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Die
Erfindung betrifft ein Sicherheitselement mit einer optisch variablen
Struktur, die eine Prägestruktur
aufweist. Die Prägestruktur
ist mit einer zur Oberfläche
des Datenträgers
kontrastierenden Beschichtung so kombiniert, dass wenigstens Teilbereiche
der Beschichtung bei senkrechter Betrachtung sichtbar sind, bei
Schrägbetrachtung
unter vorbestimmter Betrachtungsrichtung aber verdeckt werden. Bei
abwechselnd senkrechter und schräger
Betrachtung entsteht somit ein Kippeffekt.
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Zum
Schutz gegen Nachahmung, insbesondere mit Farbkopierern oder anderen
Reproduktionsverfahren, werden Datenträger, wie beispielsweise Banknoten,
Wertpapiere, Kredit- oder Ausweiskarten, Pässe, Urkunden und Ähnliches,
Labels, Verpackungen oder andere Elemente für die Produktsicherung, mit
optisch variablen Sicherheitselementen ausgestattet. Der Fälschungsschutz
beruht dabei darauf, dass der visuell und einfach und deutlich erkennbare
optisch variable Effekt von den oben genannten Reproduktionsgeräten nicht
oder nur ungenügend
wiedergegeben wird. Insbesondere weisen die optisch variablen Sicherheitselemente
eine entsprechende Haptik auf, die schwer zu kopieren, aber leicht
und ohne Hilfsmittel zu überprüfen ist.
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Hierzu
ist beispielsweise aus
WO 97/17211 ein
Datenträger
mit einem optisch variablen Element bekannt, das aus einer geprägten Struktur
und einer Beschichtung in Form eines Druckbildes oder Linienrasters
besteht. Die geprägte
Struktur oder die Beschichtung werden hierbei durch eine teilweise
Veränderung
ihrer Struktur so ergänzt,
dass entweder eine Verstärkung
des bereits bekannten optisch variablen Effekts eintritt oder aber
mindestens ein weiterer visuell erkennbarer Effekt auftritt. Die
Gesamtheit aus dem durch die Kombination aus Untergrund und Prägung erzeugten
optisch variablen Effekt und dem zusätzlichen Effekt ist visuell
erkennbar, kann jedoch mit Hilfe von Kopiergeräten nicht reproduziert werden.
Sie kann dementsprechend als eine Information dienen, anhand der
geprüft
werden kann, ob es sich um ein Originaldokument handelt, bzw. bei
Vorhandensein des oder der optisch variablen Effekte kann ausgeschlossen
werden, dass das Dokument mit handelsüblichen Reproduktionstechniken
hergestellt wurde.
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Aus
EP 1 317 346 B1 ist
ein Datenträger
mit einem im Stichtiefdruck blindgeprägten Sicherheitselement bekannt,
bei dem ein nicht im Stichtiefdruckverfahren ausgeführter Untergrundaufdruck
und eine Halbtonblindprägung
in unterschiedlichen Druckvorgängen
auf den Datenträger
aufgebracht werden. Hierbei treten Passerungenauigkeiten auf, die
bis zu mehrere Millimeter betragen können. Diese Passerungenauigkeiten
werden durch entsprechend gestaltete farbige Bereiche getarnt, die
passerhaltig um die Halbtonblindprägung herum angeordnet sind.
Die farbigen Bereiche überdecken
die Passerungenauigkeiten zwischen dem Untergrundaufdruck und der Halbtonblindprägung, so
dass für
einen Betrachter der Eindruck einer passergenauen, im Untergrundaufdruck
zentrierten Halbtonblindprägung
entsteht.
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Aus
WO 2004/022355 ist ein
Datenträger
mit einer optisch variablen Struktur bekannt, die eine Prägestruktur
mit erhabenen Bereichen und eine zur Oberfläche des Datenträgers kontrastierende
erste Beschichtung aufweist. Die Prägestruktur und die Beschichtung
sind so kombiniert, dass bei abwechselnd senkrechter und schräger Betrachtung
ein Kippeffekt entsteht. Die erste Beschichtung ist nur bereichsweise
vorgesehen. Zumindest in Teilbereichen weist die optisch variable
Struktur eine zweite ebenfalls zur Datenträgeroberfläche kontrastierende Beschichtung
auf, die zumindest in Teilbereichen überlappend zur ersten Beschichtung
angeordnet ist.
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Die
Beschichtung aus
WO 97/17211 oder aus
WO 2004/022355 ist insbesondere
als Linienraster aus gedruckten Linien beliebiger Farbgestaltung ausgeführt. Die
Linien aus unterschiedlichen Farben sind hierbei voneinander beabstandet
oder grenzen direkt aneinander. Wird eine Linienbreite von ca. 100 μm gewählt, können die
Linien vom Auge praktisch nicht mehr aufgelöst werden und es entsteht ein
homogener Farbeindruck. So ergibt sich beispielsweise bei einem
Linienraster aus einer regelmäßigen Abfolge
von Linien der Grundfarben Cyan, Gelb und Magenta bei Draufsicht
eine einheitlich grau erscheinende Fläche.
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Ein
wesentlicher Nachteil eines Linienrasters aus gedruckten Linien
ist jedoch, dass die Linien der jeweiligen Farbe nacheinander auf
das Trägersubstrat
aufgedruckt werden, so dass grundsätzlich Passerungenauigkeiten
unvermeidbar sind. Selbst bei Druckverfahren mit hoher Passergenauigkeit
sind die Linien minimal gegeneinander verschoben und erscheint die
Fläche
der Beschichtung streifig und fleckig, d.h. der homogene Farbeindruck
wird beeinträchtigt.
Da diese Passerungenauigkeiten zudem auf der gesamten Fläche der
Beschichtung auftreten können,
ist ihre Tarnung durch Überdrucken
mit farbigen Bereichen gemäß
EP 1 317 346 B1 nicht
möglich.
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Der
Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, ein Sicherheitselement
mit einer optisch variablen Struktur aus einer Beschichtung in Form
eines Linienrasters sowie einer Prägestruktur dahingehend zu verbessern,
dass die innerhalb der Beschichtung grundsätzlich auftretenden Passerungenauigkeiten
getarnt werden.
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Diese
Aufgabe wird durch die Merkmale der unabhängigen Ansprüche gelöst. Weiterbildungen der
Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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Erfindungsgemäß besteht
die optisch variable Struktur aus einer Beschichtung in Form einer
vollflächigen,
linienförmigen
und mehrfarbigen, d.h. mindestens zweifarbigen, Rasterstruktur sowie
einer Prägestruktur.
Hierbei beinhalten sowohl die Beschichtung als auch die Prägestruktur
jeweils mindestens eine für
einen Betrachter sichtbare Information. Des Weiteren überlappen
sich diese Informationen teilweise.
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Vorteil
der erfindungsgemäßen optisch
variablen Struktur ist, dass die Information der Beschichtung von
Passerungenauigkeiten der Beschichtung ablenkt. Die Passerungenauigkeiten
innerhalb der Beschichtung sind zwar nach wie vor vorhanden und damit
das fleckige und streifige Erscheinungsbild der Beschichtung nach
wie vor sichtbar, ein Betrachter konzentriert sich jedoch eher auf
die Information der Beschichtung.
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Die
vollflächige,
linienförmige
und mehrfarbige Rasterstruktur der Beschichtung weist wenigstens eine
erste Information auf, die insbesondere als negative und/oder positive
Darstellung in Form einer Modulation der Linien der Rasterstruktur
ausgeführt ist.
Eine Modulation einer Linie ist im Sinne dieser Erfindung eine Veränderung
der Ausgestaltung der Linie insbesondere in Form, Farbe und/oder
Verlauf. Insbesondere ist eine negative Darstellung im Sinne dieser
Erfindung eine Verminderung der Dicke einer Linie und eine positive
Darstellung eine Verbreiterung der Dicke der Linie. Einzelne Linien
der Rasterstruktur sind hierbei in bestimmten Bereichen derart moduliert,
dass für
einen Betrachter der Eindruck einer graphischen oder alphanumerischen
Abbildung entsteht. Aus einem normalen Betrachtungsabstand von 30
cm bis 50 cm ergibt sich als Abbildung beispielsweise eine Zahl,
ein Buchstabe, ein Portrait, ein Tier, eine Pflanze, eine Landschaft
oder ein Bauwerk.
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Betrachtet
man diese Abbildung aus einem wesentlich geringeren Abstand von
wenigen Zentimetern oder mit einer Lupe, so zeigt sich, dass die Modulation
der Linien pixelartig ausgeführt
ist. So werden die Linien in einem bestimmten Bereich beispielsweise
in ihrer Ausdehnung parallel zur Oberfläche des Trägersubstrates, d.h. ihrer Breite,
verändert,
indem sie sich verjüngen
oder verbreitern. Alternativ oder zusätzlich können die Linien auch unterbrochen
oder abgewinkelt werden, aus einer Abfolge von kurzen Unterbrechungen
und Punkten, Rechtecken, Symbolen oder anderen geometrischen oder alphanumerischen
Formen gebildet oder versetzt weitergeführt werden. Ebenso können die
Linien signifikant in ihrer Farbe oder ihrer Sättigung, d.h. der Schichtdicke
ihres Farbauftrages verändert
werden. Des Weiteren ist auch eine Kombination mehrerer dieser Modulationen
möglich,
wie z.B. eine Punktierung in einer anderen Farbe oder eine Unterbrechung,
bei der der durch die Unterbrechung entstandene Zwischenraum durch
eine Abfolge von Schriftzeichen, Ziffern und Punkte teilweise wieder
aufgefüllt
wird.
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Die
Linien des Linienmusters grenzen direkt aneinander oder sind voneinander
beabstandet. Im ersten Fall wird ein flächendeckendes Linienmuster vorzugsweise
aus einer alternierenden Folge von drei Linien in den Farben Cyan,
Magenta und Gelb auf den Datenträger
aufgebracht. Sind die Linien voneinander beabstandet, bildet vorzugsweise
die Farbe des Substrats des Datenträgers eine der Linien des Linienmusters.
Beide Möglichkeiten
sind auch kombinierbar. Wird beispielsweise auf ein magentafarbenes
Substrat eine alternierende Folge aus zwei aneinander grenzenden
Linien in den Farben Cyan und Gelb aufgedruckt, wobei sich zwischen
jedem Linienpaar ein Lücke
befindet, bildet das Substrat die „fehlende" dritte Linie der Folge.
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Üblicherweise
werden die Linien der einzelnen Farben nacheinander auf das Substrat
des Datenträgers
aufgedruckt. Hierbei werden in einem ersten Druckvorgang zunächst alle
Linien einer ersten Farbe gedruckt, in einem zweiten Druckvorgang
alle Linien einer zweiten Farbe, in einem dritten Druckvorgang alle
Linien einer dritten Farbe usw. Für jede Farbe wird dabei eine
eigene Druckplatte oder ein eigener Druckzylinder verwendet, auf
den die entsprechende Farbe aufgetragen und anschließend auf
das Substrat des Datenträgers
aufgedruckt wird.
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Grundsätzlich können alle
Farben auch in einem einzigen Druckvorgang auf das Substrat des Datenträgers aufgedruckt
werden. Hierbei werden die einzelnen Farben nacheinander oder gleichzeitig auf
eine einzige Druckplatte oder einen einzigen Druckzylinder aufgetragen
und anschließend
auf das Substrat des Datenträgers
aufgedruckt.
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Der
Aufdruck erfolgt mit üblichen
Druckverfahren, d.h. insbesondere im Flachdruck, wie z. B. im Offsetverfahren,
im Hochdruck, wie z.B. im Buchdruck oder im Flexodruckverfahren,
im Siebdruck, im Tiefdruck, wie z.B. im Rastertiefdruck oder im
Stichtiefdruck, oder in einem Thermografieverfahren, wie beispielsweise
im Thermotransferverfahren.
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Bevorzugt
sind die Linien der Beschichtung als Geraden ausgeführt und
besonders bevorzugt parallel zueinander angeordnet. Ebenso können die Linien
auch als konzentrische Kreise oder konfokale Ellipsen ausgeführt sein
oder ovale, wellenförmige oder
beliebige andere Formen aufweisen. Zusätzlich ist auch eine Kombination
mehrerer dieser Ausführungsformen
möglich.
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Die
Breite der Linien liegt zwischen 30 μm und 300 μm, bevorzugt zwischen 40 μm und 200 μm, so dass
für das
Auge eines Betrachters die Rasterstruktur aus einem Abstand von
mindestens 30 cm bis 50 cm nicht mehr als aus einzelnen Linien bestehend
wahrnehmbar ist und ein homogener Farbeindruck entsteht. Die Gravurtiefe
der Linien des Linienmusters liegt zwischen 15 μm und 250 μm, bevorzugt zwischen 40 μm und 150 μm und besonders
bevorzugt zwischen 80 μm
und 120 μm.
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Erfindungsgemäß ist die
Prägestruktur
in einem Teilbereich der Beschichtung angeordnet, d.h. sie ist im
Gegensatz zur Beschichtung nicht vollflächig ausgeführt.
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Die
Prägestruktur
weist wenigstens eine Information auf, die so genannte zweite Information, die
durch die Umrisslinien der geprägten
Bereiche gebildet wird. Die zweite Information ist in Form einer graphischen
und/oder alphanumerischen Abbildung ausgeführt und stellt beispielsweise
eine Zahl, ein Buchstabe, ein Portrait, ein Tier, eine Pflanze,
eine Landschaft oder ein Bauwerk dar.
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Die
Prägestruktur
ist vorzugsweise als Blindprägung
ausgeführt.
Blindprägungen
werden in einem Druckvorgang unter Verwendung einer Stahltiefdruckplatte
erzeugt. Beim Druckvorgang wird das Papier in die Vertiefungen der
Blindprägungsbereiche
hineingepresst und auf diese Weise nachhaltig verformt. Die Blindprägungsbereiche
der Druckplatte werden anders als Druckbildbereiche nicht mit Farbe gefüllt, so
dass das Substratmaterial des Sicherheitsdokuments in diesen Bereichen
lediglich nachhaltig verformt, das heißt geprägt, wird. Bei der Betrachtung
von Blindprägungen
ergeben sich aufgrund von Licht- und Schatteneffekten besondere
dreidimensionale optische Eindrücke.
Darüber
hinaus lassen sich Blindprägungen
mit entsprechenden Abmessungen auch taktil leicht erfassen.
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Des
Weiteren kann die Blindprägung
auch mittels Thermoverfahren erzeugt werden. Hierbei wird ein Substrat
aus Kunststoff durch Wärmeeinwirkung
thermisch verformt, wobei feinere Strukturen darstellbar sind als
bei Substrat aus Papier. Dieses Verfahren wird insbesondere bei
Banknoten aus Kunststoff oder Geldkarten, Debit-Karten, Kreditkarten,
SIM-Karten, Kundenkarten oder dergleichen verwendet.
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In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform,
weist die Blindprägung
linienförmige
Prägeelemente
auf, die vorzugsweise gerade, aber auch gewellt und/oder gekrümmt verlaufen
können.
Ein linienförmiges
Prägeelement
wird durch eine kanalartige Vertiefung in der Prägeplatte bzw. dem Prägezylinder
erzeugt. Die Vertiefung ist im Querschnitt derart ausgeführt, dass
Prägeelemente
mit mindestens zwei gegenüberliegenden
Flanken entstehen und jede dieser Flanken aus unterschiedlichen
Richtungen sichtbar ist. Beispielsweise entstehen bei einer dreieckigen
Ausführung
der Vertiefung zwei Flanken, die bei senkrechter Betrachtung beide
sichtbar sind. Bei schräger
Betrachtung ist nur eine Flanke sichtbar, da die jeweils andere
Flanke durch die gegenüberliegende
sichtbare Flanke verdeckt wird. Bei abwechselnd senkrechter und
schräger
Betrachtung entsteht somit ein Kippeffekt.
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Üblicherweise
sind die linienförmige
Rasterstruktur der Beschichtung und die linienförmigen Prägeelemente parallel zueinander
ausgerichtet, so dass auf der einen Flanke der Prägestruktur
Linien einer Farbe und auf der anderem Flanke Linien einer anderen
Farbe angeordnet sind. Blickt ein Betrachter somit schräg auf die
optisch variable Struktur, sieht er je nach Betrachtungsrichtung
eine der beiden Farben, blickt er senkrecht auf die optisch variable
Struktur, sieht er beide Farben. Durch das Zusammenspiel aus Beschichtung
und Prägestruktur
entsteht somit ein Kippeffekt mit einem Farbwechsel.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsart
weist die Blindprägung
nicht linienförmige
Prägeelemente
auf, wie sie insbesondere aus
WO 2006/018232 A1 bekannt sind. Nicht linienförmige Prägeelemente
weisen Flanken ebener und/oder gekrümmter Flächen auf, insbesondere die
Form von n-seitigen Pyramiden, Tetraedern, Pyramidenstümpfen, Zylinderabschnitten,
Kegeln, Kegelschnitten, Paraboloiden, Polyedern, Quadern, Prismen
Kugelausschnitten, Kugelabschnitten, Kugelsegmenten, Halbkugeln,
Tonnenkörpern
oder Tori. Die nicht linienförmigen
Prägeelemente
können
auch als so genannter geteilter Torus ausgebildet sein, wobei der
Torus parallel zu der Ebene geteilt ist, in der der große Radius des
Torus liegt. Besonders bevorzugt werden noppenartige Prägeelemente
in Form von Kugelabschnitten oder Brei- oder vierseitigen Pyramiden verwendet.
Nicht linienförmigen
Prägeelemente
haben den Vorteil, dass auf einfache Weise mehr als zwei Informationen
in dem optisch variablen Element untergebracht werden können, die
unter unterschiedlichen Betrachtungswinkeln sichtbar werden, da
die nicht lindenförmigen
Prägeelemente
mehrere Flanken aufweisen, auf welchen die Informationen oder Teile
der Informationen gezielt und getrennt voneinander angeordnet werden
können.
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Erfindungsgemäß überlappen
sich die erste Information und die zweite Information teilweise.
Insbesondere stellen die erste und die zweite Information zwei graphische
oder alphanumerische Abbildungen mit unterschiedlichen Abmessungen
dar, wobei die erste Information eine größere Abmessung in Längs- und/oder
Querrichtung aufweist als die zweite Information. Die erste Information
befindet sich somit teilweise innerhalb der zweiten Information
und ragt in Teilen über
diese hinaus.
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Grundsätzlich muss
vermieden werden, dass entweder beide Informationen sowohl die gleichen
Abmessungen aufweisen als auch direkt übereinander liegen und sich
dabei vollständig überlappen
oder die erste Information vollständig innerhalb der Struktur
der zweiten Information angeordnet ist. Dies würde bedeuten, dass für einen
Betrachter im Wesentlichen nur die Information der Prägestruktur sichtbar
ist und die Information der Beschichtung nicht mehr auffällt bzw.
verschwindet, so dass die Aufgabe der Erfindung, von den Passerungenauigkeiten
der Beschichtung abzulenken, nicht erfüllt werden kann.
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Die
beiden Verfahrensschritte Prägen
und Drucken für
die Herstellung der optisch variablen Struktur können in beliebiger Reihenfolge
erfolgen. So kann erst die Prägestruktur
in das Substrat des Datenträgers
eingebracht und anschließend
die Beschichtung aufgedruckt werden oder umgekehrt erst die Beschichtung
aufgedruckt und anschließend
die Prägestruktur
in das Substrat des Datenträgers
eingebracht werden. Ebenso können
auch beide Verfahrensschritte gleichzeitig in einem gemeinsamen
Verfahrensschritt erfolgen.
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Das
erfindungsgemäße Sicherheitselement dient
insbesondere zur Erhöhung
der Fälschungssicherheit
von Wertdokumenten, wie zum Beispiel Banknoten, Schecks, Aktien,
Ausweisen, Eintrittskarten, Fahrkarten, Urkunden, Kreditkarten,
Scheckkarten und dergleichen.
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Die
erfindungsgemäße optisch
variable Struktur ist insbesondere innerhalb eines Wertdokumentes
mit jedem beliebigen anderen Sicherheitsmerkmal kombinierbar. So
kann die erfindungsgemäße optisch
variable Struktur beispielsweise über einem Sicherheitsfaden
angebracht sein, mit einem Hologramm oder anderen diffraktiven Strukturen kombiniert
werden oder neben oder überlappend
mit anderen optisch variablen Strukturen angeordnet sein.
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Besonderer
Vorteil der Erfindung ist, dass die erste Information von Passerungenauigkeiten
der Beschichtung ablenkt. Die Passerungenauigkeiten zwischen den
einzelnen Linien der Beschichtung sind zwar nach wie vor vorhanden
und damit das fleckige und streifige Erscheinungsbild der Beschichtung
nach wie vor sichtbar, ein Betrachter konzentriert sich jedoch eher
auf die graphische oder alphanumerische Abbildung der ersten Information.
Die graphische oder alphanumerische Abbildung der ersten Information
ist also für
den Betrachter deutlich attraktiver als die Passerungenauigkeiten
und lenkt den Betrachter somit von diesen ab.
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Weiterer
Vorteil ist, dass die optisch variable Struktur für einen
Betrachter in Aufsicht wesentlich an Attraktivität gewinnt. Die optisch variable
Struktur besteht nicht mehr nur aus einem strukturlosen Hintergrund
und einer Prägung,
sondern wird durch eine graphische oder alphanumerische Abbildung
ergänzt.
Dies führt
zu dem zusätzlichen
Vorteil, dass die optisch variable Struktur besser in ein bestehendes
Design eines Wertdokumentes integriert werden kann, da Muster oder
Abbildungen des Wertdokumentes in die Beschichtung der optisch variable Struktur
hineingeführt
oder in ihr fortgesetzt werden können.
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Ebenso
kann die Mehrfarbigkeit der Beschichtung schon in der Aufsicht genutzt
werden, indem auf ein gezieltes Farbenpaar, z.B. Cyan und Magenta,
keine Änderung
erfolgt, dafür
aber die Ausführung
in Gelb modifiziert wird und somit der Farbanteil aus der Kombination
Cyan und Magenta, d.h. Blau, stärker
betont werden kann. Somit können
hieraus weitere Farbenspiele in die jeweiligen Farbrichtungen Gelb,
Rot, Blau erfolgen und damit den Gesamteindruck eines Wertdokumentes,
wie z.B. einer Banknote, weiter unterstützen.
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Anhand
der nachfolgenden Beispiele und ergänzenden Figuren werden die
Vorteile der Erfindung und verschiedene bevorzugte Ausführungsformen
der Erfindung erläutert.
Im Einzelnen zeigen schematisch:
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1 eine
optisch variable Struktur mit erfindungsgemäßer Modulation der Linien der
Beschichtung,
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2 verschiedene
Möglichkeiten
der Modulation der Linien der Beschichtung,
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3 ein
dreifarbiges Linienraster mit Blindprägung in Form der Zahl „50" und Modulation des
Linienrasters in Form eines Adlers.
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Der
besseren Verständlichkeit
wegen sind die in den folgenden Beispielen beschriebenen Ausführungsformen
auf die wesentlichen Kerninformationen reduziert sowie die Darstellungen
in den Figuren stark schematisiert und spiegeln nicht die realen
Gegebenheiten wider. Vor allem entsprechen die in den Figuren gezeigten
Proportionen nicht den in der Realität vorliegenden Verhältnissen
und dienen ausschließlich
zur Verbesserung der Anschaulichkeit. Bei der praktischen Umsetzung
können
wesentlich komplexere Muster oder Bilder im Ein- oder Mehrfarbendruck
als Beschichtung zur Anwendung kommen. Dasselbe gilt für die Prägestrukturen.
Die in den folgenden Beispielen dargestellten Informationen können ebenfalls
durch beliebig aufwändige
Bild- oder Textinformationen ersetzt werden.
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Die
Beispiele stellen bevorzugte Ausführungsformen dar, auf die jedoch
die Erfindung in keinerlei Weise beschränkt sein soll. Insbesondere
sind die verschiedenen Ausführungsbeispiele
auch nicht auf die Verwendung in der be schriebenen Form beschränkt, sondern
können
zur Erhöhung
der Effekte auch untereinander kombiniert werden.
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In
einem bevorzugten Ausführungsbeispiel gemäß 1 besteht
eine optisch variable Struktur eines Datenträgers aus einer Beschichtung 4 und
einer Prägestruktur 6.
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Die
Beschichtung 4 besteht aus einer alternierenden Folge von
drei Linien 1, 2 und 3 in den Farben
Cyan, Gelb und Magenta. Mehrere der gelben Linien 2 weisen
eine Modulation in Form einer Verbreiterung 5 auf. Die
Umrisslinie aller Verbreiterungen ergibt für einen Betrachter in einem
Abstand von etwa 30 cm bis 50 cm die erste Information in Form einer alphanumerischen
Abbildung des Buchstaben „A".
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In 1 und 2 sind
die in Wirklichkeit farbigen Liniendarstellungen in Schwarz-Weiß dargestellt.
Deshalb sind insbesondere die farbigen Linien als schwarze Linien
dargestellt und müssen
zur gegenseitigen Unterscheidbarkeit voneinander beabstandet abgebildet
werden. Um eine einheitlich grau wirkende Beschichtung 4 zu
erhalten, grenzen die Linien in Wirklichkeit direkt aneinander,
was jedoch in einer Schwarz-Weiß-Darstellung
nicht dargestellt werden kann.
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Die
Prägestruktur 6 besteht
aus einzelnen linienförmigen
Prägeelementen,
die parallel zu den Linien der Beschichtung 4 ausgerichtet
sind und aus der Oberfläche
des Substrates des Datenträgers
herausragen.
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Die
Prägeelemente
weisen zwei gegenüberliegende
Flanken 7 und 8 auf, die zueinander in der Form
eines gleichschenkligen Dreiecks angeordnet sind. Hierbei befindet
sich auf der Flanke 7 jedes Prägeelementes ein Teil der Linie 3 in
der Farbe Magenta und auf der gegenüberliegenden Flanke 8 ein
Teil der Linie 1 in der Farbe Cyan. Auf der Spitze jedes Prägeelementes
befindet sich ein Teil der Linie 2 in der Farbe Gelb.
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Blickt
ein Betrachter somit aus der Richtung A schräg auf die optisch variable
Struktur, sieht er im Bereich der Prägestrukturen nur auf die Flanke 7 und sieht
damit die Linien der Farbe Magenta, blickt er aus der Richtung B
schräg
auf die optisch variable Struktur, sieht er in diesem Bereich nur
auf die Flanke 8 und sieht damit die Linien der Farbe Cyan.
Hält der Betrachter
den Datenträger
in etwa 30 cm bis 50 cm von sich entfernt und kippt dabei den Datenträger hin und
her, sieht er im Bereich der Prägestrukturen
abwechselnd nur Magenta-farbene Flanken, alle drei Farben und nur
Cyanfarbene Flanken.
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Die
Umrisslinie aller Prägestrukturen
ergibt für
einen Betrachter die zweite Information in Form einer alphanumerischen
Abbildung des Buchstaben "V".
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2 zeigt
schematisch verschiedene Ausführungsbeispiele
für die
Modulation einzelner oder mehrerer Linien der Beschichtung 4.
Dargestellt ist hierbei mit drei Linien 1, 2 und 3 unterschiedlicher Farbe
ein Ausschnitt aus einer alternierenden Folge dieser Linien, wie
sie in 1 ausgeführt
ist.
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Die
Modulation wird im Folgenden beispielhaft anhand einer Veränderung
der Länge,
der Dicke und der Struktur von Linie 2 beschrieben. Ebenso können jedoch
auch die übrigen
Linien moduliert werden.
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In 2a ist
die Modulation der Linie 2 dargestellt, die in einem begrenzten
Bereich eine Unterbrechung 10 aufweist. Linie 1 und
Linie 3 weisen keine Modulation auf. Im Bereich der Unterbrechung 10 wird
keine Farbe auf das Substrat des Datenträgers aufgedruckt, so dass hier
die Farbe des Substrates, im vorliegenden Beispiel Weiß, hervortritt.
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In 2b ist
der durch die Unterbrechung gemäß 2a entstandene
Zwischenraum durch mehrere Quadrate 11 teilweise ausgefüllt, die
in einem regelmäßigen Abstand
zueinander angeordnet sind. In 2c wird
der Zwischenraum durch eine Mischung von Quadraten 11 und
Punkten 12 ausgefüllt,
die einen unregelmäßigen Abstand
voneinander aufweisen. Im Bereich zwischen den Quadrate 11 bzw.
den Punkten 12 wird keine Farbe auf das Substrat des Datenträgers aufgedruckt,
so dass hier die Farbe des Substrates, im vorliegenden Beispiel Weiß, hervortritt.
Die Farbe des Substrates tritt jedoch im Gegensatz zu der Unterbrechung
aus 2a weniger hervor.
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Statt
Punkte oder Quadrate sind auch beliebige andere Symbole möglich, wie
z.B. Schriftzeichen, Ziffern oder geometrische oder graphische Abbildungen.
Geometrische oder graphische Abbildungen sind beispielsweise Sterne,
Pfeile, kleeblattartige Strukturen oder Fragmente, d.h. Strukturen
mit Aussparungen.
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2d zeigt
zusätzlich
zu der Modulation aus 2b auch eine Modulation der
Linie 3 in Form einer Unterbrechung, bei der der entstandene
Zwischenraum durch mehrere Punkte 12 teilweise ausgefüllt ist,
die in einem regelmäßigen Abstand
zueinander angeordnet sind. Auch hier ist im Bereich zwischen den
Punkten 12 keine Farbe auf das Substrat des Datenträgers aufgedruckt,
so dass die Farbe des Substrates, im vorliegenden Beispiel Weiß, hervortritt.
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2e und 2f zeigen
eine Modulation der Breite der Linie 2 innerhalb eines
bestimmten Abschnittes der Linie 2, wobei Linie 2 gemäß 2e eine
Verschmälerung 13 und
gemäß 2f eine
Verbreiterung 14 aufweist. Der Übergang zwischen den Bereichen
unterschiedlicher Breite kann, wie in 2e und 2f dargestellt,
abrupt oder in einem bestimmten Übergangsbereich
gleitend erfolgen.
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Im
Bereich zwischen der verschmälerten
Linie 2 und den benachbarten Linien 1 und 3 gemäß 2e wird
keine Farbe auf das Substrat des Datenträgers aufgedruckt, so dass hier
die Farbe des Substrates, im vorliegenden Beispiel Weiß, hervortritt.
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Die
Verbreiterung 14 der Linie 2 gemäß 2f ragt
in die benachbarten Linien 1 und 3 hinein und überdeckt
diese teilweise, so dass Linien 1 und 3 verschmälert werden.
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Gemäß 2g erfolgt
die Modulation der Linie 2 durch einen Versatz 15.
Die Linie 2 weist hierbei in verschiedenen Bereichen einen
unterschiedlichen Abstand zu den umgebenden Linien 1 und 3 auf:
- – der
Teil der Linie 2, der sicht rechts von dem Versatz 15 befindet,
ist nicht versetzt und weist somit den gleichen Abstand zu Linie 1 und
Linie 3 auf,
- – der
Teil der Linie 2, der sicht links von dem Versatz 15 befindet,
weist zu Linie 1 einen vergrößerten und zu Linie 3 einen
verkleinerten Abstand auf.
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Durch
die Vergrößerung des
Abstandes zwischen Linie 2 und Linie 1 wird in
diesem Bereich keine Farbe auf das Substrat des Datenträgers aufgedruckt,
so dass hier die Farbe des Substrates, im vorliegenden Beispiel
Weiß,
hervortritt. Gleichzeitig ragt durch die Verkleinerung des Abstandes
zwischen Li nie 2 und Linie 3 Linie 2 in
Linie 3 hinein und überdeckt
diese teilweise, so dass Linie 3 verschmälert wird.
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Auch
in diesem Fall kann der Übergang
zwischen den Bereichen, wie in 2g dargestellt,
abrupt durch eine Unstetigkeitsstelle oder in einem bestimmten Übergangsbereich
gleitend erfolgen.
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In
den Ausführungsbeispielen
gemäß 2a bis 2g sind
die unmodulierten Linien durchgezogen ausgeführt. Dies ist jedoch keine zwingende
Voraussetzung für
die Erfindung. Vielmehr können
die urmodulierten Linien auch gestrichelt, punktiert, strich-punktiert
sein oder aus beliebigen anderen Anordnungen von Unterbrechungen und
Strukturelementen bestehen. In 2h ist
dies am Beispiel der unterbrochenen Linien 20, 21 und 22 dargestellt,
die aus einer Aneinanderreihung von Quadraten und Unterbrechungen
bestehen. Die Modulation erfolgt hierbei durch eine Änderung
der Strukturelemente von Quadrate auf Punkte 12 und der
Größe der Punkte
zu kleinen Punkten 16 oder ganz kleinen Punkten 17.
Ebenso sind auch alle anderen weiter oben erwähnten Möglichkeiten der Modulation
anwendbar.
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Nicht
in den Figuren dargestellte, aber des Weiteren mögliche Modulationen sind insbesondere Verkippungen
von einzelnen Abschnitten von Linien, ein Wechsel von geradem zu
zickzack-artigem Verlauf der Linie oder ein Farbwechsel der Linie
z.B. von Gelb nach Cyan oder von Hellgelb nach Dunkelgelb.
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3 zeigt
eine konkrete Ausführungsform einer
erfindungsgemäßen optisch
variablen Struktur. Die Beschichtung 4 ist hierbei analog
zu 1 als dreifarbiges, paralleles Linienraster aus
Linien in den Farben Cyan, Gelb und Magenta ausgeführt.
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Für einen
Betrachter in etwa 30 cm bis 50 cm Abstand zeigt sich eine Modulation 31 des
Linienrasters der Beschichtung 4 in Form eines Adlers mit
aufgestellten Flügeln.
Die Modulation 31 besteht hierbei aus:
- – einer
teilweisen Verschmälerung
von Linien der Farbe Cyan, so dass in diesem Bereich die weiße Hintergrundfarbe
des Substrates des Sicherheitselementes hervortritt,
- – einer
teilweisen Verbreiterung von Linien der Farbe Gelb, wobei die Verbreiterung
einseitig in Richtung der Linien der Farbe Magenta ausgeführt ist,
d.h. in Richtung der Linien der Farbe Cyan sind die Linien der Farbe
Gelb nicht verbreitert,
- – einer
teilweisen Verschmälerung
von Linien der Farbe Magenta, da diese durch die teilweise Verbreiterung
von Linien der Farbe Gelb überdeckt werden.
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Die
optisch variable Struktur weist zusätzlich eine Prägestruktur 30 auf,
deren Umrisslinien für
einen Betrachter die Zahl „50" ergeben.
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Prägestruktur 30 und
Modulation 31 überlappen
sich teilweise, wobei die Modulation 31 teilweise innerhalb
und teilweise außerhalb
der Umrisslinien der Prägestruktur 30 angeordnet
ist.