DE102006041106A1 - Elektrodensystem für Glasschmelzöfen - Google Patents

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Abstract

Es wird ein Elektrodensystem für einen Glasschmelzofen beschrieben, das aus einem oberhalb des Badspiegels angeordneten Elektrodenhalter mit einer Kühlmittelzuführung und einer metallischen Elektrode besteht, wobei die Kühlmittelzuführung bis in das obere Ende der Elektrode hineinreicht und in der Elektrode 5 bis 50 cm unter den Spiegel der Glasschmelze geführt ist. Die Elektrode ist im kühlbaren Bereich mit einem Mantel aus einer temperaturwechselbeständigen Keramik, einem Glas oder einem chemisch resistenten Refraktärmetall umgeben.

Description

  • Gegenstand der Erfindung ist ein Elektrodensystem für Glasschmelzöfen mit einer Schmelzwanne, einem oberhalb des Schmelzspiegels angeordneten, mit einer Kühlmittelführung versehenen Elektrodenhalter und mit einer Heizelektrode, die über eine lös- und kühlbare Verbindung mit dem Elektrodenhalter verbunden ist, wobei die Kühlmittelführung bis in den oberen Teil der Heizelektrode reicht.
  • Für die elektrische Beheizung von Glasschmelzen werden üblicherweise Heizelektroden verwendet, die entweder durch den Boden, die Seitenwände oder von oben in die Glasschmelze eingeführt werden. Da bisher alle verwendeten Elektrodenwerkstoffe auf Dauer durch die Glasschmelze angegriffen werden, müssen die Elektroden je nach ihrem Verschleiß nachgeschoben oder ausgewechselt werden. Falls es das Schmelzverfahren zulässt, werden aufgrund von geringeren betrieblichen Risiken beim Austausch der Elektroden von oben durch das Gewölbe eingeführte Elektroden, die auch als Top- oder Tauchelektroden bezeichnet werden, bevorzugt. Die Verbindung zwischen Elektrodenhalter und Elektrode besteht üblicherweise aus einer Verschraubung, die oberhalb des Schmelzspiegels liegt.
  • Aus EP 0 372 111 A1 ist es bekannt, den Elektrodenhalter und die Verschraubung zu kühlen, wobei der oberste Teil der Elektrode mit einer Bohrung versehen ist, in die ein Kühlflüssigkeitsrohr des Elektrodenhalters hineinreicht. Durch die Kühlung der Verschraubung sollte ein Wechsel der Elektrode auch nach monatelangem Betriebseinsatz im Glasschmelzofen zerstörungsfrei möglich sein. Um dem starken korrosiven Angriff der Schmelze auf die Elektrode im Bereich des Schmelzspiegels Rechnung zu tragen, ist die Elektrode in diesem Bereich verdickt, so dass sich dadurch eine längere Lebensdauer des Elektrodensystems ergibt. Der Verschleiß als solcher an der Phasengrenze im Bereich des Schmelzspiegels wird nicht beeinflusst, es wird lediglich im Bereich der Phasengrenze mehr Material zur Verfügung gestellt, so dass sich dadurch die Standzeit der Elektrode erhöht.
  • In EP 0 465 688 A1 wird das Problem des starken Verschleißes im Bereich des Schmelzspiegels in einer Weiterentwicklung der EP 0 372 111 A1 dadurch gelöst, dass zwischen Elektrodenhalter und Elektrode ein gekühltes Zwischenstück aus einem korrosionsfesten Material wie Chrom oder oxiddispergiertem Stahl zwischengeschaltet wird. Das Zwischenstück enthält eine Sacklochbohrung, die mit Kühlflüssigkeit aus dem Elektrodenhalter beaufschlagt wird. Die Verschraubung der Elektrode mit dem Zwischenstückerfolgt unterhalb des Glasschmelzspiegels. Nachteilig ist hier, dass sich auch das Zwischenstück langsam auflöst, wobei die dabei freiwerdenden Eisen- und Chrom-Ionen aufgrund ihrer färbenden Eigenschaften die Glasschmelze negativ beeinflussen.
  • Gemäß EP 1 613 130 A1 wird die Elektrode wieder wie in EP 0 372 111 A1 direkt mit dem Elektrodenhalter verschraubt, jedoch wird die Kühlung des oberen Teils der Elektrode bis in die Primärschmelze vorgenommen und die Elektrode in diesem Bereich zusätzlich durch einen keramischen Mantel, der bis in die Glasschmelze hineinreicht und ein dünnwandiges metallisches Schutzgehäuse aus Edelstahl trägt, vor Korrosion geschützt. Der keramische Mantel aus schmelzgegossenem Aluminium-Zirkonium-Silica (AZS) ist mittels eines Kontakt-Mörtels mit der Elektrode verbunden. Der keramische Mantel wird gegen mechanisches Absprengen durch Temperaturdifferenzen und Temperaturwechsel durch das Schutzgehäuse aus Edelstahl geschützt. Die betriebliche Erfahrung hat jedoch gezeigt, dass die Schutzfunktion des Schutzgehäuses aus Edelstahl nicht ausreichend ist. Im Einsatz kann die Schutzhülle aufgelöst werden oder abfallen. Dadurch gelangen färbende Bestandteile wie Nickel, Chrom und Eisen in das Glas, die zu Produktionsausfall führen. Ein weiteres Problem der Stahlhülle ist der deutlich größere thermische Ausdehnungskoeffizient des Stahles gegenüber der Keramik. Deshalb dehnt sich die Hülse stärker aus. Es entsteht ein Spalt zwischen Hülse und Keramik, so dass sie bereits kurz nach dem Eintauchen in das Glas abfallen kann. Bekanntermaßen neigen schmelzgegossene Aluminium-Zirconium-Silica-Steine bei Temperaturdifferenzen und Temperaturwechseln zur Rissbildung. Fehlt die stabilisierende Schutzhülle, ist die Funktion des keramischen Mantels nicht mehr gewährleistet und der Korrosionsangriff erfolgt an der Heizelektrode. Dies kann dann unter Umständen zu einem katastrophalen Wassereinbruch führen.
  • Die Erfindung hat die Aufgabe, ein Elektrodensystem anzugeben, das einen oberhalb des Schmelzspiegels angeordneten kühlbaren Elektrodenhalter besitzt und über eine lös- und kühlbare Verbindung mit der Elektrode verbunden ist und bei der der korrosive Angriff auf die Elektrode im Bereich der Gemengedecke sowie die Gefahr der Verunreinigung der Schmelze durch störende Ionen, die sich vor allem durch den Angriff von Verstaubungsprodukten oder Glasdämpfen auf den Halter bilden können, weiter verringert ist.
  • Unter Gemengedecke versteht man den Bereich zwischen dem noch nicht reagierten Gemenge über die so genannte Rau- oder Primärschmelze, den blasigen Glasbereich bis hin zum fertigem Glas. Der so genannte Schmelzspiegel befindet sich dabei in dem Bereich zwischen der Rau- oder Primärschmelze und dem blasigen Glasbereich.
  • Die Aufgabe wird durch das in Patentanspruch 1 beschriebene Elektrodensystem gelöst. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen beschrieben.
  • Als Elektrodenmaterial kommen in der Regel insbesondere Molybdän, Platin, Wolfram und ggfls. deren Legierungen zur Anwendung. Im allgemeinen wird Molybdän bevorzugt. Die Verbindung zwischen Elektrode und Elektrodenhalter ist bevorzugt lösbar ausgestaltet, z. B. als Renk- oder Schraubverbindung. Eine Schraubverbindung wird im allgemeinen bevorzugt. Die Verbindung ist über die Kühlmittelzufuhr kühlbar.
  • Es konnte gefunden werden, dass sich die Lebensdauer von z. B. Molybdänelektroden verlängern lässt, wenn die Kühlmittelzufuhr im oberen Ende der Elektrode 5 bis 50 cm, bevorzugt 10 bis 30 cm, insbesondere 15 bis 25 cm, unter den Spiegel der Glasschmelze geführt wird und die Elektrode wenigstens in diesem Bereich mit einem Mantel aus einer temperaturwechselbeständigen Keramik, einem Glas oder einem chemisch resistenten Refraktärmetall umgeben ist. Wird die Kühlmittelzufuhr kürzer gewählt, so ist die Kühlwirkung im Bereich der Gemengedecke nicht mehr ausreichend und die Elektrode wird angegriffen. Dabei kann es sich einerseits um den Angriff durch Luftsauerstoff handeln, zum anderen durch den Angriff durch Bestandteile des Glases, vor allem aus der Primärschmelze. Wird die Kühlmittelzufuhr länger gewählt, ergeben sich keine verfahrenstechnischen Vorteile mehr, lediglich der Energieverbrauch steigt infolge der größeren Wärmeabfuhr.
  • Durch die bis weit unter den Glasspiegel geführte Kühlung wird der kritische Übergang zwischen gekühltem und ungekühlten Teil der Heizelektrode aus dem Bereich der korrosiven Primärschmelze und der Gemengedecke herausgenommen.
  • Der kühlbare Teil der Heizelektrode ist mit einem Mantel aus einer temperaturwechselbeständigen Keramik, einem Glas oder einer chemisch beständigen Refraktärmetallschicht umgeben. Mitunter kann es von Vorteil sein, den Mantel länger auszuführen, z. B. um den Wärmeentzug aus der Schmelze zu verringern. Bei Mänteln aus isolierendem Material verkleinert sich dadurch jedoch die Elektrodenoberfläche. Eine Verlängerung des Mantels ist daher stets unter Berücksichtigung der örtlichen Verhältnisse vorzunehmen. Geeignete keramische Werkstoffe sind Quarzgut, wie z. B. Quarzal oder Masrock, und hoch zirconiumhaltige Keramiken, z.B. HZFC (high zirconia fused cast), wie z. B. ZB-X 950 oder ZS 90, AZS (alumina-zircconia-silica) sowie ZAC (zirconia-alumina-cast), weitere geeignete Keramiken sind Mullite, Zirconiumsilicate oder Aluminiumoxide. Als Gläser können Quarzglas und andere hochschmelzende Gläser Verwendung finden, soweit sie eine ausreichende Beständigkeit gegenüber der korrosiven Umgebung besitzen. Auch ein Mantel aus einem chemisch beständigen Refraktärmetall kann Verwendung finden. Unter chemisch beständig wird in diesem Zusammenhang verstanden, dass das Metall gegenüber der korrosiven Umgebung vor allem im Bereich der Primärschmelze ganz oder weitgehend beständig ist. Refraktärmetalle sind Metalle und Metalllegierungen, die bei den hohen in der Glasschmelze und in der Glaswanne herrschenden Temperaturen formstabil sind. Geeignete Refraktärmetalle sind z.B. Molybdän-, Wolfram-, Iridium- oder Platingruppenmetalle und Legierungen davon.
  • Da der Mantel neben einem zusätzlichen Schutz der Elektrode auch einen übermäßigen Wärmeentzug aus der Schmelze durch die Kühlung der Elektrode verhindern soll, werden Mäntel aus Keramik oder Glas bevorzugt, dabei werden Mäntel mit einer Wandstärke von 1 bis 30 mm, bevorzugt 5 bis 20 mm, insbesondere 10 bis 15 mm, bevorzugt, weil sie eine gute mechanische Stabilität mit guter Wärmedämmung vereinen.
  • Es ist mitunter vorteilhaft, den Mantel aus mehreren Schichten unterschiedlicherer Materialien aufzubauen. So ist z.B. ein außen mit einem Refraktärmetall, einer Refraktärmetalllegierung oder einer Silicium-Bor-Schicht (SIBOR) beschichteter keramischer Mantel besonders stabil. Eine besonders günstige Kombination besteht aus einem mit Molybdän beschichteten Mantel aus Mullit. Der Mantel ist auf der Heizelektrode vorzugsweise mittels einer Gießmasse befestigt, die die zusätzliche Aufgabe hat, das unterschiedliche Wärmedehnungsverhalten von Elektrodenwerkstoff und Mantelwerkstoff auszugleichen. Die Gießmasse soll so dicht sein, dass der Zutritt von Sauerstoff aus der Luft oder von korrosiven Stoffen aus dem Gemenge vermieden oder zumindest stark behindert wird. Gleichzeitig wird durch die innige Verbindung der Gießmasse mit dem Elektrodenstab und der Hülse ein guter Wärmekontakt gewährleistet.
  • Als vorteilhaft haben sich keramische oder glasige Gießmassen bewährt. Die keramischen Gießmassen bestehen bevorzugt aus Zirconiumoxid, Mullit, Zirconiumsilicat oder Aluminiumoxid, die glasigen bevorzugt aus Quarzgut oder Borosilicatglas. Sie werden üblicherweise durch Einschlämmen in den Spalt zwischen Mantel und Elektrode eingebracht und anschließend eingebrannt. Es entsteht eine vorzugswseise porige Struktur, die gegenüber der Wärmedehnung der Elektrode tolerant ist.
  • Damit die Gießmasse ihre Funktion gut erfüllen kann, soll sie eine ausreichende Dicke besitzen, d.h. der Spalt zwischen Elektrode und dem Mantel sollte bevorzugt 1 bis 10 mm betragen. Wird der Spalt zu groß, besteht die Gefahr, dass beim Einbrennen Risse in der Gießmasse entstehen und die Gießmasse dadurch den Zutritt von Sauerstoff oder von korrosiven Stoffen nicht mehr verhindern kann. Zur Verbesserung der Haftung der Gießmasse auf der Elektrode ist es vorteilhaft, die Oberfläche der Elektrode zu strukturieren. Die Strukturierung kann durch eine Aufrauung der Oberfläche, z.B. durch Ätzen, Sandstrahlen oder Schleifen erfolgen oder in einer Rillierung oder Riffelung bestehen. Gleiches gilt für die Innenfläche des Mantels.
  • Verfahrenstechnisch ist es sinnvoll, unterschiedliche Elektrodenformen, wie beispielsweise Stäbe oder Platten, einzusetzen, um die Strömungsverhältnisse in der Schmelze zu ändern bzw. zu optimieren. In diesem Fall ist es vorteilhaft, den unteren, nicht gekühlten in der Schmelze befindlichen Teil des Elektrodenstabes mit einem Adapter, insbesondere einer Renk- oder Schraubverbindung, zu versehen. An dem Adapter können dann Elektroden beliebiger Form befestigt werden, um die gewünschte Stromverteilung und Strömungsbeeinflussung zu erzielen. Durch die gegenüber einer einfachen Stabelektrode vergrößerte Elektrodenoberfläche bei Plattenelektroden erreicht man eine geringere Stromdichte pro Flächeneinheit der Elektrode, wodurch die Standzeit der Elektrode verlängert wird.
  • Eine weitere Verbesserung des Elektrodensystems wird erzielt, wenn der Elektrodenhalter gegen die im Ofenraum herrschende Atmosphäre und gegen den Angriff aggressiver Glasverdampfungsprodukte und Glaskondensate geschützt wird. Der Schutz folgt dadurch, dass der Elektrodenhalter mit einem korrosionsbeständigen Material verkleidet wird. Als Verkleidung ist insbesondre ein Schutzrohr aus korrosionsbeständigem Material geeignet, innerhalb dessen der Elektrodenhalter angeordnet ist. Als Material für das Schutzrohr ist insbesondere Glas, Quarzglas oder Keramik, z.B. Mullit-, Zirconiumoxid-, Zirconiumsilicat- oder Aluminiumoxid-Keramik, geeignet. Als besonders geeignet für das Schutzrohr hat sich Borosilikatglas erwiesen, das in zahlreichen Varianten bekannt ist, aus denen der Fachmann ohne Schwierigkeiten das seinen Anforderungen, insbesondere hinsichtlich Temperaturbeständigkeit entsprechende Glas auswählen kann. In der Regel ist das bekannte Borosilikatglas 3,2 (Duran®, Pyrex®) geeignet.
  • Durch das Schutzrohr wird der Elektrodenhalter vor Korrosion, z.B. Kaltkorrosion bei Taupunktsunterschreitung auf dem gekühlten Elektrodenhalter geschützt. Kaltkorrosionsphänomene treten insbesondere in SO2-haltiger Atmosphäre oder bei einer NaCl-Läuterung (HCl-Bildung) auf.
  • Das Elektrodenhalter-Schutzrohr hat bevorzugt eine Wandstärke von 2 bis 10 mm, um eine ausreichende mechanische Stabilität sicherzustellen. Größere Wandstärken erhöhen das Gewicht des Schutzrohres, ohne einen deutlichen zusätzlichen Nutzen zu bringen.
  • Zwischen Schutzrohr und Elektrodenhalter befindet sich ein Spalt, der im allgemeinen 1 bis 20 mm beträgt. Dieser Spalt ist bevorzugt mit einer lockeren mineralischen Masse, z.B. einer Schüttung aus Keramikpartikeln oder insbesondere einer Glas- oder Keramikfasermatte umgeben. Dieses Material kann thermisch bedingte Dimensionsschwankungen zwischen Elektrodenhalter und Schutzrohr besonders gut kompensieren. Der Spalt kann aber auch leer oder mit einer Vergussmasse gefüllt sein.
  • Der Raum zwischen Schutzrohr und Elektrodenhalter wird zweckmäßigerweise gegen den Eintritt der Ofenatmosphäre geschützt, was z.B. durch eine besonders dichte Faserpackung an den Enden des Schutzrohres bewirkt werden kann. Das Schutzrohr wird an seinen oberen Ende z. B. durch eine mechanische Schraubklemmung am Elektrodenhalter fixiert. Diese Fixierung kann so konstruiert sein, dass das Schutzrohr dort auf oder in eine Faserpackung gepresst wird. Das untere Ende des Schutzrohres wird bevorzugt durch einen Halter fixiert, der auf dem oberen Ende der Elektrode befestigt ist. Zweckmäßigerweise wird auf dem Mantel der Heizelektrode eine zweihälftige Hülse aus einem hitzebeständigen Material, bevorzugt aus Metall oder einer Metalllegierung, insbesondere aus Molybdän, aufgeklemmt, die das untere Ende des Schutzrohres aufnimmt. Der Halter kann in seinem Inneren eine Packung aus einem Dichtmaterial, insbesondere eine Keramikfaser-Packung tragen, die die Funktion hat, das Schutzrohr abzudichten und gleichzeitig Dimensionsschwankungen zu kompensieren. Ein weiterer Vorteil des an dem Mantel der Elektrode befestigten Halters besteht darin, dass er einen Wärme-Strahlungsschutz für die Verschraubung zwischen Elektrode und Halter bildet und dass er so gestaltet werden kann, dass er zusätzlich eine Verdrehsicherung für die Elektrodenverschraubung bilden kann.
  • Weiterhin ist es möglich, den Elektrodenhalter direkt mit einer korrosionsbeständigen Beschichtung zu versehen. Geeignet erweisen sich metallische Schichten aus Silicium-Bor, das etwa 10 Gew.-% Bor enthält und unter der Marke Sibor® der Firma Plansee bekannt ist. Auch geeignet sind Schichten aus MCrAlY-Legierungen, wobei M Ni und/oder Co und/oder Fe bedeutet, Nickel-Chrom-Basislegierungen, z.B. Nimonic® und ähnliche oder Nickel-Chrom-Molybdänlegierungen, z.B. Hastelloy® und dergleichen. Ferner geeignet sind auch die aus dem Gasturbinenbau wohlbekannten Wärmedämmschichten wie Yttrium-stabilisiertes Zirkoniumoxid. Vorteil dieser Beschichtungen ist eine sehr gute Handhabbarkeit des beschichteten Elektrodenhalters, nachteilig ist allerdings ihr hoher Preis.
  • Anhand der Zeichnung wird die Erfindung an einem Ausführungsbeispiel schematisch erläutert.
  • 1 zeigt einen Ausschnitt aus einem Längsschnitt durch Elektrodenhalter 1 und Elektrode 2. Die Elektrode 2 ist mit dem Elektrodenhalter 1 durch ein Gewinde 3 verbunden. Der Elektrodenhalter 1 ist zum Schutz gegen korrosiven Angriff aus der Ofenatmosphäre mit einem Schutzrohr 4 umgeben. Im Innern des Elektrodenhalters befindet sich eine Kühlmittelführung 5 in Form eines Rohres, dessen Ende weit über das Ende des Elektrodenhalters 1 vorsteht und in den Hohlraum 6 der Heizelektrode 2 hineinreicht, der bis weit in die Glasschmelze unterhalb der Linie 10 hineinreicht. Die strichpunktierte Linie 7 deutet die Oberkante der Gemengeschicht an, unterhalb der Gemengeschicht befindet sich die Glasgalleschicht, deren Oberkante durch die Linie 9 dargestellt ist und unterhalb der Linie 10 beginnt die Glasschmelze.
  • Durch das Rohr 5 wird ein Kühlmittel, z. B. Wasser, in das obere Ende der Heizelektrode 2 eingeführt und über den Ringspalt 8 in den Elektrodenhalter 1 zurückgeleitet. Das obere Ende der Heizelektrode 2 ist von einem Schutzmantel 11 umgeben, der aus einem chemisch resistenten Refraktärmetall oder einer temperaturwechselbeständigen Keramik besteht. Der Schutzmantel 11 ist auf der Heizelektrode 2 mittels einer Gießmasse 12 befestigt.
  • Durch die bis weit unter die Glasoberfläche 10 gezogene Kühlung der Heizelektrode wird die Lebensdauer des Elektrodensystems verlängert und die Gefahr der Verunreinigung der Schmelze durch störende Ionen weiter verringert.

Claims (11)

  1. Elektrodensystem für Glas-Schmelzöfen mit einem über dem Schmelzspiegel angeordneten Elektrodenhalter mit einer Kühlmittelführung und einer metallischen Elektrode, wobei die Kühlmittelzuführung bis in das obere Ende der Elektrode hineinreicht und wobei die Elektrode in Bereich des Schmelzspiegels mit einem Mantel aus einem korrosionsbeständigen Material umgeben ist dadurch gekennzeichnet, dass die Kühlmittelzufuhr im oberen Ende der Elektrode 5 bis 50 cm unter den Spiegel der Glasschmelze geführt ist und dass die Elektrode wenigstens im kühlbaren Bereich mit einem Mantel aus einer temperaturwechselbeständigen Keramik, einem Glas oder einem chemisch resistenten Refraktärmetall umgeben ist.
  2. Elektrodensystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Elektrode mittels lös- und kühlbarer Verbindung, insbesondere einer Renk- oder Schraubverbindung mit dem Elektrodenhalter verbunden ist.
  3. Elektrodensystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Mantel aus Keramik oder Glas an seiner Außenseite mit einer korrosionsbeständigen Beschichtung aus einem chemisch resistenten Refraktärmetall, einer Refraktärmetalllegierung oder einer Silicium-Bor-Schicht versehen ist.
  4. Elektrodensystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen Mantel und Elektrode eine Materialschicht angeordnet ist, die das unterschiedliche thermische Ausdehnungsverhalten von Elektrode und Mantel auffängt.
  5. Elektrodensystem nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Materialschicht aus Zirconiumoxid, Mullit, Zirconiumsilicat oder Aluminiumoxid, Quarzglas oder Borosilicatglas besteht.
  6. Elektrodensystem nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Elektrode im Bereich des Mantels auf ihrer Außenseite und/oder der Mantel auf seiner Innenseite strukturiert ist.
  7. Elektrodensystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Elektrodenhalter mit einem korrosionsbeständigen Material verkleidet ist.
  8. Elektrodensystem nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das korrosionsbeständige Material ein mineralisches Schutzrohr ist.
  9. Elektrodensystem nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass das mineralische Schutzrohr aus Glas, Quarzgut oder Keramik besteht.
  10. Elektrodensystem nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen Schutzrohr und Elektrodenhalter eine mineralische Masse, insbesondere eine Keramik- oder Glasfasermatte angeordnet ist.
  11. Elektrodensystem nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das korrosionsbeständige Material aus einer auf die Oberfläche des Elektrodenhalters aufgebrachten Schicht aus einem korrosionsbeständigen Metall, insbesondere einer Legierung aus der Gruppe MCrAlY-Legierungen, wobei M Ni und/oder Co und/oder Eisen bedeutet, oder einer Silicium-Bor-Schicht, Nickel-Chrom-Basislegierungen oder Nickel-Chrom-Molybdän-Basislegierungen besteht.
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