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Die
Erfindung betrifft einen Verbrennungsmotor mit Abgasturboladeranordnung.
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Derartige
Verbrennungsmotoren mit einer Abgasturboladeranordnung sind bekannt.
Der Abgasturbolader einer solchen Abgasturboladeranordnung besteht
aus einem Verdichter und einer Abgasturbine. Der Abgasturbolader
ist durch einen Luftmassenstrom und einen Abgasmassenstrom strömungstechnisch
mit dem Verbrennungsmotor gekoppelt. Die Abgasturbine nutzt dabei
die kinetische Energie des Abgases zum Antrieb des Verdichters.
Der Verdichter saugt Frischluft an und baut einen Ladedruck auf.
Die Drehzahl des Verdichters hängt
bei einem Abgasturbolader nicht von der Drehzahl des Verbrennungsmotors
ab, sondern von einem Leistungsgleichgewicht zwischen der vom Abgasmassenstrom
angetriebenen Abgasturbine und dem Verdichter des Abgasturboladers.
Ein derartiger Verbrennungsmotor mit Abgasturbolader wird zum Beispiel
bei Personenkraftwagen verwendet. Da bei diesen Personenkraftwagen
ein großer
Drehzahlbereich des Verbrennungsmotors genutzt wird, ist eine Regelung
der Abgasturboaufladung erforderlich, um einen möglichst konstanten Ladedruck
in einem weiten Motordrehzahlbereich zu erzielen. Mit einer konventionellen
Abgasturboaufladung kann ein hoher mittlerer Ladedruck erreicht
werden. Ein derart hoher mittlerer Ladedruck kann zum Beispiel im
niedrigen Drehzahlbereich mit begrenzter Leistung mit einem kleinen Abgasturbolader
oder im höheren
Drehzahlbereich mit einem größeren Abgasturbolader
erreicht werden. Bei einem einflutigen Abgasturbolader oder einer
gemeinsamen Abgasleitung aller Zylinder des Verbrennungsmotors liegt
jedoch keine Ladungswechsel- und keine Zündfolgentrennung vor, sodass sich
Nachteile beim Brennverfahren und bei der Effizienz der Aufladung
ergeben.
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Es
ist Aufgabe der Erfindung, einen Verbrennungsmotor mit Abgasturboladereinrichtung
anzugeben, bei dem ein möglichst
hoher mittlerer Ladedruck erreicht wird und eine Ladungswechsel-
und Zündfolgentrennung
vorliegt.
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Zur
Lösung
dieser Aufgabe ist vorgesehen, dass der Verbrennungsmotor zwei Zylinderbänke mit jeweils
zwei Zylindergruppen aufweist und jede Zylindergruppe mindestens
einen Zylinder besitzt, wobei die Zylinder jeder Zylindergruppe
an jeweils eine Abgaslei tung angeschlossen sind und die Abgasturboladeranordnung
zwei Abgasturbolader aufweist, wobei jeder Abgasturbolader eine
einflutige oder zweiflutige Abgasturbine besitzt und wobei der eine Abgasturbolader
mit einer Zylindergruppe der einen Zylinderbank und mit einer Zylindergruppe
der anderen Zylinderbank und der andere Abgasturbolader mit einer
anderen Zylindergruppe der einen Zylinderbank und einer anderen
Zylindergruppe der anderen Zylinderbank verbunden ist. Mit einer
derartigen Anordnung kann bei einer geeignet gewählten Zündfolge in jedem Betriebspunkt
eine Ladungswechsel- und
Zündfolgentrennung
vorgenommen werden. Dadurch wird das Abgas des Verbrennungsmotors
zu einer möglichst
hohen Aufladung genutzt. Die Zylinder sind dabei so zu Zylindergruppen
gruppiert und mit den Abgasturboladern verschaltet, dass die Abgasausstöße bei entsprechender
Zündfolge
abwechselnd in den einen Abgasturbolader und den anderen Abgasturbolader
der Abgasturboladeranordnung eingeleitet werden. Dadurch ergibt
sich eine Verdoppelung der Zeitdifferenz zwischen zwei Abgasausstößen für jede einzelne
Abgasturbine der beiden Abgasturbolader. Die Steuerzeiten des Ladungswechsels
werden so gewählt,
dass sich eine Ladungswechseldauer kleiner als der zeitliche Abstand
der Zündungen
(Zündabstand)
ergibt. Ein Einpressen von Abgas eines Zylinders über Abgasleitungen
in einen Brennraum eines anderen Zylinders wird vermieden, wobei
das Abgas auch effektiver zur Aufladung genutzt wird. Durch die
Verwendung von zwei Abgasturboladern und der erfindungsgemäßen strömungstechnischen
Verschaltung der Abgasleitungen kann bei entsprechender Dimensionierung
der Abgasturbolader das Drehmoment der Verdichter der Abgasturbolader
bei niedrigen Drehzahlen des Verbrennungsmotors verbessert werden.
Gleichzeitig wird auf einen hohen Massendurchsatz an Abgas nicht verzichtet.
Die strömungstechnische
Verschaltung der Abgasleitungen ist dabei so gewählt, dass ein Ladungswechsel-
und eine Zündfolgentrennung
insbesondere bei komfortoptimierten Zündreihenfolgen (Zündfolgen)
vorliegen. Der Ladungswechsel des Verbrennungsmotors ist insbesondere
ventilgesteuert.
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In
einer Ausführungsform
ist vorgesehen, dass jeder Abgasturbolader eine einflutige Abgasturbine
mit einem jeweiligen Fluteingang aufweist, mit dem sie mit den zugehörigen Zylindergruppen
verbunden ist.
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Alternativ
ist in einer anderen Ausführungsform
vorgesehen, dass jeder Abgasturbolader eine zweiflutige Abgasturbine
mit jeweils einem ersten und einem zweiten Fluteingang aufweist,
wobei der jeweils erste Fluteingang der beiden Abgasturbinen mit
einer Zylindergruppe der anderen Zylinderbank und der jeweils zweite
Fluteingang mit einer Zylindergruppe der einen Zylinderbank verbunden
ist. Bei der Verwendung von zwei zweiflutigen Abgasturboladern,
die entsprechend mit den Zylindern der Zylindergruppen ver schaltet
sind, ist jede Zylindergruppe mit einem separaten Fluteingang verbunden.
Dadurch ergibt sich eine besonders effektive Ladungswechseltrennung.
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Nach
einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass sich die
eine Zylindergruppe der einen Zylinderbank und die eine Zylindergruppe
der anderen Zylinderbank in der Lage ihrer jeweiligen Zylinder innerhalb
der jeweiligen Zylinderbänke
entsprechen und dass sich die andere Zylindergruppe der einen Zylinderbank
und die andere Zylindergruppe der anderen Zylinderbank in der Lage
ihrer Zylinder innerhalb der jeweiligen Zylinderbänke entsprechen.
Diese Anordnungen sind einander in der Lage ihrer Zylinder innerhalb
ihrer jeweiligen Zylinderbänke
entsprechende Zylindergruppen und zugeordnete Abgasleitungen mit
demselben Abgasturbolader verbunden. Die beiden Zylindergruppen
der beiden Zylinderbänke
sind somit symmetrisch aufgebaut und symmetrisch mit den Abgasturboladern
verschaltet. Mit einer auf diese Verschaltung abgestimmten Zündfolge
wird eine Ladungswechsel- und Zündfolgentrennung
in jedem Betriebspunkt des Verbrennungsmotors erreicht.
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Alternativ
ist vorgesehen, dass sich die eine Zylindergruppe der einen Zylinderbank
und die andere Zylindergruppe der anderen Zylinderbank in der Lage
ihrer jeweiligen Zylinder innerhalb der jeweiligen Zylinderbänke entsprechen
und dass sich die andere Zylindergruppe der einen Zylinderbank und
die eine Zylindergruppe der anderen Zylinderbank in der Lage ihrer
Zylinder innerhalb der jeweiligen Zylinderbänke entsprechen. Damit sind
auch bei dieser Ausführungsform
die beiden Zylindergruppen beider Zylinderbänke symmetrisch angeordnet.
Die sich in der Lage ihrer jeweiligen Zylinder entsprechenden Zylindergruppen
der beiden Zylinderbänke
sind jedoch mit unterschiedlichen Abgasturboladern verbunden. Auch
bei dieser Verschaltung der Abgasleitungen ist eine Ladungswechsel-
und Zündfolgentrennung
bei entsprechender Zündfolge
gegeben.
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Nach
einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass jede der
Zylindergruppen eine gleiche Anzahl von Zylindern aufweist. Durch
Zylindergruppen mit gleich vielen Zylindern lassen sich die Zylinder
einfach und übersichtlich
gruppieren. Weiterhin werden die Abgasleitungen gleichmäßig mit Abgas
belastet.
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Mit
Vorteil ist vorgesehen, dass die Zylinder Ventile aufweisen, die
durch Nocken einer Nockenwelle gesteuert werden, wobei die Nocken
eine starre Nockenkontur oder eine variable Nockenkontur aufweisen.
Eine Ansteuerung der Ventile über
die Nocken bestimmt den Ladungswechsel und die Ladungswechseldauer.
Eine starre Nockenkontur ist einfacher realisierbar. Eine Steuerung
mit variablen Nockenkonturen ist aufwendiger, ermöglicht jedoch ein
optimiertes Leistungsverhalten des Verbrennungsmotors bei höheren Motordrehzahlen.
Bei Verwendung von starren Nockenkonturen der Nocken zur Ventilsteuerung
mit einer Ladungswechseldauer kleiner als 180° (bezogen auf die Winkelgeschwindigkeit
der Kurbelwelle) kann bei dieser Verschaltung der Zylindergruppen
mit den Abgasturbinen eine gegenseitige Beeinflussung der Abgasausstöße bei einem
Zündabstand
von 180° verhindert
werden. Alternativ kann die Anordnung mit zwei einflutigen Abgasturboladern
auch mit variablen Nockenkonturen verwendet werden, um eine Ladungswechsel-
und Zündfolgentrennung
zu erreichen.
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Weiterhin
sind vier Zylinder pro Zylinderbank vorgesehen. Dabei sind die Zylinderbänke insbesondere
Zylinderbänke
eines V-förmigen
Motors (V8-Motor). Derartige Motoren sind zur Verwendung in Kraftfahrzeugen,
insbesondere Personenkraftwagen, bekannt. Auch bei einem Verbrennungsmotor
mit zwei Zylinderbänken
mit jeweils vier Zylindern pro Zylinderbank ergeben sich komfortoptimierte
Zündreihenfolgen,
die einen möglichst „runden" Lauf des Verbrennungsmotors
ermöglichen.
Die komfortoptimierten Zündreihenfolgen
können
durch entsprechende Gruppierung der Zylinder in Zylindergruppen
und eine entsprechende Verschaltung der Zylinder mit den Abgasturbinen
der beiden Abgasturboladern über
die Abgasleitungen der Zylindergruppen eine Ladungswechsel- und Zündfolgentrennung
erreicht werden. Dabei ergibt sich eine verbesserte Verbrennung
und eine effektivere Aufladung. Auch bei der komfortoptimierten
Zündreihenfolge
finden die Zündungen
zeitlich aufeinanderfolgend jeweils abwechselnd in einem Zylinder
der einen und der anderen Zylindergruppe einer der Zylinderbänke statt.
Die dabei entstehenden Abgasausstöße gehen abwechselnd in die
Abgasturbinen des einen und des anderen Abgasturboladers. Es ergibt
sich eine Verdopplung der Zeitdifferenz zwischen zwei Abgasausstößen für jede einzelne
Abgasturbine, wodurch eine gegenseitige Beeinflussung der Abgasausstöße verhindert
wird. Somit wird gleichzeitig die Verbrennung verbessert und die
Effizienz des Abgasturboladers bei niedrigen Drehzahlen erhöht. Sind
die Zylindergruppen bei einem Verbrennungsmotor mit vier Zylindern
pro Zylinderbank insbesondere so angeordnet, dass die eine Zylindergruppe
der einen Zylinderbank und die andere Zylindergruppe der anderen
Zylinderbank die beiden äußeren Zylinder
(der erste und der vierte der vier in einer Reihe angeordneten Zylinder einer
Zylinderbank) aufweisen, so gibt es eine komfortoptimierte Zündfolge,
bei der eine Ladungswechselund Zündfolgentrennung
erfolgt und die wie folgt angegeben werden kann: Werden die Zylinder
der beiden Zylinderbänke
fortlaufend in der gleich Richtung durchnummeriert, wobei die Zylinder
der einen Zylinderbank die Nummern 1 bis 4 erhalten und die Zylinder
der anderen Zylinderbank die Nummern 5 bis 8, so ergibt sich eine
komfortoptimierte Zündreihenfolge
der Zylinder mit den Nummern 1-5-4-8-7-3-6-2. Dabei zündet jeweils abwechselnd einer
der Zylinder der einen Zylindergruppe (der einen oder der anderen
Zylinderbank) und der anderen Zylindergruppe (der einen oder anderen
Zylinderbank). Bei einem V8-Motor ergibt sich ein Zündabstand
(zeitlicher Abstand zwischen den Zündungen) von 180° bezogen
auf die Winkelgeschwindigkeit der Kurbelwelle.
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Mit
Vorteil ist vorgesehen, dass der erste Fluteingang und/oder der
zweite Fluteingang mindestens einer zweiflutigen Abgasturbine oder
der Fluteingang mindestens einer einflutigen Abgasturbine jeweils
mit einem im Querschnitt verstellbaren und/oder ein- oder ausschaltbaren
Bypass verbunden ist, der zum Ausgang der jeweiligen Abgasturbine
führt.
Ein derartiger Bypass wird auch „Waste-Gate" genannt und ermöglicht eine
abgasseitige Regelung des Abgasturboladers („Waste-Gate-Regelung"), bei der das Abgas
oder ein Teil des Abgases des Verbrennungsmotors an der Abgasturbine vorbeigeführt wird.
Bei Abgasturboladern mit zwei Fluteingängen der Abgasturbine sind
vorzugsweise beide Fluteingänge
mit dem Ausgang der jeweiligen Abgasturbine über den Bypass verbunden. Das
zur „Waste-Gate-Regelung" erforderliche Regelelement kann
als Ventil oder Klappe ausgeführt
sein.
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Die
Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren zum Betreiben eines Verbrennungsmotors,
insbesondere eines Verbrennungsmotors der vorstehend genannten Art,
mit einer Abgasturboladeranordnung. Es sind Zylinder vorgesehen,
die in Zylindergruppen gruppiert sind, wobei jeder Zylindergruppe
eine Abgasleitung zugeordnet ist, die die Zylinder der Zylindergruppe
mit einem von zwei Abgasturboladern der Abgasturboladeranordnung
verbindet und wobei ein Ladungswechsel der Zylinder derart gesteuert
wird, dass in mindestens einem Drehzahlbereich des Verbrennungsmotors
eine Ladungswechseltrennung erfolgt. Bei entsprechender Verschaltung
der Zylinder mit den Abgasturboladern über Abgasleitungen kann der
Ladungswechsel derart gesteuert werden, dass für eine vorgegebene Zündfolge
eine Ladungswechseltrennung erfolgt. Dabei wird durch die Steuerung des
Ladungswechsels eine Ladungswechseldauer vorgegeben, die kleiner
ist als der Zündabstand
(der zeitliche Abstand zwischen zwei Zündungen) der Zylinder, die
an einen gemeinsamen Fluteingang eines Abgasturboladers angeschlossen
sind. Dazu sind die Zylinder der Zylindergruppen über die
Abgasleitungen derart mit den Abgasturboladern der Abgasturboladeranordnung
verbunden, dass sich bei entsprechender Zündfolge die Zeitdifferenz zwischen
zwei Abgasausstößen von
Zylindern, die an einen gemeinsamen Abgasturbolader angeschlossen
sind, gegenüber
dem zeitlichen Zündabstand
von allen Zylindern verdoppelt. Durch diese Verdopplung der Zeitendifferenz
wird ein Einschieben von Abgas eines Zylinders in einen anderen
Zylinder verhindert. Der verwendete Verbrennungsmotor ist insbesondere
ein Verbrennungsmotor mit zwei Zylin derbänken mit jeweils zwei Zylindergruppen,
wobei jede Zylindergruppe mindestens einen Zylinder besitzt und
der erste Fluteingang der Abgasturbine mit einer Zylindergruppe
der einen Zylinderbank und mit einer Zylindergruppe der anderen
Zylinderbank verbunden ist und der zweiter Fluteingang mit einer
anderen Zylindergruppe der einen Zylinderbank und mit anderen Zylindergruppe
der anderen Zylinderbank verbunden ist. Vorzugsweise ist der Verbrennungsmotor
ein V8-Motor.
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Weiterhin
ist vorgesehen, dass die Zylinder Ventile aufweisen, die zur Steuerung
des Ladungswechsels über
Nocken einer Nockenwelle angesteuert werden, wobei die Nocken eine
starre Nockenkontur oder eine variable Nockenkontur aufweisen. Die
Steuerung des Ladungswechsels mittels Ventilen, die über Nocken
einer Nockenwelle angesteuert werden, ist bekannt. Das Öffnen und
Schließen
der Ventile gibt dabei die Ladungswechseldauer vor. Bei einer Verwendung
von starren Nockenkonturen und einer Ladungswechseldauer, die kleiner
ist als der Zündabstand,
kann eine gegenseitige Beeinflussung der Zylinder durch Abgasausstöße verhindert
werden. Beispielsweise beträgt
der Zündabstand
bei einem V8-Motor 180° bezogen
auf die Winkelgeschwindigkeit der Kurbelwelle.
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Schließlich ist
vorgesehen, dass die Nocken so angesteuert werden, dass die Leistung
des Verbrennungsmotors in einem anderen Drehzahlbereich gesteigert
wird. Dies ist zum Beispiel mit Nocken möglich, die eine variable Nockenkontur
aufweisen. In dem einen Drehzahlbereich, der vorzugsweise unterhalb
von 3000 U/min liegt, werden die Ventile derart angesteuert, dass
sich eine Ladungswechseldauer (Eventlänge) ergibt, die kleiner ist
als der zeitliche Abstand der Zündfolge
(Zündabstand).
In dem anderen Drehzahlbereich, der oberhalb des einen Drehzahlbereichs
liegt, werden die Ventile so angesteuert, dass sich ein gesteigertes
Leistungsverhalten des Verbrennungsmotors ergibt. Der Drehzahlbereich
in dem eine Ladungswechseltrennung erfolgt ist dabei vorzugsweise
eine Drehzahlbereich unterhalb von 3000 U/min und der andere Drehzahlbereich
vorzugsweise oberhalb von 3000 U/min.
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Die
Zeichnungen veranschaulichen die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen,
und zwar zeigen:
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1 eine
Verschaltung von Abgasleitungen zwischen jeweils zwei Zylindergruppen
zweier Zylinderbänke
und einer Abgasturboladeranordnung mit zwei Abgasturboladern mit
zweiflutigen Abgasturbinen und
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2 eine
Verschaltung von Abgasleitungen zwischen jeweils zwei Zylindergruppen
zweier Zylinderbänke
mit zwei Abgasturboladern einer Abgasturboladeranordnung mit einflutigen
Abgasturbinen.
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Die 1 zeigt
in schematischer Darstellung einen als V8-Motor ausgebildeten Verbrennungsmotor 1 mit
einer Abgasturboladeranordnung 2 mit zwei Abgasturboladern 3, 4,
von denen lediglich jeweils eine zweiflutige Abgasturbine 5', 6' dargestellt
ist. Der Verbrennungsmotor weist zwei Zylinderbänke 7, 8 mit
jeweils vier Zylindern Z1, Z2, Z3, Z4; Z5, Z6, Z7, Z8 auf. Die Zylinder
Z1, Z2, Z3, Z4 der einen Zylinderbank 7 sind auf zwei Zylindergruppen 9, 10 verteilt.
Die eine Zylindergruppe 9 der einen Zylinderbank 7 weist
zwei Zylinder Z1, Z4 und die andere Zylindergruppe 10 der
einen Zylinderbank 7 zwei Zylinder Z2, Z3 auf. Die Zylinder
Z1, Z4 der einen Zylindergruppe 9 sind mit einer ersten
Abgasleitung 11 verbunden. Diese weist zwei Einmündungen 12, 13 auf,
die die Zylinder Z1, Z4 mit der ersten Abgasleitung 11 verbinden.
Die Zylinder Z2, Z3 der anderen Zylindergruppe 10 sind
mit einer zweiten Abgasleitung 14 verbunden. Dazu weist
die zweite Abgasleitung 14 zwei Einmündungen 15, 16 auf, über die
die zweite Abgasleitung 14 mit den Zylindern Z2, Z3 verbunden
ist. Die andere Zylinderbank 8 weist ebenfalls zwei Zylindergruppen 17, 18 auf.
Die Zylinder Z6, Z7 der einen Zylindergruppe 17 sind an
eine gemeinsame, dritte Abgasleitung 19 angeschlossen.
Die Abgasleitung 19 weist zwei Einmündungen 20, 21 auf, an
die die Zylinder Z6, Z7 der einen Zylindergruppe 17 der
anderen Zylinderbank 8 angeschlossen sind. Die anderen
Zylinder Z5, Z8 der anderen Zylinderbank 8 sind der anderen
Zylindergruppe 18 der anderen Zylinderbank 8 zugeordnet.
Diese Zylinder Z5, Z8 sind an eine gemeinsame vierte Abgasleitung 22 angeschlossen.
Die vierte Abgasleitung 22 weist zwei Einmündungen 23, 24 auf,
die an die Zylinder Z5, Z8 der anderen Zylindergruppe 18 angeschlossen
sind. Die erste Abgasleitung 11 ist mit einem zweiten Fluteingang 27 der
einen zweiflutigen Abgasturbine 5' verbunden. Die zweite Abgasleitung 14 ist
an einem zweiten Fluteingang 28 der anderen zweiflutigen
Abgasturbine 6' angeschlossen.
Die dritte Abgasleitung 19 ist an einen ersten Fluteingang 25 der
einen zweiflutigen Abgasturbine 5' und die vierte Abgasleitung 22 an
einen ersten Fluteingang 26 der anderen zweiflutigen Abgasturbine 6' angeschlossen.
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Strömungstechnisch
parallel zu den Abgasturbinen 5', 6' der Abgasturbolader 3, 4 verläuft jeweils
ein Bypass 29, 30. Der Bypass 29 verbindet den
ersten und den zweiten Fluteingang 25, 27 der einen
zweiflutigen Abgasturbine 5' mit
einem Ausgang 31 der einen Abgasturbine 5'. Der Bypass 30 verbindet
den ersten und zweiten Fluteingang 26, 28 der
anderen zweiflutigen Abgasturbine 6' mit einem Ausgang 32 dieser
anderen zweiflutigen Abgasturbine 6'. Jeder Bypass 29, 30 ist
insbesondere mit einem Regelele ment versehen, mit dem der Massestrom
durch den Bypass 29, 30 und damit durch die jeweilige
Abgasturbine 5', 6' geregelt werden
kann. Eine solche Regelung wird als „Waste-Gate-Regelung" bezeichnet. Das
zur „Waste-Gate-Regelung" erforderliche Regelelement
ist als nicht dargestelltes Ventil oder nicht dargestellte Klappe
ausgeführt.
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Die
Verschaltung der Zylinder Z1, Z2, Z3, Z4, Z5, Z6, Z7, Z8 der beiden
Zylinderbänke 7, 8 in
der 2 entspricht im Wesentlichen der Verschaltung, die
in 1 dargestellt ist, sodass hier nur auf die Unterschiede
eingegangen wird. Im Gegensatz zu der Anordnung der 1 weisen
die Abgasturbolader 3, 4 der in 2 dargestellten
Anordnung jeweils eine einflutige Abgasturbine 5, 6 auf.
Dadurch ergibt sich eine andere Verschaltung der Zylinder Z1, Z2, Z3,
Z4, Z5, Z6, Z7, Z8 mit den Fluteingängen 33, 34 der
beiden einflutigen Abgasturbinen 5, 6. Die erste Abgasleitung 11 und
die dritte Abgasleitung 19 sind mit dem Fluteingang 33 der
einen einflutigen Abgasturbine 5 verbunden und die zweite
Abgasleitung 14 und die vierte Abgasleitung 22 sind
an dem Fluteingang 34 der anderen einflutigen Abgasturbine 6 angeschlossen.
Auch bei der Anordnung der 2 verläuft strömungstechnisch
parallel zu den einflutigen Abgasturbinen 5, 6 jeweils
ein Bypass 29, 30, der die Fluteingänge 33, 34 der
Abgasturbinen 3, 4 mit den jeweiligen Ausgängen 31, 32 verbindet.
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Es
ergibt sich folgende Funktion des Verbrennungsmotors 1 mit
Abgasturboladeranordnung 2: Durch die Verwendung einer
komfortoptimierten Zündreihenfolge,
bei der aufeinanderfolgend eine Zündung in dem ersten Zylinder
Z1, dem fünften
Zylinder Z5, dem vierten Zylinder Z4, dem achten Zylinder Z8, dem
siebten Zylinder Z7, dem dritten Zylinder Z3, dem sechsten Zylinder
Z6 und dem zweiten Zylinder Z2 erfolgt, wird ein „runder" Lauf des Verbrennungsmotors 1 gewährleistet.
Die Zylinder Z1, Z2, Z3, Z4; Z5, Z6, Z7, Z8 sind dabei über die
Abgasleitungen 11, 14, 19, 22 so
mit den Fluteingängen 33, 34 der
einflutigen Abgasturbinen 5, 6 beziehungsweise
den Fluteingängen 25, 26, 27, 28 der
zweiflutigen Abgasturbinen 5', 6' verbunden,
dass bei der oben angegebenen Zündfolge
die Zündungen
zeitlich nacheinander abwechselnd jeweils so erfolgen, dass die
dabei entstehenden Abgasausstöße abwechselnd
in den einen Abgasturbolader 3 und den anderen Abgasturbolader 4 eingebracht
werden. Dabei ergibt sich eine Verdopplung der Zeitdifferenz zwischen zwei
Abgasausstößen für jede einzelne
der Abgasturbinen 5, 6, 5', 6'. In jedem Betriebspunkt des Verbrennungsmotors 1 liegt
daher bei einer Ladungswechseldauer kleiner 180° eine Ladungswechsel- und Zündfolgentrennung
vor. Die Ladungswechseldauer wird für jeden Zylinder Z1, Z2, Z3,
Z4; Z5, Z6, Z7, Z8 durch die Ansteuerung von nicht dargestellten Ventilen über die
Nocken einer Nockenwelle bestimmt.
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Bei
Verwendung von zwei Abgasturboladern 3, 4 mit
zweiflutigen Abgasturbinen 5', 6' (Anordnung der 1)
können
insbesondere starre Nockenkonturen der Nocken zur Ventilsteuerung
verwendet werden, da jede der Abgasleitungen 11, 14, 19, 22 an
einen „eigenen" Fluteingang 25, 26, 27, 28 angeschlossen
ist. Dadurch kann durch eine geeignete Zündfolge gewährleistet werden, dass der
zeitliche Zündabstand
der beiden Zylinder Z1, Z2, Z3, Z4; Z5, Z6, Z7, Z8 jeder der Zylindergruppen 9, 10, 17, 18 immer
hinreichend hoch ist (360°).
Dabei kann die Ladungswechseldauer auch größer 180° sein (jedoch immer kleiner
360°). Auch
bei Verwendung von starren Nockenkonturen in Kombination mit zwei
Abgasturboladern 3, 4, die einflutige Abgasturbinen 5, 6 aufweisen
(Anordnung der 2), kann bei einer Ladungswechseldauer
(Eventlänge)
kleiner 180° eine Beeinflussung
eines Zylinders Z1, Z2, Z3, Z4; Z5, Z6, Z7, Z8 durch die Abgasausstöße eines
anderen Zylinders Z1, Z2, Z3, Z4; Z5, Z6, Z7, Z8 verhindert werden.
Bei Verwendung einer Anordnung der 2 werden
vorwiegend (nicht dargestellte) Nocken mit variablen Nockenkonturen
verwendet. In Kombination mit variablen Nockenkonturen können die
Ventile so angesteuert werden, dass die Ladungswechseldauer in einem
Drehzahlbereich – vorzugsweise
unterhalb 3000 U/min – kleiner
180° eingestellt
ist. In einem anderen Drehzahlbereich – vorzugsweise oberhalb 3000
U/min – können die
Ventile mittels variabler Nocken derart angesteuert werden, dass
eine höhere Leistung
des Verbrennungsmotors erzielt wird.
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- 1
- Verbrennungsmotor
- 2
- Abgasturboladeranordnung
- 3
- ein
Abgasturbolader
- 4
- anderer
Abgasturbolader
- 5
- eine
einflutige Abgasturbine
- 5'
- eine
zweiflutige Abgasturbine
- 6
- andere
einflutige Abgasturbine
- 6'
- andere
zweiflutige Abgasturbine
- 7
- eine
Zylinderbank
- 8
- andere
Zylinderbank
- 9
- eine
Zylindergruppe
- 10
- andere
Zylindergruppe
- 11
- erste
Abgasleitung
- 12
- Einmündung
- 13
- Einmündung
- 14
- zweite
Abgasleitung
- 15
- Einmündung
- 16
- Einmündung
- 17
- eine
Zylindergruppe
- 18
- andere
Zylindergruppe
- 19
- dritte
Abgasleitung
- 20
- Einmündung
- 21
- Einmündung
- 22
- vierte
Abgasleitung
- 23
- Einmündung
- 24
- Einmündung
- 25
- erster
Fluteingang
- 26
- erster
Fluteingang
- 27
- zweiter
Fluteingang
- 28
- zweiter
Fluteingang
- 29
- Bypass
- 30
- Bypass
- 31
- Ausgang
- 32
- Ausgang
- 33
- Fluteingang
- 34
- Fluteingang
- Z1
- Zylinder
- Z2
- Zylinder
- Z3
- Zylinder
- Z4
- Zylinder
- Z5
- Zylinder
- Z6
- Zylinder
- Z7
- Zylinder
- Z8
- Zylinder