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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Fassadenelement sowie ein dezentrales
Haustechniksystem.
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Zentrale
Haustechniksysteme zur Versorgung eines Gebäudes mit Warmwasser oder zur Temperierung
von Gebäuden
sind hinlänglich
bekannt.
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Aus
der
DE 10 2004
029 256 A1 ist eine dezentrale Belüftungsvorrichtung bekannt,
welche in eine Außenwand
eines Wohnraumes eingebracht wird, um den Wohnraum zu belüften.
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EP 1 593 915 A1 zeigt
eine dezentrale Haustechnikeinheit zum Heizen, zum Klimatisieren
und zur Warmwasserversorgung.
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EP 1 610 069 A1 zeigt
eine dezentrale Klimaanlage zum Kühlen und Heizen eines Raumes.
Dazu weist die Klimaanlage einen Ventilator und eine Luftreinigungseinheit
auf.
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DE 39 03 665 C2 zeigt
ein dezentrales Zimmer-Klimagerät
mit einem Kältemittelkreislauf.
Das Klimagerät
wird an einer Außenwand
befestigt. Ein Ableitrohr führt
durch eine Außenwand
ins Freie. Das Klimagerät
weist ferner einen durch die Außenwand ins
Freie führenden
Fortluftstutzen und einen Ansaugstutzen auf.
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Es
ist somit Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Haustechnikeinheit
und ein dezentrales Haustechniksystem vorzusehen, welches unter
einem verringerten Installationsaufwand installiert werden kann.
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Diese
Aufgabe wird durch ein Fassadenelement gemäß Anspruch 1 sowie durch ein
dezentrales Haustechniksystem gemäß Anspruch 10 gelöst.
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Somit
wird ein Fassadenelement mit einer Haustechnikeinheit, einer elektrischen
Zuleitung und einer Ableitung für
Kondensat für
die Haustechnikeinheit vorgesehen.
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Durch
das Vorsehen eines Fassadenelementes und eines dezentralen Haustechniksystems kann
eine Luftbefeuchtung eines Gebäudes
hygienischer erfolgen, da kein Luftkanalsystem benötigt wird.
Ferner wird der Planungsprozess wesentlich vereinfacht und die Wertschöpfung liegt
im Wesentlichen beim Hersteller der Fassadenelemente.
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Die
Haustechnikeinheit wird vorzugsweise in einem Gebäude nach
dem Passivhaus-Standard eingesetzt.
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Die
Erfindung betrifft den Gedanken, dezentrale Haustechnikeinheiten
bzw. Fassadenelemente zur dezentralen Belüftung, Erwärmung oder Kühlung eines
Raumes vorzusehen. Die Haustechnikeinheiten weisen die komplette
Haustechnik für
eine Lüftung,
Heizung, Temperierung und optional für eine Warmwassererzeugung
auf.
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Die
Haustechnikeinheit wird in einem Fassadenelement integriert, so
dass durch Einbau des Fassadenelements die komplette Haustechnik
installiert wird. Wenn das Fassadenelement mit der Haustechnikeinheit
für Wohnräume installiert
wird, dann kann die Haustechnikeinheit eine Außenluft-Wärmepumpe aufweisen, welche
neben der Lüftung
auch ein Heizen bzw. ein Temperieren ermöglicht, indem der Kältekreis
reversiert betrieben werden kann.
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Die
Haustechnikeinheit wird vorzugsweise als ein Teil einer dezentralen
Systemlösung
für eine Klimatisierung
und eine Warmwasserbereitung in einem Gebäude nach dem Passivhaus-Standard
verwendet. In derartigen Gebäuden
wird eine gedämmte Gebäudehülle (mittlerer
U-Wert < 0,15 W/m2K) und eine hocheffiziente Wärmerückgewinnung
in der Lüftung
mit einem Heizwärmebedarf
von maximal 15 kWh/22a – bezogen auf die beheizte
Wohnfläche – erreicht.
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Mit
den erfindungsgemäßen Haustechnikeinheiten
wird kein Fachplaner mehr benötigt,
sondern die Auswahl und Festlegung sowie die Anordnung der Haustechnikeinheiten
kann beispielsweise von einem Architekten vorgenommen werden. Ferner
müssen
keine weiteren Rohr- oder Kanalverbindungen mehr installiert werden.
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Durch
die Verwendung einer Luft/Luft-Wärmepumpe
für den
Heizbetrieb kann ein großer
Anteil der Umweltwärme
der Außenluft
entzogen werden. Eine notwendige Enteisung des Verdampfers kann über einen
Wärmeblock
mittels des Kältekreises
erfolgen. Zusätzlich
dazu kann eine Vereisung des Gegenstrom-Wärmetauschers
im Lüftungsteil
verhindert werden.
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In
einer weiteren Ausgestaltung enthält die dezentrale Haustechnikeinheit
eine Verschattungsanlage, wie eine Jalousie oder ein Außenrollo,
welches in Abhängigkeit
von den inneren und äußeren Licht-
und Temperaturverhältnissen
von einer Steuereinheit der dezentralen Haustechnikeinheit angesteuert
wird. Auch eine manuelle Ansteuerung der vorzugsweise elektrisch
angetriebenen Verschattungsanlage ist über eine Fernsteuerung vorgesehen.
Bei starker Sonneneinstrahlung, z.B. im Sommer, wird die Verschattungsanlage
heruntergefahren bzw. die Jalousie so eingestellt, dass die Sonneneinstrahlung
in den Raum eingeschränkt
wird. Vorteilhaft ist auch eine Steuerung der Abschattung über Lichtsensoren, über die
die Stellung des Außenrollos oder
der Jalousie eingestellt wird. So ist es möglich, neben einer Verschattung
auch den Einfall des indirekten Lichtes einzustellen.
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Entsprechend
einem weiteren erfinderischen Gedanken enthält die Haustechnikeinheit ein
außen angebrachtes
Solarmodul. Das Solarmodul ist in vorteilhafter Weise an einem Rahmen
oder an Gehäuseteilen
der dezentralen Haustechnikeinheit und/oder dem Fassadenelement
angebracht. Soweit die Fassade es zulässt, ist das Solarmodul größer, z.B.
breiter oder höher
als die Fassadeneinheit. Das Solarmodul kann auch schräg an der
dezentralen Haustechnikeinheit angebracht werden, insbesondere horizontal
abgewinkelt, so dass die Sonne optimal auf das Solarmodul scheinen
kann. Eine weitere Verbesserung der Effizienz wird dadurch erreicht,
dass das Solarmodul über
eine Zeit- oder Lichtsteuerung der Sonne nachgeführt wird, wobei eine vertikale
und horizontale Nachführung
besonders vorteilhaft ist. Das Solarmodul kann sich weiterhin auf
einen Fensterrahmen oder andere Fassadenelemente erstrecken. Handelt
es sich bei dem Solarmodul um ein Fotovoltaikmodul, so ist dies
dafür vorgesehen,
den Strom entweder direkt an die Haustechnikeinheit, z.B. zum Betrieb
eines Lüfters
oder des Elektromotors des Wärmepumpen-Verdichters,
oder an das Stromnetz abzugeben. Bei der Abgabe an das Stromnetz
enthält
die Haustechnikeinheit des weiteren einen Wechselrichter. Dieser
ist auch erforderlich, falls die elektrischen Komponenten des Haustechnikmoduls mit
einer anderen Stromart, als das Fotovoltaikmodul erzeugt, z.B. mit
Wechselstrom, betrieben werden. Auch ein Mischbetrieb ist denkbar,
d.h. dass der Strom vom Fotovoltaikmodul zum Teil an die Haustechnikeinheit
und an das Stromnetz abgegeben wird.
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Ist
ein thermischer Solarkollektor außen in die dezentrale Haustechnik
integriert oder vorgesetzt, wird mit der thermischen Energie ein
Brauchwasserspeicher oder ein Heizsystem oder eine Luftvorerwärmung betrieben.
Insbesondere wenn die dezentrale Haustechnikeinheit für die Küche oder
das Bad vorgesehen ist, wird zur Bereitstellung von Warmwasser ein
Warmwasserspeicher mit der thermischen Solarenergie über den
Kollektor zumindest zusätzlich
erwärmt.
Hierbei ist die Wärmepumpe
in vorteilhafter Weise etwas stärker
ausgelegt, um eine Warmwasserbereitung zu gewährleisten. Der Brauchwasserspeicher
ist entweder an die dezentrale Haustechnikeinheit hydraulisch und/oder
elektrisch angeschlossen oder in die Haustechnikeinheit integriert.
Der Brauchwasserspeicher ist bei der integrierten Bauweise in vorteilhafter
Weise unter der Wärmepumpe angebracht.
Zur besseren Montage ist es weiterhin vorteilhaft, den Brauchwasserspeicher und
das dezentrale Haustechnikmodul getrennt zu transportieren. Gemäß einem
weiteren Gedanken der Erfindung wird die Solarenergie in eine Fußboden-
oder Wandheizung oder auch in ein anderes Heizsystem eingespeist.
Insbesondere von Vorteil ist es, die Wärmesenken des Gebäudes thermisch
auszugleichen. Das Heizsystem ist insbesondere in das Fassadenelement
integriert. Die Heizeinheiten sind dazu in vorteilhafter Weise zumindest
teilweise um das Fenster herumgelegt, um die Strahlungssenke des
Fensters auszugleichen.
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Im
Winterbetrieb ist es vorteilhaft, die angesaugte Außenluft
mit der Energie des Solarmoduls entweder per elektrischem Strom
des Fotovoltaikmoduls oder per thermischer Energie eines Solarkollektors
vorzuerwärmen,
um eine Vereisung des Wärmetauschers
zu vermeiden.
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Ein
Bedienteil ist in das Fassadenelement integriert und mit einer Steuereinrichtung,
die die Funktion des Fassadenelementes steuert oder regelt, verbunden.
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Somit
kann eine komfortable und gesunde Wohnqualität ohne hygienische Probleme
bei einer Feuchtekonditionierung erhalten werden.
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Weitere
Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Die
Vorteile und Ausführungsbeispiele
der Erfindung werden nachstehend unter Bezugnahme auf die Zeichnungen
näher erläutert.
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1a zeigt
eine schematische Ansicht eines erfindungsgemäßen Fassadenelementes,
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1b bis 1d zeigen
schematische Darstellungen der Montage eines erfindungsgemäßen Fassadenelementes,
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2 zeigt
eine schematische Darstellung einer Haustechnikeinheit gemäß einem
zweiten Ausführungsbeispiel
in einem ersten Kühlbetrieb,
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3 zeigt
eine schematische Darstellung einer Haustechnikeinheit gemäß einem
dritten Ausführungsbeispiel
in einem zweiten Kühlbetrieb,
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4 zeigt
eine schematische Darstellung einer Haustechnikeinheit gemäß einem
vierten Ausführungsbeispiel
in einem Heizbetrieb, und
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5 zeigt
eine schematische Darstellung einer Haustechnikeinheit gemäß einem
fünften
Ausführungsbeispiel.
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1a zeigt
eine schematische Ansicht eines Fassadenelementes gemäß dem ersten
Ausführungsbeispiel.
Hier ist die Haustechnikeinheit 10 als ein Fassadenelement 20 ausgestaltet
bzw. sie ist oberhalb einer Tür
oder eines Fensters integriert bzw. angeordnet. Die Haustechnikeinheit
gemäß dem ersten
Ausführungsbeispiel
ist oberhalb einer Fenstertür (Höhe ca. 220
cm) angeordnet, wobei die Haustechnikeinheit vorzugsweise eine Höhe von ca.
30 cm aufweist. Alternativ dazu kann die Haustechnikeinheit im Brüstungsbereich
unterhalb eines Fensters angeordnet werden. Somit ist die Haustechnikeinheit vorzugsweise
in eine vorgefertigte Fassadeneinheit integriert, welche durch den
Fensterbauer oder den Fassadenlieferanten montiert werden kann.
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1b bis 1d zeigen
schematische Darstellungen einer Montage eines Fassadenelementes
gemäß dem ersten
Ausführungsbeispiel.
Die Haustechnikeinheit gemäß dem ersten
Ausführungsbeispiel
stellt eine Kombination von Wärme-
und Lüftungstechnik
an einem außen
verschatteten Fenster dar. Das Fenster erfüllt vorzugsweise Passivhaus-Kriterien
(UW < 0,8
W/m2K). Somit weist das Fenster typischerweise
drei Scheiben Wärmeschutzverglasung
in einem speziell gedämmten
Rahmen auf.
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1b zeigt
ein erfindungsgemäßes Fassadenelement 20, 21 ohne
die Haustechnikeinheit.
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Wie
in 1c gezeigt, wird sowohl ein Stromanschluss 11 (einphasige
Steckverbindung) als auch ein Kondensatablaufschlauch 12 für die Haustechnikeinheit
vorgesehen. Die hierfür
erforderlichen Leitungen sind vorzugsweise im Randbereich links und
rechts des Fensterrahmens bzw. des Fassadenelementes angeordnet.
Die Haustechnikeinheit gemäß dem ersten
Ausführungsbeispiel
weist vorzugsweise eine Breite von ca. 80 cm, eine Tiefe von 45
cm und eine Höhe
von 30 cm auf.
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In 1d ist
das Fassadenelement mit der eingebauten Haustechnikeinheit 10 gezeigt.
Die Haustechnikeinheit 10 ist dabei vorzugsweise derart in
bzw. an dem Fassadenelement integriert, dass die Haustechnikeinheit
von innen heraus entfernt werden kann, um ausgetauscht oder repariert
zu werden. Dabei sollte die Rückwand
der Haustechnikeinheit über
eine sehr gute Wärmedämmung bzw.
Wärmeisolierung
verfügen.
Gemäß einem
Gedanken der Erfindung ist die Wärmedämmung wenigstens
zum Teil als Vakuumwärmedämmung ausgeführt. Eine
Vakuumwärmedämmung ist
wenigstens raumseitig in die Rückwand
sowie in weiterer vorteilhafter Weise in die Seitenwände, Boden
oder Deckel eingeklebt, eingeschweißt, eingerastet oder eingesteckt.
In einem weiteren Gedanken der Erfindung ist die Wärmedämmung mit
einer Schalldämmung
kombiniert. Die Materialien der Schalldämmung und Wärmedämmung sind in einer Sandwichbauweise,
durch Kleben, Schweißen
oder durch Schäumen
miteinander verbunden. Bekannt sind weiterhin kombinierte schall- und
wärmedämmende Materialien
wie Schäume oder
Matten. Bei Lüftungsgeräten ist
weiterhin bekannt, den inneren Korpus aus geschäumten Materialien, insbesondere
Styropor, herzustellen. Die Wärmedämmung des
Gesamtsystems wird noch weiter verbessert, wenn auch im Inneren
Vakuumisolierungen verwendet werden, z.B. als Trennwände oder
als Luftleitungsrohre mit einem Vakuummantel.
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2 zeigt
eine schematische Darstellung einer Haustechnikeinheit gemäß einem
zweiten Ausführungsbeispiel.
Die Heiztechnikeinheit 10 weist Anschlüsse für Fortluft FL, Außenluft
AL, Zuluft ZL und Abluft ABL auf. An den Anschlüssen für die Fortluft FL, für die Außenluft
AL, für
die Zuluft ZL und für
die Abluft ABL kann jeweils ein Filter 500 vorgesehen werden.
Die Haustechnikeinheit 10 weist einen ersten Lüfter 100 hinter
dem Fortluftanschluss FL und einen zweiten Lüfter 110 hinter dem
Außenluftanschluss
auf. Vor dem ersten Lüfter 100 ist
ein Verdampfer 120, und hinter dem Verdampfer 120 ist
eine 3-Wege-Luftverteilungseinheit 130 angeordnet. An dem
Verdampfer 120 ist ein erster Anschluss einer Luft/Luft-Wärmepumpe 140 angeschlossen,
und der zweite Anschluss der Luft/Luft-Wärmepumpe 140 ist an
den ersten Anschluss eines Wärmetauschers 150 gekoppelt.
Der zweite Anschluss des Wärmetauschers 150 ist
mit einer Einheit 160 gekoppelt, deren zweiter Anschluss
wiederum an den Verdampfer 120 gekoppelt ist. Vor dem zweiten
Lüfter 110 kann
ein weiterer Wärmetauscher 170 angeordnet
werden.
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In 2 ist
die Haustechnikeinheit gemäß einem
zweiten Ausführungsbeispiel
gezeigt, wobei die Haustechnikeinheit in einem aktiven Kühlbetrieb betrieben
wird. Im aktiven Kühlbetrieb
wird die Wärmepumpe 140 zur
Unterstützung
der Kühlung
verwendet. Insbesondere wird hierbei der Kältemittelkreislauf der Wärmepumpe
umgekehrt. Zur Verbesserung der Kühlleistung werden die Wärmetauscher auch
im Kühlbetrieb
im Gegenstromprinzip betrieben. Ferner kann das Kältemittel
im aktiven Kühlbetrieb
am Wärmeblock 180 vorbeigeleitet
werden. Da die Haustechnikeinheit gemäß dem zweiten Ausführungsbeispiel
bevorzugt in einem Passivhaus verwendet wird, kann der gewünschte Wohnkomfort auch
im Sommer aufrecht erhalten werden, indem die Räume mittels der Heiztechnikeinheit
bei einer geringen Kühlleistung
unter Entfeuchtung der Zuluft ZL temperiert werden. Da ein Passivhaus
im Wesentlichen eine geschlossene Gebäudehülle aufweist, kann durch die
Gebäudehülle nur
eine minimale Wärmemenge
eindringen. Die durch die Lüftung
hervorgerufenen Wärmeeinträge können durch
eine Lüftung
mit einer Wärmerückgewinnung
reduziert werden. Somit muss lediglich ein geringer Anteil zusätzlich zu
den internen Wärmegewinnen
beim aktiven Kühlbetrieb,
d. h. beim sommerlichen Temperierbetrieb, abgeführt werden. Diese Kühlleistung
stellt beispielsweise 150 W dar. Um die Kühlleistung weiter zu erhöhen, kann
es notwendig sein, einen höheren Luftwechsel
(beispielsweise als im Winter erforderlich) vorzusehen.
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3 zeigt
eine schematische Darstellung einer Haustechnikeinheit gemäß dem dritten
Ausführungsbeispiel.
Die einzelnen Elemente und Einheiten der Haustechnikeinheit gemäß dem dritten
Ausführungsbeispiel
entsprechen im Wesentlichen den Elementen und Einheiten der Haustechnikeinheit
gemäß dem zweiten
Ausführungsbeispiel.
Bei nicht zu hohen Außentemperaturen
kann ein passiver Kühlbetrieb
ausreichen. Während
gemäß dem zweiten
Ausführungsbeispiel
ein Teil des Luftstromes über
den Weg 2, d.h. über
den Wärmetauscher
geführt
wird, erfolgt ein Teil oder der ganze Luftstrom über den Weg 1 am Gegenstrom-Wärmeaustauscher 200 vorbei.
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4 zeigt
eine schematische Darstellung einer Haustechnikeinheit gemäß einem
vierten Ausführungsbeispiel.
Die Haustechnikeinheit gemäß dem vierten
Ausführungsbeispiel
entspricht im Wesentlichen der Haustechnikeinheit gemäß dem zweiten
oder dritten Ausführungsbeispiel.
In 4 ist jedoch ein winterlicher Heizbetrieb mit
der Haustechnikeinheit gezeigt. Hierbei wird ein großer Anteil
der Jahresheizwärme über eine
elektrische Luft/Luft-Wärmepumpe 140 zur
Verfügung
gestellt. Zusätzlich
dazu kann ein frostfreier Betrieb des Gerätes durch den Kältekreislauf
gewährleistet
werden.
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Die
Haustechnikeinheit gemäß dem vierten Ausführungsbeispiel
weist ein elektrisches Heizregister 190 hinter dem Zuluft-Anschluss
ZL auf. Dieses elektrische Heizregister 190 dient dazu,
den Spitzenwärmebedarf
abzudecken. Vorzugsweise wird dem Raum eine Heizleistung von maximal
300 W bei einem Volumenstrom von maximal 40 m3 pro
Stunde zugeführt.
Hierbei beträgt
der Heizanteil durch die Wärmepumpe
mindestens 200 W bezogen auf einen ununterbrochenen Betrieb.
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Das
hierbei verwendete Kältemittel
ist weder brennbar noch giftig, um keine zusätzliche Gefahr bei einer Leckage
in einem Wohnraum vorzusehen.
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Wenn
sich die Außentemperaturen über dem Gefrierpunkt
befinden, kann eine Vereisungsgefahr des Verdampfers der Wärmepumpe
vorliegen. Bei Temperaturen unter dem Gefrierpunkt kann der Gegenstrom-Wärmetauscher
der Lüftung ebenfalls
einfrieren. Ein vereister Verdampfer kann mittels einer 3-Wege-Luftverteilungseinheit
aufgetaut werden. Hierbei kann ein Fortluftventilator 100 einen
Luftstrom durch einen Wärmeblock 180 leiten,
welcher während
eines eisfreien Betriebs der Wärmepumpe durch
Kältemittel
entsprechend erwärmt
worden ist. Zusätzlich
dazu kann ein Direktstromeinsatz im Wärmeblock vorgesehen werden,
um ein Auftauen des Verdampfers auch bei extremen Witterungsbedingungen
zu ermöglichen.
Um eine Enteisung des Verdampfers 120 zu erreichen, kann
der zweite Lüfter 110 abgeschaltet
werden. Der Wärmetauscher 170 kann
in dem Außenluftstrom
AL angeordnet werden, so dass der Außenluftstrom AL vor Eintritt
in den Gegenstrom-Wärmetauscher
frostfrei gehalten wird, um eine Vereisung des Gegenstrom-Wärmetauschers
zu vermeiden.
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Der
in der Haustechnikeinheit verwendete Gegenstrom-Wärmetauscher 200 dient
der Wärmerückgewinnung
aus der Abluft, welche vorzugsweise einen Wert von mindestens 75
% aufweist. Der Gegenstrom-Wärmetauscher 200 ist
ferner dazu ausgestaltet, einen Teil der Luftfeuchtigkeit von der
Abluft ABL auf die Zuluft ZL zu übertragen.
Vorzugsweise weist der Gegenstrom-Wärmetauscher 200 einen ersten
Abschnitt ohne eine Feuchtigkeitsrückgewinnung und einen zweiten
Abschnitt mit einer Feuchtigkeitsrückgewinnung auf. Der Gegenstrom-Wärmetauscher 200 weist
ferner eine Luftklappe auf, welche einen Luftstrom durch den Gegenstrom-Wärmetauscher 200 in
den ersten oder zweiten Abschnitt des Gegenstrom-Wärmetauschers 200 in
Abhängigkeit einer
gemessenen Abluftfeuchte verteilt. Somit kann eine automatische
Feuchteregelung ermöglicht
werden.
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Soweit
eine Befeuchtung eines Gebäudes beispielsweise
im Winter benötigt
wird, kann Wasser direkt dem Luftaustritt der Haustechnikeinheit
zugeführt
werden. Dazu muss jedoch ein weiterer Wasseranschluss für die Haustechnikeinheit
vorgesehen werden. Alternativ hierzu erfolgt eine Wasserversorgung über das
im Kälteprozess
anfallende Kondenswasser. Der Luft/Luft-Wärmetauscher ist hierzu zumindest
zum Teil aus einem feuchtigkeitsdurchlässigen Material, z.B. Goretex,
hergestellt. Gemäß einem
anderen Gedanken der Erfindung wird das Kondenswasser gesammelt
und dem Frischluftstrom zugeführt.
Das Kondenswasser wird hierzu chemisch, thermisch und/oder physikalisch
entkeimt. Zwischen dem Auffangbereich und dem Abgabebereich des Kondenswassers
ist eine Wasseraufbereitungsanlage geschaltet.
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Falls
jedoch eine Entfeuchtung beispielsweise im Sommer gewünscht wird,
kann die Haustechnikeinheit gemäß dem zweiten
Ausführungsbeispiel von 2 einen
aktiven Kühlbetrieb
vorsehen. Dazu kann der Wärmetauscher 150 in
dem Zuluftkanal als Verdampfer ausgestaltet sein, so dass die Feuchtigkeit
der Außenluft
an dem Verdampfer kondensieren kann.
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5 zeigt
eine schematische Darstellung einer Haustechnikeinheit gemäß einem
fünften
Ausführungsbeispiel.
Die Haustechnikeinheit gemäß dem fünften Ausführungsbeispiel
entspricht in seinem Aufbau im Wesentlichen der Haustechnikeinheit gemäß dem zweiten,
dritten und vierten Ausführungsbeispiel.
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Die
Haustechnikeinheiten gemäß dem ersten
bis fünften
Ausführungsbeispiel
können
als dezentrales Haustechnikgerät
in einem Gebäude,
welches vorzugsweise den Passivhaus-Standard erfüllt, eingesetzt werden. Somit
können
die einzelnen Räume
des Gebäudes
individuell klimatisiert bzw. beheizt oder gekühlt werden.
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Durch
die einfache Montage der Haustechnikeinheit bzw. des Fassadenelementes
kann die Haustechnikeinheit sowohl im Neubau als auch bei einer
Kernsanierung eines Gebäudes
verwendet werden.
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Die
Haustechnikeinheit gemäß der Erfindung wird
vorzugsweise mit geringen Abmessungen, jedoch mit einer hohen Komplexität realisiert.
Die Haustechnikeinheit muss kühlen
bzw. heizen und einen Raum entfeuchten bzw. befeuchten können. Die Haustechnikeinheit
weist einen Kommunikationseingang und einen Kommunikationsausgang
auf, um mit anderen Haustechnikeinheiten synchronisiert zu werden.
Weitere Haustechnikeinheiten können
beispielsweise eine Warmwasserbereitung oder eine Küchenentlüftung aufweisen.
Daher kann die Heiztechnikeinheit ein Luftmengenmanagement zur Verfügung stellen.
Ferner sollten die Haustechnikeinheiten über eine sehr gute Schalldämmung bzw.
Schallisolierung verfügen,
da derartige Haustechnikeinheiten auch in Wohn- und Schlafbereichen
installiert werden können.
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Gemäß einem
sechsten Ausführungsbeispiel
ist die Haustechnikeinheit für
eine Raumgröße von ca.
30 m2 ausgelegt. Eine derartige Haustechnikeinheit
wird vorzugsweise in einem Gebäude
nach dem Passivhaus-Projektierungspaket-Standard PHPP eingesetzt. Ein Luftvolumenstrom
eines Haustechnikgerätes
berechnet sich nach einem vorgegebenen Luftwechsel pro Raumvolumen
wie beispielsweise ein 0,3-facher Luftwechsel pro Stunde. Bei einem
Raumvolumen von 75 m3 (Grundfläche 30 m2 und Raumhöhe 2,5 m) sowie bei einem 0,3-fachen Luftwechsel
ergibt sich ein Volumenstrom von 25 m3 pro
Stunde.
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Bei
Gebäuden
nach dem Passivhaus-Standard sollen die Räume ausschließlich über einen Luftvolumenstrom
beheizt werden können.
Diese durch den Luftvolumenstrom erreichte Heizleistung muss die
Verlustwärme
ausgleichen, welche insbesondere über die Transmission durch
die Wärme
und die Fenster erfolgt. Dabei sollte die Temperatur der Luftheizung
jedoch nicht 50°C überschreiten,
da oberhalb einer Schwelle von 53°C
eine Verschwelung der in der Luft enthaltenen Partikel erfolgen kann.
Die Verschwelung stellt eine thermische Zersetzung von Partikeln
ohne eine Flamme dar, wodurch Gerüche und eine Schwärzung von
Oberflächen
erfolgen kann, welche von dem Luftvolumenstrom durch- oder angeströmt werden.
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Somit
wird eine Heizleistung von ca. 300 W zur Beheizung eines Raumes
mit 30 m2 benötigt. Die Wärmepumpe 140 weist
dabei eine Heizleistung von 200 W auf. Das Heizregister 190 weist
vorzugsweise eine Heizleistung von 100 W auf, so dass die gesamte
Heizleistung erreicht wird. Alternativ dazu kann die Wärmepumpe
auch mit einer Heizleistung von 300 W ausgelegt werden. Dies hat
jedoch zur Folge, dass die Wärmepumpe
größer ausfällt. Der
Vorteil einer Kombination einer kleineren Wärmepumpe mit einem Zusatzheizregister,
welches elektrisch betrieben wird, ist, dass die Wärmepumpe
in ihren Dimensionierungen sowie in ihrer Heizleistung kleiner ausgestaltet
sein kann, so dass sie in vielen Betriebsarten effizienter betrieben
werden kann.
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Bei
einem hygienischen Luftwechsel von 0,3 pro Stunde und bei einer
Deckenhöhe
von 2,5 m entspricht die Heizleistung etwa 10 W/m2,
was ungefähr einem
Raumvolumen von 25 m3 entspricht. Die in den
obigen Ausführungsbeispielen
gezeigte bzw. beschriebene Wärmepumpe
stellt eine Luft/Luft-Wärmepumpe
dar, welche bei einer Heizleistung von 200 W eine elektrische Aufnahmeleistung
von ca. 70 W benötigt.
Wenn die Haustechnikeinheit jedoch in einem Kühlbetrieb geschaltet wird,
beispielsweise bei Außentemperaturen
von oberhalb 25°C,
dann weist die Wärmepumpe
eine Kühlleistung
von ca. 130 W auf. Das Heizregister 190 ist in dem Kühlbetrieb
ausgeschaltet. Eine Kühlleistung
von ca. 130 W dürfte auch
für eine
gewünschte
Innentemperatur von 24°C und
eine Außentemperatur
von 34°C
ausreichen.
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Falls
im Winterbetrieb eine Temperaturdifferenz zwischen Innen- und Außentemperatur
von 30°C
vorherrscht (beispielsweise bei einer Außentemperatur von -10°C und einer
Innentemperatur von 20°C),
kann optional eine Schnellheizstufe mit einer Heizleistung von 1000
W vorgesehen werden, um einen ausgekühlten Raum kurzfristig auf
Raumtemperatur zu bringen.
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Die
Haustechnikeinheit gemäß der Erfindung weist
somit eine Heizleistung von 300 W (einschließlich einem Nachheizregister),
eine Kühlleistung
von 133 W bei einer Innentemperatur von 24°C und einer Außentemperatur
von 34°C,
eine Wärmepumpe
mit einer Leistung von 200 W bei einer Arbeitszahl von 3 auf, was
einem elektrischen Anschluss von > 66
W entspricht. Die Haustechnikeinheit kann ferner ein Nachheizregister
mit einer Leistung von 100 W und optional eine Schnellheizstufe
mit einer Heizleistung von 1000 W aufweisen.
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Somit
muss pro 10 m2 Raumfläche ca. 100 W Gesamtheizleistung
zur Verfügung
gestellt werden.