsennadel 7 dann
ihre Schließstellung
einnimmt. Wird das Steuerventil 28 daraufhin geöffnet, fließt der Kraftstoff
aus der Steuerkammer 18 ab.
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Die
Durchflussquerschnitte der Zulaufdrossel 20 und der Ablaufdrossel 23 sind
dabei so aufeinander abgestimmt, dass der Zufluss durch den Druckkanal 19 kleiner
als der Abfluss durch den Ablaufkanal 24 ist und demnach
bei geöffnetem
Steuerventil 28 ein Nettoabfluss von Kraftstoff resultiert.
Der daraus folgende Druckabfall in der Steuerkammer 18 bewirkt,
dass der Betrag der Schließkraft
unter den Betrag der Öffnungskraft
sinkt und die Düsennadel 7 vom
Nadelsitz 10 abhebt.
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Im
Folgenden wird das Ausführungsbeispiel gemäß 1 näher erläutert. Das
Steuerventil 28 weist ein axial verschiebliches Ventilelement 30 auf, welches
in einer als Durchgangsbohrung ausgebildeten Führungsbohrung 31 innerhalb
eines Bauteils 32 geführt
ist. Das Spiel zwischen dem bolzenförmigen Ventilelement 30 und
der Durchgangsbohrung 31 ist dabei so zu wählen, dass
Leckageverluste aus einer in der Zeichnungsebene unterhalb des Bauteils 32 (Ventil körper) angeordneten
Kammer 33 in den Niederdruckraum 26 gering sind.
Die Kammer 33 ist über den
Ablaufkanal 24 mit der Steuerkammer 18 hydraulisch
verbunden. Die der Steuerkammer 18 zugewandte Stirnseite 34 mit
ihrer Stirnfläche 35 des Ventilelementes 30 begrenzt
die Kammer 33 in der Zeichnungsebene nach oben. Auf die
Stirnfläche 35 wirkt
eine Druckkraft in Schließrichtung
auf das Ventilelement 30. Zusätzlich wirkt in Schließrichtung
eine Federkraft von einer Schraubenfeder 36, die radial
innerhalb einer Durchgangsöffnung 37 des
Aktuators 27 angeordnet ist und sich einenends an einer
Schulterfläche 38 des
Ventilelements 30 und andernends an einem Einstellring 39 abstützt, welcher
wiederum auf dem Bauteil 32 aufliegt. Über den Einstellring 39 kann
die Vorspannung der Schraubenfeder 36 und damit die Schließkraft des
Steuerventils 28 eingestellt werden.
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Der
elektromagnetische Aktuator 27 ist in der Zeichnungsebene
unterhalb des oberen Endes des Ventilelementes 30 angeordnet
und wird über
eine Feder 40, die sich an dem Bauteil 32 abstützt, gegen eine
ringförmige
Anlagefläche 41 des
Injektorkörpers 2 gedrückt. Mit
dem elektromagnetischen Aktuator 27 wirkt eine Ankerplatte 42 zusammen,
die formschlüssig
mit dem Ventilelement 30 verbunden ist. Es ist auch denkbar,
die Ankerplatte 42 einstückig mit dem Ventilelement 32 auszubilden.
Die elektrische Verbindung der Spule des Aktuators 27 wird über ein Gehäuseteil 43 von
der in der Zeichnungsebene unteren Seite her an das obere Ende des
Injektors 1 zur elektrischen Kontaktierung geführt (nicht
dargestellt).
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In
der gezeigten Schließstellung
des Steuerventils 28 liegt das Ventilelement 30 federkraftunterstützt an einem
als Kugel ausgebildeten Sitzelement 44 an, welches sich
in axia ler Richtung von der Steuerkammer 18 weg direkt
an dem Injektorkörper 2 abstützt. Zur
dichtenden Anlage an dem Sitzelement 44 ist am in der Zeichnungsebene
oberen Ende des Ventilelementes 30 ein Innenkonus 45 vorgesehen. Der
Durchmesser D1 der wirksamen Ventilsitzfläche 46 des Sitzelementes 44 entspricht
dabei dem Außendurchmesser
D1 des Ventilelementes 30 in der Führungsbohrung 31.
Somit wird eine Ausgleichsfläche 47 innerhalb
eines Ausgleichsraumes 48 geschaffen, auf die ein Kraftstoffdruck
in axialer Richtung auf das Ventilelement 30 in Öffnungsrichtung wirkt.
Die hierdurch entstehende Druckkraft wirkt einer Druckkraft in Schließrichtung
entgegen, die aus der Druckbeaufschlagung der Stirnfläche 35 des Ventilelements 30 aus
der Kammer 33 resultiert. Aufgrund des gleichen Durchmessers
D1 des Ventilelementes innerhalb der Ventilsitzfläche 46 und
des Ventilelementes 30 in seinem stirnseitigen, der Kammer 33 zugewandten
Endbereich, sind die axialen Projektionsflächen der Stirnfläche 35 und
der Ausgleichsfläche 47 identisch,
was bei gleichem Druck innerhalb des Ausgleichsraumes 48 und
der Kammer 33 zu einem hydraulischen Kräfteausgleich in axialer Richtung
führt.
Da der Ausgleichsraum 48 und die Kammer 33 über einen
zentrisch durch das Ventilelement 30 geführten Kraftstoffkanal 51 verbunden
sind, ist ein zumindest näherungsweiser
Druckausgleich zwischen Ausgleichsraum 48 und Kammer 33 sichergestellt.
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Das
in 1 dargestellte Ausführungsbeispiel hat den Vorteil,
dass der Ablaufkanal 24 mit Ablaufdrossel 23 in
einer separaten Drosselplatte eingebracht sind, die an dem separaten
Bauteil 32 anliegt, das im Wesentlichen der Führung des
Ventilelementes 30 dient. Auf diese Weise kann die Führungsbohrung 31 als
durchgehende, leicht zu schleifende Durchgangsbohrung ausgeführt werden.
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Bei
dem Ausführungsbeispiel
gemäß 3 sind
die Drosselplatte 16 und das Bauteil 32 in dem Bauteil 17 vereinigt,
wobei der Druckkanal 19 mit Zulaufdrossel 20 zur
Anbindung der Steuerkammer in einer anderen Ebene als der Schnittebene über eine Tasche 22 mit
der Versorgungsleitung 21 verbunden ist. Ansonsten entspricht
die Ausführungsform
gemäß 3 im
Wesentlichen der Ausführungsform gemäß 1.
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Um
zu vermeiden, dass sich die Ausgleichsfläche 47 während des
Langzeitbetriebes des Injektors 1 durch Einarbeiten des
kugelförmigen
Sitzelementes 44 in das Ventilelement 30 verändert, insbesondere
vergrößert, weist
das Ventilelement 30 an seinem dem Sitzelement 44 zugewandten
Ende eine Zylinderbohrung 49 auf (vgl. 4).
Das Ventilelement 44 liegt an der oberen Umfangskante 50 dieser Zylinderbohrung 49 an.
Selbst wenn sich das Sitzelement 44 in das Ventilelement 30 einarbeitet,
bleibt auf diese Weise die Ausgleichsfläche 47 und vor allem deren
in axialer Richtung wirksame axiale Projektionsfläche 53 unverändert. Die
Ausgleichsfläche 47 (Bodenfläche der
Zylinderbohrung 49) verläuft konisch auf den zentral
in das Ventilelement 30 eingebrachten Kraftstoffkanal 51 zu.
Im Bereich des dem Sitzelement 44 zugewandten Endes der
Zylinderbohrung 49 ist das Ventilelement konisch angefast.
Zu erkennen ist, dass der Durchmesser D1 der Umlaufkante 50,
also der Durchmesser der wirksamen Ventilsitzfläche 46, dem Außendurchmesser
D1 des Ventilelements 30 im Führungsabschnitt bzw. dem näherungsweise
identischen Innendurchmesser der Führungsbohrung 31 entspricht.