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GEBIET DER
OFFENBARUNG
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Diese
Erfindung betrifft generell Prozesssteuersysteme und insbesondere
Prozesssteuersysteme und -verfahren zur Steuerung eines Multibrennstoff-Dampferzeugungssystems.
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HINTERGRUND
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Prozesssysteme
wie die bei der Papierproduktion oder in anderen Herstellungsprozessen
eingesetzten Systeme verwenden häufig
Dampferzeugungsprozesse zur Erzeugung von Dampf für die Energieversorgung
von Subsystemen und für
die Stromerzeugung vor Ort. Zur Erzeugung von Dampf ist ein Dampferzeugungs-Prozesssystem
mit einer Energiequelle wie z. B. einem Brennmaterial bereitgestellt.
Einzelbrennstoff-Dampferzeugungssysteme
werden normalerweise unter Verwendung von raffiniertem Öl oder Erdgas
betrieben. Zur Reduzierung der Kosten in Zusammenhang mit Brennstoff
haben Unternehmen mit mehreren Brennstoffen betriebene Dampferzeugungssysteme
implementiert. Ein Dampferzeugungssystem mit mehreren Brennstoffen
(d. h. mit Multibrennstoff) stellt eine kosteneffiziente Dampferzeugung
durch die Verbrennung fossiler Brennstoffe (z. B. Gas, Öl, hohle
usw.) zusätzlich
zu alternativen kostengünstigeren
Brennstoffen bereit, wie z. B. Abfallholz und zerkleinerten Reifen.
Durch die ausgewo gene Verteilung der Brennstoffanteile, der Zufuhranteile,
des Durchsatzes usw. von fossilem Brennstoff und kostengünstigerem
Brennstoff kann ein Multibrennstoff-Dampferzeugungssystem durch
stärkere
Fokussierung auf den kostengünstigeren
Brennstoff, wann immer dies möglich
ist, unter Beibehaltung der erforderlichen Dampfausgabe mit relativ
geringeren Kosten betrieben werden als bei dem kostspieligeren fossilen
Brennstoff.
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Die
Erhaltung eines ausgewogenen Verhältnisses der Brennstoffe in
einem Multibrennstoff-Dampferzeugungssystem stellt wegen der Änderungen
des Energiegehalts, der Konzentrationen oder der mit jedem Brennstofftyp
verbundenen Ausgabe eine Herausforderung dar. Während beispielsweise raffinierte
fossile Brennstoffe normalerweise einen konstanten Energiegehalt
pro Volumen bereitstellen (z. B. eine Energiemenge pro Volumen,
die z. B. in Joule oder in British Thermal Units (BTU) gemessen
wird), ändert
sich die Energiemenge pro Volumen bei kostengünstigeren Brennstoffen wie
Abfallholz oder zerkleinerten Reifen (oder anderem Abfallmaterial)
mit jeder Charge und einzelnen Chargen bei der Zufuhr oder Einspeisung
von alternativem kostengünstigeren
Brennstoff in das Dampferzeugungssystem.
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Die
Dampfausgabe kann inkompatibel werden oder den gewünschten
oder erforderlichen Betriebsbereich verlassen, wenn sich der Energiegehalt
pro Volumen innerhalb einer Charge oder zwischen Chargen von alternativen
Brennstoffen ändert.
Beispielsweise können
Einstellungen (z. B. Brennstoffanteile) eines Dampferzeugungssystems
gemäß eines
bestimmten Energiegehalts eines zuvor eingespeisten alternativen
Brennstoffs (z. B. einer vorherigen Abfallholzcharge) vorgegeben
werden, wenn eine spätere
Zufuhr von alternativem Brennstoff mit einem unterschiedlichen Energiegehalt
eingespeist wird. Wenn in diesem Fall der geänderte Energiegehalt pro Volumen
im alternativen Brennstoff abnimmt, nimmt die Menge des erzeugten
Dampfes ab und erfordert somit eine Erhöhung des raffinierten fossilen
Brennstoffs, der zum Ausgleich des verringerten Energiegehalts im
alternativen Brennstoff benötigt
wird.
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Zur
Kompensation für
die veränderlichen
Stufen des Energiegehalts pro Volumen bei alternativen kostengünstigeren
Brennstoffen erfordern einige traditionelle Dampf erzeugungssysteme
einen ausgebildeten Bediener, um verschiedene Aspekte des Dampferzeugungsprozesses
zu überwachen,
um sicherzustellen, dass eine ausgewogene Verteilung zwischen der
Menge des zugeführten
raffinierten fossilen Brennstoffs und der Menge des zugeführten alternativen
Brennstoffs beibehalten wird, um die Dampferzeugung in einem akzeptablen
Betriebsbereich zu halten. Diese traditionellen Systeme erfordern,
dass ein Bediener konstant Messeinrichtungen und Alarmmeldungen
beobachtet und als Reaktion auf nicht kompatible Messablesungen
oder auf Alarmmeldungen, die eine unsachgemäße Verteilung zwischen der
Zufuhr fossiler Brennstoffe und der Zufuhr alternativer Brennstoffe
angeben, Einstellungen der Brennstoffzufuhrverhältnisse vornimmt. Traditionelle Dampferzeugungssysteme,
die manuell von einem ausgebildeten Bediener gesteuert werden, sind
wegen des eingeschränkten
Wissens oder der begrenzten Ausbildung der Bediener, der Reaktionszeiten
der Bediener und der Interpretation der Messeinrichtungen und der
Alarmmeldungen durch die Bediener oft ineffizient. Ferner sind die
Wirkungsgrade und der Brennstoffverbrauch dieser traditionellen
Systeme normalerweise nicht deterministisch, da die Reaktionen der
Bediener im Zeitverlauf und unter unterschiedlichen Bedienern abweichen
können.
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Zur
Automatisierung der Prozedur der Erhaltung einer ausgewogenen Verteilung
(z. B. von Brennstoffanteilen) zwischen fossilen Brennstoffen und
alternativen Brennstoffen verwenden andere traditionelle Dampferzeugungssysteme
eine oder mehrere Proportional-Integral-Differential-(PID)-Steuerungen,
die die Dampferzeugungsmengen überwachen,
um die Dampfausgabe dynamisch zu bestimmen und die Vorgabe der Brennstoffanteile
automatisch einzustellen. Diese traditionellen Systeme verwenden
zur Anpassung der Brennstoffanteile jedoch Messungen des aktuellen
Betriebs in reaktiver bzw. verzögerter
Weise, sodass sich Effizienzverluste ergeben zwischen dem Zeitpunkt
der Erkennung, dass die Ausgabe der Dampferzeugung nicht vorgabegerecht
ist (z. B. außerhalb
eines vorgegebenen Betriebsbereichs), und dem Zeitpunkt, zu dem
die PID-Steuerung
die Brennstoffanteile zur Korrektur der nicht vorgabegerechten Ausgabe
erzeugten Dampfs anpasst.
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Die
Effizienzverluste in Zusammenhang mit bereits bekannten manuell
gesteuerten und PID-gesteuerten Dampferzeugungssystemen können zu
höheren
Betriebskosten führen,
da übermäßige Mengen
von relativ kostspieligeren fossilen Brennstoffen verwen det werden.
Diese bereits bekannten Systeme können auch zu geringeren Produkterträgen bei
der Herstellung führen
(z. B. Papierherstellungserträgen),
wenn die Ausgaben der Dampferzeugung wegen unsachgemäßer Brennstoffanteile
unter Mindestschwellwerte fallen.
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ZUSAMMENFASSUNG
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Beispielhafte
Systeme und Verfahren zur Steuerung eines Multibrennstoff-Dampferzeugungssystems werden
offenbart. Ein beispielhaftes Verfahren umfasst den Erhalt einer
Vielzahl von Eingabewerten in Zusammenhang mit der Erzeugung von
Dampf und die Verwendung einer modellprädiktiven Steuerung zur Bestimmung
eines ersten Wertes in Zusammenhang mit der Voraussage einer Menge
ersten Brennstoffs und eines zweiten Wertes in Zusammenhang mit
der Voraussage einer Menge zweiten Brennstoffs zur Erzeugung einer Dampfmenge.
Brennstoffzufuhrraten der ersten und zweiten Brennstoffe werden
auf der Grundlage der ersten und zweiten Werte gesteuert.
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Gemäß einem
anderen Beispiel umfasst ein beispielhaftes System eine modellprädiktive
Steuerung zur Bestimmung eines ersten Wertes in Zusammenhang mit
der Voraussage einer Menge eines ersten Brennstoffs und eines zweiten
Wertes in Zusammenhang mit der Voraussage einer Menge eines zweiten
Brennstoffs zur Erzeugung einer Dampfmenge. Das beispielhafte System
umfasst auch erste und zweite Brennstoffzufuhrsteuerungen zur Steuerung
der Brennstoffzufuhrraten der ersten und zweiten Brennstoffe auf
der Grundlage der ersten und zweiten Werte.
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Gemäß einem
weiteren Beispiel umfasst ein beispielhaftes maschinell zugängliches
Medium darauf gespeicherte Anweisungen, die bei der Ausführung veranlassen,
dass eine Maschine einen ersten Wert in Zusammenhang mit der Voraussage
einer Menge eines ersten Brennstoffs und einen zweiten Wert in Zusammenhang
mit der Voraussage einer Menge eines zweiten Brennstoffs zur Erzeugung
einer Dampfmenge bestimmt. Zusätzlich
bewirken die Anweisungen, dass die Maschine die Brennstoffzufuhrraten
der ersten und zweiten Brennstoffe auf der Grundlage der ersten
und zweiten Werte steuert.
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KURZBESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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1 gibt
ein beispielhaftes Multibrennstoff-Dampferzeugungssystem wieder.
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2 ist
ein detailliertes Blockdiagramm des in 1 wiedergegebenen
beispielhaften Steuerungssystems, das zur Implementierung der hier
beschriebenen beispielhaften Systeme und Verfahren verwendet werden
kann.
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3 ist
ein Ablaufdiagramm, das ein beispielhaftes Verfahren wiedergibt,
das zur Steuerung des in 1 dargestellten beispielhaften
Dampferzeugungssystems verwendet werden kann.
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4 ist
ein Ablaufdiagramm mit der Darstellung eines beispielhaften Verfahrens,
das zur Bestimmung vorausgesagter Ausgabewerte der Bahnführungseinstellung
bzw. Trajektorieneinstellungen im Zusammenhang mit den Brennstoffzufuhrraten
zu einem Kesselofen verwendet werden kann.
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5 ist
ein Ablaufdiagramm eines beispielhaften Verfahrens, das zur Bestimmung
der Energiekompensationswerte als Reaktion auf veränderlichen
Brennstoffenergiegehalt in Zusammenhang mit der Einstellung von
Brennstoffzufuhrraten in dem in 1 wiedergegebenen
beispielhaften Dampferzeugungssystem verwendet werden kann.
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6 ist
ein Ablaufdiagramm eines beispielhaften Verfahrens, das zur Bestimmung
erforderlicher Brennstoffmengen für den Betrieb des in 1 dargestellten
Dampferzeugungssystems im Rahmen der vorgegebenen Betriebsbedingungen
verwendet werden kann.
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7 ist
ein Ablaufdiagramm eines beispielhaften Verfahrens, das zur Bestimmung
und Steuerung der erforderlichen Luftströmungen des in 1 wiedergegebenen
beispielhaften Dampferzeugungssystems verwendet werden kann.
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8 ist
ein Blockdiagramm eines beispielhaften Prozessorsystems, das zur
Implementierung der hier beschriebenen beispielhaften Systeme, Verfahren
und Herstellungsgegenstände
verwendet werden kann.
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DETAILLIERTE
BESCHREIBUNG
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Obwohl
im Folgenden beispielhafte Systeme offenbart werden, die neben anderen
Komponenten auf Hardware ausgeführte
Software und/oder Firmware umfassen, ist festzuhalten, dass derartige
Systeme rein veranschaulichenden Charakter haben und nicht einschränkend ausgelegt
werden dürfen.
Beispielsweise wird berücksichtigt,
dass beliebige einzelne oder auch sämtliche dieser Hardware-, Software-
und Firmware-Komponenten ausschließlich als Hardware, ausschließlich als
Software oder als beliebige Kombination von Hardware und Software
ausgeführt
sein können.
Dementsprechend ist es für
Fachleute auf diesem Gebiet sofort ersichtlich, dass, obwohl im
Folgenden beispielhafte Systeme beschrieben sind, die bereitgestellten
Beispiele nicht die einzige Art der Implementierung derartiger Systeme
sind.
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Im
Gegensatz zu einigen bereits bekannten Multibrennstoff-Dampferzeugungssystemen,
die Proportional-Integral-Differential-(PID)-Steuerungen zur automatischen
Steuerung der Brennstoffanteile verwenden, die eingesetzt werden,
um unterschiedliche Brennstoffe unter Verwendung von reaktionsorientierten
Verfahren in Dampfkessel einzuführen
oder einzuspeisen, können
die hier beschriebenen beispielhaften Systeme, Verfahren und Herstellungsgegenstände zur
automatischen Steuerung von Brennstoffanteilen unter Verwendung von
prädiktiven
Analysen und Steuerungen eingesetzt werden. Bei einigen bereits
bekannten Multibrennstoff-Dampferzeugungssystemen analysieren automatische
Prozesssteuerungen die Messung der aktuellen Betriebsbedingungen,
und sie reagieren auf diese Betriebsbedingungen, wobei sie beispielsweise
die Brennstoffanteile nur dann anpassen, wenn die Betriebsbedingungen
sich an eine vorgabegerechte Betriebsbedingung angenähert oder
diese überschritten
haben. Bereits bekannte Systeme verwenden üblicherweise PID-Regelkreise,
die nur auf einen vorliegenden bzw. aktuellen Betriebszustand reagieren
können.
Demzufolge geraten diese bereits bekannten Systeme häufig in
nicht vorgabegerechte Betriebszustände, bevor eine automatische
Korrekturanpassung erfolgt bzw. wirksam wird. Somit arbeiten bereits
bekannte Dampferzeugungssysteme oft ineffizient wegen der Verzögerung zwischen
dem Zeitpunkt, zu dem das System beginnt, in einem nicht vorgabegerechten
Zustand zu arbeiten, und dem Zeitpunkt, zu dem eine Prozesssteuerung
den Zustand erkennt und durch die Vornahme von Korrekturanpassungen
reagiert.
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Im
Gegensatz zu den vorstehend erwähnten
bereits bekannten Systemen verwenden die hier beschriebenen beispielhaften
Systeme und Verfahren prädiktive
Techniken zur Bestimmung der Weise, in der ein Dampferzeugungssystem
gesteuert werden sollte, um Ereignisse zu reduzieren oder zu verhindern,
bei denen (bzw. während
derer Zeitdauer) das Dampferzeugungssystem außerhalb bestimmter Betriebsschwellen
oder – bereiche
arbeitet, sodass die Effizienz des Dampferzeugungssystems erhöht wird.
Eine beispielhafte Implementierung verwendet eine modellprädiktive
Steuerung und Fuzzy Logic, um verschiedene Messdaten zu überwachen
und zu verarbeiten (z. B. Energiegehalt von Brennstoff(en), Brennstoffzufuhranteil(e),
Dampfströmung,
Dampfdruck, Brennstoffkosten usw.), die mit dem Dampferzeugungssystem
in Zusammenhang stehen, um zukunftsorientierte bzw. prädiktive
Steuerungsparameter zu bestimmen, die zur Konfiguration des Dampferzeugungssystems
verwendet werden sollten, um den effizienten und vorgabegerechten
Betrieb aufrechtzuerhalten.
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Bei
einigen beispielhaften Implementierungen umfasst der effiziente
Betrieb die Aufrechterhaltung einer gewünschten Dampferzeugungsausgabe
durch stärkere
Fokussierung auf alternative kostengünstigere Brennstoffe (z. B.
Abfallholz, zerkleinerte Reifen usw.) statt auf relativ kostspieligere
fossile Brennstoffe (z. B. Kohle, Gas, Öl). Multibrennstoff-Dampferzeugungssysteme
können
ineffizient werden, wenn ein Verhältnis von fossilem Brennstoff
zu alternativem Brennstoff größer als
notwendig ist. Der vorgabegerechte Betrieb umfasst normalerweise
die Ausgabe einer Dampfmenge, die innerhalb eines gewünschten
oder eines erforderlichen Betriebsbereichs liegt (z. B. eine ausgegebene
Dampfmenge, die für
den Betrieb anderer Herstellungssubsysteme oder zur Erzeugung einer
gewünschten
Elektrizitätsmenge über dampfbetriebene
Turbinen erforderlich ist), sodass andere Subsysteme einer Herstellungsstätte die
zum Betrieb oder zum effizienten Betrieb erforderliche Dampfenergie
(oder elektrische Energie) erhalten können.
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Wie
im Folgenden ausführlicher
beschrieben wird, verwenden die beispielhaften Systeme und Verfahren
modellprädiktive
Steuerungen und Fuzzy Logic in Multibrennstoff-Dampferzeugungssystemen,
um Brennstoffzufuhrraten in Bezug auf alternative kostengünstigere
Brennstoffe mit veränderlichem
Energiegehalt pro Volumen und in Bezug auf fossile Brennstoffe zu
bestimmen, um eine gewünschte
oder erforderliche Dampferzeugungsausgabe zu produzieren, wobei
relativ geringe Betriebskosten beibehalten werden. Da der Ölpreis kontinuierlich
fluktuiert, ist der Ölpreis
ein Faktor, den die hier beschriebenen beispielhaften Verfahren
und Systeme verwenden können,
um Brennstoffzufuhrraten zu bestimmen, sodass ein Dampferzeugungssystem eine
gewünschte
oder erforderliche Dampfmenge erzeugt, aber dennoch im Rahmen festgesetzter
Budgetgrenzen bleibt.
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1 ist
ein Diagramm, das ein beispielhaftes Dampferzeugungssystem 100 wiedergibt.
Das beispielhafte Dampferzeugungssystem 100 ist ein Multibrennstoffsystem,
das in einer Herstellungsstätte
(wie z. B. einer Papierfabrik) implementiert werden kann, um Dampf
zu erzeugen, der zum Betrieb verschiedener Herstellungssubsysteme
und/oder zur Erzeugung von Elektrizität vor Ort (z. B. über Dampfturbinen)
und/oder für
beliebige andere Zwecke verwendet wird. Die hier beschriebenen beispielhaften
Systeme und Verfahren können vorteilhaft
zur Steuerung eines Dampferzeugungssystems (wie z. B. des beispielhaften
Dampferzeugungssystems 100) eingesetzt werden, das unterschiedliche
Brennstoffarten verbrennt, von denen mindestens eine Art mit einer
veränderlichen
Energiegehaltscharakteristik (z. B. einem veränderlichen BTU-Wert pro Volumen)
in Verbindung gebracht werden kann. Insbesondere ist das beispielhafte
Dampferzeugungssystem 100 im Folgenden beschrieben für die Verwendung
von einem fossilen Brennstoff und einem alternativen kostengünstigeren
Brennstoff. Bei alternativen Implementierungen können die hier beschriebenen
beispielhaften Systeme und Verfahren jedoch zur Steuerung von Dampferzeugungssystemen
eingesetzt werden, die beliebige andere Kombinationen aus zwei oder
mehr Brennstofftypen verwenden. Beispielsweise können die hier beschriebenen
beispielhaften Systeme und Verfahren zur Steuerung eines Dampf erzeugungssystems
verwendet werden, das einen ersten Brennstofftyp mit einer besonderen
Charakteristik verwendet (z. B. Kostencharakteristik, Energiegehaltscharakteristik,
Nebenproduktcharakteristik usw.) sowie einen zweiten Brennstofftyp
mit einer im Vergleich zum ersten Brennstofftyp unterschiedlichen
Charakteristik (z. B. mit unterschiedlichen Kosten, unterschiedlichem
Energiegehalt, unterschiedlichen Nebenprodukten usw.).
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Entsprechend
der Darstellung in 1 umfasst das beispielhafte
Dampferzeugungssystem 100 einen Dampfkessel 102,
der Wasser von einer Wasserzufuhr 104 erhält. Der
Dampfkessel 102 umfasst einen Brenner 106, der
zur Erzeugung von Dampf mehrere Brennstofftypen verbrennt. Insbesondere
erhält
der Brenner 106 fossilen Brennstoff (z. B. einen ersten
Brennstoff) von einem Behälter 108 für die Zufuhr
von fossilem Brennstoff (z. B. einem Behälter für die Zufuhr des ersten Brennstofftyps),
und er erhält
alternativen Brennstoff (z. B. einen zweiten Brennstoff) von einem
Behälter 110 für die Zufuhr
von alternativem Brennstoff (z. B. einem Behälter für die Zufuhr des zweiten Brennstofftyps).
Der fossile Brennstoff kann beispielsweise Kohle, Öl, Gas usw.
sein, und der alternative Brennstoff kann ein kostengünstigerer
Brennstoff sein, wie beispielsweise Holzabfall, zerkleinerte Reifen
usw.
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Das
beispielhafte Dampferzeugungssystem 100 umfasst auch ein
beispielhaftes Steuerungssystem 112 zur Erfassung und Überwachung
von verschiedenen Betriebsbedingungen (z. B. Energiegehalt des Brennstoffs,
Brennstoffkosten, Dampfströmung,
Dampfdruck usw.) des Dampferzeugungssystems 100, um Konfigurationseinstellungen
zu bestimmen (z. B. Brennstoffzufuhrraten), die verwendet werden
sollten, um die Dampferzeugungsausgabe in einem vorbestimmten, erforderlichen
oder gewünschten
Betriebsbereich zu halten (z. B. Ausgabe einer bestimmten Dampfmenge),
während
andere Betriebscharakteristika (z. B. Brennstoffverbrauchskosten,
Emissionen, Dampfdruck usw.) innerhalb vorbestimmter, erforderlicher
oder gewünschter Betriebsbereiche
gehalten werden. Wie im Folgenden in Zusammenhang mit 2 ausführlicher
beschrieben wird, verwendet das beispielhafte Steuerungssystem 112 modellprädiktive
Steuerungen und Fuzzy Logic, um Konfigurationseinstellungen vorauszusagen,
um Ereignisse (oder Zeiten) wesentlich zu reduzieren oder auszuschließen, in
denen das beispielhafte Dampf erzeugungssystem 100 in einem
nicht vorgabegerechten (und möglicherweise
ineffizienten) Zustand arbeitet. Insbesondere verwendet das Steuerungssystem 112 Messungen
aktueller und/oder vorangegangener Betriebsbedingungen, um Analysen
zur Voraussage durchzuführen, wie
das Dampferzeugungssystem 100 in der nahen oder späteren Zukunft
arbeiten könnte,
und um auf der Grundlage dieser Analysen zukunftsorientierte Konfigurationseinstellungen
zu erzeugen, um zu verhindern, dass das Dampferzeugungssystem 112 [sic]
außerhalb
des/der vorbestimmten, erforderlichen oder gewünschten Betriebsbereichs/Betriebsbereiche
arbeitet.
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Entsprechend
der Darstellung in 1 kommuniziert das beispielhafte
Steuerungssystem 112 mit einem Wasserzufuhrventil 114,
um die Zufuhr- oder Einspeisungsrate des Wassers in den Kessel 102 zu
steuern; mit einem Zufuhrventil 116 für fossilen Brennstoff, um die
Zufuhr- oder Einspeisungsrate des fossilen Brennstoffs in den Brenner 106 zu
steuern; mit einem Zufuhrventil 118 für alternativen Brennstoff,
um die Zufuhr- oder Einspeisungsrate des alternativen Brennstoffs
in den Brenner 106 zu steuern; und mit einem Luftzufuhrventil 120,
um die Zufuhr- oder Einspeisungsrate von Luft über einen Lufteinlass 121 in
den Brenner 106 zu steuern. Zur Messung der Einspeisungsraten
oder Strömungsgeschwindigkeiten
von jeder der zugeführten Substanzen
(z. B. Brennstoff, Wasser oder Luft) kann das Steuerungssystem 112 kommunikativ
mit einer Vielzahl von Sensoren 122, 124, 126 und 128 verbunden
sein.
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Obwohl
das in 1 wiedergegebene Beispiel die Verwendung des Zufuhrventils 116 für fossilen Brennstoff
und des Zufuhrventils 118 für alternativen Brennstoff zur
Steuerung der Einspeisungsrate für
jeden der Brennstoffe darstellt, können in anderen beispielhaften
Implementierungen die Einspeisungsraten von fossilem Brennstoff
oder von alternativem Brennstoff oder von beiden Brennstoffen unter
Verwendung einer Förderband-
und einer Förderbandgeschwindigkeitsregelung
gesteuert werden. Falls der fossile Brennstoff beispielsweise Kohle
ist, kann die Kohle unter Verwendung eines Förderbandsystems aus dem Behälter 108 für fossilen
Brennstoff zum Brenner 106 gebracht werden, und die Geschwindigkeit
des Förderbandsystems
kann unter Verwendung einer Förderbandgeschwindigkeitsregelung
gesteuert werden, um die Einspeisungsrate des fossilen Brennstoffs
zu erhöhen
oder zu reduzieren. Zusätzlich
kann das Abfallholz, falls der alternative Brennstoff Abfallholz
ist (z. B. Baumrinden), unter Verwendung eines Förderbandsystems und einer Förderbandgeschwindigkeitsregelung
vom Behälter 110 für alternativen
Brennstoff zum Brenner 106 gebracht werden.
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Das
Steuerungssystem 112 ist auch kommunikativ mit einem Dampfströmungssensor 130 verbunden, um
die Strömungsgeschwindigkeit
des vom Kessel 102 bereitgestellten Dampfs zu messen. Selbstverständlich kann
der Dampfströmungssensor 130 in
alternativen Implementierungen an einer beliebigen anderen Stelle
positioniert sein, wie z. B. an einem mit einer Sammelleitung verbundenen
Dampfzufuhrrohr.
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Das
Steuerungssystem 112 ist auch kommunikativ mit einem Drucksensor 132 verbunden,
um den Dampfdruck im Kessel 102 zu messen. Für Fachleute
auf diesem Gebiet ist sofort ersichtlich, dass der Drucksensor 132 in
alternativen Implementierungen an einer beliebigen anderen Stelle
in einem anderen als dem in 1 wiedergegebenen
Dampferzeugungssystem positioniert sein kann, wie z. B. an einer
Sammelleitung oder an einem Dampfzufuhrrohr.
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Zur
Messung der vom Brenner 106 erzeugten Ablassemissionen
ist das Steuerungssystem 112 kommunikativ mit einem an
einem Emissionsauslassventilator 136 positionierten Emissionssensor 134 verbunden.
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Obwohl
dies nicht dargestellt ist, kann das Steuerungssystem 112 kommunikativ
mit anderen Sensoren verbunden sein (z. B. mit Temperatursensoren,
Fluss/Zufuhrsensoren, Drucksensoren usw.), die im gesamten beispielhaften
Dampferzeugungssystem 100 angeordnet sind, um Messwerte
zur Verwendung bei der Implementierung der hier beschriebenen beispielhaften
Systeme und Verfahren zu erhalten.
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2 ist
ein detailliertes Blockdiagramm des in 1 wiedergegebenen
beispielhaften Steuerungssystems 112. Das Steuerungssystem 112 kann
prädiktive
Steuerungstechniken verwenden, um den Betrieb des beispielhaften
Dampferzeugungssystems 100 zu steuern, indem auf der Grundlage
von zum aktuellen Zeitpunkt überwachten
Bedingungen zukunftsorientierte bzw. prädiktive Konfigurationseinstellungen
bestimmt wer den. Auf diese Weise kann das Steuerungssystem 100 proaktiv
auf die überwachten
Bedingungen reagieren, indem erforderliche Konfigurationseinstellungen
geändert
oder angepasst werden, um den Umstand wesentlich zu verringern oder
zu verhindern, dass das Dampferzeugungssystem 100 außerhalb
von vorbestimmten, gewünschten
oder erforderlichen Betriebsbedingungen arbeitet (z. B. in Bezug
auf eine Dampfströmung, einen
Dampfdruck, Brennstoffverbrauchskosten usw.). Das Steuerungssystem 112 ist
für den
Betrieb in einem Überwachungsmodus
der Dampfströmung
und in einem Überwachungsmodus
des Dampfdrucks konfiguriert. Beispielsweise kann das Steuerungssystem 112 den
Betrieb des Dampferzeugungssystems 100 auf der Grundlage
der Überwachung
der Dampfströmung
steuern, die beispielsweise durch den Dampfströmungswächter 130 (1)
gemessen wird. Alternativ dazu kann das Steuerungssystem 112 beispielsweise
den Betrieb des Dampferzeugungssystems 100 auf der Grundlage
der Überwachung
des Dampfdrucks steuern, der beispielsweise durch den Dampfdrucksensor 132 (1)
gemessen wird. Ob das Steuerungssystem 112 in einem Überwachungsmodus
der Dampfströmung
oder in einem Überwachungsmodus
des Dampfdrucks arbeitet, kann manuell von einem Bediener oder automatisch,
beispielsweise auf der Grundlage eines Plans und/oder anderer Kriterien,
gesteuert werden.
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Die
in 2 mit der Darstellung des beispielhaften Steuerungssystems 112 wiedergegebenen
beispielhaften Strukturen können
unter Verwendung einer beliebigen gewünschten Kombination aus Hardware und/oder
Software implementiert sein. Beispielsweise können eine oder mehrere integrierte
Schaltungen, diskrete Halbleiterkomponenten oder passive elektronische
Komponenten verwendet werden. Zusätzlich oder alternativ dazu
können
einige oder alle der in 2 wiedergegebenen beispielhaften
Strukturen oder Teile davon unter Verwendung von Anweisungen, Code
oder anderer Software und/oder Firmware usw. implementiert werden,
die auf einem computerlesbaren Medium gespeichert sind, das bei
der Ausführung,
beispielsweise durch ein Prozessorsystem (z. B. das in 8 wiedergegebene
Prozessorsystem 810) die hier beschriebenen Verfahren ausführt.
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Zum
Betrieb im Dampfströmungsmodus
umfasst das Steuerungssystem 112 einen MPC-Master (Model
Predictive Controller) 202 für die Dampfströmung. In
einer bei spielhaften Implementierung kann der MPC-Master 202 für die Dampfströmung unter
Verwendung einer im DeltaV-Steuerungssystem verfügbaren und durch Emerson Process
Management, Austin (US-Bundesstaat Texas) vertriebenen MPC-Steuerung
implementiert sein. Der MPC-Master 202 für die Dampfströmung ist
konfiguriert zur Steuerung einer Menge von Dampfströmung in
Abhängigkeit
von, neben weiteren Eingaben oder Parametern, Dampfströmungsmessungen
und/oder Änderungen
der Dampfströmungsanforderungen,
die beispielsweise von einem Bediener bereitgestellt werden. Der
MPC-Master 202 für
die Dampfströmung
bestimmt die beiden separaten Ausgänge in Zusammenhang mit Sollwerten
für die
Zufuhrrate von alternativem Brennstoff (z. B. den Anteil, in dem
fossiler Brennstoff aus dem in 1 wiedergegebenen
Behälter 108 für fossilen
Brennstoff zum Brenner 106 geführt wird) und die Zufuhrrate
von fossilem Brennstoff (z. B. den Anteil, in dem alternativer Brennstoff
aus dem in 1 wiedergegebenen Behälter 110 für alternativen
Brennstoff zum Brenner 106 geführt wird).
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Der
MPC-Master 202 für
die Dampfströmung
verwendet gemessene Dampfströmungswerte
und eine Vielzahl anderer Eingabewerte, um einen vorausgesagten
Ausgabewert 204 für
die Bahnführungsanpassung zu
bestimmen, um eine vorgegebene Zufuhrrate von fossilem Brennstoff
zu erhalten, sowie um einen vorausgesagten Ausgabewert 206 für die Bahnführungsanpassung
zu bestimmen, um eine vorgegebene Zufuhrrate von alternativem Brennstoff
zu erhalten. Der Ausgabewert 204 für die Anpassung von fossilem
Brennstoff gibt eine erforderliche Änderung an (z. B. eine Zunahme
oder eine Abnahme) in Bezug auf den Bedarf an fossilem Brennstoff,
um ein bestimmtes Energieniveau (z. B. ausgedrückt als BTU-Werte) zur Erhöhung bzw.
Senkung der Dampfströmung
zu erreichen. Der Ausgabewert 206 für die Anpassung von alternativem
Brennstoff gibt eine erforderliche Änderung der Zufuhrrate von
alternativem Brennstoff an, um ein bestimmtes Energieniveau zu erreichen.
Der MPC-Master 202 für
die Dampfströmung
kann auf der Grundlage von Analysen historischer Daten und von Reaktionsdaten
in Bezug auf Systembedingungen einen beispielhaften vorausgesagten
Ausgabewert für
die Bahnführung
bestimmen. Zusätzlich
oder alternativ dazu kann der beispielhafte vorausgesagte Ausgabewert
für die
Bahnführung
auch unter Verwendung von Kurvenanpassungstechniken oder Dateninterpolationstechniken
bestimmt werden. In jedem Fall stellen die beispielhaften vorausgesagten
Ausgabewerte 204 und 206 zukunftsorientierte Einstellungen
in Zusammenhang mit Brennstoffzufuhranteilen (z. B. Zufuhranteilen
von alternativem und/oder fossilem Brennstoff) dar, die auf der
Grundlage von aktuellen Werten der Betriebsbedingungen und/oder
anderen vom MPC-Master 202 für die Dampfströmung erhaltenen
Werten den Betrieb des Dampferzeugungssystems 100 für eine bestimmte
oder Mindestzeitdauer in der Zukunft aufrechterhalten können.
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Bei
dem wiedergegebenen Beispiel arbeiten die Ausgabewerte 204 und 206 für die Anpassung
zusammen, um ein geeignetes Brennstoffzufuhrverhältnis von fossilem Brennstoff
zu alternativem Brennstoff bereitzustellen, dass es dem Dampferzeugungssystem 100 ermöglicht,
im Rahmen vorgegebener Betriebsbedingungen zu arbeiten (z. B. eine
vorgegebene Dampfströmung
zu erzeugen, innerhalb von Dampfdruckbegrenzungen zu arbeiten, im
Rahmen von Kostengrenzen zu arbeiten usw.). Beim Betrieb in einem
Steuerungsmodus der Dampfströmung
werden die Ausgabewerte 204 und 206 für die Anpassung
z. B. kaskakierend für
entsprechende Eingänge
eines Gesamtenergiemoduls 240 für fossilen Brennstoff und eines
Gesamtenergiemoduls 250 für alternativen Brennstoff bereitgestellt,
die im Folgenden detaillierter beschrieben werden. Insbesondere
ist der Ausgabewert 204 für die Anpassung von fossilem
Brennstoff ein Sollwert für
das Gesamtenergiemodul 240 für fossilen Brennstoff, und
der Ausgabewert 206 für
die Anpassung von alternativem Brennstoff ist ein Sollwert für das Gesamtenergiemodul 250 für alternativen
Brennstoff.
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Der
MPC-Master 202 für
die Dampfströmung
kann für
die Verwendung von relativ mehr alternativem Brennstoff, der kostengünstigerer
als fossiler Brennstoff ist, konfiguriert werden, um wirtschaftliche
oder budgettechnische Betriebsbedingungen einzuhalten. Zur Einstellung
bzw. Anpassung des bevorzugten Brennstofftyps (z. B. unter Verwendung
eines relativ höheren
Anteils eines Brennstofftyps im Vergleich zum anderen) verfügt der MPC-Master 202 für die Dampfströmung über einen
Brennstoffkosteneingang 208 und (nicht dargestellte) Präferenzeinstellungen
zur Brennstoffverwendung. Auf diese Weise kann der MPC-Master 202 für die Dampfströmung die
Verwendung von Brennstofftypen bedarfsgerecht in Abhängigkeit
auf Änderungen
der Brennstoffpreise und auf der Grundlage der Präferenzeinstellungen
zur Brennstoffverwendung anpassen. Ein Bediener kann bestimmte Präferenzeinstellungen
zur Brennstoffverwendung für
den MPC-Master 202 für
die Dampfströmung
bereitstellen, um den MPC-Master 202 für die Dampfströmung für die Verwendung
eines relativen höheren
Anteils (z. B. maximierte Verwendung) oder eines relativ niedrigeren
Anteils (z. B. minimierte Verwendung) eines bestimmten Brennstoffs
zu konfigurieren (z. B. des fossilen Brennstoffs oder des alternativen
Brennstoffs), und zwar beispielsweise auf der Grundlage des Brennstoffkosteneingangs 208.
Beispielsweise können
die Präferenzeinstellungen
zur Brennstoffverwendung Mindest- und/oder Höchstschwellwerte der Brennstoffkosten
für fossilen
Brennstoff und für
alternativen Brennstoff enthalten, die den MPC-Master 202 für die Dampfströmung konfigurieren,
um einen relativ höheren
oder niedrigeren Anteil der Brennstofftypen zu verwenden, wenn die
diesbezüglichen
Brennstoffkosten entsprechende Mindest- oder Höchstschwellwerte der Brennstoffkosten übersteigen
(z. B. geringer oder größer werden).
Falls z. B. unter bestimmten Betriebsbedingungen die über den
Brennstoffkosteneingang 208 bereitgestellten Kosten von
fossilem Brennstoff größer werden
als der Höchstschwellwert
der Kosten von fossilem Brennstoff (der über die Präferenzeinstellungen zur Brennstoffverwendung
bereitgestellt wird), kann der MPC-Master 202 für die Dampfströmung die
Zufuhrrate von fossilem Brennstoff, wann immer dies möglich ist,
weitestgehend reduzieren und die Zufuhrrate von alternativem Brennstoff
erhöhen
(z. B. die Brennstoffverwendung optimieren), bis die Kosten für fossilen
Brennstoff beispielsweise unter den Höchst- und/oder Mindestschwellwert
der Kosten für
fossilen Brennstoff sinken.
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Entsprechend
der Darstellung in 2 erhält der MPC-Master 202 für die Dampfströmung Messwerte der
Dampfströmung
vom Dampfströmungswächter 130 und
einen Eingabewert 212 für
den Sollwert der Dampfströmung
(d. h. einen vorgegebenen oder vorbestimmten, gewünschten
oder erforderlichen Wert für
die Dampfströmung).
Bei einigen beispielhaften Implementierungen kann der MPC-Master 202 für die Dampfströmung oder
ein anderes Gerät
oder Modul, um die Effekte von Druck und Temperatur auf die Messwerte
der Dampfströmung
wesentlich zu reduzieren oder zu eliminieren, Druck- und Temperaturmessungen
in Zusammenhang mit dem Kessel 102 erhalten, um temperatur- und druckkompensierte
Dampfströmungswerte
auf der Grundlage der vom Dampfströmungswächter 130 erhaltenen
Messwerte der Dampfströmung
zu erzeugen. Der Eingabewert 212 für den Sollwert der Dampfströmung kann
von einem Bediener bereit gestellt werden, und er kann auf der Dampfmenge
basieren, die für
den Betrieb dampfbetriebener Subsysteme von beispielsweise einer
Herstellungsstätte
benötigt
wird.
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Der
MPC-Master 202 für
die Dampfströmung
bestimmt die Ausgabewerte 204 und 206 für die Anpassung,
indem ein Fehler oder eine Abweichung zwischen den Messwerten der
Dampfströmung
und dem Eingabewert 212 für den Sollwert der Dampfströmung bestimmt
wird und indem die erforderliche Änderung des Brennstoffbedarfs
(z. B. alternativer Brennstoff und/oder fossiler Brennstoff) bestimmt
wird, um den Fehler oder die Abweichung wesentlich zu reduzieren
oder zu eliminieren. Um die Messwerte der Dampfströmung im
Wesentlichen gleich dem Eingabewert für den Sollwert der Dampfströmung zu
halten, erzeugt der MPC-Master 202 für die Dampfströmung die
Ausgabewerte 204 und 206 für die Anpassung, um eine Zunahme
oder Abnahme der Brennstoffzufuhranteile zu bewirken. Falls der
Energiegehalt des alternativen Brennstoffs z. B. im Zeitverlauf
abnimmt, beispielsweise wegen einer Qualitätsänderung beim Abfallholz, kann
der Brenner 106 möglicherweise
keine für
die Erzeugung der erforderlichen Dampfströmung ausreichende Hitze erzeugen.
In diesem Fall kann ein Ausgabewert 204 oder 206 für die Anpassung
oder beide Werte erhöht
werden, um die zum Brenner geleitete Brennstoffmenge zu erhöhen, um
den Kessel 102 zu veranlassen, die Dampfströmungsgeschwindigkeit
zu erhöhen.
Der MPC-Master 202 für
die Dampfströmung
erzeugt die Ausgabewerte 204 und 206 für die Anpassung
entsprechend einem Verhältnis
der Zufuhranteile von fossilem Brennstoff gegenüber alternativem Brennstoff,
das z. B. dem Brennstoffkosteneingang 208, den Präferenzeinstellungen
(z. B. Maximierung, Minimierung oder sonstiger Optimierung der Verwendung
des fossilen Brennstoffs oder des alternativen Brennstoffs) und
der erforderlichen Energie zur Erzeugung der benötigten Dampfströmung entspricht.
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Bei
einigen beispielhaften Implementierungen kann der MPC-Master 202 für die Dampfströmung Höchstgrenzen
für die
Zufuhrrate für
einen oder beide Brennstofftyp(en) umfassen. Entsprechend der Darstellung
in 2 hat der MPC-Master 202 für die Dampfströmung beispielsweise
einen Sollwert 213 für
alternativen Brennstoff, der die maximale Menge oder Zufuhrrate
für alternativen
Brennstoff angibt. Unter bestimmten Bedingungen können die
Höchstgrenzen
der Zufuhrrate verhindern, dass der MPC-Master 202 für die Dampfströmung ein
Verhältnis
der Zufuhranteile von fossilem Brenn stoff gegenüber alternativem Brennstoff
aufrechterhält,
das dem Brennstoffkosteneingang 208 und den Präferenzeinstellungen
zur Brennstoffverwendung entspricht. Falls der Energiegehalt des
alternativen Brennstoffs beispielsweise, selbst wenn die Zufuhranteile
alternativen Brennstoffs auf die Höchstgrenze (d. h. gleich dem
Sollwert 213) eingestellt oder erhöht wurden, nicht hoch genug
ist, um die erforderliche Dampfströmung zu erzeugen, erhöht der MPC-Master 202 für die Dampfströmung den
Ausgabewert 204 zur Anpassung des fossilen Brennstoffs,
um unabhängig
von dem sich ergebenden Verhältnis
der Zufuhranteile von fossilem Brennstoff gegenüber alternativem Brennstoff
die erforderliche Energie bereitzustellen.
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Der
MPC-Master 202 für
die Dampfströmung
bestimmt die Ausgabewerte 204 und 206 zur Anpassung in
periodischen oder nicht periodischen Zeitintervallen. Insbesondere
bestimmt der MPC-Master 202 für die Dampfströmung, nachdem
der MPC-Master 202 für
die Dampfströmung
seine Vielzahl von Eingangswerten analysiert und geeignete Ausgabewerte 204 und 206 zur
Anpassung bestimmt hat, wann er anschließend die Eingangswerte analysieren
muss, um zu bestimmen, ob unterschiedliche Ausgabewerte 204 und 206 zur
Anpassung erzeugt werden sollen. Da insbesondere das Steuerungssystem 112 das
Dampferzeugungssystem in einer proaktiven, prädiktiven, zukunftsorientierten
Weise steuert, werden die vom Steuerungssystem 112 bereitgestellten
Ausgabewerte oder Steuerwerte (z. B. die Ausgabewerte 204 und 206 zur
Anpassung) erzeugt, sodass das Dampferzeugungssystem 100 künftig über mindestens
einen bestimmten oder Mindestzeitraum (tf)
innerhalb vorgegebener Betriebsbedingungen arbeitet. Der MPC-Master 202 für die Dampfströmung kann einen
Zeitpunkt vorgeben, der vor dem Ablauf des zukünftigen Zeitraums (tf) liegt, an dem die Messung der Dampfströmung erneut
analysiert werden soll.
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Um
den Betrieb des Dampferzeugungssystems 100 in instabilen
oder unerwünschten
Bedingungen zu verhindern, verfügt
der MPC-Master 202 für
die Dampfströmung
auch über
eine Vielzahl von Begrenzungswerten 214. Die Begrenzungswerte 214 sind
Messvariablen in Zusammenhang mit vorgegebenen Grenzschwellwerten,
die beispielsweise von einem Bediener bereitgestellt werden können. Wenn
die Begrenzungswerte 214 sich an ihre jeweiligen Grenzschwellenwerte
annähern,
bestimmt der MPC- Master 202 für die Dampfströmung Anpassungswerte
(z. B. die Ausgabewerte 204 und 206 zur Anpassung),
um die Begrenzungswerte 214 freizugeben (z. B. zu erhöhen oder
zu senken).
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Entsprechend
der Darstellung in 2 umfassen die Begrenzungswerte 214 einen
Behälterpegel
für alternativen
Brennstoff, eine Saugzug-(ID)-Dämpferposition
bzw. Induzierte Luftstrom(ID)-Dämpfer-,
Schiebeposition, eine ID-Ventilator-Stromstärkebewertung, einen Wasserpegel
der Kesseltrommel, einen Dampfdruck-Messwert (z. B. einen Kesselsammlerdruck),
einen Emissionsausgabepegel und einen Sauerstoffeinlass. Der Behälter für alternativen
Brennstoff gibt die Menge des im Behälter 110 für alternativen
Brennstoff (1) verbleibenden alternativen
Brennstoffs an. Der gemessene Dampfdruck kann vom Dampfdrucksensor 132 (1)
erhalten werden. Der Emissionsausgabepegel kann vom Emissionssensor 134 (1)
erhalten werden. Der Sauerstoffeinlass kann vom Luftströmungssensor 128 (1)
erhalten werden.
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Jeder
der Begrenzungswerte 214 ist einer Vielzahl von Begrenzungsprioritäten 216 zugeordnet.
Ein Bediener kann die Begrenzungsprioritäten 216 bereitstellen,
um alle Werte der Vielzahl von Begrenzungswerten 214 nach
ihrer Priorität
zu ordnen. Die Prioritätsanordnung
der Begrenzungswerte 214 gibt die Reihenfolge an, in der
der MPC-Master 202 für die Dampfströmung jeden
der Begrenzungswerte 214 berücksichtigt (bzw. einhält). Ein
Bediener kann beispielsweise dem Begrenzungswert für den Wasserpegel
der Kesseltrommel erste Priorität
(z. B. die höchste
Priorität)
zuweisen, um sicherzustellen, dass der MPC-Master 202 für die Dampfströmung Werte
für die
Ausgabewerte 204 und 206 zur Anpassung bestimmt,
die nicht bewirken, dass der Wasserpegel der Kesseltrommel einen
Schwellenwert zur Begrenzung des Wasserpegels der Kesseltrommel
nicht überschreitet.
Um sicherzustellen, dass Begrenzungswerte mit höherer Priorität (z. B.
der Begrenzungswert des Wasserpegels der Kesseltrommel) keine dazugehörigen Schwellenwerte
zur Begrenzung verletzen, kann in einigen Fällen der MPC-Master 202 für die Dampfströmung Werte
für die
Ausgabewerte 204 und 206 zur Anpassung bestimmen,
die zufällig
oder absichtlich bewirken, dass Begrenzungswerte mit niedrigerer
Priorität
entsprechende Schwellenwerte zur Begrenzung verletzen.
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Zur Überwachung
des Effekts in Bezug auf Dampfmengen oder -volumen, die von dampfbetriebenen Maschinen
oder Subsystemen eines Prozesssystems benötigt werden, das mindestens
teilweise durch das Dampferzeugungssystem 100 (1)
angetrieben wird, verfügt
der MPC-Master 202 für
die Dampfströmung über eine
Vielzahl von Störwerten 218.
Die Störwerte 218 können von
Feldgeräten,
Feldsensoren oder Feldmonitoren bereitgestellt werden, die den Betrieb
von Subsystemen oder Maschinen überwachen,
die vom Dampferzeugungssystem 100 erzeugten Dampf verwenden.
Auf diese Weise kann der MPC-Master 202 für die Dampfströmung, wenn
ein beliebiges Subsystem oder eine beliebige Maschine, die eine
bestimmte Dampfmenge benötigt,
abschaltet, den Betrieb startet, den Betrieb verlangsamt, den Betrieb
erhöht
usw., eine Zunahme oder Abnahme des Dampfbedarfs voraussagen und
die Ausgabewerte 204 und 206 zur Anpassung entsprechend
bestimmen, um sicherzustellen, dass das Dampferzeugungssystem 100 die
Dampferzeugung erhöht
oder senkt, um eine beliebige darauf folgende Zunahme oder Abnahme
des Dampfbedarfs zu übernehmen,
die durch die Änderung
im Betrieb des Dampf erfordernden Subsystems bzw. der Maschine verursacht wurde.
Statt abzuwarten, bis Änderungen
des Dampfbedarfs sich wesentlich auf die Betriebsbedingungen des Dampferzeugungssystems
(z. B. auf den Dampfdruck) auswirken, stellt die proaktive Bestimmung
(z. B. die Voraussage) der Ausgabewerte 204 und 206 zur
Anpassung, um beliebige spätere Änderungen
des Dampfbedarfs auf der Grundlage der Störwerte 218 zu berücksichtigen,
sicher, dass die Änderungen
des Dampfbedarfs die Betriebsbedingungen des Dampferzeugungssystems 100 nicht
wesentlich beeinflussen (z. B. nicht nachteilig beeinflussen).
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Zum
Betrieb in einem Dampfdruckmodus umfasst das Steuerungssystem 112 einen
MPC-Master 222 für
den Dampfdruck. In einer beispielhaften Implementierung kann der
MPC-Master 222 für
den Dampfdruck unter Verwendung einer im DeltaV-Steuerungssystem
verfügbaren
und durch Emerson Process Management, Austin (US-Bundesstaat Texas)
vertriebenen MPC-Steuerung implementiert sein. Der MPC-Master 222 für den Dampfdruck
ist konfiguriert zur Steuerung eines Betrags des Dampfdrucks in
Abhängigkeit
von, neben weiteren Eingaben oder Parametern, Dampfdruckmessungen
und/oder Änderungen
der Dampfdruckanforderungen, die beispielsweise von einem Bediener
bereitgestellt werden. Der MPC-Master 222 für den Dampfdruck führt die
Steuerung des Betrags des vom Kessel 102 (1)
erzeugten Dampfdrucks aus, wenn der MPC-Master 202 für die Dampfströmung wie
im Folgenden beschrieben die Steuerung eines Betrags der Dampfströmung ausführt. Beispielsweise
bestimmt der MPC-Master 222 für den Dampfdruck zwei separate Ausgänge in Zusammenhang
mit Sollwerten für
die Zufuhrrate von alternativem Brennstoff und die Zufuhrrate von
fossilem Brennstoff. Insbesondere verwendet der MPC-Master 222 für den Dampfdruck
gemessene Dampfdruckwerte und eine Vielzahl anderer Eingabewerte,
um einen vorausgesagten Ausgabewert 224 für die Bahnführungsanpassung
zu bestimmen, um eine vorgegebene Zufuhrrate von fossilem Brennstoff
zu erhalten, sowie um einen vorausgesagten Ausgabewert 226 für die Bahnführungsanpassung
zu bestimmen, um eine vorgegebene Zufuhrrate von alternativem Brennstoff
zu erhalten. Die Ausgabewerte 224 und 226 für die Anpassung
arbeiten zusammen, um ein geeignetes Brennstoffzufuhrverhältnis von
fossilem Brennstoff zu alternativem Brennstoff bereitzustellen,
dass es dem Dampferzeugungssystem 100 ermöglicht,
im Rahmen vorgegebener Betriebsbedingungen zu arbeiten. Das Steuerungssystem 112 verwendet
die Ausgabewerte 224 und 226 für die Anpassung im Wesentlichen
auf die gleiche Weise, die vorstehend in Zusammenhang mit den Ausgabewerten 204 und 206 für die Anpassung
beschrieben ist.
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Ein
Unterschied zwischen dem MPC-Master 222 für den Dampfdruck
und dem vorstehend beschriebenen MPC-Master 202 für die Dampfströmung ist,
dass der MPC-Master 222 für den Dampfdruck
die Ausgabewerte 224 und 226 für die Anpassung bestimmt, indem
ein Fehler oder eine Abweichung zwischen vom Drucksensor 132 (1 und 2)
erhaltenen Dampfdruckmesswerten und einem beispielsweise von einem Bediener
bereitgestellten Eingabewert 228 für den Sollwert des Dampfdrucks
bestimmt wird.
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Um
den Betrieb des Dampferzeugungsprozesses in instabilen oder unerwünschten
Bedingungen zu verhindern, verfügt
der MPC-Master 222 für
den Dampfdruck auch über
eine Vielzahl von Begrenzungswerten 230, die in Bezug auf
die vorstehend in Zusammenhang mit dem MPC-Master 202 für die Dampfströmung beschriebene
Vielzahl von Begrenzungswerten 214 im Wesentlichen ähnlich oder
identisch sein können.
Da der MPC-Master 222 für
den Dampfdruck jedoch Dampfdruckmesswerte vom Drucksensor 132 erhält, verfügt der MPC-Master 222 für den Dampfdruck
nicht über
einen separat gemessenen Dampfdruckbegrenzungswert wie der MPC-Master 202 für die Dampfströmung, sondern
er verfügt
stattdessen über
einen gemessenen Dampfströmungsbegrenzungswert
als Teil der Vielzahl von Begrenzungswerten 230.
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Der
MPC-Master 222 für
den Dampfdruck verfügt
auch über
eine Vielzahl von Begrenzungsprioritäten 232, die der MPC-Master 222 für den Dampfdruck
auf eine Weise einsetzt, die in Bezug auf die Weise, in der der
MPC-Master 202 für
die Dampfströmung
die vorstehend beschriebene Vielzahl von Begrenzungsprioritäten 216 verwendet,
im Wesentlichen ähnlich
oder identisch ist. Zusätzlich
verfügt
der MPC-Master 222 für
den Dampfdruck über
eine Vielzahl von Störwerten 233,
die in Bezug auf die vorstehend beschriebene Vielzahl von Störwerten 218 im
Wesentlichen ähnlich
oder identisch ist.
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Während des
Betriebs kann das Steuerungssystem 112 für den Betrieb
in einem Dampfströmungsmodus,
einem Dampfdruckmodus oder einem manuellen Modus konfiguriert werden.
Der manuelle Modus kann einen Bediener einbeziehen, der auf der
Grundlage von Dampfströmung
und/oder Dampfdruck Brennstoffzufuhranteile regelt. In jedem Fall
kann das Steuerungssystem 112 zur Ermöglichung eines sanften nahtlosen Umschaltens
zwischen den Modi so konfiguriert werden, dass die Ausgabewerte 204, 206, 224 und 226 für die Anpassung
untereinander und/oder in Zusammenhang mit einer Steuerung der Brennstoffzufuhranteile
im manuellen Modus erfasst bzw. verfolgt werden. Zur Verhinderung
abrupter Änderungen
im Betrieb, wenn beispielsweise ein Bediener das Steuerungssystem 112 zum
Umschalten vom Dampfströmungsmodus
in den Dampfdruckmodus konfiguriert, wird beispielsweise jeder der
Ausgabewerte 224 und 226 für die Anpassung des MPC-Masters 222 für den Dampfdruck über mindestens
einen Umschaltzeitraum so eingestellt, dass er einen entsprechenden
Wert der vom MPC-Master 202 für die Dampfströmung bestimmten
Ausgabewerte 204 und 206 für die Anpassung erfasst (und
z. B. kontinuierlich damit gleichgesetzt wird).
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Zur
Verhinderung abrupter Betriebsänderungen,
wenn der Bediener das Steuerungssystem 112 vom Dampfströmungsmodus
in den manuellen Modus umschaltet, erfassen die Werte der Brennstoffzufuhranteile unter
manueller Steuerung (mindestens über
einen Umschaltzeitraum) die vom MPC-Master 202 für die Dampfströmung bestimmten
Ausgabewerte 204 und 206 für die Anpassung. In jedem Fall
wird durch die Erfassung der Ausgabewerte 204 und 206 für die Anpassung
im Wesentlichen verhindert, dass das Steuerungssystem 112 abrupte
Betriebsänderungen
verursachen kann, da die Brennstoffzufuhranteile bei der Vornahme der
Modusänderungen
gleich bleiben. Beim Betrieb im Dampfdruckmodus erfassen die Ausgabewerte 204 und 206 für die Anpassung
und die Werte der Brennstoffzufuhranteile unter manueller Steuerung
auf ähnliche
Weise die Ausgabewerte 224 und 226 für die Anpassung.
Auch beim Betrieb in einem manuellen Modus verfolgen die Ausgabewerte 204, 206, 224 und 226 für die Anpassung
die entsprechenden Werte der Brennstoffzufuhranteile unter manueller
Steuerung.
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Zur
Bestimmung der Unterschiede des Energiegehalts beispielsweise bei
alternativem Brennstoff verfügt
das Steuerungssystem 112 über einen Energiekompensator 234,
der auf der Grundlage von berechneten Unterschieden im Energiegehalt
des alternativen Brennstoffs Energiekompensationswerte für die Steuerung 240 für fossilen
Brennstoff und die Steuerung 250 für alternativen Brennstoff bereitstellt.
Der Energiekompensator 234 kann unter Verwendung einer
PID-Steuerung implementiert sein, die mit Umkehrsteuerungsvorgängen auf
eine berechnete Abweichung beim Energiegehalt des alternativen Brennstoffs
reagiert. Der Energiekompensator 234 führt eine entsprechende Energieberechnung
aus, wenn sich die Qualität
des alternativen Brennstoffs (z. B. der Energiegehalt pro Brennstoffvolumen)
im Zeitverlauf ändert.
Insbesondere bestimmt die diesbezügliche Energieberechnung den
Energiegehalt einer aktuellen Charge oder Zufuhr von alternativem Brennstoff
mit Bezug auf eine zuvor überwachte
oder analysierte Charge von alternativem Brennstoff auf der Grundlage
eines gemessenen Sauerstoffverbrauchs und eines gemessenen Luftverbrauchs.
Falls der entsprechende Energiegehalt einer aktuellen Charge oder
Zufuhr von alternativem Brennstoff relativ geringer ist, geben die
Energiekompensationswerte eine erforderliche Zunahme der Menge von
alternativem Brennstoff und/oder von fossilem Brennstoff zur Aufrechterhaltung
der Abgabe oder einer relativ konstanten Energiemenge für den Brenner 106 an.
Der Energiekompensator 234 kann die Energiekompensationswerte
beispielsweise auf der Grundlage von historischen Daten zu Unterschieden
bei der Brennstoffqualität,
einer Brennstoff-Energie-Funktionskurve
und/oder einem erforderlichen Verhältnis von alternativem Brennstoff
zu fossilem Brennstoff heraufsetzen oder herabsetzen.
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Der
Energiekompensator 234 ist konfiguriert, um sicherzustellen,
dass die Zufuhrraten von alternativem Brennstoff und fossilem Brennstoff
ausreichend sind, um unabhängig
von Änderungen
der Brennstoffqualität
(z. B. dem Energiegehalt pro Brennstoffvolumen) einen Ansaugluft-Index
von beispielsweise 100 % aufrechtzuerhalten. Die Beibehaltung eines
Ansaugluft-Index von 100 % stellt sicher, dass 100 % der in den
Brenner 106 eingezogenen oder zugeführten Luft von den Brennstoffen
bei einer gegebenen Kessellast (d. h. einer gegebenen Dampferzeugungsanforderung)
verbrannt werden. Auf diese Weise wird unabhängig von Änderungen der Brennstoffqualität die gleiche
Energiemenge verbrannt, sodass für
den Kessel 102 die erforderliche Energie (z. B. Hitze)
bereitgestellt wird, um eine erforderliche Dampfmenge (z. B. Kessellast)
zu erzeugen. Der Energiekompensator 234 gibt die Energiekompensationswerte
zum Gesamtenergiemodul 240 für fossilen Brennstoff und zum
Gesamtenergiemodul 250 für alternativen Brennstoff aus
bzw. stellt sie bereit.
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Zur
Bestimmung der Gesamtmenge von fossilem Brennstoff, die zum Erreichen
einer gewünschten Betriebsbedingung
erforderlich ist (z. B. eines bestimmten Dampfdrucks, einer bestimmten
Dampfströmung, von
Brennstoffverbrauchskosten, einem Brennstoffverhältnis usw.), verfügt das Steuerungssystem 112 über das
Gesamtenergiemodul 240 für fossilen Brennstoff. Das
Gesamtenergiemodul 240 für fossilen Brennstoff erhält (beim
Betrieb in einem Dampfströmungsmodus)
den Ausgabewert 204 für
die Anpassung von fossilem Brennstoff vom MPC-Master 202 für die Dampfströmung oder
(beim Betrieb in einem Dampfdruckmodus) den Ausgabewert 224 für die Anpassung
von fossilem Brennstoff vom MPC-Master 222 für den Dampfdruck.
Das Gesamtenergiemodul 240 für fossilen Brennstoff erhält auch
einen Energiekompensationswert vom Energiekompensator 234 und
bestimmt auf der Grundlage des Energiekompensationswerts und von
einem der Ausgabewerte 204 oder 224 für die Anpassung
von fossilem Brennstoff die Gesamtmenge von fossilem Brennstoff,
die zur Erzeugung einer erforderlichen Dampfströmung oder eines erforderlichen
Dampfdrucks benötigt wird.
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Zur
Steuerung der Zufuhrrate von fossilem Brennstoff verfügt das Steuerungssystem 112 über eine Zufuhrsteuerung 242 für fossilen
Brennstoff. Die Zufuhrsteuerung 242 für fossilen Brennstoff erhält einen
Wert der erforderlichen Menge von fossilem Brennstoff vom Gesamtenergiemodul 240 für fossilen
Brennstoff und regelt beispielsweise das Zufuhrventil 116 für fossilen
Brennstoff auf die erforderliche Zufuhrrate für die Einspeisung in den Brenner 106,
wobei die erforderliche Menge von fossilem Brennstoff vom Gesamtenergiemodul 240 für fossilen
Brennstoff bestimmt wird.
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Zur
Bestimmung der Gesamtmenge von alternativem Brennstoff, die zum
Erreichen einer gewünschten
Betriebsbedingung erforderlich ist (z. B. eines bestimmten Dampfdrucks,
einer bestimmten Dampfströmung,
von Brennstoffverbrauchskosten, einem Brennstoffverhältnis usw.),
verfügt
das Steuerungssystem 112 über das Gesamtenergiemodul 250 für alternativen
Brennstoff. Das Gesamtenergiemodul 250 für alternativen Brennstoff
erhält
(beim Betrieb in einem Dampfströmungsmodus)
den Ausgabewert 206 für
die Anpassung von alternativem Brennstoff vom MPC-Master 202 für die Dampfströmung oder
(beim Betrieb in einem Dampfdruckmodus) den Ausgabewert 226 für die Anpassung
von alternativem Brennstoff vom MPC-Master 222 für den Dampfdruck.
Das Gesamtenergiemodul 250 für alternativen Brennstoff erhält auch
einen Energiekompensationswert vom Energiekompensator 234 und
bestimmt auf der Grundlage des Energiekompensationswerts und von
einem der Ausgabewerte 206 oder 226 für die Anpassung
von alternativem Brennstoff die Gesamtmenge von alternativem Brennstoff,
die zur Erzeugung einer erforderlichen Dampfströmung oder eines erforderlichen
Dampfdrucks benötigt
wird.
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Zur
Steuerung der Zufuhrrate von alternativem Brennstoff verfügt das Steuerungssystem 112 über eine
Zufuhrsteuerung 252 für
alternativen Brennstoff. Die Zufuhrsteuerung 252 für alternativen
Brennstoff erhält
einen Wert der erforderlichen Menge von alternativem Brennstoff
vom Gesamtenergiemodul 250 für alternativen Brennstoff und
regelt beispielsweise das Zufuhrventil 118 für alternativen
Brennstoff auf die erforderliche Zufuhrrate für die Einspeisung in den Brenner 106,
wobei die erforderliche Menge von alternativem Brennstoff vom Gesamtenergiemodul 250 für alternativen
Brennstoff bestimmt wird.
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Zur
Steuerung der für
den Kessel 102 bereitgestellten Menge von Verbrennungsluft
für alternativen und
fossilen Brennstoff verfügt
das Steuerungssystem 112 über ein Luftsystem, das die
zugeführte
Luft in Unterwindluft (Undergrate Air, d. h. unterhalb eines Brennstoff
tragenden Rosts bereitgestellte Luft) und Overfire-Luft bzw. Oberwindluft
(d. h. oberhalb des Brennstoffs bereitgestellte Luft) spaltet. Das
Luftsystem ist konfiguriert, um auf der Grundlage der Ausgabewerte 204 und 206 für die Anpassung
vom MPC-Master 202 für
die Dampfströmung
oder der Ausgabewerte 224 und 226 für die Anpassung
vom MPC-Master 222 für
den Dampfdruck einen Gesamtluftbedarf für den alternativen Brennstoff
und einen Gesamtluftbedarf für
den fossilen Brennstoff zu bestimmen.
-
Das
Luftsystem umfasst ein Gesamtluftbedarfsmodul 260, das
(beim Betrieb in einem Dampfströmungsmodus)
den Ausgabewert 206 zur Anpassung von alternativem Brennstoff
vom MPC-Master 202 für
die Dampfströmung
oder (beim Betrieb in einem Dampfdruckmodus) den Ausgabewert 226 zur
Anpassung von fossilem [sic] Brennstoff vom MPC-Master 222 für den Dampfdruck
erhält
und die Gesamtmenge der erforderlichen Luftströmung im Kessel bestimmt, die
die Summe der Unterwindluftströmung
und der Overfire-Luftströmung
ist. Das Gesamtluftbedarfsmodul 260 kann unter Verwendung
einer PID-Steuerung implementiert sein, um unter Verwendung von
Rückwärtssteuervorgängen auf
eventuelle Abweichungen zwischen der gemessenen Luftzufuhr und den
Luftströmungsanforderungen
zu reagieren.
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Die
Ausgabe des Gesamtluftbedarfsmoduls 260 wird für eine Luftgebläse-(FDF)-Steuerung 262 und ein
Luftverhältnis-Funktionsmodul 264 bereitgestellt.
Die Luftgebläse-(FDF)-Steuerung 262 steuert
einen Luftgebläsedämpfer, um
auf der Grundlage der Ausgabe des Gesamtluftbedarfsmoduls 260 die
erforderliche Unterwindluftströmung
für den
Brenner 106 (1) bereitzustellen. Das Luftverhältnis-Funktionsmodul 264 kann unter
Verwendung einer Funktionskurve für Unterwindluft gegenüber Overfire-Luft
implementiert werden, um auf der Grundlage der erforderlichen Unterwindluftströmung die
erforderliche Menge von Overfire-Luftströmung zu bestimmen. Die Ausgabe
der Luftverhältnisfunktion 264 wird
für eine
Overfire-Ventilatorsteuerung 266 bereitgestellt, die einen
Overfire-Ventilatordämpfer
steuert, um die erforderliche Menge von Overfire-Luftströmung für den Brenner 106 bereitzustellen.
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Um
sicherzustellen, dass die von der Overfire-Ventilatorsteuerung 266 zugeführte eingespeiste
Overfire-Luftströmung
bei Änderungen
oder Unterschieden der Brennstoffqualität (z. B. des Energiegehalts
pro Brennstoffvolumen) im Zeitverlauf ausreichend ist, verfügt das Steuerungssystem 112 über eine
Fuzzy-Hitzeabgabesteuerung 272. Die Fuzzy-Hitzeabgabesteuerung 272 kann
unter Verwendung einer „Fuzzy
Logic Engine" (FLE)
mit mehreren Variablen und einer 5×5-Fuzzy-Matrix implementiert
werden, die auf einen Wert des Geschwindigkeitsverhältnisses
von Dampfströmung
gegenüber
Gesamtzufuhr in Zusammenhang mit dem alternativen Brennstoff (d.
h. auf ein Dampf-Zufuhr-Verhältnis)
verweist, sowie auf ein Saugluftverhältnis (Verhältnis von Overfire-Luft gegenüber Unterwindluft)
und auf eine diesbezügliche
Reaktion der Energiesteuerung (d. h. die Ausgabe des Energiekompensators 234).
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Das
Dampf-Zufuhr-Verhältnis
und das Saugluftverhältnis
müssen
sich gegenseitig erfassen und können
somit als Test und Ausgleich für
die Fuzzy-Logic-Berechnung verwendet werden. Die Fuzzy-Hitzeabgabesteuerung 272 überwacht
das Saugluftverhältnis
und die Änderungsrate
des Saugluftverhältnisses über beispielsweise
eine Minute und erzeugt einen Tendenzwert 274 der Overfire-Luft,
um das Saugluftverhältnis
wie erforderlich zu ändern.
Die Fuzzy-Hitzeabgabesteuerung 272 stellt den Tendenzwert 274 der
Overfire-Luft für die
Overfire-Ventilatorsteuerung 266 bereit, um das Verhältnis bzw.
die Spaltung von Unterwindluft gegenüber Overfire-Luft zu ändern. Zusätzlich vergleicht
die Fuzzy-Hitzeabgabesteuerung 272 die Ausgabe des Energiekompensators 234 mit
dem Tendenzwert 274 der Overfire-Luft, um zu ermitteln,
ob es inkrementelle Zunahmen der Brennstoffqualität (z. B.
des Energiegehalts) ohne eine inkrementelle Abnahme der Overfire-Luft
gibt, oder um zu ermitteln, ob es inkrementelle Abnahmen der Brennstoffqualität ohne inkrementelle
Zunahmen der Overfire-Luft gibt. Falls ein Ungleichgewicht zwischen
der Brennstoffqualität
und der Overfire-Luft vorliegt, passt die Fuzzy-Hitzeabgabesteuerung 272 den
Tendenzwert 274 der Overfire-Luft an. Über die Überwachung des Saugluftverhältnisses
und der Änderungsrate
im Saugluftverhältnis
und über
den Vergleich der Ausgabe des Energiekompensators 234 mit
dem Tendenzwert 274 der Over fire-Luft kann die Fuzzy-Hitzeabgabesteuerung 272 auf
diese Weise kontinuierlich und inkrementell den Tendenzwert 274 der
Overfire-Luft anpassen, wenn sich die Brennstoffqualität im Zeitverlauf ändert.
-
Zusätzlich zur
Anpassung des Tendenzwerts 274 der Overfire-Luft kann die
Fuzzy-Hitzeabgabesteuerung 272 auch einen Tendenzwert 276 des
Sauerstoffsollwerts anpassen, wodurch eine Zunahme oder Abnahme
der gesamten zum Brenner 106 geleiteten Luft bewirkt wird.
Normalerweise passt die Fuzzy-Hitzeabgabesteuerung 272 den
Tendenzwert 276 des Sauerstoffsollwerts nur an, wenn die Änderung
des Tendenzwerts bzw. Bias-Werts 274 der Overfire-Luft
für eine
aktuelle Brennstoffqualität
kein korrektes Verhältnis
von Unterwindluft gegenüber
Overfire-Luft bereitstellt.
-
Um
zu verhindern, dass zu viel Luft zum Brenner 106 geführt wird,
wenn kein Brennstoff mehr in den Brenner 106 eintritt,
verfügt
die Fuzzy-Hitzeabgabesteuerung 272 über einen (nicht dargestellten)
Begrenzungswert zur Freigabe/Sperre, der die Brennstoffmenge angibt,
die in den Brenner 106 eintritt.
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Jeder
Abschnitt (z. B. der MPC-Master 202 für die Dampfströmung, der
MPC-Master 222 für den Dampfdruck,
der Energiekompensator 234, das Gesamtenergiemodul 240 für fossilen
Brennstoff, das Gesamtenergiemodul 250 für alternativen
Brennstoff, die Zufuhrsteuerung 252 für alternativen Brennstoff,
das Gesamtluftbedarfsmodul 260, die Luftgebläsesteuerung 262,
die Luftverhältnisfunktion 264,
die Overfire-Ventilatorsteuerung 266 und die Fuzzy-Hitzeabgabesteuerung 272)
der vorstehend beschriebenen Systemsteuerung 112 kann in
einem automatischen Modus oder in einem manuellen Modus betrieben
werden. Bei einigen beispielhaften Implementierungen kann jeder
Abschnitt der Systemsteuerung 112 jeweils unabhängig für den Betrieb
in einem automatischen Modus oder in einem manuellen Modus ausgewählt werden.
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Zur
Ermöglichung
eines sanften bzw. nahtlosen Übergangs
zwischen den automatischen und manuellen Betriebsarten, sodass das
Dampferzeugungssystem 100 keine abrupten Änderungen
der Betriebsbedingungen durchläuft,
kann jede der Ausgaben der Abschnitte der Systemsteuerung 112 zwischen
den Steuervorgängen
des manuellen Modus und den Steuervorgängen des automatischen Modus
erfasst werden. Beim Übergang
zwischen den einzelnen Modi bleiben die Ausgaben auf diese Weise
gleich, bis sie durch einen automatischen Steuervorgang oder durch
einen Bediener über
einen manuellen Steuervorgang geändert
werden. Wenn der Betrieb beispielsweise im automatischen Modus ist,
werden die Ausgaben jedes Abschnitts der Systemsteuerung 112 durch
entsprechende Steuerungswerte des manuellen Modus erfasst bzw. verfolgt
(z. B. gleichgesetzt), sodass ein später erfolgender Übergang
vom automatischen zum manuellen Modus keine abrupten Änderungen
im Betrieb des Dampferzeugungssystems 100 bewirkt.
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3 bis 7 sind
Ablaufdiagramme, die beispielhafte Verfahren darstellen, die zur
Implementierung der hier beschriebenen beispielhaften Systeme und
Verfahren verwendet werden können.
Die in 3 bis 7 wiedergegebenen beispielhaften
Verfahren können
in Software, in Hardware und/oder in einer Kombination daraus implementiert
sein. Beispielsweise können
die beispielhaften Verfahren in Software implementiert sein, die über das
in 1 und 2 dargestellte Steuerungssystem 112 und/oder über das
in 8 wiedergegebene beispielhafte Prozessorsystem 810 ausgeführt wird.
Obwohl die beispielhaften Verfahren im Folgenden als bestimmte Sequenz
von Vorgängen
beschrieben sind, können
einzelne oder mehrere Vorgänge umgeordnet,
hinzugefügt
und/oder entfernt werden, um das gleiche oder ein ähnliches
Ergebnis zu erzielen.
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3 ist
ein Ablaufdiagramm mit der Darstellung eines beispielhaften Verfahrens,
das zur Steuerung des in 1 wiedergegebenen beispielhaften
Dampferzeugungssystems 100 verwendet werden kann. Das in 3 dargestellte
beispielhafte Verfahren wird im Folgenden anhand des Beispiels einer
Implementierung unter Verwendung des vorstehend in Zusammenhang
mit 2 beschriebenen Steuerungssystems 112 beschrieben.
Obwohl das in 3 wiedergegebene beispielhafte
Verfahren vom Steuerungssystem 112 in einem automatischen
oder manuellen Dampfströmungsmodus
oder Dampfdruckmodus implementiert sein kann, wird das beispielhafte
Verfahren zum Zweck der Verdeutlichung mit Bezug auf einen automatischen
Dampfströmungsmodus
beschrieben.
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Zunächst bestimmt
der MPC-Master 202 für
die Dampfströmung,
ob eine vorgegebene Betriebszeitbegrenzung abgelaufen ist (Block 302).
Die vorgegebene Betriebszeit begrenzung wird vom MPC-Master 202 für die Dampfströmung nach
jeder Erzeugung der vorausgesagten Ausgabewerte 204 und 206 für die Bahnführungsanpassung
angegeben, und sie steht in Zusammenhang mit der Zeitdauer, in der
das Dampferzeugungssystem 100 innerhalb der Betriebsbegrenzungen
(z. B. einem benötigten
Betrag der Dampfströmung) arbeiten
kann, ohne Aktualisierungen der vorausgesagten Ausgabewerte 204 und 206 für die Bahnführungsanpassung
zu erfordern, um den Betrieb im Rahmen der Betriebsbeschränkungen
aufrechtzuerhalten. Die Betriebszeitbegrenzung kann auf einem Timer
oder auf einer Tageszeit basieren (z. B. auf einer Echtzeit-Uhr).
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Falls
der MPC-Master 202 für
die Dampfströmung
ermittelt, dass die Betriebszeitbegrenzung nicht abgelaufen ist,
prüft der
MPC-Master 202 für
die Dampfströmung
weiterhin, ob die Betriebszeitbegrenzung abgelaufen ist (Block 302),
bis die Zeitbegrenzung abläuft
oder bis das Steuerungssystem 112 einen Interrupt oder
eine Anweisung zu einem anderen Vorgehen erhält. Falls der MPC-Master 202 für die Dampfströmung in Block 302 ermittelt,
dass die Betriebszeitbegrenzung abgelaufen ist, bestimmt der MPC-Master 202 für die Dampfströmung die
vorausgesagten Ausgabewerte 204 und 206 für die Bahnführungsanpassung
(Block 304) für
den fossilen Brennstoff und für
den alternativen Brennstoff entsprechend der im Folgenden in Zusammenhang
mit dem in 4 dargestellten Ablaufdiagramm
wiedergegebenen detaillierten Beschreibung.
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Der
Energiekompensator 234 bestimmt anschließend entsprechend
der im Folgenden in Zusammenhang mit 5 wiedergegebenen
detaillierten Beschreibung die Energiekompensationswerte (Block 306)
in Zusammenhang mit der Energiemenge (z. B. dem Energiegehalt des
Brennstoffs), die zum Brenner 106 geleitet wird. Das Gesamtenergiemodul
für alternativen
Brennstoff 250 und das Gesamtenergiemodul 260 [sic] für fossilen
Brennstoff bestimmen anschließend
die erforderlichen Brennstoffmengen (Block 308) auf der Grundlage
der vorausgesagten Ausgabewerte 204 und 206 für die Bahnführungsanpassung,
die vom MPC-Master 202 für die Dampfströmung erhalten
wurden, sowie auf der Grundlage der vom Energiekompensator 234 erhaltenen
Energiekompensationswerte entsprechend der im Folgenden in Zusammenhang
mit 6 wiedergegebenen detaillierten Beschreibung.
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Die
Zufuhrsteuerung 242 für
fossilen Brennstoff und die Zufuhrsteuerung 252 für alternativen
Brennstoff steuern anschließend
die Zufuhrrate von fossilem Brennstoff bzw. von alternativem Brennstoff
(Block 310). Beispielsweise kann die Zufuhrsteuerung 252 für alternativen
Brennstoff einen Anforderungswert für alternativen Brennstoff vom
Gesamtenergiemodul 250 für alternativen Brennstoff erhalten
und eine Brennstoffzufuhrrate erzeugen, die die Zufuhr der erforderlichen
Menge von alternativem Brennstoff zum Brenner 106 (1)
veranlasst. Die Zufuhrsteuerung 252 für alternativen Brennstoff kann
anschließend
auf der Grundlage des erzeugten Werts der Brennstoffzufuhrrate das
Zufuhrventil für
alternativen Brennstoff 118 (1) regeln oder
steuern (wobei dies unter Verwendung einer Förderbandgeschwindigkeitssteuerung
zur Geschwindigkeitsregelung eines Förderbands für Abfallholz implementiert
sein kann).
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Das
Steuerungssystem 112 bestimmt anschließend entsprechend der im Folgenden
in Zusammenhang mit 7 wiedergegebenen detaillierten
Beschreibung eine erforderliche Luftströmungsmenge und führt sie
zu (z. B. Unterwindluftströmung
und Overfire-Luftströmung) (Block 312).
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Das
Steuerungssystem 112 bestimmt anschließend, ob der Steuerungsprozess
beendet werden soll (Block 314). Falls beispielsweise ein
Bediener oder ein anderes Steuerungssystem (z. B. ein Sicherheitssteuerungssystem)
eine Stoppanforderung für
das Steuerungssystem 112 bereitstellt, beendet das Steuerungssystem 112 als
Reaktion auf die Stoppanforderung den Steuerungsprozess und/oder
gibt die Kontrolle an einen aufrufenden Prozess oder eine Funktion
zurück,
wie z. B. einen Abschaltprozess, einen Leerlaufprozess usw. Falls
die Systemsteuerung 112 dagegen bestimmt, dass sie den
Steuerungsprozess nicht beenden soll, wird die Kontrolle an den
Block 302 zurückgegeben.
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4 ist
ein Ablaufdiagramm mit der Darstellung eines beispielhaften Verfahrens,
das zur Implementierung der Arbeitsweise des in 3 wiedergegebenen
Blocks 304 verwendet kann, um die vorausgesagten Ausgabewerte 204 und 206 (3)
für die
Bahnführungsanpassung
zu bestimmen. Zunächst
erhält
der MPC-Master 202 für
die Dampfströmung
Sollwerte (Block 402) in Zusammenhang mit der Bestimmung
der Mengen von erforderlichen Brennstoffen. Entsprechend der Darstellung
in 2 erhält
der MPC- Master 202 für die Dampfströmung beispielsweise
den Sollwert 212 der Dampfströmung und den Sollwert 213 für alternativen
Brennstoff. Der Sollwert 212 der Dampfströmung gibt
eine erforderliche Dampfmenge an, und der Sollwert 213 für alternativen
Brennstoff gibt die maximale Menge oder Zufuhrrate von alternativem
Brennstoff an.
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Der
MPC-Master 202 für
die Dampfströmung
erhält
anschließend
einzelne oder mehrere Brennstoffkosten 208 (2)
(Block 204) und Präferenzeinstellungen
zur Brennstoffverwendung (z. B. Maximierung oder Minimierung der
Verwendung bestimmter Brennstoffe auf der Grundlage der Brennstoffkosten 208)
(Block 404). Beispielsweise können die Brennstoffkosten 208 die
Kosten des alternativen Brennstoffs und/oder des fossilen Brennstoffs
umfassen. Der MPC-Master 202 für die Dampfströmung verwendet
die kosten des alternativen Brennstoffs und/oder des fossilen Brennstoffs
in Verbindung mit der Brennstoffpriorität, um ein geeignetes Brennstoffverhältnis zu
bestimmen.
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Der
MPC-Master 202 für
die Dampfströmung
erhält
anschließend
einen oder mehrere Begrenzungswerte (Block 408), wie z.
B. die Begrenzungswerte 214 (2). Der
MPC-Master 202 für
die Dampfströmung verwendet
anschließend
einen modellprädiktiven
Steuerungsalgorithmus, um die vorausgesagten Ausgabewerte 204 und 206 für die Bahnführungsanpassung
für die
Zufuhr von alternativem und fossilem Brennstoff zu bestimmen (Block 410).
Beispielsweise kann der MPC-Master für die Dampfströmung die
in den Blöcken 402, 404, 406 und 408 erhaltenen
Werte verwenden, um Änderungen
der Mengen von fossilem und/oder alternativem Brennstoff zu bestimmen,
um den Betrieb des Dampferzeugungssystems im Rahmen vorgegebener
Betriebsbedingungen zu halten, um den vom Sollwert 212 der
Dampfströmung
angegebenen Betrag der Dampfströmung
aufrechtzuerhalten. Zur Bestimmung der vorausgesagten Ausgabewerte 204 und 206 zur
Bahnführungsanpassung
kann der MPC-Master 202 für die Dampfströmung einen
oder mehrere der modellprädiktiven Algorithmen
verwenden, die in dem von Emerson Process Management, Austin (US-Bundesstaat
Texas), entwickelten und vertriebenen DeltaV-Steuerungssystem zur Verfügung stehen.
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Bei
einer beispielhaften Implementierung kann der MPC-Master 202 für die Dampfströmung bei
Block 410 die Brennstoffkosten 208 und die Präferenzeinstellungen zur
Brennstoffverwendung benutzen, um ein kostenbasiertes Verhältnis von
alternativem Brennstoff zu fossilem Brennstoff zu bestimmen, das
auf der Grundlage von einigen oder allen der bei den Blöcken 402 und 408 erhaltenen
Werte (z. B. des Sollwerts 212 für die Dampfströmung, des
Sollwerts 213 für
alternativen Brennstoff und der Begrenzungen 214) den Betrieb des
Dampferzeugungssystems 100 im Rahmen vorgegebener Betriebsbedingungen
aufrechterhält.
Bei einigen Implementierungen kann der MPC-Master 202 für die Dampfströmung das
Brennstoffverhältnis
und die vorausgesagten Ausgabewerte 204 und 206 für die Bahnführungsanpassung
auf der Grundlage von historischen Daten mit der Angabe zurückliegender ähnlicher
Bedingungen und entsprechender Ausgangswerte für die Anpassung bestimmen.
Nachdem der MPC-Master 202 für die Dampfströmung die
vorausgesagten Ausgabewerte 204 und 206 für die Bahnführungsanpassung
bestimmt hat, wird die Kontrolle beispielsweise an eine aufrufende
Funktion oder einen Prozess wie z. B. den Prozess des in 3 wiedergegebenen
beispielhaften Verfahrens zurückgegeben.
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5 ist
ein Ablaufdiagramm eines beispielhaften Verfahrens, das zur Implementierung
der Funktionsweise des in 3 wiedergegebenen
Blocks 306 verwendet werden kann, um (über den Energiekompensator 234)
als Reaktion auf die Änderung
von Energiegehalten beim alternativen Brennstoff Energiekompensationswerte
in Zusammenhang mit der Anpassung von Brennstoffzufuhrraten zu bestimmen.
Zunächst
erhält der
Energiekompensator 234 eine gemessene Gesamtluftströmung (Block 502),
die den gesamten Lufteinlass in den Brenner 106 (1)
angibt. Der Energiekompensator 234 erhält anschließend einen gesamten Luftbedarf
(Block 504). Der Gesamtluftbedarf (oder die Gesamtluftanforderung)
kann von einem Bediener oder vom Gesamtluftbedarfsmodul 260 bereitgestellt
werden und steht in Zusammenhang mit der gesamten Luftmenge, die
für den
Brenner 160 bereitgestellt werden muss.
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Der
Energiekompensator 234 erhält anschließend einen gemessenen Sauerstoffwert
(Block 506). Der Energiekompensator 234 kann beispielsweise
den gemessenen Sauerstoffwert von einem (nicht dargestellten) Sauerstoffsensor
erhalten, der am Lufteinlass 121 (1) angeordnet
sein kann. Der Energiekompensator 234 erhält anschließend einen
Sauerstoffsollwert (506), der beispielsweise von einem
Bediener bereitgestellt wird oder durch die Begrenzungswerte 214 und/oder
durch einen von der Fuzzy-Hitzeabgabesteuerung 272 (2)
bereitgestellten Tendenzwert für
den Sauerstoffsollwert.
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Der
Energiekompensator 234 bestimmt anschließend einen
Prozentsatz des Gesamtzielwerts für den Luftüberschuss (Block 510),
indem beispielsweise der bei Block 508 erhaltene Sauerstoffsollwert
von dem bei Block 504 erhaltenen Wert des Gesamtluftbedarfs
abgezogen wird. Der Gesamtzielwert für den Luftüberschuss ist die Zielmenge
von Luft, die nicht im Brenner 106 verbrannt wird. Der
Energiekompensator 234 bestimmt anschließend einen
gesamten vorliegenden Luftüberschuss
(Block 512), indem beispielsweise der bei Block 506 erhaltene
gemessene Sauerstoffwert von dem bei Block 502 erhaltenen
gesamten gemessenen Luftwert abgezogen wird.
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Der
Energiekompensator 234 bestimmt anschließend, beispielsweise
unter Verwendung der im Folgenden wiedergegebenen Gleichung 1, einen
relativen Brennstoffenergiewert (Block 514).
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Der
Energiekompensator
234 verwendet die vorstehende Gleichung
1, um eine in BTU-Werten ausgedrückte
relative Brennstoffenergie (z. B. ENERGY(BTU)) zu bestimmen. Wie
in Gleichung 1 dargestellt ist, bestimmt der Energiekompensator
234 die
relative Energie, indem die bei Block
502 erhaltene gesamte
gemessene Luftströmung
(TAF) durch den bei Block
504 erhaltenen gesamten Luftströmungsbedarf
(TAD) geteilt wird, um einen Quotienten
zu ergeben. Die gesamte gemessene
Luftströmung
(TAF) und der gesamte Luftströmungsbedarf
(TAD) können
als in Kilopond pro Stunde (kp/h) gemessene Werte bereitgestellt
sein. Der Energiekompensator
234 multipliziert anschließend den
Quotienten
mit einer Einheitenkonversion „100", um ein Produkt
zu erzeugen. Der Energiekompensator
234 subtrahiert
anschließend
den bei Block
512 bestimmten aktuellen Luftüberschuss
(AEA) von dem bei Block
510 bestimmten Zielwert des Luftüberschusses
(TEA). Der aktuelle Luftüberschuss
(AEA) und der Zielwert des Luftüberschusses
(TEA) können
als Luftüberschuss-Prozentwerte bereitgestellt
sein. Der Energiekompensator
234 bestimmt anschließend die
relative Brennstoffenergie durch die Addition des Produkts
und des Subtraktionsergebnisses
(TEA-AEA).
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Nachdem
der Energiekompensator 234 bei Block 514 einen
relativen Energiewert bestimmt hat, bestimmt der Energiekompensator 234 Energiekompensationswerte
(Block 516) auf der Grundlage des relativen Energiewerts.
Beispielsweise gibt der bei Block 514 bestimmte relative
Energiewert Anderungen der Brennstoffqualität im Zeitverlauf an, beispielsweise
bei alternativem Brennstoff. Falls die Brennstoffzufuhrrate von
alternativem Brennstoff im Zeitverlauf relativ konstant bleibt,
wobei aber der Energiegehalt des alternativen Brennstoffs abnimmt,
gibt der relative Energiewert die Abnahme des Energiegehalts an.
Dementsprechend kann der Energiekompensator 234 auf der
Grundlage der durch den relativen Energiewert angegebenen Abnahme
des Energiegehalts Energiekompensationswerte erzeugen, um zu veranlassen,
dass das Gesamtenergiemodul 250 für alternativen Brennstoff und/oder
das Gesamtenergiemodul 240 für fossilen Brennstoff die entsprechenden
Brennstoffzufuhrraten erhöhen,
um die Abnahme der Qualität
des alternativen Brennstoffs zu kompensieren. Bei einigen beispielhaften
Implementierungen kann der Energiekompensator 234 Energiekompensationswerte
erzeugen, die die Gesamtenergiemodule 240 und 250 veranlassen,
die entsprechenden Brennstoffmengen auf der Grundlage von Brennstoffverhältnissen,
die durch einen Bediener oder den MPC-Master 202 für die Dampfströmung entsprechend
den Brennstoffkosten 208 und den Präferenzeinstellungen zur Brennstoffverwendung
bestimmt wurden, unterschiedlich zu erhöhen oder zu senken. Der Energiekompensator 234 kann
die Energiekompensationswerte auch auf der Grundlage des Sollwerts 213 für alternativen
Brennstoff (2) erzeugen, der die maximal
zulässige
Menge von alternativem Brennstoff definiert. Nachdem der Energiekompensator 234 bei
Block 516 die Energiekompensationswerte bestimmt hat, kehrt
die Kontrolle beispielsweise zu einem aufrufenden Prozess oder zu
einer Funktion zurück, wie
z. B. zu dem vorstehend in Zusammenhang mit 3 beschriebenen
beispielhaften Prozess.
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6 ist
ein Ablaufdiagramm eines beispielhaften Verfahrens, das verwendet
werden kann zur Implementierung des Betriebs des in 3 wiedergegebenen
Blocks 308 zur Bestimmung von Brennstoffmengen, die für den Betrieb
des in 1 dargestellten Dampferzeugungssystems 100 innerhalb
vorgegebener Betriebsbedingungen erforderlich sind. Obwohl das in 6 dargestellte
beispielhafte Verfahren anhand eines Beispiels in Verbindung mit
dem Gesamtenergiemodul 250 für alternativen Brennstoff (2)
beschrieben ist, kann das in 6 wiedergegebene
beispielhafte Verfahren auch in einer Weise verwendet werden, die
in Bezug auf die im Folgenden beschriebene Weise im Wesentlichen ähnlich oder
identisch ist. Zunächst
erhält
das Gesamtenergiemodul 250 für alternativen Brennstoff den
vorausgesagten Ausgabewert 206 zur Bahnführungsanpassung
vom MPC-Master 202 für
die Dampfströmung
(2) (Block 602) sowie einen Energiekompensationswert
vom Energiekompensator 234 (2) (Block 604).
Das Gesamtenergiemodul 250 für alternativen Brennstoff kann
beispielsweise den bei dem in 4 wiedergegebenen
Block 410 bestimmten vorausgesagten Ausgabewert 206 zur
Bahnführungsanpassung
und einen bei dem in 5 wiedergegebenen Block 516 bestimmten
Energiekompensationswert erhalten.
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Das
Gesamtenergiemodul 250 für alternativen Brennstoff bestimmt
anschließend
auf der Grundlage des bei Block 602 erhaltenen vorausgesagten
Ausgabewerts 206 zur Bahnführungsanpassung und des bei Block 604 erhaltenen
Energiekompensationswerts einen kompensierten Sollwert des Brennstoffbedarfs
(Block 606). Falls der Energiekompensationswert beispielsweise
angibt, dass die Brennstoffqualität (z. B. der Energiegehalt)
des alternativen Brennstoffs abgenommen hat, bestimmt das Gesamtenergiemodul 250 für alternativen
Brennstoff einen kompensierten Sollwert des Brennstoffbedarfs, um
die Zufuhrrate von alternativem Brennstoff aufgrund der reduzierten
Brennstoffqualität
zu kompensieren.
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Das
Gesamtenergiemodul 250 für alternativen Brennstoff bestimmt
anschließend
eine Abweichung zwischen dem kompensierten Sollwert des Brennstoffbedarfs
und einer aktuellen Brennstoffzufuhrrate (Block 608). Die
Zufuhrsteuerung 252 für
alternativen Brennstoff passt anschließend die aktuelle Brennstoffzufuhrrate an,
um die durch das Gesamtenergiemodul 250 für alternativen
Brennstoff bei Block 608 bestimmte Abweichung im Wesentlichen
zu eliminieren (Block 610). Bei einigen beispielhaften
Implementierungen kann die Zufuhrsteuerung 252 für alternativen
Brennstoff die Brennstoffzufuhrrate im Zeitverlauf inkrementell
oder graduell erhöhen
bzw. senken, bis die Energiekompensationswerte, die kontinuierlich
vom Energiekompensator 234 erzeugt werden können, eine Änderung
von null bzw. keine Änderung
der Brennstoffqualität
angeben. Nach der Anpassung der Brennstoffzufuhrraten kehrt die
Kontrolle beispielsweise zu einer aufrufenden Funktion oder zu einem
Prozess wie z. B. dem in 3 wiedergegebenen beispielhaften
Prozess zurück.
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7 ist
ein Ablaufdiagramm eines beispielhaften Verfahrens, das verwendet
werden kann zur Implementierung des Betriebs des in 3 wiedergegebenen
Blocks 312 zur Bestimmung und Steuerung der erforderlichen
Luftströmungen
des in 1 dargestellten Dampferzeugungssystems 100.
Zunächst
bestimmt das Gesamtluftbedarfsmodul 260, beispielsweise
unter Verwendung der im Folgenden wiedergegebenen Gleichungen 2
und 3, den Luftbedarf (oder die Anforderung) für alternativen Brennstoff (Block 702).
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Wie
in Gleichung 2 dargestellt ist, bestimmt das Gesamtluftbedarfsmodul
260 einen
Luftbedarf für
alternativen Brennstoff (ADA), indem der beim in
5 wiedergegebenen
Block
510 bestimmte Zielwert des Luftüberschusses (TEA) durch einhundert
(100) dividiert wird, um einen Quotientenwert
zu erzeugen. Der Zielwert
des Luftüberschusses
(TEA) kann als Prozentsatz des Luftüberschussziels bereitgestellt
sein. Das Gesamtluftbedarfsmodul
260 addiert anschließend eins
zum Quotientenwert
um einen Summenwert
zu erzeugen. Das Gesamtluftbedarfsmodul
260 multipliziert
anschließend
den Summenwert
dem stöchiometrischen Luftbedarf für den alternativen
Brennstoff (SADa), um den Luftbedarf für den alternativen Brennstoff
(ADA) zu bestimmen. Der stöchiometrische
Luftbedarf für
den alternativen Brennstoff (SADa) kann in kp/h-Einheiten bereitgestellt
und gemäß Gleichung
3 bestimmt werden.
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Wie
vorstehend in Gleichung 3 dargestellt, bestimmt das Gesamtluftbedarfsmodul
260 den
stöchiometrischen
Luftbedarf für
den alternativen Brennstoff (SADa), indem ein Zufuhrbedarf für alternativen
Brennstoff (AFD) mit einem Verhältnis
von Luft zu Brennstoff für
den alternativen Brennstoff
multipliziert wird. Der Zufuhrbedarf
für alternativen
Brennstoff (AFD) kann als Prozentwert bereitgestellt sein, der einen
Prozentsatz des Bedarfs an alternativem Brennstoff angibt (z. B.
die erforderliche Menge von alternativem Brennstoff, die von dem
in
2 wiedergegebenen Gesamtenergiemodul
250 für alternativen
Brennstoff bestimmt wurde), der in einem Gesamtbrennstoffbedarf
einschließlich
des Bedarfs an alternativem Brennstoff und fossilem Brennstoff enthalten
ist. Das Verhältnis
von Luft zu Brennstoff für
alternativen Brennstoff
kann als Prozentsatz der
erforderlichen Luft pro Einheit des angeforderten alternativen Brennstoffs
bereitgestellt sein.
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Das
Gesamtluftbedarfsmodul 260 bestimmt anschließend, beispielsweise
unter Verwendung der im Folgenden wiedergegebenen Gleichungen 4
und 5, einen Luftbedarf für
fossilen Brennstoff (FAD) (Block 704).
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Wie
vorstehend in den Gleichungen 4 und 5 dargestellt, bestimmt das
Gesamtluftbedarfsmodul
260 den Luftbedarf für fossilen
Brennstoff (FAD) in einer Weise, die in Bezug auf die vorstehend
in Zusammenhang mit den Gleichungen 2 und 3 beschriebene Weise im
Wesentlichen ähnlich
oder identisch ist. Ein Unterschied zwischen den Gleichungen 4 und
2 ist, dass der Luftbedarf für
fossilen Brennstoff (FAD) auf der Grundlage des stöchiometrischen
Luftbedarfs für
den fossilen Brennstoff (SAD
f) statt auf
der Grundlage des stöchiometrischen
Luftbedarfs für
den alternativen Brennstoff (SADa) bestimmt wird. Zu beachtende
Unterschiede zwischen den Gleichungen 5 und 3 sind, dass der stöchiometrische
Luftbedarf für
den fossilen Brennstoff (SAD
f) auf der Grundlage
eines Zufuhrbedarfs für
fossilen Brennstoff (FFD) und eines Verhältnisses von Luft zu Brennstoff
für den
fossilen Brennstoff
statt auf der Grundlage des
Zufuhrbedarfs für
alternativen Brennstoff (AFD) und des Verhältnisses von Luft zu Brennstoff
für den
alternativen Brennstoff
bestimmt wird.
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Das
Gesamtluftbedarfsmodul 260 bestimmt anschließend den
gesamten Luftbedarf (Block 706), indem beispielsweise der
bei Block 702 bestimmte Luftbedarf für alternativen Brennstoff (AAD)
zu dem bei Block 704 bestimmten Luftbedarf für fossilen
Brennstoff (FAD) addiert wird. Das Gesamtluftbedarfsmodul 260 bestimmt
anschließend
die aktuelle Gesamtluftzufuhr (Block 708). Beispielsweise
kann das Gesamtluftbedarfsmodul 260 die aktuelle Gesamtluftzufuhr über den
Erhalt von Luftströmungsmessungen
von einem Luftströmungssensor
am Lufteinlass des Brenners (z. B. des in 1 wiedergegebenen
Luftströmungssensors 128) bestimmen.
Alternativ dazu kann das Gesamtluftbedarfsmodul 260 einen
gemessenen Overfire-Luftströmungswert
und einen gemessenen Unterwind-Luftströmungswert erhalten und summieren.
Bei einigen beispielhaften Implementierungen kann das Gesamtluftbedarfsmodul 260 Berechnungen
auf der Grundlage der erhaltenen gemessenen Overfire- und Unterwind-Luftströmungswerte
ausführen,
um einen lufttemperaturkompensierten und/oder luftdruckkompensierten
aktuellen Gesamtluftzufuhrwert zu erzeugen.
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Das
Gesamtluftbedarfsmodul 260 vergleicht anschließend den
bei Block 706 bestimmten Gesamtluftbedarf mit der bei Block 708 bestimmten
aktuellen Gesamtluftzufuhr (Block 710) und veranlasst,
dass die Luftgebläsesteuerung 262 und
die Overfire-Ventilatorsteuerung 266 die
aktuelle Gesamtluftzufuhr auf der Grundlage dieses Vergleichs anpassen
(Block 712). Beispielsweise kann das Gesamtluftbedarfsmodul 260 die
aktuelle Gesamtluftzufuhr unter Verwendung eines Rückwärtssteuerungsvorgangs
in Verbindung mit proportionalen und integralen Einstellungskonstanten
anpassen, um die Abweichung zwischen dem bei Block 706 bestimmten
Gesamtluftbedarf und der bei Block 708 bestimmten aktuellen
Gesamtluftzufuhr wesentlich zu minimieren oder zu eliminieren. Ferner
basiert bei dem in 2 dargestellten Beispiel die
Menge der Overfire-Luftströmung auf
der Menge der Unterwindluftströmung.
Insbesondere wird die vom Gesamtluftbedarfsmodul 260 bestimmte
Menge der Unterwindluftströmung
zur Luftgebläsesteuerung 262 gemeldet,
um die Menge der Unterwindluftströmung zu steuern, sowie zu einer
Luftverhältnisfunktion 264,
um eine Menge der Overfire-Luftströmung zu bestimmen. Die Luftverhältnisfunktion 264 kann
eine Kurve oder eine Funktion sein, die bewirkt, dass die Overfire-Luftströmung auf
der Grundlage der Unterwindluftströmung bestimmt wird. Bei einigen
beispielhaften Implementierungen ist die Luftverhältnisfunktion 264 während des
Betriebs des beispielhaften Dampferzeugungssystems 100 (1)
im Wesentlichen fest.
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Bei
einigen beispielhaften Implementierungen kann der Brenner 106 (1)
wegen der unterschiedlichen oder sich ändernden Brennstoffqualität (z. B.
Energiegehalt pro Brennstoffvolumen) von beispielsweise dem alternativen
Brennstoff Anpassungen der Menge der Overfire-Luftströmungszufuhr
erfordern. Das heißt, dass
die Luftverhältnisfunktion 264 relativ
weniger effiziente Overfire-Luftströmungszufuhrwerte erzeugen kann,
wenn sich die Brennstoffqualität
im Zeitverlauf ändert.
Zur Anpassung der Overfire-Luftströmung, um sicherzustellen, dass
das Dampferzeugungssystem 100 innerhalb vorgegebener Betriebsbedingungen
arbeitet (z. B. Dampfströmungsbedingungen,
Dampfdruckbedingungen, wirtschaftliche Bedingungen usw.), bestimmt die
Fuzzy-Hitzeabgabesteuerung 272 inkrementelle Anpassungen
der Overfire-Luftströmungszufuhr
(Block 714). Beispielsweise kann die Fuzzy-Hitzeabgabesteuerung 272 die
inkrementellen Anpas sungen entsprechend der vorstehenden Beschreibung
in Zusammenhang mit 2 beispielsweise unter Verwendung
einer 5×5-Fuzzy-Matrix
bestimmen, die auf einen Wert des Geschwindigkeitsverhältnisses
von Dampfströmung
gegenüber
Gesamtzufuhr in Zusammenhang mit dem alternativen Brennstoff (d.
h. auf ein Dampf-Zufuhr-Verhältnis)
verweist, sowie auf ein Saugluftverhältnis (Verhältnis von Overfire-Luft gegenüber Unterwindluft)
und auf die vom Energiekompensator 234 erzeugten Energiekompensationswerte.
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Die
Overfire-Ventilatorsteuerung 266 steuert anschließend den
Overfire-Ventilator auf der Grundlage der von der Luftverhältnisfunktion 264 bestimmten
Overfire-Luftströmungszufuhrwerte
und der von der Fuzzy-Hitzeabgabesteuerung 272 bestimmten
inkrementellen Anpassungswerte (Block 716). Die Kontrolle kehrt
anschließend
beispielsweise zu einer aufrufenden Funktion oder zu einem Prozess
wie dem in 3 wiedergegebenen beispielhaften
Prozess zurück.
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8 ist
ein Blockdiagramm eines beispielhaften Prozessorsystems, das zur
Implementierung der hier beschriebenen beispielhaften Vorrichtungen,
Verfahren und Herstellungsgegenstände verwendet werden kann.
Entsprechend der Darstellung in 8 umfasst
das Prozessorsystem 810 einen Prozessor 812, der
an einen Verbindungsbus 814 angeschlossen ist. Der Prozessor 812 umfasst
eine Registergruppe oder einen Registerraum 816, der in 8 als
vollkommen chipgestützt
dargestellt ist, der aber alternativ dazu vollständig oder teilweise außerhalb
des Chips angeordnet und über
dedizierte elektrische Verbindungen und/oder über den Verbindungsbus 814 direkt
mit dem Prozessor 812 verbunden sein könnte. Der Prozessor 812 kann
ein beliebiger geeigneter Prozessor, eine Prozessoreinheit oder
ein Mikroprozessor sein. Obwohl dies in 8 nicht
dargestellt ist, kann das System 810 ein Multiprozessorsystem
sein, und es kann somit einen oder mehrere zusätzliche Prozessoren umfassen,
die mit dem Prozessor 812 identisch sind oder die ihm ähnlich sind und
die kommunikativ an den Verbindungsbus 814 angeschlossen
sind.
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Der
in 8 wiedergegebene Prozessor 812 ist mit
einem Chipsatz 818 verbunden, der eine Speichersteuerung 820 und
eine Eingangs-/Ausgangs-(I/O)-Steuerung 822 umfasst. Wie
bereits bekannt ist, stellt ein Chipsatz normalerweise I/O- und
Speicherverwaltungsfunktionen bereit, sowie eine Vielzahl von Registern, Timern
usw. für
allgemeine und spezielle Zwecke, die durch einen oder mehrere mit
dem Chipsatz 818 verbundene Prozessoren zugänglich sind
oder von ihnen eingesetzt werden. Die Speichersteuerung 820 führt Funktionen
aus, die es dem Prozessor 812 (oder im Fall von mehreren
Prozessoren den Prozessoren) ermöglichen, auf
einen Systemspeicher 824 und einen Massenspeicher 825 zuzugreifen.
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Der
Systemspeicher 824 kann einen beliebigen gewünschten
Typ von flüchtigem
und/oder nicht flüchtigem
Speicher umfassen, wie z. B. statischen RAM (Static Random Access
Memory, SRAM), dynamischen RAM (Dynamic Random Access Memory, DRAM),
Flash-Speicher, Nur-Lese-Speicher (Read-Only-Memory, ROM) usw. Der
Massenspeicher 825 kann einen beliebigen gewünschten
Typ einer Massenspeichereinrichtung umfassen, wie z. B. Festplattenlaufwerke,
optische Laufwerke, Bandspeichereinrichtungen usw.
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Die
I/O-Steuerung 822 führt
Funktionen aus, die es dem Prozessor 812 ermöglichen, über einen I/O-Bus 832 mit
peripheren Eingangs-/Ausgangs-(I/O)-Einrichtungen 826 und 828 und
mit einer Netzschnittschnelle 830 zu kommunizieren. Die
I/O-Einrichtungen 826 und 828 können ein
beliebiger gewünschter
Typ einer I/O-Einrichtung sein, wie z. B. eine Tastatur, eine Videoanzeige
oder ein Monitor, eine Maus usw. Die Netzschnittstelle 830 kann
beispielsweise eine Ethernet-Einrichtung, eine asynchrone Übertragungseinrichtung
(Asynchronous Transfer Mode, ATM), eine 802.11-Einrichtung, ein
DSL-Modem, ein Kabelmodem, ein zellengestütztes Modem usw. sein, das
dem Prozessorsystem 810 die Kommunikation mit einem anderen
Prozessorsystem ermöglicht.
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Obwohl
die Speichersteuerung 820 und die I/O-Steuerung 822 in 8 als
separate Funktionsblöcke im
Chipsatz 818 dargestellt sind, können die von diesen Blöcken ausgeführten Funktionen
in einer einzelnen Halbleiterschaltung integriert sein, oder sie
können
unter Verwendung von zwei oder mehreren separaten integrierten Schaltungen
implementiert sein.
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Obwohl
hier bestimmte Systeme, Verfahren und Herstellungsgegenstände beschrieben
sind, ist der Schutzumfang dieses Patents nicht darauf beschränkt. Im
Gegensatz dazu deckt dieses Patent alle Systeme, Verfahren und Herstellungsgegenstände ab,
die in angemessener Weise entweder wörtlich oder gemäß der Äquivalenzdoktrin
in den Rahmen der beigefügten
Patentansprüche
fallen.