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Technisches Gebiet
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer
Sensorfolie zur Messung von Rissen einer Materialoberfläche mittels
des Comparativ Vacuum Measurement Verfahrens, eine Sensorfolie zur
Messung von Rissen einer Materialoberfläche mittels des Comparativ
Vacuum Measurement Verfahrens, ein Prüfverfahren zum Prüfen von
Oberflächenrissen
eines Bauteils mittels des Comparativ Vacuum Measurement Verfahrens,
eine Verwendung einer Sensorfolie zur Messung von Rissen einer Materialoberfläche sowie
ein Flugzeug mit einer Sensorfolie zur Messung von Rissen einer
Materialoberfläche
mittels des Comparativ Vacuum Measurement Verfahrens.
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Measurement
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Hintergrund der Erfindung
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Bei
Luftfahrzeugen ist es aufgrund von hohen Sicherheitsanforderungen
notwendig, den Zustand der Struktur eines Flugzeugs zu kontrollieren. Treten
beispielsweise Risse oder Brüche
in der Struktur bzw. in einer Strukturoberfläche auf, muss dies erkannt
und ggf. Reparaturmaßnahmen
eingeleitet werden.
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Eine
Möglichkeit
zur Untersuchung einer Rissbildung in Bauteilen bietet neben der
konventionellen zerstörungsfreien
Prüfung
(zfP) das in den Fachkreisen bekannte Structural Health Monitoring (SHM)
Verfahren. Unter der Structural Health Monitoring Methode versteht
man eine Überwachung
von Bauteilen mittels permanent integrierter Sensoren. Bei der konentionellen
zfP hingegen werden die Sensoren nach der Prüfung wieder von der Bauteiloberfläche entfern.
Mit Hilfe von SHM wird gegenüber
der konventionellen zfP aufgrund der permanent integrierten Sensoren
eine schnellere Strukturüberwachung
erreicht, woraus reduzierte Wartungskosten und eine erhöhte Verfügbarkeit
eines Flugzeuges resultieren.
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Eine
Technologie des SHM ist das in den Fachkreisen bekannte Comparativ
Vacuum Measurement (CVM)-Verfahren. Ein Sensorsubstrat bzw. eine
Sensorfolie weist dabei verschiedene Luft- und Vakuumkanäle, die
sog. Galerien, auf, wobei die Luftgalerien einen Atmosphärendruck
aufweisen und die Vakuumgalerien eine Unterdruck- bzw. eine Vakuumatmosphäre. Die
Sensorfolie wird auf ein zu prüfendes
Bauteil geklebt. Entsteht nun während
des operationellen Betriebes der Flugzeugstruktur ein Riss auf der
Oberfläche
unterhalb des CVM-Sensors, so strömt Luft aus der Luftgalerie über den
Riss in den Vakuumkanal. Die daraus resultierende Änderung
der Druckdifferenz zwischen der Vakuumgalerie und der Luftgalerie
wird gemessen als Signalträger für die Rißdetektion.
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Bisher
werden die Luft- und Vakuumkanäle auf
der Sensorfolie mittels Replikaverfahren (Abgussverfahren) oder
mittels Laserlithografie hergestellt. Beim Replikaverfahren wird
zunächst
eine Negativform hergestellt, welche die Vakuum- und Luftgalerien
trägt.
Anschließend
wird ein monomeres oder oligomeres Reaktionsgemisch in die Form
gegossen und dort ausgehärtet.
Das resultierende Positiv ist der CVM-Sensor – eine Kunststoffolie, welche die
Vakuum- und Luftgalerien trägt.
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DE 10 2004 057 290
A1 beschreibt ein Einbringen der Vakuum- und Luftgalerien
mit Hilfe von Laserlithografien in das Sensorsubstrat bzw. der Sensorfolie.
Der Kunststoff bzw. das Polymer wird infolge des lokalen Wärmeeintrages
durch den Laserstrahl verdampft. Das gewünschte Galeriemuster wird durch
entsprechende Lateralbewegung des Lasers eingebracht. Die Tiefe
des Oberflächenabtrags wird
durch das Verhältnis
von Vorschubgeschwindigkeit und Laserintensität sowie durch die Anzahl der Laserdurchgänge gesteuert.
Dabei ist es äußerst schwierig
die benötigte
Laserstärke
und den exakten Vorschub einzustellen, um die Tiefe der Galerien
exakt einzustellen. Häufig
sind mehrere Durchgänge notwendig,
um die gewünschten
Galerieformen zu erhalten.
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Darstellung der Erfindung
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Es
ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Sensorfolie bereitzustellen,
welche zur Anwendung des Comparativ-Vacuum-Measurement-Verfahrens
geeignet ist.
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Die
Aufgabe wird durch ein Verfahren zur Herstellung einer Sensorfolie
und einer Sensorfolie zur Messung von Rissen einer Materialoberfläche mittels
des Comparativ Vacuum Measurement Verfahrens, einem Prüfverfahren
zum Prüfen
von Oberflächenrissen
eines Bauteils mittels des Comparativ Vacuum Measurement Verfahrens,
einer Verwendung der Sensorfolie zum Messen von Rissen einer Materialoberfläche mittels
des Comparativ Vacuum Measurement Verfahrens und durch ein Flugzeug
mit einer Sensorfolie zur Messung von Rissen einer Materialoberfläche mittels
des Comparativ Vacuum Measurement Verfahrens mit den Merkmalen gemäß den unabhängigen Patentansprüchen 1,
16, 17 22 und 24 gelöst.
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Gemäß einer
beispielhaften Ausführungsform
der Erfindung wird ein Verfahren zur Herstellung einer Sensorfolie
zur Messung von Rissen einer Materialoberfläche mittels des Comparativ
Vacuum Measurement Verfahrens geschaffen. Eine Galerie wird mit
einem vorbestimmten Galerieverlauf entlang einer Oberfläche der
Sensorfolie, welche ein Kunststoffmaterial aufweist, mittels einer
Fräseinrichtung eingefräst.
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Gemäß einer
weiteren beispielhaften Ausführungsform
wird eine Sensorfolie zur Messung von Rissen einer Materialoberfläche mittels
des Comparativ Vacuum Measurement Verfahrens bereitgestellt, wobei
die Sensorfolie gemäß obigem
Herstellverfahren hergestellt ist.
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Gemäß einer
weiteren beispielhaften Ausführungsform
wird ein Prüfverfahren
zum Prüfen
von Oberflächenrissen
eines Bauteils mittels des Comparativ Vacuum Measurement Verfahrens
geschaffen, wobei zum Prüfen
eine Sensorfolie eingesetzt wird, welche mittels dem oben genannten
Herstellverfahren hergestellt wird. Zunächst wird eine Klebeschicht mit
einem Klebemittel auf eine Sensorfolienoberfläche aufgetragen. Die Sensorfolie
wird auf einer Bauteiloberfläche
aufgebracht. In der Galerie wird eine Vakuumatmosphäre bereitgestellt,
wobei eine Änderung
der Vakuumatmosphäre
in der Galerie mittels einer Messvorrichtung gemessen wird.
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Gemäß einer
weiteren beispielhaften Ausführungsform
wird die oben beschriebene Sensorfolie zur Messung von Rissen einer
Materialoberfläche mittels
des Comparativ Vacuum Measurement Verfahrens verwendet.
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Gemäß einer
weiteren beispielhaften Ausführungsform
wird ein Flugzeug mit einer oben beschriebenen Sensorfolie zur Messung
von Rissen einer Materialoberfläche
mittels des Comparativ Vacuum Measurement Verfahrens geschaffen.
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Mit
dem Herstellverfahren der Sensorfolien kann, anstatt von komplexen
und teueren Lasertechniken eine Fräseinrichtung oder eine Mikrofräseinrichtung
einen vorbestimmten Galerieverlauf entlang der Sensorfolienoberfläche erzeugen,
so dass ein gewünschtes
Muster an Galerien mit einer vorbestimmten Galerietiefe auf der
Sensorfläche
entsteht. Die spanabhebende Methode zur Herstellung der Galerien
mittels des Fräsens
ermöglicht
im Vergleich zur Laserablation eine schnellere und günstigere Herstellmöglichkeit
der Galerien. Dies ist darin begründet, dass die Betriebs- und
Anschaffungskosten einer Laseranlage im Vergleich zu einer Fräs- oder Mikrofräseinrichtung
hoch sind. Zudem wird für
die Laserablation ein hoher Zeitaufwand benötigt, da die Tiefe der Galerien
durch eine komplexe Steuerung hinsichtlich verschiedenster Parameter
vorgenommen werden muss. So muss zur Erreichung einer bestimmten
Tiefe einer Galerie Vorschubgeschwindigkeit in Verbindung mit der
Laserintensität äußerst exakt
ausgerichtet werden, um die Galerietiefe zu erreichen. Um eine vorbestimmte
Tiefe oder Breite der Galerien zu erreichen, muss der Laser teilweise mehrmals
den Galerieverlauf durchlaufen, so dass das gewünschte Ergebnis erzielt wird.
Mittels der Fräseinrichtung
kann mit nur einem Durchlauf die gewünschte Galerietiefe und Breite
erreicht werden, indem beispielsweise der Fräskopf exakt danach ausgerichtet
ist. Somit können
Produktionszeit und -kosten eingespart werden.
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Ferner
ist es von Vorteil, wenn die Kanten der Galeriewandungen äußerst glatt
ausgeführt
werden, um somit die Dichtigkeit zwischen der Bauteiloberfläche und
der Sensorfolie einzustellen und um somit einen möglichen
Luftaustausch bzw. möglichst kleine
Risse in der Oberfläche
messen zu können. Bei
der Laserablation kondensieren an den Kantender Galeriewandungen
zumeist grobkörnige
Verdampfungsprodukte aus dem Ablationsprozeß. Im Vergleich zu der Laserablation
kann mittels des Herstellverfahrens mit Mikrofräsung eine glättere Kanten der
Galeriewandung erzielt werden als mit der Laserablation. Dies führt zu einer
deutlich zuverlässigeren Messung.
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Unter
dem Begriff „Galerie" wird eine Nut bzw.
ein Kanal oder eine Durchgangsnut verstanden, welche in ihrer Tiefe
variiert oder durch das Material der Sensorfolie hindurchstößt. Mittels
des Mikrofräsens
kann eine definierte Breite der Galerie von 100 bis 250 Mikrometer
bereitgestellt werden.
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Gemäß einer
weiteren beispielhaften Ausführungsform
wird die Sensorfolie auf einen Vakuumtisch aufgelegt und zum Befestigen
der Sensorfolie ein Vakuum auf dem Vakuumtisch erzeugt. Damit kann
die Sensorfolie äußerst genau
und schonend zur Bearbeitung bzw. zum Fräsen befestigt werden. Ohne
weitere Hilfsmittel kann die Sensorfolie dabei allein durch den
entstehenden Unterdruck befestigt werden, ohne eine Verformung der
Sensorfolie während
des Bearbeitens zu erhalten.
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Gemäß einer
weiteren beispielhaften Ausführungsform
ist die Fräseinrichtung
eingerichtet, mittels Hochdrehzahlfräsens die Galerie einzufräsen, wobei
die Fräseinrichtung
eine Drehzahl von 19.000 bis 21.000 Umdrehungen pro Minute aufweist.
Mit steigender Drehzahl kann die Glätte der Galeriewände verbessert
werden, so dass später
eine exaktere Messung von Rissen vorgenommen werden kann. Dabei
ist nur ein Fertigungsdurchgang notwendig, um die Glätte zu erreichen.
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Gemäß einer
weiteren beispielhaften Ausführungsform
wird die Sensorfolie zunächst
vor dem Einfräsen
mit einer ersten Temperatur mit einer ersten Zeitdauer getempert.
Anschließend
wird mit einer zweiten Zeitdauer die Sensorfolie auf eine Umgebungstemperatur
abgekühlt.
Kunststoffe können
aufgrund des Temperns verbesserte Struktureigenschaften für das Fräsen aufweisen.
Tempern bedeutet, dass ein Festkörper
auf eine Temperatur unterhalb der Schmelztemperatur erhitzt wird.
Dies geschieht in einer ersten Temperatur und einer ersten Zeitdauer,
wobei Strukturdefekte ausgeglichen werden und die Nah- und Fernordnung
einer geringeren freien Enthalpie streben. Nach dem Erhitzen bzw. des
Temperns mit der ersten Temperatur und der ersten Zeitdauer wird
die Sensorfolie langsam auf die Umgebungstemperatur mit einer zweiten
Zeitdauer abgekühlt.
Da Kunststoffe oftmals recht zäh
sind, kann mit dem Tempern eine verbesserte Spanbarkeit des Kunststoffs
erreicht werden. Infolge der Temperung kommt es zu einer Materialverhärtung des Kunststoffs
und damit zu einer Abnahme der Zähigkeit.
Diese Zähigkeitsabnahme
des Kunststoffs ist auf den durch die Temperung verursachten Teilkristallisationsprozess
des Kunststoffs bzw. der Polymere zurückzuführen. Somit kann eine Materialeigenschaft
des Kunststoffs, wie beispielsweise die Zähigkeit oder die Verwölbung, verbessert
werden, so dass die Weiterverarbeitung deutlich vereinfacht und
verbessert wird.
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Gemäß einer
weiteren beispielhaften Ausführungsform
wird die Sensorfolie mit der ersten Temperatur bei ca. 280° bis 320° und einer
ersten Zeitdauer von 8 bis 12 Minuten getempert.
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Gemäß einer
weiteren beispielhaften Ausführungsform
der Erfindung wird die Galerie mit einer vordefinierten Tiefe in
die Sensorplatte eingefräst. Mittels
des Einfräsens
kann eine vordefinierte Tiefe eingestellt werden. Die vordefinierte
Tiefe kann dabei je nach Dicke der Sensorplatte 25 bis 100 Mikrometer aufweisen.
Im Vergleich zur Galerieerzeugung durch Laserablation kann mittels
des Fräsverfahrens
eine vordefinierte Tiefe eingestellt werden und beispielsweise mittels
eines Durchgangs die Tiefe der Galerie abgetragen werden. Eine mehrfache
Wiederholung ist nicht notwendig, so dass äußerst zügig und kostensparend eine
Galerie in der Sensorfolie erzeugt werden kann.
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Gemäß einer
weiteren beispielhaften Ausführungsform
wird eine Galerie derart eingefräst, dass
ein Durchgangskanal mit dem vorbestimmten Galerieverlauf entlang
der Sensorfolie gebildet wird. Anschließend wird eine Versiegelungsschicht
auf einer Seite des Durchgangskanal aufgetragen. Nach Auftragung
der Versiegelungsschicht auf einer Seite des Durchgangskanals wird
ebenfalls eine Galerie erhalten, welche eine Tiefe entsprechend
der Dicke der Sensorfolie aufweist. Bei Bildung eines Durchgangskanals
muss nicht auf eine bestimmte vordefinierte Tiefe geachtet werden,
sondern es kann einfach ein Durchgangskanal ohne Rücksicht
auf die Tiefe gefräst
werden. Somit können
Zeit und Kosten eingespart werden, da nicht auf eine vorbestimmte Tiefe
Rücksicht
genommen werden muss.
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Gemäß einer
weiteren beispielhaften Ausführungsform
der Erfindung wird während
des Fräsens
mittels einer Blasdüse
die beim Fräsen
entstehenden Frässpäne abgeblasen
und die Sensorfolie während
des Fräsens
mittels der Blasdüse
gekühlt. Da
beim Fräsen
mit hohen Drehzahlen und zügigen Vorschubgeschwindigkeiten
gearbeitet wird, entstehen hohe Temperaturen. Zudem müssen die
Frässpäne von der
Abspanfläche
beseitigt werden, um eine glatte Galeriewand zu erreichen. Mit der
Blasdüse
kann direkt an der Abspanstelle ein Frässpan beseitigt werden und
die Sensorfolie gekühlt
werden, so dass äußerst schnelle
Drehzahlen und Vorschubgeschwindigkeiten ermöglicht werden.
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Gemäß einer
weiteren beispielhaften Ausführungsform
werden die beim Fräsen
entstehende Frässpäne mittels
einer Absaugeinrichtung abgeblasen. Ferner wird die Sensorfolie
während
des Fräsens
mittels der Absaugeinrichtung gekühlt. Die Absaugeinrichtung
erzeugt einen Saugluftstrom, der die Frässpäne beseitigt und mittels des
entstandenen Saugstroms die Sensorfolie kühlt, so dass mit äußerst hohen
Drehzahlen und Vorschubgeschwindigkeiten gearbeitet werden kann.
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Gemäß einer
weiteren beispielhaften Ausführungsform
wird eine Oberflächenversiegelung, insbesondere
eine Metallfirnislackversiegelung in die Galerie aufgebracht. Somit
kann die Glätte
der Galeriewände
erhöht
werden, so dass eine verbesserte Messung einer Rissbildung einer
Bauteiloberfläche erzielt
werden kann. Die Metallfirnislackversiegelung kann beispielsweise
Silberzapon aufweisen.
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Gemäß einer
weiteren beispielhaften Ausführungsform
wird eine weitere Galerie mit einem weiteren vorbestimmten Galerieverlauf
entlang einer Oberfläche
der Sensorfolie mittels der Fräseinrichtung
eingebracht. Somit kann eine Vielzahl von Galerien bzw. weiteren
Galerien auf der Sensorfolie eingefräst werden. Im späteren Einsatz
kann an der einen Galerie dann ein Vakuum bzw. ein Unterdruck und
an der weiteren Galerie ein Atmosphärendruck angeschlossen werden,
so dass eine Rissbildung gemessen werden kann. Je enger die Galerien
und die weiteren Galerien zusammenliegen, desto besser bzw. desto
kleinere Risse können
gemessen werden. Mittels des Fräsens
können äußerst feine
bzw. äußerst schmale
Galerien erzeugt bzw. eingefräst
werden, die es erlauben einen äußerst geringen
Galerieabstand auf der Sensorfolie bereitzustellen, so dass die
Messung von Rissen auf einer Bauteiloberfläche verbessert werden kann.
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Gemäß einer
weiteren beispielhaften Ausführungsform
ist die weitere Galerie mit dem weiteren vorbestimmten Galerieverlauf
parallel zu dem vorbestimmten Galerieverlauf der Galerie eingefräst. Somit wird
entlang eines bestimmten Galeriemusters sichergestellt, dass jegliche
Art von Rissen auf einer zu untersuchenden Fläche gemessen werden können.
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Gemäß einer
weiteren beispielhaften Ausführungsform
wird die Sensorfolie auf dem Vakuumtisch mittels eines Klebebands
befestigt. Damit kann die Sensorfolie fester an einen Tisch gespannt
werden, um ein Verschieben während
des Fräsens
zu verhindern.
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Gemäß einer
weiteren beispielhaften Ausführungsform
ist das Kunststoffmaterial ein Polyimidmaterial. Polyimid ist ein
thermoplastischer oder ein duroplastischer Hochleistungskunststoff
aus der Gruppe der Polyimide. Ein Polyimid kann in Form einer Folie
hergestellt werden.
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Gemäß einer
weiteren beispielhaften Ausführungsform
kann der vorbestimmte Galerieverlauf aus der Gruppe bestehend aus
linearen und kurvenförmigen
Galerieverläufen
ausgewählt
sein. Indem der Galerieverlauf beispielsweise linienförmig, kurvenförmig oder
eine Mischung aus linienförmigen und
kurvenförmigen
Galerieverläufen
ist, kann mittels des dadurch bereitgestellten Musters an Galerieverläufen eine
Messfläche
des zu untersuchenden Bauteils derart abgedeckt wird, dass nahezu
jede Rissausbreitungsrichtung gemessen werden kann. Somit kann die
Messsicherheit der Sensorfolie deutlich verbessert werden.
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Gemäß einer
weiteren beispielhaften Ausführungsform
kann eine vorbestimmten Galerieform in die Galerie mittels eines
Fräsbohrers
der Fräseinrichtung
eingefräst
werfen. Mit einem bestimmten Formfräser bzw. Fräsbohrer können die Galerien im Querschnitt
eine kegelförmige,
dreieckförmige,
runde oder rechteckige Form aufweisen.
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Gemäß einer
weiteren beispielhaften Ausführungsform
des Prüfverfahrens
wird an einer weiteren Galerie Umgebungsluft angelegt, wobei die
Umgebungsluft der weiteren Galerie entlang eines Risses des Bauteils
in die Vakuumgalerie eintreten kann. Eine Änderung der Vakuumatmosphäre in der
Galerie wird mittels der Messvorrichtung gemessen. Somit kann die
Luft aus den weiteren Galerien entlang des Risses des Bauteils in
die Galerie mit der Vakuumatmosphäre eindringen, so dass eine
Druckänderung
gemessen werden kann.
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Gemäß einem
weiteren beispielhaften Ausführungsbeispiel
wird das Klebemittel auflaminiert. Im Gegensatz zum Aufsprühverfahren
des Klebstoffs bleiben bei einer Lamination, d. h. beispielsweise
des Auftragens von Klebstoff mittels eines Streichverfahrens oder
mittels einer Klebefolie, die Galerien frei von Klebstoff, so dass
keine Einschränkung
der Messung aufgrund des Klebemittels entsteht. Im Gegensatz zum
Aufsprühverfahren
des Klebstoffs bleiben bei einer Lamination, d. h. beispielsweise
des Auftragens von Klebstoff mittels eines Streichverfahrens oder
mittels einer Klebefolie, die Galerien frei von Klebstoff, so dass
keine Einschränkung
der Messung aufgrund des Klebemittels entsteht.
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Gemäß einem
weiteren beispielhaften Ausführungsbeispiel
wird das Klebemittel aufgesprüht. Mittels
Aufsprühens
kann zügig
eine Klebeschicht aufgetragen werden.
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Gemäß einer
weiteren beispielhaften Ausführungsform
des Prüfverfahrens
wird die Sensorfolie auf das Bauteil mittels einer elektrischen
Aufrollvorrichtung aufgerollt. Somit kann die Sensorfolie gleichmäßig und
unter einem gleichmäßig vorbestimmten
Druck auf das Bauteil aufgerollt werden, so dass keine Undichtigkeiten
zwischen den Galerien und der Umgebung entstehen, so dass ein Luftaustausch
zwischen den Galerien lediglich durch einen Riss der Bauteiloberfläche entstehen
kann.
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Gemäß einer
weiteren beispielhaften Ausführungsform
der Verwendung wird die Sensorfolie in einem Flugzeug verwendet.
Gerade in Flugzeugen, bei denen ein hoher Sicherheitsstandard gewährleistet
werden muss, bestehen hohe Sicherheitsanforderungen an die Strukturüberwachung
bzw. an das Structural Health Monitoring. Daher muss auch an unzugänglichen
Stellen, wie beispielsweise in den Kerosintanks oder sonstigen Behältern, eine
Rissuntersuchung vorgenommen werden. Mittels einer Anbringung der
Sensorfolie, welche permanent eingebaut bleiben kann, ist jederzeit
eine Untersuchung der Bauteiloberflächen nach Rissen möglich, ohne dass
lange Rüstzeiten
der Prüfanordnung
notwendig sind.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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Im
Folgenden werden zur weiteren Erläuterung und zum besseren Verständnis der
vorliegenden Erfindung Ausführungsbeispiele
unter Bezugnahme auf die beigefügten
Zeichnungen näher
beschrieben. Es zeigen:
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1 eine
schematische Darstellung einer Herstellvorrichtung für eine Sensorfolie,
wie es aus dem Stand der Technik bekannt ist;
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2 eine
schematische Darstellung einer Herstellanordnung gemäß einer
beispielhaften Ausführungsform
der Erfindung;
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3 eine
schematische Darstellung einer beispielhaften Ausführungsform
einer Herstellanordnung mit einer Blasdüse und einer Absaugvorrichtung
gemäß einer
beispielhaften Ausführungsform der
Erfindung;
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4 eine
schematische Darstellung einer Sensorfolie mit mehreren Galerien
gemäß einer
beispielhaften Ausführungsform;
und
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5 eine
Mikroskopaufnahme einer gefrästen
Galerie gemäß einer
beispielhaften Ausführungsform.
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Detaillierte Beschreibung von exemplarischen
Ausführungsformen
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Gleiche
oder ähnliche
Komponenten in unterschiedlichen Figuren sind mit gleichen Bezugsziffern
versehen. Die Darstellungen in den Figuren sind schematisch und
nicht maßstäblich.
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2 zeigt
eine beispielhafte Ausführungsform
der Herstellanordnung, mit dem eine Sensorfolie 1 gemäß dem erfindungsgemäßen Herstellungsverfahren
hergestellt werden kann. Einer Galerie 2 mit einem vorbestimmten
Galerieverlauf wird entlang einer Oberfläche der Sensorfolie 1 mittels
einer Fräseinrichtung 3 eingefräst. Die
Sensorfolie 1 weist dabei ein Kunststoffmaterial auf.
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1 zeigt
eine bekannte Herstellanordnung zur Herstellung einer Sensorfolie
für das
Comparativ Vacuum Measurement Verfahren. Mittels eines Lasers 8 wird
aufgrund der dabei entstehenden Hitze in einer Verdampfungszone 9 eine
Galerie 2 in einem Sensormaterial 1 eingebracht.
Der Laser 8 bewegt sich dabei entlang der Vorschubrichtung 10.
Um eine vorbestimmte Tiefe der Galerie 2 zu erhalten, muss
die Geschwindigkeit in Vorschubrichtung 10 und die Laserintensität des Lasers 8 exakt
eingestellt werden oder durch mehrmaliges Überfahren des Lasers über die
Sensorfolie 1 eine gewisse Tiefe zu erreichen.
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In 2 wird
eine Vorrichtung dargestellt, mit der eine beispielhaften Ausführungsform
des Verfahrens ausgeführt
werden kann. Ein Fräsbohrer 3 kann
mit einem Vorschub 10 eine Galerie 2 in die Sensorfolie 1 einfräsen. Ferner
kann die Sensorfolie 1 auf einem Vakuumtisch befestigt
werden, welcher Vakuumkanäle 5 aufweist.
Mittels Erzeugung eines Vakuums des Vakuumtisches 4 kann
die Sensorfolie 1 schonend befestigt werden, so dass während des Fräsvorgangs,
d. h. während
des Vorschubs 10, der Fräsbohrer 3 die Sensorfolie 1 nicht
verschiebt. Der Fräsbohrer 3 ist
dabei auf einer Oberfläche
mit einer bestimmten Höhe
bewegbar. Mittels einer freien Beweglichkeit in X- und Y-Richtung
des Fräsbohrers 3 kann
jegliche Form der Galerien 2 erzeugt werden.
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3 zeigt
eine Draufsicht der Herstellanordnung für eine Sensorfolie zur Messung
von Rissen einer Metalloberfläche
mittels des Comparativ Vacuum Measurement Verfahrens. Ein Fräsbohrer 3 ist
entlang des Vorschubs 10 bewegbar und kann somit eine Galerie 2 auf
die Sensorfolie 1 auftragen. Mittels einer Blasdüse 6 und/oder
einer Absaugvorrichtung 7 kann die Sensorfolie 1 gekühlt werden,
so dass das Kunststoffmaterial der Sensorfolie 1 nicht verdampft
oder zu heiß wird.
Die Frässpäne der Sensorfolie 1 können mittels
der Blasdüse 6 oder
der Absaugvorrichtung 7 von der Bearbeitungsfläche entfernt
werden.
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Aufgrund
des Kühlens
der Blasdüse 6 oder der
Absaugvorrichtung 7 können
höhere
Drehzahlen gefahren werden, wie beispielsweise 18.000 bis 22.000
Umdrehungen pro Minute oder ein schnellerer Vorschub 10 umgesetzt
werden.
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4 zeigt
eine Sensorplatte 1 mit einer Mehrzahl an Galerien 2 und
weiteren Galerien 20. Die weiteren Galerien 20 können beispielsweise
mit Umgebungsluft gefüllt
sein und die Galerien 2 mit einer Vakuumatmosphäre. Die
Sensorfolie 1 wird auf eine Bauteiloberfläche gelegt.
Befindet sich auf der Bauteiloberfläche ein Riss, so kann ein Druckaustausch
entlang des Risses zwischen der Vakuumgalerie 2 und der
Umgebungsgalerie 20 entstehen. Dieser Druckaustausch ist
messbar, sodass auf einen Oberflächenriss
geschlossen werden kann.
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Ferner
ist eine Galerie 2' dargestellt,
die einen nicht-linearen Galerieverlauf darstellt. Es können mittels
des Fräsverfahrens
somit alle unterschiedlichen Galerieformverläufe bereitgestellt werden.
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5 zeigt
eine Mikroskopaufnahme einer gefrästen Galerie 2 in
einer Sensorfolie 1. Die Breite der Galerie 2 beträgt dabei
ca. 25 Mikrometer. Mit einer Fräsdrehzahl
von ca. 20000 Umdrehungen pro Minute kann im Vergleich zu der üblichen
Laserablation eine glättere
Galerieoberfläche
erhalten werden, welches unter dem Mikroskop erkennbar wird.
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Ergänzend ist
darauf hinzuweisen, dass „umfassend" keine anderen Elemente
oder Schritte ausschließt
und „eine" oder „ein" keine Vielzahl ausschließt. Ferner
sei darauf hingewiesen, dass Merkmale oder Schritte, die mit Verweis
auf eines der obigen Ausführungsbeispiele
beschrieben worden sind, auch in Kombination mit anderen Merkmalen
oder Schritten anderer oben beschriebener Ausführungsbeispiele verwendet werden
können.
Bezugszeichen in den Ansprüchen
sind nicht als Einschränkung
anzusehen.
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- 1
- Sensorfolie
- 2
- Galerie
- 3
- Fräseinrichtung
- 4
- Vakuumtisch
- 5
- Vakuumleitung
- 6
- Blasdüse
- 7
- Absaugvorrichtung
- 8
- Laser
- 9
- Verdampfungszone
- 10
- Vorschubrichtung
- 20
- weitere
Galerie