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Die
Erfindung betrifft eine Mischvorrichtung zum Mischen einer Trägerflüssigkeit
mit wenigstens einem Wirkstoff, insbesondere für eine Feldspritze für den Pflanzenschutz,
mit einer Hauptstromleitung, einer Wirkstoffzuleitung und einer
Mischkammer. Die Erfindung betrifft auch eine Spritzvorrichtung
zum Versprühen
von Spitzmitteln für
den Pflanzenschutz. Weiter betrifft die Erfindung ein Verfahren
zum Betreiben einer Spritzvorrichtung für den Pflanzenschutz.
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Spritzmittel
in der Landwirtschaft bzw. der Pflanzenschutztechnik werden aus
Wirkstoffen und Trägerflüssigkeit
hergestellt, wobei das Verhältnis von
Wirkstoff zu Trägerflüssigkeit
extrem variieren kann. Beispielsweise werden Wirkstoffmengen von etwa
200 ml bis etwa 6 Liter pro zu besprühendem Hektar verwendet. Sollen
die Wirkstoffe und die Trägerflüssigkeit
nicht wie heute üblich
vor der Behandlung, also dem Sprühbetrieb,
in einem Behälter
gemischt, sondern erst während
der Behandlung direkt dosiert werden, muss die Einspeisung dieser
Wirkstoffe in einen Volumenstrom der Trägerflüssigkeit erfolgen, der seinerseits
ebenfalls ein sehr breites Spektrum aufweist. Dieses liegt bei Raumkulturen beispielsweise
bei 150 bis 450 l pro zu behandelndem Hektar. Da der beim Spritzen
momentan fließende
Volumenstrom der Trägerflüssigkeit
sich neben der Aufwandmenge pro Hektar auch aus der Fahrgeschwindigkeit
und der Anzahl der genutzten Teilbreiten bzw. Sprühdüsen der
Pflanzenschutzspritze ergibt, entsteht ein Spektrum des Volumenstroms
der Trägerflüssigkeit
beispielsweise in einem Bereich von 8 l/min bis 250 l/min. Bei Spritzvorrichtungen
mit Direktdosierung, bei denen also der Wirkstoff mit der Trägerflüssigkeit
während
des Spritzvorrichtung selbst vermischt wird, ist die gute Durchmischung von
Wirkstoff und Trägerflüssigkeit
eine schwierig zu erfüllende
Anforderung, wenn der gesamte abzudeckende Bereich betrachtet wird.
Nicht nur das Verhältnis
von Wirkstoff zu Trägerflüssigkeit
variieren zwischen unterschiedlichen Anwendungen stark, bei derselben
Anwendung kann darüber
hinaus auch noch der Volumenstrom an aufgewendeter Trägerflüssigkeit
stark variieren.
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Bekannte
Mischkammern zum Mischen von zwei oder mehreren flüssigen Komponenten
haben den Nachteil, dass sie nur in einem begrenzten Bereich von
Volumenströmen
des Trägerflüssigkeitsstromes
und nur ab einer bestimmten Menge von zugeführten Wirkstoff zuverlässig arbeiten.
Bei der impulsförmigen
Zudosierung von Wirkstoff arbeiten die bekannten Mischkammern also
erst ab einer bestimmten Frequenz der Dosierimpulse zuverlässig. Die
Größe der Mischkammern
muss wiederum auf den zu mischenden Volumenstrom ausgelegt sein, so
dass hohe Volumenströme
auch entsprechend große
Mischkammern oder aufwändige
Rührsysteme erfordern.
Für den
mobilen Einsatz, z.B. auf einer Pflanzenschutzspritze, sind die
bekannten Mischkammern daher nur sehr begrenzt geeignet.
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Mit
der Erfindung soll eine kompakte Mischvorrichtung zum Mischen einer
Trägerflüssigkeit
mit wenigstens einem Wirkstoff angegeben werden, mit der ein weiter
Bereich eines Wirkstoff/Trägerflüssigkeits verhältnisses
und ein weiter Bereich an Volumenstrom bei zuverlässiger Mischung
abgedeckt werden kann.
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Erfindungsgemäß ist hierzu
eine Mischvorrichtung zum Mischen von Trägerflüssigkeit mit wenigstens einem
Wirkstoff, insbesondere für
eine Feldspritze für
den Pflanzenschutz, einer Wirkstoffzuleitung und einer Mischkammer
vorgesehen, bei der die Mischkammer in einer von der Hauptstromleitung
abzweigenden und wieder in diese einmündenden Nebenstromleitung angeordnet
ist.
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Indem
erfindungsgemäß die Mischkammer nicht
in der Hauptstromleitung, sondern in einer Nebenstromleitung angeordnet
ist, können
der wenigstens eine Wirkstoff und die Trägerflüssigkeit in einer Mischkammer
gemischt werden, die auf den Nebenstrom abgestimmt ist, der nicht
oder im Wesentlich geringerem Maße schwankt als der Hauptstrom
in der Hauptstromleitung. Die Mischkammer kann dadurch optimal auf
den Nebenstrom abgestimmt und vergleichsweise klein ausgeführt werden.
Sind die zudosierten Wirkstoffe, beispielsweise Pflanzenschutzmittel,
mit dem Nebenstrom der Trägerflüssigkeit,
beispielsweise Wasser, ausreichend zuverlässig gemischt, wird der Nebenstrom
als kontinuierlich einströmende
Komponente dem Hauptstrom wieder zugefügt und auf übliche Weise eingemischt, beispielsweise
mittels eines bekannten Mischers. Die erfindungsgemäße Mischvorrichtung
kann eine zuverlässige
Mischung von Wirkstoff und Trägerflüssigkeit speziell
dann sicherstellen, wenn der Wirkstoff oder die Wirkstoffe in Impulsen
zudosiert werden. Bei bekannten Mischvorrichtungen ist bei einer
direkten Einspeisung der in Impulsen dosierten Wirkstoffe in den
sehr breit gefächerten
Volumenstrom keine ausreichende Mischung gewährleistet, da bei geringen Volumenströmen keine
ausreichende Strömung
vorhanden ist, um eine Mischung zu erreichen, und bei hohen Volumenströmen ist
die Zeit, in welcher eine Mischkammer durchflossen wird, zu kurz,
um eine ausrei chende Verteilung der impulsförmig eingespeisten Wirkstoffmengen
in Längsrichtung
des Volumenstromes zu erreichen.
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In
Weiterbildung der Erfindung mündet
die Wirkstoffzuleitung in die Nebenstromleitung oder in die Mischkammer.
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Auf
diese Weise gelangt die vollständige
eindosierte Wirkstoffmenge in die Nebenstromleitung und die Mischkammer,
so dass eine zuverlässige
und gleichmäßige Durchmischung
gewährleistet
werden kann.
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In
Weiterbildung der Erfindung ist in der Hauptstromleitung stromabwärts des
Abzweigs der Nebenstromleitung und stromaufwärts der Einmündung der
Nebenstromleitung eine Drossel angeordnet.
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Als
Drossel kann beispielsweise ein Drosselventil oder ein Rückschlagventil
vorgesehen sein. Die Drossel bestimmt den Druck, der über die
Mischkammer anliegt. Mit diesem Druck oder dieser Druckdifferenz
wird dann die im Nebenstrom liegende Mischkammer angeströmt und beispielsweise
ein hydraulisches Rührwerk
betrieben.
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Bei
einer Ausbildung der Drossel als Rückschlagventil wird beispielsweise
der vollständige Hauptstrom
in die Nebenstromleitung umgelenkt, so lange in der Hauptstromleitung
nicht der Öffnungsdruck
des Rückschlagventils überschritten
wird. Wird bei weiter ansteigendem Hauptstrom der Öffnungsdruck
des Rückschlagventils überschritten,
bleibt immer noch eine im Wesentlichen dem Öffnungsdruck des Rückschlagventils
entsprechende Druckdifferenz über
die Nebenstromleitung erhalten und infolgedessen fließt ein Teil
des Hauptstroms in die Nebenstromleitung, der andere Teil fließt über das Rückschlagventil
weiter in der Hauptstromleitung. Idealerweise sollte der Volumenstrom
in der Nebenstromleitung, für
den die Mischkammer ausgelegt ist, dem kleinsten möglichen
Hauptstrom entsprechen, so dass auch unter diesen Bedin gungen eine
einwandfreie Mischung in der Mischkammer gewährleistet ist. Das Rückschlagventil
im Hauptstrom hat allerdings mit steigendem Volumenstrom auch eine
steigende Druckdifferenz über
die Nebenstromleitung zur Folge, so dass die Größe des Nebenstroms immer auch
abhängig
von der Größe des Hauptstroms ist.
Der dadurch entstehende Anstieg des Volumenstroms in der Nebenstromleitung
kann aber akzeptiert werden, da dadurch beispielsweise auch ein Rührwerk in
der Mischkammer stärker
angeströmt wird
und dadurch eine proportional höhere
Rührleistung
die schnellere Durchströmung
der Mischkammer annähernd
ausgleicht.
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In
Weiterbildung der Erfindung ist in der Hauptstromleitung stromabwärts der
Einmündung der
Nebenstromleitung ein weiterer Mischer vorgesehen.
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Mittels
eines solchen nachgeschalteten weiteren Mischers kann dann bei höheren Volumenströmen eine
innige Mischung zwischen einmündendem Nebenstrom
und dem Hauptstrom erreicht werden. Da der Wirkstoff im Nebenstrom
bereits gründlich
gemischt ist, sind die Anforderungen beim Vermischen von Nebenstrom
und Hauptstrom wesentlich geringer und handelsübliche Mischer reichen hier
aus, um zufriedenstellende Ergebnisse zu erzielen.
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In
Weiterbildung der Erfindung sind Mittel vorgesehen, um in Abhängigkeit
einer Größe eines durch
die Hauptstromleitung fließenden
Hauptstroms den vollständigen
Hauptstrom oder lediglich einen Teil des Hauptstroms durch die Nebenstromleitung zu
leiten.
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Bei
kleinem Hauptstrom wird zweckmäßigerweise
der vollständige
Hauptstrom durch die Nebenstromleitung geleitet und erst dann, wenn
der Hauptstrom eine vordefinierter Größe überschreitet, wird ein Teil
des Hauptstroms parallel zum Nebenstrom durch die Hauptstromleitung
ab geleitet. Eine solche Steuerung von Hauptstrom und Nebenstrom
kann selbsttätig
durch die beschriebene Drosselwirkung, beispielsweise mittels des
beschriebenen Rückschlagventils,
oder auch mittels eines gesteuerten oder geregelten Ventils bewirkt
werden.
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In
Weiterbildung der Erfindung sind Mittel vorgesehen, um eine Größe des aus
der Hauptstromleitung abgezeigten Nebenstroms zu definieren und/oder
auf einen Maximalwert zu begrenzen.
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Auf
diese Weise kann immer eine optimale Mischung gewährleistet
werden, da die Mischkammer auf einen engen Bereich zwischen einem
minimalen Trägerflüssigkeitsstrom,
der dann komplett in die Nebenstromleitung geleitet wird, und dem
maximalen Nebenstrom abgestimmt werden kann. Geringe Überschreitungen
des Maximalwerts des abgezweigten Nebenstroms können dabei toleriert werden.
Wesentlich ist, dass bei großen
Volumenströmen
eine zweistufige Mischung erfolgt, indem nämlich zunächst die in Impulsen eindosierten
Wirkstoffmengen mit einem abgezweigten Nebenstrom vermischt werden
und erst dann der bereits gemischte und kontinuierliche Nebenstrom
mit dem verbleibenden Hauptstrom vermischt wird. Durch eine solche kaskadierte
Mischung können
die in der Pflanzenschutztechnik geforderten extrem weiten Bereiche des
Verhältnisses
von Wirkstoff zu Trägerflüssigkeit und
des gesamten Volumenstroms, speziell bei impulsfähiger Zudosierung des Wirkstoffes,
zuverlässig abgedeckt
werden.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung kann zum Definieren des aus der Hauptstromleitung
abgezweigten Nebenstroms und zum Begrenzen dieses Nebenstroms auf
einen Maximalwert beispielsweise eine Injektorrührdüse verwendet werden, die auch
als hydraulisches Rührwerk
benutzt wird. Der Düsenquerschnitt
der Injektor-Rührdüse bestimmt
in Abhängigkeit
der Druckdifferenz zwischen der Abzweigung des Nebenstromes aus der
Hauptstromleitung und der Ein leitung des Nebenstroms in die Mischkammer
dessen Größe, also
den Volumenstrom des Nebenstroms.
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In
Weiterbildung der Erfindung ist die Nebenstromleitung mit einer
in der Mischkammer angeordneten Injektor-Rührdüse verbunden.
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Mit
einer solchen Injektor-Rührdüse kann eine
gute Durchmischung ohne mechanisch bewegte Teile erreicht werden.
Besonders vorteilhaft ist, dass bei einem betragsmäßig größerem Nebenstrom
auch automatisch eine höhere
Rührleistung
erzielt wird.
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In
Weiterbildung der Erfindung ist eine von der Nebenstromleitung stromaufwärts der
Mischkammer abzweigende und in die Mischkammer mündende Bypassleitung vorgesehen.
Zweckmäßigerweise ist
in der Bypassleitung ein schaltbares Bypassventil vorgesehen.
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Mittels
einer solchen Bypassleitung, die beispielsweise eine Injektor-Rührdüse am Eingang der Mischkammer
umgeht, kann die Mischkammer beispielsweise in einem Spülbetrieb
mit sehr großen Flüssigkeitsmengen
gespült
werden. Über
die Bypassleitung können
aber beispielsweise auch sehr große Nebenstrommengen im Sprühbetrieb
in die Mischkammer eingebracht werden, beispielsweise dann, wenn
nur geringere Anforderungen an die Gleichmäßigkeit einer Durchmischung
gestellt werden. In einem Spülbetrieb
würde das
Bypassventil geöffnet,
im normalen Mischbetrieb ist das schaltbare Bypassventil dahingegen
geschlossen.
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Das
der Erfindung zugrundeliegende Problem wird auch durch eine Spritzvorrichtung
zum Versprühen
von Spritzmitteln für
den Pflanzenschutz gelöst,
bei der wenigstens eine Dosierpumpe und eine erfindungsgemäße Mischvorrichtung
vorgesehen sind.
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Mit
einer solchen Spritzvorrichtung kann eine extrem große Bandbreite
an Wirkstoffmenge pro Hektar und in Bezug auf einen Trägerflüssigkeitsstrom
bei zuverlässiger
Durchmischung und Direktdosierung abgedeckt werden.
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In
Weiterbildung der Erfindung dosiert die Dosierpumpe den wenigstens
einen Wirkstoff impulsförmig
in die Nebenstromleitung stromaufwärts der Mischkammer oder in
die Mischkammer ein.
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Das
Eindosieren von Wirkstoffen in Flüssigkeitsimpulsen jeweils gleicher
Flüssigkeitsmenge
hat den Vorteil, dass eine sehr exakte Zudosierung möglich ist,
wobei unterschiedliche Wirkstoffmengen durch einfaches Erhöhen oder
Erniedrigen der Impulsfrequenz bewerkstelligt werden.
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Das
der Erfindung zugrundeliegende Problem wird auch durch ein Verfahren
zum Betreiben einer Spritzvorrichtung für den Pflanzenschutz gelöst, bei
dem folgende Schritte vorgesehen sind:
Fördern einer Trägerflüssigkeit
in einer Hauptstromleitung, in Abhängigkeit einer Größe eines
Trägerflüssigkeitsstrom
in der Hauptstromleitung und/oder einer in den Trägerflüssigkeitsstrom
einzudosierenden Wirkstoffmenge, Abzweigen eines Nebenstroms von
dem Trägerflüssigkeitsstrom,
Kontinuierliches Vermischen der einzudosierenden Wirkstoffmenge mit
dem Nebenstrom und gegebenenfalls Vermischen des Nebenstroms mit
dem verbleibendem Trägerflüssigkeitsstrom
in der Hauptstromleitung.
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Mit
dem erfindungsgemäßen Verfahren
lassen sich trotz Verwendung einer kompakten Mischkammer, die für den mobilen
Einsatz auf einer Feldspritze geeignet ist, direkt dosierte Wirkstoffe
in einen sehr breit variierenden Trägerflüssigkeitsstrom zuverlässig einmischen
und homogenisieren.
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In
Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, den Nebenstrom zu definieren
und/oder auf einen Maximalwert zu begrenzen. Zweckmäßigerweise
erfolgt das Eindosieren des Wirkstoffes in den Nebenstrom impulsförmig.
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Durch
Einstellen des Nebenstroms und Begrenzen des Nebenstroms auf einen
Maximalwert, was beispielsweise durch eine Düse oder Drossel im Nebenstrom
erreicht werden kann, ist sichergestellt, dass in der Nebenstrommischkammer
immer nur Volumenströme
gemischt werden, die innerhalb eines normalen Arbeitsbereichs der
Mischkammer liegen. Gegebenenfalls ist stromabwärts der Einmündung des
Nebenstroms in den verbleibenden Hauptstrom ein weiterer Mischer
erforderlich. Wie bereits ausgeführt
wurde, ist das Vermischen des bereits gemischten, kontinuierlichen
Nebenstroms mit dem verbleibenden Hauptstrom aber vergleichsweise
unkritisch und kann mit bekannten Mischern zuverlässig erreicht
werden.
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Weitere
Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen und
der folgenden Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform der
Erfindung im Zusammenhang mit den Zeichnungen. In den Zeichnungen
zeigen:
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1 eine
schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Mischvorrichtung und
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2 eine
schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Spritzvorrichtung mit der
Mischvorrichtung der 1.
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Die
schematische Darstellung der 1 zeigt
eine erfindungsgemäße Mischvorrichtung 10 in einer
beispielhaften, bevorzugten Ausführungsform, mit
einer Hauptstromleitung 12, einer von der Hauptstromleitung 12 abzweigenden
und wieder in diese einmündenden
Nebenstromleitung 14, wobei die Nebenstromleitung 14 zu
einer Mischkammer 16 führt und
von dieser aus wieder zur Hauptstromleitung 12 geht. Eine
Wirkstoffzuleitung 18 mündet
kurz vor der Einmündung
der Nebenstromleitung 14 in die Mischkammer 16,
in die Nebenstromleitung 14. Der Wirkstoff wird impulsförmig über die
Wirkstoffleitung 18 in die Nebenstromleitung 14 eindosiert,
was durch die gestrichelte Darstellung der Wirkstoffzuleitung 18 symbolisiert
ist. In der Wirkstoffleitung 18 befindet sich allerdings
nicht abwechselnd Luft und Wirkstoff, die gestrichelte Darstellung
soll lediglich andeuten, dass aus der Wirkstoffzuleitung 18 in
die Nebenstromleitung 14 kein kontinuierlicher Wirkstoffstrom eingebracht
wird, sondern dieser Wirkstoffstrom impulsförmig einströmt.
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Die
Nebenstromleitung 14 mündet
in eine innerhalb der Mischkammer 16 angeordnete Injektor-Rührdüse 20,
die, wie durch Pfeile innerhalb der Mischkammer 16 angedeutet
ist, für
eine gründliche Verwirbelung
und Durchmischung der Flüssigkeit
in der Mischkammer 16 sorgt. An der in der 1 oberen
Bodenfläche
der Mischkammer 16, in der mittig die Injektor-Rührdüse 20 angeordnet
ist, ist radial außen
ein Auslass 22 angeordnet, von dem der stromabwärts der
Mischkammer 16 liegende Abschnitt 14b der Nebenstromleitung 14 ausgeht
und wieder in die Hauptstromleitung 12 mündet. Der
Auslass 22 ist immer in entgegengesetzter Strömungsrichtung
zur Injektor-Rührdüse 20 angeordnet,
so dass von der Injektor-Rührdüse 20 zum
Auslass 22 also eine Strömungsumkehr stattfinden muss.
Zwischen dem Abzweig der Nebenstromleitung 14 von der Hauptstromleitung 12 und
der Einmündung
der Nebenstromleitung 14 in die Hauptstromleitung 12 ist
ein Rückschlagventil 24 angeordnet.
Stromabwärts
der Einmündung
der Nebenstromleitung 14 in die Hauptstromleitung 12 ist
optional noch ein Mischer 26 vorgesehen, der für eine gründliche
Durchmischung des Nebenstroms aus der Nebenstromleitung 14 mit
dem Hauptstrom in der Hauptstromleitung 12 sorgt.
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Die
Hauptstromleitung 12 teilt sich in einen Abschnitt 12a stromaufwärts des
Rückschlagventils 24 und
einen Abschnitt 12b stromabwärts des Rückschlagventils 24 auf.
Die Nebenstromleitung 14 weist zwei Abschnitte 14a, 14b auf,
wobei der Abschnitt 14a stromaufwärts der Mischkammer 16 liegt
und der Abschnitt 14b stromabwärts der Mischkammer. Der Abschnitt 14a der
Nebenstromleitung zweigt damit von dem Abschnitt 12a der
Hauptstromleitung 12 ab und mündet in die Mischkammer 16.
Der Abschnitt 14b der Nebenstromleitung 14 geht
von der Mischkammer 16 aus und mündet in den Abschnitt 12b der Hauptstromleitung 12 stromabwärts des
Rückschlagventils 24.
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Das
Rückschlagventil 24 weist
einen vordefinierten Öffnungsdruck
auf. Fließt
ein Volumenstrom in der Hauptstromleitung 12, erzeugt das
Rückschlagventil 24 in
der Hauptstromleitung 12 zwischen den Abschnitten 12a stromaufwärts des
Rückschlagventils 24 und
dem Abschnitt 12b stromabwärts des Rückschlagventils einen Druckabfall
oder eine Druckdifferenz. Diese durch das Rückschlagventil 24 erzeugte
Druckdifferenz bewirkt die Strömung
durch die im Nebenstrom angeordnete Mischkammer 16 und
betreibt bei der dargestellten Ausführungsform das hydraulische
Rührwerk
in Form der Injektor-Rührdüse 20.
Solange dieser Öffnungsdruck durch
den Hauptstrom im Abschnitt 12a der Hauptstromleitung 12 nicht überschritten
wird, wird der vollständige
Hauptstrom aus der Hauptstromleitung 12 in den Abschnitt 14a der
Nebenstromleitung 14 umgeleitet. Erst dann, wenn der Öffnungsdruck
des Rückschlagventils 24 im
Abschnitt 12a der Hauptstromleitung überschritten wird, wird ein
Teil des Hauptstroms in den Abschnitt 14a der Nebenstromleitung
abgezweigt und ein Teil geht über
das Rückschlagventil 24.
Auch nachdem das Rückschlagventil 24 geöffnet hat,
entspricht der Druckabfall über
das Rückschlagventil 24 im
Wesentlichen seinem Öffnungsdruck,
so dass die Mischkammer 16 immer mit einem annäherungsweise
konstanten Druck angeströmt
wird. Infolgedessen liegt auch die Größe des Nebenstroms, der über die
Mischkammer 16 geführt wird,
in engen Grenzen, wobei sich die Größe des Nebenstroms aus dem
Druck ergibt, mit dem die Injektor-Rührdüse 20 angeströmt wird,
und deren Düsenquerschnitt.
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Steigt
der Hauptstrom in dem Abschnitt 12a der Hauptstromleitung
weiter an, so wird zwar entsprechend dem dann größeren Druckverlust am Rückschlagventil 24 auch
ein größerer Nebenstrom durch
die Mischkammer 16 strömen,
die Verhältnisse innerhalb
der Mischkammer 16 ändern
sich aber nicht so stark, dass eine mangelnde Durchmischung zu befürchten wäre. Dies
kann einerseits durch eine entsprechende Gestaltung des Rückschlagventil 24 erreicht
werden, das zweckmäßigerweise
so ausgebildet wird, dass bei ansteigendem Volumenstrom der Druckverlust
nicht überproportional
ansteigt, und andererseits dadurch, dass die Injektor-Rührdüse 20 in
der Mischkammer 16 bei größerer Anströmung auch eine größere Rührleistung
bereitstellt. Trotz eines dann größeren Nebenstroms in der Mischkammer 16 kann
immer noch eine zufriedenstellende Mischung zwischen den Wirkstoffen
aus der Wirkstoffzuleitung 18 und der Trägerflüssigkeit
aus dem Abschnitt 14a der Nebenstromleitung sichergestellt
werden.
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Die
Mischvorrichtung 10 weist weiterhin ein Bypassventil 28 auf,
das eine Bypassleitung 30 absperren oder freigeben kann.
Die Bypassleitung 30 zweigt stromaufwärts der Einmündung der
Wirkstoffzuleitung 18 von dem Abschnitt 14a der
Nebenstromleitung ab und mündet
an einem Einlass 32 direkt in die Mischkammer 16.
Um nach Beendigung eines Spritzvorganges den Konzentrationsabbau
und die Spülung
der gesamten Mischvorrichtung 10 zu beschleunigen, wird
das Bypassventil 28 geöffnet
und Trägerflüssigkeit
strömt
nicht nur über
die Injektor-Rührdüse 20,
sondern auch über
den Einlass 32 in die Mischkammer 16 ein. Innerhalb
kurzer Zeit kann die Mischkammer 16 dadurch zuverlässig von Wirkstoffresten
gereinigt werden. Im normalen Mischbetrieb ist das By passventil 28 verschlossen und
befindet sich damit in der in 1 dargestellten Stellung.
Das Bypassventil 28 kann beispielsweise pneumatisch angesteuert
werden.
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Die
schematische Darstellung der 2 zeigt
eine erfindungsgemäße Spritzvorrichtung 40 mit
der Mischvorrichtung 10 der 1. Der Abschnitt 12a der
Hauptstromleitung 12 wird mit Trägerflüssigkeit aus einem Trägerflüssigkeitstank 42 gespeist, wobei
eine nicht dargestellte Trägerflüssigkeitspumpe
vorgesehen ist. Stromabwärts
des Mischers 26 führt
der Abschnitt 12b der Hauptstromleitung zu einem Spritzbalken 44 mit
mehreren Sprühdüsen.
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Die
Wirkstoffzuleitung 18 wird von einer Dosierpumpe 46 gespeist,
der Wirkstoff aus einem Wirkstoffvorratsbehälter 48 zugeführt wird.
Die Dosierpumpe 46 gibt Flüssigkeitsimpulse von jeweils
gleicher Flüssigkeitsmenge
aus und arbeitet unter Steuerung eines Steuergeräts 50. Das Steuergerät 50 erhält unter
anderem Informationen über
die in der Hauptstromleitung 12a strömende Trägerflüssigkeitsmenge und stellt durch
entsprechende Einstellung der Impulsfrequenz für die Dosierpumpe 46 sicher,
dass ein voreingestelltes Wirkstoff/Trägerflüssigkeitsverhältnis eingehalten
wird.
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Durch
die Anordnung der erfindungsgemäßen Mischvorrichtung 10 in
einem Nebenstromzweig der Spritzvorrichtung 40 kann sichergestellt
werden, dass eine zufriedenstellende Durchmischung von Wirkstoff
und Trägerflüssigkeit über eine
extrem große
Bandbreite an Wirkstoff pro Hektar zu besprühende Fläche auch bei impulsförmiger Eindosierung
wenigstens eines Wirkstoffes und Trägerflüssigkeitsstrom sichergestellt
ist.