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Die Erfindung betrifft einen Mähdrescher mit einer Trenneinrichtung, aus der ein Erntegutrestestrom wahlweise in einer Häckselbetriebsart einem Strohhäcksler zuführbar ist oder in einer Langstrohablagebetriebsart am Strohhäcksler vorbeiführbar und als Schwad auf dem Boden eines Feldes ablegbar ist, und mit einem Strohleitrechen, der an einer Seite des in der Langstrohablagebetriebsart ausgeworfenen Erntegutrestestroms angeordnet und zwischen einer Schwadleitposition, in der er in der Langstrohablagebetriebsart den Erntegutrestestrom zusammenführt, und einer Außerbetriebsposition bewegbar ist.
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Stand der Technik
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Bei der Ernte von Getreide und anderen Pflanzen mit einem Mähdrescher fällt ausgedroschenes, von Korn befreites Stroh an, das in der Regel entweder gehäckselt und näherungsweise über die Breite des Erntevorsatzes über das Feld verteilt oder in einem Schwad auf dem Feld abgelegt wird, um es später mit einer Ballenpresse o. dgl. aufzunehmen und weiterzuverwerten.
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Bei der Ablage des Strohs in einem Schwad finden im Stand der Technik, s.
DE 35 28 538 A , so genannte Strohleitrechen oder Strohabweiser Verwendung, die eine Anzahl nebeneinander angeordneter Finger aufweisen. Die Strohleitrechen sind an den Seiten der Strohverteilerhaube des Mähdreschers derart angeordnet, dass die Finger sich nach unten erstrecken, wobei die einzelnen Finger sich auf einer gedachten Linie befinden, die sich in Vorwärtsrichtung erstreckt. Die Finger liegen seitlich am Strohfluss an, um ihn zusammenzuführen und das Schwad in eine gewünschte Form zu bringen. Bei der Ausführungsform nach
DE 35 28 538 A sind die Finger starr an der Strohverteilerhaube befestigt. Das hat unter anderem den Nachteil, dass keine Anpassung der Breite des Strohschwads an die Breite der Pickup der Ballenpresse möglich ist. Außerdem sind die Strohleitrechen in der Nähe des Strohhäckslers angeordnet, an dem von Zeit zu Zeit Wartungsarbeiten durchzuführen sind. Die Strohleitrechen stellen dort eine Gefahrenquelle für Verletzungen dar.
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Die
DE 88 01 208 U beschreibt einen an der Strohverteilerhaube eines Mähdreschers angeordneten Strohleitrechen, dessen Finger jeweils einzeln beweglich an einer Halterung befestigt sind. Die Finger sind federnd oder werden durch die Kraft einer Feder in ihre Ruhestellung verbracht. Dadurch soll ein Verstopfen vermieden werden, wenn sich beim Anhalten des Mähdreschers eine hohe Menge an Stroh ansammelt. Hier ist die Halterung der Finger starr am Mähdrescher angebracht, so dass sich ebenfalls die in Verbindung mit der Ausführungsform nach
DE 35 28 538 A genannten Nachteile ergeben.
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In der als gattungsbildend angesehenen
DE 43 41 764 C wird ein anderer Mähdrescher beschrieben, bei dem ein Strohhäcksler zwischen einer Häcksel- und einer Schwadablageposition verschiebbar angeordnet ist. Ein Strohleitrechen setzt sich aus einem Rohr mit starr daran angebrachten Fingern, einer Stange innerhalb des Rohrs und einer Mechanik zur Drehung der Stange sowie des Rohrs um die Stange zusammen. Die Stange ist an einer horizontalen, sich quer zur Fahrtrichtung erstreckenden, drehbaren Welle angeordnet. Ein Steuerstück und ein Anschlag dienen zur Drehung des Rohrs mit den Fingern um die Stange. Befindet sich der Strohhäcksler in der Häckselposition, erstreckt sich das Rohr von der Welle fast vertikal nach hinten und oben und die Finger erstrecken sich vom Rohr aus horizontal nach innen in Richtung auf die Längsmittelebene des Mähdreschers zu. Befindet sich der Strohhäcksler in der Schwadablageposition, erstreckt sich das Rohr von der Welle fast horizontal nach hinten und nur unwesentlich nach oben und die Finger erstrecken sich vom Rohr nach unten. Hier ist als nachteilig anzusehen, dass die verschiebbare Anbringung des Strohhäckslers einen großen Aufwand bedeutet.
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Schließlich zeigt die
DE 10 2004 014 306 A einen Mähdrescher mit einem Strohleitrechen, der sich zwischen einer Strohausfallhaube und dem Rahmen des Mähdreschers erstreckt.
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Weiterhin wurden an Mähdreschern starre Sicherheitsgeländer angebracht, um im Bereich des Strohhäckslers und des Strohleitrechens gesetzliche Sicherheitsanforderungen zu erfüllen. Diese starren Sicherheitsgeländer sind entweder so angeordnet, dass sie einen sicheren Schutz für den Strohhäcksler und den Strohleitrechen bewirken (sie verhindern, dass sich Personen dem Strohhäcksler und dem Strohleitrechen zu dicht annähern und einem Sicherheitsrisiko ausgesetzt sind), dann beeinflussen sie aber den Materialfluss nachteilig, oder sie sind hinreichend weit beabstandet vom Materialfluss angebracht, aber ihre Schutzwirkung ist nicht hinreichend.
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Aufgabe der Erfindung
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Die der Erfindung zu Grunde liegende Aufgabe wird darin gesehen, einen verbesserten Mähdrescher bereitzustellen, bei dem die erwähnten Nachteile nicht oder im verminderten Ausmaß zu erwarten sind.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Lehre des Patentanspruchs 1 gelöst, wobei in den weiteren Patentansprüchen Merkmale aufgeführt sind, die die Lösung in vorteilhafter Weise weiterentwickeln.
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Es wird ein Mähdrescher mit einer Trenneinrichtung beschrieben, die einen ersten Erntegutrestestrom bereitstellt, der im Wesentlichen aus Stroh besteht. In einer Häckselbetriebsart wird der erste Erntegutrestestrom einem Strohhäcksler zugeführt und von diesem auf das Feld ausgeworfen. In einer alternativ auswählbaren Langstrohablagebetriebsart wird der erste Erntegutrestestrom am Strohhäcksler vorbeigeleitet und ungehäckselt aus dem Mähdrescher ausgeworfen. Ein Strohleitrechen ist an einer Seite des Erntegutrestestroms angeordnet und zwischen einer Schwadleitposition, in der er den in der Langstrohablagebetriebsart ausgeworfenen Erntegutrestestrom seitlich zusammenführt, und einer Außerbetriebsposition bewegbar. Rückwärtig des Strohhäckslers ist ein Schutzbügel angeordnet. Er umfasst einen Abschnitt, der in eine Schutzposition, in welcher er sich rückwärtig des Auslasses des Strohhäckslers befindet und letzteren absichert, und in eine Betriebsposition verbracht werden kann, in der er sich unterhalb des Auslasses des Strohhäckslers befindet. Der Schutzbügel ist mit dem Strohleitrechen derart antriebsmäßig gekoppelt, dass der Strohleitrechen in der Schwadleitposition ist, wenn der Abschnitt des Schutzbügels sich in der Betriebsposition befindet. Analog befindet sich der Strohleitrechen in der Außerbetriebsposition, wenn der Abschnitt des Schutzbügels in der Schutzposition ist.
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Auf diese Weise vermeidet man eine Beeinträchtigung des Erntegutresteflusses aus dem Strohhäcksler durch den Schutzbügel, da der bewegliche Abschnitt des Schutzbügels sich in seiner Betriebsposition unterhalb des Auslasses des Strohhäckslers befindet, d. h. in einer Position, die niedriger als die Unterseite des Auslasses des Strohhäckslers ist, aber nicht unbedingt vertikal unterhalb des Auslasses des Strohhäckslers liegen muss. In der Schutzposition ist der Abschnitt des Schutzbügels rückwärtig des Auslasses des Strohhäckslers, d. h. entgegen der Fahrtrichtung des Mähdreschers nach hinten versetzt, aber nicht unbedingt horizontal rückwärtig des Auslasses des Strohhäckslers angeordnet. In dieser Schutzposition bildet der bewegliche Abschnitt des Schutzbügels einen wirksamen Schutz gegen eine unerwünschte Berührung des Strohhäckslers. Der Strohleitrechen wird selbsttätig in die Außerbetriebsstellung gebracht, wenn der Abschnitt des Strohleitbügels sich in der Schutzposition befindet, so dass auch der Strohleitrechen kein Sicherheitsrisiko darstellt. Aufgrund der Kopplung zwischen Strohleitrechen und Schutzbügel ist nicht zu befürchten, dass die Verstellung eines von ihnen vergessen wird.
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In der Regel befinden sich rückwärtig des Strohhäckslers weitere Komponenten, insbesondere eine Strohleithaube oder Streuteller, die den Auslass des Strohhäckslers definieren. Dann befindet sich der bewegliche Abschnitt des Schutzbügels in der Schutzposition rückwärtig des rückwärtigen Endes der Komponenten und in der Betriebsposition darunter.
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Bei einer Ausführungsform der Erfindung sind der Strohleitrechen und der Schutzbügel jeweils um eine Achse schwenkbar, obwohl es auch möglich wäre, einen oder beide von ihnen verschiebbar anzubringen. Die beiden Achsen fallen vorzugsweise zusammen, so dass der Strohleitrechen und der Schutzbügel direkt miteinander verbunden werden können. Anderenfalls wird eine geeignete Mechanik vorgesehen, die beide verbindet, z. B. ein Zahnradgetriebe, Gestänge oder flexible Welle.
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Es wäre zwar denkbar, den Strohleitrechen und den Schutzbügel durch einen fremdkraftbetätigten Aktor zu bewegen, aus Kostengründen ist jedoch ein manuelles Bewegen bevorzugt.
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Weiterhin bietet es sich an, den Strohleitrechen und Schutzbügel in den beiden Positionen arretierbar zu gestalten, damit sie sich nicht unbeabsichtigt verstellen. Dazu können geeignete Riegel o. ä. vorgesehen sein.
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Eine mögliche Ausführungsform des Schutzbügels umfasst zwei sich beidseits vom rückwärtigen Ende der Oberseite des Auslasses des Strohhäckslers quer zur Vorwärtsrichtung nach außen erstreckende, obere horizontale Abschnitte. Daran schließen sich zwei sich jeweils von einem äußeren Ende der oberen horizontalen Abschnitte in der Betriebsposition schräg nach vorn und unten erstreckende Abschnitte an. Der bewegliche, untere horizontale Abschnitt verbindet die unteren Enden dieser Abschnitte. Die oberen horizontalen Abschnitte sind um ihre Längsachsen drehbar mit dem Mähdrescher verbunden.
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Schließlich bietet es sich an, den Schutzbügel nicht am Gehäuse des Strohhäckslers oder der rückwärtig von ihm angeordneten Komponenten zu befestigen, sondern eine oder mehrere Streben zu verwenden, die sich vertikal oder horizontal oder schräg erstrecken und den Schutzbügel mit dem Rahmen des Mähdreschers verbinden.
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Ausführungsbeispiel
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In den Zeichnungen ist ein nachfolgend näher beschriebenes Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Es zeigt:
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1 eine schematische seitliche Ansicht eines Mähdreschers mit einem Strohleitrechen und einem Schutzbügel,
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2 eine perspektivische rückwärtige Ansicht des Strohhäckslers mit dem Strohleitrechen und dem Schutzbügel während des Erntebetriebs, und
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3 eine perspektivische rückwärtige Ansicht des Strohhäckslers mit dem Strohleitrechen und dem Schutzbügel während einer Straßenfahrt.
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Die 1 zeigt einen selbstfahrenden Mähdrescher 10 mit einem Rahmen 12, der sich über Räder 14 auf dem Boden abstützt und von diesen fortbewegt wird. Die Räder 14 werden mittels nicht gezeigter Antriebsmittel in Drehung versetzt, um den Mähdrescher 10 z. B. über ein abzuerntendes Feld zu bewegen.
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An den vorderen Endbereich des Mähdreschers 10 ist eine Erntegutbergungsvorrichtung 16 in Form eines Schneidwerks angeschlossen, um Erntegut von dem Feld zu ernten und es nach oben und hinten durch einen Schrägförderer 18 Dresch- und Trennmitteln zuzuführen. Die Dresch- und Trennmittel umfassen eine quer angeordnete Dreschtrommel 20 und einen dieser zugeordneten Dreschkorb 21, denen das geerntete Gut zuerst zugeführt wird. (Es ist aber auch denkbar, die Dreschtrommel 20 wegzulassen und einen Axialabscheider zu verwenden, der einen Dreschabschnitt und einen Trennabschnitt aufweist. Es kann ein einziger Axialabscheider oder zwei (oder mehrere) nebeneinander angeordnete Axialabscheider Verwendung finden.) Eine Abstreifrolle 23 und eine Wendetrommel 22 führen gemeinsam mit einem Zufuhrgehäuse das gedroschene Erntegut von der Dreschtrommel 20 und dem Dreschkorb 21 der Trenneinrichtung 24 in Form eines Axialabscheiders zu. Die Trenneinrichtung 24 wird an ihrer Rückseite durch ein Getriebe 80 angetrieben, das sie mit einem Verbrennungsmotor 48 antriebsmäßig verbindet. Als Trenneinrichtung 24 könnte auch ein Strohschüttler Verwendung finden. Im Folgenden beziehen sich alle Richtungsangaben, wie vorn, hinten, ober- und unterhalb auf die Vorwärtsfahrtrichtung V des Mähdreschers 10.
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Getreide und Spreu, die während des Dreschvorgangs abgeschieden werden, fallen auf wenigstens einen Schneckenförderer 30, der sie einem Vorbereitungsboden 33 zuführt. Getreide und Spreu, die hingegen aus der Trenneinrichtung 24 austreten, fallen auf einen Schüttelboden 32, der sie zur Weitergabe auf den Vorbereitungsboden 33 führt. Der Vorbereitungsboden 33 übergibt das Getreide und die Spreu an einen Siebkasten 34, dem ein Gebläse 36 zugeordnet ist, um die Abscheidung der Spreu von dem Getreide zu unterstützen. Gereinigtes Getreide wird mittels einer Körnerschnecke 38 einem nicht gezeigten Elevator zugeführt, der es in einen Korntank 40 befördert. Eine Überkehrschnecke 42 gibt unausgedroschene Ährenteile durch einen weiteren nicht gezeigten Elevator zurück in den Dreschprozess. Das gereinigte Getreide aus dem Korntank 40 kann durch ein Entladesystem mit Querschnecken 44 und einem Entladeförderer 46 entladen werden. Vom rückwärtigen Auslass des Siebkastens 34 wird Spreu über einen Förderboden 124 einem Strohhäcksler 70 zugeführt.
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Die genannten Systeme werden mittels des Verbrennungsmotors 48 angetrieben und von einem Bediener aus einer Fahrerkabine 50 heraus kontrolliert und gesteuert. Die verschiedenen Vorrichtungen zum Dreschen, Fördern, Reinigen und Abscheiden befinden sich innerhalb des Rahmens 12. Außerhalb des Rahmens 12 befindet sich eine Außenhülle, die größtenteils aufklappbar ist.
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Von der Trenneinrichtung 24 werden ausgedroschene Erntegutreste (Stroh) durch einen Auslass 64 an der Unterseite des rückwärtigen Endes des nach hinten geschlossenen Gehäuses der Trenneinrichtung 24 nach unten ausgeworfen. Durch die Wirkung der Fliehkraft und der Schwerkraft fallen die Erntegutreste in einen vertikalen Auswurfschacht, der nach vorn durch eine vordere Wand 62 begrenzt wird. Unterhalb des Auslasses 64 ist eine Auswurftrommel 66 angeordnet, um deren Umfang Mitnehmer 67 verteilt sind. Nach hinten ist die Auswurftrommel 66 von einer rückwärtigen Wand 86 eingeschlossen. Die Auswurftrommel 66 wird um ihre Längsachse, die sich horizontal und quer zur Fahrtrichtung V erstreckt, in Drehung versetzt, in 1 im Gegenuhrzeigersinn. Etwa auf der halben Höhe der vorderen Wand 62 liegt an ihr, etwa unterhalb der Drehachse der Auswurftrommel 66, ein als Ganzes um die Drehachse der Auswurftrommel 66 schwenkbares Strohleitelement 68 an. Das Strohleitelement 68 kann um diese Achse zwischen der in 1 dargestellten Langstrohablageposition und einer Häckselposition verschwenkt werden, in der es gegenüber der Stellung in 1 um etwa 90° im Gegenuhrzeigersinn verdreht ist und den Erntegutresten den Durchgang in einen Strohhäcksler 70 freigibt.
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Unterhalb und geringfügig hinter der Auswurftrommel 66 ist in einem Gehäuse 72 der an sich bekannte Strohhäcksler 70 angeordnet, der um eine horizontale, quer zur Fahrtrichtung verlaufende Achse (in der Figur im Gegenuhrzeigersinn) rotativ antreibbar ist. Er umfasst einen zylindrischen Körper mit pendelnd daran aufgehängten Häckselmessern, die mit im Gehäuse 72 angeordneten stationären Gegenmessern zusammenwirken, um die Erntegutreste zu häckseln und sie mittels einer an ihrer Unterseite mit Strohleitblechen 82 ausgestatteten Strohverteilerhaube 74 etwa über die Schnittbreite des Mähdreschers 10 auf dem Feld zu verteilen.
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Das Strohleitelement 68 ist in sich konkav (kreisbogenförmig) gekrümmt und umschließt die Auswurftrommel 66 um einen Winkelbereich von etwa 45° konzentrisch. Es ist an seinen in Querrichtung äußeren Enden um die Achse der Auswurftrommel 66 schwenkbar angelenkt. Das Strohleitelement 68 erstreckt sich in der in 1 wiedergegebenen Langstrohablageposition von der vorderen Wand 62 bis etwa über die Drehachse des Strohhäckslers 70. In dieser Position bewirkt das Strohleitelement 68, dass ein ausgedroschener Erntegutrestestrom 128 von der Auswurftrommel 66 unterhalb einer Auswurfhaube 76, die sich stromab der rückwärtigen Wand 86 befindet, und oberhalb der Strohverteilerhaube 74 schräg nach hinten und unten abgegeben wird.
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In der Häckselposition ist das Strohleitelement 68 um die Drehachse der Auswurftrommel 66 (bezüglich der 1 im Uhrzeigersinn) nach hinten verschwenkt. Dadurch wird zwischen der vorderen Wand 62 und der vorderen Kante des Strohleitelements 68 eine Öffnung freigegeben, durch die die Erntegutreste in den Strohhäcksler 70 gelangen. Das Strohleitelement 68 verlängert in dieser Position die rückwärtige Wand 86 nach unten und vorn. In ihrem Bereich unterhalb der Linie, an der das Strohleitelement 68 zum Anliegen kommt, wenn es sich in der Langstrohablageposition befindet, ist die vordere Wand 62 ebenfalls mit Leitkufen 84 versehen, um den Strohhäcksler 70 möglichst gleichmäßig beschicken zu können. Im Strohhäcksler 70 werden die Erntegutreste gehäckselt und schräg nach hinten und unten ausgeworfen. Unterhalb der am Auswurf des Strohhäckslers 70 angeordneten Strohverteilerhaube 74 sind die Strohleitbleche 82 vorgesehen, um die Richtung vorzugeben, in der die Erntegutreste auf den Boden des Feldes abgegeben werden.
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Oberhalb des rückwärtigen Endes der Strohverteilerhaube 74 erstreckt sich ein Strohleitrechen 78, der sich aus einem geraden Träger 88 und daran befestigten Fingern 90 zusammensetzt, welche zum Führen des Strohs im Schwadablagebetrieb dienen.
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Unterhalb der Strohverteilerhaube 74 befindet sich ein Schutzbügel 92, der in den 3 und 4 detaillierter dargestellt ist. Er stützt sich über eine erste, horizontale Strebe 94 und eine zweite, vertikale Strebe 96 am Rahmen 12 des Mähdreschers 10 ab. Auf der rechten Seite des Mähdreschers 10 sind zu den Streben 94, 96 symmetrische Streben angeordnet. Die Streben 94, 96 sind jeweils mit Flanschen 98 verscheißt, die wiederum mit dem Rahmen 12 verschraubt sind. Die Streben 94, 96 treffen sich etwa in der Höhe des rückwärtigen, oberen Endes der Strohverteilerhaube 74 und sind dort miteinander verbunden, insbesondere verschweißt oder verschraubt. Am Verbindungspunkt 100 der Streben 94, 96 sind auch der Schutzbügel 92 und der Strohleitrechen 78 befestigt.
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Es wird nun auf die 2 und 3 verwiesen, in denen perspektivische rückwärtige Ansichten des Strohhäckslers 70 und der Strohverteilerhaube 74 mit dem Schutzbügel 92 und dem Strohleitrechen 78 wiedergegeben sind. Der Schutzbügel 92 umfasst zwei sich jeweils vom Verbindungspunkt 100 horizontal und quer zur Vorwärtsrichtung geradlinig nach außen erstreckende, obere Abschnitte 102. Am äußeren Ende der oberen Abschnitte 102 geht der Schutzbügel 92 in sich vertikal erstreckende Abschnitte 104 über, deren untere Enden durch einen unteren, horizontalen Abschnitt 106 untereinander verbunden sind. Die Abschnitte 102 bis 106 sind vorzugsweise einteilig aus einem gebogenen Rohr hergestellt, obwohl der Schutzbügel 92 auch durch mehrere untereinander verbundene Abschnitte 102 bis 106 hergestellt sein könnte. Am Verbindungspunkt 100 sind die oberen Abschnitte 102 drehbar gelagert. An den inneren Enden der oberen Abschnitte 102 sind weiterhin die Träger 88 der Strohleitrechen 78 befestigt. Die inneren Abschnitte 102 erstrecken sich dazu durch den eine Drehlagerung für den oberen Abschnitt bildenden Hülse umfassenden Verbindungspunkt 100 hindurch.
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In der 2 befindet sich der Schutzbügel in einer Betriebsposition, in der ein Häckselbetrieb des Strohhäckslers 70 oder ein Langstrohablagebetrieb möglich ist. Der untere Abschnitt 106 ist unterhalb des rückwärtigen Endes des Auslasses des Strohhäckslers 70 angeordnet, welcher durch das rückwärtige Ende der Strohverteilerhaube 74 definiert wird. Die anderen Abschnitte 104 und 102 des Schutzbügels 92 sind ebenfalls nicht im ausgeworfenen Gutfluss angeordnet, da sie sich seitlich von (Abschnitt 104) oder darüber (Abschnitt 102) befinden. Die Strohleitrechen 78 sind in der 2 in einer Position, in der ihre Finger 90 ggf. einen an einem oberen Führungsblech 108 oberhalb der Strohverteilerhaube 74 zwischen an der Oberseite des oberen Führungsblechs 108 angebrachten Seitenwänden 110 hinunter rutschenden Strohschwad seitlich leiten und formen können.
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In der
3 sind die Strohleitrechen
78 und der Schutzbügel
92 in einer zweiten Position dargestellt, in der sie gegenüber der
2 um etwa 90° im Gegenuhrzeigersinn verschwenkt wurden. Die Verschwenkung erfolgt manuell durch den Bediener, um den Strohleitrechen
78 und den Schutzbügel
92 in eine für eine Straßenfahrt geeignete Position zu verbringen. Der untere Abschnitt
106 des Strohleitbügels
92 erstreckt sich nunmehr rückwärtig des hinteren Endes der Strohverteilerhaube
74 und etwa in der Höhe von deren unterem Ende. Dadurch wird verhindert, dass Personen die Strohverteilerhaube
74 oder andere sich in der Nähe davon befindliche Elemente des Mähdreschers
10 berühren. Die passive Sicherheit wird dadurch verbessert. Die Strohleitrechen
78 erstrecken sich in der
3 schräg nach hinten und oben und liegen am Führungsblech
108 oberhalb der Strohverteilerhaube
74 auf. Dort stellen sie ebenfalls kein Sicherheitsrisiko dar. In der in
3 gezeigten Stellung können die Finger
90 der Strohleitrechen
78 gegenüber den Trägern
88 nach hinten verdreht werden, was durch eine Mechanik erfolgen kann, wie sie an sich aus der
DE 43 41 764 C bekannt geworden ist. Alternativ kann der Träger
88 auch zweigeteilt sein, so dass der äußere Abschnitt mit den Fingern
90 gegenüber einem inneren, mit den oberen Abschnitten
102 des Schutzbügels
92 verbundenen Abschnitt um seine Längsachse manuell verdreht werden kann.
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In den in den 2 und 3 gezeigten Positionen können der Schutzbügel 92 und/oder die Strohleitrechen 78 mit einer der Streben 94, 96 verriegelt werden.