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Die
Erfindung betrifft eine Gasgenerator-Einheit nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 1 und eine Baugruppe nach dem Oberbegriff des Anspruchs
6.
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Eine
gattungsgemäße Gasgenerator-Einheit bzw.
eine gattungsgemäße Baugruppe
ist beispielsweise aus der
DE
20 2005 008 847.1 bekannt. Hier ist eine Gasgenerator-Einheit
beschrieben, die im allgemeinen horizontal und senkrecht zur Fahrtrichtung in
einer Fahrzeuglehne angeordnet ist. Die Gasgenerator-Einheit ist
hierbei mit einer Befestigungsplatte verbunden, welche Teil des
Sitzrahmens ist oder welche mit dem Sitzrahmen verbunden ist. Der
Vorteil einer solchen Gasgenerator-Einheit bzw. einer solchen Baugruppe
besteht insbesondere in der platzsparenden Anordnung. Die in der
DE 20 2005 008 847.1 beschriebene
Gasgenerator-Einheit soll sich im Falle eines Lagerbrandes schubneutral
verhalten. Dies wird hier dadurch erreicht, dass die Hülse, welche den
Gasgenerator umgibt, Durchbrechungen aufweist, die von einem schmelz-
oder brennbaren Abdeckelement abgedeckt sind. Im Falle eines Lagerbrandes
geben die Abdeckelemente bzw. das Abdeckelement die radialsymmetrisch
angeordneten Durchbrechungen frei, so dass das Gas im wesentlichen
durch diese Durchbrechungen ausströmt und sich die Gasgenerator-Einheit
somit im wesentlichen schubneutral verhält.
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Auch
wenn diese Lösung
grundsätzlich
sehr gut funktioniert, hat sie folgenden Nachteil: Es muss ein Kunststoff
ausgewählt
werden, der einerseits der Belastung bei der normalen Betätigung des
Gasgenerators standhält,
und andererseits in einer definierten Brandsituation seine Formstabilität verliert.
Auch wenn Kunststoffe, die alle geforderten Bedingungen erfüllen, erhältlich sind,
so ist der Nachweis, dass die Gasgenerator-Einheit alle notwendigen
Eigenschaften erfüllt,
relativ schwer zu führen.
Insbesondere im Hinblick darauf, dass solche Gasgenerator-Einheiten in
vielen Ländern
eingesetzt wer den, muss ein großer
Testaufwand betrieben werden, um nachzuweisen, dass alle in Frage
kommenden nationalen Vorschriften (oder auch interne Vorschriften
der Fahrzeugindustrie) erfüllt
werden.
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Hiervon
ausgehend ist es Aufgabe der Erfindung, eine gattungsgemäße Gasgenerator-Einheit bzw.
eine gattungsgemäße Baugruppe
dahingehend weiterzubilden, dass sich die Gasgenerator-Einheit bzw.
die Baugruppe im Falle eines Lagerbrandes schubneutral verhält, wobei
sie ohne definiert schmelz- oder brennbare Kunststoffe auskommen soll.
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Diese
Aufgabe wird durch eine Gasgenerator-Einheit mit den Merkmalen des
Anspruchs 1 bzw. eine Baugruppe mit den Merkmalen des Anspruchs
6 gelöst.
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Erfindungsgemäß ist ein
montierter Zustand und ein Transportzustand vorgesehen, wobei die
relative Position zwischen Gasgenerator und Hülse im montierten Zustand und
im Transportzustand voneinander verschieden sind. Hierbei ist der
Transportzustand so gewählt,
dass Gas, welches aus dem Ausströmbereich
des Gasgenerators austritt, nicht, oder nur in geringem Maße mit der
Hülse wechselwirkt. Dies
kann entweder dadurch geschehen, dass sich im Transportzustand zumindest
der Ausströmbereich des
Gasgenerators außerhalb
der Hülse
befindet, oder dadurch, dass die Hülse Bohrungen aufweist, die
im Transportzustand so positioniert sind, dass der wesentliche Teil
des Gases unmittelbar durch sie austritt, ohne mit der Wandung der
Hülse Kontakt
zu haben.
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Die
Erfindung wird nun anhand von Ausführungsbeispielen mit Bezug
auf die Figuren näher
erläutert.
Hierbei zeigen:
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1 Eine
perspektivische Darstellung einer Gasgenerator-Einheit und einer
Befestigungsplatte gemäß eines
ersten Ausführungsbeispiels,
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2 die
Bauteile aus 1, wobei der Gasgenerator an
der Befestigungsplatte befestigt ist und wobei sich die Hülse in ihrer
Transportstellung befindet,
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3 das
in 2 Gezeigte, wobei sich die Hülse in ihrer Montagestellung
befindet,
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4 ein
zweites Ausführungsbeispiel
der Erfindung, wobei sich die Hülse
in Transportstellung befindet,
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5 das
in 4 Gezeigte, wobei sich die Hülse in Montagestellung befindet
und
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6 ein
drittes Ausführungsbeispiel
der Erfindung.
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Die 1 zeigt
eine Befestigungsplatte 30 und eine Gasgenerator-Einheit 5,
welche mit der Befestigungsplatte 30 zu einer Baugruppe
verbunden wird. Die Gasgenerator-Einheit 5 wiederum besteht aus
dem zylindrischen Gasgenerator 10 und der auf dem Gasgenerator 10 angeordneten
Hülse 20.
Die Gasgenerator-Einheit 5 ist wie folgt aufgebaut:
Der
vordere Abschnitt der Mantelfläche
des Gasgenerators 10 ist als Ausströmbereich 14 ausgebildet, d.h.,
hier befinden sich die Ausströmöffnungen 16, durch
die das Gas bei Betätigung
radial austritt. Die auf dem Gasgenerator 10 angeordnete
Hülse 20 weist
einen vorderen Abschnitt 24 und einen hinteren Abschnitt 22 auf.
Der Innendurchmesser des hinteren Abschnitts 22 ist nur
geringfügig
größer als
der Außendurchmesser
des Gasgenerators 10 (in 1 nur schematisch
dargestellt). Der vordere Abschnitt 24 der Hülse 20 hat
einen größeren Innendurchmesser,
so dass zwischen der Mantelfläche
des Gasgenerators 10 und dem vorderen Abschnitt 24 ein
Strömungskanal
in Form eines Ringspalts ausgebildet ist. Im in den 1 und 2 dargestellten
Zustand befindet sich dieser Ringspalt in einem Bereich, in dem keine
Ausströmöffnungen
vorgesehen sind.
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Der
Gasgenerator 10 wird mit einer Befestigungsplatte 30 verbunden.
Hierfür
weist der Verbindungsabschnitt 32 der Befestigungsplatte 30 Befestigungslö cher 38 auf,
durch die sich im montierten Zustand Schrauben erstrecken, die im
Gewinde der Stirnseite des Gasgenerators eingeschraubt sind (nicht
dargestellt). Der Verbindungsabschnitt 32 ist von Schlitzen 34 umgeben,
durch die das vom Gasgenerator kommende Gas in den (nicht dargestellten)
Gassack eintreten kann. Die Schlitze 34 sind durch Stege 33 getrennt,
die den Verbindungsabschnitt 32 halten.
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2 zeigt
die fertig montierte Baugruppe der 1 im Transportzustand.
Im Transportzustand befindet sich die Hülse 20 in ihrer Transportstellung, die
in diesem Ausführungsbeispiel
dadurch ausgezeichnet ist, dass sie sich in einer hinteren Position befindet,
in der der vordere Abschnitt 24 der Hülse 20 den Ausströmbereich 14 nicht überdeckt.
Es kann ein Sicherungsstreifen 45, beispielsweise aus Papier, vorgesehen
sein, der die Hülse 20 bis
zur Endmontage in ihrer Transportstellung arretiert.
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Bei
der Endmontage wird zunächst
die Befestigungsplatte 30 über Befestigungslaschen 36 mit dem
Sitzrahmen des Sitzes verbunden. Anschließend wird der Sicherungsstreifen 45 durchtrennt
und die Hülse
in die in 3 gezeigte Montagestellung geschoben
und in dieser Montagestellung mit der Befestigungsplatte 30 verschraubt,
so dass sich die Gasgeneratoreinheit im montierten Zustand befindet. Hierzu
weisen der mit dem vorderen Abschnitt 24 verbundene Flansch 26 und
die Befestigungsplatte 30 Bohrungen 26a und 30a auf.
Es ist somit zu jedem Zeitpunkt der Produktion sichergestellt, dass
auch bei einem versehentlichen Zünden
des Gasgenerators 10 dieser nicht beschleunigt wird und
raketenartig umherfliegt. im Montagezustand umgibt der vordere Abschnitt 24 den
Ausströmbereich 14,
so dass sich zwischen Ausströmbereich 14 und
Hülse 20 ein Ringspalt
befindet, in dem das Gas zunächst
eintritt und von dort durch die Schlitze 34 in den Gassack strömt. In diesem
Zustand verhält
sich die Gasgenerator-Einheit nicht mehr schubneutral, da das Gas gerichtet
in axialer Richtung aus der Gasgenerator-Einheit austritt. Die Schubneutralität wird jedoch erst
zu einem Zeitpunkt aufgehoben, nachdem die Gasgenerator-Einheit
mit einer größeren Struktur, hier
der Sitzlehne, verbunden ist, so dass die Aufhebung der Schubneutralität keine
Gefahr mehr darstellt. Es ist in diesem Ausführungsbeispiel auch möglich, die
Hülse im
Transportzustand überhaupt nicht
mit dem Gasgenerator zu verbinden, sondern separat zu lagern.
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Die 4 und 5 zeigen
ein zweites Ausführungsbeispiel
der Erfindung das dem eben beschriebenen Ausführungsbeispiel ähnlich ist.
Auch hier ist der Gasgenerator 10 über seine vordere Stirnfläche mit
dem Verbindungsabschnitt der Befestigungsplatte 30 verbunden.
Die Befestigungsplatte 30 ist identisch zur Befestigungsplatte
des ersten Ausführungsbeispiels.
Die Transportstellung (4) der Hülse 20 unterscheidet
sich in diesem Ausführungsbeispiel
von der Montagestellung (5) nicht durch die axiale Position
bzgl. des Gasgenerators 10, sondern in der radialen Position.
Der vordere Abschnitt 24 der Hülse 20 weist hier
Durchströmöffnungen 25 auf,
welche sich in der in 4 gezeigten Transportstellung
genau über
den Ausströmöffnungen 16 des Gasgenerators 10 befinden.
Wird der Gasgenerator 10 in diesem Zustand gezündet, so
strömt
das Gas nahezu ungestört
radial weiter und die Gasgenerator-Einheit verhält sich schubneutral.
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Um
die Gasgeneratoreinheit in den Montagezustand zu bringen, wird die
Hülse 20 in
die in 5 gezeigte Montagestellung gedreht und mit der Befestigungsplatte 30 verschraubt.
Ausströmöffnungen 16 und
Durchströmöffnungen 25 sind
hierbei zueinander versetzt, so dass das ausströmende Gas auf die Wandung der
Hülse 20 trifft
und zumindest zum überwiegenden
Teil axial in Richtung des Gassacks umgelenkt wird. Es wird also
ein Strömungskanal
gebildet. Innerhalb des zwischen Gasgenerator 10 und Hülse ausgebildeten
Ringspalts können
zusätzlich
axial verlaufende Stege angeordnet sein, die eine Abdichtung im
Montagezustand erhöhen
und somit dafür
sorgen, dass das Gas nahezu vollständig in den Gassack gelangt.
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6 zeigt
den Montagezustand des weiteren Ausführungsbeispiels der Erfindung.
Hier ist die Hülse 20 starr
mit der Befestigungsplatte 30 verbun den. Da die beiden
Teile in der Regel aus Metall sind, erfolgt das Verbinden in der
Regel durch eine Schweißnaht.
Im Transportzustand ist der Gasgenerator 10 vollständig von
der aus der Befestigungsplatte 30 und Hülse 20 bestehenden
Baugruppe getrennt, so dass es sich in üblicher Weise schubneutral
verhält.
Der Montagezustand wird dadurch hergestellt, dass der Gasgenerator 10 in
die Hülse 20 eingeschoben
wird (siehe 6) und über seine vordere Stirnfläche wie
bei den beiden ersten Ausführungsbeispielen
auch mit einem Verbindungsabschnitt der Befestigungsplatte 30 verschraubt
wird.
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- 10
- Gasgenerator
- 12
- vordere
Stirnfläche
- 14
- Ausströmbereich
- 16
- Ausströmöffnung
- 20
- Hülse
- 22
- hinterer
Abschnitt
- 24
- vorderer
Abschnitt
- 25
- Durchströmöffnung
- 26
- Flansch
- 26a
- Bohrung
- 28
- Befestigungslöcher
- 30
- Befestigungsplatte
- 30a
- Bohrung
- 32
- Verbindungsabschnitt
- 33
- Steg
- 34
- Schlitz
- 36
- Befestigungslaschen
- 40
- Versiegelung